DE2707351C3 - Sicherheitsvorrichtung für Extrudergehäuse und Siebvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Filtern von durch Extrusion unter Druck stehender Kunststoffschmelzc mit einer an das Extrudergehäuse mit kreisförmig angeordneten Maschinenschrauben angeflanschten Siebvorrichtung.

Im Falle einer vorzeitigen Verschmutzung eines Siebpakeies oder eines Anfahrens des Extruders bei kalter und daher verstopfier Siebstützplalte steigt der Druck vor der Siebeinrichtung in einem sehr hohen Maße an. Die Kraft auf die Flanschverbindungen kann Werte von mehreren Tonnen annehmen, so daß es zu einem Zerstören der Flanschverbindung zwischen dem Extrudergehäuse und der angeflanschten Siebvorrichtung kommen kann. Durch die dann erfolgende schlagartige Entlastung des Druckes werden Maschinenteile in gefährlicher Weise aus ihrer Lage weggestoßen. Es ist ersichtlich, daß dadurch Menschen sowie Gegenstände gefährdet werden können.

Es ist eine Vorrichtung zum Extrudieren und Filtern von unter Druck stehender Kunststoffschmel/.e bekannt (DE-OS 23 39 193), bei der ein quer zum Kunststorfstrom auswechselbarer Düsenfilter vorhanden ist. Dieser Düsenfilter faßt einen Filter und einen Düsenkopf zu einer Baueinheit zusammen. Der Düsenfilter wird mit seiner dem Extrudergehäuse zugewandten Gleitfläche federnd gegen das Extrudergehäuse gepreßt. Diese federnde Anpressung wird über durch Federn vorgespannte Führungsschienen bewirkt. Der Düsenfilter ist nicht starr mit dem Extrudergehäuse verbunden. Die die federnde Anpressung des Düsenfilters bewirkenden Druckfedern müssen stets vorgespannt sein.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung der eingangs geschilderten Art die Gefahr von Beschädigungen an Menschen sowie Gegenständen bei einer unzulässigen Druckerhöhung vor dem Siebpaket zu verringern.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Flanschverbindung zusätzlich in einem Flansch befestigte Bolzen aufweist, die sich durch Durchgangsbohrungen des anderen Flansches über die Flanschverbindung hinaus erstrecken und Führungen für entspannte Druckelemente bilden, wobei die Druckelemente zwischen dem Flansch mit den Durehgangsbonrungen und einem Anschlag auf dem Bclzenende angeordnet sind.

Bei einer Erhöhung des auf die Kunststoffschmelze einwirkenden Druckes vor einer Siebvorrichtung oder einem Extrusionskopf und Überschreiten der Festigkeitswerte der Verbindungsmittel wird die Druckentlastung von den Druckelementen kompensiert. Wegschleudernde Maschinenteile sind nicht mehr zu befürchten. Der Druck kann sich schlagartig entlasten, ohne daß unkontrollierbarer Schaden angerichtet wird. Die Druckelemente können beispielsweise Ringfederpakete oder hydraulische Entspannungschlagdämpfer sein.

Die Siebvorrichtung ist über kreisförmig angeordnete Maschinenschrauben fest angeflanscht. Die Druckelemente brauchen im Normalzustand der Extrusionsvorrichtung keinen Anpreßdruck auszuüben. Diese Druckelemente kommen erst im Notfall, d. h. bei Bruch der Maschinenschrauben, zur Wirkung.

Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachstehend näher erläutert.

F i g. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine an einen Extruder angeflanschte Siebvorrichtung gemäß Linie I-l in F ig. 2.

Fig. 2 stellt einen Querschnitt gemäß Linie H-Il der F i g. 1 unter Fortlassung der Extruderschnecke dar.
Eine Extruderschnecke 3 ist drehbar in einem

jo Extruderzylinder 4 angeordnet. Das Ende des Extruderzylinders 4 ist mit einem Flansch 5 versehen. Dieser Zylinderflansch ist mit einem cndseitigen Flansch 6 einer Schmelzeableitung 7 über kreisförmig angeordnete Maschinenschrauben 8 fest verbunden. Zwischen den beiden Flanschen 5 und 6 ist eine Siebstützplatte 9 angeordnet, in deren Ausnehmung II ein Siebpaket 12 eingesetzt ist.

In den Flansch 6 der Schmelzeableitung 7 sind Bolzen 13 eingeschraubt, die durch Durchgangsbohrungen 14 in dem endseitigen Flansch 5 des Extruderzylinders 4 reichen. Die Durchgangsbohrungen 14 sind auf der der Schmelzeableitung 7 abgewandtcn Seite als Stufenbohrung 15 ausgebildet. Auf dem Grund der Stufenbohrung 15 liegt eine Unterlegscheibe 16. Am Ende des Bolzens 13 sind zwei Muttern als Anschlag 17 und 18 gekontert aufgesetzt. Sie bilden unter Anliegen eines Zwischenringes 19 die eine Begrenzung für die Druckelemente 21, z. B. ein Tellerfederpaket, das auf der anderen Seite von der Unterlegscheibe 16 in der Stufenbohrung 15 begrenzt ist.

Wird im Bereich des Extruders der Druck vor dem Siebpaket 12 zu hoch, weil zum Beispiel das Siebpaket 12 vorzeitig verstopft ist oder weil der Extruder bei kalter und verstopfter Siebstützplatte angefahren wurde, reißen die Maschinenschrauben 8 ab. Die Schmelzeableitung 7 wird in Druckrichtung abgestoßen, ohne daß sie Schaden anrichten kann. Die Druckelemente 21, die in Form von Tellerfederpaketen auf den in dem Flansch 6 angeordneten Bolzen 13 angeordnet sind, bewirken eine Kompensierung der schlagartigen Druckentlastung und halten die Schmelzeableitung 7 am Extruder. Die kinetische Energie wird von den Tellerfedern aufgefangen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum Filtern von durch Extrusion unter Druck stehender Kunststoffschmelze mit einer an das Extrudergehäuse mit kreisförmig angeordneten Maschinenschrauben angeflanschten Siebvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanschverbindung (5 und 6) zusätzlich in einem Flansch (6) befestigte Bolzen (13) aufweist, die sich durch Durchgangsbohrungen (J4) des anderen Flansches (5) über die Flanschverbindung (5 und 6) hinaus erstrecken und Führungen für entspannte Druckelemente (21) bilden, wobei die Druckelemente (21) zwischen dem Flansch (5) mit den Durchgangsbohrungen (14) und einem Anschlag (17, 18) auf dem Bolzenende angeordnet sind.