Die Erfindung bezieht sich auf eine Trio-Walzenpresse, ins
besondere zum Entfernen von Flüssigkeiten aus einer Waren
bahn, z. B. Textil- oder Papierbahn, gemäß dem Oberbegriff
des einzigen Anspruches.
Beim Entfernen von Flüssigkeiten aus einer Warenbahn, z. B.
Papier- oder Textilbahn, muß diese über ihre ganze Breite an
allen Stellen eines Preßspaltes mit gleichem Druck behandelt
werden. Dazu wird mindestens eine Druckausgleichswalze ein
gesetzt. Bei der Trio-Walzenpresse gemäß Abb. 4 der DE-AS
10 26 609 kann der Mantel der Druckausgleichswalze gegenüber
dem Träger in der vertikalen Richtung bewegt werden, wobei
Führungsstifte die radiale Verschiebbarkeit von den Mantel
der Druckausgleichswalze führenden Ringscheiben auf die
durch die Wirkstelle bestimmte Querrichtung zur Längsachse
der Walze beschränken. Die hydraulische Stützeinrichtung der
Druckausgleichswalze besteht aus einem im Hohlkörper befind
lichen Polster aus Druckflüssigkeit. Somit hat die bekannte
Trio-Walzenpresse den Nachteil, daß in den beiden Preßspal
ten keine unterschiedlichen Druckverhältnisse eingestellt
werden können. Vergleichbare Trio-Walzenpressen werden in
der DE-OS 24 21 771 und der DE-OS 25 17 412 beschrieben.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Trio-
Walzenpresse der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die bei
einfacher und billiger Konstruktion insbesondere das Ent
fernen von Flüssigkeiten aus einer Warenbahn, z. B. Textil-
oder Papierbahn an allen Stellen eines Preßspaltes mit glei
chem Druck ermöglicht, wobei jedoch gleichzeitig in dem ei
nen Preßspalt ein anderer Preßdruck als in dem anderen Preß
spalt voneinander unabhängig einstellbar sein soll.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des
einzigen Anspruchs.
Nachstehend wird der Erfindungsgegenstand anhand einer
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt die einzi
ge Figur eine Trio-Walzenpresse nach der Erfindung in einem
partialen Querschnitt vereinfacht dargestellt.
Die dargestellte Walzenpresse ist zur Druckbehandlung einer
Warenbahn bestimmt, nämlich einer Textilbahn 1, welche durch
zwei verschiedene Bäder A und B geführt ist. Die von der Ma
terialbahn beim Durchgang durch das Bad jeweils aufgenommene
Flüssigkeit wird nach dem Durchgang durch das jeweilige Bad
in den zwei Preßspalten 2 und 3 des Walzwerkes aus der Mate
rialbahn herausgepreßt. In dem Preßspalt 2 läßt sich ein an
derer Preßdruck einstellen als in dem zweiten Preßspalt 3
voneinander unabhängig einstellen.
Die zwei Preßspalten 2 und 3 sind zwischen drei Walzen 13,
17 und 18 gebildet. Die Achsen dieser drei Walzen 13, 17 und
18 verlaufen horizontal im Raum, also zueinander parallel,
und liegen in zwei Ebenen. Die Achsen der Walzen 17 und 18
liegen in einer Ebene und die Achse der Walze 13 liegt in
einer zweiten Ebene. Die Walze 13, welche den zwei übrigen
Gegenwalzen 17 und 18 zum Bilden des einen Preßspaltes 2 -
zwischen der Walze 13 und der Gegenwalze 18 - und des ande
ren Preßspaltes 3 - zwischen der Walze 13 und der Gegenwalze
17 - anliegt, ist als Druckausgleichwalze ausgeführt.
Diese Druckausgleichswalze 13 weist einen feststehenden Trä
ger 14 auf, um welchen ein Mantel 8 drehbar angeordnet ist.
In dem Träger 14 sind hydraulische Stützelemente 15 und 16
angeordnet. Die Stützelemente 15 sind in einer Reihe an
geordnet, welche entlang dem Preßspalt 2 - zwischen dem Man
tel 8 der Druckausgleichswalze 13 und der Gegenwalze 18 -
über die ganze Breie der Materialbahn 1 verläuft. Die Stützelemente
16 sind in einer anderen Reihe angeordnet, welche
entlang dem Preßspalt 3 - zwischen dem Mantel 8 der Druck
ausgleichswalze 13 und der Gegenwalze 17 - über die ganze
Breite der Materialbahn 1 verläuft. Die hydraulischen Stützelemente
15 und die hydraulischen Stützelemente 16 sind je
weils an ein separates hydraulisches Druckleitungssystem an
geschlossen, so daß es möglich ist, die Stützelemente 15 mit
einem anderen Druck zu betätigen als die Stützelemente 16.
So kann in dem Preßspalt 2 ein anderer Preßdruck eingestellt
werden als in dem Preßspalt 3.
Die Achsen der Gegenwalzen 17 und 18 und der Träger 14 der
Druckausgleichswalze 13 sind in einer Wand 11 gelagert. Eine
ähnliche in der Zeichnung nicht sichtbare Wand lagert die
Achsen und den Träger an ihrer anderen Seite.
Der Mantel 8 der Druckausgleichswalze 13 ist gegenüber dem
Träger 14 in allen radialen Richtungen beweglich und ist ra
dial nur zwischen den Preßspalten 2 und 3 und den Stützele
menten 15 und 16 geführt. Die Gegenwalzen 17 und 18 sind
über Lagerung ihrer Achsen radial und axial geführt. Die Ge
genwalzen 17 und 18 sind über ihre Lagerung in der Wand 11
und in der ihr gegenüberstehenden, in der Zeichnung nicht
gezeigten Gegenwand drehbar abgestützt. Der Preßdruck in den
beiden Preßspalten 2 und 3 ist nur mittels der hydraulischen
Stützelemente 15 und 16 hergestellt, welche jeweils den Man
tel 8 der Druckausgleichswalze 13 gegen die Gegenwalze 18
bzw. gegen die Gegenwalze 17 drücken.
Die Gegenwalzen 17 und 18 sind beide sogenannte Vollwalzen,
das heißt, ihr Mantel ist jeweils an der Walzenachse, die
mit dem Mantel rotiert, abgestützt. Diese Gegenwalzen 17
und 18 nehmen den Preßdruck, welcher von den hydraulischen
Stützelementen 15 und 16, welche in dem Träger 14 der Druck
ausgleichswalze 13 abgestützt sind ausgeübt ist auf und bie
gen sich beim Betrieb durch. Unter dem Druck der hydrauli
schen Stützelemente 15 und 16 paßt sich jedoch der Mantel 8
der Durchbiegung der Gegenwalzen 17 und 18 an, so daß die
Preßspalte 2 und 3 zwischen der Druckausgleichswalze 13 und
den Gegenwalzen 17 und 18 über die ganze Breite der zu be
handelnden Materialbahn 1 jeweils eine gleiche lichte Weite
aufweisen und die Materialbahn ist dabei über ihre ganze
Breite mit einem gleichen Druck in dem Preßspalt behandelt.
Zum Anpassen des Mantels 8 der Druckausgleichswalze 13 der
Durchbiegung der Gegenwalzen 17 und 18 ist eine gewisse
Kraft an der Seite der hydraulischen Stützelemente 15 und 16
einzusetzen. Es ist deshalb vorteilhaft, daß der Mantel 8
der Druckausgleichswalze 13 leicht verformbar ist. Deswegen
ist der Mantel 8 im Ausführungsbeispiel aus einem elastome
ren Material ausgeführt und ist, weil elastisch, leichter
verformbar. Aus demselben Grund könnte der Mantel 8 z. B.
auch aus einem dünnen, verformbaren Stahlrohr sein.
Die Druckausgleichswalze 13 ist in dem Raum unterhalb der
zwei Gegenwalzen 17 und 18 untergebracht. Unterhalb der
Druckausgleichswalze 13 befindet sich zwischen Bädern A und
B eine Wand 19. Zwischen der oberen Kante dieser Wand 19 und
der Druckwalze ist eine Abstreichvorrichtung 20 vorgesehen,
welche den Mantel der Druckausgleichswalze 13 berührt und
die an dem Mantel haftende Flüssigkeit abstreicht. Diese Ab
streichvorrichtung 20 ist auf der Oberkante der Wand 19 mit
tels einer Feder 21 abgestützt und gegen den Mantel der
Druckausgleichswalze 13 gedrückt. Anstatt mit der Feder 21
könnte man die Abstreichvorrichtung 20 z. B. mittels hydrau
lisch betätigter Druckelemente abstützen. Beim Abstellen des
Druckes in den Stützelementen 15 und 16 sinkt der Mantel 8
der Druckausgleichswalze 13 wegen Eigengewicht nach unten
von den Gegenwalzen 17 und 18 weg. Die Feder 21 ist so be
messen, daß beim Absenken des Mantels der Druckausgleichs
walze 13 die Abstreichvorrichtung 20 nach unten geschoben
wird.
Die Gegenwalze 18 ist zwischen der Druckausgleichswalze 13
und einer Stützwalze 22 angeordnet. Der Preßdruck, welcher
von den Stützelementen 15 hergestellt ist, ist erst durch
die Lagerung der Stützwalze 22 aufgenommen. Diese Anordnung
der Walzen der Walzenpresse ermöglicht eine zweifache, hin
tereinander folgende, unterschiedliche Druckbehandlung der
Warenbahn 1 nach ihrem Durchgang durch das erste Bad A. Eine
Vorrichtung 21 dient zum Ableiten der auf dem Mantel 8 der
Druckausgleichswalze 13 haftenden Flüssigkeit, bevor der
Mantel 8 den zweiten Preßspalt an den Stützelementen 15 er
reicht hat. Zwischen den Walzen 18 und 22 ist ein Preßspalt,
in welchem die Warenbahn 1 nach ihrem Durchgang durch das
zweite Bad B behandelt wird.
Eine der Gegenwalzen, nämlich die Gegenwalze 17, ist über ih
re Achse 26 angetrieben.
Zusätzlich kann es von Vorteil sein, die Druckausgleichswal
ze 13 so auszuführen, daß z. B. die Stützelemente 15 und 16,
welche in dem Träger der Druckausgleichswalze 13 in Reihen
entlang dem Preßspalt 2 bzw. dem Preßspalt 3 untergebracht
sind, in Zonen angeordnet sind. Die einzelnen jeweils einer
der Zonen zugeordneten Stützelemente sind an eine separate
Druckleitung, welche durch den Träger geführt ist ange
schlossen. So ist es möglich, in den einzelnen Zonen einen
unterschiedlichen Druck einzustellen, z. B. in der Mitte des
Mantels 8 einen größeren Druck einzustellen, als an dessen
Seiten, um über die ganze Breite der Warenbahn 1 genau die
gleiche lichte Weite des Preßspaltes zu erzielen. Zum Bei
spiel, wenn sich lange Gegenwalzen beim Betrieb der Walzen
presse so durchbiegen, daß zum Anpassen des Mangels an diese
Durchbiegung eine zusätzliche Kraft einzusetzen ist. Diese
Zonen können mit Vorteil dem einen oder dem zweiten Preß
spalt entlang jeweils unterschiedlich bestimmt werden.
Beispielsweise dem Preßspalt 2 entlang können die Stützele
mente 15 in zwei Zonen angeordnet werden, wobei dem Preß
spalt 3 entlang können die Stützelemente 13 in drei Zonen
angeordnet werden.
Da jeweils die Zonen an eine separate Druckleitung ange
schlossen sind, läßt sich der Preßdruck in den einzelnen
Preßspalten verschieden, unabhängig voneinander und dem ein
zelnen Preßspalt entlang genau gleich einstellen.