DE2705521C2 - Vorrichtung zum Ablegen von aus Chemiefasern o.dgl. bestehenden Kabeln im Kannen - Google Patents
Vorrichtung zum Ablegen von aus Chemiefasern o.dgl. bestehenden Kabeln im KannenInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ablegen von aus Chemiefasern od. dgl. bestehenden Kabeln in Kannen, mit einem rohrförmigen Rotationsableger, der das Kabel in schraubenlinienförmige Windungen überführt, und mit einer Fördereinrichtung, die die gebildete Windungssäule nach dem Austritt aus dem Rotationsableger in axialer Richtung fördert.
- Bei herkömmlichen mit Geschwindigkeiten bis zu 1500 m/min arbeitenden Kannenablagen wird das von der Abzugswalze kommende Kabel von glatten oder verzahnten Galetten direkt in Kannen abgelegt. Bei Geschwindigkeiten von 3000 m/min und mehr, wie sie heute im Hinblick auf einen höheren Düsendurchsatz, eine Reduzierung des Präparationsauftrages und eine Vereinfachung der Nachfolgeprozesse verlangt werden, ist die Aufprallenergie des Kabels derart groß, daß die in der Kanne bereits abgelegten Kabelwindungen durcheinandergewirbelt werden. Es ist dann praktisch ausgeschlossen, das Kabel während des nachfolgenden Prozesses einwandfrei aus der Kanne abzuziehen.
- Es wurde deshalb schon vorgeschlagen, das gestreckte Kabel durch Fördereinrichtungen, welche langsamer laufen als das zugeführte Kabel, zu stauchen und im gestauchten Zustand, also mit geringerer Geschwindigkeit, abzulegen. Das Stauchen bereitet jedoch besonders bei großen Kabelstärken beträchtliche Schwierigkeiten. Die herkömmlichen Fördereinrichtungen sind daher für den ihnen zugedachten Verwendungszweck wenig geeignet.
- Vorgeschlagen wurde des weiteren, die Ablegegeschwindigkeit dadurch zu reduzieren, daß aus dem gestreckten Kabel eine schraubenlinienförmige Kabelsäule gebildet und abgelegt wird. Es ist eine Ablegevorrichtung mit einem rohrförmigen Rotationsableger und einer Fördereinrichtung bekannt (US-PS 34 69 796), die das Kabel in Windungssäulen überführt und ablegt. Der Rotationsableger wird von einem rotierenden Stütz- und Antriebsteil mit einem im oberen Abschnitt zentralen Durchbruch, der über eine Biegung schräg zur Drehachse nach außen verläuft und in eine Hülse mündet, gebildet. Die Hülse weist eine Auslaßöffnung auf, die mit Abstand zur Drehachse angeordnet ist. Das in den zentralen Durchbruch eingeführte und die Hülse mit Abstand zur Drehachse verlassende Kabel wird durch die Drehbewegung des Rotationsablegers in eine Kabelwindungssäule überführt. Diese Windungssäule wird einer Fördereinrichtung aufgegeben, die diese in Kannen ablegt. Mit dieser Ablegevorrichtung können aber keine Kabel, die mit hohen Geschwindigkeiten von 3000 m/min und mehr die Düse verlassen, abgelegt und können keine großen Kabelstärken problemlos verarbeitet werden. Diese bekannte Vorrichtung weist noch den Umstand auf, daß das Kabel nach dem Verlassen des Rotationsablegers auf der Fördereinrichtung einer Streckung unterworfen wird, wodurch die Eigenschaften des Kabels nachteilig beeinflußt werden können.
- Bei einer anderen Vorrichtung (DE-OS 23 31 114) wird der Rotationsableger von einer geneigten Hohlwelle gebildet, an deren Innenwand sich das Kabel anlegt und aufgrund von Reibungskräften abgebremst wird. Die innerhalb der Hohlwelle entstehende Kabelwindungssäule wird nach dem Austritt in Kannen abgelegt. Als nachteilig erweist sich bei dieser Vorrichtung, daß die Rotationsgeschwindigkeit der Windungssäule von der Reibung des Kabels in der Hohlwelle abhängt und somit nicht exakt einstellbar ist. Es besteht die Gefahr, daß es bei einem zu großen Drall der Windungssäule zu Kabelverwirrungen kommt.
- Angesichts dieser den bekannten und insoweit auch vorgeschlagenen Lösungen anhaftenden Mängel und Nachteile, hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt, eine gattungsgemäße Vorrichtung zu schaffen, die bei einfacher konstruktiver Ausgestaltung die Ablage bei hohen Geschwindigkeiten ermöglicht.
- Ausgehend von der eingangs genannten Vorrichtung (US-PS 34 69 796) wird die genannte Aufgabe dadurch gelöst, daß der rohrförmige Rotationsableger als vertikal gelagerte Hohlwelle mit in Drehachse liegender Ein- und Auslaßöffnung ausgebildet ist, in deren Innerem eine das Kabel in schraubenlinienförmige Windungen überführende Leitfläche nach Art einer Turbinenschaufel angebracht ist und daß die Fördereinrichtung als Brems- und Fördereinrichtung ausgebildet ist.
- Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Ablegevorrichtung mit einer vertikalen Hohlwelle und einer innerhalb dieser Hohlwelle sich befindenden Leitfläche, die das Kabel in schraubenlinienförmige Windungen überführt, wird das mit hoher Geschwindigkeit axial zulaufende Kabel derart umgelenkt, daß es keine bzw. nurmehr eine unwesentliche Geschwindigkeit in axialer Richtung aufweist, d. h. die Kabelwindungssäule keine bzw. nur eine kleine Drehgeschwindigkeit aufweist. Die Kabelwindungssäule sinkt nur noch aufgrund der Schwerkraft ab und wird über die Fördereinrichtung in die Kannen abgelegt. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können die mit hoher Geschwindigkeit ankommenden Kabel problemlos umgelenkt werden, da die Leitfläche nach Art einer Turbinenschaufel ausgebildet ist und demnach das Kabel nicht plötzlich, sondern allmählich umgelenkt wird. Über die im Anschluß an den Rotationsableger vorgesehene Brems- und Fördereinrichtung wird vorteilhaft die Ablegegeschwindigkeit der Windungssäule beeinflußt. Weitere Vorteile der Erfindung wie sie durch den Hauptanspruch angegeben ist und der bevorzugten Ausführungsformen, wie sie mit den Unteransprüchen beansprucht werden, ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung. Da zum Erzeugen von schraubenlinienförmigen Kabelsäulen im Gegensatz zu bereits vorgeschlagenden Ausbildungen kein gekrümmtes rotierendes Rohr, sondern eine rotierende Hohlwelle mit in ihrem Inneren angeordneten, turbinenschaufelartigen Leitflächen benutzt wird, und die Bohrung dieser Hohlwelle dabei derart groß bemessen ist, daß das Kabel ungehindert hindurchfallen kann, ist ein schneller Kannenwechsel möglich. Das Kabel wird bei diesem Lösungsvorschlag entweder gleich vom unteren Ende der Leitflächen erfaßt und in Rotation versetzt oder aber es fällt zunächst frei hindurch und wird unmittelbar danach mittels eines Luftimpulses mit den Leitflächen in Eingriff gebracht.
- Ein wesentlicher Vorteil eines solchen Ablegers besteht darin, daß das Kabel weitaus unproblematischer einzuführen ist als bei den bekannten bzw. vorgeschlagenen Ablegevorrichtungen. Dadurch ist es auch ohne weiteres möglich, die Kannen automatisch zu wechseln, zumal beim Kannenwechsel das Kabel lediglich nur oberhalb des Ablegers abgetrennt zu werden braucht.
- Auch die zur Ablegevorrichtung gehörende Brems- und Fördereinrichtung zeigt sich äußerst vorteilhaft, weil sie eine drallberuhigte, schraubenlinienförmige Kabelsäule mit konstanter Ganghöhe gewährleistet, welche ruhig nach unten fällt und sich völlig gleichmäßig in die Kanne ablegt.
- Ein weiterer, mit der vorgeschlagenen Erfindung einhergehender Vorteil besteht ferner darin, daß das in tangentialer Richtung als Bremsmittel wirkende Mittel zugleich auch Fördermittel in axialer Richtung ist. Hierdurch wird vermieden, daß die Kabelsäule vom Ableger erfaßt und herumgeschleudert wird. Es wird somit ein völlig problemloses Ablegen des Kabels, selbst unter Extrembedingungen, gewährleistet.
- In der Zeichnung ist die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen dargestellt. Dabei zeigt
- Fig. 1 das Schema des Rotationsablegers nach der Erfindung nebst zugehöriger Brems- und Fördereinrichtung,
- Fig. 2 die Draufsicht des Ablegers nach Fig. 1,
- Fig. 3 die Draufsicht eines modifizierten Ablegers nach Fig. 1 und schließlich
- Fig. 4 die Draufsicht der Brems- und Fördereinrichtung nach Fig. 1.
- Die Ablegevorrichtung gemäß Fig. 1 ist beispielsweise an der Unterseite des über die Kanne hin- und herschwenkbaren Schwenkarmes 1 befestigt. Das Kabel 2 wird von glatten oder verzahnten Galetten (nicht dargestellt) von oben zugeliefert. Es fällt dabei durch einen weiten, trompetenförmigen Einfülltrichter 3 in die Hohlwelle 4 des Rotationsablegers 5 hinein. Dieser wird mit Hilfe eines Zahnriementriebes 6 von einem Motor 7 angetrieben. Sobald das Kabel 2 eingeführt ist, erfolgt seine Zentrierung mit Hilfe der Raffeinrichtung 8 oberhalb des Rotationsablegers 5 in der Mitte der Hohlwelle 4.
- Diese Raffeinrichtung 8 läßt sich mittels Pneumatikzylinder 9 od. dgl. betätigen. Im ausgefahrenen Zustand behindert die Raffeinrichtung 8 den Kabellauf nicht. Der untere Teil des Rotationsablegers 5 ist geschlitzt; die Schlitze 10 erstrecken sich dabei auf einem Teil des Umfanges. Mittels einer Druckluftdüse 11 werden durch die Schlitze 10 Luftimpulse auf das Kabel 2 übertragen. Hierbei wird das Kabel aus der Mitte ausgelenkt und mit der (den) Leitfläche(n) 12 des Ablegers 5 in Eingriff gebracht. Der Ableger 5 ist mit wenigstens einer Leitfläche 12 versehen.
- Sobald das Kabel 2 von der Leitfläche 12 erfaßt ist, bildet es schraubenlinienförmige Windungen 13. Diese legen sich unmittelbar nach dem Verlassen des Rotationsablegers 5 an die Förderbänder 14 sowie auch leicht gegen die etwas zurückgesetzt angeordneten Stäbe 15 der Brems- und Fördereinrichtung 16 an (Fig. 4) und werden schließlich nach unten transportiert. Der Antrieb der Förderbänder 14 erfolgt beispielsweise von einem Motor 17 aus über ein (nicht dargestelltes) Winkelgetriebe. Die Förderbänder 14 sind um den Drehpunkt ihrer oberen Umlenkrollen 18 nach innen schwenkbar. Die Windungen werden nach Fortfall der Fliehkraft nur noch in nicht nennenswertem Umfang gegen die Förderbänder 14 gepreßt. Jedoch bleibt der Transport der Windungen durch den Schräglauf der Förderbänder 14 gewährleistet. Der Schräglauf ist einstellbar.
- Bei dem in Fig. 2 dargestellten Rotationsableger 5 fällt das Kabel 2 zunächst frei durch die Hohlwelle 4 hindurch. Danach wird es durch Luftimpulse aus deren Mitte ausgelenkt. Sobald das Kabel 2 von Haken 19 der Leitfläche 12 erfaßt wird bildet es infolge der Fliehkraft eine Schraubenlinie und gleitet dabei an der Leitfläche 12 nach außen. Die Leitfläche 12 ist derart ausgebildet, daß die austretende Windungssäule bereits weitgehend drallberuhigt ist.
- Bei dem Rotationsableger 5 gemäß Fig. 3 fällt das Kabel 2 ebenfalls frei durch die Hohlwelle 4 hindurch. Es wird jedoch an derem Ausgang mittels eines Leitbleches 20 selbsttätig der Leitfläche 12 zugeführt. In diesem Falle sind die Schlitze 10 sowie die Düse 11 entbehrlich.
- Aus der in Fig. 4 dargestellten Brems- und Fördereinrichtung ist zu ersehen, daß sich die Windungen 13 in erster Linie an die Förderbänder 14 anlegen. Die Stäbe 15 verhindern dabei, daß sich die Kabelwindungen 13 zwischen den vier Förderbändern 14 zu weit nach außen wölben.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Ablegen von aus Chemiefasern od. dgl. bestehenden Kabeln in Kannen, mit einem rohrförmigen Rotationsableger, der das Kabel in schraubenlinienförmige Windungen überführt, und mit einer Fördereinrichtung, die die gebildete Windungssäule nach dem Austritt aus dem Rotationsableger in axialer Richtung fördert, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige Rotationsableger (5) als vertikal gelagerte Hohlwelle (4) mit in Drehachse liegender Ein- und Auslaßöffnung ausgebildet ist, in deren Innerem eine das Kabel (2) in schraubenlinienförmige Windungen überführende Leitfläche (12) nach Art einer Turbinenschaufel angebracht ist und daß die Fördereinrichtung als Brems- und Fördereinrichtung (16) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitfläche (12) mit einem derartigen Austrittswinkel für das den Rotationsableger (5 ) verlassende Kabel (2) ausgebildet ist, daß die Windungssäule des Kabels (2) weitgehend drallberuhigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine solche Ausbildung der Leitfläche (12), daß der freie Durchgang des Kabels (2) durch den Rotationsableger (5) insbesondere bei Ablegebeginn oder Kannenwechsel, unbehindert ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationsableger (5) Luftschlitze (10) aufweist, die das Kabel (2) nach seinem Einführen in den Rotationsableger (5) mittels Luftimpulsen mit der Leitfläche (12) in Eingriff bringen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationsableger (5) am unteren Ende ein Leitorgan (20) aufweist, das das Kabel (2) selbsttätig der Leitfläche (12) zuführt und in schraubenlinienförmige Windungen überführt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die unter dem Rotationsableger (5) angeordnete Brems- und Fördereinrichtung (16) aus mehreren, an sich bekannten Förderbändern (14) besteht, welche auf einem Kreisumfang angeordnet sind und zusätzliche, die Kabelwindungssäule begrenzende Mittel (15) vorgesehen sein können.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (15) zum Begrenzen der Kabelwindungssäule auf einem Kreisumfang angeordnete und gegenüber den Förderbändern (14) etwas zurückgesetzte Stäbe (15) sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderbänder (14) schwenkbar angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderbänder (14) und die die Kabelwindungssäule begrenzenden Mittel (15) der Brems- und Fördereinrichtung (16) derart ausgebildet sind, daß sie die Windungen stützen und ihr axialer Transport auch bei nicht nennenswertem Anpreßdruck an die Förderbänder (14) gewährleistet ist.
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