DE2656631B2 - Vorrichtung und Verfahren zum magnetischen Behandeln von Saatgut - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zum magnetischen Behandeln von Saatgut

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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01CPLANTING; SOWING; FERTILISING
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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum magnetischen Behandeln von Saatgut mit einem Magneten zum Erzeugen eines Magnetfeldes, einem im Abstand von dem Magneten in dem Magnetfeld angeordneten Gehäuse, das eine verschließbare Einbringöffnung für das Saatgut aufweist, welches in dem Magnetfeld gehalten wird, und mit einer in dem Gehäuse in Wirkverbindung stehenden Antriebseinrichtung, die im Gehäuse eine Umwälzbewegung des Saatguts gewährleistet, sowie das mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausführbare Verfahren.
Es ist allgemein anerkannt, daß die physische und genetische Entwicklung jedes lebenden biologischen Systems in einem gewissen Ausmaß verändert werden kann, wenn das System einem starken Magnetfeld ausgesetzt wird. Beispielsweise ist es seit langem bekannt, daß die Keimungszeit von Saatgut und die Geschwindigkeit des Wachstums von Pflanzen aus dem Saatgut durch Behandlung mit einem Magnetfeld beeinflußt werden können. Diese Erscheinung ist von U.J.Fittmanin »Biomagnetism-a Mysterious Plant Growth Factor«, Canada Agriculture, Ausgabe Sommer 1 (J(i8, behandelt worden. In einer späteren Arbeit unter dem Titel »Effect of Seed Exposure to Magnetic Field on Plant Physical Properties and Yield«, ASAE Paper No. 73-316 (Juni 1973) kommt Moustafa zu dem Schluß, daß durch die Behandlung von Saatgut mit einem elektromagnetischen Feld vor der Aussaat mindestens unter Gewächshausbedingungen offenbar das Keimwachstum beschleunigt und die Gesamtblattfläche der Pflanzen vergrößert wird.
In der US-PS 3 675 367 (Amburn) ist eine Vorrichtung zum Bewegen von Saatgut durch ein Magnetfeld angegeben. Mit Hilfe dieser Vorrichtung soll die für eine genügende magnetische Behandlung von Saatgut erforderliche Zeit so verkürzt werden, daß 'lie magnetische Behandlung von Saatgut kommerziell interessant wird. Die genannte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer langgestreckten Röhre, auf der zwischen ihren Enden ein Elektromagnet montiert ist, mit dem im Innern der Röhre ein Magnetfe'j erzeugt wird. Es ist ferner eine mit einer Schnecke versehene Fördereinrichtung vorgesehen, mit der das Saatgut derart durch die Röhre gefördert wird, daß die Samen in dem Magnetfeld umgewälzt und diesem daher in zahlreichen Stellungen ausgesetzt werden. In der Patentschrift ist angegeben, daß durch diese Behandlung von Saatgut der Ernteertrag gegenüber dem von unbehandeltem Saatgut erhaltenen Ernteertrag verbessert wird.
Nach der genannten Patentschrift wird das Saatgut mit einem zweipoligen Magnetfeld behandelt, von dessen Nordpol und Südpol Energie auf das Saatgut einwirkt. In der Patentschrift ist ausgeführt, daß Anzeichen dafür vorhanden waren, daß bei der Behandlung des Saatguts ein besserer Erfolg erzielt wird, wenn sich der Nordpol am Eintrittsende der Vorrichtung befindet. Die Patentschrift enthält jedoch keine Anregung oder Erkenntnis, daß der Einfluß des einen Pols zu anderen Ergebnissen führt oder führen könnte als der Einfluß des anderen Pols. Der Erfinder war ja der seit langem herrschenden Auffassung, daß der Nordpol und der Südpol eines Magneten homogen sind und Energie von demselben Potentialtyp aussenden. Seither hat es sich gezeigt, daß diese Auffassung falsch ist und die beiden Pole eines Magneten vollkommen verschiedene elektrische Potentiale und Wirkungen haben und der Einfluß der beiden Pole auf lebende Systeme zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führt.
Man nimmt jetzt an, daß von dem Nordpol, d.h., der bei frei drehbar gelagertem Magneten nach Süden weisende Pol, negative Energie und von dem Südpol, d.h., der bei frei drehbar gelagertem Magneten nach Norden weisende Pol, positive Energie ausgeht. Diese Annahme beruht auf den Ergebnissen der Untersuchung der Elektronenbahnen, die den die Pole umgebenden Feldern zugeordnet sind. Dabei wurde gefunden, daß das Südpolende eines Magneten den Elektronen einen rechtsdrehenden Spin (im Uhrzeigersinn) und das Nordpolende eines Magneten den Elektronen einen linksdrehenden Spin (im Gegensinn des Uhrzeigers) erteilt. Ferner hat es sich dabei gezeigt, daß die aus dem Südpol austretenden magnetischen Kraftlinien an der Bloch-Wand wieder in den Magneten eintreten und daß dort eine Phasendrehung um 180° stattfindet, worauf die Elektronen an derselben Stelle in Form von Nordpolenergie aus der Bloch-Wand austreten und am Nordpol des Magneten wieder in diesen eintreten. Diese Erscheinungen sind von Davis und Mitarbeitern in »Magnetism and its Effects on the Living System« und »The Magnetic Effect« (Exposition Press, Hicksvillc, N.Y.), ausführlich beschrieben worden.
In der GB-PS 1 065 864 (Tsukamoto) sind die unterschiedlichen Einflüsse des Nord- und des Südpols auf die Keimungszeit von Saatgut und die Wuchshöhe von Pflanzen im Zusammenhang mit der Verwendung eines in die Erde einzubettenden und dort zerfallenden Dauermagneten angeführt. Dabei erstreckt sich die Lehre der GB-PS 1 065 864 jedoch nicht auf eine Vorrichtung zum Vorbehandeln von Saatgut vor der Aussaat oder auf ein Verfahren zum Umwälzen des Ί Saatguts in einem einpoligen Magnetfeld vor der Aussaat.
Der Erfindung liegt daher gegenüber dem eingangs angegebenen Stand der Technik, die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum
κι Behandeln von Saatgut und/oder Sämlingen in einem einpoligen Magnetfeld zu schaffen.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Magnet ein einpoliges Magnetfeld er-
1") zeugt und die Antriebseinrichtung das Gehäuse in Drehung versetzt, wobei kein Weitertransport des Saatguts in dem einpoligen Magnetfeld erfolgt. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung rotiert das Gehäuse nur in einem von einem Pol des Magneten erzeugten Magnetfeld, so daß das Saatgut bzw. die Sämlinge nur der Einwirkung dieses einpoligen Magnetfeldes mehr oder weniger ununterbrochen ausgesetzt sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum magnetisehen Behandeln von Saatgut zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß nur durch Umwälzen des Saatguts in einem einpoligen Magnetfeld während eines Zeitraums von fünf Sekunden bis 14 Stunden zwischen dem Saatgut und dem Magnetfeld eine ReIativbewegung herbeigeführt wird, die bewirkt, daß alle Teile des Saatguts dem Magnetfeld ausgesetzt werden, das im Bereich des Saatguts eine magnetische Flußdichte von 600 bis 3500 Gauß besitzt, und daß das Saatgut nur im Bereich des Magnetfeldes bewegt wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen näher beschrieben worden.
Die Erfindung befaßt sich daher mit der Behandlung von Saatgut und Sämlingen mit magnetomagnetischer Energie, d. h. mit magnetischer Energie, die von einem Magneten und nicht von einer anderen Energiequelle erhalten wird. Dabei wird als »Saatgut« jede pflanzliche Substanz bezeichnet, aus der Pflanzen
4-, gezogen werden können, z.B. Samen, Sämlinge, Zwiebeln, Knollen, Stecklinge, Setzlinge, Stengel, Stiele, Halme und dergleichen. Mit besonderem Vorteil ist die Erfindung auf die Behandlung von Saatgut in Form von Zuckerrohrhalmen in einer Länge von etwa 150-210 cm anwendbar, die nach der erfindungsgemäßen Behandlung horizontal eingepflanzt werden können. Es hat sich gezeigt, daß nach einem derartigen Einpflanzen Seitentriebe offenbar von den Halmknoten aus wachsen. Im Rahmen der Erfindung kann man jeden Magneten verwenden, dessen Pole so voneinander getrennt sind, daß die von jedem Pol ausgesendete Energie von der von dem anderen Pol ausgesendeten Energie isoliert werden kann. Bei der Auswahl eines geeigneten Magneten kommt es daher
b0 vor allem auf die Trennung der Pole an. Die beste Trennung der Pole ist bei einem geraden Stabmagneten oder einem zylindrischen Magneten gegeben, die daher zweckmäßig sind. Man kann aber Festkörper-Elektromagneten oder Elektromagneten mit lan-
b5 gen Wicklungen mit ebensogutem Erfolg verwenden.
Ausführungsbeispiele werden nachstehend an Hand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 in Ansicht eine Ausführungsform der Erfindung mit einem zylindrischen Gehäuse, das zur Aufnahme von Saatgut bestimmt ist, sowie einer Antriebseinrichtung für das Gehäuse und der Einrichtung zum Erzeugen eines einpoligen Magnetfeldes.
Fig. 2 in Ansicht eine andere Ausführungsform der Erfindung mit einer Eintritts- und einer Austrittsöffnung, die mit dem Innern des Gehäuses verbunden sind, und einem der Antriebseinrichtung zugeordneten Zeitschalter.
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Behandeln von Saatgut mit einem einpoligen Magnetfeld ist in Fig. 1 mit 10 bezeichnet. Die Vorrichtung besitzt einen Magneten 12, ein Gehäuse 14, das sich durch das von dem Magneten 12 erzeugte Magnetfeld bewegt, und eine Antriebseinrichtung 16, die dem Gehäuse 14 die gewünschte Bewegung erteilt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bildet das Gehäuse eine zylindrische Umschließung mit einander entgegengesetzten, allgemein parallelen Endwänden 18, 20, die durch einen zylindrischen Mantel 22 miteinander verbunden sind. Natürlich braucht das Gehäuse 14 nicht zylindrisch zu sein. Ferner kann das Gehäuse jede geeignete Abmessung haben, damit es das zu behandelnde Saatgut aufnehmen kann. Eine Zugangsöffnung 24 in dem zylindrischen Mantel 22 führt in das Innere des Gehäuses 14. Durch diese Zugangsöffnung 24 kann mit dem Magnetfeld zu behandelndes Saatgut in das Gehäuse eingebracht und behandeltes Saatgut aus dem Gehäuse ausgebracht werden. Zum Schließen der Zugangsöffnung 24 ist ein abnehmbarer Deckel 26 vorgesehen, der mit einem Handgriff 28 versehen ist, der das Aufsetzen des Dckkels auf die Öffnung 24 und das Abnehmen des Dekkels auf die bzw. von der Öffnung 24 erleichtert. Zum Festhalten des Deckels über der Zugangsöffnung kann man beliebige, übliche Mittel vorsehen.
In jeder Endwand 18 oder 20 ist zentral eine Öffnung 29,30 für die Aufnahme einer Welle 32 vorgesehen, die das zylindrische Gehäuse 14 in der Längsrichtung durchsetzt und in den Endwänden derart festgelegt ist, daß sich das mit der Welle vorzugsweise koaxiale Gehäuse 14 mit der Welle mitdreht. Die Welle 32 trägt an ihrem einen Ende 34 eine Riemenseheibe 36, die von einem Treibriemen 38 umschlungen ist. Dieser wird in der üblichen Weise von einer Motoranordnung 40 angetrieben, die einen Motor 42, eine Motorwelle 44 und eine auf dieser angeordnete Riemenscheibe 46 aufweist. Die Welle 32, die Riemenscheibe 36 und die Motoranordnung 40 bilden die Antriebseinrichtung 16.
Wenn die Antriebseinrichtung 16 das Gehäuse 14 um die Achse der Welle 32 in der einen oder anderen Richtung dreht, wird das in dem Gehäuse 14 befindliche Saatgut dem einpoligen Magnetfeld ausgesetzt, das von dem Magneten 12 erzeugt wird. Dieser erstreckt sich vorzugsweise längs einer Seite des Gehäuses 14. Der Magnet 12 kann in jeder beliebigen Weise montiert werden, sofern dadurch gewährleistet ist, daß die von einem einzigen Pol des Magneten 12 ausgehende Energie auf das in dem Gehäuse 14 befindliche Saatgut zur Einwirkung kommt. Man erkennt, daß das von dein Magneten 12 erzeugte Magnetfeld den zylindrischen Mantel 22des Gehäuses ^durchdringt. Man kann ilen Magneten 12 auch im Bereich einer oder beider Endwände 18, 20 so anordnen, daß er durch diese Endwände lies Gehäuses hindurch Energie abiiihl. In anderen AiislülmiiiKsfoimen kann man den Magneten 12 an der Innen- oder Außenwandung des Gehäuses 14 anbringen, wobei nur darauf zu achten ist, daß der Magnet so orientiert ist, daß der Inhalt des Gehäuses 14 nur der von einem der Magnetpole ausgehenden Energie ausgesetzt ist. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht der Magnet 12 aus einem im wesentlichen flachen, allgemein rechteckigen Körper aus magnetischem Material, wobei die eine Seite 12a des Magnets dessen Südpol und die andere Seite 12b desen Nordpol bildet. Im Bereich einer Erzeugenden des zylindrischen Mantels 22 ist eine am einen Ende offene, langgestreckte Umschließung 48 zum Tragen des Magneten angeordnet. Der Magnet 12 wird so in die Umschließung 48 geschoben, daß eine seiner polbildenden Seiten 12« und 12b dem Gehäuse 14 zugekehrt ist, se daß von diesem Pol ausgehende Energie in das Gchäuseinncre eintritt. Der Magnet 12 ist am einen Ende zweckmäßig mit einem abstehenden Knopf odei Handgriff 13 versehen, an dem der Magnet beim Hineinschieben und Herausziehen in die bzw. aus dei Umschließung 48 erfaßt werden kann. Wenn der Inhalt des Gehäuses der Einwirkung des anderen Magnetpols ausgesetzt werden soll, erfaßt man einfacl den Knopf 13, zieht den Magneten 12 aus dem offener Ende der Umschließung 48 heraus, dreht dann der Magneten um, so daß der andere Pol dem Gchäusi zugekehrt ist, und schiebt darauf den Magneten durel das offene Ende der Umschließung 48 wieder in diesi hinein. Wenn der Magnet 12 ein Elektromagnet ist kann er natürlich elektrisch, z.B. durch Umkehruni der Stromrichtung, umgepolt werden.
Wenn in der Vorrichtung 10 Saatgut der Einwirkung eines der Pole des Magneten 12 ausgesetzt wer den soll, nimmt man den Deckel 26 von der Öffnunj 24 ab, worauf das zu behandelnde Saatgut in das Ge häuse eingebracht und der Deckel 26 wieder auf dii Öffnung aufgesetzt wird. Danach wird der gewünscht« Magnetpol ausgewählt und der Magnet 12 so orientiert, daß dem Gehäuse der richtige Pol zugekehrt ist In dieser Orientierung wird der Magnet 12 in seini Umschließung 48 geschoben. Nun wird der Motor 4i in Gang gesetzt, so daß über die Motorwelle 42, dii Riemenscheiben 46 und 36 und den Treibriemen 3} die Welle 32 und mit ihr das Gehäuse 14 gedreht wird Bei sich drehendem Gehäuse bewegt sich das darii befindliche Saatgut durch das von dem Magneten Ii erzeugte, in das Gehäuse 14 eintretende Magnetfeld Dabei wird in dem Magnetfeld jeder Samenkörper un seine Längs- und Querachse umgewälzt, so daß aiii Teile des Saatguts dem Magnetfeld ausgesetzt werden Bei der Bewegung der Samenkörper in Berührunj miteinander oder mit der Innenwandung des Genau ses tritt eine Reibung auf, die zur Erzeugung voi Wärme führt, so daß sich das Saatgut und die in den Gehäuse befindliche Luft erwärmen können. Es win angenommen, daß infolge dieser Erwärmung die Sa men sich etwas ausdehnen und für die Einwirkung de Magnetfeldes empfänglicher werden. Um beim Uni wälzen des Saatguts eine Beschädigung desselben zi verhindern, kann die Innenwandung des Gehäuses mi einem weichen, gummiartigen oder gummierten Ma terial ausgekleidet sein. Das Gehäuse 14 wird bis zun Ablauf der gewünschten Behandlungszeit gedreht Danach wird der Motor 14 abgestellt, so daß die Dre hung aufhört. Wenn als Magnet ein Eleklromagne verwendet wird, kann man sowohl den Motor als aucl den Magneten mit Hilfe eines einzigen Schalters aus
schalten, der sowohl die Speisung des Magneten als auch des Motors steuert.
Die Teile des rotierenden Gehäuses, die Wellen, Riemenscheiben, andere Teile der Antriebseinrichtung, die Umschließung für den Magneten usw. dürfen nur eine sehr kleine magnetische Remanenz haben, damit nach dem Ablauf der gewünschten Behandlungszeit das noch in dem Gehäuse befindliche Saatgut keinem Magnetfeld mehr ausgesetzt wird. Infolgedessen werden Werkstoffe bevorzugt, die nicht permanent magnetisierbar sind, beispielsweise Kunststoff, Aluminium, Messing oder dergleichen. Wenn der Magnet kein Elektromagnet ist, wird nach dem Aufhören der Drehung des Gehäuses zweckmäßig der Magnet aus seiner Umschließung herausgenommen oder auf andere Weise verhindert, daß von dem Magneten ausgehende magnetische Energie auf das Saatgut einwirkt. Zu diesem Zweck kann man zwischen dem Magneten 12 und dem Gehäuse 14 eine für ein Magnetfeld undurchlässige (nicht gezeigte) Abschirmung vorsehen, damit das Magnetfeld das Saatgut nicht erreichen kann. Man kann natürlich das Saatgut auch sofort aus dem Gehäuse entfernen.
In der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist zum Drehen des Gehäuses 14 eine andere Antriebseinrichtung vorgesehen. Das Gehäuse 14 wird von zwei Wellen 50 und 52 getragen, die sich in der Längsrichtung des Gehäuses erstrecken und mit der Außenfläche des zylindrischen Mantels 22 in Reibungsberührung stehen. Die Welle 50 ist an entgegengesetzten Enden in Tragstücken 54 frei drehbar gelagert. Die Welle 52 ist ebenfalls in Tragstücken 54 drehbar gelagert, wird jedoch von der Motoranordnung 40 angetrieben.
Während der Einwirkung des einpoligen Magnetfeldes auf das Saatgut kann dieses der Einwirkung eines gasförmigen oder flüssigen Mediums, beispielsweise Luft, Wasser, Flüssigdünger und dergleichen ausgesetzt sein. Zum Beaufschlagen des Saatgutes mit einem gasförmigen Medium stehen mit dem Innern des Gehäuses ein ventilgesteuerter Gaseintrittskanal 56 und ein Gasausti ittskanal 58 in Verbindung, welche die Endwände 18 bzw. 20 durchsetzen. Diese Gasdurchlässe sind besonders zweckmäßig zum Abziehen von Warmluft aus dem Gehäuse und/oder zum Einleiten von kühler Luft in das Gehäuse. Mit dem Innern des Gehäuses stehen ferner eine ventilgesteuerte Flüssigkeits-Zuleitung 60 und eine Flüssigkcits-Abflußleitungin Verbindung, welche die Endwand 18 bzw. 20 durchsetzen. Mittels der Leitungen 60 und 62 kann man eine Flüssigkeit, wie Wasser, Flüssigdünger und dergleichen innig mit dem Saatgut vermischen und gleichzeitig der Einwirkung des einpoligen Magnetfeldes aussetzen. Es wird angenommen, daß durch die Einwirkung desselben unipolaren Magnetfeldes auf das Saatgut und auf Wasser oder andere Flüssigkeiten das Wasser derart verändert wird, daß es die Keimung besser einleiten kann.
Die Behandlungsdauer und die magnetische Flußdichte des Magnetfeldes, dem der Inhalt lies Gehäuses, z. B. das Saatgut, ausgesetzt wird, müssen in Abhängigkeit von der Art des zu behandelnden Saatgutes und den für die aus behandeltem Saatgut gezogenen Pflanzen erwünschten Eigenschaften gewählt werden. Zweckmäßig hat das Magnetfeld eine magnetische Flußdichtc von 600 bis 800 Gauß. Die optimale Behandlungs/.cit des Saatgutes ist ebenfalls stark von der Art des Saatgutes und anderen Behandlungsbedingungcn abhängig, liegt aber im allgemeinen zwischen 5 Sekunden und 14 Stunden, gewöhnlich zwischen 5 Sekunden und 60 Minuten. Sehr lange Behandlungszeiten von bis zu annähernd 14 Stunden sind nur bei sehr wenigen Saatgutarten, z. B. Tabaksamen, zweckmäßig. Durch eine zu kurze Behandlung erhält das Saatgut natürlich nicht die gewünschten Eigenschaften. Andererseits können die Eigenschaften des Saatgutes durch eine zu lange Behandlung beeinträchtigt werden. Es hat sich gezeigt, daß es für jede Art von Saatgut eine optimale Behandlungsdauer gibt und daß man die Brauchbarkeit der Vorrichtung verbessern kann, wenn man den Motor 42 mittels eines Zeitschalters 44 steuert, der mit einer Anzeigelampe
r, 68 verschen ist, die im Betrieb der Vorrichtung leuchtet. Auf der Vorderseite des Zeitschalters 64 können ein Drehknopf 70 mit einem Zeiger und mehreren um den Umfang des Drehknopfes verteilten Marken 72 vorgesehen sein, die mit je einer Zahl, die einer Tabelle entnchmbar ist, oder mit einer Saatgutbezeichnung versehen sind, so daß der Zeitschalter auf das jeweilige Saatgut eingestellt werden kann. Bei mit Zahlen versehenen Marken kann man eine Tabelle verwenden, in der jeder Zahl eine oder mehrere Saatgutarten zugeordnet sind. Beispielsweise kann man den Drehknopf 70 für die Behandlung von Mais in die Stellung 10, für die Behandlung von Baumwoll- und/oder Wassermclonensamcn in die Stellung 8 usw. bringen. Vorzugsweise wird der durch einen F^ederan-
jo trieb in eine Aus-Stellung zurückgestellt und ist er im Uhrzeigersinn auf eine der Marken 72 einstellbar, die eine vorherbestimmte Behandlungszcil für das jeweilige Saatgut angeben. Wenn sich der Drehknopf 70 in einer anderen als der Aus-Stellung befindet, ist die
J5 elektrische Schaltung eingeschaltet und fließt Strom zu dem das Gehäuse 14 drehenden Motor. Danach dreht sich der Drehknopf 70 des Zeitschalters im Gegensinn des Uhrzeigers, bis er wieder die Stellung »Aus« erreicht, worauf der Zeitschalter die elektrisehe Schaltung zum Speisen des Motors 42 und gegebenenfalls eines den Magneten 12 bildenden Elektromagneten ausschaltet. Zusätzlich zu der Lampe 68 kann man zum Anzeigen des Endes der Bchandlungszeit des Saatgutes gegebenenfalls noch andere Signaleinrichtungen vorsehen, beispielsweise eine Klinge, einen Summer und dergleichen.
Wie aus den nachstehenden Beispielen deutlicher hervorgeht, haben Pflanzen aus der Einwirkung des Südpols ausgesetztem Saatgut eine niedrigere Aciditat, dickere aber weniger tiefgehende Wurzeln, größere Blätter, einen höheren Zuckergehalt, ein schnelleres Keimwachstum und einen höheren Eiweißgehalt als Pflanzen aus der Einwirkung des Nordpols ausgesetztem Saatgut. Dagegen erhält man aus nordpolbehandeltem Saatgut einen höheren Ernteertrag und Pflanzen mit höherem Wuchs und längeren und tiefergehenden Wurzeln als aus südpolbehandeltein Saatgut. Somit haben die Pflanzen aus südpolbehimdeltein Saatgut einen höheren Nährwert, während die Nonl-
J0 polbchandlung des Saatgutes zu größeren Ernteerträgen und größeren Pflanzen führt. Diese Angaben sind jedoch stark verallgemeinert. In der Praxis muß für jedes Saatgut bestimmt weiden, welchem Pol ein bestimmtes Saatgut am besten ausgesetzt wird, weil iihnliehe Behandlungsbedingungen bei verschiedenen Saatgutarten zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen. Dagegen sind die Ergebnisse der Behandlung ein und desselben Saatgutes unter gegebenen Bedin-
gungen ziemlieh einheitlich. Man kann daher nicht kategorisch feststellen, daß der Einfluß des Nordpols besser oder schlechter ist als der Einfluß des Südpols, sondern dies ist von der Saatgutart und den gewünschten Ergebnissen abhängig. Beispielsweise kann man zwar unter idealen Wachstumsbedingungen aus südpolbehandeltem Saatgut Pflanzen mit einem höheren Eiweiß- und Zuckergehalt ziehen als aus nordpolbehandeltem Saatgut, doch haben die Pflanzen aus südpolbehandeltem Saatgut weniger tiefgehende Wurzein, so daß diese Pflanzen u.U. in Dürregebieten nicht gedeihen. In diesem Fall kann es zweckmäßiger sein, das Saatgut der Einwirkung des Nordpols auszusetzen, damit die Wurzeln der daraus gezogenen Pflanzen tiefer eindringen, obwohl dabei der Eiweiß- und der Zuckergehalt dieser Pflanzen nicht so hoch sind, als es unter idealen Bedingungen möglich wäre. In Dürregebieten kann der Eiweiß- und Zuckergehalt der Pflanzen aus nordpolbehandeltem Saatgut sich als höher erweisen, weil die Pflanzen besser gedeihen. Nachstehend wird ein Beispiel zur Behandlung von Saatgut in einem einpoligen Magnetfeld erläutert.
Beispiel
Handelsübliche trockene Maissamen und Maiskörner in Nahrungsmittelqualität wurden in drei Gruppen geteilt. Die erste Gruppe wurde während einer festgelegten Zeit durch Umwälzen in einem von einem magnetischen Nordpol erzeugten Magnetfeld behandelt, Die zweite Gruppe erhielt während derselben Zeit eine ähnliche Behandlung in einem Magnetfeld, das von einem Südpol erzeugt wurde. Die dritte Gruppe wurde während desselben Zeitraums in der Vorrichtung umgewälzt, aber keinem Magnetfeld ausgesetzt, Das von dem Nordpol bzw. Südpol erzeugte Magnetfeld hatte im Bereich der Samen bzw. Körner eine Flußdichte von 600 Gauß. Bei allen Gruppen betrug die Bchandlungsdauer 15 Minuten. Die Samen jeder Gruppe wurden an zahlreichen, voneinander getrennten Stellen unter identischen Boden- und Umgebungsbedingungen ausgesät. Alle aus den Samen gezogenen Pflanzen wurden gleichzeitig geerntet. Aus der nachstehenden Tabelle gehen die durchschnittlichen Ergebnisse für alle Aussaatstellen jeder Gruppe hervor, wobei die angegebenen Kennwerte für die Pflanzen mit üblichen Methoden bestimmt wurden.
Tabelle
Eigenschaft der Kontroll Südpol Nordpol
Maispflanze gruppe behandelt behandelt
(unbehan-
delt)
Keimungszeit 7 Tage 4-5 Tage ίι rage
Ertrag (in %
der Kontroll-
10 gruppe) 100 1 14 124-131
Kolben
Dextrose, <)'< Ί 3
Glucose, 'Vt 7 4 3
natürlicher
i'-> Zucker, ''/, 1 3 2
Eiweiß, "A 5 7 3
pH-Wert 7 <i,5
Körner
Dextrose, % T :", 3
-'» Glucose, 7r 1 5 2
natürlicher
Zucker, 9i 3 K) 5
Eiweiß, "A 3 10 5
pH-Wert (i,3 d.5 (i,2
Die vorstehenden Daten sind aus verschiedenen Gründen bemerkenswert. Zunächst haben die aus nordpolbehandeltem und die aus südpolbehandeltem Saatgut gezogenen Pflanzen offenbar höhere Zueker- und Eiweißgehalle. wobei diese Werte bei den Pflanzen aus den südpolbchandeltcm Saatgut besonders hoch waren. Zweitens keimt Saatgut nach einer Südpolbehandlung offenbar schneller als nordpolbehandeltes Saatgut und keimt dieses schneller als unbehandeltes Saatgut. Drittens erhielt man aus nordpolbehandeltem Saatgut den größten, aus südpolbehandeltem Saatgut den zweitgrößten und aus dem unbehandelten Saatgut den drittgrößten Ernteertrag. Dieser wurde in jedem Fall in Ähren pro Flächeneinheit bestimmt. Schließlich hatten die Kolben der aus nordpolbehandeltem und aus südpolbehandeltem Saatgut gezogenen Pflanzen eine höhere Acidität als die Kolben der aus unbehandeltem Saatgut gezogenen Pflanzen. Dagegen hatten die Körner der aus südpolbehandeltem Saatgut gezogenen Pflanzen eine niedrigere und die Körner der aus nordpolbehandeltcn Pflanzen eine höhere Acidität als die Körner der aus unbehandeltem Saatgut gezogenen Pflanzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. 26 56
    Patentansprüche:
    1. Vorrichtung zum magnetischen Behandeln von Saatgut mit einem Magneten zum Erzeugen eines Magnetfeldes, einem im Abstand von dem Magneten in dem Magnetfeld angeordneten Gehäuse, das eine verschließbare Einbringöffnung für das Saatgut aufweist, welches in dem Magnetfeld gehalten wird, und mit einer mit dem Gehäuse in Wirkverbindung stehenden Antriebseinrichtung, die im Gehäuse eine Umwälzbewegung des Saatguts gewährleistet, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (12) ein einpoliges Magnetfeld (12a bzw. 12b) erzeugt und die Antriebseinrichtung (40) das Gehäuse (14) in Drehung versetzt, wobei kein Weitertransport des Saatguts in dem einpoligen Magnetfeld erfolgt.
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das einpolige Magnetfeld ein Nordpotfeld (126) ist.
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das einpolige Magnetfeld ein Südpolfeld (12a) ist.
    4..Vorrichtung nach einem der Ansprüche Ibis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als an sich bekannte Einrichtung zur Steuerung der Behandlungszeit ein Zeitschalter (64) vorgesehen ist, der auf vorbestimmte Ablaufzeiten einstellbar und der Antriebseinrichtung (40) so zugeordnet ist, daß die Bewegung des Gehäuses (14) nach dem Ablauf der eingestellten Ablaufzeit aufhört, wobei ein Zeitgeber mehrere Zeiteinstellungen aufweist und mindestens einigen der Zeiteinstellungen Marken (72) zugeordnet sind, so daß den Zeiteinstellungen Saatgutarten zugestellt werden können, die in dem Gehäuse behandelt werden sollen.
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (14) geschlossen ist und verschließbare öffnungen (56, 58; 60, 62) aufweist, durch die Strömungsmittel in das Gehäuse (14) und aus diesem herausgeführt werden können.
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (14) aus einem an sich bekannten langgestreckten geschlossenen Zylinder (22) besteht und eine Antriebseinrichtung (16,40) vorgesehen ist, die den Zylinder (22) um seine Längsachse dreht.
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (12) im wesentlichen flach ausgebildet und mindestens ebensolang ist wie der Zylinder (22) und daß die eine Seite des Magneten dessen Nordpol (12b) und die andere Seite des Magneten dessen Südpol (12«) bildet.
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (12) im Bereich der Außenfläche des Mantels des Zylinders (22) derart angeordnet ist, daß eine ebene Breitscitc des Magneten (12) dem Mantel zugekehrt und die andere Breitseite des Magneten (12) von dem Mantel abgekehrt ist, so daß das Magnetfeld des Magnetpols, der von der dem Mantel zugekehrten Seite gebildet wird, zu dem Gehäuse (14) hin gerichtet ist.
    y. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (12) ein Elektro
    40
    magnet ist, mit dem der Zeitschalter (64) derart in Wirkungsverbindung steht, daß nach dem Ablauf der eingestellten Ablaufzeit die Stromzufuhr zu dem Magneten (12) beendet wird.
    10. Verfahren zum magnetischen Behandeln von Saatgut, dadurch gekennzeichnet, daß nur durch Umwälzen des Saatguts in einem einpoligen Magnetfeld während eines Zeitraums von fünf Sekunden bis 14 Stunden zwischen dem Saatgut und dem Magnetfeld eine Relativbewegung herbeigeführt wird, die bewirkt, daß alle Teile des Saatguts dem Magnetfeld ausgesetzt werden, das im Bereich des Saatguts eine magnetische Flußdichte von 600 bis 3500 Gauß besitzt, und daß das Saatgut nur im Bereich des Magnetfeldes bewegt wird.
    11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Saatgut während einer Zeit von fünf Sekunden bis zu einer Stunde in dem einpoligen Magnetfeld behandelt wird.
    12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 1], dadurch gekennzeichnet, daß das Saatgut in dem einpoligen Magnetfeld in Berührung mit einer Flüssigkeit umgewälzt wird.
    13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Saatgut in Wasser umgewälzt wird.
DE2656631A 1975-12-15 1976-12-14 Vorrichtung und Verfahren zum magnetischen Behändem von Saatgut Expired DE2656631C3 (de)

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