DE2705013A1 - Verfahren zur herstellung von cellulosebahnmaterial - Google Patents
Verfahren zur herstellung von cellulosebahnmaterialInfo
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- DE2705013A1 DE2705013A1 DE19772705013 DE2705013A DE2705013A1 DE 2705013 A1 DE2705013 A1 DE 2705013A1 DE 19772705013 DE19772705013 DE 19772705013 DE 2705013 A DE2705013 A DE 2705013A DE 2705013 A1 DE2705013 A1 DE 2705013A1
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H13/00—Pulp or paper, comprising synthetic cellulose or non-cellulose fibres or web-forming material
- D21H13/02—Synthetic cellulose fibres
- D21H13/08—Synthetic cellulose fibres from regenerated cellulose
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- Nonwoven Fabrics (AREA)
- Paper (AREA)
Description
TER MtE, -viULLLR 31 EINMEISTER
D-BOOO München 2i D-48OO Bielefeld
luHbtraüf 4 Sickerwall 7
Case 1039
tM/th 7· feb. 1977
MITSUHISHI RAYON COMPANY. LIMIT3D,
8, Kyobsshi. 2-C}>o.T»e. Chuo-Κυ Tokyo 104/ Japan
8, Kyobsshi. 2-C}>o.T»e. Chuo-Κυ Tokyo 104/ Japan
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11: H Ml I HMUlI III :,l t 11; f.H 11. Il H
Die Erfindung betrifft uin Verfahren zur Herstellung
von Cellulosebahnmaterial bzw. bahnförmigem oder blattförmigem Cellulosevliesstoff oder Cellulosefaservlies,
das bzw. der ohne die Verwendung eines Bindemittels erhalten wird und einen ausgezeichneten Griff und
hervorragende Eigenschaften besitzt.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung von Bahnmaterialien oder Vliesstoffen aus regenerierter
Cellulose ohne die Verwendung von Bindemitteln vorgeschlagen worden. Beispielsweise sind in den japanischen
Offenlegungsschriften 4515/64 und 24831/64 Verfahren
beschrieben, die darin bestehen, daß man unvollständig regeneriertes Reyon, das heißt Cellulosexanthat enthaltendes
Reyon, in hochgequollenem Zustand in Wasser dispergiert, die Dispersion zu einem Faservlies bzw.
einem Vliesstoff verformt und dann eine Selbstbindung der Fasern des Vliesstoffs bewirkt. In dieser Weise
können Bahnmateriaien aus regenerierter Cellulose ohne die Verwendung von irgendwelchen Bindemitteln hergestellt
werden. Die gebildeten Bahnmaterialien bzw. Vliesstoffe besitzen jedoch einen papierartigen Griff
und sind demzufolge nicht befriedigend. Ein anderer Weg zur Lösung dieses Problems ist in der JA-OS
35085/74 beschrieben, die ein Verfahren zur Herstellung von Bahnmaterialien oder Vliesstoffen mit verbessertem
Griff betrifft, das darin besteht, daß man ein gequollenes Faservlies teilweise derart verdichtet, daß
das Faservlies bzw. der Vliesstoff alternierend verdichtete und unverdichtete Bereiche aufweist. Die
Fasern des in dieser Weise erhaltenen Vliesstoffs sind jedoch auch durch Verbinden fixiert, so daß die Weichheit
des Vliesstoffs nicht den gewünschten Anforderungen entspricht.
Es besteht daher nach wie vor ein Bedürfnis für ein Verfahren, mit dem die Eigenschaften und der Griff von
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(MIlM MULUII :. I t INMl.i:. I t M
Cellulosebahnmaterialien oder Cellulosevliesstoffen verbessert werden können, ohne daß es erforderlich ist,
Bindemittel zuhilfezunehmen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, Cellulosebahnmaterialien oder Cellulosevliesstoffe bzw.
-faservliesee zu schaffen, die keine Bindemittel enthalten und die weich sind und einen ausgezeichneten
Griff besitzen.
Diese Aufgabe kann, wie aus dem folgenden genauer hervorgeht, dadurch gelöst werden, daß man ein nasses
oder feuchtes Faservlies (das man durch Verspinnen von unvollständig regenerierten Reyon-Endlosfäden, insbesondere
Cellulosexanthat bzw. Cellulosexanthogenat enthaltenden Reyon-Endlosfäden, Zerschneiden der Endlosfäden
zu kurzen Fasern, Dispergieren der zerschnittenen Fasern in Wasser und Verarbeiten der Dispersion
zu dem Faservlies erhält) der Einwirkung von Strahlströmungen (jet streams) aussetzt bzw. einer
Strahlbehandlung unterzieht, währenddem das Faservlies einen Verfahrens-Quellgrad von 200 bis 400% und vorzugsweise
einen Faserfixierwert von 2 5 bis 200 aufweist, und anschließend das Cellulosexanthat zersetzt,
um die Cellulose vollständig zu regenerieren.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Cellulosebahnmaterial bzw. bahnförmigem
oder blattförmigem Cellulosevliesstoff oder Cellulosefaservlies, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man ein unvollständig regeneriertes Reyon enthaltendes, nasses oder feuchtes Faservlies, das einen
Verfahrensquellgrad von 200 bis 400% aufweist, der Einwirkung von StrahlStrömungen aussetzt; und
dann das strahlbehandelte Faservlies einer Regenerierbehandlung
unterzieht, um die Cellulose vollständig zu regenerieren.
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Weitere Ausführungsformen, Gegenstände und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus der weiteren Beschreibung und den Beispielen, in denen auf die beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen ist.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 anhand von Kurven die Beziehung zwischen der Zahl der Strahlbehandlungen und der Festigkeit des
erhaltenen Bahnmaterials bzw. Vliesstoffs,
Fig.2 anhand einer Kurve die Beziehung zwischen dem Verfahrensquellgrad des Faservlieses bzw. eines nassen
Bahnmaterials, das der Strahlbehandlung unterzogen wird,
und der Biegefestigkeit des erhaltenen Bahnmaterials bzw. Vliesstoffs und
Fig. 3 anhand von Kurven die Beziehung zwischen dem Primärquellgrad und dem Faserfixierwert bei verschiedenen
Wassergehalten.
In den JA-OSen 18069/72 und 7274/61 ist die Herstellung von Bahnmaterialien unter Anwendung von Strahlströmungen
(jet streams) beschrieben. Bei diesen Verfahren werden jedoch ungebundene Faservliese den Strahlströmungen
ausgesetzt, wodurch ein Verschlingen oder Verfilzen der das Faservlies bildenden Fasern verursacht
und gleichzeitig mit dem Verschlingen oder Verfilzen der Fasern unerwünschte Muster gebildet werden,
die freie öffnungen in dem Faservlies umfassen. Daher ist es bei diesen Verfahrensweisen erforderlich, das
Faservlies zur Bildung eines für die praktische Verwendung geeigneten Vliesstoffs sehr oft mit der
Strömung von Strahlen hohen Druckes zu behandeln. Wenn die Geschwindigkeit der Strahlströmung erhöht werden
soll, muß ein sehr hoher Strahldruck angewandt werden, so daß diese Methode für die industrielle Anwendung
in der Praxis nicht geeignet ist. Andererseits wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein nach dem Naßver-
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fahren gebildetes Faservlies, das aus Fasern besteht, die bereits selbst verbunden sind, der Strömung von
Flüssigkeitsstrahlen ausgesetzt, die die Bindung der Fasern untereinander lösen. Diese Behandlung führt zu
einer Kräuselung und Lockerung des Faservlieses, wodurch der Griff des erhaltenen Vliesstoffs bzw. Bahnmaterials
verbessert wird. Demzufolge ist erfindungsgemäß auch ein niedrigerer Strahldruck erforderlich,
so daß bei der Durchführung des Verfahrens Energie eingespart wird.
Ein weiterer Faktor von erheblicher Bedeutung ist darin zu sehen, daß bei den herkömmlichen Verfahren die
Wirkung der Strahlströmung pro Behandlungsvorgang bei zunehmender Zahl der Strahlbehandlungen abnimmt, da
die Bewegung der Fasern des Faservlieses mit zunehmender Anzahl der Behandlungsvorgänge immer schwieriger
wird, während im Gegensatz dazu bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Wirkung der Strahlströmung pro
Behandlung mit der Anzahl der Behandlungsvorgänge zunimmt. Daher unterscheidet sich das erfindungsgemäße
Verfahren nicht nur in seinen Maßnahmen von den herkömmlichen Verfahren, sondern auch in dem angestrebten
Zweck. Diese Unterschiede ergeben sich deutlicher aus der beigefügten Fig. 1. Aus der Kurve a ist zu ersehen,
daß bei dem herkömmlichen Verfahren die Festigkeit des behandelten Bahnmaterials mit der Anzahl
der Behandlungen mit dem Flüssigkeitsstrahl zunimmt, wenn die anderen Bedingungen konstant gehalten
werden. Im Gegensatz dazu führt das erfindungsgemäße
Verfahren mit zunehmender Zahl der Strahlbehandlungsvorgänge zu einem Bahnmaterial oder Vliesstoff mit
verminderten Festigkeitseigenschaften, was aus der Kurve b ohne weiteres zu ersehen ist. Mit anderen Worten
basiert das erfindungsgemäße Verfahren, wie aus der Fig. 1 zu erseher ist, auf ganz anderen Phänomenen
als die herkömmlichen Verfahren, selbst wenn ähnlich
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wie bei den herkömmlichen Verfahren ein Faservlies mit der Strömung von Flüssigkeitsstrahlen behandelt
wird. Somit unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren von den Verfahren des Standes der Technik nicht
nur in der Ausführung der Strahlströmungsbehandlung, sondern auch durch die dadurch erreichte Wirkung.
Bei der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden unvollständig regenerierte Reyonfasern mit einem relativ hohen Primärquellgrad gebildet. Die
Fasern werden dann in Wasser dispergiert, worauf die Dispersion zu einem gequollenen, nassen Faservlies verformt
wird. Die unvollständig regenerierten Reyonfasern erhält man beispielsweise durch Verspinnen einer
Viskosespinnlösung mit hoher Viskosität und hohem Salzpunkt in einem Fällbad mit relativ niedrigem Säuregehalt
und relativ niedrigem Salzgehalt bei relativ niedriger Temperatur. Vorzugsweise verwendet man eine
Viskosespinnlösung mit einer Viskosität beim Verspinnen von mindestens 100 Poise und einem Salzpunkt von
mindestens 13. Die Viskosespinnlösung enthält 4 bis 9% Cellulose und 2 bis 6% Gesamtalkali, in Abhängigkeit
von dem Polymerisationsgrad der Cellulose. Das Fällbad enthält geeigneterweise 8 bis 25 g/l Schwefelsäure,
0,2 bis 3 g/l Zinksulfat und 10 bis 150 g/l Natriumsulfat
und wird bei einer Temperatur von 10 bis 40°C gehalten. Die erhaltenen Endlosfäden werden an der Luft
vorzugsweise um einen Faktor von 10 bis 150% gereckt
und können vor, während oder nach dem Verstrecken mit einem neutralen oder schwach alkalischen Bad gewaschen
werden, um die auf den Endlosfäden vorhandene Säure zur Steuerung der Regenerierung zu neutralisieren. Die in
dieser Weise erhaltenen Endlosfäden werden zerschnitten, in Wasser dispergiert und dann mit Hilfe einer
üblichen Papiermaschine zu einem Faservlies verarbeitet. Man kann die Endlosfäden jedoch auch in unzerschnittenem
Zustand als Faserstrang dispergieren, der
, :7-0-983-27.0.7.56
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mit Hilfe von Wasserstrahlen oder dergleichen geöffnet und dann zu einem Faservlies aus Endlosfäden verarbeitet
wird.
Die unvollständig regenerierten Reyonfasern besitzen einen relativ hohen Primärquellgrad und können in
Wasser quellen. Wenn das Quellvermögen der Fasern in Wasser groß ist, kann man lange Fasern ohne weiteres
mit hoher Faserkonzentration in Wasser dispergieren, ohne daß eine Verschlingung oder Verfilzung der Fasern
verursacht wird, so daß man als Folge davon ein ausgezeichnetes Faservlies bilden kann. Der Primärquellgrad
der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten unvollständig regenerierten Reyonfasern beträgt
300 bis 3000%. Wenn der Primärquellgrad zu niedrig ist, ist die Quellbindung der Fasern in dem Faservlies
ungenügend, so daß ein Faserfixierwert (fiber-fix value) von weniger als 25 bei einem Verfahrensquellgrad
von 200 bis 400% erreicht wird. Daher können die Ziele der vorliegenden Erfindung nur durch genaue
Einhaltung der Verfahrensbedingungen erreicht werden. Wenn der Primärquellgrad zu hoch ist, ist der Entwässerungsgrad
der Fasern gering, wodurch die Faservliesbildung erschwert wird. Weiterhin ist es zur Herstellung
eines nassen Faservlieses mit einem Verfahrensquellgrad von 200 bis 400%, der für die anschliessende
Strahlbehandlung erforderlich ist, notwendig, das Faservlies bei einer hohen Temperatur während
einer langen Zeitdauer in einem Bad zu behandeln, das eine Säure in hoher Konzentration enthält. Dies ist
vom industriellen Standpunkt aus gesehen von Bedeutung.
Der Faserfixierwert ist ein Wert, der eine der Eigenschaften
des bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten nassen Faservlieses wiedergibt und der erkennen
läßt, daß ein Faservlies, das nach einem üb-
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lichen Naßverfahren oder Trockenverfahren gebildet ist, nicht ohne die Anwendung eines Stützelements durch ein
flüssiges Bad geführt werden kann, da sich die Fasern aus dem Faservlies lösen, während im Gegensatz dazu
erfindungsgemäß das Faservlies selbst in gequollenem Zustand mit Erfolg durch flüssige Bäder geführt werden
kann, ohne daß es erforderlich ist, Stützelemente vorzusehen.
Der Faserfixierwert kann mit Hilfe der folgenden
Gleichung errechnet werden:
Faserfixierwert = ^ (kg/cm//g/cm2).
Der in der obigen Formel angegebene Wert f wird wie folgt bestimmt: Man zerschneidet eine Probe des nassen
Faservlieses zu drei verschiedenen Probestücken,die jeweils eine Breite von 10 mm aufweisen, wobei ein
Probestück in Längsrichtung, ein weiteres in Querrichtung und das dritte in einem Winkel von 45° geschnitten
ist. Dann führt man eine Zugprüfung dieser Probestücke unter Anwendung einer Schnittlänge der
Faservliesprobe, die mindestens fünfmal so groß ist wie die Länge der Fasern der Probe, durch, wobei man für
jede Schnittrichtung mindestens fünf Proben anwendet. Die erhaltenen Werte werden gemittelt, so daß man für
jede Schnittrichtung eine mittlere Reißfestigkeit f (kg/cm) erhält. Anschließend werden die drei mittleren
Reißfestxgkeitswerte verglichen, worauf der höchste Wert gestrichen und die beiden restlichen
Werte gemittelt werden, so daß man einen Wert für die mittlere Reißfestigkeit f (kg/cm) erhält. Den Wert
Wd (g/cma) erhält man durch Trocknen eines nassen Faservlieses und Wiegen des Faservlieses.
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Bei dor Bestimmung der Reißfestigkeit f des Faservlieses
kann man, wenn die Faservliesprobe aus Endlosfäden oder Fasern mit einer Länge von mehr als 50 nun
besteht, in allen Fällen eine Faservliesprobe mit einer Länge von 200 mm verwenden.
Der Primärquellgrad wird mit Hilfe der folgenden Gleichung errechnet:
Primärquellgrad = —^ — χ 100 (%) .
W2
Die in der obigen Formel angegebenen Werte von W1 und
W- werden wie folgt ermittelt: Man taucht eine vorbestimmte
Menge von versponnenen, unvollständig regenerierten Reyonfasern bei 20°C während 5 Minuten in
destilliertes Wasser ein, entwässert die Fasern durch Zentrifugieren während 3 Minuten bei 1000 g und ermittelt
das Gewicht W1 der in dieser Weise entwässerten
Probe. Diese Probe wird dann vollständig getrocknet und gewogen, so daß man den Wert von W- erhält.
Ein aus Cellulosexanthat enthaltenden Reyonfasern gebildetes Faservlies besitzt im allgemeinen in Abhängig
keit von den Herstellungsbedingungen einen Verfahrensquellgrad bzw. Verarbeitungsquellgrad von 200 bis
2000 %.Der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren einzuhaltende
Verfahrensquellgrad wird mit Hilfe der
folgenden Gleichung errechnet:
WA " WB
Verfahrensquellgrad = -^r-. - χ 1OO (%) .
WB
Die in der obigen Gleichung angegebenen Werte für W.
Die in der obigen Gleichung angegebenen Werte für W.
und W werden wie folgt bestimmt: Man entwässert eine
vorher bestimmte Menge des geformten nassen Faservlieses durch Zentrifugieren während 3 Minuten bei
1000 g und wiegt die Probe, wodurch man den Wert W.
erhält. Dann wird die Probe vollständig getrocknet
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- 13 und erneut zur Ermittlung des Wertes Wn gewogen.
Das wesentliche Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist darin zu sehen, daß ein Faservlies mit einem Verfahrensquellgrad von 2OO bis 400% der Strahlströmung
bzw. der Strömung von Flüssigkeitsstrahlen ausgesetzt wird, um die Quellbindung der das Faservlies bildenden
Fasern teilweise zu lockern und dadurch die Weichheit des erhaltenen Bahnmaterials oder Vliesstoffs zu verbessern.
Wenn der Verfahrensquellgrad zu hoch ist, wird aufgrund der starken Beweglichkeit der Fasern des
Faservlieses nicht nur die Form des Faservlieses durch die Strahlbehandlung zerstört und die Bildung eines
gleichmäßigen Bahnmaterials verhindert, sondern es werden die bereits gelockerten Bereiche erneut verbunden
oder fixiert, wodurch es schwierig wird, ein ausreichend weiches Bahnmaterial oder Vliesstoffmaterial
zu erhalten. Wenn andererseits der eingestellte Verfahrensquellgrad zu niedrig liegt, werden das
Cellulosexanthat praktisch vollständig regeneriert und die Fasern des Faservlieses aufgrund der Quellbindung
fest fixiert. Daher muß die für die Strahlbehandlung erforderliche Energie erhöht werden, um die Bindung
der Fasern durch die Strahlbehandlung aufzulockern. Dies
ist nicht wirtschaftlich und aus der Fig. 2 zu ersehen. Die Fig. 2 zeigt, daß wenn unter den gleichen Bedingungen
gebildete nasse Faservliese, die auf verschiedene Verfahrensquellgrade eingestellt sind, der
gleichen Strahlbehandlung unterworfen werden, sich Faservliesstoffe
unterschiedlicher Festigkeit ergeben, wobei man weichere Produkte erhält, wenn man bei einem
Verfahrensquellgrad im Bereich von 200 bis 400% arbeitet.
Wenn der Verfahrensquellgrad eines Faservlieses vor
der Strahlbehandlung hoch ist, das heißt 400 bis 2000% beträgt, kann das Faservlies mit einem den Quellgrad
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senkenden Mittel behandelt werden, um den Verfahrensquellgrad auf 200 bis 400% zu bringen, worauf man das
Faservlies der Einwirkung der Strahlströmung unterwirft. Geeignete Mittel zur Verminderung des Quellgrades
sind saure wässrige Lösungen, Dampf und dergleichen. Beispielsweise besprüht man ein Faservlies
mit einer sauren Lösung und führt es dann durch ein saures Bad durch oder behandelt es mit Dampf zur
Steigerung des Regenerationsgrades des Cellulosexanthats.
Um die Ziele der vorliegenden Erfindung zu erreichen, kann man irgendeine der oben beschriebenen Methoden
anwenden, indem man die verschiedenen Bedingungen, wie die Säurekonzentration, die Temperatur, die Behandlungsbedingungen
und dergleichen in Abhängigkeit von dem Verfahrensquellgrad der Faservliese entsprechend
auswählt.
Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung ist in der Tatsache zu sehen, daß das Faservlies vorzugsweise
dann der Strahlbehandlung unterzogen wird, wenn es einen Verfahrensquellgrad von 200 bis 400% und
einen Faserfixierwert von 25 bis 200 kg/cm/g/cm* aufweist. Wenn der Faserfixierwert weniger als
25 kg/cm/g/cm2 beträgt, kann man kein Faservlies mit einer Festigkeit erhalten, die für eine Verwendung
des Materials als Vliesstoff ausreicht. Wenn der Faserfixierwert größer ist als 200 kg/cm/g/cm2, ist
bei der Strahlbehandlung ein höherer Strahldruck erforderlich, was vom Energieverbrauch her gesehen
nachteilig ist. Wenn der prozentuale Wassergehalt eines Faservlieses während seiner Bildung konstant ist,
hängt der Faserfixierwert von dem Primärquellgrad der Fasern ab. Mit anderen Worten nimmt der Faserfixier
wert mit dem Primärquellgrad zu, wie es aus der Fig. 3 zu ersehen ist. Wenn der Primärquellgrad kon-
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stant ist, nimmt der Faserfixierwert mit zunehmendem
Wassergehalt des Faservlieses während der Bildung ab. Demzufolge kann man den Faserfixierwert über den
Primärquellgrad und den Wassergehalt steuern, so daß man einen geeigneten, entsprechend angepaßten Faserfixierwert, der von dem Gewicht und den physikalischen
Eigenschaften des Faservlieses abhängt, erreichen kann.
Der Wassergehalt eines Faservlieses wird mit Hilfe der folgenden Gleichung errechnet:
WC " WD
Wassergehalt = ~-.
χ 100 (%)
WD
worin Wc für das Gewicht einer feuchten Probe des
Faservlieses und W-. für das Gewicht der vollständig
getrockneten Faservliesprobe stehen.
Wenn ein Faservlies mit hohem Gewicht und bei Einhaltung einer hohen Produktivität hergestellt werden soll,
ist es erforderlich, die Faserkonzentration in der Dispersion zu erhöhen, indem man Fasern mit einem hohen
Quellgrad verwendet, die ohne weiteres in Wasser dispergiert werden können. In diesem Fall kann man ein
Faservlies bzw. einen Vliesstoff mit ausgezeichneter Weichheit erhalten, indem man den Wassergehalt des
Faservlieses erhöht, um den Faserfixierwert des Faservlieses zu vermindern. Wenn andererseits ein Faservlies
mit geringem Gewicht angestrebt wird, vermindert sich die Festigkeit des Faservlieses, da die Zahl der
Verbindungsstellen der Fasern kleiner ist. In diesem Fall kann man jedoch ein Faservlies mit hoher Festigkeit
bilden, indem man den Wassergehalt vermindert oder den Primärquellgrad erhöht, wodurch der Faserfixierwert
gesteigert wird.
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ILM Ml LH- MUl 1 LH
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Die Strahlbehandlung bzw. die Einwirkung der Strahlströmungen kann dadurch erreicht werden, daß man direkt
Flüssigkeitsströme auf ein Faservlies richtet, das auf einem Stützmaterial, wie einem Netz oder einer Walze,
vorliegt. Man irgendein Stützmaterial verwenden, wenn das Muster dieses Materials nicht auf das Faservlies
übertragen wird und wenn die aufgesprühte Flüssigkeit schnell abgezogen werden kann. Beispielsweise kann man
ein Netz mit einer lichten Maschenweite von mindestens 0,42 mm (40 mesh) oder eine Walze mit glatter Oberfläche
verwenden. Wenn man ein Netz oder Gitter verwendet, kann das Wasser wirksamer durch Saugwirkung
abgezogen werden. Im allgemeinen wird Wasser für die Strahlbehandlung bzw. zur Ausbildung der Strahlströmung
verwendet. Die für die Strahlbehandlung angewandten Flüssigkeitsströme sind vorzugsweise zylindrisch, spitzkonisch oder fächerförmig geformt. Besonders bevorzugt
sind feine zylindrische oder säulenförmige Strahlströme. Wenn zylindrische oder säulenförmige Strahlströmungen
verwendet werden, verwendet man Düsenöffnungen mit einem Durchmesser von im allgemeinen
0,06 bis 1,0 mm, vorzugsweise 0,1 bis 0,3 mm.
Der Druck des angewandten Strahls variiert in Abhängigkeit von der Menge des zu behandelnden Faservlieses,
das heißt dem Gewicht des Faservlieses, wobei mit zunehmender Menge des behandelten Faservlieses der Druck
ansteigt. Wenn der Druck zu gering ist, kann eine ausreichende Auflockerungswirkung nicht erreicht werden,
während bei einer Behandlung mit einem zu starken Druck das Verfahren nicht nur unwirtschaftlich wird, sondern
auch die Form des Faservlieses aufgebrochen wird. Im allgemeinen ist ein Druck von 5 bis 150 kg/cm2 über dem
Umgebungsdruck geeignet, wobei im allgemeinen ein Druck von 5 bis 30 kg/cm2 über dem Umgebungsdruck ausreicht.
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11 11 JMLi:. I L H ■. , ,
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Der Abstand zwischen don Düsenlöchern und dem Faservlies
beträgt im allgemeinen etwa 1 bis 15 cm. Wenn der Abstand vergrößert wird, dringt Luft in dit Strahlströmung
ein, wodurch die Auflockerungswirkung vermindert wird.
Das der Strahlbehandlung unterzogene Faservlies wird
dann einer Regenerationsbehandlung unterzogen, um das noch vorhandene Cellulosexanthat zu Cellulose zu zersetzen.
Für diese Regenerationsbehandlung kann man ein saures Bad mit hoher Temperatur verwenden. Das der
Regenerationsbehandlung unterworfene Faservlies bzw. Bahnmaterial wird dann üblichen Nachbehandlungen unterzogen,
wie Beuchen bzw. Spülen, Bleichen und dergleichen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich,
ein Bahnmaterial oder Vliesstoffmaterial herzustellen, das 100% Cellulose enthält und deutlich verbesserte
Griffeigenschaften und andere Eigenschaften besitzt,
wozu man eine wesentlich einfachere Vorrichtung anwenden kann, als sie bei herkömmlichen Verfahren benutzt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den weiteren Vorteil, daß es einen geringeren Energiebedarf aufweist. Somit
stellt das vorliegende Verfahren eine erhebliche Bereicherung der Technik dar.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man bei der
Stufe der Faservliesbildung auch andere Fasern oder Fasermaterialien, wie synthetische Fasern, Holzstoff,
Zellstoff oder dergleichen einmischen. Weiterhin kann man nach der Durchführung der Strahlbehandlung eine
geringe Menge eines Bindemittels dazu verwenden, die Festigkeit des Bahnmaterials bzw. des Vliesstoffs und
dessen Oberflächenfestigkeit zu verbessern. Weiterhin kann man zur Verstärkung des Vliesstoffs oder Faservlieses
Garne, Netztücher und dergleichen in das Faservlies einarbeiten, um es zu verstärken.
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18 hie folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung.
Man verspinnt eine Viskosespinnlösung, die 7,5% Cellulose mit einem Polymerisationsgrad von 340 enthält
und einen Gesamtalkaligehalt von 4,0%, einen Salzpunkt
von 19 und eine Viskosität von 280 Poise aufweist, in ein Fällbad mit einer Temperatur von 25°C,
das 20 g/l Schwefelsäure, 0,5 g/l Zinksulfat und 60 g/l Natriumsulfat enthält. Die erhaltenen Endlosfäden werden
in der Luft um einen Faktor von 100% gereckt. Der Titer der Endlosfäden beträgt 2 Denier. Der Strang der
gereckten Endlosfäden wird dann auf eine Länge von 20 mm zerschnitten und in Wasser dispergiert. Mit Hilfe
einer Papiermaschine mit einem geneigten kurzen Sieb bereitet man Faservliese mit einem Flächentrockengewicht
von 8O g/m2, 4O g/m2 bzw. 13 g/m2 . Der Primärquellgrad
der versponnenen Endlosfäden beträgt 600%, während der Verfahrensquellgrad des Faservlieses
3 50% beträgt. Die Faserfixierwerte der Faservliese betragen 6o (a..), 1OO (a~) bzw. 186 (a3) kg/cm^g/cm2 .
Dann setzt man ein jedes Faservlies der Strömung von Wasserstrahlen aus, die aus Düsen mit Düsenöffnungen mit
einem Durchmesser von 0,15 mm austreten. Der Abstand zwischen den Düsenöffnungen beträgt 1 mm. Das Wasser
wird den Düsen mit einem Druck von 30 kg/cm2 über dem Umgebungsdruck zugeführt und man arbeitet bei einem
Abstand zwischen den Düsenöffnungen und dem Faservlies
von 5 cm. Jedes Faservli-. wird viermal auf einem Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,149 mm (100 mesh)
behandelt und wird dabei mit einer Geschwindigkeit von 10 m/min gefördert. Anschließend wird das Faservlies
mit einem sauren Bad mit einer Temperatur von 800C behandelt
das 5 g/l Schwefelsäure enthält. Anschließend wird das Material in üblicher Weise gebeucht bzw. ge-5
spült, gebleicht und getrocknet. Die erhaltenen Vliesstoffe bzw. Faservliesbahnmaterialien sind sehr weich,
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zeigen einen guten Fall und zufriedenstellende mechanische Eigenschaften. Die Eigenschaften dieser Vliesstoffe
bzw. Bahnmaterialien sind in der Tabelle I (A) angegeben.
Bei einer Vergleichsuntersuchung, dem Vergleichsbeispiel 1, werden für die Papierherstellung geeignete
Fasern (mit einem Titer von 2 Denier und einer Länge von 1O mm) aus vollständig regeneriertem Reyon in Wasser
dispergiert, worauf die Dispersion zu einem Faservlies mit einem Verfahrensquellgrad von 110% verarbeitet
wird. Der Faserfixierwert des Faservlieses beträgt weniger als 5, wobei es unmöglich ist, einen definierten
Faserfixierwert zu ermitteln. Dieses Faservlies wird in der oben beschriebenen Weise der Strahlbehandlung
unterzogen. Der erhaltene Faservliesstoff bzw. das erhaltene Faservliesbahnmaterial besitzt eine extrem
geringe Festigkeit und ist für die Praxis ungeeignet. Die Eigenschaften dieses Vliesstoffs sind in der Tabelle
I (B) angegeben.
A | a1 | a2 | a3 | B | |
Gewicht (g/W) | 86 | 57 | 19 | 92 | |
Dicke (mm) | 0,69 | 0,42 | 0,16 | 0,95 | |
Spezifisches Volumen (cm3/g) | 8,02 | 7,35 | 8,21 | 10,27 | |
Biegelänge (mm) bei freitragender Probenanordnung (in Längsrichtung) |
75 | 73 | 64 | 68 | |
Festigkeit (in Längsrichtung) (kg/on/g/cm2) |
294 | 245 | 354 | 32 | |
Dehnung (in Längsrichtung) (%) | 31,4 | 20,4 | 13,5 | 50,0 | |
Young'scher Modul (in Längsrich tung) (kg/fam*) |
1,20 | 3,03 | 4,40 | 0,33 |
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Tt-M MLI .11 MULLtH Ii I L INML II, It H
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Man verspinnt eine Viskosespinnlösung, die 7,8% Cellulose mit einem Polymerisationsgrad von 390 enthält
und einen Gesamtalkaligehalt von 3,9%, einen Salzpunkt von 21 und eine Viskosität von 380 Poise
aufweist, in ein bei 25°C gehaltenes Fällbad, das 16 g/l Schwefelsäure, 0,5 g/l Zinksulfat und 85 g/l
Natriumsulfat enthält, worauf man die gebildeten Endlosfäden
an der Luft um einen Faktor von 100% reckt. Die Endlosfäden besitzen einen Titer von 1,5 Denier.
Der Strang aus den gereckten Endlosfäden wird dann auf eine Länge von 3 5 mm zerschnitten und in Wasser dispergiert.
Anschließend bildet man aus der Dispersion mit Hilfe einer Zylinderpapiermaschine ein Faservlies.
5 Die versponnenen Endlosfäden besitzen einen Primärquellgrad
von 1800%, während das gebildete Faservlies einen Verfahrensquellgrad von 1100% besitzt. Das
Faservlies wird daraufhin während 1 Minute in ein bei 45CC gehaltenes Bad eingetaucht, das 5 g/l Schwefelsäure
enthält. Danach beträgt der Verfahrensquellgrad des Faservlieses 280% und das Material weist einen
Faserfixierwert von 76 kg/cm/'g/cm2 auf. Anschließend
setzt man das Faservlies der Strömung von Wasserstrahlen aus, die mit Hilfe einer Düse zugeführt
5 werden, die Düsenöffnungen mit einem Durchmesser von 0,2 mm aufweist, die in einem Abstand von 2 mm voneinander
angeordnet sind. Das Wasser wird den Düsen mit einem Druck von 70 kg/cma über dem Umgebungsdruck zugeführt
und man arbeitet bei einem Abstand zwischen den Düsenöffnungen und dem Faservlies von 3 cm. Das Faservlies wird dreimal auf einer Walze mit einer glatten
Oberfläche bei einer Geschwindigkeit von 50 m/min behandelt. Anschließend behandelt man das der Strömungsbehandlung unterzogene Faservlies bei 80°C in einem
sauren Bad, das 10 g/l Schwefelsäure enthält, um die
Cellulose vollständig zu regenerieren. Anschließend wird das Faservlies in üblicher Weise gebeucht bzw.
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- 21 -
gewaschen, gebleicht und getrocknet. Der erhaltene Vliesstoff bzw. das Faservlxesbahnmaterial besitzt einen
ausgezeichneten Fall und zufriedenstellende mechanische
Eigenschaften. Die Eigenschaften des Vliesstoffs sind in der folgenden Tabelle II (A) angegeben.
Bei einer Vergleichsuntersuchung, das heißt dem Vergleichsbeispiel
2, wird ein Vliesstoff in gleicher Weise wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellt, mit dem
Unterschied, daß man die Strahlbehandlung nicht durchführt. Die Eigenschaften des in dieser Weise erhaltenen
Vliestoffs sind in der folgenden Tabelle II (B) angegeben. Dieses Bahnmaterial besitzt einen wesentlich
schlechteren Griff und kann in der Praxis als Vliesstoff nicht verwendet werden.
A | B | |
Gewicht (g/m*) | 73,7 | 80,2 |
Dicke (mm) | 0,46 | 0,47 |
Spezifisches Volumen (cm'/g) | 6,12 | 5,81 |
Biegelange (mm) bei freitragender Probenanordnung (in Längsrichtung) |
107 | 173 |
Festigkeit (in Längsrichtung) (kg/an/g/cm2) |
422 | 562 |
Dehnung (in Längsrichtung) (%) | 19,5 | 12,0 |
Young'scher Modul (in Längsrich tung) (kg/mm2) |
4,04 | 16,10 |
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Il H Ml IH MUlIIH SILINMIU-ItM
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Man verspinnt eine Viskosespinnlösung, die 7,8% Cellulose mit einem Polymerisationsgrad von 39O enthält
und einen Gesamtalkaligehalt von 4,2%, einen SaIzpunkt von 15 und eine Viskosität von 120 Poise aufweist,
in ein bei 25°C gehaltenes Fällbad, das 25 g/l Schwefelsäure, 1,5 g/l Zinksulfat und 65 g/l Natriumsulfat
enthält. Hierzu verwendet man eine Spinndüse mit 20 000 Löchern mit einem Durchmesser von 0,06 mm.
Anschließend werden dio erhaltenen Endlosfäden an der Luft um einen Faktor von 80% gereckt. Die gebildeten
Endlosfäden weisen einen Titer von 2 Denier auf. Der Strang aus den gereckten Endlosfäden wird nicht zerschnitten,
sondern mit Hilfe eines Wasserstroms geöffnet, so daß man ein Faservlies erhält. Der Primärquellgrad
der gesponnenen Endlosfäden beträgt 4 50%, während das Faservlies einen Verfahrensquellgrad von
280% und einen Faserfixierwert von 132 kg/cm/g/cm2 aufweist. Anschließend behandelt man das Faservlies mit
der Strömung von Wasserstrahlen, die mit Hilfe einer
Düse gebildet werden, die Öffnungen mit einem Durchmesser von 0,15 mm aufweist, wobei die Düsenöffnungen
in einem Abstand von 1 mm zueinander angeordnet sind. Das Wasser wird zur Ausbildung der Strömung mit einem
Druck von 3 5 kg/cm2 über dem Umgebungsdruck zugeführt. Der Abstand zwischen den Düsenöffnungen und dem Faservlies
beträgt 7 cm. Beide Seiten des Faservlieses werden alternierend viermal bei einer Geschwindigkeit
von 3m/min behandelt. Nach der Durchführung der Strahlbehandlung
behandelt man das Faservlies mit einem sauren Bad mit einer Temperatur von 80°C, das 1O g/l Schwefelsäure
enthält, um die Cellulose vollständig zu regenerieren. Anschließend wird das Faservlies in üblicher
Weise gebeucht bzw. gespült, gebleicht und getrocknet.
Der erhaltene Vliesstoff bzw. das gebildete Faservliesbahnmaterial
ist extram weich, zeigt einen hervorragenden Fall und ausgezeichnete mechanische Eigen-
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23 -
schäften · Die Eigenschaften des Vliesstoffs sind in
der folgenden Tabelle III zusammengestellt.
Gewicht (g/m2) | 52 |
Dicke (mm) | 0,38 |
Spezifisches Volumen (cm3/g) | 7,30 |
Biegelänge (mm) bei freitragender Probenanordnung (in Längsrichtung) |
47 |
Festigkeit (in Längsrichtung) (kg/cm/g/an*) |
493 |
Dehnung (in Längsrichtung) (%) | 24,4 |
Man verspinnt eine Viskosespinnlösung, die 6,5%
Cellulose mit einem Polymerisationsgrad von 540 enthält und einen Gesamtalkaligehalt von 3,8%, einen Salzpunkt von 19 und eine Viskosität von 620 Poise aufweist, in ein bei 300C gehaltenes Fällbad, das 15 g/l Schwefelsäure, 0,6 g/l Zinksulfat und 95 g/l Natriumsulfat enthält, worauf die gebildeten Endlosfäden an der Luft um einen Faktor von 100% gereckt werden.
Die erhaltenen Endlosfäden besitzen einen Titer von
1,7 Denier. Der Strang aus den gereckten Endlosfäden wird auf eine Länge von 45 mm zerschnitten und in Wasser dispergiert. Die gebildete Dispersion wird nach
Cellulose mit einem Polymerisationsgrad von 540 enthält und einen Gesamtalkaligehalt von 3,8%, einen Salzpunkt von 19 und eine Viskosität von 620 Poise aufweist, in ein bei 300C gehaltenes Fällbad, das 15 g/l Schwefelsäure, 0,6 g/l Zinksulfat und 95 g/l Natriumsulfat enthält, worauf die gebildeten Endlosfäden an der Luft um einen Faktor von 100% gereckt werden.
Die erhaltenen Endlosfäden besitzen einen Titer von
1,7 Denier. Der Strang aus den gereckten Endlosfäden wird auf eine Länge von 45 mm zerschnitten und in Wasser dispergiert. Die gebildete Dispersion wird nach
der Verfahrensweise des Beispiels 1 zu einem Faservlies verarbeitet. Der Primärquellgrad der Endlosfäden beträgt
2800%, während das Faservlies einen Verfahrensquellgrad von 1600% und einen Faserfixierwert von
53 kg/cm/g/cm2 aufweist. Dann sprüht man gleichmäßig
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ein Bad, das 5 g/l Schwefelsäure enthält, auf die gesamte
Oberfläche des Faservlieses auf, worauf man das Faservlies durch eine mit Dampf gesättigte Atmosphäre
führt, um den Verfahrensquellgrad auf 300% zu bringen.
Anschließend behandelt man das Faservlies mit der Strömung von Wasserstrahlen, die man nach der in Beispiel
3 beschriebenen Weise einwirken läßt, worauf man die Regeneration der Cellulose vervollständigt.
Anschließend wird das Faservlies in üblicher Weise gebeucht bzw. gespült, gebleicht und getrocknet. Der
in dieser Weise gebildete Vliesstoff bzw. das in dieser Weise gebildete Faservliesbahnmaterial besitzt einen
ausgezeichneten Griff und hervorragende mechanische Eigenschaften, die aus der Tabelle IV zu ersehen sind.
Bei einer Vergleichsuntersuchung wird ein Faservlies mit einem Verfahrensquellgrad von 1200% in gleicher
Weise der oben beschriebenen Wasserstrahlbehandlung unterzogen. Der Faserfixierwert des Faservlieses beträgt
weniger als 5 und es ist unmöglich, einen definierten Wert für den Faserfixierwert zu ermitteln. Die
Fasern des Faservlieses werden beweglich und man erhält einen ungleichmäßigen Vliesstoff mit vielen unregelmäßigen
Stellen. Weiterhin zeigt der Vliesstoff einen papierartigen Griff. Schließlich variieren die
physikalischen Eigenschaften des Vliesstoffs mit den zu ihrer Bestimmung verwendeten Bereichen des Vliesstoffs,
so daß ein Vergleich dieser Eigenschaften mit denen des erfindungsgemäßen Vliesstoffs nicht möglich
ist.
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Gewicht (g/m2) | 84 |
Dicke (mn) | 0,71 |
Spezifisches Volumen (cm3/g) | 8,45 |
Biegelänge (mn) bei freitragender Probenanordnung (in Längsrichtung) |
63 |
Festigkeit (in Längsrichtung) (kg/an/g/cma) |
398 · |
Dehnung (in Längsrichtung) (%) | 27,0 |
709832/075$
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Cellulosebahnmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß
man ein unvollständig regeneriertes Reyon enthaltendes, nasses Faservlies, das einen Verfahrensquellgrad
von 200 bis 400% aufweist, der Einwirkung von Strahlströmungen aussetzt; und
dann das strahlbehandelte Faservlies einer Regenerierbehandlung unterzieht, um die Cellulose
vollständig zu regenerieren.
2. Verfahren zur Herstellung eines Cellulosebahn-
materials, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein nasses Faservlies, das unvollständig regeneriertes Reyon enthält und einen Verfahrensquellgrad
von 400 bis 2000% aufweist, mit einem den Quellgrad vermindernden Mittel zur Einstellung
des Verfahrensquellgrads des nassen Faservlieses auf einen Wert von 200 bis 400% behandelt;
das behandelte Faservlies der Einwirkung von Strahlströmungen aussetzt; und anschließend
das strahlbehandelte Faservlies einer Regenerierbehandlung unterzieht, um die Cellulose vollständig
zu regenerieren.
3. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,
daß das Faservlies, das der Strahlbehandlung unterzogen wird, einen Faserfixierwert von 25 bis 200 besitzt.
709832/0768 oWGINALINSreCTED
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11 j κ : i .: ι ι
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Faservlies,
das der Strahlbehandlung unterzogen wird, einen Faserfixierwert von 25 bis 200
aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das
nasse Faservlies aus unvollständig regeneriertem Reyon dadurch herstellt, daß man
eine Viskosespinnlösung, die 4 bis 9 %
Cellulose enthält und einen Gesamtalkaligehalt
von 2 bis 6%, eine Viskosität von mindestens 100 Poise und einen Salzpunkt von mindestens 13 aufweist, in ein Fällbad preßt,
das bei einer Temperatur von 10 bis 40°C gehalten wird und 8 bis 25 g/l Schwefelsäure,
0,2 bis 3 g/l Zinksulfat und 10 bis 150 g/l Natriumsulfat enthält;
die gebildeten Endlosfäden aus dem Fällbad entnimmt;
die gebildeten Endlosfäden aus dem Fällbad entnimmt;
die Endlosfäden an der Luft um einen Faktor
von 10 bis 15O% reckt;
die gereckten Endlosfäden zu kurzen Fasern
zerschneidet;
die kurzen Fasern in Wasser dispergiert; und die dispergierten kurzen Fasern zu einem nassen
Faservlies aus unvollständig regeneriertem Reyon formt.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das
nasse Faservlies aus unvollständig regeneriertem Reyon dadurch herstellt, daß man
eine Viskosespinnlösung, die 4 bis 9% Cellulose enthält und einen Gesamtalkali-
709832/0756
TER MLLH MULLl"H ii I LII J.'/ L I 'i 1 LH
gehalt von 2 bis 6%, eine Viskosität von mindestens 100 Poise und einen Salzpunkt von
mindestens 13 aufweist, in ein Fällbad preßt, das bei einer Temperatur von 10 bis 40°C gehalten
wird und 8 bis 25 g/l Schwefelsäure, 0,2 bis 3 g/l Zinksulfat und 10 bis 150 g/l
Natriumsulfat enthält;
die gebildeten Endlosfäden aus dem Fällbad entnimmt;
die Endlosfäden an der Luft um einen Faktor von 10 bis 150% reckt;
die gereckten Endlosfäden zu kurzen Fasern zerschneidet;
die kurzen Fasern in Wasser dispergiert; und die dispergierten kurzen Fasern zu einem nassen Faservlies aus unvollständig regeneriertem Reyon formt.
die kurzen Fasern in Wasser dispergiert; und die dispergierten kurzen Fasern zu einem nassen Faservlies aus unvollständig regeneriertem Reyon formt.
7. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,
daß die aus dem Fällbad entnommenen Endlosfäden einen Primärquel1-grad
von 300 bis 3000% aufweisen.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Fällbad
entnommenen Endlosfäden einen Primärquellgrad von 300 bis 3000% besitzen.
9. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch g e kennz
eichnet, daß man die Strahlströmungen unter Anwendung eines Druckes von
5 bis 30 kg/cm2 über dein Umgebungsdruck ausbildet.
709832/0756
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP1307476A JPS5296214A (en) | 1976-02-09 | 1976-02-09 | Production of cellulosic sheet |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2705013A1 true DE2705013A1 (de) | 1977-08-11 |
Family
ID=11822994
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772705013 Withdrawn DE2705013A1 (de) | 1976-02-09 | 1977-02-07 | Verfahren zur herstellung von cellulosebahnmaterial |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5296214A (de) |
DE (1) | DE2705013A1 (de) |
GB (1) | GB1534104A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4150697A (en) * | 1978-03-17 | 1979-04-24 | Teepak, Inc. | Treatment of regenerated cellulose casings with surface activating energy |
-
1976
- 1976-02-09 JP JP1307476A patent/JPS5296214A/ja active Pending
-
1977
- 1977-01-28 GB GB362377A patent/GB1534104A/en not_active Expired
- 1977-02-07 DE DE19772705013 patent/DE2705013A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4150697A (en) * | 1978-03-17 | 1979-04-24 | Teepak, Inc. | Treatment of regenerated cellulose casings with surface activating energy |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS5296214A (en) | 1977-08-12 |
GB1534104A (en) | 1978-11-29 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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