DE2657234A1 - Verfahren zur herstellung von halogennitrobenzolen - Google Patents

Verfahren zur herstellung von halogennitrobenzolen

Info

Publication number
DE2657234A1
DE2657234A1 DE19762657234 DE2657234A DE2657234A1 DE 2657234 A1 DE2657234 A1 DE 2657234A1 DE 19762657234 DE19762657234 DE 19762657234 DE 2657234 A DE2657234 A DE 2657234A DE 2657234 A1 DE2657234 A1 DE 2657234A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
water
parts
formula
alcohol
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19762657234
Other languages
English (en)
Other versions
DE2657234B2 (de
DE2657234C3 (de
Inventor
Helmut Dipl Chem Dr Goerth
Ulrich Dipl Chem Dr Jersak
Horst Dipl Chem Dr Scheuermann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BASF SE
Original Assignee
BASF SE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BASF SE filed Critical BASF SE
Priority to DE19762657234 priority Critical patent/DE2657234C3/de
Priority to CH1308577A priority patent/CH609959A5/xx
Priority to US05/851,689 priority patent/US4172098A/en
Priority to IT30196/77A priority patent/IT1115550B/it
Priority to FR7737474A priority patent/FR2374293A2/fr
Priority to JP14999777A priority patent/JPS5377027A/ja
Priority to BE183517A priority patent/BE861928R/xx
Priority to GB52393/77A priority patent/GB1592890A/en
Publication of DE2657234A1 publication Critical patent/DE2657234A1/de
Publication of DE2657234B2 publication Critical patent/DE2657234B2/de
Priority to JP18826884A priority patent/JPS6075443A/ja
Application granted granted Critical
Publication of DE2657234C3 publication Critical patent/DE2657234C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C209/00Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
    • C07C209/68Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton from amines, by reactions not involving amino groups, e.g. reduction of unsaturated amines, aromatisation, or substitution of the carbon skeleton
    • C07C209/74Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton from amines, by reactions not involving amino groups, e.g. reduction of unsaturated amines, aromatisation, or substitution of the carbon skeleton by halogenation, hydrohalogenation, dehalogenation, or dehydrohalogenation
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C201/00Preparation of esters of nitric or nitrous acid or of compounds containing nitro or nitroso groups bound to a carbon skeleton
    • C07C201/06Preparation of nitro compounds
    • C07C201/12Preparation of nitro compounds by reactions not involving the formation of nitro groups

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Halogennitrobenzolen
  • Zusatz zu Patentanmeldung P 25 55 73602 Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Halogennitrobenzolen durch einbadige Umsetzung von Nitroanilinen mit Halogenierungsmitteln zu Halogennitroanilinen und anschließender Umsetzung des so gebildeten Reaktionsgemisches mit Alkanolen und Nitrosierungsmitteln in Gegenwart von Wasser und Säure bei mindestens 35°C.
  • Es ist aus Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Band 10/3, Seiten 116 ff bekannt, daß man aromatische Diazoniumsalze mit Alkoholen in der Hitze zu den entsprechenden aromatischen Kohlenwasserstoffen umsetzen kann; es wird empfohlen, die Diazoniumsalzlösung möglichst konzentriert zu verwenden und sie mit dem Alkohol in 5- bis 10-fachem Volumen zu versetzen. Der Alkohol wird dabei in den entsprechenden Aldehyd umgewandelt, der so steigende Gehalt an Aldehyd verhindert die Wiederverwendung des nicht umgesetzten Anteils an Alkohol. Je nach Konstitution des Diazoniumsalzes muß wasserfrei gearbeitet werden oder es kann auch eine 80-gewichtsprozentige, wäßrige Athanollösung verwendet werden. Ebenfalls lehrt Organic Reactions, Band II, Seite 274 (Wiley, l.Y), daß die Umsetzung zwar nicht unbedingt wasserfrei durchgeführt werden muß, die Wassermenge aber doch auf etwa 5 bis 10 Prozent eingeschränkt werden sollte.
  • Neben den Kohlenwasserstoffen bilden sich als Nebenprodukte noch die dem verwendeten Alkohol entsprechenden Phenoläther sowie mehr oder weniger große Mengen Harz (Houben-Weyl, loc.cit., Seiten 123 und 124), insbesondere in mit Wasser verdünntem Alkohol. Ausbeute und Reinheit der Endstoffe sind bei diesen Verfahren, gerade auch im großtechnischen Maßstab, meist unbefriedigend. So werden z.B. für 2,4-Dichloranilin 46 ß und für Anthranilsäure als Ausgangsamin 53 % ausbeute an Endstoff angegeben (Houben-Weyl, loc cit., Seite 125;> Eine Arbeit in der Angewandten Chemie, Band 70 (1958), Seite 211, lehrt, daß man anstelle von Alkoholen Ather wie Dioxan verwenden muß, um die Bildung von Nebenstoffel zu vermeiden und die Ausbeute an Endstoff zu verbessern Ebenfalls kann man anstelle der wäßrigen Diazotierlösung auch das Diatoniumsalz selbst abtrennen und mit dem Alkohol umsetzen (Sauders, "The Aromatic Diazocompounds" (E. Arnold & Co., London 1949, Seite 271). Alle diese Verfahren sind gerade im industriellen Maßstab bezüglich Wirtschaftlichkeit und einfacher Betriebsweise bei gleichzeitig möglichst guter Ausbeute an Endstoff unbefriedigend.
  • In einer Arbeit in Science, Band 117, Seiten 379 und 380 (1953), wird gezeigt, daß die Umsetzung des Benzolumsalzes mit einem Alkohol meist zu dem entsprechenden Phenylalkyläther und nicht oder nur in geringerer Menge zu dem nacn der Abspaltung der Diazoniumgruppe verbleibenden Benzolderivat führt. Diese Lehre wird ebenfalls In H. Zollinger, Azo and Diazo Chemistry, Interscience Publishers New York and London, 1961, Seite 141, gegeben. Auch Houben-Weyl weist darauf hin (loc cit., Seite 124), daß die Zersetzung zahlreicher Diazonlumsalze durch Erwärmen in Athanol unter Austausch der Diazoniumgruppe gegen den Athoxyrest verläuft. Ersatz der Diazoniumgruppe gegen Wasserstoff benötigt nach dieser Lehre gewisse Reaktionsbedingungen wie Zinkzusatz oder Bestrahlen mit ultraviolettem Leicht. Zur Brzielung höherer Ausbeuten an Benzolen bei der Reduktion mit Alkoholen wird der Zusatz von Alkalien oder Kupfen- bzw. Zinkverbindungen empfohlen (loc. cit., Seite 119 und 127).
  • Houben.Weyl weist darauf hin (loc. cit., seite 128), daß mit steigender Temperatur sich das Verhältnis der beiden Reaktionsprodukte, Phenolather und Kohlenwass erstoff, zugunsten des ersteren verschiebt. Da die Produktgemische oft schwierig aufzuarbeiten sind, und die Ausbeute am gewünschten Kohlenwasserstoff schlecht ist, wird die Verwendung anderer Reaktionsmittel empfohlen (Zollinger, loc. cit., Seite 168) Es ist aus Journal of the American Chemical Society, Band 72, Seite 798 (1950) bekannt, daß man 2,6-Dichlor-4-nitroanilin, Äthanol und latriumnitrit in Abwesenheit von Wasser und in Gegenwart von konzentrierte Schwefelsrure bei Kochtemperatur in einer Ausbeute von 84 z-> 3,5-Dichornitrobenzol umsetzen kann. Eine entsprechende Umsetzung zum 3,5 3ibromderivat liefert eine Ausbeute von 91 %. Das Verfahren ist mit Bezug auf Ausbeute und Reinheit des Endstoffes sowie einfachen, betriebssicheren und wirtschaftlichen Betrieb gerade auch in großindustriellem Maßstab unbefriedigend.
  • Es ist aus Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Band 5/3, Seiten 705 bis 713, bekannt, daß durch direkte Chlorierung aus aromatischen Aminen, die eine freie Aminogruppe besitzen, die entsprechenden Chlorderivate nur in schlechter Ausbeute zugänglich sind, da die freie Aminogruppe mit Chlor zu Chlorstickstoff-Verblndungen reagiert, die wegen ihrer Instabilität bei der Chlorierung unter Bildung teeriger Produkte zersetzt werden. In Chem. Soc., Band 93, Seite 1 773 (1908) wird berichtet, daß bei der Umsetzung von 4-Nitreanilin mit Chlor bei tiefer und höherer Temperatur in Gegenwart von Salzsäure und in sehr verdünnter, wäßriger Lösung, z.B. mit 0,8-gewichtsprozentiger, wäßriger Säure, 2,6-Dichlor-4-nitroanilin stets verunreinigt anfällt und erst durch Umkristallisation des Rohproduktes in reiner Form zu erhalten ist. Die Umsetzung wurde nur mit 2 bis 10 Gramm Ausgangsstoff durchgeführt. Überträgt man die Bedingungen des beschriebenen Verfahrens in den großtechnischen Maßstab, z.B. mit mindestens 500 kg Ausgangsstoff je Umsetzung, so erhält man schon bei tiefer und weit stärker noch bei höherer Temperatur erhebliche Anteile an harzigen, verfärbten Rückständen und Zersetzungsprodukten. Ähnliche Beobachtungen schon im Labormaßstab lassen sich aus dem Hinweis auf Seite 1 773 (Journal, loc. cit.), unbedingt tiefe Temperaturen zu verwenden und den Endstoff umzukristallisieren, entnehmen.
  • Weiterhin ist aus Houben-Weyl, loc. cit, Seite 706 bekannt, daß die unerwünschte Bildung von Chlorstickstoff-Verbindungen verhindert werden kann, wenn die freie Aminogruppe des zu chlorierenden aromatischen Amins in einem der Chlerierungsreaktion vorgelagerten Reaktionsschritt durch Substitution, beispielsweise durch Acetylierung, geschützt wird; die Acylgruppe muß dann nach Durchführung der Chlorierung in einem dritten Reaktionsschritt wieder abgespalten werden. Zuweilen (Seite 710) ist es vorteilhafter, die freien aromatischen Amine vor der Chlorierung durch Sulfenierung in die entsprechenden Sulfonsäuren zu überführen; die Sulfonsäuren werden anschließend bei niederer Temperatur chloriert, und zum Schluß wird die Sulfonsäuregruppe durch Temperaturerhöhung wieder abgespalten.
  • Auf diese Weise erhält man 2,6-Dichlor-4-nitroanilin über 4-Nitroanilinsulfonsäure in 87-prozentiger Ausbeute.
  • Houben-Weyls Werk gibt ausdrücklich an, daß eine Umsetzung von 2-Nitroanilin bzw. 4-Nitroanilin mit Schwefelsäure, Natriumchlorid und Natriumhypochloritlösung bei Raumtemperatur in guter Ausbeute zum entsprechenden Monochlornitroanilin, das das Chloratom in 4-Stellung bzw 2-Stellung zur Aminogruppe trägt, führt.
  • Eine direkte Chlorierung von 4-Nitroanilin mit 47-gewichtsprozentiger Salzsäure und 30-gewichtsprozentigem H 202 führt zu 2,6-Dichlor-4-nitroanilin in 74-prozentiger Ausbeute (Houben-Weyl, loc. cit., Seite 710) Gegenstand der Hauptpatentanmeldung P25 55 736.2 ist ein Verfahren zur Herstellung von Halogennitrobenzolen der Formel worin R1 und R2 gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Halogenatom bedeuten und R2 auch ein Wasserstoffatom bezeichnen kann, durch Umsetzung von Hallogennitroanilinen mit Alkoholen und Nitrosierungsmitteln bei erhöhter Temperatur in Gegenwart von Säure, wobei man Halogennitroaniline der Formel worin R1 und R2 die vorgenannten Bedeutungen besitzen, mit aliphasticen, cycloaliphatischen oder araliphatischen Alkoholen bei einer Temperatur von mindestens 35°C unter Zusatz von Wasser umsetzt.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich das Verfahren der Hauptanmeldung weiter ausgestalten läßt, wenn man in einem ersten Schritt ein Nitroanilin der Formel worin R2 die vorgenannte Bedeutung besitzt, mit einem Halogenierungsmittel in Gegenwart von Wasser und Säure umsetzt und das so gebildete Halogennitroanilin ohne Abtrennung aus seinem Umsetzungsgemisch in einem zweiten Schritt als Ausgangsstoff II verwendet.
  • Die Umsetzung kann für den Fall der Verwendung von Natriumhypochlorit, 4-Nitroanilin, Schwefelsäure, Natriumnitrit und Athanol durch die folgenden Formeln wiedergegeben werden: Im Hinblick auf den Stand der Technik liefert das Verfahren nach der Erfindung auf einfacherem und wirtschaftlicherem Wege Halogennitrobenzole in besserer Ausbeute und Reinheit, gerade auch im industriellen Maßstab. Ein Zusatz von Kupfersalzen oder anderen Katalysatoren bzw. hoher Mengen an Alkohol ist nicht notwendig. Die Menge des gebildeten halogenierten Pitrophenols ist trotz des hohen Wassergehaltes des Reaktionsgemisches kleiner als 0,06 Gewichtsprozent, bezogen auf das Reaktionsgemisch. Die Bildung von harzigen Webensteffen ist nicht in wesentlichem Maße zu beobachten. Alle diese vorteilhaften Ergebnisse sind gerade im Hinblick auf die Lehre vorgenannter Veröffentlichungen, zuerst in der Kälte In der üblichen Verfahrensweise der Diazotierung das Diazoniumsalz herzustellen und dann in Abwesenheit von Wasser oder in Gegenwart möglichst geringer Mengen an Wasser die Reduktion mit Alkohol unter Verwendung von Hilfsmitteln wie Kupfersalzen durchzuführen, überraschend.
  • Auch war im Hinblick auf Houben-Weyl nicht zu erwarten, daß ohne vorherige Herstellung des Diazoniumsalzes und in Gegenwart größerer Mengen von Wasser bei erhöhter Temperatur der Endstoff in besserer Ausbeute,und Reinheit erhalten werden würde.
  • Im Hinblick auf den Stand der Technik liefert das Verfahren nach der Erfindung noch zusätzlich auf einfacherem und wirtschaftlicherem Wege die Endstoffe I durch die gleichzeitige einbadige Herstellung der Dichlornitroaniline und Monochlornitroaniline und ihre Umsetzung, gerade auch im industriellen Maßstab. Besondere Reinigungsoperationen oder eine Umwandlung des Ausgangsstoffes III in sein Acyl- oder Sulfonsäurederivat sind nicht notwendig. Die Bildung von harzigen oder teerigen Nebensteffen oder Zersetzungsprodukten ist auch beim ersten Schritt nicht in wesentlichem Maße zu beobachten. Alle diese vorteilhaften Ergebnisse sind im Hinblick auf den Stand der Technik überraschend, da unter den erfindungsgemäßen Bedingungen der Endstoff in besserer Ausbeute und Reinheit erhalten wird.
  • Bevorzugte Ausgangsstoffe III und dementsprechend bevorzugte Endstoffe 1 sind solche, in deren Formeln R1 und R2 gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Jodatom, vorteilhaft ein Bromatom oder insbesondere ein Chloratom bedeuten und R2 auch ein Wasserstoffatom bezeichnen kann. Die Halogennitroaniline tragen in der Regel die Nitrogruppe in 2 oder 4-Stellung und die Halogenatome in 2-, 4- oder 6-Stellung am Kern.
  • Z.B. sind folgende Ausgangsstoffe III geeignet: 2-Nitre-, 4-Nitre-anilin bzw. Gemische von 2-Nitre- und 4-Nitro-anilin; 2-chlor-4-nitro-anilin, 2-Brom-4-nitro-anilin, 2-Jod-4-nitroanilin; 4-Chlor-2-nitro-anilin, 6-Chler-2-nitro-anilin, 4-Brom-2-nitro-anilinv 6-Brem-2-nitro-anilin, 4-Jod-2-nitro-anilin, 6-Jod-2-nitre-anilin, Bevorzugt sind 2-Nitre-, 4-Nitre-anilin bzw. Gemische von 2-Nitro- und 4-Nitro-anilin.
  • Als Halogenierungsmittel kommen im allgemeinen Halogene oder unter den Reaktionsbedingungen Halogene bildende Stoffe in Betracht. Als Halogene werden vorteilhaft Jod, bevorzugt Brom und insbesondere Chlor verwendet. Man kann das Halogenierungsmittel in stöchiometrischer Menge oder im Überschuß, vorzugsweise in einem Verhältnis von 1,0 bis 5,0, insbesondere von 1,0 bis 2,0 Mol Halogen oder von 1,0 bis 5,0, insbesondere von 1,0 bis 2,0 Äquivalenten Halogenierungsmittel je Mol Ausgangsstoff III, umsetzen. Der Äquivalenz liegt das vorgenannte Formelschema zugrunde, z.B. sind 2 Mol atriumhypochlorit 1 Mol Nitroanilin äquivalent.
  • Als Halogen bildende Stoffe kommen vorteilhaft Halogenide zusammen mit einem Oxidationsmittel und Säure in Betracht; ebenfalls kann man Oxidationsmittel und Halogenwasserstoff, zweckmäßig Jodwasserstoff, insbesondere Bromwasserstoff und bevorzugt Chlorwasserstoff, vorteilhaft in Gestalt der wäßrigen Halogenwasserstefflösung wie z.B. Salzsäure, verwenden. Die Halogenide kommen zweckmäßig in Gestalt ihrer Erdalkalisalze und insbesondere ihrer Alkalisalze in Frage, z . B Caloiumbromid, Calciumjodid, Magnesiumbromid, Magnesiumjodid, Lithiumbromid, Lithiumjodid, Calciumchlorid, Magnesiumchlorid, Lithiumchlorid und insbesondere Natriumbromid, Natriumjodid, Kaliumbromid, Kaliumjodid, bevorzugt Natriumchlorid, Kaliumchlorid.
  • Als Oxidationsmittel verwendet man zweckmäßig: Chromverbindungen, wie Kalium-, Natrium-, Ammoniumbichromat, Chromsäure, Chromylchlorid; Permanganate wie Kaliumpermanganat oder MnOp oder Sauerstoff. Die Oxidationsmittel werden vorteilhaft in einem Verhältnis von 1,0 bis 5,0, vorzugsweise von 1,0 bis 2,5 Mol je Mol Ausgangsstoff III, verwendet. In einer bevorzugten Ausführungsform wird mit Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel, zweckmäßig in einer Menge von 1,0 bis 5,0, insbesondere 1,0 bis 2,0 Äquivalenten, bezogen auf Ausgangsstoff III, halogeniert. Das Wasserstoffperoxid wird zweckmäßig in Form seiner 5- bis 80-, vorzugsweise 10- bis 50-gewichtsprezentigen, wäßrigen Lösung verwendet. Gegebenenfalls kommen auch Stoffe in Betracht, die unter den Umsetzungsbedingungen Wasserstoffperoxid bilden, z.B. anorganische oder organische Peroxoverbindungen wie Natriumperoxid, Kaliumperoxid, Magnesiumperexid, Calciumperoxid, Zinkperoxid, Bariumperoxid, Bariumsuperoxid; Hydroperoxide wie NaOOH 0,5 H202; entsprechende Hydrate wie Ca=2 # 8H2=2, Peroxohydrate wie BaO2 # H2O2 und BaO2 # 2H2O; Peroxodischwefelsäure und Perexemenoschwefelsäure und ihre Salze wie Natriumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat Ammoniumperoxodisulfat; Peroxocarbonate wie Natriumperoxocarbonat und Calciumperoxocarbonat; Perexephosphat wie das Kaliumperoxodiphosphat.
  • Weiterhin kommen in einer bevorzugten Ausführungsform Halogensauerstoffsäuren, ihre Anhydride oder ihre Salze, z.B. Chlorsäure, hypochlorige Säure, hypobromige Säure, Dichlormonoxid und ihre Natrium- und Kaliumsalze, in Betracht. Gegebenenfalls können die vorgenannten Halogenverbindungen auch zusammen mit Oxidationsmitteln und/oder freien Halogenen verwendet werden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform verwendet man Hypochlorite, in der Regel in Gestalt von entsprechenden wäßrigen, alkalischen Lösungen. Man setzt die Hypochlorite in einer Menge von 1 bis 1,2, vorzugsweise von 1,05 bis i,1 Äquivalenten Hypechlerit, bezogen auf 1 Mol Ausgangsstoff-II, um. Der Aquivalenz wird das oben angegebene Formelschema zugrundegelegt, z.B. bedeuten 2 Mol Natriumhypechlerlt oder 1 Mol Calciumhypochlorit 1 Äquivalent eines Mehls tTitroaniline Vorteilhaft verwendet man Calciumhypochlorit, Magnesiumhypochlorit, Bariumhyoochlorit, Lithiumhypochlorit, vorzugsweise Kaliumhypochlerit und insbesondere Natriumhypochlorit. Die zweckmäßig verwendeten, wäßrigen Hypochloritlösungen, vorteilhaft Alkalihypochloritlösungen, enthalten im allgemeinen von 3 bis 15, vorzugsweise von 12 bis 14 Gewichtsprozent Hypochlorit und können zusätzlich von 0,2 bis 2,5 Mol Alkalihydroxid je Mol Hypochlorit enthalten.
  • Wasser wird in allen Fällen der Halogenierung dem Ausgangsgemisch zugesetzt, was hier als zugesetztes Wasser definiert wird.
  • Daneben bilden sich im Verlauf der Reaktion weitere Anteile an Wasser. Zweckmäßig setzt man dem Ausgangsgemisch 50 bis 5 000, vorteilhaft 500 bis 5 000, vorzugsweise 1 000 bis 4 000 Gewichtsprozent Wasser, bezogen auf die Gewichtsmenge Ausgangsstoff III, zu; der Zusatz erfolgt teilweise oder zweckmäßig ganz in Gestalt entsprechender wäßriger Säurelösungen und/oder Hypochloritlösungen.
  • Die Umsetzung wird im allgemeinen während des ersten Schrittes bei einer Temperatur oberhalb 25 °C, in der Regel bei einer Temperatur von 27 bis 100 °C, zweckmäßig 27 bis 80 °C, insbesondere 27 bis 600C, vorteilhaft 30 bis 55 0C, zweckmäßig von 35 bis 50 °C, vorzugsweise von 40 bis 450C, drucklos oder unter Druck, kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt. In der Regel dienen die Komponenten des Ausgangsgemischs, z.B. Wasser, Säure oder meist das gesamte Ausgangsgemisch als Lösungsmedium der Reaktion.
  • Im allgemeinen verwendet man als Säure für den ersten Schritt starke Säuren. Unter starken Säuren werden hier organische oder anorganische, unter den Reaktionsbedingungen inerte Säuren mit einem Säureexponent (pKs) von -7 bis +2,16 verstanden; bezüglich der Definition der Säureexponenten bzw. des pEs-Qlertes wird auf Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, Band 15, Seite 2, verwiesen. Geeignet sind beispielsweise konzentrierte Schwefelsäure, zweckmäßig wäßrige 90- bis 98-gewichtsprozentige, Phosphorsäure, zweckmäßig wäßrige 85- bis 90-gewichtsprozentige, Salzsäure, zweckmäßig wäßrige 30- bis 38-gewichtsprozentige, Salpetersäure, zweckmäßig wäßrige 60- bis 65-gewichtsprezentige, Perchlorsäure, zweckmäßig wäßrige 65- bis 70 gewichtsprozentige, Ameisensäure, zweckmäßig wäßrige 85- bis 99=gewichtsprozentige.
  • Ebenfalls kommen Chlorwasserstoffgas, Borsäure, Trichloressigsäure, Trifluoressigsäure oder saure Ionenaustauscher in Gestalt von Pelyfluoräthylensulfonsäuren in Betracht. Bevorzugte Säuren sind Salzsäure oder Schwefelsäure, insbesondere vorgenannter Konzentration. Man kann gegebenenfalls denselben Stoff, z.B. Salzsäure, als Säure und gleichzeitig als Halogenierungsmittel wählen. Die Säure verwendet man zweckmäßig in Mengen von 1 bis 30, vorteilhaft 1,0 bis 20, vorzugsweise 5 bis 15 Gewichtsteilen Säure je Gewichtsteil Ausgangsstoff III. Konzentrationen von 5 bis 400, vorzugsweise von 10 bis 100 Gewichtsprozent Säure, bezogen auf die Gewichtsmenge zugesetzten Wassers, kommen vorteilhaft in Betracht. Säure wird bei diesen Kenzentrationsangaben und Mengenangaben als 100-prozentige, wasserfreie Säure berechnet, unabhängig von der tatsächlichen Konstitution oder der mit der Säure beim Zusatz vermischten Wassermenge. Setzt man zusammen mit der Hypochloritlösung überschüssiges Alkali zu, was häufig aus Gründen der Stabilisierung solcher Lösungen geschieht, so werden im allgemeinen vorgenannte vorteilhafte Säuremengen durch entsprechende, dem Alkaliüberschuß äquivalente Säuremengen erhöht.
  • Die im ersten Schritt gebildeten Ausgangsstoffe II werden in ihrem Umsetzungsgemisch im zweiten Schritt der erfindungsgemäßen Umsetzung in stöchiometrischer Menge oder mit einem Uberschuß an Alkohol, vorzugsweise in einer Menge von 3 bis 30, insbesondere von 5 bis 15 Äquivalenten (Mol, dividiert durch Zahl der Hydroxylgruppen im Moleküls Alkohol je Mol Ausgangsstoff III, umgesetzt. Die Alkohole können aliphatische, cycloaliphatische oder araliphatische Mono- oder Polyalkohole sein.
  • Bevorzugte Alkohole sind solche der Formel R³OH IV, worin R3 einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder einen Cyclohexylrest oder einen Aralkylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen oder den Rest Ho-R4- -> in dem R4 einen aliphatischen Rest, insbesondere einen Alkylenrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen bezeichnet, oder den Rest R50-(R40)n-R4 s worin die einzelnen Reste R4 gleich oder verschieden sein können und für einen aliphatischen Rest, insbesondere einen Alkylenrest mit 2 bis )T Kohlenstoffatomen stehen, und R5 ein Wasserstoffatom oder einen aliphatischen Rest, insbesondere einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, bezeichnet, und n für die Zahl 4, 3, 2 oder insbesondere 1 steht, bedeutet. Die vorgenannten Reste können noch durch unter den Reaktionsbedingungen inerte Gruppen, z.B. Alkylgruppen oder Alkoxygruppen mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, substituiert sein.
  • Als Alkohole IV kommen z.B. Methanol, Äthanol, n- und i-Propanol, n-Butanol, Butanol-2, Isobutanol, Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Methyläthylenglykol, Benzylalkohol, n-Pentanol, Phenyläthanol, Neopentylglykol, p-Methylbenzylalkohol, p-thoxybenzylalkohol, 1,3-Propylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,2-Propylenglykol, Triäthylenglykel, Diäthylenglykol-mono-n-butyläther; oder entsprechende Gemische in Frage. Bevorzugt sind Äthanol, Isopropanol, Methyläthylenglykol, n-Propanol, Isobutanol.
  • Weiterhin verwendet man im zweiten Schritt der Reaktion Mitrosierunesmittel, z.B. salpetrige Säure und Stoffe, die sich unter den Reaktionsbedingungen in salpetrige Säure umwandeln, wie nitrose Gase; Salze, bevorzugt Alkalisalze der salpetrigen Säure, insbesondere Kaliumnitrit und ITatriumnitrit, Ester der salpetrigen Säure, zweckmäßig Cycloalkyl-, Aralkylnitrite oder vorzugsweise Alkylnitrite. Im Falle der Verwendung von Alkylnitriten kann auf einen Zusatz von Alkohol ganz oder zweckmäßig teilweise verzichtet werden, da unter den Reaktionsbedingungen solche Nitrite eine Kombination von salpetriger Säure und dem entsprechenden Alkohol ersetzen können; in solchen Fällen ist ein Verhältnis von 1 bis 5 Aqivaleten Alkohol je Mol Ausgangsstoff III zweckmäßig. Vorzugsweise kommen bei den Estern Alkylnitrite mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, z.B. Athyl-J n-Propyl-, n-Isopropylnitrit, n-Butyl-, Isobutyl-, sek. -Butyl-, tert.-Butyl-, Amyl-, Isoamylnitrit, Benzylnitrit, Wyclohexylnitrit und insbesondere Methylnitrit in Betracht. Unter nitrosen Gasen werden hier die als Nitrosierungsmittel bekannten Stickstofföxide wie Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid, Stickstofftetroxid oder Distickstofftrioxid verstanden. Sie können einzeln oder zwecksmäßig in einem entsprechenden Gemisch, vorteilhaft von Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid, verwendet werden. Im allgemeinen kommen Mengen von 1,1 bis 5 Mol Alkylnitrit, Salpetrigsäureester und/oder nitrose Gase je Mol Ausgangsstoff III, zweckmäßig 1,1 bis 2,7, insbesondere 1,1 bis 1,7 Mol Alkylnitrit bzw. Salpetrigsäureester oder 1,5 bis 5, insbesondere 2 bis 4 Mol N203 je Mol Ausgangsstoff III, in Betracht. Den genannten Stickstoffoxiden bzw. Gasgemischen können noch unter den Reaktionsbedingungen inerte Gase, z.B. Stickstoff, zugemischt werden.
  • Ebenfalls kommen als Nitrosierungsmittel Glykolester der salpetrigen Säure in Frage. Diese Ester der salpetrigen Säure können in beliebiger Weise, zweckmäßig nach dem in der deutschen Offenlegungsschrift 2 144 420 beschriebenen Verfahren, durch Umsetzung von Glykolen oder Glykolderivaten mit salpetriger Säure oder Stickoxiden, hergestellt werden. Bevorzugte Ester von Glykolen und Glykolderivaten sind Mono- oder Diglykolester der salpetrigen Säure der Formel ONO - R6 - X worin R6 den Rest -R7-0- oder den Rest bedeutet, R7 einen aliphatischen Rest und R8 ein Wasserstoffatom oder einen aliphatischen Rest bezeichnen, n für die Zahl 1, 2, 3 oder 4 steht und X die Gruppe -NO, einen aliphatischen, araliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Rest bedeutet.
  • Vorteilhaft bezeichnen R7 einen Alkylrest mit 3 bis 12, insbesondere 4 bis 9 Kohlenstoffatomen, R8 ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, ins besondere die Methylgruppe, steht n für die Zahl 1, 2 oder 3 und bedeutet X die Gruppe -NO, einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen Aralkylrest mit 7 bis 12 Nohlenstoffatomen, einen Cyclohexylrest, einen Cyclopentylrest, einen Phenylrest, einen Alkylcarbonylrest mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen, vorteilhaft die Acetylgruppe. Die genannten Alkylreste und Alkylenreste können geradkettig oder verzweigt sein. Vorgenannte vorteilhafte Reste können noch durch unter den Reaktionsbedingungen inerte Gruppen, z.B. alkoxygruppen, Alkylgruppen mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, substituiert sein. Im allgemeinen kommen Mengen von 1,1 bis 5 Mol Monoglykolester je Mol Ausgangsstoff III, zweckmäßig 1,1 bis 2,7, insbesondere 1,1 bis 2,2 Mol Monoglykolester je Mol Ausgangsstoff III, in Betracht. Entsprechend wählt man Mengen von 0,55 bis 2,5, zweckmäßig 0,55 bis 1,35, insbesondere 0,55 bis 1,1 Mol Diglykolester je Mol Ausgangsstoff III.
  • Geeignete Ester V sind beispielsweise Mono- bzw. Diester der salpetrigen Säure mit folgenden Verbindungen.
  • CH3O-CH2CH2 -OH C2H5O-CH2CH2-OH C3H70-CH2CH2-OH C4H9O-CH2CH2-OH HO- (CH2CH20)2fI, HO-(CH2CH2O)3H CH3O(CH2CH2O)2H CH3COOCH2CH2OH C2H5O (CH2CH2O ) 2H C3H70 (CH2CH2O ) 2H C6H5OCH2CH2OH C4H9O(CH2CHO)2H CH3O(CH2CH2O)3H C2H5O(CH2CH2O), C3H70(CH2CH2O)3H, C4H9O(CH2CH2O)3H C2H5O(CH2CH2O)4H; Diglykolester, deren P.6 den Rest -R7, -0-, X die Gruppe -NO und R7 die Alkylenreste -(CH2)3-, (CH2)4-, -(CH2 ) 5-, -(CH2)6-, bedeuten.
  • Der zweite Schritt der Umsetzung wird unter Zusatz von Wasser, vorteilhaft in einer Menge von C,2 bis 10 000, zweckmäßig von 0,5 bis 1 000, bevorzugt 5 bis 100, insbesondere von 15 bis 50 Mol Wasser je Mol Ausgangsstoff III durchgeführt, das Wasser kann getrennt und/oder in Gestalt wäßriger Lösungen der Reaktionspartner, z.B. von wäßriger Säure, von wäßrigen Alkalinitritlösungen oder von Gemischen des Alkohols mit Wasser, zugesetzt werden. Das bei der Reaktion selost gebildete Wasser wird in diesem Zusammenhang nicht als zugesetztes Wasser definiert und ist nicht in vorgenannten, vorteilhaften Wassermengen enthalten. Zweckmäßig wird man schon für den ersten Schritt der Umsetzung soviel Wasser zusetzen, daß das zugesetzte und das während des ersten Schrittes gebildete Wasser eine Menge von 0,2 bis 10 000, zweckmäßig von 0,5 bis 1 000, bevorzugt 5 bis 100, vorteilhaft 15 bis 50 Mol vsser je Mol Ausgangsstoff III darstellen. Die Umsetzung wird während des zweiten Schrittes in Gegenwart von Säure, vorteilhaft in einer Menge von 1,5 bis 15, insbesondere von 2,5 bis 10 quivalenten Säure, bezogen auf Ausgangsstoff III, durchgeführt. Es kommen im allgemeinen anorganische Säuren in Betracht. Anstelle einbasischer Säuren können auch äquivalente Mengen mehrbasischer Säuren zur Anwendung gelangen. Beispielsweise sind folgende Säuren geeignet: Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Qodwasserstoff, Perchlorsäure, Schwefelsäure, salpetrige Säure, Phosphorsäure, Salpetersäure; Bor enthaltende Säuren wie Borsäure, Borfluorwasserstoffsäure; oder entsprechende Gemische. Die Säuren können in konzentrierter Form, im Gemisch miteinander und/oder mit einem Lösungsmittel, insbesondere Wasser, angewendet werden. Bevorzugt sind Schwefelsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure, Perchlorsäure. Man kann die Säure am Ende des ersten Schrittes zusetzen; vorteilhaft wird man dieselbe Säure für beide Schritte der Umsetzung wählen und sie im Ausgangsgemisch unter Berücksichtigung des Verbrauchs an Säure in beiden Schritten in solcher Menge vorlegen, daß während des zweiten Schrittes stets Mengen von 1,5 bis 15, insbesondere von 2,5 bis 10 Äquivalenten Säure, bezogen auf Ausgangsstoff III, anwesend sind.
  • Der zweite Schritt der Umsetzung wird zweckmäßig bei einer Temperatur von mindestens 35 °C, in der Regel bei einer Temperatur von 35 °C bis zur Siedetemperatur des Gemisches, vorteilhaft von 40 bis 200°C, vorzugsweise von 45 bis 1000C, drucklos oder unter Druck, kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt.
  • In der Regel dienen Komponenten des Ausgangsgemischs, z.B.
  • Wasser, Alkohol oder Säure, oder zweckmäßig das gesamte Ausgangsgemisch als Lösungsmedium der Reaktion.
  • Die Reaktion kann wie folgt durchgeführt werden: Ein Gemisch von Ausgangsstoff III, Halogenierungsmittel, z.B. Hypochlorit, Säure und Wasser wird während 0,5 bis 25 Stunden bei der Reaktionstemperatur des ersten Schrittes gehalten. Zweckmäßig läßt man das Halogenierungsmittel, z.B. die wäßrige Watriumhypochlorit-Lösung zum Gemisch der Reaktionspartner zulaufen. Der Zulauf kann in einem weiten Bereich beliebig schnell erfolgen.
  • Das Reaktionsende fällt meist mit dem Ende des Zulaufs des Hypochlorits zusammen. In diesem ersten Schritt der Umsetzung wird, ausgehend von einem Nitreanilin bzw. einem Menohalogennitroanilin, das entsprechende Mono- oder Dihalogennitroanilin gebildet. Man beläßt es in seinem Reaktionsgemisch und beginnt mit dem zweiten Schritt der Umsetzung. Nun gibt man Alkohol, Nitrosierungsmittel und gegebenenfalls Säure und Wasser hinzu.
  • Das Gemisch wird während 1,0 bis 25 Stunden bei der Reaktionstemperatur des zweiten Schrittes gehalten. Zweckmäßig läßt man das Nitresierungsmittel, z.B. die wäßrige Natriumnitritlösung oder den Salpetrigsäureester zum Gemisch der Reaktionspartner zulaufen. Der Zulauf kann in einem weiten Bereich beliebig schnell erfolgen. Das Reaktionsende fällt meist mit dem Ende des Zulaufs des Nitrierungsmittels zusammen. Aus dem Reaktionsgemisch wird der Endstoff in üblicher Weise, z.B. durch Filtraktion, abgetrennt.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren neuen Verbindungen sind wertvolle Ausgangsstoffe für die Herstellung von Pharmaceutica, Farbstoffen und Schädlingsbekämpfungsmitteln.
  • Bezüglich der Verwendung wird auf vorgenannte Veröffentlichungen und Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, Band 12, Seiten 798 bis 800, verwiesen.
  • Die in den Beispielen genannten Teile bedeuten Gewichtsteile.
  • Beispiel 1 Man trägt in 950 Teile verdünnte, wäßrige Schwefelsäure (64 Gewichtsprozent) 138 Teile 4-Nitroanilin ein und läßt dann 300 Teile Salzsäure (36 Gewichtsprozent) zulaufen. Bei 590G gibt man 140 Teile wäßriges Wasserstoffsuperoxid (50 Gewichtsprozent) in 2 Stunden zu. Anschließend werden 500 Teile lso propanol hinzugefügt. Man gibt dann bei 600C die Lösung von 200 Teilen NaNO2 in 300 Teilen Wasser während 180 Minuten zu; es entwickelt sich Stickstoff. Man kühlt ab, fügt 300 Teile Wasser hinzu und saugt ab. Man erhält 183 Teile (95 ffi der Theorie ) 3,5-Dichlornitrobenzol vom Schmelzpunkt 58 bis 600C.
  • Beispiel 2 Setzt man analog Beispiel 1 138 Teile 2-Nitroanilin um, erhält man 186 Teile (97 % der Theorie) 3,5-Dichlornitrobenzol vom Schmelzpunkt 57 bis 59°C.
  • Beispiel 3 Man trägt 138 Teile 4-Nitroanilin in 800 Teile verdünnte, wäßrige H2S04 (50 Gewichtprozent) ein und läßt bei 350C 1 350 Teile Chlorauge (enthaltend 165 Teile Natriumhypochlorit und 2 Teile Natriumhydroxid) zulaufen. Es werden 350 Teile Isopropanol und dann 200 Teile H2SO4 (98 Gewichtsprozent) hinzu gefügt. Bei 500C gibt man die Lösung von 125 Teilen NaNO2 in 175 Teilen Wasser während 300 Minuten zu; es entwickelt sich Stickstoff. Man kühlt ab, fügt 500 Teile Wasser hinzu und saugt ab. Man erhält 180 Teile (94 % der Theorie) 3,5-Dichlornitrobenzol vom Schmelzpunkt 57 bis 60 °C.
  • Beispiel 4 Man trägt in 950 Teile verdünnte, wäßrige Schwefelsäure (65 Gewichtsprozent) 138 Teile 4-Nitroanilin ein und läßt dann 250 Teile Salzsäure (36 Gewichtsprozent) schnell zulaufen.
  • Bei 50 0C gibt man die Lösung aus 81 Teilen Natriumchlorat und 120 Teilen Wasser zu. Anschließend werden 600 Teile Isopropanol hinzugefügt. Man gibt dann die Lösung von 200 Teilen NaNO2 in 300 Teilen Wasser während 120 Minuten zu; es entwickelt sich Stickstoff. Man kühlt ab, fügt 300 Teile Wasser hinzu und saugt ab. Man erhält 189 Teile (98 ß der Theorie) ),5-Dichlornitrobenzol vom. Schmelzpunkt 59 bis 610C Beispiel 5 Man trägt 138 Teile 4-Nitreanilin in 1 300 Teile Wasser ein und gibt dann bei 45 bis 500C 325 Teile Brom zu. Man fügt dann 500 Teile Schwefelsäure (98 Gewichtsprozent) und anschließend 1000 Teile Isopropanol hinzu. Anschließend gibt man bei 50 °C Teile NaNO2 in 300 Teilen Wasser während 300 Minuten zu; es entwickelt sich Stickstoff. Man kühlt b, fügt 1 000 Teile Wasser hinzu und saugt ab. Man erhält 267 Telle (95 der Theorie) 3,5-Dibromnitrobenzol vom Schmelzpunkt 100 bis 1030C.

Claims (1)

  1. Patentanspruch Verfahren ztlr Herstellung von Halogennitrobenzolen nach er Verfahrensweise zur Herstellung von Halogennitrobenzolen der Formel worin R1 und R2 gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Halogenatom bedeuten und ' auch ein Wasserstoffatom be zeichnen kann, durch Umsetzung von Halogennitreanilinen mit Alkoholen und Nitrosierungsmitteln bei erhöhter Temperatur In Gegenwart von Säure, wobei man Halogennitroaniline der Formel worin R1 und R2 die vorgenannten Bedeutungen besitzen, mit aliphatischen, cycloaliphatischen oder araliphatischen Alkoholen bei einer Temperatur von mindestens 35°C unter Zusatz von Wasser umsetzt, nach Patentanmeldung P 25 55 736, dadurch gekennzeichnet, daß man in einem ersten Schritt ein Nitroanilinin der Formel- worin R2 die vorgenannte Bedeutung besitzt, mit einem Halogenierungsmittel in Gegenwart von Wasser und Säure umsetzt und das so gebildete Halogennitroanilin ohne Abtrennung aus seinem Umsetzungsgemisch in einem 2. Schritt als Ausgangsstoff II verwendet.
DE19762657234 1976-12-17 1976-12-17 Verfahren zur Herstellung von Halogennitrobenzolen Expired DE2657234C3 (de)

Priority Applications (9)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19762657234 DE2657234C3 (de) 1976-12-17 1976-12-17 Verfahren zur Herstellung von Halogennitrobenzolen
CH1308577A CH609959A5 (de) 1976-12-17 1977-10-27
US05/851,689 US4172098A (en) 1976-12-17 1977-11-15 Manufacture of substituted halobenzenes
IT30196/77A IT1115550B (it) 1976-12-17 1977-11-29 Processo per la preparazione di alogenonitrobenzeni
FR7737474A FR2374293A2 (fr) 1976-12-17 1977-12-13 Procede de preparation d'halogenonitrobenzenes
JP14999777A JPS5377027A (en) 1976-12-17 1977-12-15 Process for preparing halobfnzole
BE183517A BE861928R (fr) 1976-12-17 1977-12-16 Procede de preparation de nitro-benzenes halogenes
GB52393/77A GB1592890A (en) 1976-12-17 1977-12-16 Manufacture of halobenzenes
JP18826884A JPS6075443A (ja) 1976-12-17 1984-09-10 ハロゲン安息香酸化合物の製法

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19762657234 DE2657234C3 (de) 1976-12-17 1976-12-17 Verfahren zur Herstellung von Halogennitrobenzolen

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2657234A1 true DE2657234A1 (de) 1978-06-22
DE2657234B2 DE2657234B2 (de) 1979-11-22
DE2657234C3 DE2657234C3 (de) 1986-06-19

Family

ID=5995799

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19762657234 Expired DE2657234C3 (de) 1976-12-17 1976-12-17 Verfahren zur Herstellung von Halogennitrobenzolen

Country Status (3)

Country Link
JP (1) JPS6075443A (de)
BE (1) BE861928R (de)
DE (1) DE2657234C3 (de)

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
RU1770319C (ru) * 1988-12-30 1992-10-23 Московское научно-производственное объединение "НИОПИК" Способ получени 2-бром-4,6-динитрохлорбензола
CN112707836B (zh) 2019-10-25 2022-10-14 南通泰禾化工股份有限公司 一种间二酰胺类化合物的制备方法
CN112707835B (zh) * 2019-10-25 2022-10-21 长沙嘉桥生物科技有限公司 一种间二酰胺类化合物的溴化方法

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
NICHTS-ERMITTELT *

Also Published As

Publication number Publication date
DE2657234B2 (de) 1979-11-22
JPS6075443A (ja) 1985-04-27
DE2657234C3 (de) 1986-06-19
JPS623138B2 (de) 1987-01-23
BE861928R (fr) 1978-06-16

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2422306C3 (de) Verfahren zur Herstellung von o- und p-Nitrochlorbenzol
DE2657234A1 (de) Verfahren zur herstellung von halogennitrobenzolen
EP0154239B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Chlor-2,4-dinitranilin
DE2216804A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2 Nitro-4,6 dichlor 5 methylphenol
DE2648054C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Dichlornitroanilinen
EP0059241B1 (de) Verfahren zur Herstellung von aromatischen Sulfohalogeniden
DE2653641C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 1,3- Diaryltriazenen
EP0004635B1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Anthranilsäure
DE2724362A1 (de) Verfahren zur herstellung von halogennitrobenzolen
DE2503504C2 (de) Verfahren zur herstellung von kernjodierten jodverbindungen mit aromatischem charakter
DE2721133A1 (de) Verfahren zur herstellung von halogenbenzoesaeureverbindungen
DE2555736C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Halogennitrobenzolen
DE2416722B2 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Nitrohalogenophenolen
DE2258530A1 (de) Verfahren zur herstellung von 4.4'dinitrostilben-2.2'-disulphonsaeure
EP0124084B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Chlor-2,4-dinitrophenol
DE2318106C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Dichlorbenzoesäuren
DE3014972C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 2,4-Dinitro-6-bromanilin
DE1804810A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfatobetainen
CH634045A5 (en) Process for preparing mono alkali-metal salts of 1-amino-8-naphthol-3,6-disulphonic acid
DE2328757B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Aminen
DE2659147C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Halogenbenzoesäureverbindungen
EP0270815A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 5-aminosalicylsäure
DE2657477C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Canthaxanthin
DE1088939B (de) Verfahren zur Herstellung von Hydrazin
DE3314431A1 (de) Verfahren zur herstellung von quadratsaeure

Legal Events

Date Code Title Description
OD Request for examination
8281 Inventor (new situation)

Free format text: SCHEUERMANN, HORST, DIPL.-CHEM. DR. JERSAK, ULRICH, DIPL.-CHEM. DR. GOERTH, HELMUT, DIPL.-CHEM. DR., 6700 LUDWIGSHAFEN, DE

AF Is addition to no.

Ref country code: DE

Ref document number: 2555736

Format of ref document f/p: P

C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8380 Miscellaneous part iii

Free format text: IN DER PATENTSCHRIFT IST FOLGENDE BERICHTIGUNG DURCHZUFUEHREN: SP. 3/4, LETZTE ZEILE: NH(PFEIL ABWAERTS)2(PFEIL ABWAERTS) AM BENZOLRING IST ZU STREICHEN. FORMEL MUSS HEISSEN: 3,5-DICHLORNITROBENZOL

8362 Rights of main patent transferred to additional patent
8339 Ceased/non-payment of the annual fee