DE2704316A1 - Verfahren zur herstellung von 4-desacetoxy-vinblastin und dieses enthaltende pharmazeutische zubereitung - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 4-desacetoxy-vinblastin und dieses enthaltende pharmazeutische zubereitungInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von 4-Desycetoxy-vinblastin und
dieses enthaltende pharmazeutische Zubereitung
Die Erfindung betrifft die Herstellung von einem therapeutisch wirksamen Diindolalkaloid und seinen Saureadditionssalzen,
sowie von diese Verbindungen als Wirkstoff enthaltenden Arzneimittelpräparaten. Das erwähnte
Diindolalkaloid ist ein Nebenalkaloid der Pflanze Vinca
rosea L., das 4-Desacetoxy-vinblastin; der Gegenstand der
Erfindung ist also ein Verfahren zur Herstellung von 4-Desacetoxy-vinblastin und seinen Säureadditionssalzen,
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sowie von diese Verbindungen enthaltenden Arzneimittel-Präparaten.
Es ist bekannt, daß die .Nebenalkaloide wertvolle zitostatische Eigenschaften zeigen (vgl. US-PS
5 097 137 und 3 205 220; ungarische PS I53 200, 154
und 160 967). Diese wertvollen Nebenalkaloide bilden einen ziemlich, untergeordneten Teil des Gesamtalkaloidgehalts
der Pflanze: das als wertvollste Bestandteil betrachtete Vincrdatin bildet nur einige hundertstel
Prozente, die weniger wirksamen Vinblastin und Vinleurosin
je etwa 1-2 % des Gesamtalkaloidgehalts.
Die Bedeutung der beiden letzterwähnten Nebenalkaloide, des Vinblastins und Vinleurosins ist in der
letzten Zeit gestiegen, seit es bekannt wurde, daß das Vinblastin auf halbsynthetischen Weg in das wertvollere
Vincristin (vgl. ungarische PS 165 599) und das Vinleurosin
in das N-Formylderivat (ungarische PS 165 986) übergeführt werden kann, welches auch gegen solche Tumoren hemmend
wirkt, welche mit den bisher bekannten zitostatischen Mitteln nicht beeinflußt werden konnten.
Die neueren Forschungen wurden einerseits auf die Herstellung von weiteren wirksamen halbsynthetischen Derivaten,
z.B. von Carboxamid- und Desacetylderivaten (DOS 1 795 763 und 2 415 890) und andererseits auf die
Isolierung von weiteren Nebenalkaloiden, z.B. von Vincadiolin
und Leurocolombin (US-PS 3 887 565 und 3 890 325)
bzw. von 4-Desacetoxy-vinblastin (N. Neuss, A.J. Barnes
und L.L. Huckstep: Experientia .3Vl, 18-19 /1975/) gerichtet.
Die Isolierung von weiteren Nebenalkaloiden wurde durch die neuere Entwicklung der chromatographischen
Methoden, besonders durch die Anwendung der Hochdruck-
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Chromatographie ermöglicht. Diese Methode ermöglicht auch
die Trennung von solchen Verbindungen mit sehr ähnlichen physikalischen Konstanten und chemischer Struktur.
Zur Zeit kann aber die Hochdruckchromatographie nur unter Laboratoriumsbedindungen ohne besonderen
Schwierigkeiten angewendet werden, ihre betriebliche Anwendung ist noch außerordentlich schwierig.
N. Neuss und Mitarbeiter (Eperientia, 3i/i,
18-19 /1975/) haben bei der Reinigung von Vinblastin nach zweimaliger Chromatographie und zweimaligem Umkristallisieren
ein bisher unbekanntes Begleitalkaloid des Vinblastins, das 4—Desacetoxy-vinblastin isoliert. Die
ultravioletten und infraroten Spektra von Vinblastin und 4-Desacetoxy-vinblastin sind einander außerordentlich ähnlich
und auch die Retentionsfaktoren der beiden Verbindungen sind nahezu gleich: die Differenz beträgt nur 0,03.
In der zitierten. Mitteilung sind auch die Methode der Trennung der beiden Alkaloiden und auch die Schwierigkeiten
der Strukturermittlung beschrieben; über die pharmakologischen und sonstigen Wirkungen des neuen Begleitalkaloids
wird aber nichts mitgeteilt.
Es wurde nun gefunden, daß dieses 4-Desacetoxyvinblastin nicht nur eine dem Vinblastin etwa gleichkommende
tumorhemmende Aktivität besitzt, sondern in überraschender Weise auch wesentliche pharmakologische Vorteile
gegenüber Vinblastin und anderen bekannten tumorhemmend wirkenden Diindolalkaloiden zeigt, daß seine Toxizität
wesentlich niedriger ist. Auf Grund dieser Eigenschaften können das in der Therapie bisher nicht verwendete 4-Desacetoxy-vinblastin
und seine Säureadditionssalze sehr vorteilhaft als Wirkstoff von in der Therapie von malignanten
Tumoren verwendbaren Arzneimittelpräparaten eingesetzt
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— κ —
werden.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist also ein Arzneimittelpraparat tumorhemmender Wirkung, welches
4—Desacetoxy-vinblastin oder Säureadditionssalze davon
als Wirkstoff enthält.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein neues, der bisher bekannten Methode überlegenes Verfahren
zur Herstellung von 4—Desacetoxy-vinblastin, seinen Säureadditionssalzen,
sowie von diese Verbindungen als Wirkstoffe enthaltenden Arzneiinittelpraparaten.
Die Forschungsarbeit, welche zu der vorliegenden Erfindung führte, hatte ursprünglich die Aufgabe, das
4—Desacetoxy-vinblastin durch eine auch unter betrieblichen
Umständen einfach ausführbaren Methode, ohne Hochdruckchromatographie, unmittelbar aus dem Drog zu isolieren
und auch die pharmakologischen Wirkungen dieser Verbindung aufzuklären. Als Ausgangsstoff wurde dabei
ein angereichertes Gemisch der Sulfatsalze der Diindol-Nebenalkaloide verwendet, welches nach der in der ungarischen
Patentschrift 160 967 beschriebenen Methode aus den
Pflanzenteilen von Vinca rosea L. gewonnen wurde.
Zu der Aufarbeitung dieses Gemisches von Sulfatsalzen der Nebenalkaloide wurde eine in den letzten
Jahren ausgearbeitete neuere Methode verwendet, nach welcher das erwähnte Gemisch der Alkaloidsalze zur Freisetzung
der Alkaloidbasen mit einer organischen Base behandelt wird, wobei die Vinleurosin-Base aus dem
Reaktionsgemisch gefällt und dann durch Filtrieren getrennt wird. Das FiItrat wird unter vermindertem Druck
eingedampft und der Rückstand in einem organischen Lösungsmittel gelöst, wobei das Sulfat der zum Freisetzen
der Alkaloidbasen zum Ausgangsgemisch zugesetzten or-
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-SJ-
Ganischen Base sich ausscheidet. Dieses Salz wird durch Filtrieren entfernt und das Filtrat mit einer wäßrigen
Phosphat-Pufferlösung von pH 3,7 bis 4,3 extrahiert. Der saure wäßrige Extrakt wird mit Phosphorsäure auf pH 3»7
bis 4,1 eingestellt und dann mit einem chlorierten Kohlenwasserstoff
extrahiert; Aus der abgetrennten organischen Phase kann die Hauptmenge von Vinblastin gewonnen werden,
während sich in der in obiger Weise extrahierten sauren wäßrigen Phase die verschiedenen Begleitalkaloide des
Vinblastins anhäufen.
Es wurde nun gefunden, daß unter diesen so isolierten Begleitalkaloiden neben den schon bekannten Vincristin,
N-Desmethyl-vinblastin und einer kleinen Menge von zurückgebliebenem
Vinblastin auch das vierte Diindolalkaloid, das 4-Desacetoxy-vinblastin anwesend ist.
Es wurde ferner gefunden, daß die bisherigen Schwierigkeiten, welche mit der Trennung des 4-Desacetylvinblastins
von dem sehr ähnliche Eigenschaften zeigenden Vinblastin verbunden waren, beseitigt werden können, wenn
man das Alkaloidgemisch formyliert und so das schwer trennbare
N-Desmethyl-vinblastin in Vincristin überführt; dann
kann das nunmehr nur drei Komponenten enthaltende Alka-'
loidgemisch mit einfachen Extraktionsmethoden, unter Anwendung der üblichen Säulechromatographie in die drei Komponenten
zerlegt werden.
Bei der Untersuchung der pharmakologischen Eigenschaften von 4-Desacetoxy-vinblastin wurde festgestellt,
daß die tumorhemmende Aktivität dieser Verbindung etwa ebenso groß wie diejenige des Vinblastins, aber ihre
Toxizität wesentlich niedriger ist. Ein weiterer Vorteil des 4—Desacetoxy-vinblastins ist, daß die bei den Diindolalkaloiden
ähnlicher Struktur, wie bei dem Vin-
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cristin und Vinblastin auftretende schädliche Nebenwirkung, die Lähmungserscheinungen verursachende Neurotoxizität
bei dem 4-Desacetoxy-vinblastin überhaupt nicht
auftritt.
Die pharmakologischen Eigenschaften von 4-Desacetoxy-vinblastin
wurden an verschiedenen transplantierbaren Tumoren, an Mäusen und Ratten untersucht. So wurde
die Wirkung dieser Verbindung gegen Vinca-sensitive und Vinca-refraktive L 1210 lymphoide Leukämie (L 1210/VS
bzw. L 1210/Ref) an 11BDF^" Mäusen, gegen Ehrlich1 sches
Ascites-Carcinom und S 37 Ascites-Sarcom an "Swiss" Mäusen und gegen Novikoffsches Hepatom an "Wistar" Ratten
geprüft. Die erhaltenen ergebnisse sind in der nachstehen den Tabelle 1 zusammengefaßt.
Das 4-Desacetoxy-vinblastinsuifat wurde in physiologischer
Salzlösung gelöst und diese Lösung intraperitoneal in den angegebenen Dosen den Tieren verabreicht. Es
wurden die durchschnittliche Verlängerung der Lebensdauer und die tumorhemmende Wirkung ermittelt, im Vergleich mit
den unbehandelten Kontroll-Tieren.
Die in der Tabelle angegebenen "Τ/c" Werte entsprechen dem Quotient
durchschnittliche Lebensdauer der behandelten Tiere durchschnittliche Lebensdauer der Kontroll-Tiere
der in den letzten Spalten der Tabelle angegebene "Limit-Tag", an welchem die Zahl der noch überlebenden
bzw. tumorfreien Tiere ermittelt wurde, entspricht im allgemeinen der vierfachen Lebensdauer der Kontroll-Tiere
nach der Transplantierung des Tumors.
I I
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Tabelle 1 Wirkung von 4-Desacetoxy-vinblastinsulfat an mit Tumoren infizierten Mäusen bzw. Ratten
Tumor
Tägliche Dose i.p, mgAg
Verabreichung
Dauer Durchschnittliche der Be- Lebensdauer, handlung Tage nach der
(Tage) Transplantation
behandelt kontroll
Am Limit-Tag
T/c.100
lebend
tumorfrei
L 120AS
0,9 1,8 2,0 4,0
- 4,0 4,0
5,0 6,0
täglich einmal
ti ti
zweitäglich
7
7
7
16
16
22
16
16
16
16
22
16
16
16
11,3
24,5
27,7
27,5
17,7
20,8
24,2
24,5
27,7
27,5
17,7
20,8
24,2
8,8
8,8
10,3
10,3
10,3
8,3
8,3
8,3
128
128
238
269
267
213
251
291
128
238
269
267
213
251
291
0/6 0/6 0/6 w/6 0/6 0/6 0/6 0/6
0/6 0/6 0/6 0/6 0/6 0/6 0/6 0/6
i-
L 120/Ref
2,0 4,0 4,0
täglich einmal
Il
zweitäglich
14
9,5
11,5
11,7
11,5
11,7
8,0 8,0 8,0
119
144
146
146
0/6 0/6 0/6
0/6 0/6 0/6
Erhlich'-s ehe s
Ascitescarcinom
Ascitescarcinom
täglich einmal
30
17,4
10/10
6/10
ro •»j
ο
Tumor
Tägliche
Dose i.p
mg./kg.
Verabreichung
Dauer Durchschnittliche
der Be- Lebensdauer,
handlung Tage nach der
(Tage) Transplantation
der Be- Lebensdauer,
handlung Tage nach der
(Tage) Transplantation
behandelt kontroll
T/c.100
Am Limit-Tag
lebend
tumorfrei
S 37 | 2, | 8 | täglich einmal | 8 | 68, | 5 | 13, | 2 | 376 | 6/8 · | 6/8 |
Ascites- -Sarcom |
7 | ti | 8 | 67, | 9 | 18, | 2 | 373 | 7/10 | 7/10 | |
to | Novikoff | o, | 5 | täglich | einmal | 8 | 10, | 3 | . 8,2 | 126 | 0/6 | 0/6 |
OO
CO |
Hepatom | 1, | O | Il | 8 | 27, | 7 | 8,2 | 338 | 1/6 | 1/6 | |
CO | 1, | 5 | Il | 8 | 24, | 7 | 7,8 | 317 | 2/6 | 0/6 | ||
O | ||||||||||||
967 | NK/Ly ascites lymphom |
2, | O | täglich | einmal | 8 | 48, | 1 | 14,4 | 334 | 0/10 | 0/10 |
4, | O | Il | 8 | 55, | O | 14,4 | 382 | 6/10 | 0/10 | |||
6, | O | Il | 8 | ^7, | 2 | 14,4 | 328 | 0/10 | . 0/10 |
- of-
Aus den Daten der Tabelle 1 ist es'ersichtlich,
daß die mit anderen Vincaalkaloiden nicht beeinflußbare L 1210/Ref Leukämie auch mit 4-Desacetoxy-vinblastin
kaum beeinflußt werden kann. Demgegenüber kann bei den übrigen transplantierten Tumoren eine bedeutsame, von der
Größe der Dosen abhängige Hemmwirkung festgestellt werden; die Hemmwirkung tritt bei dem iiovikoff'sehen Hepatom am
stärksten hervor. Bei intraperitoneal verabreichten täglichen Dosen von 1 bis 10 mg/kg, vorteilhaft . 1 bis
6 mg/kg wurden bei Mäusen und Ratten SO bis 2SO %-ige Verlängerungen
der Lebensdauer beobachtet.
Zu der Behandlung von Menschen kann besonders intravenöse Verabreichung oder Infusion, in täglichen Dosen von
0,1 bis O,S mg/kg anempfohlen werden.
Die Toxizitäts-Daten von 4—Desacetoxy-vinblastin
sind im Vergleich mit ähnlich wirkenden verwandten Diindolalkaloiden .verhältnismäßig günstig, wie das aus den
in der nachstehenden Tabelle 2 angegebenen LD,-Q-Werten
(an Mäusen, i.p.) hervorgeht:
Verbindung LD50 mS^-S
4-Desacetoxy-vinblastin 23
Vinblastin 7,S
Vincristin 4,2
N-Formyl-leurosin 29,0
Der Gegenstand der Erfindung ist also ein neues
Verfahren zur Herstellung von 4-Desacetoxy-vinblastin bzw. m
von seinen Säureadditionssalzen, sowie von diese Verbin-
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' 'indungen als Wirkstoffe enthaltenden Arzneimittelpräparaten,
aus den angereicherten Gemischen von Säureadditionssalzen der Diindolalkaloiden von Vinca rosea, durch Freisetzen
der Diindolalkaloid-Basen aus dem erwähnten Gemisch
von ßäureadditionssalzen, Abtrennen des sich aus dem Gemisch
der freigesetzten Diindolalkaloid-Basen ausscheidenden Leurosins, Eindampfen der bei der Abtrennung erhaltenen
Mutterlauge, Lösen des Verdampfungsrückstandes in organischen LösungSÄitteln, Extrahieren der Lösung mit einem
wäßrigen Phosphat-Pufferlösung von pH 3,7 bis 4,3, Extrahieren
des abgetrennten wäßrig-sauren Extraktes mit chlorierten Kohlenwiisserstoffen und Abtrennen der die
Hauptmenge von Vinblastin enthaltenden organischen Phase
von der die übrigen Diindolalkaloiden enthaltenden wäßrigsauren Phase, dadurch gekennzeichnet, daß man die in obiger
Weise erhaltene wäßrig-saure Phase auf einen pH-Wert von 7»5 bis ^t vorteilhaft etwa 9»O einstellt, die so erhaltene
wäßrig-alkalische Lösung mit chlorierten Kohlenwasserstoffen extrahiert, die neben N-Desmethyl-vinblastin,
Vincristin und wenig Vinblastin das gewünschte 4-DeS-acetoxy-vinblastin
enthaltende organische Phase eindampft, den Verdampfungsrückstand in an sich bekannter Weise for-'myliert,
den pH-Wert des formulierten Gemisches mit einer Base auf 7,5 bis 10, vorteilhaft 8,5 bis 9,0 einstellt!,
die alkalisch-wäßrige Lösung mit eii em Kohlenwasserstoff
der Benzolreihe oder einem chlorierten Kohlenwasserstoff extrahiert, den Extrakt eindampft und den das 4-Desacetoxyvinblastin
neben Vinblastin und Vincristin enthaltender! Verdampfungsrückstand an partiell desaktiviertem Aluminiumoxyd
chromatographiert und das isolierte 4-Desacetoxy- <
vinglastin gewünschtenfalls in ein Säureadditionssalz Y
überführt, und das erhaltene 4—Desacetoxy-vinblastin oder
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i \
ein Säureadditionssalz davon mit pharmazeutischen Trägerstoffen und/oder Hilfstoffen vermischt und zu Injektionslösungen, Tabletten oder anderen therapeutisch anwendbaren
Präparaten verarbeitet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßig so ausgeführt, daß man das als Ausgangsstoff einzusetzende
Gemisch der Saureadditionssalze vorteilhaft Sulfatsalze Diindolalkaloiden in einem organischen Lösungsmittel, vorteilhaft
in Aceton oder in einem aliphatischen Alkohol mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, besonders in Methanol löst; das
Lösen wird bei Temperaturen zwischen 0 C und 50 C, zweckmäßig
bei Raumtemperatur durchgeführt. Die Lösung wird dann zum Freisetzen der Diindolalkaloid-Basen mit einer Base,
z.B. mit Monoäthylamin, Diethylamin oder Pyridin versetzt,
Die freigesetzte Leurosin-Base scheidet sich bei 0 C bis 25 C aus der Lösung aus. Die Ausscheidung von keurosin
kann durch Kühlen des Gemisches um 0 0C vervollständigt
werden. Das ausgeschiedene Leurosin wird abilftriert, mit dem selben Lösungsmittel gewaschen, welches auch zum Lösen
der Alkaloidsalze eingesetzt wurde und dann getrocknet. Das auf diese Weise isolierte rohe Leurosin kann gewünschtenfalls
in an sich bekannter Weise, z.B. durch Umkristallisieren gereinigt und/oder in ein Säureadditionssalz,
zweckmäßig in das Sulfatsalz übergeführt werden.
Die nach dem Abtrennen der Leurosin-Base erhaltene Mutterlauge wird dann unter vermindertem Druck einge_
dampft. Der Verdampfungsrückstand wird in einem organischen Lösungsmittel, zweckmäßig in einem Kohlenwasserstoff
der Benzolreihe, z.B. in Benzol, Toluol oder Xylol, vorteilhaft in Benzol gelöst, wobei das Sulfat der zum
Freisetzen der Diindolalkaloid-Basen eingesetzten organischen Base (Monoäthylam:n, Diethylamin oder Pyridin) aus
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der Lösung gefällt wird. Dieses Salz wird durch Filtrieren
entfernt und das Filtrat mit einer wäßrigen Phosphat-Pufferlösung von pH = 3,7 - 4,3, vorteilhaft 4,0 _+0,1
extrahiert. Die vereinigten wäßrig-sauren Extrakte werden vereinigt und der pH-Wert des Extraktes mit einer Säure,
vorteilhaft mit Phosphorsäure auf 3,5 - 4,1, vorteilhaft
4,0 jf 0,1 eingestellt. Die so erhaltene wäßrig-saure
Lösung wird mit einem chlorierten Kohlenwasserstoff, vorteilhaft mit Dichlormethan extrahiert, die vereinigten
organischen Phasen werden über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet. Als Verdampfungsrückstand wird Vinblastin
erhalten, welches gewünschtenfalls in ein Säureadditionssalz, zweckmäßig in das SuIfatsalz übergeführt werden
kann.
Die nach dem Extrahieren mit dem chlorierten Kohlenwasserstoff zurückgebliebene wäßrige Phase wird mit
einer Base, zweckmäßig mit Ammoniumchlorid auf pH = 7,5 - 10, vorteilhaft 8,5-9 eingestellt. Die so
alkalisch gemachte Lösung wird dann mit einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel, vorteilhaft
mit einem chlorierten Kohlenwasserstoff, z.B. mit Dichlormethan oder Chloroform extrahiert und dann werden
die vereinigten organischen Phasen eingedampft. Der Verdampfungsruckstand, welcher Vincristin, N-Desmethyl-vinblastin,
wenig Vinblastin und 4-Desacetoxy-vinblastin enthalt,
wird dann einer Forinyli^rung unterworfen; als Formylierungsmittel
wird zweckmäßig ein Gemisch von Ameisensäure und Essigsäureanhydrid verwendet. üo wird das im
Gemisch anwesende N-Desmethyl-vinblastin quantitativ in
Vincristin übergeführt. Nach der Beeindigung der Formylierungsreaktion
wird das Reaktionsgemisch mit einer 5-15-fachen, zweckmäßig 10-fachen Menge von Wasser ver-
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dünnt und der pH-Wert der verdünnten Lösung auf 7,5 - 10»
vorteilhaft 8,5-9 eingestellt.
Die alkalische Lösung wird mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel, zweckmäßig mit einem
Kohlenwasserstoff der Benzolreihe oder mit einem chlorierten Kohlenwasserstoff, z.B. mit Benzol, Toluol, Xylol,
bzw. mit Dichlormethan oder Chloroform, besonders aber mit Benzol extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden
under vermindertem Druck eingedampft. Der Vincristin, Vinblastin und 4—Desacetoxy-vinblastin enthaltende Rückstand
wird dann in einem organischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch, zweckmäßig in einem Gemisch von einem
Kohlenwasserstoff der Benzolreihe und einem chlorierten Kohlenwasserstoff, vorteilhaft in einem Gemisch von
Benzol und Chloroform gelöst und die in der Lösung anwesenden Diindolalkaloid durch Chromatographie an
Aluminiumoxyd, zweckmäßig an partiell desaktiviertem Aluminiumoxyd getrennt. Es wird zweckmäßig ein organisches
Lösungsmittelgemisch, vorteilhaft Gemische von Benzol und Chloroform in stufenweise geändertem Mengenverhältnis
als Eluent verwendet. Die erhaltenen Fraktionen können zweckmäßig durch Dünnschichtchromatographie
identifiziert werden. Die dieselbe Alkaloid-Komponente
enthaltenden Fraktionen werden vereinigt. Das Aufarbeiten der Vincristin und Vinblastin enthaltenden
Fraktionen wird in bekannter Weise durchgeführt; die 4-Desacetoxy-vinblastin enthaltenden Fraktionen werden
nach dem Vereinigen unter vermindertem Druck eingedampft und das als Rückstand erhaltene rohe 4-Desacetoxyvinblastin
gewünschtenfalls durch Umkristallisieren gereinigt oder in ein Säureadditionssalz übergeführt.
Das erfindungsgemäß hergestellte 4-Desacetoxy-
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vinblastin bzw. seine Säureadditionssalze können in der
Therapie oral oder zweckmäßiger parenteral, am vorteilhaftesten
durch intravenöse Injektion verabreicht werden.
Zur parenteralen Verabreichung wird das 4-DeG-acetoxy-vinblastin
in destilliertem Wasser oder in physiologischer Salzlösung und/oder gegebenenfalls in verschiedenen
zur Herstellung von Injektionslösungen geeigneten organischen Lösungsmitteln, z.B. in niederen aliphati-
tl
sehen Alkoholen oder in Glykoläthern, z.B. in Athylenglykol-monomethylä-ther
gelöst. Der Injektionslösung können gegebenenfalls auch Lösungsvermittler, z.B. Polyoxyäthylen-
-sorbitan-derivate, wie Tween 20, Tween 60 oder Tween 80, ferner verschiedene Hilfsstoffe, wie Konservierungsmittel,
z.B. Benzylalkohol, p-Hydroxy-benzoesäureester, usw., Antioxydanten, z.B. Ascorbinsäure, Natriumpyrosulfit,
Tocopherol usw., .komplexbildende Stoffe, z.B. Athylendiamin-tetraacetate,
Puffer, gegebenenfalls auch localanästhetische Mittel, z.B. Lidocain, sowie verschiedene
Trägerstoffe, z.B. Milchzucker zugesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die nachstehenden Beispiele näher veranschaulicht; die Erfindung
ist aber in keiner Weise auf diese Beispiele beschränkt.
Beispiel
Λ
herstellung von rohem 4-Desacetoxy-vinblastin
!?0 g rohes Diindolalkaloidsulfat-Gemisch werden
in 3OO ml Methanol bei Raumtemperatur gelöst,· dann unter
Rühren mit 13 ml Diäthylamin versetzt. Die erhaltene
Lösung wird auf 0 0C abgekühlt und eine Stunde bei dieser
Temperatur gehalten, wobei das rohe Leurosin-Base sich kristallin abscheidet. Die Kristalle werden abfiltriert,
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mit wenig Methanol gewaschen und im Vakuum getrocknet. Es werden auf diese weise 6,4- g rohe Leurosin-Base erhalten;
dieses Produkt enthält etwa 90 bis 95 % des gesamten
Leurosingehalts des als Ausgangsstoff eingesetzten
Diindolalkaloidsulfat-Gemisches. Die so erhaltene rohe Leurosin-Base kann durch Umkristallisieren gereinigt
und gewünschtenfalls in bekannter Weise in das Sulfat-Additionssalz
übergeführt werden.
Das bei dem Abtrennen der rohen Leurosin-Base erhaltene Filtrat wird unter vermindertem Druck zur
Trockne eingedampft und der Rückstand in 2500 ml Benzol
gelöst. Während des Lösens scheidet sich das Sulfat des
Diathylamins kristallin, ab. Die Kristalle werden abfiltriert,
mit wenig Benzol gewaschen und zur Rückgewinnung des Diathylamins beiseite gelegt.
Das benzolische Filtrat wird dann dreimal mit je 25OO ml einer wäßrigen Phosphat-Pufferlösung von
pH = 4-,O-+ o,1 extrahiert. (Zur Herstellung dieser
Phosphat-Pufferlösung wird aus wasserfreiem Natrium-dihydrogenphosphat
eine 10 %-ige wäßrige Lösung hergestellt und der pH-Wert dieser Lösung wird mit N/1
Phosphorsäurelösung auf den obigen Wert eingestellt.) Die bei der Extraktion gewonnenen wäßrigen Phasen werden
vereinigt, der pH-Wert der vereinigten wäßrigen Phase wird mit weiterer N/1 Phosphorsäurelösung wieder auf
4,0 +0,1 gestellt und dann wird diese wäßrige Lösung
viermal mit je 2500 ml Dichlormethan extrahiert. Die organischen Phasen werden vereinigt, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Es werden auf diese Weise 25 g
Yinblastin erhalten; dieses Produkt kann ohne weitere
Reinigung, direkt zur halbsynthetischen Herstellung von
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Vincristin eingesetzt werden.
Die erhaltenen 25 g Viriblastin werden in 80 ml Methanol gelöst:und der pH-Wert dieser Lösung wird mit
einer äthanolischer 0,3 Vol.%-iger Schwefelsäurelösung auf 5 gestellt. Während des Stehens kristallisiert das Vinblastinsulfat
aus der Lösung.
Die in obiger Weise mit Dichlormethan extrahierte saure wäßrige Phase wird mit konzentriertem
Ammoniak auf pH = 8,5 bis 9,0 eingestellt, dann viermal mit je 800 ml Chloroform extrahiert. Die Chloroformextrakte
werden vereinigt, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Das FiItrat wird bei vermindertem
Druck eingedampft und das als Rückstand erhaltene amorphe Alkaloidgemisch (8 g) wird im Gemisch von 45 ml Ameisensäure
und 11 ml Essigsäureanhydrid gelöst. Die Lösung wird
bis 15 Minuten bei Raumtemperatur stehen gelassen, dann mit zehnfacher Menge von auf 5 C abgekühltem destilliertem
Wasser verdünnt. Der pH-Wert der verdünnten Lösung wird mit konzentriertem Ammoniak auf 8,5 bis 9,0 gestellt
und die so alkalisch gemachte Lösung wird viermal mit je 800 ml Benzol extrahiert, ^ie Benzolextrakte werden vereinigt
und das als Rückstand erhaltene amorphe Alkaloidengemisch (6,9 g) wird in 42 ml 1:1 Benzol-Chloroform-Gemisch
gelöst. Die in der Lösung anwesenden Alkaloide werden mittels Säulechromatographie von einander getrennt.
Als Adsorbent wird Aluminiumoxyd (Aktivität IV-V, 345 g)
in einem 9:1 Gemisch von Benzol und Chloroform suspendiert eingesetzt; diese Suspension wird in eine Säule mit
4 cm Durchmesser eingefüllt und die Lösung wird auf die Säule aufgetragen.
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Die an der Säule adsorbierten Alkaloide werden
in der folgenden Weise elüiert: zuerst wird ein 9:1 Gemisch von Benzol und Chloroform eingesetzt und
Fraktionen von je 100 ml werden gesammelt. Die einzelnen
Fraktionen werden mittels DünnschichtChromatographie
untersucht. (Adsorbent: Aluminiumoxydschicht auf Aluminiumfolie; Laufmittel: das Gemisch von 1OÖ ml Benzol,
50 ml Chloroform und 7t5 ml Diethylamin. Die 4-Desacetoxy-vinblastin
enthaltenden Fraktionen 5 bis 10 werden vereinigt und unter vermindertem Druck eingedampft.
Es wird auf diese Weise 1,7 g rohes 4-Desacetoxy-vinblastin
erhalten.
Die Fraktionen 11 bis 36 werden mit einem 4:1
Gemisch von Benzol und Chloroform eluiert und die einzelnen Fraktionen nach der obigen dünnschichtchromatographischen Methode identifiziert.
Die Fraktionen 11 bis 19 werden vereinigt und unter vermindertem Druck eingedampft. Es wird
als Rückstand 0,6 g eines 1:1 Gemisches von Vinblastin und 4-Desacetoxy-vinblastin erhalten. Dieses Gemisch
kann wieder durch Säulenchromatographie in seine Komponenten zerlegt werden: man löst den Rückstand in einem
9:1 Gemisch von Benzol und Chloroform und trägt die Lösung auf eine mit der oben beschriebenen Suspension
von Aluminiumoxyd (Aktivität: IV-V) gefüllte Säule. In der oben beschriebenen Weise werden 0,18 g
Vinblastin und 0,20 g 4-Desacetoxy-vinblastin erhalten.
Die Fraktionen 20 bis 24 werden ebenfalls vereinigt und unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rück-
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- 18 -
stand enthält 0,9 g Vinblastin.
Die Fraktionen 25 bis 36 enthalten eine geringe Menge (0,3 g) 4-Desacetoxy-vinblastin.
Des weiteren Fraktionen 36 bis 45 werden mit einem 1:1 Gemisch von Benzol und Chloroform eluiert. Durch eindampfen
des vereinigten Eluats unter vermindertem Druck erhält man 1,7 S Vincristin.
Beis-piel 2
Die Reinigung von 4-Desacetox^-vinblastin
1,7 S rohes 4-Desacetox^-vinblastin (hergestellt nach Beispiel 1) werden in einem 3:2 Gemisch von Äthanol
und Wasser (25 ml) gelöst. Die Lösung wird auf 5 °C abgekühlt und bei dieser Temperatur 16 Stunden stehen gelassen.
Die alisgeschiedenen Kristalle werden abfiltriert, mit 3 bis 4 ml des obigen, ebenfalls auf 5 C abgekühlten
Methanol-Wasser-Gemisches gewaschen und getrocknet. Es werden auf diese Weise 1,3 g Desacetoxy-vinblast.in erhalten:
F. 190-193 °0; /öf7p° = +107 ° (c = 1, in Chloroform).
Analyse für 0;;Η^Χ,Οη:
berechnet: C 70,19 H 7,50 N 7,44 0 14,87 %;
gefunden: C 69,85 H 7,52 N 7,23 0 14,97 %.
Massenspektrum: das Massenspektrum von 4-Desacetoxy-
-vinblastin wurde im Vergleich mit Vinblastin untersucht. Der Molekularionen-Spitzenwert ist bei der Desacetoxy-
-Verbindung bei einer um 53 Masseneinheiten niedrigeren
Massenzahl meßbar (m/e = 752), als bei Vinblastin (m/e = 810). Die Differenz entspricht der Masse der
Acetoxygruppe.
Beide Diindolalkaloide bestehen aus einem Velbamin-Teil
und einem Vindolin-Teil. Da die für den Velbamin-Teil
und für den Basen-Spitzenwert des Velbamin-Teils charakteristischen Massenzahlen auch im Massenspektrum von
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-M.
Desacetoxy-vinblastin auftreten (m/e = 355 bzw. m/e = 154),
ist es anzunehmen, daß die erwähnte Acetoxygruppe von dem Vindolin-Teil fehlt. Auf (Jrund der Spaltungswege
(m/e = 122, 135» 224) kann es angenehmen werden, daß diese Acetoxygruppe von dem 4-Kohlenstoffatom von Vinblastin
fehlt.
Protonmagnetisches Kernresonanzspektrum: das Protonmagnet
isehes Kernresonanzspektrum (PMKR) von 4-Desacetoxy-vinblastin
wurde ebenfalls im Vergleich mit Vinblastin untersucht und es wurde gefunden, daß der
bei Vinblastin bei /«= 2,09 ppm meßbare und für die
4-Acetoxygruppe charakteristische Spitzenwert bei 4-Desacetoxy-vinblastin
nicht vorhanden ist.
Die im PMKR-Spektrum von 4-Desacetoxy-vinblastin meßbaren charakteristischen Spitzenwerte:
O = 2,73 ppm N-Methyl-protonen
^ - 3,60 ppm Carbomethoxy-protonen
</ = 3,81 ppm aromatische -OCH, Protonen
O= 3,85 ppm Carbonethoxy-protonen
4-Desacetoxy-vinblastin-sulfat
1,1 g rohes, nach Beispiel 1 hergestelltes 4-Desacetoxy-vinblastin
werden bis pH » 4,5 mit äthanolischer
1,25 %-iger Schwefelsäurelösung versetzt und das
Gemisch wird 2 Stunden bei 5 C stehen gelassen. Dann
werden die erhaltenen Kristalle abfiltriert und mit
ο "
2 bis 3 ml auf 5 O abgekühlten Äthanol gewaschen. Es
werden in diese Weise 0,95 g rohes 4-Desacetoxy-vinblastiii
sulfat erhalten. Dieses Produkt kann gewünschtenfalls in
der folgenden Weise umkristallisiert werden.
0,95 g rohes 4-Desacetoxy-vinblastin-sulfat werden in 25 ml Methanol gelöst und die Lösung wird mit
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125 ml Aceton versetzt. Das Gemisch wird 2 Stunden bei
5 0C stehen gelassen, dann werden die erhaltenen Kristalle
abfiltriert, mit 2 bis 3 ml abgekühltem Aceton bei 5 C
gewaschen und getrocknet. Es werden 0,88 g gereinigtes
20 ο .^--Desacetoxy-vinblastin-sulfat erhalten; /*^7τ) = f29,O
(c = 1, in Methanol).
Herstellung von Arzneimittelpräparaten
Es wird ein au« einer den Wirkstoff enthaltenden
Trockenampulle und einer Lösungsmittelampulle bestehendes
Injektionspräparat hergestellt.
a) In 500 ml physiologische Kochsalzlösung werden 5 g Benzylalkohol und 5 g Lactose gelöst, die Lösung wird
durch Steril-Filtration sterilisiert und in Portionen von je 5 ml in Ampullen gefüllt.
b) Je 1 mg, 5 mg oder 7 mg 4-Desacetox;y-vinblastinsulfat
werden in der Form von steriler Lösung unter sterilen Bedingungen in Ampullen abgefüllt und lyophilisi'srt.
Der Inhalt der lyophilisierten Trockenampulle wird von der Verabreichung in dem Inhalt der Lösungsmittelampulle
gelöst.
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Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHEVerfahren zur Herstellung von 4-Desacetoxy- -vinblastin und von Säureadditionssalzen davon, sowie von diese . Verbindungen als Wirkstoffe enthaltenden Arzneimittelpräparaten, aus angereicherten Gemischen der S^ureadditionssalze der Diindol-iNlebenalkaloide von Vinca rosea L., durch Freisetzen der Diindolalkaloid-Basen aus dem erwähnten Gemisch der Diindolalkaloid-Säureadditionssalze, Abtrennen des.sich aus der Lösung des Gemisches der freien Alkaloid-Basen abscheidenden Vinleurosins, Lösen des Verdampfungsrückstandes der bei dem Abtrennen des Vinleurosins erhaltenen Mutterlaugen in einem organischen Lösungsmittel, Extrahieren der erhaltenen organischen Lösung mit einer wäßrigen Phosphat-Pufferlösung von pH = 3,7 bis 4,3, Extrahieren des abgetrennten sauren wäßrigen Extrakts mit einem chlorierten Kohlenwasserstoff und Abtrennen der die Hauptmengen von Vinblastin enthaltenden organischen Phase von der die übrigen Diindolalkaloide enthaltenden wäßrigsauren Phase, dadurch gekennzeichnet , daß man die in obigetf Weise erhaltene wäßrig-saure Phase auf einen pH-Wert von 7,5 bis 10, vorteilhaft etwa 9 einstellt, die so erhaltene wäßrig-alkalische Lösung mit chlorierten Kohlenwasserstoffen extrahiert, die neben N-Desmethyl- -vinblastin, Vincristin und wenig Vinblastin das gewünschte 4—Desacetoxy-vinblastin enthaltende organische Phase eindampft, den Verdampf ungsriickstand in an sich bekannter Weise formyliert, den pH-Wert des formylierten Gemisches mit einer Base auf 7,5 bis 10, vorteilhaft 8,5 bis 9,0 einstellt, die alkalisch-wäßrige Lösung mit einem Kohlenwasserstoff der Benzolreihe oder einem chlorierten Kohlenwasserstoff extrahiert, den Extrakt eindampft und den das 4—Desacetoxy-vinblastin neben Vinblastin, Vincristin und709833/0967gegebenenfalls andere Bebenalkaloide enthaltenden VerdaapfungsrUekstand en partiell deealrtiriertcm Alunininnvoacyd chronetogrephiert» das isolierte 4-Deeacetoxy-Yin· blastin gewttnachtenfall β in ein Sgureaddltloneealz überfahrt» und das erhaltene ^-Desacetoxy-vinblaßtin oder ein SUureadditienesalz davon mit pharxnazeutiechen Trägeretof- c fen und/oder Hl If stoff en verinischt und zu Injektlonslö· eungen« Tabletten oder anderen therapeutisch anwendbaren Prfiparaten verarbeitet·2· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet 9 daß man vor der Chromatographiechen Trennung des hauptsächlich ^-Desaceto^-vinblactin» Yiribl-stin und Vincrietin enthaltenden Verdampfungsrticlffltendee diesen BUcIostand itit einem FonsylierzüLtiel behandelt, und ao das im Gemisch ebenfalls anwesende Deßmethylvinblastin in Vincrietin überfahrt.3· Ein Arsneirdttelpränarat, dadurch gekenneeichnet, daß es 4-Desaceto:zy-vinblaetin oder ein physiologiBCh verträgliches Säureadditionssals davon als Wirkstoff» «usamaen mit nicht toxischen, pharmaceutieh anwendbaren Diluent en oder Trägeretoff en und/oder anderen phsrnaseutischen Hilfetoffen enthält*709833/0967ORIGINAL INSPECTED
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