DE1952440A1

DE1952440A1 - Vliesstoff und Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number: DE1952440A1
Application number: DE19691952440
Authority: DE
Inventors: Woodings Calvin Roger
Original assignee: Courtaulds PLC
Current assignee: Akzo Nobel UK PLC
Priority date: 1968-10-17
Filing date: 1969-10-17
Publication date: 1970-04-30
Also published as: FR2020929A1; BE740459A; GB1287885A; ES372633A1; NL6915353A

Description

Dr. O. Diamann K. L. Schiff Dr. A. ν. Füner Dipl. Ing. P. StreM »A-5361

Patentanwälte I 9 V 2 H 4 Q

8 München 90, Mariahilfplatz 2&3, Telefon 45 40 40

33 e s c h r e i b u ng. zu der Patentanmeldung

der Firma

COIJRTAULDS LIMITED
18, Hanover Square,
London W. 1/England

betreffend
Vliesstoff und Verfahren zu seiner Herstellung

Priorität: 17. Oktober 1968, Nr, 49227/68, England

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Faservlieses und auf das so hergestellte Faservlies.

Die gebräuchlichsten Typen von Faservliesen enthalten Stapelfasern, die beispielsweise durch Kardieren oder durch Naßabscheidung, wie es bei einem Papierherstellungsverfahren Üblich ist, in eine zusammenhängende Bahn überführt werden. Die Erfindung betrifft die Herstellung eines ungewabten Stoffes und dieser Ausdruck ist so aufzufassen, daß er ein papierähnliches Produkt aus einem Strang aus endlosen Einzelfäden umfaßt«

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Gegenstand der Erfindung ist ein Vliesstoff, der gekennzeichnet ist durch ein zusammenhängendes Band aus sich im allgemeinen in Längsrichtung des Bandes erstreckenden endlosen Fäden aus regenerierter Cellulose, wobei ein Teil mindestens einiger Fäden in einer Sichtung quer zum Band liegt und andere Fäden an bestimmten Stellen überschneidet und die Fäden an den ^ftbersehneidungsstellen selbstverschweißt sind.

Das erfindungsgemäße"Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffes ist dadurch gekennzeichnet, daß man einen nassen endlosen Strang aus selbstverschweißbaren Fäden aus regenerierter Cellulose in Querrichtung unter Bildung eines zusammenhängenden Bandes ausbreitet, in welchem Teil mindestens einige Fäden in einer Richtung quer zum Band liegen und andere Fäden an bestimmten Stellen überschneiden und danach durch Trocknen des Bandes die Fäden an den Überschneidungsstellen miteinander verschweißt.

Die selbstverschweißbaren Cellulosefäden können dem Typ angehören, der durch Verspinnen von Viskose gebildet wird, der ein Gas- oder ein Blähmittel» beispielsweise Natriumcarbonat einverleibt wurde, um Hohlfasern zu erzielen, die zu einer flachen Struktur zusammenfallen. Der ausgedehnte Kontaktbereich zwischen solchen flachen Fäden, die im nassen Zu-

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stand übereinandergelagert wurden, gewährleistet eine starke Bindung sswischen diesen Fäden. Fäden dieses Typs und aus solchen Fäden in Form von Stapelfasern hergestelltes Papier sind in der britischen Patentschrift 945 306 der Anmelderin beschrieben.

Andere für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Cellulose· fäden sind Fasern, die unvollständig regeneriert wurden, so daß sie in feuchtem Zustand stark gequollen sind und deshalb die Fähigkeit haben, miteinander zu verschweißen, wenn sie in nasser Form tibereinandergelagert werden. Zum Verspinnen dieser Fäden erforderliche Bedingungen sind im allgemeinen eine Viskose mit einer hohen Salzzahl und hoher Viskosität und ein Koagulationsbad mit niedriger Schwefelsäurekonzentration, das bei niedriger Temperatur gehalten ist.

Der nasse Strang kann nach verschiedenen Methoden zu einem zusammenhängenden Band ausgebreitet werden«, Zu diesen Methoden gehört die Verwendung von Ausbreitwalzen oder -Btäben, beispielsweise %^on gekrümmten Walzen oder Stäben oder von ineinandergreifenden, auf der Kreisumfangsflache gerillten Walzen. Spannrahmen, insbesondere Nadelspannrahmen können ebenfalls verwendet werden. Ein besonders geeignetes Verfahren besteht darin, den Strang durch einen in gleicher Strömungsrichtung fließenden Flüssigkeitsstrom, beispiels-

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weise Wasser zu führen und den Wasserstrom divergieren zu lassen und auf diese Weise den Strang auszubreiten. Der ausgebreitete Strang kann dann von dem Wasser abgetrennt werden, indem er auf eine durchlöcherte unterlage geführt wird, die sich in derselben Richtung wie der Wasserstrom bewegt. Beispielsweise kann der ausgebreitete Strang und das Wasser auf das Drahtnetz einer Langsiebmaschine (Poudrinier-Maschine) aufgegeben werden. Der ausgebreitete Strang wird vorzugsweise im Überschuß zugeführt, so daß die Fäden auf dem Drahtnetz in sinusförmiger Anordnung abgelagert werden.

Durch das Ausbreiten des Bandes wird eine beträchtliche Zerstörung der Iiängsausrichtung der Fäden bewirkt, die zur Bildung von in Querrichtung abgelagerter Fäden führt, die miteinander und mit den längsausgerichteten Fäden verflochten sind. Ee ist möglich, durch bloßes Ausbreiten in dem Band eine Fadenanordnung zu erzielen, die der Kett- und Schuß-Struktur eines gewebten Stoffes entspricht.

Nach dem Ausbreiten zu einem zusammenhängenden Band wird der Strang vorzugsweise auf seiner Breite festgehalten, während er getrocknet wird. Während dieses Verfahrens verfestigen sich die Bindungen zwischen den Fäden und die ausgebreitete Struktur wird diraensionsbeständig. Dickere Stoffe

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können durch Aufeinanderachichten von Lägen des ausgebreiteten Strangs erhalten werden, die parallel und/oder über Kreuz entweder in feuchtem Zustand oder nach dem Trocknen aufeinandergelagert werden. Außerdem können die Fäden und/ oder Schichten in feuchtem Zustand oder anschließend an das Trocknen durch Fressen verdichtet werden, was beispielsweise mit Hilfe von Quetschwalzen erfolgen kann. Die erzielte Struktur hat größere Flexibilität, Dehnbarkeit und Elastizität als übliches Papier und entspricht in dieser Hinsicht mehr einem Gewebe.

Der erfindungsgemäße Vliesstoff kann gewünschtenfalls durch Klebstoffe bzw. Bindemittel noch verstärkt werden, die beispielsweise durch Aufdrucken aufgetragen werden oder kann auf andere ungewebte Produkte aufkaschiert werden. Das erhaltene Produkt kann ein Papier oder ein leichter Stoff sein, der als Ersatz für Polsterleinwand oder Gaze oder auf dem Gebiet der Wegwerf-Kleider verwendbar ist.

Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele erläutert, in welchen die Prozentangaben Gewichtsprozent bedeuten.

Beispiel 1

Eine Viskose, die 7,5 i° Cellulose, 6 # Natronlauge und 2,5 ^ Natriumsulfat enthielt und eine Salzzahl von 5 hatte, wurde

— 5 —

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in ein Spinnbad mit einem Gehalt an 12 # Schwefelsäure, 1,25 i> Zinksulfat und 21,25 $ Natriumsulfat, das bei einer Temperatur von 48° C gehalten wurde, versponnen. Der gesponnene Strang enthielt 100.000 Einzelfäden mit je 1 1/2 Den. und einem durchschnittlichen Verhältnis von Breite zu Dicke von 10 : 1.

Der Strang wurde zuerst zum Regenerieren der Fäden in 2 /' Schwefelsäure bei 70° C gewaschen und. dann den konventionel len Wasch- und Entschwefelungsbehandlungen unterworfene

Der Strang wurde vollständig mit Wasser gesättigt und dann durch ein System von Stäben geführt, um den Strang in eine gleichmäßige Form zu bringen und eine vorläufige Ausbreitung zu erzielen, bevor er durch die Ausbreitvorrichtung geführt wurde. Letztere enthielt 6 Paare axial gerillter, im Eingriff miteinander stehender Walzen, zwischen welchen der Strang geführt wurde. Zwischen jedem Paar war ein Wasserbad vorgesehen, so daß der Strang während seines Verlaufes zwischen aufeinanderfolgenden Walzenpaaren gesättigt werden konnte. Der Strang wurde durch die aufeinanderfolgenden Walzenpaare fortschreitend weiter ausgebreitet und trat aus der Ausbreitvorrichtung mit einer Breite von einem Meter aus. Die Walzengeschwindigkeiten wurden unter Berücksichtigung der durch das Ausbreiten hervorgerufenen Längenkontraktion des Strangs eingestellt.

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Der vollständig ausgebreitete Strang wurde durch Spannwalzen (Stenter-Rollers) auf seiner Breite festgehalten und dann mit Hilfe vm glatten Mangelwalzen gepreßt, um die Struktur zu verdichten und das gegenseitige Verschweißen der Fäden zu begünstigen. Der gepreßte Stoff wurde dann auf einer mit Dampf beheizten Trommel getrocknet, wonach er dimensionsstabil und vollständig abgebunden war. Das Gewicht des Stoffes betrug 30 g pro qm.

Beispiel 2

Eine Viskose mit einem Gehalt an 5»3 $ Cellulose und 3*5 $ Natronlauge wurde aus einer Pulpe mit einem hohen Polymerisationsgrad hergestellt, und bei einer Salzzahl von 18 und einer Kugelfall-Viskosität von 400 Sek. bei einer Temperatur von 18° C versponnen, Das Koagulationsbad enthielt 1,5 $> Schwefelsäure, 0,08 $> Zinksulfat und 20 ⁰A Natriumsulfat und hatte eine Temperatur von 25° C Die Fäden wurden mit 1,5 Den* vertikal nach oben durch das Bad bei einem Eintauchweg von 8 cm gesponnen. Diese Fäden wurden augenblicklich von der Spinnbadflüssigkeit befreit und an der Luft um 80 i* verstreckt > Sie hatten in Wasser einen primären Quellwert von 6 bis 7β 3-:in Strang aus diesen Fäden, der 100.000 Fäden enthielt, wurde dann nach dem Verfahren des Beispiele 1 verarbeitet. Dabei wurde ein ähnlicher Stoff*mit einer Breite von 1 m und einem Gewicht von etwa 30 g pro qra erhalten,

Patentansp rüche

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Claims

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Patentansprüche

1. Vliesstoff, gekennzeichnet durch ein zusammenhängendes Band aus sich im allgemeinen in Längsrichtung des Bandes erstreckenden endlosen Fäden aus regenerierter Cellulose, wobei ein Teil mindestens einiger Fäden in einer Richtung quer zum Band liegt und andere Fäden an "bestimmten Stellen überschneidet und die Fäden an den Überschneidungsstellen selbstverschweißt sind.

2. Vliesstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er zu Flachfäden zusammengelegte Hohlfäden aus regenerierter Cellulose enthält.

3· ■ Vliesstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e ηη-ζ e i c h η e"t_f daß er aus mehreren übereinandergeXa» gerten Bändern besteht.

4. Vliesstoff nach Anspruch 1 bis 3, dadurch g e k e η η zeichnet, daß er durch ein aufgedrucktes Muster eines Bindemittels verstärkt 1st.

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5· Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffes nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man einen nassen endlosen Strang aus selbstverschweißbaren Fäden aus regenerierter Cellulose zu einem zusammenhängenden Band in Querrichtung ausbreitet, in welchem Teile mindestens einiger Fäden in einer Richtung quer zum Band liegen und andere Fäden an bestimmten Stellen tiberschneiden und danach durch Trocknen des Bandes die Fäden an den Überschneidungsstellen miteinander verschweißt.

6. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß man selbetverschweißbare Cellulosefäden verwendet, die unvollständig regeneriert und in nassem Zustand gequollen sind.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß man den Strang in Querrichtung ausbreitet, indem man ihn durch einen im Gleichstrom fliessend en Flüssigkeitsstrom führt und den Flüssigkeitsstrom zum Divergieren bringt·

8. Verfahren nach Anspruch 5 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß man ale Fäden au» regenerierter Cellulose pu Flachfäden eusamaengelegte Hohlfäden verwendet*

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9. Verfahren nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man mehrere ausgebreitete Bänder tibereinanderlegt.

10. Verfahren nach Anspruch 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man das ausgebreitete Band durch Pressen verdichtet.

11. Verfahren nach Anspruch 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man den erhaltenen Vliesstoff durch Druckauftrag eines Bindemittels verstärkt.

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