DE2657477A1 - Verfahren zur herstellung von canthaxanthin - Google Patents
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Description
BASF Aktiengesellschaft
Z 4657477
Unser Zeichen: O0Z0 32 339 H/Kl
6700 Ludwigshafen, 17.12.I976
Verfahren zur Herstellung von Canthaxanthin
Zusatz zum Patent . . .„ „„o (Patentanmeldung P 25 34 805.4)
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Canthaxanthin durch Oxidation von Isozeaxanthin oder 4'-Hydroxyechinenon
mit einem Salz der Chlor(V)-säure oder der Brom(V)-s äure.
Das Verfahrenprodukt Canthaxanthin gehört zur Gruppe der Carotionidketone
und dient im wesentlichen als Lebensmittelfarbstoff und Futtermittelzusatz ο
Es ist bekannt, daß Canthaxanthin durch Oxidation von ß-Carotin oder Retro-dehydro-carotin mit Ammonium- oder Alkalimetaperjodat
hergestellt werden kann (DT-PS I7 93 308). Die Reaktion verläuft in einem Zweiphasensystem aus Wasser und einem inerten, mit
Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel in Gegenwart eines Katalysators, beispielsweise Jod, Brom oder Oxiden der Elemente
der Gruppen Va, Via, VIIa und VIII des Periodensystems. Wesentliche
Nachteile dieses Verfahrens sind die geringe Ausbeute, die zwischen 17 und 38 % schwankt, und der hohe Preis des als
Oxidationsmittel verwendeten Metaperjodats.
Gegenstand des Hauptpatents „ .„. „.. (Patentanmeldung
P 25 3*1 805.4) ist ein Verfahren zur Herstellung von Canthaxanthin
durch Oxidation von ß-Carotin, Retro-dehydro-carotin
oder Echinenon mit einem Salz der Chlor(V)-säure oder der Brom(V)-säure in Gegenwart der Halogene Brom oder Jod oder der
Oxide oder Oxosäuren von Selen, der Elemente der Gruppen Va, VIa oder VIIa des Periodensystems oder der Salze dieser Oxosäuren
oder der Oxide der Elemente der Gruppe VIII des Periodensystems und eines inerten Verdünnungs- oder Lösungsmittels bei
einer Temperatur im Bereich von 0 bis 500C.
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- Jt- ■
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Es wurde gefunden, daß man ebenfalls Canthaxanthin erhält, wenn man als Ausgangsmaterial Isozeaxanthin oder iJ'-Hydroxyechinenon
verwendet.
Wesentliche Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind der
schnelle Reaktionsäblauf, die erhöhte Ausbeute und die leichte Zugänglichkeit sowie der niedrige Preis der Oxidationsmittel.
Die Ausgangsstoffe werden in Form verdünnter Lösungen oder aufgeschlämmt
in einem Verdünnungsmittel der Oxidation unterzogen. Zweckmäßigerweise verwendet man Lösungen von 1 bis 10 g Ausgangssubstanz
in einem Liter eines inerten, leicht flüchtigen Lösungsmittels,
das nicht mit Wasser mischbar ist, oder Aufschlämmungen
von Ausgangssubstanz in einem Verdünnungsmittel, bei denen die
Menge an Ausgangs substanz pro Liter Verdünnungsmittel wesentlich
größer sein kann.
Als Verdünnungs- oder Lösungsmittel kommen u.a„ chlorierte aliphatisehe
Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Chloroform, Methylenchlorid, 1,1-Dichloräthan, 1,2-Dichloräthan, 1,1,2-Trichloräthan,
1,1,2,2,-Tetrachloräthan, 1,2-Dichloräthylen, 1,1,2-Trichloräthylen,
aromatische Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Benzol, Toluol, Nitrobenzol oder Chlorbenzol, Dialkylather, beispielsweise
Diäthylather, Di-n-propylather, oder Schwefelkohlenstoff
in Betracht ο Besonders geeignete Lösungsmittel sind Chloroform,
Methylenchlorid und Nitrobenzol„ Auch Gemische dieser Verdünnungsoder Lösungsmittel können Verwendet werden.
Als Oxidationsmittel kommen Salze der Chlor(V)-säure oder der
Brom(V)-säure, insbesondere die Erdalkali-, Alkali- oder Ammoniumsalze,
oder die freien Säuren in Betracht. Sie werden zweckmäßigerweise in Form von wäßrigen Lösungen mit einer Konzentration
von 5 bis 50 Gew.% zur Reaktionsmischung gegeben. Das
Molverhältnis Oxidationsmittel zu Ausgangssub stanz liegt im
Bereich von 1 : 1 bis 100 : 1, vorzugsweise im Bereich von 1 : 1 bis 20 : 1 Mol. Ein mehr als 100-facher molarer Überschuß
an Oxidationsmittel bleibt ohne Einfluß auf die Umsetzung.
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Katalysiert wird die Oxidation durch die Halogene Brom oder Jod oder durch Oxide oder Oxosäuren von Selen oder der Elemente
der Gruppen Va, VIa oder VIIa des Periodensystems oder durch Salze dieser Oxosäuren oder durch Oxide der Elemente der Gruppe
VIII des Periodensystems. Geeignete Katalysatoren sind beispielsweise Selendioxid, selenige Säure oder deren Salze, Selensäure
oder deren Salze, Vanadiumpentoxid, Vanadate, Polyvanadinsäuren oder deren Salze, Heteropolysäuren des Vanadiums, insbesondere mit
den Elementen Wolfram, Molybdän und Phosphor, oder deren Salze, Molybdäntrioxid, Molybdate, insbesondere Ammoniummolybdat,
Polymolybdate, Heteropolysäuren des Molybdäns, insbesondere mit
den Elementen Vanadium oder Phosphor, Wolframtrioxid, Wolframate,
Polywolframsäuren oder deren Salze, Heteropolysäuren des Wolframs,
insbesondere mit den Elementen Vanadium und Phosphor, oder deren Salze, Mangandioxid, Nickeloxid, Osmiumtetroxid. Bevorzugte
Katalysatoren sind Brom, Jod und Osmiumtetroxid. Insbesondere eignet sich Jod als Katalysator.
Der Katalysator wird in Substanz oder in Lösung zugegeben, z.B. in dem Lösungsmittel, das zur Lösung des Ausgangsstoffes
verwendet wurde, oder in Wasser. Ebenso kann der Katalysator in situ gebildet werden. Die Menge an Katalysator beträgt
zweckmäßigerweise 0,1 bis 10 Gew.55, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.?,
bezogen auf Ausgangs substanz.
Die Umsetzung wird bei Temperaturen im Bereich zwischen 0 und 100°C, vorzugsweise zwischen 15 und 2JO0C, durchgeführt.
Die Umsetzung verläuft in einem pH-Bereich, beginnend vom stark sauren Gebiet bis zum pH-Wert 7. Vorzugsweise arbeitet man bei
einem pH-Wert im Bereich von 2 bis 6. Zur Einstellung des gewünschten
pH-Wertes werden Säuren, beispielsweise Schwefelsäure, Salzsäure, Essigsäure oder Puffergemische verwendet.
Die Reaktionsdauer beträgt je nach den gewählten Bedingungen 1 bis 25 Stunden. In der Regel benötigt man weniger als 2
Stunden, um Canthaxanthin in optimaler Ausbeute zu erhalten.
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Um eine Oxidation des Canthaxanthin durch Einwirkung von Luftsauerstoff
zu verhindern, kann die Umsetzung unter Inertgasatmosphäre durchgeführt werden. Unter den Reaktionsbedingungen
geeignete Inertgase sind Argon, Neon, Helium, Kohlendioxid, insbesondere Stickstoff.
Nach einer bevorzugten Ausfuhrungsform des Verfahrens gibt man
zu einer Lösung oder einer Aufschlämmung der Ausgangssubstanz in einem unter den Reaktionsbedingungen inerten Verdünnungsoder Lösungsmittel, das nicht mit Wasser mischbar ist, unter
Inertgasatmosphäre eine wäßrige Lösung des Oxidationsmittels.
Anschließend stellt man die wäßrige Phase mit einer Säure oder einem Puffergemisch auf den gewünschten pH-Wert ein» Nach Zugabe
des Katalysators in fester Form oder in Lösung wird das Reaktionsgemisch gerührt, bis die in an sich bekannter Weise durchgeführte
dünnschichtchromatographische Kontrolle nur noch Canthaxanthin anzeigt.
Canthaxanthin kann entweder durch direkte Zugabe von Methanol oder Äthanol zur organischen Phase ausgefällt oder durch Abziehen
des Verdünnungs- oder Lösungsmittels unter vermindertem Druck, nachdem die organische Phase mit Wasser gewaschen und getrocknet
wurde, isoliert werden. Das Rohcanthaxanthin wird dann zur vollständigen Kristallisation mit Äthanol bzw. Methanol
versetzt. Nach kurzer Zeit kann das Canthaxanthin abgetrennt werden. Daran kann sich eine Isomerisierung anschließen.
Zu 500 mg recemischem Isozeaxanthin, gelöst in 50 ml Chloroform,
werden eine wäßrige Lösung von 3,2 g Natriumchlorat und 20 mg
Natriumiodid, gelöst in 20 ml Wasser, zugegeben. Das Zweiphasengemisch
wird bei Raumtemperatur gut gerührt und mit 5 ml einer 0,01 η Schwefelsäure versetzt. Nach einer Stunde neutralisiert
man mit verdünnter Natriumcarbonatlösung, trennt die Phasen,
wäscht die organische Lösung mit Wasser und trocknet über Natriumsulfat. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck
abdestilliert, der Rückstand mit 50 ml Heptan versetzt und eine
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Stunde unter Rückfluß gekocht. Nach dem Abkühlen filtriert man und erhält 471 mg Canthaxanthin, entsprechend einer Ausbeute von
94 % der Theorie.
Zu 100 mg 4'-Hydroxyechinenon, gelöst in 10 ml Methylenchlorid,
gibt man 50 mg Natriumchlorat, gelöst in 0,9 ml Wasser. Man
rührt bei Raumtemperatur und tropft während 10 Minuten 3 ml Methylenchlorid zu, in denen 1 mg Jod gelöst ist. Nach weiteren
20 Minuten setzt man 4 ml Wasser zu und trennt die Phasen. Die DünnschichtChromatographie zeigt Canthaxanthin als einziges
Reaktionsprodukt. Die UV-spektroskopisch ermittelte Ausbeute beträgt 81,3 mg Canthaxanthin.
Zu 1,5 g Isozeaxanthin, gelöst in 250 ml 1,2-Dichloräthan, gibt
man 1,5 g Natriumbromat, gelöst in 20 ml Wasser. Unter Rühren
werden während 30 Minuten 10 ml 1,2-Dichloräthan zugetropft, die 30 mg Brom gelöst enthalten. Der pH-Wert der wäßrigen Phase
beträgt 5,6. Man rührt 1 Stunde bei Raumtemperatur, trennt die Phasen und wäscht das 1,2-Dichloräthan mit Natriumhydrogencarbonatlösung
und Wasser, trocknet und destilliert das Lösungsmittel unter vermindertem Druck ab. Der Rückstand wird mit 20 ml Methanol
versetzt und 10 Minuten bei 500C gerührt. Durch Filtration nach
dem Abkühlen erhält man 1,36 g Canthaxanthin, entsprechend einer Ausbeute von 92 % der Theorie.
1 g Isozeaxanthin, 20 ml Äthylenchlorid und 15 ml Wasser, in dem 0,5 g Natriumchlorat und 0,02 g Natriumjodid gelöst sind,
werden auf Rückflußtemperatur erwärmt. Unter Rühren säuert man mit 0,04 ml einer 1 η Schwefelsäure an. Nach 40 min kräftigem
Rühren und Kochen unter Rückfluß bei 72°C ist auf der Dünnschichtplatte nur noch Canthaxanthin nachweisbar. Man
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neutralisiert die wäßrige Phase mit verdünnter wäßriger Natriumhydrogencarbonat-Lösung und läßt abkühlen. Die organische
Phase wird abgetrennt und mit einer verdünnten Lösung von Natriumdisulfit jodfrei gewaschen. Man wäscht noch einmal
mit 20 ml Wasser, trocknet über Magnesiumsulfat und destilliert dann das Äthylenchlorid unter vermindertem Druck
ab« Zu dem Rückstand gibt man 8 ml Isopropylalkohol, kocht
10 min unter Rückfluß und läßt dann 10 Stunden bei Raumtemperatur stehen. Durch Absaugen erhält man 0,87^ g Canthaxanthin,
was einer Ausbeute von 88 % entspricht.
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Claims (7)
- - Ϋ- ο. ζ. 32Patentansprücheι 1. Verfahren zur Herstellung von Canthaxanthin gemäß Hauptpatent .. (Patentanmeldung P 25 31* 805.1I), dadurchgekennzeichnet, daß man Isozeaxanthin oder 4f-Hydroxyechinenon mit einem Salz der Chlor(V)-säure oder der Brom(V)-säure in Gegenwart der Halogene Brom oder Jod oder der Oxide oder Oxosäuren von Selen, der Elemente der Gruppen Va, VIa oder VIIa des Periodensystems oder der Salze dieser Oxosäuren oder der Oxide der Elemente der Gruppe VII des Periodensystems als Katalysator und eines inerten Verdünnungs- oder Lösungsmittels bei einer Temperatur im Bereich von 0 bis 1000C oxidiert,
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxidation mit einem Alkalisalz der Chlor(V)-säure oder der Brom(V)-säure durchführt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxidation bei einem pH-Wert im Bereich von 2 bis 6 durchführt.
- 1J. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator in situ gebildet wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxidation in Gegenwart von Jod als Katalysator durchführt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß daß man die Oxidation in Gegenwart eines inerten Verdünnungs- oder Lösungsmittels, das nicht mit Wasser mischbar ist, durchführt.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxidation in Gegenwart eines chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffs als Verdünnungs- oder Lösungsmittel durchführt.BASF Aktiengesellschaft 809825/0332
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