DE269658C - - Google Patents

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DE269658C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/10Separation of ammonia from ammonia liquors, e.g. gas liquors
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P20/00Technologies relating to chemical industry
    • Y02P20/10Process efficiency
    • Y02P20/129Energy recovery, e.g. by cogeneration, H2recovery or pressure recovery turbines

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Heat Treatment Of Water, Waste Water Or Sewage (AREA)
  • Physical Water Treatments (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ja 269658 KLASSE 12 #. GRUPPE
in BERLIN.
Verfahren zur Verarbeitung des Gaswassers. Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Mai 1913 ab.
In kleinen Gaswerken bereitet die Beseitigung des Gaswassers große Schwierigkeiten. Eine Abarbeitung auf verdichtetes Ammoniakwasser oder auf Ammoniumsulfat, wie sie in den größeren Gaswerken üblich ist, ist bei den geringen zur Verfügung stehenden Rohwassermengen bisher wirtschaftlich nicht möglich. Als Düngemittel findet das Rohwasser kaum noch Verwendung und selten einen Abnehmer.
ίο Andererseits darf das Gaswasser nicht in Flußläufe geleitet werden, da es der Fischzucht zum Nachteil gereichen und dem Wasser einen üblen Geruch verleihen würde.
Es ist bereits deshalb verschiedentlich versucht worden, Einrichtungen zu bauen, durch welche es ermöglicht werden soll, geringe Mengen von Gaswasser auf Ammoniumsulfat zu verarbeiten. Diese Einrichtungen haben sich aber für die Praxis entweder als unbrauchbar oder als unwirtschaftlich erwiesen. Durch das neue Verfahren Wird nun die Möglichkeit geboten, ohne wesentliche Unkosten das gewonnene Gaswasser zum großen Teile in eine verkaufsfähige Form umzuwandeln und den Rest zu vernichten.
Das rohe Gaswasser wird nach dem Verfahren zunächst in Verdampfungsgefäße geleitet, welche einzeln oder zu mehreren in die Rollschicht der Retortenöfen eingelassen sind.
Die Ofenwärme bringt einen Teil des flüchtigen Ammoniaks, welcher im Rohwasser enthalten ist, zur Verdampfung. Das abgetriebene flüchtige Ammoniak, welches hauptsächlich an Kohlensäure gebunden ist, wird durch eine möglichst kurze Rohrleitung mit geringen Krümmungen in ein gekühltes, eisernes Gefäß geleitet, in welchem sich die'Destillationsgase als festes Ammoniumcarbonat niederschlagen.
Die Verwendung der Ofenwärme zur Verdampfung des flüchtigen Ammoniaks im Rohwasser bietet den Vorteil, daß diese Wärme kostenlos zur Verfügung steht, andererseits aber ist die Temperatur im oberen Teil der Retortenöfen so niedrig, daß bei richtiger Einstellung des Wasserzuflusses wenig Rohwasser verdampft und nur das Abtreiben eines Teiles des im Rohwasser enthaltenen flüchtigen Ammoniaks stattfindet.
Das Niederschlagsgefäß wird auf dem Ofen angeordnet, da hierdurch eine möglichst kurze, mit geringen Krümmungen versehene Rohrleitung ermöglicht wird und diese der strahlenden Wärme der öfen ausgesetzt ist, so daß sie mäßig erwärmt wird und Verstopfungen durch niedergeschlagenes Ammoniumcarbonat, wie sie in kalten Rohrleitungen mit scharfen Krümmungen unvermeidlich sind, mit Sicherheit verhindert werden.
Das auf dem Ofen angeordnete Niederschlagsgefäß ist mit einem Kühlmantel versehen, welchem das rohe Ammoniakwasser zur Kühlung der einströmenden Ammoniakgase und zur eigenen Vorwärfnung zugeleitet wird, bevor es in die Verdampfungsgefäße gelangt.
Vor und hinter den Verdampfungsgefäßen werden zweckmäßig Wasserverschlüsse angeordnet, damit die abgetriebenen Ammoniakgase nur durch das Destillationsrohr entweichen.
Von den Verdampfungsgefäßen auf den öfen
wird das Ammoniakwasser durch eine Rohrleitung in ein zweites Verdampfungsgefäß geleitet, welches durch Gas oder in anderer Weise beheizt wird und neben oder hinter den öfen aufgestellt ist. In diesem werden die letzten Mengen des flüchtigen Ammoniaks aus dem Rohwasser abgetrieben und von hier durch eine möglichst kurze mit geringen Krümmungen versehene Rohrleitung, welche keine
ίο Verstopfungen bedingt, in einen Sättiger geleitet, welcher mit verdünnter Schwefelsäure beschickt ist. Die Ammoniakgase werden durch ein Tauchrohr in die Säure geleitet und strömen durch den gezackten Rand des Tauchrohres fein verteilt durch das Säurebad hindurch. Hierbei wird das in dem neben oder hinter den Öfen stehenden Verdampfungsgefäß abgetriebene Ammoniak in Ammoniumsulfat übergeführt, während die übrigen Gase durch einen Abzugsschlot entweichen.
Das in dem zweiten Verdampfungsgefäß abgetriebene Ammoniakwasser fließt zunächst durch eine im Sättigungsgefäß angeordnete Rohrschlange, wobei es einen großen Teil seiner Wärme an das Säurebad abgibt und dadurch die Bildung von Lauge im Sättigungsgefäß verhindert, und kann dann in die Wasserschiffchen der Retortenofen zur Verdampfung unter dem Rost gebracht werden.
Eine Beeinträchtigung der Beheizung der Retortenofen durch die Dämpfe der noch im Wasser enthaltenen Ammoniaksalze findet nicht statt. Auch sind die von den öfen abziehenden Rauchgase geruchlos und bilden für die Nachbarschaft keine Belästigung.
Von Zeit zu Zeit wird auch das in dem Niederschlagsgefäß, welches auf dem Ofen angeordnet ist, gewonnene Ammoniaksalz herausgeschaufelt und in das Säurebad gebracht, um auch dieses in Ammoniumsulfat überzuführen.
Ist die Sättigung des Säurebades beendet und das Ammoniak als schwefelsaures Ammoniak im Sättigungsgefäß ausgeschieden, so wird es geschöpft und getrocknet.
In der Zeichnung ist eine Anlage zur Verarbeitung von rohem Ammoniakwasser nach der Erfindung im Schnitt dargestellt.
Auf dem Retortenofen 1 ist in dessen RoIlschicht 2 das Verdampfungsgefäß 3 angeordnet, welches durch einen Deckel 4 gasdicht verschlossen wird. Das durch Erwärmung aus der Rohwassermenge 5 abgetriebene, flüchtige Ammoniak strömt durch die Rohrleitung 6, welche durch den Flansch 7 an den Deckel 4 des Verdampfungsgefäßes 3 und durch den Flansch 8 an den Deckel 9 des Niederschlagsgefäßes 10 angeschlossen ist, in dieses und wird hierin kondensiert.
Das Niederschlagsgefäß 10 ist mit einem , Kühlmantel 11 umgeben, welchem das Kühlwasser durch die an den Flansch 12 angeschlossene und durch einen Hahn 13 absperrbare Rohrleitung 14 zufließt. Das Kühlwasser, zu welchem das zur Abtreibung kornmende rohe Ammoniakwasser verwandt wird, fließt, nachdem es den Kühlmantel 11 durchströmt hat, durch eine Rohrleitung 15, welche an den Stutzen 16 des Niederschlagsgefäßes 10 angeschlossen ist, noch durch einen Wasser-Verschluß 17 und von diesem durch die Rohrleitung 18 in das Verdampfungsgefäß 3.
Der Zufluß des Ammoniakwassers zum Verdampfungsgefäß 3 wird mittels des Hahnes 13 in der Rohrleitung 14 so eingestellt, daß die Temperatur im Verdampfungsgefäß 3, 80 bis 90° C, erhalten bleibt. Bei der Inbetriebsetzung der Anlage wird das Verdampfungsgefäß 3 mit Rohwasser gefüllt, sodann die Zuleitung mittels des Hahnes 13 so lange geschlossen, bis die Temperatur im Verdampfungsgefäß etwa 900 C. erreicht hat. Hierauf wird der kontinuierliche Zufluß eingestellt.
Das in dem Verdampfungsgefäß 3 teilweise abgetriebene Ammoniakwasser wird durch die Leitung 19, in welche noch ein Wasserverschluß 20 eingebaut ist, dem Verdampfungsgefäß 21 zugeführt, welches wiederum durch einen Deckel 22 gasdicht verschlossen wird. Die Rohrleitung 19 ist durch einen Flansch 23 an den Deckel 22 des Verdampfungsgefäßes 21 angeschlossen. Die zum Abtreiben des letzten Teiles der flüchtigen Ammoniakgase aus dem bereits im Verdampfungsgefäß 3 abgetriebenen Rohwasser erforderliche Wärmezufuhr wird durch den Gasbrenner 24 bewirkt, welchem das erforderliche Gas durch eine Rohrleitung 25 zuströmt. Die im Verdampfungsgefäß 21 abgetriebenen Ammoniakgase entweichen durch eine kurze, mit geringen Krümmungen versehene Rohrleitung 26, welche durch den Flansch 27 an den Deckel 22 des Verdampfungsgefäßes 21 und durch den Flansch 28 an den Sättiger 29 angeschlossen ist.
An der Eintrittsstelle 30 der Rohrleitung 29 ist im Innern des Sättigers 29 ein gekrümmtes Tauchrohr 31 angeordnet, welches die ab- · getriebenen Ammoniakdämpfe in das Säurebad leitet. Das Tauchrohr 31 ist an seinem unteren Ende mit Zacken 32 versehen, durch welche eine feine Verteilung des Ammoniakgasstromes im Säurebad 33 erzielt wird. Zur Aufnahme der Abgase ist noch im Sättiger 29 die Haube 34 angeordnet, welche die Abgase in einen Abzugsschlot 35 leitet.
Nach Beendigung der völligen Abtreibung der flüchtigen Ammoniakgase in dem Verdampfungsgefäß 21 fließt das abgetriebene Ammoniakwasser 36 durch die Rohrleitung 37 ab. Das aus dem Verdampfungsgefäß 21 ab- iao getriebene Ammoniakwasser wird durch die Rohrleitung 37 einer Rohrschlange 38 züge-
führt, durch welche eine Wärmeabgabe des Gaswassers an das Säurebad stattfindet, um die Bildung von Laugen zu verhindern. Nach Durchströmen der Rohrschlange 38 fließt das rohe Wasser durch die Leitung 39 in das Wasserschiff 40 des Retortenofens 1, in welchem es unter dessen Rost 41 zur Verdampfung gelangt.
Die Entnahme des festen Ammoniumsalzes
ίο aus dem Niederschlagsgefäß 10 erfolgt durch Ausschaufeln nach Öffnen des Verschlußdeckels.
Das durch die mittelbare Beheizung in dem zweiten Verdampfungsgefäß abgetriebene, flüchtige Ammoniak kann natürlich ebenfalls in L5 ein gekühltes Niederschlagsgefäß geleitet, dort als kohlensaures Ammoniak gewonnen werden und die Verarbeitung dieses Salzes in einer besonderen Anlage erfolgen.
Auch kann das von dem zweiten Verdampao fungsgefäß abfließende, abgetriebene Gaswasser an Stelle zur Verdampfung in den Wasserschiffchen der Retortenöfen zum Ablöschen des Kokses verwendet werden.
Ferner können auch die fixen Ammoniaksalze, welche in dem abgetriebenen Rohwasser, welches von dem zweiten Verdampfungsgefäß abfließt, enthalten sind, noch in bekannter Weise durch Zufügen von Kalkwasser abgetrieben werden, ohne daß hierdurch das Wesen der Erfindung berührt wird.

Claims (1)

  1. Pa tent-Anspruch:
    Verfahren zur Verarbeitung des Gaswassers, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil seines flüchtigen Ammoniaks in einem. Verdampfungsgefäß durch die Abwärme der Retortenöfen abgetrieben und der Rest der flüchtigen Ammoniumverbindungen durch stärkeres Erhitzen des Gaswassers in einem zweiten Gefäß entfernt wird, während das von diesem zweiten Verdampfungsgefäß abfließende, abgetriebene Gaswasser seine Wärme an ein Säurebad für die abgetriebenen flüchtigen Ammoniakverbindungen abgibt und danach in die Wasserschiffe der Retortenöfen geleitet wird, um unter dem Roste zu verdampfen.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,
DE1913269658D 1913-05-09 1913-05-09 Expired DE269658C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE269658T 1913-05-09
DE272985T 1913-10-21

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