DE2703076C3 - Verfahren zur Herstellung von Aminonaphthalinsulfonsäuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AminonaphthalinsulfonsäurenInfo
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Description
Es ist bekannt, eine aromatische Aminosulfonsäure aus einer aromatischen Nitrosulfonsäure durch Kontaktieren
einer wäßrigen Lösung der letzteren mit Wasserstoff, Kohlenmonoxid oder einem Gemisch
daraus in Gegenwart eines Katalysators bestehend aus Schwermetall-Paaren wie Silber und Mangan; Kupfer
und Cer; Kupfer und Mangan; Eisen und Mangan, die in Form ihrer Oxide, Hydroxide "der Carbonate bzw.
teilweise in Form von Reduktionsprodukten derselben vorliegen, herzustellen (DEOS 18 10827). Nachteilig
bei diesem Verfahren sind z. B. die geringen Raum/Zeit-Ausbeuten.
Weiterhin ist bekannt, Aminonaphthalin-1,5 und
1,8-disulfonsäure aus den entsprechenden Nitroverbindungen
durch Reduktion mit Wasserstoff oder Gemischen aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff oder
Schwefeldioxid in Gegenwart von Nickel, Kobalt, Kupfer, Eisen, die auch in Form ihrer Oxide verwendet
werden können, herzustellen (französische Patentschrift 5 60 318). Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß es
offenbar schlechte Hydrierausbeuten und geringe Raum-Zeit-Ausbeuten liefert.
Aus der japanischen Offenlegungsschrift 1 27 956/74 ist bekannt, Aminonaphthalinsulfonsäuren aus Nitronaphthalinsulfonsäuren
durch katalytische Reduktion mit Wasserstoff in Gegenwart von Raney-Nickel bei
Temperaturen von 60 bis 2000C und erhöhtem Druck in einem wäßrigen Medium mit einem pH-Wert von 8 bis
^darzustellen.
Die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens ist durch die für moderne Hydrierungen mäßige Hydrierausbeute,
niedrige Raum/Zeit-Ausbeute und den hohen Ka'alysatorverbrauch
erheblich eingeschränkt Außerdem arbeitet das Verfahren nur diskontinuierlich, was mit
höherem technischen Aufwand verbunden ist
Die Erfindung betrifft nun ein in den vorstehenden Ansprüchen aufgezeigtes Verfahren zur Herstellung
von Aminonaphthalinsulfonsäuren.
In das erfindungsgemäße Verfahren können alle Nitronaphthalinmono-, di- und trisulfonsäuren eingesetzt
werden. Sie können einzeln eingesetzt werden oder in Gemischen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die
Sulfonsäuren in reiner Form oder als Rohmaterial vorliegen. Beispielsweise kann man ein Isomerengemisch
von Nitronaphthalinsulfonsäuren in das erfindungsgemäße Verfahren einsetzen, wie es bei der
Naphthalintrisulfierung und anschließender Nitrierung des Naphihalintrisulfonsäuregemisches gemäß Fiat
Final Report 1016, Seite 37 entsteht Das auf diese Weise hergestellte Isomerengemisch besteht aus
etwa 80 bis 82% 1 -Nitronaphthalin-
3,6,8-trisulfonsäure(Nitro-T-Säure),
ca. 11 bis 12% 1-Nitronaphthalin-
ca. 11 bis 12% 1-Nitronaphthalin-
3,5,7-trisulfonsäure,
ca. 4,5% 1-Nitronaphthalin-
ca. 4,5% 1-Nitronaphthalin-
4,6,8-trisulfonsäure und
ca. 1,7% 1-Nitronaphthalin-2,5,7-trisulfonsäure und
ca. 1,7% 1-Nitronaphthalin-2,5,7-trisulfonsäure und
ca. 1% 2-Nitronaphthalin-3,5,7-trisulfonsäure.
Weiterhin lassen sich, wie oben erwähnt, Nitronaphthalinmonosulfonsäuren,
wie
1 -Nitronaphthalin-5-sulfonsäure
1 -Nitronaphthalin-5-sulfonsäure
(Nitro-Laurent-Säure),
1 -Nitronaphthalin-8-sulfonsäure
1 -Nitronaphthalin-8-sulfonsäure
(Nitro-Peri-Säure),
5-Nitro-naphthalin-2-sulfonsäure,
so 5-Nitro-naphthalin-3-sulfonsäure;
Nitronaphthalindisulfonsäuren, wie
5-Nitro-naphthalin-2-sulfonsäure,
so 5-Nitro-naphthalin-3-sulfonsäure;
Nitronaphthalindisulfonsäuren, wie
3-Nitronaphthalin-1,5-disulfonsäure,
l-Nitronaphthalin-4,8-disulfonsäure,
1 -Nitro-3,8-disulfonsäure;
Nitronaphthalintrisulfonsäuren, wie □ D
l-Nitronaphthalin-S.e.e-trisulfonsäure,
1 -Nitronaphthalin-S.Sy-trisulfonsäure,
5-Nitro-naphthalin-l,3,6-trisulfonsäureoder
6-Nitro-naphthalin-1,3,7-trisulfonsäure
in das erfindungsgemäße Verfahren einsetzen.
l-Nitronaphthalin-4,8-disulfonsäure,
1 -Nitro-3,8-disulfonsäure;
Nitronaphthalintrisulfonsäuren, wie □ D
l-Nitronaphthalin-S.e.e-trisulfonsäure,
1 -Nitronaphthalin-S.Sy-trisulfonsäure,
5-Nitro-naphthalin-l,3,6-trisulfonsäureoder
6-Nitro-naphthalin-1,3,7-trisulfonsäure
in das erfindungsgemäße Verfahren einsetzen.
Bevorzugt werden hierbei das oben erwähnte Gemisch der Nitronaphthalintrisulfonsäuren oder reine
8-Nitronaphthalin-1,3,6-trisulfonsäure sowie ein Gemisch
aus 5- und 8-Nitronaphthalin-l-sulfonsäure oder
3-NitronaphthaIin-l,5-disulfonsäure eingesetzt.
Die Nitronaphlhalinsulfonsäuren werden in Form ihrer Natrium- und/oder Ammonium- und/oder Magnesiumsalze,
die gut oder mäßig wasserlöslich sind,
verwendet. Die Herstellung der Natrium- und/oder Ammonium- und/oder Magnesiumsalze erfolgt beispielsweise
folgendermaßen:
Das bei der Sulfonierung des Naphthalins und anschließender Nitrierung erhaltene Reaktionsgemisch
wird mit Kreide behandelt (Kreidung), wobei sich die CalciumsaJze der Nitronaphthalinsulfonsäuren bilden
und Schwefelsäure als Gips anfällt und der Gips entfernt wird. Die erhaltene Reaktionslösung wird dann bei
erhöhter Temperatur mit soviel Soda oder Ammoniumcarbonat versetzt, daß bei 1- bis 2stündigem Nachrühren
praktisch das gesamte Calcium als Calciumcarbonat ausfällt Die Sulfonsäuren liegen nun in Form ihrer
Natrium- bzw. Ammoniumsalze vor. Nach Abfiltrieren des Calciumcarbonats kann die Lösung direkt für die
Hydrierung eingesetzt werden.
Nur das Dinatrium- oder Magnesiumsalz der 3-Nitronaphthalin-l,5-Disulfonsäure wrd direkt aus der
wasserverdünnten Nitriermischung durch Zugabe von Soda bzw. Natriumsulfat oder Magnesiumoxid bzw.
-carbonat gefällt, abfiltriert und mit 50%iger Schwefelsäure sowie mit Wasser gewaschen. Diese Salze werden
in Form einer wäßrigen Suspension, die mit Soda neutral gestellt wird, zur Hydrierung eingesetzt
Die Hydrierung der Nitronaphthalinsulfonsäure-natrium-
und/oder -ammonium- und/oder -magnesiumsalze läßt sich vorteilhafterweise in Wasser durchführen.
Es ist aber auch möglich, Gemische aus Wasser und Alkohol als Lösungsmittel zu benutzen. Als geeignete
Alkohole erwiesen sich z. B. Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol und tert-ButanoI. Es erwies sich
als günstig, wenn hierbei Gemische von Wasser und Alkohol verwendet wurden, die ein Gewichtsverhältnis
von Wasser zu Alkohol von etwa 1:2 bis 2:1, bevorzugt 1:1, hatten.
Um wirtschaftliche Hydriergeschwindigkeiten zu erreichen (5 bis 151 Lösungsdurchsatz pro 1 Liter
Reaktorvolumen und Stunde; Raum/Zeit-Ausbeute: 1 bis 3 kg Amin pro 1 Liter Reaktorvolumen und Stunde),
ist es für das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich, wenn das zu hydrierende Gemisch einen pH-Wert im
Bereich 6 bis 10 aufweist, wobei pH-Werte im Bereich 7 bis 8 bevorzugt sind. Ein pH-Wert unter 6 ist aus
Korrosionsgründen ungünstig, bei einem pH-Wert oberhalb 10 verläuft die Hydrierung zu langsam; es
werden geringere Ausbeuten erhalten.
Die Hydrierung wird in einem Temperaturbereich von etwa 100 bis 1800C durchgeführt. Vorteilhafterweise
wird bei Temperaturen von etwa 130 bis 160° C
gearbeitet.
Der Wasserstoffdruck beim erfindungsgemäßen Verfahren beträgt etwa 100 bis 300 bar. Als günstig erwies
sich ein Wasserstoffdruck von etwa 150 bis 200 bar.
Als Katalysatoren lassen sich im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens für die Hydrierung
Raney-Nickel-Katalysatoren verwenden. Das Raney-Nickel
kann dabei gegebenenfalls mit anderen Metallen legiert sein, wie Molybdän, Titan, Aluminium Vanadium,
Magnesium, Chrom. Vorzugsweise wird ein Raney-Nikkel-Katalysator
in das erfinJungsgemäße Verfahren eingesetzt, der mit Eisen legiert ist. Dabei ist es
vorteilhaft, wenn das Verhältnis der Gewichtsteile Nickel zu Eisen etwa 85 :15 beträgt.
Es ist vorteilhaft für das erfindungsgemäße Verfahren, wenn gebrauchter Katalysator kontinuierlich in das
Hydriergemisch zurückgeführt wird. Dadurch wird die Hydrierungsschärfe gemildert und ein Abhydrieren der
Sulfonsäure-Gruppe verhindert.
Um die Hydrierung wirtschaftlich zu gestalten, sollten insgesamt etwa 1 bis 6 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 4
Gew.-%, Raney-Nickel-Katalysator, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches, in der zu hydrierenden Lösung oder Suspension suspendiert sein,
wobei etwa 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches, in Form von
gebrauchtem Katalysator vorliegen. Bei der erfindungsgemäßen Hydrierung wird jeweils nur soviel gebrauchter
Katalysator aus dem Reaktionsgemisch ausgeschleust, wie Frischkatalysator zugefügt wird. Unter den
gegebenen Umständen genügen etwa 1 bis 4 Gew.-%, bevorzugt 1,5 bis 2 Gew.-%, Frischkatalysator, bezogen
auf das Gewicht des gebrauchten Raney-Nickel-Katalysators.
Besonders gute Ausbeuten werden beim erfindungsgemäßen Verfahren erzielt wenn man die Reaktionsteilnehmer in einer bestimmten Weise zusammen gibt
So werden optimale Ausbeuten erhalten, wenn man ein Gemisch von bereits bei der Hydrierung gebrauchtem
Raney-Nickel-Katalysator und Frischkatalysator in eine Wasser enthaltende Suspension vorlegt und bei
Reaktionstemperatur und erfindungsgemäßem Wasserstoffdruck eine etwa 10- bis 3Ogew.-°/oige Wasser
enthaltende Lösung oder Suspension von Natrium- und/oder Ammonium- und/oder Magnesiumsalzen der
Nitronaphthalinsulfonsäuren in die Suspension so eindosiert, daß der Gehalt an Nitronaphthalinsulfonsäuren
im Reaktionsgemisch 3%, vorzugsweise 1%, bezogen auf das Gesamtgemisch des Reaktionsgemisches,
nicht übersteigt. Diese Verfahrensweise wird als Pumphydrierung bezeichnet.
Der Vorteil einer sogenannten Pumphydrierung ist, wie zuvor erwähnt, die hohe Ausbeute an Aminonaphthalinsulfonsäure.
Im Vergleich zu einer sogenannten Ansatzhydrierung (alle Reaktionsteilnehmer werden
vereinigt, dann wird unter Wasserstoffdruck aufgeheizt) liegen die Ausbeuten bei der Pumphydrierung bis zu
10% höher.
Weiterhin ist es für das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft, wenn ein Teil des Hydrierprodukts wieder in
das Hydriergemisch zurückgeführt wird. Dies hat den Vorteil, daß ohne zusätzliche Verdünnung des Reaktionsgemisches
mit Wasser die eindosierte Lösung oder Suspension der Nitroverbindung von vornherein stark
verdünnt wird. Außerdem dient das zurückgeschleuste Hydrierprodukt als Transportmittel beim Zurückführen
des gebrauchten Katalysators in die Hydriermischung.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders für eine kontinuierliche Arbeitsweise geeignet. Es läßt sich
aber auch diskontinuierlich durchführen.
Die Möglichkeit einer technischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sei im folgenden am
Beispiel eines bei der Naphthalintrisulfonierung und anschließender Nitrierung erhältlichen Isomerengemisches
von Nitronaphthalintrisulfonsäuren mit der auf Seite 5 angegebenen Zusammensetzung erläutert.
Beispielsweise wird in eine wäßrige Suspension, die etwa 2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Reaktionsgemisches, gebrauchten Raney-Nickel-Katalysator sowie etwa 1 bis 3 Gew.-°/o frischen
Raney-Nickel-Katalysator, bezogen auf das Gewicht des gebrauchten Raney-Nickel-Katalysators, enthält,
bei einer Temperatur von etwa 130 bis 160° C und einem
Wasserstoffdruck von etwa 150 bis 200 bar eine etwa 10-bis 30gew.-%ige wäßrige Lösung von Nitronaphthalintrisulfonsäuren
mit einem pH-Wert im Bereich von etwa 7 bis 8 und einer Temperatur von etwa 90 bis 120° C so
eindosiert, daß der Gehalt an Nitronaphthalintrisulfonsäuren
im Reaktionsgemisch 3°/o, vorzugsweise 1%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches,
nicht übersteigt. Etwa 5 bis 10 Minuten nach Beendigung des Eindosierens der Nitronaphthalintrisulfonsäure-Lösung
ist die Wasserstoff-Aufnahme beendet.
Nach Abkühlung des Hydriergeri'isches auf etwa 50 bis 800C, Entspannen, Abfiltrieren des Katalysators,
Wäsche des Katalysators, wird das erhaltene Filtrat mit Kochsalz versetzt, bis die Dichte der Lösung etw<a 1,17
beträgt. Dann wird in die Lösung Salzsäure (ca. 30- bis 35gew.-°/oige) eingerührt, bis sich die ersten Kristalle
bilden. Im Verlaufe von etwa 1 bis 2 Stunden wird weiter Salzsäure der gleichen Konzentration zugegeben und
anschließend die Suspension mit Kochsalz versetzt, bis die Suspension eine Dichte von etwa 1,19 hat. Nach
Abkühlen auf Raumtemperatur wird das ausgefallene, saure Salz der 8-Aminonaphthalin-l,3,6-trisulfonsäure
abfiltriert, mit wäßriger Kochsalzlösung gewaschen und anschließend der Rückstand getrocknet.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert Ausbeuten an Aminonaphthalinsulfonsäuren von 95 bis 99% der
Theorie, bezogen auf eingesetzte Nitroverbindungen. Die Raum/Zeit-Ausbeuten betragen 1—3 kg Aminonaphthalinsulfonsäuren
pro Liter Reaktorvolumen und Stunde.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt wesentliche Vorteile gegenüber den aus der Literatur bekannten
Verfahren. So wird durch die sogenannte Pumphydrierung die Ausbeute an Aminonaphthalinsulfonsäuren um
etwa 10% gesteigert. Für die Hydrierung wird nur sehr
wenig Frischkatalysator benötigt, da die Hauptmenge an Katalysator aus rückgeführtem gebrauchtem Katalysator
besteht. Durch diese Maßnahme wird einmal eine hohe Katalysaiorkonzentration im Hydriergemisch
erreicht, wodurch die Hydriergeschwindigkeit gesteigert wird, zum anderen werden die Katalysatorkosten
beträchtlich gesenkt. Weiterhin war es überraschend, daß durch die Verwendung von gebrauchtem Katalysator
das Ausmaß der Katalysatorvergiftung in erheblichem Maße reduziert wurde, was zur Wirtschaftlichkeit
des Verfahrens beiträgt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Aminonaphthalinsulfonsäuren stellen wertvolle
Zwischenprodukte für Farbstoffe und Farbstoff-Vorprodukte dar (vgl. DE-PS 67 062, 69 722, 6 37 936,
8 55 390, 9 27 041, DE-AS 10 08 432, DE-OS 21 22 166, DE-PS 8 89 490, DE-OS 23 36 869, DE-OS 24 14 871,
DE-PS 42 874, US-PS 21 17 707 und 29 27 449, CH-PS .
3 02 033, DE-PS 96 083 und 5 62 513, DE-AS 12 89 204, DE-OS 23 29 135,und jap. Pat.-Anm. 17065/66).
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in den folgenden Beispielen näher beschrieben. Die in den
Beispielen angegebenen Prozente bedeuten Gewichtsprozente.
In einem 2,7 1 V4A-Autoklav werden 150 ml Wasser und 50 g Raney-Nickel, das bereits mindestens 15- bis
20mal zur Hydrierung eingesetzt worden war, sowie 1,7 g frisches Raney-Nickel vorgelegt. Unter einem
Wasserstoffdruck von ca. 100 bar wird der Autoklav auf 1300C aufgeheizt, dann werden im Laufe von 10
Minuten 1700 ml (ca. 2090 g) einer Lösung eines Nitronaphthalinsulfonsäure-Isomerengemisches (Nitro-T-Säure-Isomerengemisch)
bestehend aus etwa 80 bis 82% l-Nitronaphtha!in-3,6,8-trisuIfonsäure (Nitro-T-Säure),
ca. 11 bis 12% l-Nitronaphthalin-S.Sy-trisulfonsäure,
ca. 4,5% l-Nitronaphthalin-4,6,8-trisulfonsäure und ca. 1,7% l-Nitronaphthalin-2,5,7-trisulfonsäure und
ca. 1 % 2-NitronaphthaIin-3,5,7-trisulfonsäure mit einem
pH-Wert von 7 und einem Gesamtgehalt von 20,7% Nitroverbindungen vom Molgewicht 413 und einer
Temperatur von 900C eingepumpt. Hierbei wird die
Temperatur im Autoklav bei 130 bis 1400C und der
ίο Druck bei 100 bis 120 bar gehalten. Ca. 5 Minuten nach
Beendigung des Einpumpens ist die Wasserstoff-Aufnahme beendet. Erhalten werden nach Abkühlung des
Autoklav auf 800C, Entspannen, Abfiltrieren des Katalysators und Wasserwäsche 2381 g Lösung mit
einem durch Diazotierung bestimmten Gesamtgehalt von 16,3% Amino-naphthalintrisulfonsäuren (Molgewicht
383). Die Analyse der Lösung durch Hochdruckflüssigkeitschromatographie zeigt eine Zusammensetzung
des Amingemisches, die der Isomerenverteilung in der eingesetzten Nitro-Lösung entspricht; die Summe
der Gehalte an den verschiedenen Aminoverbindungen bestätigt exakt den o. a. Diazotierungswert.
Die Ausbeute beträgt 97% der Theorie, sowohl an Aminonaphthalintrisulfonsäuren wie auch an T-Säure
(l-Aminonaphthalin-S.ö.S-tnsulfonsäure), letztere bezogen
auf den Gehalt an Nitro-T-Säure im eingesetzten Nitronaphthalinsulfonsäure-Isomerengemisch.
Ca. 1 bis 2% des eingesetzten Nitro-T-Säure-Isomerengemisches
bleiben, wie durch Titan-III-chlorid-Reduktion ermittelt wird, unreduziert. Es handelt sich um
einen Teil der schwer hydrierbaren 1-Nitronaphthalin-3,5,7-trisulfonsäure,
die jedoch nach längerer Zeit unter drastischeren Hydrierbedingungen auch reduziert werden
kann. Die unvollständige Reduktion dieses nicht brauchbaren Isomers wird als unerheblich für die
weiteren Reaktionsschritte angesehen.
Aufarbeitung:
Aufarbeitung:
Die T-Säure wird als saures Di-Natriumsalz wie folgt gefällt:
1904 g (ca. 1700 ml) des nach der Katalysatorfiltration
und Katalysatorwäsche erhaltenen Filtrats wird bei 550C mit ca. 120 g Kochsalz versetzt, bis die Dichte der
Lösung 1,175 ist. Dann läßt man schnell bei 55°C ca. 35 ml 30%ige Salzsäure einlaufen, bis sich die ersten
Kristalle bilden. Im Verlauf von einer Stunde läßt man weitere 90 ml Salzsäure, 30%ig, zutropfen und versetzt
anschließend die Suspension mit ca. 230 g Kochsalz, bis die Lösung eine Dichte von 1,19 besitzt.
Ist dies der Fall, kühlt man auf 28° C ab, und isoliert
das ausgefallene, saure T-Säure-di-Natriumsalz auf einer Saugnutsche. Der Filterkuchen wird mit Salzwasser
(18%ige Kochsalzlösung) gewaschen, bis er praktisch farblos ist. Auf diese Weise werden die
unerwünschten Isomeren praktisch vollständig ausgewaschen. Der gut trocken gesaugte Filterkuchen wird
im Vakuum bei 80 bis 9O0C getrocknet. Man erhält 507,4 g getrocknetes Produkt, welches 59,9% T-Säure
(Molgewicht 383), die als saures Di-Natriumsalz-Tetrahydrat anfällt, enthält. Damit beträgt die Ausbeute an
isolierter 100%iger T-Säure (8-Aminonaphthalin-l,3,6-trisulfonsäure) 95% der Theorie, bezogen auf den
Gehalt des zur Hydrierung eingesetzten Nitronaphthalintrisulfonsäure-Isomerengemisches
an Nitro-T-Säure (8-Nitro-naphthalin-l,3,6-trisulfonsäure). Als Verunreinigungen
enthält das getrocknete Produkt 110,5 g Kochsalz und jeweils ca. 0,3 g l-Naphthylamino-4,6,8-trisulfonsäure
bzw. l-Naphthylamino-3,5,7-trisulfonsäure.
Eine wie im Beispiel 1 — aber bei 200 bar — durchgeführte Hydrierung führt zu einer Ausbeute von
ca. 98,5% der Theorie an Aminonaphthalintrisulfonsäuren, bezogen auf eingesetzte Nitronaphthalintrisulfonsäuren.
Eine wie im Beispiel 1 durchgeführte Hydrierung, aber unter Verwendung von Raney-Nickel-Eisen (85%
Nickel, 15% Eisen) und bei einer Temperatur von 150 bis 1600C ergab eine Ausbeute von 96% der Theorie an
Aminonaphthalintrisulfonsäuren, bezogen auf eingesetzte Nitronaphthalintrisulfonsäuren.
Die Hydrierungen werden kontinuierlich durchgeführt in einer Anlage aus drei Reaktoren von 350 mm
Innendurchmesser und 6500 mm Höhe und einem Nachreaktor, wobei die Reaktoren durch den ständig
umgewälzten Wasserstoff als Blasensäulen arbeiten. Durch Einbauten zum Heizen oder Kühlen beträgt das
gesamte Reaktorarbeitsvolumen ca. 1300 1.
Eingepumpt werden stündlich 8 m3 der in Beispiel 1 eingesetzten Nitronaphthalinsulfonsäure-Lösung mit
einem pH-Wert von 7,5 bis 8,0 zusammen mit 4 m3 Hydrierprodukt-Lösung (T-Säure-Isomerengemisch-Lösung).
Letztere bringt den aus dem Hauptprodukt abfiltrierten Raney-Nickel-Eisenkatalysator mit, der so
ständig im Kreis geführt wird, so daß in der Reaktorfüllung ständig eine Katalysatorkonzentration
von ca. 2 bis 5 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches) aufrecht erhalten wird. Daneben
werden stündlich 6 bis 7 kg frisches Raney-Nickel-Eisen (85% Nickel, 15% Eisen) in die Reaktoren
eingeschleust; eine entsprechende Menge Altkatalysator wird stündlich aus dem Produktstrom ausgeschleust.
Erhalten werden stündlich 12 m3 einer Lösung bestehend aus Amino-naphthalinsulfonsäure, wovon ein
Drittel zusammen mit dem Katalysator in die Anlage zurückgeführt wird, während zwei Drittel — vom
Katalysator befreit — zur weiteren Verarbeitung gehen. Bei einem Wasserstoff druck von 100 bis 120 bar und
einer Temperatur von 150 bis 1600C werden so stündlich aus 2,041 eingesetzten Nitroverbindungen
(Molgewicht 413) 1,80 bis 1,82 t Aminonaphthalintrisulfonsäuren
(Molgewicht 383) erhalten, was einer Ausbeute von 95 bis S6% der Theorie, bezogen auf
eingesetzte Nitronaphthalintrisulfonsäuren, entspricht
10
15
20
25
30
35
40
45
50
Die Hydrierung wird wie in Beispiel 4, jedoch bei 200 bar Wasserstoffdruck durchgeführt Stündlich werden
13 m3 Nitrolösung und 6,5 m3 Hydrierprodukt-Lösung
mit dem Altkatalysator-sowie 13 bis 14 kg frisches
Raney-Nickel-Eisen in die Anlage eingepumpt Die Ausbeute an Aminonaphthalinsulfonsäuren beträgt 97
bis 98% der Theorie, bezogen auf eingesetzte Nitronaphthalinsulfonsäuren.
Die Hydrierung wird wie in Beispiel 1 — aber bei 300 bar — durchgeführt Die Ausbeute an Aminonaphthalinsulfonsäuren
beträgt 99% der Theorie, bezogen auf eingesetzte Nitronaphthalinsulfonsäuren.
Beispie! 7
Die Hydrierung wird wie im Beispiel 1 durchgeführt - aber unter Verwendung von Raney-Nickel-Eisen
(85% Nickel, 15% Eisen) und bei einer Temperatur von 170 bis 1800C. Die Ausbeute an Aminonaphthalinsulfonsäuren
beträgt 94% der Theorie, bezogen auf eingesetzte Nitronaphthalinsulfonsäuren.
Die Hydrierung wird wie im Beispiel 1 durchgeführt, wobei aber eine Nitro-T-Säure-Isomerengemisch-Lösung
mit einem pH-Wert von 10 eingesetzt wurde. Die Ausbeute an Aminonaphthalinsulfonsäuren beträgt
96% der Theorie, bezogen auf eingesetztes Nitro-T-Säure-Isomerengemisch.
Die Hydrierung wird wie im Beispiel 1 durchgeführt, wobei aber 15 g Raney-Nickel, das bereits 15- bis 20mal
zur Hydrierung eingesetzt worden war, vorgelegt wurden. Die Ausbeute an Aminonaphthalinsulfonsäuren
beträgt 96% der Theorie, bezogen auf eingesetzte Nitronaphthalinsulfonsäuren.
Beispiel 10
Die Hydrierung wird wie im Beispiel 1 durchgeführt, wobei aber 1700 ml (ca. 1870 g) einer technischen
Nitro-Peri/Laurentsäure-Ammoniumsalzlösung mit einem pH-Wert von 8,5 und einem Gesamtgehalt von 21
bis 23% Nitroverbindungen vom Molgewicht 223 eingepumpt wurden. Es wurde eine Ausbeute von 96%
der Theorie an Peri- u. Laurentsäure, bezogen auf den Gehalt des Nitronaphthalinsulfonsäure-Isomerengemisches
an Nitro-Peri- und Nitro-Laurentsäure, erhalten.
Ca. 26 bis 29% der Gesamtmenge der Nitroverbindungen
ist l-Nitronaphthalin-5-sulfonsäure (Nitro-Laurent-Säure),
ca. 55 bis 58% l-Nitronaphthaün-8-sulfonsäure
(Nitro-Peri-Säure), ca. 4 bis 6% 1-Nitronaphthalin-6-sulfonsäure,
ca. 4 bis 6% l-Nitronaphthalin-7-sulfonsäure,
ca. 1 bis 3% 2-Nitronaphthalin-7-sulfonsäure
11
Die Hydrierung wird wie im Beispiel 10 durchgeführt
aber unter Verwendung von Raney-Nickel-Eisen (85% Nickel, 15% Eisen). Die Ausbeute beträgt 97% der
Theorie an Peri- u. Laurentsäure, bezogen auf den Gehalt des Nitronaphthalinsulfonsäure-Isomerengemisches
an Nitro-Peri- und Nitro-Laurentsäure.
Die Hydrierung wird wie im Beispiel 1 durchgeführt,
wobei aber 1900 g S-Nitronaphthalin-l.S-disulfonsäuredinatriumsalzsuspension
(ein Teil der Disulfonsäure liegt gelöst vor) mit einem pH-Wert von 7 und einem Gesamtgehalt von 20 bis 30% Nitroverbindung vom
Molgewicht 333 eingepumpt werden.
Das nach der Hydrierung vorliegende 3-Amino-l,5-disulfonsäure-dinatriumsalz
ist ab 70° C im resultierenden Konzentrationsbereich in Wasser löslich. Man engt
die hydrierte Lösung nach der Katalysatorfiltration bis zur Trockne ein. Die Ausbeute an 3-Aminonaphthalin-1,5-disulfonsäure
beträgt 99% der Theorie, bezogen auf 3-Nitronaphthalin-13-disulfonsäure.
3-Nitronaphthalin-l,5-disulfonsäure wird nach DE-PS
65 997 (1890) oder Fierz-David/Blangey, Grundl.
Operationen der Farbenchemie 5, Aufl. Wien 1943. S.
208 hergestellt. Das Dinatriumsalz der 3-Nitronaphthalin-l,5-disulfonsäure
wird durch Zugabe von Natriumcarbonat oder Natriumsulfat (jeweils 1,5 Mol pro Mol
eingesetztes Naphthalin) zur wasserverdünnten schwefelsauren Nitrolösung (es wird mit soviel Wasser
verdünnt, daß eine 50%ige Schwefelsäure als Lösungsmittel vorliegt) ausgefällt, abfiltriert und mit 50%iger
Schwefelsäure und mit Wasser gewaschen. Vor dem Einsatz in die Hydrierung wird die 3-Nitro-naphthalin-1,5-disuIfonsäure-dinatriumsalzsuspension
mit Natriumcarbonat oder Natriumbicarbonat auf pH = 7 eingestellt.
Die Hydrierung wird wie im Beispiel 12 durchgeführt,
wobei aber an Stelle des Dinatriumsalzes eine Suspension des Magnesiumsalzes der 3-Nitronaphthalin-l,5-disulfonsäure
eingepumpt wird. In diesem Falle
wird allerdings nach beendeter Hydrierung und Katalysatorfiltration und vor dem Eindampfen die
Magnesiumsalzlösung der 3-Aminonaphthalin-l,5-disulfonsäure (C-Säure) durch Zusatz von Soda in die
Dinatriumsalzlösung überführt. Magnesiumcarbonat fällt aus und wird abgesaugt. Die Ausbeute an
3-Amino-naphthalin-l,5-disulfonsäure beträgt 99% der Theorie, bezogen auf S-Nitronaphthalin-l.S-disulfonsäure.
Das Magnesiumsalz der 3-Nitro-naphthaIin-l,5-disulfonsäure wird durch Zugabe von Magnesiumcarbonat
oder Magnesiumoxid (jeweils 1,5 Mol pro Mol Naphthalin) zur schwefelsauren, wasserverdünnten
Nitrolösung ausgefällt, abfiltriert und mit 50%iger Schwefelsäure und mit Wasser gewaschen. Vor dem
Einsatz in die Hydrierung wird die 3-Nitronaphthalin-1,5-disulfonsäure-Magnesiumsalzsuspension,
wie in Beispiel 12 angezeigt, auf pH = 7 eingestellt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Aminonaphthalinsulfonsäuren durch katalytische Hydrierung von
Salzen von Nitronaphthalinsulfonsäuren mit Wassei-stoff
in Gegenwart von Raney-Nickel-Katalysatoren bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch von bereits bei der Hydrierung gebrauchtem
Raney-Nickel-ICatalysator und frischem Raney-Nickel-Katalysator
in eine Wasser enthaltende Suspension vorlegt, wobei die Menge des gebrauchten Raney-Nickel-Katalysators in der Suspension
etwa 1 bis 5 Gew.-°/o, bezogen auf das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches, beträgt, diese Suspension
wird unter einem Wasserstoff druck von 100 bis 300 bar auf eine Temperatur von 100 bis 1800C
erhitzt und bei dieser Temperatur eine 10- bis 30-gew.-°/oige Wasser enthaltende Lösung oder Suspension
von Natrium- und/oder Ammonium- und/ oder Magnesiumsalzen der Nitronaphthalinsulfonsäuren
mit einem pH-Wert im Bereich von 6 bis 10 in
die Wasser enthaltende Suspension so eindosiert, daß der Gehalt an Nitronaphthalinsulfonsäure im
Reaktionsgemisch 3%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches, nicht übersteigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Raney-Nickel-Katalysators
in der Suspension insgesamt etwa 1 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Reaktionsgemisches, beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des frischen
Raney-Nickel-Katalysators in der Suspension 1 bis 4 Gew.-°/o, bezogen auf das Gewicht des gebrauchten
Raney-Nickel-Katalysators, beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrierung in
Wasser/Alkohol-Gemischen, wobei das Gewichtsverhältnis Wasser zu Alkohol in den Wasser/Alkohol-Gemischen
1 : 2 bis 2 :1 beträgt, durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrierung bei
pH-Werten von 7 bis 8 durchführt.
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Family Applications (1)
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CN101993398B (zh) * | 2009-08-24 | 2014-03-05 | 中国中化股份有限公司 | 一种催化加氢制备1,8-二氨基-3,6-萘二磺酸的方法 |
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- 1977-01-26 DE DE2703076A patent/DE2703076C3/de not_active Expired
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1978
- 1978-01-26 BE BE2056637A patent/BE863326A/xx not_active IP Right Cessation
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CN101993398B (zh) * | 2009-08-24 | 2014-03-05 | 中国中化股份有限公司 | 一种催化加氢制备1,8-二氨基-3,6-萘二磺酸的方法 |
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