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Verpackter Reinigungsstab
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen verpackten Reinigungsstab,
der vorzugsweise zum Reinigen von Platten im EDV-Bereich Anwendung findet und der
im wesentlichen aus einem stabförmigen Gebilde besteht, dessen Kopfteil mit einem
saugfähigen Material umgeben ist.
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Es ist bekannt, daß Platten im EDV-Bereich (EDV P elektronische Datenverarbeitung)
von Hand mit meist unzureichenden Hilfsmitteln gereinigt werden, was nicht nur zu
relativ häufigen Beschädigungen der Platten führt, sondern auch einen verhältnismäßig
hohen Verbrauch an Reinigungsflüssigkeit mit sich bringt, da in der Regel die Reinigungsflüssigkeit
aus einem größeren Behältnis "nach Gefühl" auf einen Lappen oder Schwamm aufgebracht
wird, was wiederum
eine gewisse Gefährdung für den Reiniger darstellt
und zwar sowohl in explosiver als auch toxischer Hinsicht.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher ein Reinigungsgerät zu schaffen,
mit dem die Platten in den Aufbewahrungsbehältern (disk packs) und in der Anlage
zuverlässig, rationell, schonend und mit der richtig dosierten Flüssigkeitsmenge
gereinigt werden können.
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Gelöst wird diese. Aufgabe durch einen verpackten Reinigungsstab,
bei dem das Kopfteil zusammen mit einem antistatischen saugfähigen Material einen
ovalen, rhombischen oder einen dementsprechenden Querschnitt aufweist, das antistatische,
saugfähige Material mit einer Reinigungsflüssigkeit befeuchtet bzw. getränkt ist
und der befeuchtete bzw. getränkte Reinigungastab verdunstungssicher verpackt ist.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein verpackter Reinigungsstab,
der im wesentlichen aus einem stabförmigen Gebilde besteht, dessen Kopfteil mit
einem saugfähigen Material umgeben ist, das dadurch gekennzeichnet ist, daß (a)
das Kopfteil zusammen mit einem antistatischen, saugfähigen Material einen ovalen,
rhombischen oder einen dementsprechenden Querschnitt aufweist, (b) das antistatische
saugfähige Material mit einer Reinigungsflüssigkeit befeuchtet bzw. getränkt ist
und (c) der befeuchtete bzw. getränkte Reinigungsstab verdunstungssicher verpackt
ist.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
der vorstehend angegebenen Reinigungsstäbe, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man (a) eine geeignete Verbundfolie auf thermoplastischem Wege zu einem Formteil
mit mehreren parallel nebeneinanderliegenden länglichen Vertiefungen verformt,
(b)
die mit dem saugfähigen Material umgebenen Kopfteile und den Griff in die Vertiefungen
einbringt, (c) das saugfähige Material mit der vorgesehenen Menge an Reinigungsflüssigkeit,
vorzugsweise Isopropanol (Isopropylalkohol), versieht, (d) eine gegebenenfalls eingefärbte
und bedruckte Abdeckfolie auf das Formteil auflegt und beide Verbundfolien an ihren
BerUhrungsflächen miteinander verschweißt bzw.
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versiegelt, wobei die Verbundfolien im Öffnungsbereich nicht miteinander
verschweißt bzw. versiegelt werden, (e) den auf diese Weise erhaltenen Verbundkörper
an seinen Rändern in der gewünschten Form ausstanzt und (f) nach dem Ausstanzen
oder gleichzeitig mit dem Ausstanzen die Perforationslinien bzw. Perforationsrillen
anbringt.
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Die zur automatischen und kontinuierlichen Verpackung der erfindungsgemäßen
Reinigungsstäbe benötigte Anlage besteht im wesentlichen aus den folgenden Vorrichtungen:
1. Verformungswerkzeug 2. Einfüllvorrichtung für die mit dem saugfähigen Material
umgebenen Kopfteile und für den Griff 3. Dosier- Einspritzvorrichtung zwecks vollständiger
Benetzung des saugfähigen Materials mit der Reinigungsflüssigkeit 4. Heißsiegel-
bzw. Schweißwerkzeug 5. Perforationsvorrichtung 6. Stanzwerkzeug.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren 1 bis 6 erläutert,
ohne sie Jedoch darauf einzuschränken. Die Zeichnungen zeigen in allen Details eine
bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung im Maßstab 1:1. In den Figuren und
den dazugehörenden Beschreibungsteilen haben die Bezugszeichen folgende Bedeutung:
1 Kopfteil 2 saugfähiges Material
3 Griff 4 Verpackungseinheit 5
Perforationslinien bzw. Perforationsrillen 6,6' Vertiefungen (6 für Kopfteil; 6'
für Griff) 7 Formteil 8 Abdeckfolie 9 kleinere Vertiefung 10, 10' Kupplungsteil
11 Verengungen 12 Öffnungsbereich Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die breitere
Seite des mit dem saugfähigen Material 2 umgebenen Kopfteils 1 und einen dazugehörigen
Querschnitt. Am Fuße des Kopfteils 1 befindet sich das Kupplungsteil 10'.
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Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch die schmalere Seite des mit
dem saugfähigen Material 2 umgebenen Kopfteils 1.
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Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch die breitere Seite des Griffs
3 mit dem Kupplungsteil 10.
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Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch die schmalere Seite des Griffs
3.
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Fig. 5 zeigt in schematischer Darstellung eine mit der Abdeckfolie
8 versiegelte Verpackungseinheit 4. Die in der Verpackungseinheit 4 befindlichen
beiden Teile des erfindungsgemäßen Reinigungsstiftes sind nicht dargestellt.
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Fig. 6 zeigt einen Schnitt entlang der in Fig. 5 dargestellten Linie
A - A.
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Das Kopfteil 1 ist ein fester Körper, z.B. aus Holz oder Kunststoff,
der vorzugsweise eine Länge von 140 mm und einen
Querschnitt von
3 x 6 mm hat. Am Fuße des Kopfteils befindet sich das Kupplungsteil 10'. Das Kopfteil
1 ist von oben nach unten in einer Länge von vorzugsweise 120 mm mit einem saugfähigen
Material 2 umhüllt, wodurch die erforderliche Breite von 10 mm erreicht wird.
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Der Griff 3 ist üblicherweise aus dem gleichen Material wie das Kopfteil
1 und in Kombination mit der vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsform
des Kopfteils 1 120 mm lang.
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Der Querschnitt beträgt 3 x 6 mm. Das Kupplungsteil 10 ist 20 mm lang
und hat einen Querschnitt von 4 x 10 mm.
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Die Kupplungsteile 10, 10' sind in an sich bekannter Weise ausgebildet.
Es können beispielsweise Steck- oder Schraubverbindungen sein. Die Steckverbindung
kann z.B. eine "Schwalbenschwanz-Verblndung" sein.
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Das saugfähige Material besteht vorzugsweise aus einem gegenüber dem
flüssigen Reinigungsmittel inerten, offenporigen, elastischen Kunststoffschwamm.
Insbesondere bevorzugt ist ein verschweißbarer, stanzbarer und antistatischer Polyvinylchlorid-Kunststoffschwamm.
Selbstverständlich kann als Kunststoffschwamm aber auch Jedes andere geeignete Schaumstoffmaterial
eingesetzt werden.
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Die Größe der Reinigungsstifte richtet sich nach ihren Anwendungszwecken.
Eine im EDV-Bereich bevorzugte Größe ist in den Figuren 1 bis 4 abgebildet. Diese
Figuren zeigen, wie bereits bemerkt, einen erfindungsgemäßen Reinigungsstab im Maßstab
1:1.
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Die verdunstungssichere Verpackung der erfindungsgemäßen Reinigungsstäbe
erfolgt vorzugsweise in der Weise, daß man Jeweils fünf der mit dem getränkten,
saugfähigen Material 2 umgebenen Kopfteile 1 und einen Griff 3 in eine Verpackungseinheit
4 (auch Reinigungs-Set genannt) derart unterbringt,
daß Jedes Teil
für sich hermetisch abgeschlossen ist, wie dies in den Figuren 5 und 6 schematisch,
allerdings ohne die beiden Teile des Reinigungsstabes, dargestellt ist. Die Vertiefungen
6,6', die kleineren Vertiefungen 9 und die Verengungen 11, entsprechen in ihren
Abmessungen der Größe des mit dem saugfähigen Material 2 umgebenen Kopfteils 1 bzw.
des Griffs 3. Im Öffnungsbereich 12 ist die Abdeckfolie 8 nicht mit dem Formteil
7 versiegelt bzw. verschweißt, um an dieser Stelle die Abdeckfolie 8 beim Gebrauch
anheben und dann vom Formteil 7 abziehen zu können.
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Das Formteil 7 der erfindungsgemäßen bevorzugten Verpackungseinheit
4 besteht aus einem verformbaren Werkstoff, vorzugsweise aus einem thermoplastischen
Kunststoff, der zweckmäßigerweise tiefziehfähig, heißsiegelbar bzw. verschweißbar,
bedruckbar, stanzbar und antistatisch ist. Brauchbare thermoplastische Kunststoffe
sind beispielsweise Polyvinyichlorid und Polystyrol, doch sind auch andere Kunststoffe
verwendbar, welche die gewünschten Eigenschaften ganz oder zumindest teilweise besitzen.
Vorzugsweise wird jedoch gemäß der Erfindung eine tiefziehfähige Polyvinylchlorid-Verbundfolie
(PVC-Folie) in einer Stärke von 250/300 my eingesetzt, die insbesondere durch Tiefziehen
mit den Vertiefungen versehen wird. Diese Formgebung kann aber auch durch Jeden
anderen geeigneten Arbeitsgang ersetzt werden.
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Die Abdeckfolie 8 ist vorzugsweise eine eingefärbte, glatte bzw. ebene
Papier-Kunststoff-Verbundfolie, die mit jeder beliebigen gewünschten Farbe eingefärbt
und bedruckt worden sein kann. Selbstverständlich kann Jedoch auch irgendeine Kunststoff-Folie
als Abdeckfolie 8 eingesetzt werden, die die erforderlichen Eigenschaften aufweist.
Die Abdeckfolie 8 ist mit dem Formteil 7 an den Berührungsflächen heißversiegelt
bzw. verschweißt. Hinsichtlich des Heißsiegelns bzw. Verschweißens der Verbundfolien
untereinander sind alle am Tage der Anmeldung für diesen Zweck bekannten Verfahren
bzw.
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Techniken anwendbar. Die Abdeckfolie 8 kann beispielsweise eine Stärke
von etwa 240 bis 300 my besitzen, doch sind auch geringere oder größere Stärken
möglich.
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Bei der Durchführung des vollautomatisch ablaufenden Verfahrens zur
Herstellung der erfindungsgemäß verpackten Reinigungsstäbe wird taktweise ein endloses
Folienband mit den aus den Figuren 5 und 6 ersichtlichen nebeneinander angeordneten
Vertiefungen 6,6',9 versehen. Die Vertiefungen sind so ausgelegt, daß sie die im
nächsten Verfahrensschritt die automatisch über Magazine eingelegten beiden Teile
des Reinigungsstabes aufnehmen können. In die die Verengungen 11 aufweisende Vertiefung
6'wird der Griff 3 eingelegt und in die fünf anderen Vertiefungen 6 Je ein mit dem
saugfähigen Material 2 umgebenes Kopfteil 1. Im Anschluß daran wird auf das saugfähige
Material 2 mittels einer Dosiervorrichtung die erforderliche Menge an Reinigungsflüssigkeit
gespritzt.
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Nach der Zugabe der Reinigungsflüssigkeit wird die Abdeckfolie 8 auf
das Formteil 7 aufgebracht und mit einer Siegelwalze mit den Berührungsflächen des
Formteils 7 versiegelt, um die eingelegten Teile des Reinigungsstabes hermetisch
einzuschließen. Zum Schluß wird die Verpackungseinheit 4 ausgestanzt und mit den
Perforationslinien 5 bzw. den Perforationsrillen 5 versehen.
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Die auf das saugfähige Material 2 aufgebrachte Reinigungsflüssigkeit
richtet sich nach dem jeweiligen Verwendungszweck, für den der Reinigungsstab vorgesehen
ist. Zu brauchbaren Reinigungsflüssigkeiten gehören beispielsweise Isopropanol (Isopropylalkohol),
Aceton, Benzin, Toluol, Trichloräthylen und Tetrachlorkohlenstoff sowie für spezielle
Anwendungszwecke fluorierte Methan- und Äthan-Derivate, die beispielsweise unter
der Handelsbezeichnung Forane der Firma Ugine im Handel erhältlich sind. Für die
Reinigung von Platten im EDV-Bereich wird Isopropanol bevorzugt.
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Wichtig ist Jedoch, daß die verwendeten Kunststoffe bzw.
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Verbundfolien gegenüber der eingefüllten Reinigungsflüssigkeit indifferent
sind und die Kunststoffe durch die Flüssigkeit weder aufgelöst und gequollen, noch
chemisch angegriffen werden. Diese Indifferenz sollte sich zweckmäßigerweise über
einen größeren Temperaturbereich und über einen längeren Zeitraum erstrecken.
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Beim praktischen Einsatz der verpackten Reinigungsstäbe gemäß der
Erfindung wird von der Verpackungseinheit 4 zunächst die Abdeckfolie 8 im offnungsbereich
12 angehoben und dann vom Formteil abgezogen und der Griff 3 entnommen. Anschließend
trennt man durch Abreißen entlang der Perforationslinien 5 von der Verpackungseinheit
4 eine Einzelverpackung ab, in der das mit dem Reinigungsmittel getränkte, mit dem
saugfähigen Material 2 umgebene Kopfteil 1 des Reinigungsstabes liegt, und zieht
wie oben angegeben die Abdeckfolie 8 ab. Nachdem man das mit dem getränkten, saugfähigen
Material umgebene Kopfteil 1 mit dem Griff 3 verbunden hat, führt man es bei der
Reinigung von Platten im EDV-Bereich flach zwischen zwei in einem Aufbewahrungsbehälter
("disk pack") übereinander angeordnete EDV-Platten ein, dreht den Stab um 900, so
daß das getränkte, saugfähige Material 2 gleichzeitig an der unteren und an der
oberen Platte anliegt und reinigt dann diese beiden Plattenseiten durch Drehen der
Platten bei Beibehaltung der Stellung des Reinigungsstabes.
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Die Vorteile, die mit dem verpackten Reinigungsstab gemäß der Erfindung
erzielt werden liegen auf der Hand. Beispielsweise entfällt das mit der Lagerung
von geeigneten Reinigungsmitteln der verschiedenen Gefahrenklassen in größeren Mengen
und meist ungeeigneten Behältern verbundene Risiko. Dadurch entsteht eine erhöhte
Sicherheit am Arbeitsplatz. Durch die aufgabengerechte Dosierung der Reinigungsflüssigkeit
wird eine bessere Wirtschaftlichkeit erreicht. Durch die besondere Art der Verpackung
ist größte Sauberkeit und zumutbare Abfallbeseitigung gewährleistet. Durch sachdienliche
Hinweise auf der
Verpackung bezüglich der Verwendung werden Fehler
bei der Handhabung vermieden. Bei der Reinigung von Platten im EDV-Bereich ergibt
sich ferner der Vorteil, daß man die Platten im Aufbewahrungsbehälter belassen kann
und gleichzeitig zwei Plattenseiten säubern kann.
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Die vorliegende Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen beschränkt.
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Hinsichtlich der Anwendungsgebiete sei bemerkt, daß die verpackten
Reinigungsstäbe gemäß der Erfindung auch mit Vorteil für unterschiedliche Aufgaben
im Haushalt, im Büro und in der Industrie eingesetzt werden können.