DE2708268B2 - Wärmebeständige Polyurethan-Elastomere - Google Patents
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Description
(a) einem durch In-situ-Polymerisation von aromatischen
Monovinylverbindungen, Acrylnitril oder dessen Derivaten, und/oder Alkensäurealkylestern
auf ein Poly(oxypropylen)-poly(oxyäthylen)glykol mit einem Molekulargewicht von 1750 bis 4000 und einem Oxyäthylengruppengehalt
von 15 bis 50 Gew-% erzeugten gepfropften Polyol, wobei die Menge der polymerisierten
Monomeren im gepfropften Polyol bei 5 bis 50 Gew.-% liegt
(b) Methylen-bis-(4-phenylisocyanat) und
(c) J,4-Butandiol.
wobei das NCO/OH-Äquivalentenverhältnis bei 0,95
bis 1,2 und das Molverhältnis von (c) zu (a) bei 4/1 bis 12/1 liegt
2. Polyurethan-Elastomeres nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äthylenisch ungesättigten
Monomeren für (a) aus Styrol, Acrylnitril, Äthylacrylat und Methylmethacrylat bestehen und in
einer Menge von 20 Gew.-% eingesetzt worden sind.
3. Polyurethan-Elastomeres nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Monomeren aus einer Mischung von je !0 Gew.-% Styrol und Acrylnitril bestehen.
4. Polyurethan-Elastomeres nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Molekulargewicht
des Polyols bei etwa 2000 liegt und der Oxyäthylengruppengehalt bei 30 bis 45 Gew.-%.
Gegenstand der Erfindung sind Polyurethan-Elastomere mit verbesserter Wärmebeständigkeit, die insbesondere
für flexible Außenkörperteile für Kraftfahrzeuge geeignet sind.
Flexible Außenkörperteile für Kraftfahrzeuge ein schließlich von Teilen, die zum energieabsorbierenden
Stoßfängersystem gehören, wie Visierschilde, Kotflügelverlängerungen und über die gesamte Stirnseite
reichende Front- und Heckenden erfordern ein Material mit einer besonderen Kombination von Eigenschaften:
Das Material muß in der Lage sein, bei Stoß oder Aufprall nachzugeben und dann die ursprüngliche
Gestalt wieder einzunehmen. Es muß also der Art nach elastomer sein. Es muß ferner Festigkeitseigenschaften
besitzen, für die eine hohe Zugfestigkeit und hohe Reißfestigkeit typisch sind.
Ferner sollen zwei weitere Forderungen erfüllt sein: Es muß in der Lage sein, einem dynamischen Stoß bei
-28,9°C zu widerstehen und bei 12!,PC verformungsfest
sein. Die letztere Forderung ergibt sich aus den typischen Bedingungen, unter denen lackierte Teile
getrocknet werden.
Eine Klasse von Materialien, die für solche Zwecke angewandt wurden, sind Polyurethan-Elastomere. Polyurethan-Elastomere
sind »BIocktt-Typ-Polymere, die sich durch Umsetzung eines polymeren Diols mit einem
Molekulargewicht von etwa 500 bis 5000 mit einem Diisocyanat und einer üblicherweise ab »Kettenverlängercr«
bezeichneten, niedermolekularen bifunktionellen Verbindung ergeben. Der Kettenverlängerer hat ein
Molekulargewicht unter 500 und im allgemeinen unter 300.
Dem polymeren Diol wird der »weiche« Abschnitt
ίο des Elastomeren zugeschrieben, der dem Polymeren
Elastizität und Nachgiebigkeit verleiht Typischerweise hat diese Komponente ein Molekulargewicht von etwa
1000 bis 2000, und sie kann durch ein Poly(alkylenäther)glykol
wie Poly(tetramethylenäther)glykol oder Poly(oxypropylen)glykol, ein Polyesterdiol, ein Polycaprolactondiol
oder Polybutadiendiol gebildet werden.
Eine weitere Klasse von polymeren Diolen, die kürzlich als brauchbar für Polyurethan-Elastomere
genannt wurden, sind »gepfropfte« Polyole, die durch die In-situ-Polymerisation von äthylenisch ungesättigten
Monomeren auf ein Polyol erhalten werden. Diese Produkte werden in der US-PS 33 83 351 beschrieben.
Unter den angegebenen geeigneten Polyolen befinden sich Poly(oxypropylen)glykole und gemischte
Poly(oxYäthylen)-poly(oxypropylen)glykole (Spalte 8, Zeilen 28 bis 30).
Die Kombination von Diisocyanat und Kettenverlängerer macht das »harte« Segment des Elastomeren aus,
das für Steifigkeit und Festigkeit sorgt. Zu typischen Diisocyanaten gehören 2,4-Toluylendiisocyanat und
Methylcn-bis-(4-phenylisocyanat). Die Kettenverlängerer sind vorzugsweise Diamine oder Diole. Typische
Diole, die angewandt werden können, sind beispielsweise in den US-PS 32 33 025 (Spalte 4, Zeilen 20 bis 26),
J) 36 20 905 (Spalte 2, Zeilen 53 bis 59) und 37 18 622
(Spalte 2. Zeilen 10 bis 18) aufgeführt.
Obgleich Polyurethan-Elastomere als Klasse ausgezeichnete Reißfestigkeiten und Zugfestigkeiten haben
und so abgefaßt werden können, daß die geforderten
4(i Modul- und Dehnungswerte erhalten werden, können
nicht alle Polyurethan-Elastomeren den beiden Forderungen der Tieftemperaturschlagfestigkeit und Wärmeformbeständigkeit
genügen. Tatsächlich wurden bislang Polyurethan-Elastomere auf der Basis von Poly(oxypro-
4r> pylen)glykol als dem polymeren Diol und 1,4-Butandiol
als Kettenverlängerer wegen der bestehenden Mängel solcher Elastomerer bezüglich dieser beiden Aspekte
nicht für flexible Autokörperteile benutzt. Nach herrschender Meinung (N. E. Rustad und R. G. Krawiec,
w Rubber Age, November 1973, Seiten 45 bis 49) haben
Elastomere auf der Basis von Poly(oxypropylen)-glykolen schlechtere Tieftemperatureigenschaften als solche
auf der Basis von Poly(tetramethylenäther)glykol, einem anderen in Polyurethan-Elastomeren angewandten
Vy Polyol, das allerdings teuer ist. Eine bekannte Maßnahme
zur Verbesserung der Tieftemperatureigenschaften besteht in einer Erhöhung des Polyolmolekulargewichtes
bei Konstanthaltung der Molverhältnisse der Bestandteile. Zwar werden dadurch die Tieftemperatii-
hi) reigenschaften verbessert, aber die Härte und Steifigkeit
merklich verringert (siehe Tabelle II von Seite 47 des Aufsatzes von Rustad u. a.).
In der US-PS 39 15 937 wird ein für flexible
Kfz-Außenkörpertcile geeignetes Elastomeres auf der
h> Basis von Poly(oxypropylen)glykol beschrieben. Ein
solches Material kann aus einem Polyol mit einem, Molekulargewicht von etwa 1750 bis 2500, Methylenbis-(4-phenylisoeyanat)
und 1,4-Butandiol hergestellt
werden, wobei das Molverhältnis von Butandiol zu Polyol bei etwa 3,0 :1 bis 9,0:1 liegt Ein wesentlicher
Aspekt dieser Entwicklung besteht in der Tatsache, daß die Möglichkeit der Herstellung harter Elastomerer mit
den erforderlichen Hoch- und Tieftemperatureigen· schäften ausgehend von Poly(oxypropylen)glykol keinesfalls
zu erwarten war.
Obgleich die zur Erzielung der richtigen Kombination
von Eigenschaften notwendige spezielle Rezeptur für ein Elastomeres auf der Basis von Poly(oxypropylen)glykol
bislang nicht angegeben wurde, existiert eine Arbeit, in der ein auf flexible Autokörperteile
angewandtes ähnliches Konzept der Verwendung von Elastomeren auf der Basis von Polycaprolactondiol als
Polyol beschrieben wird. Diese Arbeit von F. E Critchfield,
J.V.Koleske C G. Seefried, Jr, wurde beim Automobile Engineering Meeting der Society of
Automobile Engineers in Detroit, Michigan, am 14.—18. Mai 1973 veröffentlicht Unter Zusammenfassung
ihrer Daten über Elastomere auf der Basis von Polycaprolactondiol stellten dabei die Autoren fest, daß
für Kfz-Elastomeranwendungen thermoplastische Polyurethane auf der Basis von Diolen mit einem mittleren
Molekulargewicht (Mn) von etwa 2000 erwünscht sind,
da sie eine geringere Modul/Temperatur-Abhängigkeit im Anwendungsbereich zeigen. Die Autoren kamen
auch zu der Schlußfolgerung, daß das Molekulargewicht des nachgiebigen bzw. weichen Abschnitts des Urethan-Polymeren
bei ähnlichen Konzentrationen an harten Abschnitten offensichtlich einen größeren Einfluß auf j<
> die Temperaturabhängigkeit der physikalischen Eigenschaften hat als die molekulare Länge der Sequenzen
der harten Anteile. Die einzigartigen Eigenschaften dieser Materialien wurden als Foige der Unverträglichkeit
im mikroskopischen Maßstab zwischen den harten )> und weichen Anteilen bzw. Segmenten angesehen.
Dabei wurde wiederum angenommen, daß die Unverträglichkeit sehr wahrscheinlich auf ein so hohes
Molekulargewicht des weichen Anteils zurückgeht, daß dieser im thermodynamischen Sinne mit dem harten
Segment nicht mischbar ist.
Unabhängig von der obengenannten Arbeit wurde in Übereinstimmung mit der bereits genannten US-PS
39 15 937 gefunden, daß für die Herstellung von flexiblen Kfz-Außenkörperteilen geeignete Polyure- 4r>
than-Elastomere durch Umsetzung einer Mischung erhalten werden können, die folgende Bestandteile
aufweist:
(a) Ein polymeres Diol aus der durch Poly(oxypropy- w
len)glykol und mit Äthylenoxid umgesetztem Poly(oxypropylen)glykol mit einem Gehalt bis zu
10 Gew.-% Polyäthylenoxid und einem Molekulargewicht von etwa 1750 bis 2500 (vorzugsweise etwa
2000) gebildeten Gruppe; τ>
(b) Methylen-bis-(4-phenylisocyanat);
(c) 1,4-Butandiol.
In der US-PS 39 15 917 wird die Wirkung des Polyolmolekulargewichts auf die geforderten Eigen- «>
schäften dargelegt. Es wurde gezeigt, daß Polymere auf der Basis von MG 1000 Polyol beim Tief temperaturstoß
und bei Warmverformungsprüfungen versagen, während ein Polymeres auf der Basis von MG 2000 Polyol
beide Prüfungen besteht. Als akzeptabler Bereich für b5
das Polyolmolekulargewicht wurde ein Bereich von 1750 bis 2500 ermittelt. Ein aus MG 1500 Polyol
hergestelltes Elastomeres war bezüglich des Tieftemperaturstoßes nicht akzeptabel, während ein Polymeres
auf der Basis von MG 3000 Polyol schlechtere physikalische Eigenschaften hatte. Es wurde angenommen,
daß letzteres Ergebnis auf eine so frühzeitige Absonderung von weichen und harten Phasen zurückgeht
daß eine Immobilisierung reaktiver Endgruppe;! und dadurch Verhinderung einer Kettenverlängening
auftritt
Obgleich die in der US-PS 39 15 937 beschriebenen Polymeren nützlich sind und mit angemessener Sorgfalt
gehandhabt werden können, haben sie einen gewissen Mangel, der in einer geringen Wärmebeständigkeit bei
Verarbeitungstemperaturen besteht Bei normalem Gebrauch mag dieser Mangel kein ernsthaftes Problem
darstellen, und er kann sogar unbemerkt bleiben. Da sich jedoch oft Gelegenheiten ergeben können und auch
ergeben, bei denen Material im Zylinder eines Extruders oder in einer Spritzfeußmaschine für längere Zeiten bei
erhöhten Temperaturen belassen wird, wäre ein Material mit überlegener Wärmebeständigkeit von
Vorteil. Auf diese Weise wäre es möglich, das Material während kurzer Abschaltvorgänge bei erhöhter Temperatur
in den Maschinen zu lassen und dann den Betrieb wieder aufzunehmen, ohne daß eine Reinigung oder
Beseitigung von Material notwendig wäre.
Außerdem wäre gewährleistet, daß keine Teile von minderer Qualität (wegen thermisch induzierter Zersetzungen
der, Elastomeren während des Prozesses) gebildet werden. Dies ist speziell von Belang, wenn die
Verwendung von wiedervermahlenem bzw. Rücklaufmaterial gewünscht wird.
In einer der Anmeldung gemäß US-PS 39 15 937 zeitlich nur wenig vorangehenden Anmeldung (beide
von O'Shea) vom 11.9. 1975 (Docket F-5277) wurde gezeigt, daß Elastomere auf der Basis von Poly(oxypropylen)-poly(oxyäthylen)glykolen
mit einem Oxyäthylengruppengehalt von 15% oder mehr eine beachtlich bessere Wärmebeständigkeit besitzen als Elastomere
auf der Basis von Polyolen mit einem Oxyäthylengruppengehah von 10% oder weniger. Besonders bevorzugt
waren Polyole mit einem Oxyäthylengruppengehalt von 30% oder mehr. Es wurde gefunden, daß diese
Verbesserung der Thermostabilität ohne Schaden für die bei der Anwendung für flexible Kfz-Körperteile
wesentlichen Eigenschaften erzielt werden kann. Tatsächlich scheint die Anwendung von Polyolen mit
höherem Äthylenoxidgehalt zu etwas besseren Festigkeitseigenschaften zu führen.
Es wurde nun gemäß der Erfindung festgestellt, daß sich diese Verbesserung auf Polymere auf der Basis von
gepfropften Polyolen erstreckt, die durch In-situ-Po- !ymerisation von bestimmten äthylenisch ungesättigten
Monomeren auf ein Poly(oxypropylen)-poly(oxyäthylen)glykol erhalten werden.
Solche gepfropften Polyole bieten zusätzliche überraschende Vorteile in der Weise, daß die resultierenden
Elastomeren verbesserte Trenn- oder Ausformeigenschaften besitzen und der Modul der Formkörper
erhöht ist. Diese unerwarteten Verbesserungen sind für eine wirtschaftlichere Formung von Teilen durch
Anwendung kürzerer Fertigungszyklen von Bedeutung.
Gegenstand der Erfindung sind mithin Polyurethan-Elastomere mit einer Härte von 40 bis 55 Shore D, einer
Dehnung von mehr als 300%, einer Zugfestigkeit von zumindest 176 kg/cm2 und einer Form C-Reißfestigkeit
von zumindest 89,3 kg/cm, die für die Herstellung von flexiblen Kfz-Außenkörperteilen geeignet sind und die
durch Umsetzung von
(a) einem durch In-situ-Polymerisation von aromatischen
Monovinylverbindungen, Acrylnitril oder dessen Derivaten und/oder Alkensäurealkylestern
auf ein Poly(oxypropylen)-poly(oxyäthylen)glykol mit einem Molekulargewicht von 1750 bis 4000 und
mit einem Oxyäthylengruppenjfehalt von 15 bis 50
Gew.-% erzeugten gepfropften Polyol, wobei die Menge der polymerisieren Monomeren im gepfropften
Polyol bei 5 bis 50 Gew.-% liegt,
(b) Methylen-bis-(4-phenylisocyanat)und ι ο
(c) 1,4-Butandiol
erhalten worden sind, wobei das NCO/OH-Äquivalentverhältnis
zwischen 0,95 und 1,2 und das Molverhältnis von (c) zu (a) zwischen 4 :1 und 12 :1 liegt
Bevorzugt sind Poly(oxypropylen)-poly(oxyäthylen)glykole mit einem Oxyäthylengruppengehalt von 30
bis 50%.
Zur Untersuchung der Thermostabilität wurde folgendes Prüfverfahren vorgesehen: Polymerproben
wurden zu Platten von 7,62 χ 10,16 ν. 0,178 cm in einem
Einzelformhohlraum unter Anwendung einer 14,18 g »Newbury«-Spritzgußmaschine bei Zylinder- und Düsentemperaturen
von 213°C geformt. Nach Formung mehrerer Teile wurde das Material 20 Minuten lang im
Zylinder der Maschine in der Wärme stehengelassen. Dann erfolgte eine weitere Formung. Die Zugfestigkeit
wurde an mit und ohne Wärmebehandlung ausgeformten Proben nach üblichen ASTM-Prüfvcrfahren ermittelt
Bei diesem Test behalten Elastomere gemäß der so Erfindung zumindest etwa doppelt soviel von ihrer
ursprünglichen Zugfestigkeit wie sonst ähnliche Elastomere, die aus Poly(oxypropylen)-poly(oxyäthylen)glykol
mit einem Oxyäthylengruppengehalt von 10% oder weniger erhalten wurden.
Die erfindungsgemäßen Elastomeren genügen den Anforderungen, die an flexible Außenkörperteile für
Kraftfahrzeuge gestellt werden. Sie haben eine Härte von vorzugsweise 45 bis 50 Shore D. Sie besitzen eine
Dehnung von mehr als 300%, eine Zugfestigkeit von etwa 176 kg/cm2 oder mehr und eine Form C-Reißfestigkeit
von 89,3 kg/cm oder mehr.
Aus diesen Elastomeren erzeugte lackierte Teile bleiben bei einem Aufprall mit einer Geschwindigkeit
von 8,04 kmh bei -28,9°C intakt. Zur Simulierung der «5
dynamischen Bedingungen, die mit einem 8,04-kmh-Stoß bei -28,90C verbunden sind, wurde ein Fallgewichtsschlagtestsystem
entwickelt. Die Prüfeinheit besteht grundsätzlich aus einem vertikalen Führungsrohr,
einem Fallgewicht von angemessener Gestalt und zugehöriger Instrumentierung.
Die zu untersuchenden Polymeren wurden zu 5,08 χ 15,24 χ 2,03 cm Proben geformt, die in einer
Klimakammer bei -28,90C konditioniert und dann in
zwei 7,62 cm voneinander entfernte Schlitze derart eingespannt wurden, daß die Probe ein umgekehrtes
»U« mit einer Gesamtbiegehöhe von 5,08 cm bildete. Die Probe wurde einem Schlag in der Mittellinie mit
einer Kraft von 6,9 mkg mit einem beim Aufprall mit 8,04 kmh bewegten Gewicht ausgesetzt. Die Fallhöhe
über dem oberen Ende der Probe lag bei 96,5 cm. Als Fallgewicht diente ein 45,7 cm langer Zylinder von
7,25 kg Gewicht. Er hatte einen Durchmesser von 6,35 cm über eine Länge von 41,9 cm und war dann zu
einem abgestumpften Ende zugespitzt, das als Schlagfläehe diente.
Polymere mit unangemessener Tieftemperaturschlagfestigkeit zerbrachen bei diesem Test ohne
Ausnahme. Dieser Test steht in vernünftiger Beziehung zu den Testverfahren der KIz-Herste!ler, bei denen
Teile in Originalgröße hergestellt und an einem Wagen oder einem Teil eines Wagens montiert werden. Nach
Abkühlung auf -28,9° C werden die originalgroßen Teile von einem Pendelgewicht getroffen, das sich mit
8,04 kmh bewegt
Aus den vorliegenden Elastomeren erzeugte Teile halten auch Lackofentemperaturen von 121°C ohne zu
beanstandende Schrumpfung oder Verformung aus. Zur Überprüfung der Materialien bezüglich der Warmverformungseigenschaften
wurde ein Durchbiegungsfestigkeitstest entwickelt Die Vorrichtung bestand aus einer
Einspannvorrichtung zur Halterung einer
5,08 χ 15,24 χ 0,2 cm Spritzgußprobe in einer horizontalen
Ebene. Von der eingespannten Probe ragten 10,16 cm über die Kante der Einspannklammer hinaus.
Einspannvorrichtung und Probe wurden dann 30 Minuten lang in einen auf 121,1°C vorgeheizten Ofen
gebracht Der »Durchhang«, der ermittelt wird, ist die Höhendifferenz am Ende der Probe gegenüber einer
Horizontalebene vor und nach der Wärmebehandlung. Erfahrungen mit Material, das von Kfz-Herstellern
akzeptiert wird, haben gezeigt daß sich Polyurethan-Elastomere, die bei diesem Test einen Durchhang von
weniger als 5,08 cm zeigen, in Lackeinbrennöfen zufriedenstellend verhalten, die zur Härtung lackierter
großer Kfz-Teile benutzt werden. Die vorliegenden Elastomeren bestehen diese Prüfung.
Die für Aufpfropfungen auf das Polyol brauchbaren äthylenisch ungesättigten Monomermaterialien sind
dem Fachmann allgemein bekannt und zu ihnen gehören die aromatischen Monovinylverbindungen
(speziell Styrol und a-Methylstyrol), Acrylnitrilderivate
(speziell Acrylnitril und Methacrylnitril} und die Alkensäurealkylester (speziell Methyl- und Äthylaciylat
und -methacrylat). Reaktionsbedingungen und Radikal-Katalysatoren, die bei der Pfropfungsreaktion angewandt
werden können, werden in der obengenannten US-PS 33 83 351, Spalte 4, Zeilen 15 bis 50 beschrieben.
Die polymerisierten Monomermengen im gepfropften Polyol können von 5 bis 50 Gew.-% reichen, wie in der
genannten US-PS, Spalte 1O, Zeilen 2 bis 3, angegeben
wird. Die bevorzugte Konzentration liegt bei etwa 20%.
Die erfindungsgemäßen Elastomeren können durch ein Präpolymerverfahren hergestellt werden, bei dem
das Polyol zunächst mit dem Diisocyanat umgesetzt und nachfolgend mit dem Kettenverlängerer in einer
gesonderten Stufe zur Reaktion gebracht wird oder in einem Arbeitsgang, bei der Polyol, Kettenverlängerer
und Diisocyanat zusammen in einer Stufe umgesetzt werden. Die Herstellung eines erfindungsgemäßen
Elastomeren durch eine Einstufen-Reaktion wird ί.τι
Beispiel 8 beschrieben.
Nach Wunsch kann ein Katalysator angewandt werden. Einige Beispiele für brauchbare Katalysatoren
sind
N - Viethyl-morpholin,
N-Äthyl-morpholin,
Triäthylamin, Triäthylen-diamin,
N,N'-Bis(2-hydroxypropyl)-2-methyl-piperazin,
Dimethyl-äthanol-amin.
tertiäre Aminoalkohole.
tertiäre Esteramine,
Stannooctoat oder
Dibutylzinndilaurat.
A) In einen 1-l-Dreihals-Rundkoiben mit Stickstoffeinleitung,
Einlaßtrichter, mechanischem Rührer und Rückflußkühler wurden 320 g (MG = 1800) Poly(oxypropylen)-poly(oxyäthylen)glykol
mit 30 Gew.-% Oxyäthylengruppengehalt gegeben. Das Polyol wurde unter Stickstoff auf 115°C erhitzt. Zu diesem Polyol
wurde eine 160 g Polyol, 60 g Acrylnitril, 60 g Styrol und 3,0 g Azo-bis-isobutyroniiril enthaltende Mischung über
eine Zeitdauer von 2 Stunden hinweg mit gleichbleibender Geschwindigkeit zugesetzt. Nach Beendigung der
Monomerzugabe wurde die Temperatur 30 Minuten lang bei 115°C gehalten. Nichtpolymerisiertes Monomeres
wurde unter gutem Rühren von der weißen Dispersion unter einem Druck von weniger als 10 Torr
bei etwa 100°C entfernt. Das polymere Polyol wurde
4 Stunden lang von Fremdmaterial befreit; die Analyse des resultierenden Polyols (Polyol »A«) ergab eine
Hydroxylzahl von 51.
In gleicher Weise wurden die folgenden bepfropften Polyole hergestellt. Alle Pfropfungen wurden mit je 10
Gew.-ü/b Styrol und Acrylnitril durchgeführt.
Polyol
Gew.-%
Oxyäthylen-
gruppen
Anfängl. MG
45
10
0
45
30
12,4
45
30
10
10
0
45
30
12,4
45
30
10
2000
2000
2000
3000
3000
3000
4000
4000
4000
2000
2000
3000
3000
3000
4000
4000
4000
Weitere bepfropfte Polyole wurden aus einem MG =2000 Poly(oxypropylen)-poly(oxyäthylen)glykol
mit 45 Gew.-°/o Oxyäthylengruppen unter Verwendung
von je 10 Gcw.-% eines Monomerpaares hergestellt Dabei wurden folgende Monomerpaare angewandt:
Polvol
Monomerpaar
Acrylnitril -Äthylacrylat Styrol — Äthylacrylat Acrylnitril-Mcthylmethacrylat
Styrol - Methylmethacrylat
B) Zur Bildung eines Präpolymeren mit Isocyanaten den wurden 250 Teile polymeres Polyol »A« mit 15/
Teilen 4,4'-Methvlen-bis-(phenylisocyanat) eine Stunde lang bei 80°C umgesetzt. Zu 390 Teilen des Präpolyme
ren von 110°C wurden 43,7 Teile 1,4-Butandiol (auf 5O0C
vorgewärmt) unter heftigem Rühren zugesetzt. Die Mischung wurde dann in eine offene Form vor
30,48 χ 30,48 χ 0,635 cm gegossen und 20 Minuten lanf
bei 162,80C gehärtet. Das gehärtete Polymere (Elasto
meres A) wurde gewürfelt, 2 Stunden lang bei 1100C getrocknet und dann im Spritzgußverfahren zu Platter
von 7,62 χ 10.16x0,178 cm geformt.
In gleicher Weise wurden die folgenden Polyurethan
Elastomeren hergestellt:
Elastomere
Polyol
Teile
Polvol
Polvol
Teile
MDI
MDI
Teile
Präpoly-
meres
Teile 1,4-Butandiol
B
C
D
E
C
D
E
595
595
300
300
300
300
300
300
300
595
300
300
300
300
300
300
300
350
350
185
189
180
181
185
185
188
350
185
189
180
181
185
185
188
900 | 95 |
900 | 95 |
470 | 52,2 |
460 | 56,4 |
460 | 54,5 |
470 | 55,8 |
460 | 57,6 |
460 | 57.2 |
460 | 57,6 |
Die nachstehend angegebenen physikalischen Eigenschaften der Elastomeren A bis J wurden durch übliche
ASTM-Verfahren ermittelt:
Elastomer | Molverhältnis | Molverhältnis | NCO/OH- | Härte | Dehnung | Form C- |
von (c) zu (a) | von (b) zu (a) | Äquivalenten- | Reißfestigkeil | |||
verhältnis | (Shore D) | (%) | (kg/cm) | |||
A | 4,4 | 5,5 | 1,01 | 50 | 340 | 143,8 |
B | 4,7 | 6 | 1,04 | 44 | 410 | 139,3 |
C | 4,7 | 6 | 1,04 | 47 | 367 | 133,0 |
D | 4,9 | 6 | 1,03 | 51 | 300 | 133,0 |
E | 7,8 | 8,9 | 1,01 | 45 | 397 | 142,0 |
F | 7,8 | 8,9 | 1,01 | 47 | 327 | 143,8 |
G | 7,8 | 8,9 | 1,01 | 47 | 303 | 115,2 |
H | 10,8 | 11,8 | 1,00 | 44 | 413 | 136,6 |
I | 10,7 | 11,8 | 1,01 | 48 | 320 | 143,8 |
J | 10,7 | 11,8 | 1,01 | 37 | 147 | 58,9 |
Gemäß der Verfahrensweise von Beispiel 1 B) aus den Polyolen K, L, M und N von Beispiel 1 A)
hergestellte Elastomere K. L M und N hatten Zugfestigkeiten von 186. 214.5, 247 und 204 kg/cm2
Andere Eigenschaften der Elastomeren K, L, M und N werden nachstehend angegeben:
9 | 27 08 | 268 | 10 | Märte | Dehnung | |
Molverhältnis | ||||||
Elastomer | von lc) zu (a) | Molverhältnis | NCÜ/üll- | |||
von (b) zu (a) | Äiiuivalenten- | (Shore D) | (%) | |||
vcrhiiltnis | 49 | 353 | ||||
6,8 | 47 | 453 | ||||
K | 6,8 | 8 | 1,02 | 47 | 400 | |
L | 6,8 | 8 | 1,02 | 48 | 410 | |
M | 6,8 | 8 | 1,02 | |||
N | 8 | 1,02 | ||||
Die Wärniebesiändigkeit von drei Polyurethan-Elastomeren
wurde verglichen, indem die Polymeren in einer Einzelhohlform zu Platten von 7,62 χ 10.16x0,178 cm mit einer 14,18-cmJ-»Newbury«-
Spritzgußmaschine bei Zylinder- und Düsentemperaturen von 213°C geformt wurden. Nach Formung einiger
Stücke wurde das Material im Zylinder der Maschine 20 Minuten lang in der Wärme stehengelassen. Danach
erfolgte eine weitere Formung. Die Zugfestigkeit wurde an mit dieser thermischen Behandlung und ohne
dieselbe geformten Proben nach üblichem ASTM-Verfahren ermittelt.
Polyolen (MG 4000) hinsichtlich der Wärmebeständigkeil miteinander verglichen.
Elastomeres
Gcw.-l Oxyälhylen
gruppen im
Polyol
gruppen im
Polyol
Zugfestigkeil (kg/cm3)
zu Beginn
10
30
45
45
120
267
271
271
nach
20 min
bei 213 C
20 min
bei 213 C
nicht
formbar
formbar
162
187
Elastomeres
Gew.-% Oxyäthylen-
gruppenim
Polyol
gruppenim
Polyol
Zugfestigkeit (kg/cm")
zu Beginn nach
20 min
bei 213 C
20 min
bei 213 C
0
10
10
45
247
278
317
278
317
112
139
280
139
280
Die Daten zeigen die überlegene Wärmebeständigkeit des bepfropften Polyols mit dem höheren
Oxyäthylengruppengehalt gemäß dem Elastomeren B.
In gleicher Weise, wie im Beispiel 2 beschrieben, wurden drei Elastomere auf der Basis von bepfropften
Polyolen (MG 3000) bezüglich der Wärmebeständigkeit miteinander verglichen.
Elasto | Gew.-% Oxy- | Zugfestigkeit | (kg/cm2) |
meres | äthylen- | ||
gruppenim | zu Beginn | nach | |
Polyol | 20 min | ||
bei 213 C | |||
G | 12,4 | 186 | 90 |
F | 30 | 241 | 136 |
E | 45 | 287 | 250 |
Die
ι» Die Daten zeigen die überlegene Wärmebeständigkeit
der bepfropften Polyole mit dem höheren Oxyäthylengruppengehalt.
B e i s ρ i e 1 5
In gleicher Weise, wie im Beispiel 2 beschrieben,
wurde ein Elastomeres auf der Basis von einem bepfropften Polyol (MG 1800) mit einem Oxyäthylengruppengehalt
von 30 Gew.-% bezüglich der Wärmebe- w ständigkeit getestet.
Elastomeres
^.^ Daten zeigen die überlegene Wärmebeständigkeit des gepfropften Polyols mit dem höheren
Oxyäthylengruppengehalt gemäß dem Elastomeren E.
In gleicher Weise, wie im Beispiel 2 beschrieben,
wurden drei Elastomere auf der Basis von bepfropften Zugfestigkeit (kg/cm )
zu Beginn
zu Beginn
nach 20 min bei 213 C
A 272 250
Elastomere A und H wurden im Spritzgußverfahren zu Platten von 5,08 χ 15,24 χ 0,203 cm geformt und
bezüglich der Tieftemperaturschlagfestigkeit und des »Wärmedurchhangs«, wie weiter oben beschrieben,
getestet Beide Proben bestanden den Tieftemperaturschlagtest und zeigten beim Wärmetest O'S einen
Durchhang von weniger als 5,08 cm.
Zur Bildung einer Vormischung wurden 200 Teile polymeres Polyol »E« mit 40,2 Teilen 1,4-Butandiol
gemischt 200 Teile dieser Mischung wurden auf 12O0C
erhitzt und 20 Sekunden lang mit 106 Teilen 4,4'-Methylen-bis-(phenylisocyanat) (das vorangehend
auf 50° C erwärmt worden war) gemischt Die Mischung wurde in eine offene Form von 30,48 χ 30,48 χ 0,635 cm
gegossen und 20 Minuten lang bei 16Z8" C gehärtet Das
Π 12
gehärtete Polymere wurde gewürfelt, 2 Stunden lang schließlich der Profilcxtrusion und Extrusion von
bei 1100C getrocknet und dann durch ein Spritzgußver- Bahnmaterial mit nachfolgender Vakuumformung herfahren
zu Platten von 5,08 χ 5,08 χ 0,317 cm geformt. gestellt werden.
Die Zugfestigkeit von aus den Platten geschnittenen Alternativ können Teile nach dem als »Flüssigreak-
Stäben lag bei 176 kg/cm2. ί tionsformung« bezeichneten Verfahren geformt wer-
Flexible Kfz-Körperteile, die ein gewünschtes End- den, bei dem die Reaktanten rasch in eine Form
produkt gemäß der Erfindung sind, werden unter eingespritzt bzw. eingepreßt werden, wo sie unter
Anwendung der bereits hergestellten Polyurethan-Ela- direkter Bildung des geformten Elastomergegensutndes
stomeren als Formmaterial durch Spritzguß gefertigt. härten. Bei diesem Verfahren können Polyol, Kettenver-
Bei dieser Verfahrensweise wird das Elastomere zu κι längerer und Diisocyanat in einem Schritt umgesetzt
kleinen Würfeln oder Plätzchen verarbeitet, die für eine werden, oder Polyol und Diisocyanat können vorher
Einspeisung in Spritzgußmaschinen geeignet sind. Unter umgesetzt und dann zusammen mit dem Kettenverlän-
Anwendung des gleichen vorgeformten Materials gerer zur Bildung des Formkörpers eingespritzt bzw.
können auch Teile durch Extrusionstechniken ein- eingepreßt werden (Präpolymer-Methode).
Claims (1)
1. Wärmebeständige Polyurethan-Elastomere, mit einer Härte von etwa 40 bis 55 Shore D, einer
Dehnung von mehr als 300%, einer Zugfestigkeit von zumindest 176 kg/cm2 und einer Form C-Reißfestigkeit
von zumindest 893 kg/cm, erhalten durch
Reaktion von
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Date | Code | Title | Description |
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