DE2702101A1 - Calciumsulfatwhisker - Google Patents

Calciumsulfatwhisker

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DE2702101A1
DE2702101A1 DE19772702101 DE2702101A DE2702101A1 DE 2702101 A1 DE2702101 A1 DE 2702101A1 DE 19772702101 DE19772702101 DE 19772702101 DE 2702101 A DE2702101 A DE 2702101A DE 2702101 A1 DE2702101 A1 DE 2702101A1
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Germany
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whiskers
paper
cellulose
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temperature
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Hermann Dr Fries
Hans Dr Kyri
Lothar Dr Preis
Hans Dr Toepsch
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C30CRYSTAL GROWTH
    • C30BSINGLE-CRYSTAL GROWTH; UNIDIRECTIONAL SOLIDIFICATION OF EUTECTIC MATERIAL OR UNIDIRECTIONAL DEMIXING OF EUTECTOID MATERIAL; REFINING BY ZONE-MELTING OF MATERIAL; PRODUCTION OF A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; SINGLE CRYSTALS OR HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; AFTER-TREATMENT OF SINGLE CRYSTALS OR A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; APPARATUS THEREFOR
    • C30B7/00Single-crystal growth from solutions using solvents which are liquid at normal temperature, e.g. aqueous solutions
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F11/00Compounds of calcium, strontium, or barium
    • C01F11/46Sulfates
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C30CRYSTAL GROWTH
    • C30BSINGLE-CRYSTAL GROWTH; UNIDIRECTIONAL SOLIDIFICATION OF EUTECTIC MATERIAL OR UNIDIRECTIONAL DEMIXING OF EUTECTOID MATERIAL; REFINING BY ZONE-MELTING OF MATERIAL; PRODUCTION OF A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; SINGLE CRYSTALS OR HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; AFTER-TREATMENT OF SINGLE CRYSTALS OR A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; APPARATUS THEREFOR
    • C30B29/00Single crystals or homogeneous polycrystalline material with defined structure characterised by the material or by their shape
    • C30B29/60Single crystals or homogeneous polycrystalline material with defined structure characterised by the material or by their shape characterised by shape
    • C30B29/62Whiskers or needles

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Calciumsulfatwhisker
  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Whiskern aus Calciumsulfat bzw. Calciumsulfathydraten, die durch Auskristallisieren aus kristallkeimfreien, wäßrigen, sauren Calciumsulfatlösungen hergestellt werden.
  • Solche Whisker werden auch Fäden bzw. Fasern, Faserkristalle oder Nadeln genannt und sind durch ihr Verhältnis von Länge zu mittlerem Durchmesser von mindestens 6:1 charakterisiert.
  • Es ist bekannt, daß Calciumsulfat sowohl als Dihydrat als auch als Halbhydrat in einer großen Anzahl von kristallinen Erscheinungsformen, darunter besonders häufig in Form von Nadeln, auftritt. Diese Nadeln sind jedoch meist zu Büscheln oder zu sternförmigen Aggregaten verwachsen und können daher, unabhängig von ihren Abmessungen, nicht mehr als Whisker bezeichnet werden. Nach W.O. Milligan, J.Amer.
  • Chem.Soc. 59, 1456 ff, 1937, bildet sich in 55 %iger Salpetersäure bei 850C Anhydrit und bei 50°C Haibhydrat in 1-2 mm langen Kristallen. Die Kristalle bestehen aus einem Gemisch feiner Nadeln und einem überwiegenden Anteil an sternförmigen Aggregaten aus Nadeln oder plättchenförmigen Kristallen.
  • Whisker sind z.B. in der US-Patentschrift 3 822 340 beschrieben worden und werden nach der Lehre dieser Patentschrift durch Erhitzen einer wäßrigen Aufschlämmung von Calcium-0 sulfatdihydrat auf über etwa 110 bis 150 c unter Druck hergestellt und anschließend stabilisiert, um eine Rückhydration zu vermeiden.
  • Es ist bekannt, daß Whisker, die durch ein solches Verhältnis ihrer Länge zu Durchmesser charakterisiert sind, eine große Steifigkeit besitzen und diese Steifigkeit auch einaebettet in verschiedenen Materialien, z.B. Kunststoffen, beibehalten und hierdurch entscheidend zux Verstärkung weicher Formlinge beitragen. Die durch Einarbeitung von Whiskern in Binde- oder Formmittel erhaltenen Endprodukte weisen eine hohe Festigkeit bei gleichzeil:ig geringerem Gewicht auf.
  • Die bisherigen Herstellungsmethoden der im technischen Umfang hergestellten Whisker sind jedoch sehr aufwendig und unwirtschaftlich. So wird z.B. in der US-Patentschrift 3 915 927 die Herstellung von Fasern durch Reaktionen in Druckkesseln in Gegenwart von gesättigtem Dampf bet Temperaturen von 1400C bis 2000C beschrieben. Deshalb gelangten bisher Whisker nur in Ausnahmefällen zu einer technischen Verwertung.
  • In letzter Zeit wurde neben der geometrischen Forma'uch die absolute Größe von Whiskern als Qualitätsmerkmal erkannt, d.h. die Festigkeit der Whisker pro Volumen steigt mit ihrer Länge.
  • Es wurde gefunden, daß man die Entstehung praktisch einheitlicher Whisker ohne störende Verwachsungen durch einfache Maßnahmen erhalten kann und es gleichzeitig gelingt, Kristalle in einer Größe zu erhalten, wie sie bisher nur als Ergebnis aufwendiger Präparationstechniken beschrieben wurden. Hierzu wird zunächst eine Lösung von Calciumsulfat in einer Säure oder einem Säuregemisch hergestellt, indem ein calciumhaltiges Material in die saure Lösung eingerührt und die Lösung oder Aufschlämmung erhitzt wird.
  • Die erhaltene Säurelösung bzw. bei größerer Calciumsulfat-Zugabe die Aufschlämmung wird auf Temperaturen über ca.
  • 0 70 C erhitzt. Die Erhitzungstemperatur kann bis zum Siedepunkt der Lösung gewählt werden, der von der Zusammensetzung und Konzentration der Lösung abhängt. Ublicherweise werden jedoch Erhitzungstemperaturen von ca. 75 bis 1000C, je nach Konzentration der Lösung, angewendet. Die Erhitzungsdauer beträgt nur wenige Minuten, ist jedoch so zu wählen, daß die Auflösung des Calciumsulfates bis zur Sättigung gesichert ist.
  • Zunächst wird nun eine kristallkeimfreie, saure Calciumsulfatlösung hergestellt. Diese wird dadurch erhalten, daß entweder eine ungesättigte oder eine gesättigte Calciumsulfatlösung, z.B. eine Gipslösung durch Heißfiltration, d.h. durch eine Filtrat ion bei den oben angegebenen Erhitzungstemperaturen, entkeimt wird, wobei jedoch das klare Filtrat der gesättigten Lösung nacherhitzt werden sollte. Die Nacherhitzungstemperatur muß dabei mindestens 50C über der Filtrationstemperatur liegen, höchstens jedoch beim Siedepunkt der Lösung, also etwa bei 1000C. Das Vorliegen einer kristallkeimfreien Lösung ist von entscheidender Bedeutung ftlr die erfolgreiche Durchführung der folgenden Verfahrensschritte.
  • Wird die Kristallentkeimung der heißen Lösung durch F trat ion der ungesättigten Lösung oder durch Nacherhitzen der filtrierten gesättigten Lösung unterlassen, so treten neben den nadelförmigen Whiskern häufig die schon erwähnten polykristallinen Aggregate auf, selbst wenn die Abkühlung im Bereich von 65 bis 40°C in der im folgenden beschriebenen Weise erfolgt. Eine saure Lösung im Sinne der Erfindung ist eine Lösung, die einen pH-Wert unter 7, vorzugsweise unter 4, aufweist.
  • Nach der Filtration wird die klare Lösung in beliebiger Weise auf Temperaturen zwischen etwa 700C und 650C abgekühlt, wobei jedoch 650C nicht unterschritten werden dürfen. Die Abkühlungsgeschwindigkeit ist ohne Einfluß auf Form und Größe der gewünschten Whisker. Nach Erreichen der Temperatur von ca. 65 0C sollte die Abkühlung jedoch kontrolliert und langsam verlaufen. Besonders große Whisker werden erhalten, wenn die Abkühlung unter vorsichtigen Rühren erfolgt und der Temperaturbereich von 650C bis mindestens 400C innerhalb von mindestens ca.
  • 50 Minuten, vorzugsweise über 70 Minuten durchlaufen wird.
  • Auch die Einhaltung einer etwas geringeren Abkühlzeit ist möglich, um Whisker mit noch ausreichenden Abmessungen zu erhalten. Die gewählte Temperatur innerhalb dieses Bereiches ist solange einzuhalten, bis sich die S&ttigungskonzentration bei der gewählten Temperatur zwischen 650C und 400C durch Auskristallisieren von Dihydrat eingestellt hat.
  • Eine noch vorhandene Ubersättigung ist leicht festzustellen, z.B. durch Abkühlen einer Probe und anschließendes Betrachten (nach etwa 10 Minuten) unter dem Mikroskop. Beim Vorliegen einer Ubersättigung bilden sich neben den großen Nadeln von den Dimensionen der Whisker sternförmige Aggregate aus Nadeln mit kleinerer Größe oder aus plättchenförmigen Kristallen, die zu sternförmigen Aggregaten zusammengelagert sind.
  • Für Calciumsulfatdihydrat liegt die Sättigungskonzentration in wäßriger 10 %iger Salzsäure z.B. für 1000C bei 66 g/l, für 65 OC bei 46 g/l, für 400C bei 30 g/l.
  • Nach Erreichen der Sättigungskonzentration bei der gewählten Temperatur kann die Lösung wieder rascher abgekühlt werden, ohne daß neben den schon gebildeten nadelförmigen Kristallen sternförmige oder plättchenförmige Aggregate auftreten. Uberraschenderweise tritt nämlich nach der Einstellung des Sättigungsgleichgewichtes beim weiteren Abkühlen keine weitere Keimbildung ein, sondern das noch in Lösung befindliche Calciumsulfat scheidet sich weiter auf den schon gebildeten Nadeln ab.
  • Wenn die Kristallisation beim Abkühlen der Lösung auch unter 600C ausbleiben sollte, ist es notwendig, sie durch Zugabe von Keimen auszulösen. Als Keime werden entweder bereits hergestellte Whisker oder Calciumsulfat-Hydrate verwendet. Nach einer Impfung im Temperaturbereich von 0 65-40 C tritt immer das einheitliche Bild der nadelförmigen Whisker auf. Aus der abgekühlten Lösung werden die Kristalle anschließend durch Filtration gewonnen, solange gewaschen bis sie säurefrei sind und anschließend getrocknet. Durch Trocknung unterhalb einer Temperatur von etwa 800C wird als Endprodukt das unveränderte Calciumsulfatdihydrat erhalten. Bei Temperaturen über mindestens 1050C entsteht der sogenannte lösliche Anhydrit, eine Modifikation, die sich durch eine starke Aufnahmefähigkeit für Wasser auszeichnet. Oberhalb ca. 2000C entsteht beim Trocknen unlöslicher Anhydrit. Diese Umwandlung verläuft jedoch bei einem nicht genau definierten Umwandlungsprodukt, es ist deshalb vorteilhafter,das zur Umwandlung in unlöslichen Anhydrit vorgesehene Material auf höhere 0 Temperaturen, z.B. etwa 400 C zu erhitzen.
  • Calciumsulfat weist vorzugsweise in wäßrigen Lösungen einbasischer Säuren eine mit der Temperatur steil ansteigende Löslichkeit auf. Das beschriebene Verfahren kann also besonders gut in wäßrigen Lösungen von z.B. Salzsäure, Salpetersäure und Perchlorsäure durchgeführt werden, dieses sind die besonders bevorzugten Säuren. Es ist jedoch auch möglich, das Verfahren mit anderen Säuren, z.B. mehrbasischen anorganischen Säuren, wie z.B. Phosphorsäure, Schwefelsäure oder organischen Säuren, wie z.B. Sulfosalizylsäure durchzuführen. Auch weitere Säuren können verwendet werden, dürften jedoch aufgrund ihrer geringen Löslichkeitsgradienten keine praktische Bedeutung erlangen.
  • Als Rohstoff für das vorliegende Verfahren können alle natürlichen oder technischen Calciumsulfate mit oder ohne Wassergehalt eingesetzt werden. Ein besonderer Verfahrensvorteil besteht darin, daß als Rohstoff auch Abfallgipse verwendet werden können, selbst solche, die mit organischen Substanzen verunreinigt sind, z.B. aus der Flußsäureproduktion, der Phosphorsäureherstellung oder aus der Neutralisation überschüssiger Schwefelsäure bei der Sulfonierung organischer Verbindungen. Durch den Umlöseprozeß und die Filtration verbleiben diese nämlich entweder als Rückstand auf dem Filter oder werden in der Säure gelöst und verbleiben nach dem Auskristallisieren der Whisker in der Lösungsmittelphase.
  • Die Umlösung kann in Säuren beliebiger Konzentration erfolgen, aus praktischen Gründen wird sie jedoch vorteilhafterweise bei den höchsten Löslichkeitsgradienten durchgeführt. Dieser Bereich liegt bei den erwähnten Säuren zwischen etwa 5 und 15 Gew.-8.
  • Die Differenz zwischen der Temperatur der Auflösung des Calciumsulfates und der Temperatur am Ende des Abkühlvorganges wird aus praktischen Gründen vorteilhafterweise möglichst groß gewählt, um den Löslichkeitsgradienten voll auszunützen, jedoch kann das Verfahren auch mit kleinen Temperaturgradienten durchgeführt werden.
  • Unabhängig von der Art der benutzten Säure entstehen nach dem vorliegenden Verfahren Kristalle aus Calciumsulfatdihydrat, die ein Verhältnis von Länge zu durchschnittlicher Dicke von mindestens 6:1, vorzugsweise 10:1, besonders bevorzugt 20:1 und weit darüber, z.B. 100-150:1, aufweisen. Üblicherweise liegt die Dicke der Whisker zwischen 0,005 und 0,03 mm, durch Variation der Abkühlbedingungen erhält man eine sehr einheitliche Kristallisation im oberen oder im unteren Bereich der angegebenen Schwankungsbreite. Größere Kristalle entstehen immer dann, wenn die Kristallisation im oberen Temperaturbereich einsetzt und dort auch bis zur Einstellung des für diese Temperatur zutreffenden Löslichkeitsgleichgewichtes abläuft.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren hergestellte Whisker, können sehr breit eingesetzt werden. So ist es z.B. möglich, sie in Kunststoffe einzubetten und als Verstärker für anorganische hydraulische Bindemittel, z.B. im Bausektor, zu verwenden.
  • Ferner können sie allgemein als Verstärker für organische und/oder anorganische Massen und/oder Füllmaterial und/oder Streckmaterial dienen. Besonders gut lassen sich diese beiden Eigenschaften kombinieren, so daß die Whisker gut als füllendes Verstärkungsmaterial, gegebenenfalls auch in Kombination mit anderen Füllstoffen oder Verstärkungsfasern, z.B. Asbestfasern oder Glasfasern, verwendet werden können.
  • Allgemein lassen sich die nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellten Whisker bei allen Formkorpern, Beschichtungen Schichten und Folien auf anorganischer und/ oder organischer Basis einsetzen. Insbesondere werden hier unter Folien auch Papier, Pappe, Karton, etc. neben den üblichen organischen Filmen verstanden.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Calciumsulfat-Whiskern, die ein Verhältnis von Länge zu durchschnittlichem Querschnitt von mindestens 6:1 aufweisen und durch Auskristallisieren und Abtrennung aus Calciumsulfat-haltigen, kristallkeimfreien, heißen, sauren, wäßrigen Lösungen durch Abkühlen auf eine Temperatur zwischen 65 bis 400C und Halten dieser Temperatur bis die Sättigungskonzentration erreicht ist, hergestellt werden, als Verstärkungs- und/oder Füllmaterial für solche Formkörper, Schichten, Beschichtungen und/oder Folien auf anorganischer und/oder organischer Basis, die Papier und/oder Zellstoff und/oder Zellulose enthalten.
  • Ferner ist die Verwendung solchermaßen hergestellter Whisker als feuerhemmende Materialien auch Gegenstand der Erfindung.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Mittel auf Basis von Papier und/oder Zellstoff und/oder Zellulose, enthaltend Whisker, die ein Verhältnis von Länge zu durchschnittlichem Querschnitt von mindestens 6 : 1 aufweisen und durch Auskristallisieren und Abtrennung aus calciumsulfathaltigen, kristallkeimfreien, heißen, sauren, wäßrigen Lösungen durch Abkühlen auf eine Temperatur zwischen 65 bis 400C und Halten dieser Temperatur bis die Sättigungskonzentration erreicht ist, hergestellt werden.
  • Ein besonders bevorzugtes Anwendungsgebiet für die nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellten Whisker besteht bei der Papierherstellung. Es ist üblich, Papier zur Verbesserung seiner Eigenschaften mit mineralischen Füllstoffen wie Kaolin (China Clay), Kreide, Bariumsulfat, Titandioxid, etc. zu füllen. Calciumsulfat wird in Form von Analine ebenfalls in geringen Mengen verwendet.
  • Calciumsulfat in Nadelform, also als Whisker, wurde bisher jedoch nicht für die Papierherstellung eingesetzt.
  • Die üblichen mineralischen Füllstoffe werden in geringen Anteilen, bezogen auf Zellulosefasern, dem Papier zugesetzt. Die Zusatzgrenze solcher mineralischen Füllstoffe liegt bei etwa 30 Gew.-%, bezogen auf Zellulosefasern. Demgegenüber können Whisker jedoch in weitaus höheren Mengen in das Papier eingearbeitet werden. So lassen sich die Whisker, die nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt werden, in Mengen von 700 bis 1000 Gew.-%, bezogen auf Zellulose, noch ohne weiteres zu Papier verarbeiten. Bei einem hohen Füllstoffanteil kann das Papier wirtschaftlicher hergestellt werden und weist bedeutend verbesserte Eigenschaften auf. So nimmt z.B. das Volumen und die Saugfähigkeit der so hergestellten Papiere zu und die Papierfestigkeit nimmt infolge der Faserstruktur der Whisker nicht so stark ab, wie es vergleichbarerweise bei Verwendung der bisher üblichen mineralischen Füllstoffe der Fall ist. So weist mit den erfindungsgemäß hergestellten Whiskern zu ca. 100 % versetztes Papier etwa die gleiche Festigkeit wie solches Papier auf, das mit 30 % der bisher üblichen mineralischen Füllstoffe versetzt wurde.
  • Papiere, die mit einem solch hohen Prozentsatz an Whiskern gefüllt sind, weisen noch einen besonderen Vorteil auf, sie sind nämlich nicht brennbar. Aufgrund ihrer guten Saugfähigkeit lassen sich solche Papiere gut mit Harzen, wie z.B. Melaminharzen, tränken und zu Schichtstoffplatten trocknen bzw. verpressen. Solchermaßen hergestellte Platten erfüllen z.B. die Forderungen auf Nichtbrennbarkeit der Flugzeug- und Schiffsindustrie, sind jedoch auch sonst als feuerhemmende Materialien, gegebenenfalls zusammen mit weiteren Fasern, z.B. Asbestfasern, universell verwendbar.
  • Ungetränkte Papiere lassen sich z.B. auch gut mit Asbestfasern etc. zu Spezialpapieren und Spezialkartons verarbeiten und können weiterhin auf den unterschiedlichsten Sektoren Verwendung finden, z.B. als Schreib- und Druckpapiere mit dem üblichen Aschegehalt, aber höherer Festigkeit; als schwer entflammbares Tapetenrohpapier; als Isoliermaterial für Bauzwecke, je nach Verwendungszweck mit Kunstharzen imprägniert oder nicht und als nicht brennbare Laminatpapiere für die Herstellung von Schichtstoffplatten.
  • Die vorliegende Erfindung soll anhand der folgenden Beispiele noch näher beschrieben werden: In allen Beispielen wurden zu den Faser- und Füllstoffen noch Leimstoffe und Naßfestmittel in den üblichen Mengen zugegeben und die Zellstoffe waren in Wasser dispergiert.
  • Beispiel 1 Es wurden Schreib- und Druckpapiere, die ein Gewicht von ca.
  • 60-100 g/m2 besaßen, hergestellt.
  • In einen Zellstoff, der zu 50 % aus gebleichtem Sulfat -und zu 50 % aus gebleichtem Sulfitzellstoff bestand, wurden a) 50-60 Gew. % und b) 90-100 Gew. % Gipswhisker - bezogen auf Cellulose -eingearbeitet. Die Papiere besaßen sehr hohe Festigkeiten.
  • Beispiel 2 Es wurden Tapetenrohpapiere mit einem Gewicht von ca. 80-110 g/m2 hergestellt. Zu 40 % gebleichtem Sulfatzellstoff und 60 % Holzschliff wurden a) 100 - 120 Gew. %, b) 200 - 220 Gew. % und c) 290 - 310 Gew. % Gipswhisker - bezogen auf Cellulose -zugesetzt. Die Tapetenrohpapiere besaßen sehr hohe Festigkeiten.
  • Beispiel 3 Es wurden Streichrohpapiere mit einem Gewicht von ca. 40 -100 g/m2 hergestellt.
  • In eine Mischung aus 40 - 60 % gebleichtem Sulfatzellstoff Nadelholz, 30 - 40 % gebleichtem " Laubholz und bis 30 % gebleichtem Sulfitzellstoff wurden a) 50- 60 Gew. %, b) 130-160 Gew. % und c) 190-210 Gew. % Gipswhisker - bezogen auf Cellulose -eingearbeitet. Die Streichrohpapiere besaßen hervorragende Festigkeiten.
  • Beispiel 4 Es wurden nicht brennbare Laminatpapiere mit einem Gewicht 2 von ca. 80 g/m hergestellt.
  • In eine Mischung von 70-80 % gebleichtem Sulfatzellstoff Eukalyptus und 20-30 % " n Nadelholz wurden 30 % eines handelsüblichen Titandioxyds und a) 590-610 Gew. % und b) 680-710 Gew. % Gipswhisker - benzogen auf Cellulose -eingearbeitet. Auch diese Papiere besaßen sehr gute Festigkeiten.
  • Beispiel 5 Es wurden nicht brennbare Papiere mit einem Gewicht von ca.
  • 400 g/m2 hergestellt.
  • In eine Mischung von 50 % gebleichtem Sulfatzellstoff und 50 % " Sulfitzellstoff wurden a) 690-710 Gew.-% und b) 780-810 Gew.-% Gipswhisker - bezogen auf Cellulose -eingearbeitet. Die Papiere besaßen sehr gute Festigkeiten.

Claims (3)

  1. Patentansprüche f Verwendung von Calciumsulfat-Whiskern, die ein Verhältnis von Länge zu durchschnittlichem Querschnitt von mindestens 6 : 1 aufweisen und durch Auskristallisieron und Abtrennung aus Calciumsulfat-haltigen, kristallkeimfreien, heißen, sauren, wäßrigen Lösungen durch Abkühlen auf eine Temperatur zwischen 65 bis 400C und Halten dieser Temperatur bis die Sättigungskonzentration erreicht ist, hergestellt werden, als Verstärkungs- und/oder Füllmaterial für solche Formkörper, Schichten, Beschichtungen und/oder Folien auf anorganischer und/oder organischer Basis, die Papier und/oder Zellstoff und/oder Zellulose enthalten.
  2. 2. Verwendung von Whiskern gemäß Anspruch 1 als feuerhemmende Materialien.
  3. 3. Mittel auf Basis von Papier und/oder Zellstoff und/oder Zellulose, enthaltend Whisker, die ein Verhältnis von Länge zu durchschnittlichem Querschnitt von mindestens 6:1 aufweisen und durch Auskristallisieren und Abtrennung aus calciumsulfathaltigen, kristallkeimfreien, heißen, sauren, wäßrigen Lösungen durch Abkühlen auf eine Temperatur zwischen 65 bis 40°C und Halten dieser Temperatur bis die Sättigungskonzentration erreicht ist, hergestellt werden.
DE19772702101 1977-01-19 1977-01-19 Calciumsulfatwhisker Withdrawn DE2702101A1 (de)

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NL7800544A NL7800544A (nl) 1977-01-19 1978-01-17 Werkwijze voor het bereiden van whiskerdraden van calciumsulfaat of calciumsulfaat-hydraten alsmede voor het verlenen van vlamwerende eigen- schappen en/of het versterken van gevormde voortbrengsels.
FI780146A FI780146A (fi) 1977-01-19 1978-01-17 Foerfarande foer framstaellning av kalciumsulfatkristallfibrer och deras anvaendning
ES466113A ES466113A1 (es) 1977-01-19 1978-01-18 Procedimiento para la obtencion de filamentos de sulfato de calcio.
SE7800589A SE7800589L (sv) 1977-01-19 1978-01-18 Kalciumsulfat-kortfibrer och sett att framstella dessa
FR7801533A FR2377970A1 (fr) 1977-01-19 1978-01-19 Procede de preparation de monocristaux " whiskers " de sulfate de calcium, et produits obtenus

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