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Vaccine zur Immunisierung von Schweinen gegen Infektionen
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von Bordetella bronchiseptica Die Erfindung betrifft eine Vaccine
zur Immunisierung von Schweinen gegen Infektionen von Bordetella bronchiseptica
und ein Verfahren zu ihrer Anwendung.
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Bordetella bronchiseptica wurde als Hauptursache der bei Schweinen
weitverbreiteten, üblicherweise als "Nasenmuschelatrophie" bezeichneten Krankheit
festgestellt, da als Yolge der Primärinfektion bei den Nasenmuschelknochen häufig
eine starke Störung bzw. Mißbildung auftritt, siehe Canad. J. Comp.
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Med., li (1967), S. 53-57 und die dort angegebenen Literaturstellen.
Bakterien Bordetella bronchiseptica können in den Nasenhöhlen weiter existieren,
was zu einer Infektion der empfänglichen Nachkommenschaft von tragenden Mutterschweinen
führt.
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Ferkel werden mit Bordetella bronchiseptica in einem sehr frühen Lebensabschnitt
infiziert, in einem Alter von weniger als vier Wochen, wodurch das Problem eines
effektiven Schutzes
besonders schwierig wird, weil das Immunitätssystem
von sehr jungen Schweinen oder Ferkeln auch nicht zufriedenstellend auf Vaccinen
oder Impfstoffe anspricht. Für eine wirksame Bildung von Antikörpern werden Vaccinen
oder Impfstoffe bei Schweinen üblicherweise in einem Alter von etwa sechs bis acht
Wochen appliziert. In diesem Alter kann jedoch, falls die Ferkel mit B. bronchiseptica
infiziert worden sind, eine Schädigung der Nasenmuschelknochen bereits auftreten,
obwohl die Schweine gegenüber der Infektion immunisiert werden.
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Die erste Behandlung, die sich als wertvoll bei der Verminderung des
Auftretens der Infektion von Ferkeln herausstellte, war die Applikation von therapeutisch
wirkenden Sulfonamiden wie Sulfamethazin oder Sulfaäthoxypyridazin in den bei tragenden
Herden applizierten Futterrationen. Ueber diese Methode wurde in der Literatur und
in Patentschriften von Dr. William P.
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Switzer berichtet, siehe Vet. Med., 58 (1963), S. 571-574 und US-Patentschrift
3 336 190. Jedoch war die Wirksamkeit der Sulfonamidtherapie bei der Ausschaltung
von Infektionen durch B. bronchiseptica durch das Auftreten von sulfonamid-resistenten
Stämmen dieses Mikroorganismus eingeschränkt. Beispielsweise ergab eine 1967 durchgeführte
Studie, daß isolierte Stämme von B. bronchiseptica, welche von 80 % der untersuchten
Herden bzw. Gruppen entnommen wurden, gegenüber dem Sulfonamid resistent waren,
siehe Am. J. Vet. Res., 30 (September 1969), S. 1621-1624.
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Diese Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit für zusätzliche Heilmittel
oder insbesondere für wirksame Immunisierungsmittel.
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Vor der Erfindung wurde jedoch keine andere PrZventivbehan Uung entwickelt,
welche zur Anwendung bei der kommerziellen Aufzucht von Schweinen geeignet gewesen
wäre.
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Weiter wurde gefunden, daß die Einführung von lebenden Zellen eines
niedrig-virulenten Stammes von B. bronchiseptica in die Masalkavitäten von nicht-iDmunen
Schweinen eine relativ milde
Infektion hervorrufen und daß die Schweine
danach gegenüber einer weiteren Infektion einschließlich einer Infektion durch virulentere
Stämme des Mikroorganismus immun werden, siehe J. Vet. Res., 50 (Juli 1969), S.
1161-1166. Ein solcher niedrig-virulenter Stamm, der öffentlich nicht zugänglich
war, wurde durch die private Kennzeichnung "Stamm D-1 (Strain D-1)" identifiziert.
Hierbei handelt es sich um denselben Stamm, der zur Herstellung der parenteralen
Vaccine aus abgetöteten ganzen Zellen gemäß der Erfindung verwendet wird. Jedoch
wurde gemäß dem Stand der Technik gefunden, daß lebende Zellen des Stammes D-1 in
den Nasalkavitäten von wieder gesund gewordenen Schweinen weiter bestehen. Daher
wurde der Stamm D-1 als Intranasalvaccine aus lebenden ganzen Zellen ausgeschlossen.
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Weiterhin war kein anderer Stamm von B. bronchiseptica bekannt, der
Immunität erzeugen könnte und danach von selbst aus den Nasalpassagen der immunisierten
Schweine verschwinden würde.
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Weiterhin wurden Versuche durchgeführt, eine Vaccine aus abgetöteten
Zellen von B. bronchiseptica zu entwickeln, welche Immunität durch parenterale Applikation
induzieren Könnte. Eine der ersten Versuchsvaccinen dieser Art wurde aus einem virulenten
Stamm von B. bronchiseptica, der als Stamm B (Strain B) identifiziert wurde, hergestellt.
Jedoch konnte diese Ganzzellenvaccine keine Resistenz gegenüber Nasalinfektion induzieren,
wie von D.L. Harris und W.P. Switzer in Am. J. Vet. Res.
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30 (Juli 1969), S. 1161-1166 berichtet wurde. Wegen des Versagens
solcher parenteralen G=zzellenvaccinen stellten Harris und Switzer die Forderung
auf, daß: die Exposition des Schweines gegenüber den internen Antigenen von B. bronchiseptica
für die Ausbildung von Resistenz gegenüber Nasalinfektionen erforderlich sein könnte",
siehe Aa. J. Vet. Res. 33 (Oktober 1972), 5. 1975 und 1981/1982. Diese Theorie hat
sich jedoch als nicht zutreffend herausgestellt. Vaccinen oder Impfstoffe, die aus
aufgebrochenen (ultraschallbehandelten) Zellen von B. bronchiseptica, Stamm D-1
hergestellt wurden, erwiesen sich als
wirkungslos zur Verhinderung
einer Infektion von B. bronchiseptica, jedoch induzierten sie ein beschleunigtes
Freiwerden nach 40 Tagen im Anschluß an die Applikation, siehe A. J. Vet.
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Res., X (1975), 5. 1979 und 1981. Es wurde geschlossen, daß die Art
einer Resistenz, welche durch eine die freigesetzten Antigene von abgetöteten Zellen
enthaltende, parenterale Vaccine induziert wurde, von der Immunität bei Schweinen
verschieden war, die sich von einer intranasalen Infektion mit lebenden B. bronchiseptica
erholt hatten. Das Ziel einer wirksamen Immunisierung gegenüber der Infektion blieb
also noch zu lösen und es war keine Lösung dieses drängenden Problems sichtbar.
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Der Stand der Technik wurde von D.P. barrington und W.P.Switzer in
einem Aufsatz mit dem Titel "Resistenz gegenüber Bordetella Bhinitis" in Proceedings,
The George A. Young Conference on Advances in Swine Repopulation und der 13. Annual
Nebraska SPF-Konferenz, Lincoln, Nebraska, 23./24. Juli 1973, Seiten 44-52 zusammengefaßt,
wobei hier auf Seite 46 angegeben ist, daß"die parenterale Immunisierung von Schweinen
mit Bakterienextrakten aus B. bronchiseptica bekanntermaßen das nasale Freiwerden
von Infektionen mit B. bronchiseptica beschleunigt. Zusätzlich scheint die Entwicklung
von starken, mit atrophischer Rhinitis verbundenen Verletzungen beträchtlich bei
geeignet immunisierten Schweinen inhibiert zu sein." Versuche mit experimentellen
Bakterienextrakten bzw. Bakterienvaccinen von B. brochiseptica sind in der Tabelle
I zusammengestellt. Es wurde geschlossen, daß "zahlreiche, nicht beantwortete Fragen
offen bleiben, bevor die Entwicklung eines praktischen, immunisierenden Mittels
gegen Bordetella rhinitis Realität wird", obwohl parenterale Bakterienextrakte bzw.
Bakterienvaccinen ein gewisses Ausmaß eines beschleunigten Freiwerdens von nasalen
Infektionen durch B. brochiseptica gezeigt haben".
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Heilmittels gegen Infektionen
durch B. bronchiseptica und ein Verfahren zu ihrer Anwendung.
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Wie bereits zuvor beschrieben, ist die Infektion durch B. bronchiseptica
die Hauptursache der atrophischen Rhinitis.
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Häufig erfährtdie Nasenmuschel eine schwere Atrophie als Nachwirkung
der Infektion. Bei der Kolonienbildung der Bordetella-Mikroorganismen in den Nasalpassagen
durchdringen sie die Schleimhautschicht und setzen sich selbst in Kolonien an den
Epithelzellen fest. Während der Infektion werden toxische Substanzen gebildet, welche
das darunterliegende Gewebe erreichen können, und insbesondere die knochenbildenden
Zellen der Nasenmuschel. Es wird angenommen, daß solche toxischen Substanzen die
die Nasenmuschelatrophie hervorrufenden Verletzungen hervorrufen. Die vorliegende
Erfindung liefert ein Mittel zur wirksamen Immunisierung gegenüber den toxischen
Substanzen, welche die Nasenmuschelatrophie hervorrufen, ohne daß eine Primärinfektion
durch B. bronchiseptica verhindert wird. Insbesondere wurde bei den zu der vorliegenden
Erfindung führenden Untersuchungen gefunden, daß eine Vaccine aus abgetöteten ganzen
Zellen aus einem Stamm von B. bronchiseptica hergestellt werden konnte, der die
Hinterlegungsnummer ATCC Nr. 31124 trägt. Wenn diese in einer kritischen Dosismenge
appliziert war, konnte ein effektiver Schutz von Schweinen gegenüber der Entwicklung
der Nasenmuschelatrophie erzielt werden. Obwohl die mit Vaccine behandelten Schweine
nicht gegenüber der Infektion immun sind, wird ein beschleunigtes Freiwerden der
Infektion durch B. bronchiseptica üblicherweise erreicht.
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Jedoch liegt das hauptsächliche neue Ergebnis, das erfindungsgemäß
erzielt werden kann, darin, daß eine Immunisierung gegenüber Naselmuschelbeschädigungen,
welche eine Infektion durch B. bronchiseptica begleiten, auftritt. Dies ist wesentlich,
da solche Schädigungen und die hieraus folgende Verformung des Nasenknochens ein
Hauptgrund für die wirtschaftlichen
Verluste bei Schweinezüchtern
sind. Wegen des Vorherrschens von Mikroorganismen von B. bronchiseptica in Zuchtherden
und der großen praktischen Schwierigkeit des Freihaltens solcher Zuchtherden von
B. bronchiseptica ist es äußerst schwierig, eine Infektion von jungen Schweinen
oder Ferkeln in einem für eine Ansteckung geeigneten Alter zu vermeiden.
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Weitere wesentliche Einzelheiten im Hinblick auf die Herstellung von
Vaccinen oder Impfstoffen in Dosismengenform gemäß der Erfindung und das Verfahren
zur Verwendung solcher Vaccinen bzw. Impfstoffe werden im folgenden näher erläutert.
Parenterale Bakterienextrakte bzw. Bakterienvaccinen aus getöteten ganzen Zellen,
hergestellt aus dem Stamm ATCC Nr. 31124, haben sich als wirksam bei der Verhinderung
einer Nasenmuschelatrophie und bei einer Verminderung der Dauer der Infektion durch
B. bronchiseptica als wirksam herausgestellt.
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Weiterhin wurde gefunden, daß Ferkel in einem Alter von unter vier
Wochen in zufriedenstellender Weise auf die Bakterienextrakte bzw. Bakterienvaccinen
gemäß der Erfindung ansprechen.
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Die vorliegende Erfindung liefert daher ein Mittel, um bei Ferkeln
einen Antikörperschutz gegenüber Nasenmuschelatrophie aufzubauen, bevor diese eine
Möglichkeit zu einer Infektion mit den daraus folgenden Schädigungen des Nasenknochens
hatten.
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Vor der Prioritätsanmeldung der vorliegenden Anmeldung wurden bei
der American Type Culture Collection, Rockville, Maryland, USA lebensfähige Proben
des Stammes von B. bronchiseptica hinterlegt, die als Impfkulturen zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Vaccine verwendet werden können. Die hinterlegten, identischen
Proben, welche früher mit der privaten Bezeichnung "Stamm D-1" bezeichnet wurden,
erhielten die Hinterlegungsnummer ATCC Nr. 31124, wobei diese Hinterlegungsnummer
im folgenden zur Identifizierung des Stammes verwendet wird. Die zugängliche, taxonomische
Beschreibung des Stammes ATCC Nr. 31124 von B.
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bronchiseptica ist wie folgt:
Taxonomische Beschreibung;
ATCC Nr. 31124 wurde aus den nasalen und trachealen Ausscheidungen von einem jungen
Mischrassenhund, der klinische Anzeichen von Hundestaupe aufwies, gewonnen. Dieser
Stamm wurde anschließend als avirulent gegenüber Schweinen bestimmt, und es wurden
die folgenden Identifikationsmerkmale an ihm bestimmt: 1. kleine, gram-negative
Stäbchen.
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2. aerob 3. Kolonie annähernd 1 mm im Durchmesser nach dem Inkubieren
auf einem 5 %igen Pferdeblutagar während 48 Stunden bei 37 °C.
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4. Kolonie kreisförmig, gering konvex, ganz, opak, glatt, homogen
mit wellenförmigem Rand auf 5 %igem Pferdeblutagar.
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5. Alkalischmachen von Lactosebrühe in 18-24 Stunden ohne Ga sbildung.
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6. Alkalischmachen von Dextrosebrühe in 18-24 Stunden ohne Ga sbildung.
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7. Urease-positiv innerhalb 2-12 Stunden.
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8. Citrat-positiv innerhalb 12-24 Stunden.
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9. Nitrat-positiv.
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10. Alkalischmachen von Lackmusmilch innerhalb 48 Stunden.
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11. Beweglich durch Mundwimpern.
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12. Wachstum auf MacConkeys-Agar in Anwesenheit von Gallensalzen.
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13. Empfindlich gegenüber Sulfamethazin bei einem Gehalt von 5 mg/ml
beim Schalenversuch.
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14. Resistent gegenüber 0,02 mg/ml Furaltadone (NF-260).
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15. Hämagglutination-positiv (2,8 %ige Suspension von roten Schafsblutzellen).
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16. Hemolytisch auf 5 %igem Pf erdeblutagar nach Inkubation bei 37
OC für 24 Stunden.
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17. bildet keine Sporen.
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18. Catalase-positiv.
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19. Oxidase-positiv.
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20. Indol-negativ.
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21. Schwefelwasserstoff-negativ.
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22. negativ bei der Gelatineverflüssigung.
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Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Vaccine werden lebensfähige
Zellen des Stammes ATCC Nr. 31124 von B. bronchiseptica, die einem Gefriertrocknen
für die Konservierung unterzogen worden sein können, in ein geeignetes Kulturmedium
eingeführt, welches dann bei einer das Wachstum des ikroorganismus begünstigenden
Temperatur inkubiert wird. Im allgemeinen können die veröffentlichten Arbeitsweisen
zum Kultivieren von Mikroorganismen von B. bronchiseptica angewandt werden, siehe
z. B. Am. J. Vet. Res., 30 (1969), S. 1161/1162, sowie Am. J. Vet. Res., » (1972),
S. 1975/1976. Insbesondere kann Tryptosephosphatkulturlösung (TPB) für das Wachstum
des Mikroorganismus verwendet werden.
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Eine geeignete Quelle eines solchen TPB-Mediums ist im Handel erhältlich
von Difco Laboratories, Inc., Detroit, Michigan, USA.
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Andere geeignete Kulturmedien umfassen: Bordet-Gengou-Agar (erhältlich
von Difco), Hirn-lIerz-Infusions-Kulturlösung (erhältlich von Difco), Trypton-Soja-Kulturlösung
(erhältlich von Oxoid Limited, London, England). Wachstumstemperaturen von 36 -
38 °C sind günstig. Mehr ins einzelne gehende Anweisungen für die Vermehrung bzw.
das Wachstum ergeben sich aus den folgenden Beispielen.
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Nach dem Wachstum wird die Kultur von ATCC Nr. 31124 ohne Aufbrechen
der Zellenwände abgetötet. Geeignete Abtötungsmittel umfassen eine Endkonzentration
von 0,2 % Formaldehyd oder 1:10000 Thimerosal (Natriumäthyl-Quecksilber(II)-thiosalicylat).
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Eine bevorzugte Arbeitsweise besteht darin, Formalen in 37 %iger wäßriger
Lösung von Formaldehyd zuzusetzen. Endkonzentrationen an Formaldehyd von 0,1 bis
0,2 % sind ausreichend für eine vollständige Inaktivierung, wenn die Zellen für
24 Stunden bei Zimmertemperatur (20 - 25 OC) aufbewahrt werden. Nach dem Abtöten
können die intakten Zellen unter Kühlen (z. B. bei 4 OC) aufbewahrt werden. Bevorzugte
Konzentrationen des Bakteriums reichen von etwa 109 bis 1011 Zellen/ml, z. B. praktisch
1010 Zellen/ml.
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Solche Konzentrate von abgetöteten Zellen sind sehr geeignet,
um
Vaccine oder Impfstoffe in Dosisform zur Durchführung der Erfindung herzustellen.
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Wie auf dem Fachgebiet der Herstellung von parenteralen Vaccinen bekannt,
kann ein geeigneter Hilfsstoff mit den abgetöteten Zellen bei der Herstellung der
Vaccine für die Applikation vermischt werden. Eine wirksame Menge eines mit den
abgetöteten Zellen vermischten Hilfsstoffes kann die Antikörperproduktion bei den
geimpften Tieren erhöhen. Für Tiere zur Fleischerzeugung, wie Schweine, ist es wunschenswert,
wenn der Hilfsstoff absorbierbar ist, gleichgültig ob er subkutan oder intramuskulär
injiziert wurde. Es ist daher vorteilhaft, je nach den gesetzlichen Bestimmungen
des betreffenden Staates einen Hilfsstoff zu verwenden, der zur Applikation bei
Tieren zur Fleischerzeugung zugelassen ist, z. B. in den USA vom U.S. Department
of Agriculture, Veterinary Biologics Division. Aluminiumhydroxid (Aluminiumoxidpaste)
ist ein vorteilhafter Zusatzstoff bei den erfindungsgemäßen Vaccinen und es ist
zur Verwendung bei Tieren zur Fleischerzeugung zugelassen. Die Verwendung dieses
Hilfsstoffes ist in den Beispielen illustriert. Ein weiterer, anwendbarer Hilfsstoff
ist ein Präparat, das entsprechend den Angaben in der US-Patentschrift 3 149 036
hergestellt wurde. Dieser Hilfsstoff ist im Handel erhältlich, z. B. von Merck &
Co., Inc. Rahway, New Jersey, USA mit der Bezeichnung Merck Adjuvant 65. Die Herstellung
und die Verwendung dieses Zusatzstoffes ist ebenfalls in den Beispielen beschrieben.
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Die erfindungsgemäße Vaccine in parenteral injizierbarer Dosis form
besteht im wesentlichen aus dem Hilfsstoff in Mischung mit etwa 109 bis 1011 abgetöteten,
ganzen Zellen des Stammes ATCC Nr. 31124. Die bevorzugte Vaccinedosis enthält von
5 bis 15 x 109 Zellen dieses Stammes. Solche Vaccinedosismengen sind besonders geeignet
zur Immunisierung von Schweinen gegenüber der Entwicklung von Nasenmuschelatrophie.
Das Dosisgesamtvolumen der Vaccine
umfaßt das Zellenvolumen plus
dem Volumen des injizierbaren, absorbierbaren Zusatzstoffes. Das Dosisvolumen beträgt
üblicherweise mehr als 0,5 ml und weniger als 3,0 ml, jedoch sollte es eine ausreichende
Größe besitzen, um eine wirksame Menge des Hilfsstoffes einzuschließen. Dosisvolumina
von 0,8 bis 2,5 ml sind besonders geeignet für die intramuskuläre oder subkutane
Applikation. Bei einer bevorzugten Präparation liegen 10 bis 15 x 109 Zellen vor,
und das Gesamtdosisvolumen beträgt von 1,8 bis 2,2 ml.
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Die erfindungsgemäße Vaccine kann ebenfalls zum Schutz der Nachkommenschaft
eines tragenden Mutterschweines gegenüber der Entwicklung von Na senmuschelatrophie
verwendet werden. Beispielsweise wird wenigstens eine Dosis der Vaccine, welche
von 109 bis io11 abgetötete ganze Zellen des Stammes ATCC Nr. 31124 enthält, parenteral
bei dem tragenden Mutterschwein nicht weniger als 14 Tage vor dem Werfen appliziert.
Bei einer bevorzugten Arbeitsweise werden zwei bis drei Dosismengen der Vaccine
bei dem tragenden Mutterschwein in Intervallen von nicht weniger als fünf Tagen
zwischen den Dosismengen appliziert. Beispielsweise können zwei Injektionen der
Vaccine gegeben werden, die erste etwa 28 Tage vor dem Werfen und die zweite etwa
14 Tage vor dem Werfen.
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Die Arbeitsweisen zur Durchführung der vorliegenden Erfindung in ihren
verschiedenen Ausführungsformen werden anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
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Beispiel 1 Bakterienextrakte bzw. Bakterienvaccinen zur Anwendung
bei der Durchführung der Erfindung können nach folgender Arbeitsweise hergestellt
werden: 1. Lyophilisierter Stamm D-1 (ATCC-Nr. 31124) wird aus dem Lagerzustand
bei -20 0 entnommen und über Nacht bei 37 oC in TPB (Tryptosephosphatkulturlösung)
inkubiert.
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2. Die TPB-Kultur wird in die gewünschte Menge an TPB in einem geeigneten
Behälter überführt.
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3. Es wird für 24 bis 48 Stunden aerob inkubiert.
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4. Die Reinheit wird überprüft und es wird eine Bestimmung der Kolonien
bildenden Einheiten auf 5 %igem Pferdeblutagar durchgeführt.
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5. Es wird Formaldehyd in 37 %iger Lösung (z. B. von J.T. Baker, Phillipsburg,
N.J., USA) bis zu einer Endformalinkonzentration von 1:1000 hinzugegeben und gut
vermischt.
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6. Es wird über Nacht bei Zimmertemperatur inkubiert und gut vermischt.
Die trberprüfung auf Inkativierung und Sterilität wird auf 5 %igem Pferdeblutagar
durchgeführt.
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7. Es wird bei 4 OC gelagert.
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Beispiel 2 Zusatzstoffe oder Hilfsstoffe, welche für eine Anwendung
bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Anwendung geeignet sind, können wie folgt
hergestellt werden: Bluminiumhgdroxid-Zusatzstoff 1. Eine geeignete Menge an komprimiertem
Aluminiumhydroxidgel, z. B. 384 g, welche etwa 9,5 % an Al205 enthalten, wird mit
entionisiertem Wasser in geeigneten Mengen vermischt, um eine Aluminiumhydroxidlösung
mit einer Endkonzentration von 20 % herzustellen.
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2. Die fertige Lösung liefert annähernd 2 % Al203.
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3. Eine Probe wird im Autoklaven sterilisiert.
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4. Es wird bei Zimmertemperatur gelagert.
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Erdnußöl-Zusatzstoff 1. Der Zusatzstoff besteht aus 85,0 * Erdnußöl,
10,6 * Mannidmonooleat (Arlacel A) und 4,4 * Aluminiummonostearat.
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2. Eine geeignete Menge eines jeden Inhaltsstoffes wird in den oben
angegebenen Anteilen in einem geeigneten Behälter auf einer Heizrühreinrichtung
vermischt.
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3. Die Temperatur wird mit einer Geschwindigkeit von 4 OC/Min.
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auf 120 oC erhöht.
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4. Das Gemisch wird konstant mit einem Glasstab während des Aufheizvorganges
gerührt.
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5. Das homogene Material wird dann in braunen Flaschen abgefüllt und
im Autoklaven sterilisiert.
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6. Es wird bei Zimmertemperatur gelagert.
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Dieser Zusatzstoff ist im Handel erhältlich (Bezeichnung Adjuvant
65 von Merck & Co., Inc., Rahway, N.J., USA), siehe US-Patentschrift 3 149 036.
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Beispiel 3 Geeignete Arbeitsweisen zur Herstellung von Vaccinen unter
Verwendung der Zusatzstoffe des Beispiels 2 werden im folgenden näher erläutert.
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Herstelluns von Vaccine mit Aluminiumh;ydroxid-Zusatzstoff 1. Gleiche
T""--"' 1. Gleiche Volumina des Aluminiumhydroxid-Zusatzstoffes (20 ziege Lösung)
und von inaktivierter TPB-Kulturbrühe von Stamm D-1 werden innig in einem geeigneten
Behälter zur Bildung der fertigen Vaccine vermischt.
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2. Die Vaccine enthält etwa 1 * Al 203.
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3. Die Endkonzentration an Vaccine enthält etwa 101 Zellen/ml.
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4. Die Vaccine wird bei 4 OC bis zur Anwendung in mit Gummistopfen
verschlossenen, versiegelten 100-ml-Glasbehältern aufbewahrt.
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5. Für die Applikation bei Ferkeln werden 2 ml der Vaccine subkutan
appliziert.
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Herstellung von Vaccine mit Erdnußöl-Zusatzstoff 1. Gleiche Volumina
des Erdnußöl-Zusatzstoffes und der inaktivierten TPB-Kulturbrühe des Stammes D-1
werden innig unter Bildung der fertigen Vaccine emulgiert.
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2. Die Endkonzentration der Vaccine enthält annähernd 1010 Zellen
pro ml.
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3. Die Vaccine wird auf 4 °C bis zur Verwendung in mit Gummistopfen
verschlossenen, versiegelten 100-ml-Glasbehältern aufbewahrt.
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4. Für die Applikation an Ferkeln werden 2 ml der Vaccine subkutan
verabreicht.
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Beispiel 4 Eine bevorzugte Arbeitsweise zur Vaccinebehandlung bei
Ferkeln ist wie folgt: 1. Eine Dosis von 2 ml eines der Vaccineprodukte des Beispiels
3 wird bei jedem Ferkel in einem Alter von 1 Woche und 4 Wochen appliziert.
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2. Die Vaccine wird subkutan injiziert.
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BeisPiel 5 Eine bevorzugte Arbeitsweise zur Vaccinebehandlung an Mutterschweinen
vor dem Werfen ist wie folgt: 1. Eine Dosis von 2 ml einer der beiden Vaccineprodukte
von Beispiel 3 wird jedem Muttertier 4 Wochen und 2 Wochen vor dem Werfen appliziert.
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2. Die Vaccine wird subkutan injiziert.
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3. Weibliche Tiere mit hohen Werten von humoralen Antikörpern gegen
B. bronchiseptica können erwartungsgemäß hohe Werte von Anti-Bordetella-bronchiseptica-Antikörpern
über die Vormilch auf die empfangsbereiten Ferkel übertragen.
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Durch die Applikation der Vaccine bei tragenden Mutterschlreinen vor
dem Werfen kann wenigstens ein partieller Schutz der Nachkommenschaft erreicht werden.
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- Patentansprüche