DE269079C

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Publication number: DE269079C
Application number: DENDAT269079D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Ja 269079 KLASSE 45 h. GRUPPE

COMMERCIEELE BANK im HAAG, Holland.

Vorrichtung zur Abgabe von Flüssigkeiten. Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. August 1912 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung zum Aufstreichen, Einreiben von Flüssigkeiten, z. B. zum Einreiben einer Insektenabwehrflüssigkeit in das Fell der Haustiere. Zu ähnlichen Zwecken sind Hülsen oder Dosen bekannt, die mit einer aufsaugefähigen Masse gefüllt und außen mit einer ähnlichen Masse auf ihrer Arbeitsfläche bekleidet sind. Dort sind besondere

to Druckkörper zum Herauspressen der Flüssigkeit vorgesehen. Diese werden durch die neue Erfindung überflüssig gemacht, indem das Herauspressen der Flüssigkeit durch den Arbeitsdruck selbst herbeigeführt wird.

Die neue Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse, in dessen oberem Teil die eine aus aufsaugefähigem Material bestehende Platte sich befindet. - In dieses Gehäuse kann eine elastische, herausnehmbare bzw. auswechselbare, gelochte Hülse eingeschoben oder eingeschraubt werden, in welcher ebenfalls eine aufsaugefähige Platte (Schicht) aus demselben oder anderem Material, aber auch auswechselbar so angeordnet ist, daß diese Platte aus der Hülse hervorsteht.

Wird nun die Vorrichtung zum Einreiben verwendet, so gibt die außen am Gehäuse befindliche Platte die Flüssigkeit auf den zu bestreichenden Gegenstand ab, wobei gleichzeitig auch durch den von oben ausgeübten Arbeitsdruck und durch den Widerstand des einzureibenden oder zu bestreichenden Körpers die herausnehmbare bzw. auswechselbare Hülse mit ihrer gelochten Fläche gegen die obere Platte (Schicht) gedrückt wird, so daß diese zur Abgabe von Flüssigkeit an die untere Platte gezwungen wird, während nach Beendigung der Arbeit durch Anbringen oder Aufschrauben eines Verschlußdeckels die äußere Platte zusammengepreßt wird und ihre Flüssigkeit wieder an die obere, allseitig geschützte Platte, welche demnach als Flüssigkeitsbehälter dient, abgibt.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegen^ stand^: veranschaulicht.

Fig. ι zeigt einen Schnitt durch die Vorrichtung,

Fig. 2 eine Oberansicht der gelochten Zwischenhülse.

α bedeutet das Gehäuse, b die obere Platte aus aufsaugefähigem Material; c ist die gelochte Zwischenhülse, welche die untere aufsaugefähige Platte in sich aufnimmt, d die untere Platte aus aufsaugefähigem Material; e ist der Verschlußdeckel und f ein Griff zum Niederdrücken der Vorrichtung bei der Arbeit.

Die Wirkungsweise des Apparates ist die folgende:

Nach erfolgtem Abheben des Verschlußdeckels e wird die innere, gelochte, elastische Zwischenhülse c entfernt und die obere aufsaugefähige Platte b reichlich mit Flüssigkeit getränkt; sodann wird die elastische Hülse c eingeschoben, worauf die zweite aufsaugefähige Platte d ebenfalls mit Flüssigkeit getränkt wird. Die Vorrichtung ist dadurch zum Gebrauch fertig und kann nach erfolgtem Aufbringen des Verschlußdeckels in dieser Form bis zum Gebrauch aufbewahrt werden.

Zum Gebrauch, d. h. zum Befeuchten, Be-

streichen oder Einreiben irgendeines Körpers oder Gegenstandes wird nach erfolgtem Entfernen des Deckels die betreffende Arbeitsstelle mit der getränkten Platte d behandelt, wobei durch den mittels Griffes f ausgeübten Druck und infolge des Gegendruckes des bearbeiteten Körpers die Zwischenhülse c mit ihrem gelochten Boden gegen die getränkte Platte b gedrückt wird und diese zur Flüssigkeitsabgabe an die Platte d veranlaßt. Dadurch findet eine dem jeweiligen Zweck entsprechende sparsame und dennoch ausreichende Flüssigkeitsabgabe statt.

Wird nun der Deckel e wieder aufgesetzt, so drückt dieser gegen die Platte d, wodurch die in derselben befindliche Flüssigkeit durch die Öffnungen des gelochten Bodens der Hülse c hindurch nach der Platte b zurückgedrückt wird.

Diese Vorrichtung eignet sich zum Bestreichen von Tieren mit geeigneten Stärkungsoder Schutzflüssigkeiten gegen Schmarotzer, Mücken, Fliegen oder andere Insekten, insbesondere aber auch zu allen anderen Zwecken, wie z. B. Polieren von Holz, Metall und anderen Oberflächen.

Die Befestigung des Verschlußdeckels e an dem Gehäuse α kann auf beliebige Weise, z. B. durch Aufschrauben oder durch Bajonettverschluß ο. dgl., erfolgen. In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Schraubenverschluß dargestellt.

Claims

Patent-Anspruch :

Vorrichtung zur Abgabe von Flüssigkeiten, bestehend aus einem eine aufsaugefähige Platte oder Masse enthaltenden Gehäuse und einer gleichfalls mit einer aufsaugefähigen Platte oder Masse versehenen, gelochten Hülse, dadurch gekennzeichnet, daß der gelochte Boden dieser Hülse elastisch ausgebildet ist, so daß er sich beim Aufdrücken der Vorrichtung nach innen durchbiegt und hierbei einen Druck auf die innere, von Flüssigkeit durchtränkte Masse ausübt und die Flüssigkeit zum Ausfließen bringt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.