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Vorrichtung zur Abgabe abgemessener Mengen von flüssigen oder pastenförmigen
Stoffen
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Abgabe abgemessener Mengen
von Stoffen. Ein rvesentliclles Slerkmal l>esteht dabei in einer neuartigen Ausführung,
welche die Ausgabe einer genau bemessenen Menge, und zwar volumenmäßig gemessen,
gewärleistet. Sie ist brauchbar für Flüssigkeiten, zähflüssige, plastische und pastenähnliche
Stoffe der verschiedensten Art.
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Gemäß der Erfindung besteht das Gerät aus einem Zylinder, einem in
diesem beweglichen Kolben, der das lnllel-e des Zylinders in eine Ausgabekammer
untl cinc Betätigungskammer unterteilt. Die Bewegung des Kolbens wird in beiden
Richtungen durch Anschläge begrenzt. Dabei sind Kanäle für den Eintritt des auszugebenden
Stoffes in die Ausgabekammer sowie für den Auslaß desselben vorgesehen. Die Betätigungskammer
des Zylinders ist mit einer Einführung für das Druckmittel versehen und weist ferner
einen Auslaß auf, durch den das Druckmittel wieder entweichen kann.
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Es sind Absperrvorrichtungen für den Ein- und Auslaß des auszugebenden
Stoffes in der Ausgabekammer vorgesehen und ein geeignetes Steuergerät.
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Dieses ist zwischen zwei Stellungen verstellbar. In der einen ist
der Ausstoßkanal der Ausgabekammer verschlossen und der Einlaß geöffnet, so daß
die
Masse in dieAusgabekammer eintreten kann. Dabei wird der Kolben
zurückgeschoben. In der anderen Stellung des Steuergerätes wird der Einführungskanal
geschlossen, der Ausstoßkanal dagegen geöffnet. Infolgedessen kann das rückseitig
auf den Kolben wirkende Druckmittel den Kolben vorschieben, wobei der auszugebende
Stoff aus der Ausgabekammer herausgepreßt wird.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung sollen im nachfolgenden als
Beispiele einige Ausführungsformen an Hand von Zeichnungen beschrieben werden. Es
zeigt Fig. I eine Gesamtansicht einer handlichen Einrichtung, welche vorwiegend
bestimmt ist zur Einführung der Füllung in Kuchen, Torten oder andere Konditorwaren,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 eine Stirnansicht
der Vorrichtung nach Fig. I und 2, Fig. 4 einen Querschnitt nach der Linie IV-IV
der Fig. I, Fig. 5 schematisch das Nachfüllen der Substanz, die ausgegeben werden
soll, sowie die Zuführung des Betätigungsmittels für die Vorrichtung nach Fig. 1
bis 4 und schließlich ein Verfahren zur Schmierung des Kolbens, Fig. 6 iSt ein Vertikalschnitt
durch eine andere Ausführungsform nach der Linie VI-VI der Fig. 7, Fig. 7 ist die
Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 6, Fig. 8 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung
nach Fig. 6 und 7, Fig. g ist ein Querschnitt nach der Linie IX-IX der Fig. 7.
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Bei der Ausführung gemäß Fig. 1 bis 4 der Zeichnung besteht die Vorrichtung
aus einem rohrförmigen Zylinder I, der an seinem vorderen Ende einen Verschlußknopf
2 trägt und hinten durch den Deckel 3 verschlossen ist. Die beiden Deckel 2 und
3 sind auf die Enden des Zylinders I geschraubt.
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Ein Kopfstück 4 ist an der Vorderseite des Deckels 2 mittels der
Schrauben 5 befestigt, wobei zwischen den Teilen eine dünne gelochte Platte 6 angeordnet
ist. Diese Platte 6 ist an dem Zylinderkopf 4 befestigt durch eine Schraube 7 am
Kopfende, während das Fußteil durch den Nippel 8 gehalten ist. Dieser Nippel 8 ist
an den Zylinderkopf geschraubt und bildet den Anschluß für ein Rohr 9, durch das
die Füllungsmasse in die Vorrichtung eingeführt wird. Das Rohr g ist mit dem Innern
des Zylinder I verbunden durch die Kanäle IO und II, die in dem Kopfstück 4 und
in dem Deckel 2 angeordnet sind, sowie die Öffnung I2 der Platte 6.
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Nach außen hin ist der Kanal IO durch den Stopfein 13 verschlossen,
der zum Reinigen des Gerätes entfernt werden kann.
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Das Kopfstück 4 ist mit einer Tülle oder einem Rohr 15 versehen,
durch welches die Füllmasse von der Vorrichtung ausgestoßen wird. Die Tülle 15 ist
an dem Kopfstück befestigt durch eine Überwurfmutter I6, wobei eine Dichtungsscheibe
I7 für einen flüssigkeitsdichten Anschluß sorgt. Die Verbindung mit dem Inneren
des Zylinders I wird hergestellt durch den Kanal 18 im Kopfstück4, durch eine Öffnung
19 der Platte6 und durch die Ausnehmung 20 des Deckels 2.
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An der Tülle 15 ist ein Haken 21 angebracht, mit welchem die Vorrichtung
bei Nichtbenutzung aufgehängt werden kann.
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Der Zylinderdeckel 2 ist stirnseitig mit einer vertikalen Nut 23
versehen, in welcher die Absperrplatte 24 gleitet. Diese Platte weist eine einzige
Öffnung 25 auf, die sich mit der Öffnung 19 deckt, wenn die Platte 24 angehoben
ist (s. Fig. 2 der Zeichnung). Sie deckt sich mit der Öffnung 12, wenn sich die
Platte 24 in ihrer unteren (normalen) Endlage befindet. Wird die Platte 24 abwärts
bewegt, so kann die Füllmasse aus der Leitung g in den Zylinder I eintreten. In
ihrer oberen Lage dagegen unterbricht sie die Einführung der Substanz in den Zylinder.
Statt dessen gibt sie den Austritt für die bereits in dem Zylinder befindliche Masse
durch die Tülle 15 frei. Selbstverständlich sind die Durchgangsöffnungen 12, 19und25
derart bemessen und aufeinander abgestimmt, daß der Einlaß 12 dicht geschlossen
ist, bevor die Auslaßöffnung 19 freigelegt wird.
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Die Absperrplatte 24 wird durch den Betätigungshebel 27 bewegt, der
durch den Bolzen 28 zwischen den Augen 29 der Platte 30 gelenkig befestigt ist.
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Diese Platte 30 liegt in Randausnehmungen der bei den Deckel 2 und
3. Sie ist mit den" Deckel 2 durch den Ring 31 verbunden, der den Deckel 2 dichtschließend
umgibt. Die Schraube 32 verbindet die Platte 30 mit dem Deckel 3. Auf diese'Weise
dient die Platte 30 nicht nur als Träger für den Betätigungshebel 27, sie verhindert
gleichzeitig ein Abschrauben der Deckel 2 und 3 von dem Zylinder I.
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Der Kopf 34 des Hebels 27 greift in die mit abgeschrägten Kanten
versehene Öffnung 35 der Absperrplatte 24 ein. Dabei ragt er auch in den vertikalen
Schlitz 36 der fest angeordneten Platte 6 hinein. Der Hebel 27 dient zur Betätigung
der Absperrplatte 24, wobei deren Weg durch die Länge des Schlitzes 36 begrenzt
ist.
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Eine Feder 37, deren eines Ende bei 38 mit der Platte 30 verbunden
ist und deren anderes Ende mit der hakenförmigen Umbiegung 39 auf das vordere Ende
des Hebels 27 drückt, schiebt die Absperrplatte 24 in ihre untere Endlage, in der
das Einführungsrohr 9 mit dem Zylinder I verbunden ist. Durch einen Druck auf das
hintere Ende 40 des Hebels 27 kann die Absperrplatte 24 jedoch in die in der Zeichnung
dargestellte Lage angehoben werden. In dieser Lage steht der Zylinder I mit der
Ausgabetülle I5 in Verbindung. Die beiden Endstellungen der Absperrplatte 24 werden
begrenzt durch den Anschlag des Hebelkopfes 34 gegen die Enden des Schlitzes 36.
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Im Inneren des Zylinders I ist ein Kolben 41 angeordnet. Er teilt
den Zylinderraum in zwei Kammern, in eineAusgabekammer42 auf der Stirnseite und
in eine auf seiner Rückseite liegende Betätigungskammer 43. Der Kolben, der an dem
einen Ende der Kolbenstange 44 angebracht ist, besteht aus drei Metallscheiben 45,
46, 47 sowie zwei
Gummi- oder Ledermanschetten 48 und 49, die zwischen
den Metallscheiben eingeklemmt sind. Die genannten Teile werden zusammengehalten
zwischen dem Kopfstück 50 des Kolbens und einer Mutter, die auf der Kolbenstange
angebracht ist.
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Die Kolbenstange 44 ist durch den hinteren Deckel 3 nach außen geführt.
Sie gleitet in der Schraubführung 52, die in den Deckel 3 eingeschraubt ist. Ein
Rohr 53, welches durch Schweißen oder in sonstiger Weise mit der Schraubführung
52 verbunden ist, umgibt das Ende der Kolbenstange 44. Dieses Rohr 53 trägt eine
Einstellschraube 54, die in die Büchse 55 am Ende des Rohres 53 eingeschraubt ist.
Die Einstellschraube 54 begrenzt die Bewegung der Kolbenstange 44 und damit die
des Kolbens 41 nach rückwärts. In entgegengesetzter Richtung, also in der Stoßrichtung,
dient das Kopfstück 50 des Kolbens als Anschlag, welches gegen den Deckel 2 stößt.
Durch Vor- oder Zurückdrehen der Schraube 54 kann der Hub des Kolbens 41 eingestellt
werden. Auf diese Weise kann die Menge der Substanz, die bei jeder Betätigung der
Vorrichtung ausgegeben wird, nach Wunsch geändert werden.
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Eine futter 56 dient dazu, die Einstellschraube 54 bei der jeweiligen
Einstellung festzuklemmen.
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Das Rohr 53 weist eine Öffnung 57 auf, durch die ein nruckausgleich
stattfinden kann, so daß die freie Verschiebbarkeit der der Kolbenstange 44 gewährleistet
ist.
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Durch das Rohr 6o wird Druckluft in die Betitigtlllgskammer 43 hinter
dem Kolben 41 eingeführt. Der Einlaß wird dabei durch das Luftventil 61 gesteuert
(s. besonders Fig. 4). Die Luftleitung 6o, die mit dem in den Deckel 3 eingeschraubten
Nippel 62 verbunden ist, steht mit einer Querbohrung 63 des Deckels in Verbindung.
Das äußere lintlc (lieses Kanales ist durch den Schraubstopfen 64 verschlossen.
Der Kanal 63 steht mit dem unteren Ende des senkrechten Kanals 65 in Verbindung,
in dem sich ein NTentilkörper 6i, z. B. ein Bolzen, befindet. Dieser gleitet in
einer Büchse 66 und einer Sitzführung 67, die in dem Kanal 65 in geeigneter Weise
befestigt sind. Der Raum zwischen der Büchse 66 und der Sitzführung 67 steht in
Verbindung mit dem hinteren Ende des Zylinders I, und zwar durch einen Kanal 68,
der in dem Deckel 3 angeordnet ist.
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Der Ventilkörper 61 ist mit einer axialen Bohrung69 verstehen, die
vom unteren Ende aus gebohrt ist unter die zwei Querlohrungen 70 und 7I miteinander
verbindet, die ebenfalls in dem Ventilkörper liegen. Im unteren Ende des Kanals
65 ist eine Ahsperrkugel 72 angeordnet. Sie wird normalerweise gegen den Sitz 67
gehalten durch den Druck der durch die Leitung 60 zugeführten Luft. Wenn aber das
Ende 40 des Hebels 27 abwärts gedrückt wird, so wird auch der Ventilkörper 61 abwärts
gedrückt, der die Kugel 62 von ihrem Sitz 67 abhebt. Alsdann kann die durch die
Leitung 60 zugeführte Luft durch die Bohrungen 70, 69 und 71 sowie durch den Kanal
68 in den Zylinder gelangen. hört der Druck auf den Hebel 27 auf, so wird die Kugel
72 und der Ventilkörper 6I durch den Luftdruck wieder aufwärts bewegt und die Einführung
der Druckluft in den Zylinder unterbrochen. Die Aufwärtsbewegung des Ventilkörpers
6I bringt die untere Querbohrung 70 in Verbindung mit dem Kanal 68, während die
obere Querbohrung 7I bis über die Büchse 66 hinaus angehoben wird. Auf diese Weise
kann der Druck aus der Betätigungskammer 43 des Zylinders nach außen hin abgelassen
werden.
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DieWirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Das Rohr 9, welches
selbst biegsam oder mit einem biegsamen Schlauch verbunden sein kann, wird mit dem
auszugebenden Stoff gefüllt, der unter Druck aus einem geeigneten Behälter zugeführt
wird. Das Druckluftrohr 60 wird mit Hilfe eines biegsamen Schlauches an einem Kompressor
oder eine sonstige Druckluftleitung mit geeignetem Druck angeschlossen.
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Solange kein Druck auf den Hebel 27 ausgeübt wird, wird dieser durch
die Feder 37 so beeinflußt, daß die verstellbare Absperrplatte 24 sich in ihrer
unteren Endlage befindet. Der Absperrkörper 6t und die Ventilkugel 62 werden dabei
durch den Druck der komprimierten Luft in ihrer oberen Lage gehalten. Infolgedessen
wird der auszugebende Stoff durch den auf ihn ausgeübten Druck in die Ausstoßkammer
42 eingeführt. Dabei wird derKolbein 41 mit der Kolbenstange 44 zurückgedrückt,
bis deren Ende gegen den Kopf der Einstellschraube stößt.
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Um die auszugebende Substanz aus der Ausstoßkammer 42 herauszupressen,
wird der Hebel 27 so betätigt, daß die Absperrplatte 24 angehoben wird.
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Diese Bewegung der Platte 24 hat ein Schließen des Einlasses 12 und
ein nachfolgendes Offnen des Auslasses 19 zur Folge.
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Nachdem der Hebel 27 und die Verschlußplatte 24 hinreichend weit
bewegt worden sind, um den Einlaß I2 zu verschließen, kommt der Hebel 27 mit dem
oberen Ende des Absperrkörpers 6I in Verbindung, der abwärts gedrückt wird, wobei
die Kugel 72 von ihrem Sitz abgehoben wird. Alsdann kann Druckluft in die Betätigungskammer
43 des Zylinders eintreten, wodurch der Kolben 41 vorwärts gedrückt und die Füllung
aus der Kammer 42 durch die Tülle 15 abgegeben wird. Die Vorwärtsbewegung des Kolbens
wird durch das Aufstoßen des Kopfstückes 50 gegen den Deckel 2 begrenzt.
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Wird der Hebel 27 losgelassen, so kann das Luftventil wieder schließen,
während die Absperrplatte 24 wieder abwärts geschoben wird, so daß zunächst die
Offnung 19 geschlossen und anschließend die Einlaßöffnung 12 freigegeben wird, so
daß erneut Füllmasse in die Kammer 42 eintreten kann, die den Kolben 41 zurückschiebt,
bis seine Bewegung durch die Einstellschraube 54 begrenzt wird.
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Es ergibt sich also, daß mit Hilfe der beschriebenen Einrichtung
eine genau abgemessene Menge der Substanz durch die Tülle 15 ausgestoßen werden
kann. Die Vorrichtung kann sehr schnell bedient werden, gegehenenfalls bis zu zweimal
in der Sekunde. Dabei kann die zur Ausgabe gebrachte
Menge durch
Verdrehen der Schraube 54 genau eingestellt werden. Gegebenenfalls kann eine Einstellskala
vorgesehen sein.
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Fig. 5 zeigt schematisch eine Anordnung zur Einführung des Stoffes
und der Druckluft in die Vorrichtung gemäß Fig. I bis 4. Dabei ist auch gezeigt,
wie eine ausreichende Schmierung des Kolbens gewährleistet werden kann.
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In Fig. 5 ist die Vorrichtung, die an Hand der Fig. 1 bis 4 beschrieben
wurde, insgesamt mit 80 bezeichnet. Die auszugebende Masse befindet sich in dem
verschlossenen Behälter 8I. Zweckmäßig ist in diesem ein oben offener Tank o. dgl.
eingesetzt, der zum Reinigen oder auch zum Einsetzen eines neuen Tanks nach Bedarf
leicht herausgenommen werden kann. Der Behälter 8I ist mit einem leicht abnehmbaren,
aber luftdicht verschließbaren Deckel versehen, der die Anschlüsse. 82, 83 und 84
trägt.
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Der Anschluß 82 führt nahezu bis zum Boden des Behälters 8I herab
und dient zur Überleitung des auszugebenden Stoffes aus dem Behälter 8I durch die
Zuführungsleitung g in die Ausgabevorrichtung 80. Die Überleitung der Masse erfolgt
unter der Einwirkung von Druckluft, die durch die Leitung 84 in den Behälter 8I
eintritt.
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Die Leitung 83 ist am Kopf des Behälters 81 angeschlossen. Sie steht
mit der Druckluftleitung 60 der Vorrichtung in Verbindung. Auf diese Weise wird
die Vorrichtung sowohl mit der auszugebenden Masse als auch mit der zu ihrer Betätigung
erforderlichen Druckluft versehen.
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Dient die Vorrichtung zur Ausgabe von nichtöligen Sul>stanzen,
so kann es notwendig sein, den Kolben 41 und die Kolbenstange 44 (Fig. 2) in geeigneter
Weise zu schmieren. Zu diesem Zweck kann ein Oler 85 in die Luftzuführungsleitung
zwischen dem Behälter 8I und der Druckluftleitung 60 eingeschaltet sein.
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Dieser Oler 85, der nur schematisch in Fig. 5 dargestellt ist, besteht
aus einem Ölvorratsbehälter 86, der oben einen domförmigen Aufsatz 87 trägt, durch
den die Druckluft auf ihrem Wege zu der Ausgabevorrichtung 80 hindurchführt. Ein
unten offenes Rohr 88, welches einen Docht 89 enthält, reicht von dem Dom 87 aus
abwärts und taucht in das Öl des Behälters 86 hinein. Am oberen Ende des Rohres
88 sind eine Reihe von Durchbrechungen go angeordnet. In diesen Durchbrechungen
streicht die durch den Dom 87 hindurchgeführte Luft an der Oberfläche des Dochtes
89 vorbei. Auf diesem Wege nimmt die Druckluft eine sehr geringe Menge Oldämpfe
auf, die ausreichend ist, um den Kolben 41 und die Kolbenstange 44 sowie den Absperrkörper
61 (Fig. 4) ausreichend zu schmieren, die aber nicht so groß ist, daß die durch
die Vorrichtung auszugebende Masse verunreinigt werden kann. Das ist besonders von
Wichtigkeit, wenn es sich um die Ausgabe von Nahrungs- oder Genußmitteln handelt.
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Die Fig. 6 bis 9 der Zeichnung zeigen eine andere Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung. Diese Vorrichtung besteht aus einem Zylinder
IOI, der an seinem oberen Ende durch einen uadratischen Zylinderkopf 102 verschlossen
ist und der an seinem unteren Ende einen Deckel 103 von ebenfalls quadratischem
Querschnitt trägt.
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Das Kopfstück 102 und der Deckel 103 sind an ihren Ecken miteinander
verbunden durch vier Schrauben 104, die gleichzeitig die Verbindung mit dem Zylinder
101 sichern. Die Schrauben 104 können in die Teile 102 und 103 eingedreht sein.
Sie können aber auch durch Muttern oder in sonstiger Weise gesichert sein.
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In dem Zylinder IOI bewegt sich ein Kolben 105 der auf der Kolbenstange
106 angeordnet ist. Dieser Kolben 105 ist in gleicher Weise aufgebaut wie der Kolben
41 nach Fig. I bis 4 der Zeichnung. Er besteht aus drei Metallscheiben 107, 108
und IO9, zwischen denen zwei Gummi- oder Ledermanschetten IIO und II 1 angeordnet
sind. Die Teile sind zwischen dem Kopf 112 der Kolbenstange und einer Mutter 113
eingeklemmt. Die Mutter bewegt sich auf einem Gewinde der Kolbenstange 106.
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Der untere Deckel 103 ist mit einer axialen Bohrung versehen, in
die eine Schraubmuffe 115 eingedreht ist. Die Kolbenstange 106 ist gleitend durch
diese Muffe nach außen geführt.
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Die Muffe ragt in das Innere des Zylinders IOI hinein. Ihre Stirnseite
dient als Anschlag für die Mutter II3 bei der Abwärtsbewegung des Kolbens 105. Die
Muffe 115 kann einwärts oder auswärts gedreht werden. Zu diesem Zweck ist sie mit
Flächen 116 versehen, an denen ein Schraubenschlüssel angreifen kann. Auf diese
Weise kann die Abwärtsbewegung des Kolbens 105 nach Wunsch genau eingestellt und
begrenzt werden. Mit Hilfe einer Gegenmutter II7 kann die Muffe in ihrer jeweiligen
Lage gesichert werden.
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Die Aufwärtsbewegung des Kolbens 105 und der Kolbenstange ist begrenzt
durch das Aufstoßen des Kopfstückes II2 auf den Zylinderdeckel 102.
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In der gleichen Weise, wie bei der bereits beschriebenen Ausführung,
teilt der Kolben 105 das Innere des Zylinders IOI in zwei Kammern, nämlich die obere
Ausgabekammer II8 und die untere Betätigungskammer 119.
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Der Zylinderkopf 102 ist mit zwei quer verlaufenden Bohrungen 121
und 122 versehen. In diesen sind angeordnet: die gleitende Absperrvorrichtung I23,
durch welche der Einlaß und der Auslaß der Masse in bzw. aus der Ausgabekammer II8
des Zylinders gesteuert wird, und eine Steuervorrichtung I24 für die Druckluft,
durch die der Einlaß und der Auslaß der komprimierten Luft in bzw. aus der Betätigungskammer
119 des Zylinders geregelt wird.
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Das Kopfstück 102 ist ferner mit zwei vertikalen Bohrungen I25, I26
versehen, welche die Bohrung 121 schneiden. Ferner ist noch ein Kanal I27 vorgesehen,
der in das erweiterte Ende I28 der Bohrung I22 mündet und der mit dem unteren Ende
der Betätigungskammer 119 in Verbindung steht über ein außenseitig angeordnetesDruckluftrohr
I29 und einen geeigneten Kanal 130, der im unteren Deckel 103 liegt.
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Die auszugebende Masse wird unter Druck bei 131 in die Bohrung I2I
eingeführt. Die Ausgabe erfolgt durch die Öffnung I32 am oberen Ende der
vertikalen
Bohrung 125. Die Preßluft tritt durch das vergrößerte Ende 133 der Bohrung I22 ein.
Die Enden dieser Jiohrungen 121 I22 und I25 sind mit Gewinde versehen, wie in der
Zeichnung dargestellt ist, um die erforderlichen Leitungen anschließen zu können.
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Die Vorrichtung kann an den Behälter für die auszugebende Masse sowie
an einen Kompressor in beliebiger Art und Weise angeschlossen werden.
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Vorteilhaft wird das Gerät seitlich an dem geschlossenen Behälter
angebracht, der die auszugehende Masse enthielt, die innerhalb des Behälters der
Einwirkung der Druckluft ausgesetzt wird, ähnlich wie es an Hand der Fig. 5 beschrieben
wurde. So kann die Einführungsöffnung mit einem Rohr verl>unden sein, welches
bis nahezu an den Boden des Behälters herabgeführt ist, in dem die Masse enthalten
ist. Der Lufteinlaß 133 kann an den oberen Teil dieses Behälters angeschlossen sein,
er kann aber auch direkt mit einer Druckluftleitung in Verbindung gebracht werden.
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Für die Abführung der Masse kann eine biegsame oder sonstige Leitung
angeordnet sein, die an die Ausstoßöffnung I32 angeschlossen ist.
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Wie insbesondere in den Fig. 6 bis 9 zu erkennen ist, ist die Absperrstange
123 durch den Ansatz I35 hindurchgeführt. ill dem sich eine Packung I36 befindet,
die durch die Schraube 137 angepreßt wird. An ihrem vorderen Ende ist die Absperrstange
123 mit einer axialen Bohrung I38 versehen, die bis in die Ouerbohrung I39 durchgeführt
ist.
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Ferner ist die Absperrstange I23 mit einer zweiten Bohrung 140 verstehen,
die den Schaft quer durchsetzt.
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Ist die Absperrstange 123 einwärts geschoben, wie es in der Zeichnung
dargestellt ist, so deckt sich die Querbohrung 140 mit der vertikalen Bohrung 125,
I26 im Kopfteil 102 und verbindet so die Ausgabekammer 118 mit der Ausstoßöffnung
132.
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Ist dagegen die Absperrstange 123 auswärts gezogeii, also in den Fig.
6 und 9 nach rechts bewegt, so deckt sich die Querbohrung 139 mit dem Kanal I26.
Es kann also die Masse durch die Öffnung 139 und den Kanal 126 ill die Ausgaliekammer
118 gelaugen. Die Verbindung zwischen der Kammer 118 und der Ausstoßöffnung 132
ist dabei unterbrochen.
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I)as Luftventil (Fig. 9) ist gleitend geführt in der Schraube r4I
und hat ebenso einen guteil Gleitsitz in dem engen mittleren Teil der Bohrung 122.
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Der stufenförmig ausgebildete Ventilkörper 124 ist mit einer axialen
Bohrung I42 versehen, die von dem vorderen Ende ausgeht. Dazu sind freie Querbohrungen
143, I44 und 145 angeordnet, die bis in die axiale Bohrung 142 durchgehen. Die drei
genannten Querbobrungen liegen in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise zueinander.
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Eine Büchse I46 ist in das erweiterte Ende I33 der Bohrung 122 eingeführt.
In dieser Büchse liegt eine Ventilkugel 147. Die Kugel I47 kann sich in der Büchse
146 bewegen und dicht vor dem vorderen Ende 148 der erweiterten Bohrung liegen,
wenn die Veiitilstaiige 124 auswärts, in Fig. 9 nach rechts, gezogen ist.
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Ist der Ventilkörper I24 in die in Fig. g dargestellte innere Endlage
geschoben, so ist die Ventilkugel I47 von ihrem Sitz I48 abgehoben. Die bei 133
eingeführteLuft kann durch die Querbohrungen I43 und 144 in den Kanal I42 gelangen,
von wo aus sie durch die Bohrung I45 in den anderen erweiterten Teil 128 der Bohrung
122 gelangt. Von hier aus geht die Druckluft durch den Kanal 127, das Luftröhrchen
und und die Bohrung I30 in die Betätigungshammer 119 auf der Rückseite des Kolbens
105.
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Ist der Ventilkörper I24 auswärts, in Fig. g also nach rechts, gezogen,
so kann die Ventilkugel I47 sich gegen den Sitz I48 legen. Sie wird sich unter der
Einwirkung der Druckluft in diese Lage bewegen und so den Eintritt der Luft in die
Betätigungskammer des Zylinders unterbrechen. Außerdem mündet bei dieser Lage des
Ventilkörpers I24 die Querbohrung I44 in den erweiterten Raum I28 der Bohrung 122,
während die Querbohrung 145 außerhalb des Gehäuses ins Freie führt. Auf diese Weise
ist also ein Auslaß geschaffen, durch welchen die Druckluft aus der Betätigungskammer
119 ins Freie entweichen kann.
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Die Ventile I23 und I24 werden gemeinsam betätigt durch einen Hebel
I60, der bei I6I an einem Fortsatz I62 angelenkt ist, der seinerseits an der Vorderseite
des Zylinderkopfes 102 angeordnet ist. Ein quer verlaufender Bolzen I63, der an
dem oberen gegabelten Ende des Hebels I60 angebracht ist, wirkt in der Weise mit
der Oberseite des Gehäusefortsatzes zusammen, daß er die Auswärtsbewegung des Hebels
I60 begrenzt. Dieser Hebel wird in seiner dargestellten einwärts geschwenkten Lage
gehalten durch die Federenden der Klammern 164, die an dem Zylinder IOI angebracht
sind.
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Der Hebel 160 betätigt die Ventile I23 und I24 durch einen Querbolzen
165, der in Aussparungen 166 und 167 der Ventilkörper I23 und 124 eingreift.
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Befindet sich der Hebel I60 in seiner inneren Endlage, in der er
durch die Federn 164 gehalten wird, so befinden sich die Ventilkörper I23 und I24
in der dargestellten Lage. Alsdann verbindet das Ventil I23 die Ausgabekammer 118
mit dem Kanal 125 und der Ausstoßöffnung I32, während andererseits das Ventil I24
die Druckluft in die Betätigungskammer 119 eintreten läßt, die den Kolben 105 zum
oberen Ende des Zylinders IOI drückt. Dies ist die normale Lage des Gerätes, bei
welcher jede Undichtigkeit, falls eine solche vorkommt, nur einen Verlust an Druckluft,
nicht aber an der auszugebenden Masse zur Folge hat.
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Zur Betätigung der Vorrichtung wird der Hebel 160 aus den Klemmfedern
heraus auswärts gezogen.
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Dabei wird zunächst durch den Ventilkörper I23 der Ausstoßkanal geschlossen
und anschließend die Verbindung hergestellt zwischen der Zuführungsöffnung 131 und
der Ausgabekammer 118. Diese Verbindung besteht aus der axialen Bohrung I38, der
Querbohrung I39 und der Bohrung I26 im Zylinderkopf 102.
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Gleichzeitig wird das Luftventil derart umgesteuert, daß die Kugel
I47 sich absperrend gegen
ihren Sitz I48 legen kann und so den Eintritt
der Druckluft unterbricht, während andererseits die Betätigungskammer 119 durch
die Bohrungen 144 und I45 entlüftet wird. Infolgedessen kann die Masse in die Ausgabekammer
1 i8 eintreten, wobei sie den Kolben 105 abwärts drückt, bis die Mutter 1 13 desselben
gegen die Anschlagbüchse II5 stößt.
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Ist der Hebel I60 in seine ursprüngliche Lage zurückgekehrt, so sind
auch die Kanäle für die auszugebende Masse und für die Druckluft umgesteuert. Die
Druckluft kann dann in die Betätigungskammer 119 eintreten und den Kolben 105 in
dem Zylinder IOI aufwärts drücken, um die in der Kammer 1 i8 befindliche Masse durch
den Kanal I25 zu der jeweiligen Verbrauchsstelle auszupressen.
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Es ist klar, daß das Gerät in mancher Hinsicht abgeändert werden
könnte. Es könnte z. B. die Anschlagbüchse II5 bei der Ausführung gemäß Fig. 6 bis
9 der Zeichnung auch bei dem Gerät nach Fig. I bis 4 gebraucht werden an Stelle
der Anschlagschraube e 54. Andererseits könnte natürlich auch diese Schraube 54
bei der Einrichtung nach Fig. 6 bis 9 Anwendung finden. Ebenso könnte bei dieser
Einrichtung irgendeine Schmiervorrichtung ähnlich dem Oler 85 eingebaut werden,
falls die Notwendigkeit oder Zweckmäßigkeit sich ergeben sollte.
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Ebenso kann jede der Vorrichtungen gemäß der Erfindung angebracht
oder konstruiert sein als Teil einer Maschine oder sonstigen Einrichtung der verschiedensten
Art. Es könnte z. B. jede der beschriebenen Einrichtungen in Verbindung gebracht
werden mit einem Förderer oder einem Drehtisch, wolei eine mehr oder minder große
Zahl von Gegenständen, wie Konfektteilchen, an der Vorrichtung vorbeibewegt werden
zur Aufnahme der Füllungsmasse.
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Sowohl bei diesem wie bei manchem anderen Einsatz des Gerätes gemäß
der Erfindung kann eine automatische Bedienung der Steuerglieder oder der Hebel
erfolgen. Es könnte z. B. der Hebel 27 oder I60 so ausgebildet und angeordnet sein,
daß er durch einen Nocken oder eine Mehrzahl von Nocken betätigt wird, die an dem
genannten Förderer oder Drehtisch angebracht sind.
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Es sei noch hervorgehoben, daß bei den beschriebenen Ausführungsformen,
die Einführung der Druckluft in die Betätigungskammer und die nachträgliche Entlüftung
derselben durch doppelt wirkende Ventile gesteuert wird. Es kann aber auch ein einfach
wirkendes Ventil benutzt werden, welches nur den Lufteintritt steuert. In diesem
Falle kann die Betätigungskammer ständig durch eine gedrosselte Auslaßöffnung mit
der Atmosphäre in Verbindung stehen. Trotz dieses gedrosselten Auslasses wird sich
in der Betätigungskammer ein hinreichend hoher Druck bilden, um den Kolben vorzupressen.
Andererseits würde der gedrosselte Auslaß der Betätigungskammer hinreichend schnell
zu einer Druckentlastung führen, so daß die in die Ausgabekammer neu eintretende
Masse den Kolben zurückführen kann.
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Die Benutzung doppeltwirkender Ventile hat den Vorteil, daß weniger
Druckluft verbraucht wird und daß sich eine schnellere Betätigung der Einrichtung
ergibt.
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Die Einführung der auszugebenden Masse in die Vorrichtung kann gegebenenfalls
auch ohne Gebrauch von Druckluft oder eines sonstigen Druckmittels erfolgen. Die
Masse selbst kann z. B. auch mit Hilfe einer geeigneten Pumpe in die Ausgabevorrichtung
gepreßt werden.
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PATENTANSPRCSCHE I. Vorrichtung zur Abgabe abgemessener Mengen von
flüssigen oder pastenförmigen Stoffen, gekennzeichnet durch einen Zylinder, der
durch einen verschiebbaren Kolben in eine Ausgabekammer und eine Betätigungskammer
unterteilt ist, wobei diese Kammern mit Ein-und Auslaßöffnungen für den auszugebenden
Stoff bzw. für ein Druckmittel versehen sind und wenigstens der Ein- und Auslaß
für den Stoff sowie der Einlaß für das Druckmittel gesteuert sind, und die Steuerorgane
durch eine Betätigungseinrichtung derart bewegt werden, daß zunächst der Stoff in
die Ausgabekammer eintritt und dabei den Kolben zurückschiebt, worauf nach der Umsteuerung
das Druckmittel in die Betätigungskammer eingeführt wird, um den Stoff aus der Ausgabekammer
auszustoßen.