DE2656631C3 - Vorrichtung und Verfahren zum magnetischen Behändem von Saatgut - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum magnetischen Behändem von SaatgutInfo
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01C—PLANTING; SOWING; FERTILISING
- A01C1/00—Apparatus, or methods of use thereof, for testing or treating seed, roots, or the like, prior to sowing or planting
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum magnetischen Behandeln von Saatgut mit einem Magncten
zum Erzeugen eines Magnetfeldes, einem im Abstand von dem Magneten in dem Magnetfeld
angeordneten Gehäuse, das eine verschließbare Einbringöffnung für das Saatgut aufweist, welches in dem
Magnetfeld gehalten wird, und mit einer in dem Gehäuse
in Wirkverbindung stehenden Antriebseinrichtung, die im Gehäuse eine Umwälzbewegung des
Saatguts gewährleistet, sowie das mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausführbare Verfahren.
Es ist allgemein ai/erkannt, daß die physische und genetische Entwicklung jedes lebenden biologischen
Systems in einem gewissen Ausmaß verändert werden kann, wenn das System einem starken Magnetfeld
ausgescl/t wird. Beispielsweise ist es seit langem bekannt, daß die Keimungszeil von Saatgut und die Geschwindigkeit
des Wachstums von Pflanzen aus dem Saatgut durch Behandlung mit einem Magnetfeld beeinflußt
werden können. Diese Erscheinung ist von U.J.Fittmanin »Biomagnctism-a Mysterious Plant
Growth Factor«. Canada Agriculture, Ausgabe Sommer 1968. behandelt worden In einer späteren Arbeit
unter dem Titel »Effect of Seed Exposure to Magnetic
Field on Plant Physical Properties and Yield«* ASAE Paper No. 73-316 (Juni 1973) kommt Moustafazu
dem Schluß, daß durch die Behandlung von Saatgut mit einem elektromagnetischen Feld Vor der Aussaat
mindestens unter Gewächshausbedingungen offenbar das Keimwachstum beschleunigt und die Gesamtblattfläche
der Pflanzen vergrößert wird.
In der US-PS 3 675 367 (Amburn) ist eine Vorrichtung
zum Bewegen von Saatgut durch ein Magnetfeld angegeben. Mit Hilfe dieser Vorrichtung soll die für
eine genügende magnetische Behandlung von Saatgui erforderliche Zeit so verkürzt werden, da3 die magnetische
Behandlung von Saatgut kommerziell interessant wird. Die genannte Vorrichtung besteht im wesentlichen
aus einer langgestreckten Röhre, auf der zwischen ihren Enden ein Elektromagnet montiert ist.
mit dem im Innern der Röhre ein Magnetfeld erzeugt wird. Es ist ferner eine mit einer Schnecke versehene
Fördereinrichtung vorgesehen, mit der das Saatgut derart durch die Röhre gefördert wird, daß die Samen
in dem Magnetfeld umgcvälzt und diesem daher in zahlreichen Stellungen ausgesetzt werden. In der Patentschrift
ist angegeben, daß durch diese Behandlung von Saatgut der Ernteertrag gegenüber dem von unbehandellüm
Saatgut erhaltenen Ernteertrag verbessert wird.
Nach der genannten Patentschrift wird das Saatgut mit einem zweipoligen Magnetfeld nehandelt. von
dessen Nordpol und Sudpol Energie auf das Saatgut einwirkt. In der Patentschrift ist ausgeführt, daß Anzeichen
dafür vorhanden waren, daß bei der Behandlung des Saatguts ein besserer Erfolg erzielt wird
wenn sich der Nordpol am Eintrittsende der Vorrichtung befindet. Die Patentschrift enthält jedoch kcit e
Anregung oder Erkenntnis, daß der Einfluß des uncn
Pols zu anderen Ergebnissen führt oder führen könnte
als der Einfluß des anderen Pols. Der Ertmder war ja der seit langem herrschenden Auffassung daß ;L-r
Nordpol und der Südpol eines Magneten homogen sind und Energie von demselben Potentialtyp aussenden.
Seither hat es sich gezeigt, daß diese Auffassung falsch ist und die beiden Pole eines Magneten vollkommen
verschiedene elektrische Potentiale und Wirkungen haben und der Einfluß der beiden Polt;
auf lebende Systeme zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen fuhrt.
Man nimm' jetzt an. daß von dem Nordpoi. d.h., der hei frei drehbar gelagertem Magneten nach Süden
weisende Pol. negative Energie und von dem Sudpol.
d.h.. der bei frei drehbar gelagertem Magi tten nach
Norden weisende Pol. positive Energie ausgeht. Diese Annahme beruht auf den Ergebnissen der Untersu
chungder E'iktronenhahncn. die de-» die Pole umgebenden
Feldern zugeordnet sind. Dabei wurde t .funden.
dai5 das Sudpolende eines Magneten ilen
Elektronen einen rechtsdrehenden Spin (im UIv/eigersinn)
und das Nordpi'ende eines Magneten den
Elektronen einen linksdrehenden Spin (im (iegensin, des Uhrzeig"rs) erteilt Fcner hat es sich dabei ge
zeigt, daß die aus dem Sudpoi lustretenden magnetischen
Kraftlinien an der Bloeh-Wand wieder in den Magneten eintreten und daß dort eine Phasendrehung
um IKO" stattfindet, worauf die Elektronen an derselben
Stelle in Form von Nordpolenergie aus der Bloch-Wand austreten und am Nordpol des Magneten
wieder in diesen eintreten. Diese Erscheinungen sind
von Davis und Mitarbeitern in »Magnetism ind its Effects on the Living System« und »The Magnetic Effect«
(Exposition Press, Hicksville, N.Y.), ausführlich
beschrieben worden.
In der GB-PS 1065 864 (Tsukamoto) sind die unterschiedlichen
Einflüsse des Nord- und des Südpols auf die Keimungszeit von Saatgut und die Wuchshöhe
von Pflanzen im Zusammenhang mit der Verwendung eines in die Erde einzubettenden und dort zerfallenden
Dauermagneten angeführt. Dabei erstreckt sich die Lehie der GB-PS I 0(i5 864 jedoch nicht auf ein'-·
Vorrichtung zum Vorbehandeln von Saatgut vor der Aussaat oder auf ein Verfahren zum Umwälzen des
ι Saatguts in einem einpoligen Magnetfeld vor der Aussaat.
Der Erfindung liegt daher gegenübei dem eingangs
angegebenen Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum
K) Behändem von Saatgut und/oder Sämlingen in einem einpoligen Magnetfeld zu schaffen.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs
angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Magnet ein einpoliges Magnetfeld er-
is zeugt und die Antriebseinrichtung das Gehäuse in
Drehung versetzt, wobei kein Weitertransport des Saatguts in dem einpoligen Magnetfeld erfolgt, in der
erfindungsgemäßen Vorrichtung rotiert das Gehäuse nur in einem von einem Pol des Magneten erzeugen
ten Magnetfeld, so daß das Saatgui tv-v. die Samlinpe
nur der Einwirkung dieses einpoligen Magnetfelder mehr oder weniger ununterbrochen ausgesetzt
sind.
Das erfindungsgemaße Verfahren zum ma^.ieti-
.'-. sehen Behandeln von Saatgut zeichnet sich erfindungsgeinäß
dadurch aus, daß nur durch Umwälzen des Saatguts in einem einpoligen Magnetfeld während
eines Zeitraums von fünf Sekunden bis 14 Stunden zwischen dem Saatgut und dem Magnetfeld eine ReIa-
JIi tivbewegung herbeigeführt wird, die bewirkt, daß alle
Teile des Saatguts dem Magnetfeld ausgesetzt werden, das im Bereich des Saatguts eine magnetische Flußdichte
von hOO bis 3500 Gauß besitzt, und daß das
Saatgut nur im Bereich des Magnetfeldes bewegt
j-, wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in der Untei;tn-.prüchen näher beschrieben wenden.
Die F'findung befaßt sich daher mit der Behänd
lung von Saatgut <jnd Sämlingen mit magnetomagneti^cher
In Tgw.d h.mit magnetischer Energie, die
von einem Magneten und nicht von einer anderen Energiequelle erhalten wird. Dabei wird als »Saatgut«
jede pflanzliche Substanz bezeichnet, aus der Pflanzen
4-, gezogen werden können. ...B. Samen. Sämlinge.
Zwiebein. Knollen. Stecklinge. Setzlinge. Stengel.
Stiele. Malme und dergleichen. Mit besonderem VOrleil
ist uie Erfindung auf die Behandlung von Saatgut in Form von Zuckerrohrhalnien in einer Lange von
-)(] etwa 150-210 cm anwenden, die nach der erfindungsgemaüen
Behandlung hcri/ontal eingepflanzt
werden können Es hat sich ge/emt. daß nach einen;
derartigen Einpilanzen Seilendiehe offenbar von den
Ha!nikm<ten aus wachsen Im Rahmen der Frf'ndung
-,-, kann man jeden Magneten verwenden.
<t>:ssen I\iL-s)
voneinander g 'rennt sind, daß »lic von |cdem Pol
aa^esendetc Lm .gie .on der von dem anderen Pol
ausgesendeten Energie isoliert werden kann. Bei der Auswaiil eines geebneten Magneten kommt es daher
„,, vor allem auf die Trennung der Pole an Die beste
Trennung der Pole ist bei einem geraden Stabmagnelert
oder einem zylindrischen Magneten gegeben, die daher zweckmäßig sind. Man kann aber Festkörper*Elektromagneten
oder Elektromagneten mit lan-
b5 gen Wicklungen mi', ebensogutem Erfolg verwenden.
Ausfiihrungsbeispiele werden nachstehend an
Hand der Zeichnung beschrieben. Es /pint
in
ill
Fig. I in Ansicht eine Ausführungsform der Erfindung mit einem zylindrischen Gehäuse, das Zur Aufnahme
von Saatgut bestimmt ist, sowie einer Antriebseinrichtung für das Gehäuse und der fiinrichtütig
zum Erzeugen eines einpoligen Magnetfeldes.
Fig. 2 in Ansicht eine andere Ausführungsform der Erfindung mit einer Eintritts- und einer Austrittsöffiiung,
die mit dem Innern des Gehäuses verbunden sind, und eineni der Antriebseinrichtung zugeordnet
len Zeitschalter.
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Behandeln von Saatgut mit einem einpoligen Magnetfeld
ist in Fig. 1 mit 10 bezeichnet. Die Vorrichtung besitzt einen Magneten 12, ein Gehäuse 14, das sich
durch das von dem Magneten 12 erzeugte Magnetfeld is bewegt, und eine Antriebseinrichtung 16, die dem
Gehäuse 14 die gewünschte Bewegung erteilt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bildet
tiiiS Gehäuse cine iyimuusCnc Ui'i'isci'iiicuüi'ig ί'Γιϊί einander
entgegengesetzten, allgemein parallelen Endwänden 18, 20, die durch einen zylindrischen Mantel
22 miteinander verbunden sind. Natürlich braucht das Gehäuse 14 nicht zylindrisch zu sein. Ferner kann das
Gehäuse jede geeignete Abmessung haben, damit es das zu behandelnde Saatgut aufnehmen kann. Eine
Zugangsöffnung 24 in dem zylindrischen Mantel 22 führt in das Innere des Gehäuses 14. Durch diese Zugangsöffnung
24 kann mit dem Magnetfeld zu behandelndes Saatgut in das Gehäuse eingebracht und behandeltes
Saatgut aus dem Gehäuse ausgebracht werden. Zum Schließen der Zugangsöffnung 24 ist ein
abnehmbarer Deckel 26 vorgesehen, der mit einem Handgriff 28 versehen ist, der das Aufsetzen des Dekkels
auf die Öffnung 24 und das Abnehmen des Dekkels auf die bzw. von der Öffnung 24 erleichtert. Zum
Festhalten des Deckels über der Zugangsöffnung kann man beliebige, übliche Mittel vorsehen.
In jeder Endwand 18 oder 20 ist zentral eine Öffnung 29,30 für die Aufnahme einer Welle 32 vorgesehen,
die das zylindrische Gehäuse 14 in der Längsrichtung durchsetzt und in den Endwänden derart
festgelegt ist, daß sich das mit der Welle vorzugsweise koaxiale Gehäuse 14 mit der Welle mitdreht. Die
Welle 32 trägt an ihrem einen Ende 34 eine Riemenscheibe 36, die von einem Treibriemen 38 umschlungen
ist. Dieser wird in der üblichen Weise von einer Motoranordnung 40 angetrieben, die einen Motor 42,
eine Motorwelle 44 und eine auf dieser angeordnete Riemenscheibe 46 aufweist. Die Welle 32. die Riemenscheibe
36 und die Motoranordnung 40 bilden die Antriebseinrichtung 16.
Wenn die Antriebseinrichtung 16 das Gehäuse 14 um die Achse der Welle 32 in der einen oder anderen
Richtung dreht, wird das in dem Gehäuse 14 befindliche Saatgut dem einpoligen Magnetfeld ausgesetzt,
das von dem Magneten 12 erzeugt wird. Dieser erstreckt sich vorzugsweise längs einer Seite des Gehäuses
14. Der Magnet 12 kann in jeder beliebigen Weise montiert werden, sofern dadurch gewährleistet ist, daß
die von einem einzigen Pol des Magneten 12 ausgehende Energie auf das in dem Gehäuse 14 befindliche
Saatgut zur Einwirkung kommt. Man erkennt, daß das von dem Magneten 12 erzeugte Magnetfeld den zylindrischen
Mantel 22des Gehäuses 14 durchdringt. Man kann den Magneten 12 auch im Bereich einer oder
beider Endwände 18, 20 so anordnen, daß er durch diese Endwände des Gehäuses hindurch Energie abgibt.
In anderen Ausführungsformen kann man den
40
45
■30
55
60
65 Magneten 12 an der Innen- oder Außenwandung des
Gehäuses 14 anbringen, wobei nur darauf zu achten ist, daß der Magnet so orientiert ist, daß der Inhalt
des Gehäuses 14 nur der Von einem der Magnetpole ausgehenden Energie ausgesetzt ist. In einer bevorzugten
Ausführüngsform der Erfindung besteht der Magnet 12 aus einem im wesentlichen flachen, allgemein
rechteckigen Körper aus magnetischem Material, wobei die eine Seite 12o des Magnets dessen SUd^
pol und die andere Seite 12ύ deseri Nordpol bildet. Im Bereich einer Erzeugenden des zylindrischen
Mantels 22 ist eine am einen Ende offene, langgestreckte Umschließung 48 zum Tragen des Magneten
angeordnet. Der Magnet 12 wird so in die Umschließung 48 geschoben, daß eine seiner polbildenden Seiten
12« und 12Λ dem Gehäuse 14 zugekehrt ist, so daß von diesem Pol ausgehende Energie in das Gehäuseinnere
eintritt. Der Magnet 12 ist am einen Ende
Handgriff 13 versehen, an dem der Magnet beim Hineinschieben und Herausziehen in die bzw. aus der
Umschließung 48 erfaßt werden kann. Wenn der Inhalt des Gehäuses der Einwirkung des anderen Magnetpols
ausgesetzt werden soll, erfaßt man einfach den Knopf 13, zieht den Magneten 12 aus dem offenen
Ende der Umschließung 48 heraus, dreht dann den Magneten um, so daß der andere Pol dem Gehäuse
zugekeh! '< ist, und schiebt darauf den Magneten durch das offene Ende der Umschließung 48 wieder in diese
hinein. Wenn der Magnet 12 ein Elektromagnet ist, kann er natürlich elektrisch, z.B. durch Umkehrung
der Stromrichtung, umgepolt werden.
Wenn in der Vorrichtung 10 Saatgut der Einwirkung eines der Pole des Magneten 12 ausgesetzt werden
soll, nimmt man den Deckel 26 von der Öffnung 24 ab, worauf das zu behandelnde Saatgut in das Gehäuse
eingebracht und der Deckel 26 wieder auf die Öffnung aufgesetzt wird. Danach wird der gewünschte
Magnetpol ausgewählt und der Magnet 12 so orientiert, daß dem Gehäuse der richtige Pol zugekehrt ist.
In dieser Orientierung wird der Magnet 12 in seine Umschließung 48 geschoben. Nun wird der Motor 42
in Gang gesetzt, so daß über die Motorwelle 42, die Riemenscheiben 46 und 36 und den Treibriemen 38
die Welle 32 und mit ihr das Gehäuse 14 gedreht wird. Bei sich drehendem Gehäuse bewegt sich das darin
befindliche Saatgut durch das von dem Magneten 12 erzeugte, in das Gehäuse 14 eintretende Magnetfeld.
Dabei wird in dem Magnetfeld jeder Samenkörper um seine Längs- und Querachse umgewälzt, so daß alle
Teile des Saatguts dem Magnetfeld ausgesetzt wei Jen. Bei der Bewegung der Samenkörper in Berührung
miteinander oder mit der Innenwandung des Gehäuses tritt eine Reibung auf, die zur Erzeugung von
Wärme führt, so daß sich das Saatgut und die in dem Gehäuse befindliche Luft erwärmen können. Es wird
angenommen, daß infolge dieser Erwärmung die Samen sich etwas ausdehnen und für die Einwirkung des
Magnetfeldes empfänglicher werden. Um beim Umwälzen des Saatguts eine Beschädigung desselben zu
verhindern, kann die Innenwandung des Gehäuses mit einem weichen, gummiartigen oder gummierten Material
ausgekleidet sein. Das Gehäuse 14 wird bis zum Abiauf der gewünschten Behandlungszeit gedreht.
Danach wird der Motor 14 abgestellt, so daß die Drehung aufhört. Wenn als Magnet ein Elektromagnet
verwendet wird, kann man sowohl den Motor als auch den Magneten mit Hilfe eines einzigen Schalters aus-
schalten, der sowohl die Speisung des Magneten als auch des Motors steuert.
Die Teile des rotierenden Gehäuses, die Wellen, Riemenscheiben, andere Teile der Antriebseinrichtung,
die Umschließung für den Magneten usw. dürfen nur p'jie sehr kleine magnetische Remanenz haben,
damit nach dem Ablauf der gewünschten Behandlungszeit das noch in dem Gehäuse befindliche Saatgut
keinem Magnetfeld mehr ausgesetzt wird. Infolgedessen werden Werkstoffe bevorzugt, die nicht permanent
magnetisierbar sind, beispielsweise Kunststoff, Aluminium, Messing oder dergleichen. Wenn der Magnet
kein Elektromagnet ist, wird nach dem Aufhören der Drehung des Gehäuses zweckmäßig der Magnet
aus seiner Umschließung herausgenommen oder auf andere Weise verhindert, daß von dem Magneten ausgehende
magnetische Energie auf das Saatgut einwirkt. Zu diesem Zweck kann man zwischen dem Magneten
12 und dem Gehäuse 14 eine für ein Magnetfeld undurchlässige (nicht gezeigte) Abschirmung
vorsehen, damit das Magnetfeld das Saatgut nicht erreichen kann. Man kann natürlich das Saatgut
auch sofort aus dem Gehäuse entfernen.
In der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist zum Drehen des Gehäuses 14 eine andere
Antriebseinrichtung vorgesehen. Das Gehäuse 14 wird von zwei Wellen 50 und 52 getragen, die sich
in der Längsrichtung des Gehäuses erstrecken und mit der Außenfläche des zylindrischen Mantels 22 in Reibungsberührung
stehen. Die Welle 50 ist an entgegengesetzten Enden in Tragstücken 54 frei drehbar gelagert.
Die Welle 52 ist ebenfalls in Tragstücken 54 drehbar gelagert, wird jedoch von der Motoranordnung
40 angetrieben.
Während der Einwirkung des einpoligen Magnetfeldes auf das Saatgut kann dieses der Einwirkung eines
gasförmigen oder flüssigen Mediums, beispielsweise Luft, Wasser, Flüssigdünger und dergleichen
ausgesetzt sein. Zum Beaufschlagen des Saatgutes mit einem gasförmigen Medium stehen mit dem Innern
des Gehäuses ein ventilgesteuerter Gaseintrittskanal 56 und ein Gasaustrittskanal 58 in Verbindung, welche
die Endwände 18 bzw. 20 durchsetzen. Diese Gasdurchlässe sind besonders zweckmäßig zum Abziehen
von Warmluft aus dem Gehäuse und/oder zum Einleiten von kühler Luft in das Gehäuse. Mit dem
Innern des Gehäuses stehen ferner eine ventilgesteuerte Flüssigkeits-Zuieiiung 60 und eine Flüssigkeits-Abflußleitung
in Verbindung, weiche die Endwand 18 bzw. 20 durchsetzen. Mittels der Leitungen 60 und
62 kann man eine Flüssigkeit, wie Wasser, Flüssigdünger und dergleichen innig mit dem Saatgut vermischen
und gleichzeitig der Einwirkung des einpoligen Magnetfeldes aussetzen. Es wird angenommen, daß
durch die Einwirkung desselben unipolaren Magnetfeldes auf das Saatgut und auf Wasser oder andere
Flüssigkeiten das Wasser derart verändert wird, daß es die Keimung besser einleiten kann.
Die Behandlungsdauer und die magnetische Flußdichte des Magnetfeldes, dem der Inhalt des Gehäuses,
z. B. das Saatgut, ausgesetzt wird, müssen in Abhängigkeit von der Art des zu behandelnden
Saatgutes und den für die aus behandeltem Saatgut gezogenen Pflanzen erwünschten Eigenschaften gewählt
werden. Zweckmäßig hat das Magnetfeld eine magnetische Flußdichte von 600 bis 800 Gauß. Die
optimale Behandlungszeit des Saatgutes ist ebenfalls stark von der Art des Saatgutes und anderen Behandlungsbedingungen
abhängig, liegt aber im allgemeinen zwischen 5 Sekunden und 14 Stunden, gewöhnlich
zwischen 5 Sekunden und 60 Minuten. Sehr lange Behandlungszeiten von bis zu annähernd 14 Stunden sind
nur bei sehr wenigen Saatgutarten, z. B. Tabaksamen,
zweckmäßig. Durch eine zu kurze Behandlung erhält das Saatgut natürlich nicht die gewünschten Eigen^
schäften. Andererseits können die Eigenschaften des Saatgutes durch eine zu lange Behandlung beeinträchtigt
werden. Es hat sich gezeigt, daß es für jede Art von Saatgut eine optimale Behandlungsdauer gibt
und daß man die Brauchbarkeit der Vorrichtung verbessern kann, wenn man den Motor 42 mittels eines
Zeitschalters 44 steuert, der mit einer Anzeigelampe 68 versehen ist, die im Betrieb der Vorrichtung leuchtet.
Auf der Vorderseite des Zeitschalters 64 können ein Drehknopf 70 mit einem Zeiger und mehreren
um den Umfang des Drehknopfes verteilten Marken 72 vorgesehen sein, die mit je einer Zahl, die einer
Tabelle entnehmbar ist, oder mit einer Saatgutbezeichnung versehen sind, so daß der Zeitschalter auf
das jeweilige Saatgut eingestellt werden kann. Bei mit Zahlen versehenen Marken kann man eine Tabelle
verwenden, in der jeder Zahl eine oder mehrere Saatgutarten zugeordnet sind. Beispielsweise kann man
den Drehknopf 70 für die Behandlung von Mais in die Stellung 10, für die Behandlung von Baumwoll-
und/oder Wassermelonensamen in die Stellung 8 usw. bringen. Vorzugsweise wird der durch einen Federantrieb
in eine Aus-Stellung zurückgestellt und ist er im Uhrzeigersinn auf eine der Marken 72 einstellbar, die
eine vorherbestimmte Behandlungszeit für das jeweilige Saatgut angeben. Wenn sich der Drehknopf 70
in einer anderen als der Aus-Stellung befindet, ist die elektrische Schaltung eingeschaltet und fließt Strom
zu dem das Gehäuse 14 drehenden Motor. Danach dreht sich der Drehknopf 70 des Zeitschalters im Gegensinn
des Uhrzeigers, bis er wieder die Stellung
. »Aus« erreicht, worauf der Zeitschalter die elektrisehe
Schaltung zum Speisen des Motors 42 und gegebenenfalls eines den Magneten 12 bildenden Elektromagneten
ausschaltet. Zusätzlich zu der Lampe 68 kann man zum Anzeigen des Endes der Behandlungszeit des Saatgutes gegebenenfalls noch andere Signal-
einrichtungen vorsehen, beispielsweise eine Klinge, einen Summer und dergleichen.
Wie aus den nachstehenden Beispielen deutlicher hervorgeht, haben Pflanzen aus der Einwirkung des
Südpols ausgesetztem Saatgut eine niedrigere Acidi-
5q tat, dickere aber weniger tiefgehende Wurzeln, größere
Blätter, einen höheren Zuckergehalt, ein schnelleres Keimwachstum und einen höheren Eiweißgehalt
als Pflanzen aus der Einwirkung des Nordpols ausgesetztem Saatgut. Dagegen erhält man aus nordpolbehandeltem
Saatgut einen höheren Ernteertrag und Pflanzen mit höherem Wuchs und längeren und tiefergehenden
Wurzeln als aus südpolbehandeltem Saatgut. Somit haben die Pflanzen aus südpolbehandeltem
Saatgut einen höheren Nährwert, während die Nordpolbehandlung des Saatgutes zu größeren Ernteerträgen
und größeren Pflanzen führt. Diese Angaben sind jedoch stark verallgemeinert. In der Praxis muß für
jedes Saatgut bestimmt werden, welchem Pol ein bestimmtes Saatgut am besten ausgesetzt wird, weil ähnliehe
Behandlungsbedingungen bei verschiedenen Saatgutarten zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen
führen. Dagegen sind die Ergebnisse der Behandlung ein und desselben Saatgutes unter gegebenen Bedin-
gütigen ziemlich einheitlich. Man kann daher nicht kategorisch
feststellen, daß der Einfluß des Nordpols besser oder schlechter ist als der Einfluß des Südpols,
sondern dies ist von der Saatgutart und den gewünschten Ergebnissen abhängig. Beispielsweise kann man
zwar unter idealen Wachstumsbedingungen aus südpolbehandeltem Saatgut Pflanzen mit einem höheren
Eiweiß- und Zuckergehalt ziehen als aus nordpolbehandeltem Saatgut, doch haben die Pflanzen aus südpolbehandeltem
Saatgut weniger tiefgehende Wurzeln, so daß diese Pflanzen u.U. in Dürregebieten
nicht gedeihen. In diesem Fall kann es zweckmäßiger sein, das Saatgut der Einwirkung des Nordpols auszusetzen,
damit die Wurzeln der daraus gezogenen Pflanzen tiefer eindringen, obwohl dabei der Eiweißünd
der Zuckergehalt dieser Pflanzen nicht so hoch sind, als es unter idealen Bedingungen möglich wäre.
In Dürregebieten kann der Eiweiß- und Zuckergehalt der Pfianzen aus nordpolbehandelteni Saatgut
sich als höher erweisen, weil die Pflanzen besser gedeihen. Nachstehend wird ein Beispiel zur Behandlung
von Saatgut in einem einpoligen Magnetfeld erläutert.
Handelsübliche trockene Maissamen und Maiskörner in Nahrungsmittelqualität wurden in drei Gruppen
geteilt. Die erste Gruppe wurde während einer festgelegten Zeit durch Umwälzen in einem von einem magnetischen
Nordpol erzeugten Magnetfeld behandelt. Die zweite Gruppe erhielt während derselben Zeit
eine ähnliche Behandlung in einem Magnetfeld, das von einem Südpol erzeugt wurde. Die dritte Gruppe
wurde während desselben Zeitraums in der Vorrichtung umgewälzt, aber keinem Magnetfeld ausgesetzt.
Das von dem Nordpol bzw. Südpol erzeugte Magnetfeld hatte im Bereich der Samen bzw. Körner eine
Flußdichte von 600 Gauß. Bei allen Gruppen betrug die Behandlungsdauer 15 Minuten. Die Samen jeder
Gruppe wurden an zahlreichen, voneinander getrennten Stellen unter identischen Boden- und Umgebungsbedingungen
ausgesät. Alle aus den Samen gezogenen Pflanzen wurden gleichzeitig geerntet. Aus
der nachstehenden Tabelle gehen die durchschnittlichen Ergebnisse für alle Aussaatstellen jeder Gruppe
hervor, wobei die angegebenen Kennwerte für die Pflanzen mit üblichen Methoden bestimmt wurden.
10
Eigenschaft der
Maispflanze
Maispflanze
Kontroll- Südpolgruppe behandelt
(unbehandelt)
(unbehandelt)
Nordpolbehanclelt
Keimungszeit | 7 Tage | 4-5 Tage | 6 Tage |
Ertrag (in % | |||
der Kontröll- | |||
i° gruppe) | 100 | 114 | 124-131 |
Kolben | |||
Dextrose, % | 2 | 5 | 3 |
Glucose, % | 2 | 4 | 3 |
natürlicher | |||
15 Zucker, % | 1 | 3 | 2 |
Eiweiß, % | 5 | 7 | 3 |
pH-Wert | 7 | 6,9 | 6,5 |
Körner | |||
Dextrose, % | 2 | 5 | 3 |
20 Glucose, % | 1 | 5 | 2 |
natürlicher | |||
Zucker, % | 3 | 10 | 5 |
Eiweiß, % | 3 | 10 | 5 |
pH-Wert | 6,3 | 6,5 | 6,2 |
Die vorstehenden Daten sind aus verschiedenen Gründen bemerkenswert. Zunächst haben die aus
nordpolbehandeltem und die aus südpolbehandeltem Saatgut gezogenen Pflanzen offenbar höhere Zucker-
jo und Eiweißgehalte, wobei diese Werte bei den Pflanzen
aus den südpolbehandeltem Saatgut besonders hoch waren. Zweitens keimt Saatgut nach einer Südpolbehandlung
offenbar schneller als nordpolbehandeltes Saatgut und keimt dieses schneller als unbehandeltes
Saatgut. Drittens erhielt man aus nordpolbehandeltem Saatgut den größten, aus südpolbehandeltem
Saatgut den zweitgrößten und aus dem unbehandelten Saatgut den drittgrößten Ernteertrag. Dieser
wurde in jedem Fall in Ähren pro Flächeneinheit bestimmt. Schließlich hatten die Kolben der aus nordpolbehandeltem
und aus südpolbehandeltem i/aatgut gezogenen Pflanzen eine höhere Acidität als die Kolben
der aus unbehandeltem Saatgut gezogenen Pflanzen. Dagegen hatten die Körner der aus südpolbehandeltem
Saatgut gezogenen Pflanzen eine niedrigere und die Körner der aus nordpolbehandelten Pflanzen
eine höhere Acidität als die Körner der aus unbehandeltem Saatgut gezogenen Pflanzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (13)
1. Vorrichtung zum magnetischen Behandeln von Saatgut mit einem Magneten zum Erzeugen
eines Magnetfeldes, einem im Abstand von dem Magneten in dem Magnetfeld angeordneten Gehäuse,
das eine verschließbare Einbringöffnung für das Saatgut aufweist, welches in dem Magnetfeld
gehalten wird, und mit einer mit dem Gehäuse in Wirkverbindung stehenden Antriebseinrichtung,
die im Gehäuse eine Umwälzbewegung des Saatguts gewährleistet, dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnet (12) ein einpoliges Magnetfeld (12a bzw. 12£>) erzeugt und die Antriebseinrichtung
(40) das Gehäuse (14) in Drehung versetzt, wobei kein Weitertransport des Saatguts
in dem einpoligen Magnetfeld erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichne· daß das einpolige Magnetfeld ein
Nordpolfeld (12/j) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das einpolige Magnetfeld ein
Südpolfeld (12a) ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als an sich bekannte
Einrichtung zur Steueiung der Behandlungszeit ein Zeitschalter (64) vorgesehen ist, der
auf vorbestimmte Ablaufzeiten einstellbar und der Antriebseinrichtung (40) so zugeordnet ist. daß
die Bewegung des Gehäuses (14) nach dem Ablauf der eingestellten Ablaufzeit aufhört, wobei ein
Zeitgeber mehrere ZeitvinstelLngen aufweist und mindestens einigen der Zjiteinstellungen Marken
(72) zugeordnet sind, so daß den "eiteinstellungen Saatgutarten zugestellt werden können, die in dem
Gehäuse behandelt werden sollen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (14) geschlossen ist und verschließbare Offnungen (56, 58; 60, 62)
•ufweist, durch die Strömungsmittel in das Gehäuse (14) und aus diesem herausgeführt werden
können.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (14) aus einem
an sich bekannten langgestreckten geschlossenen Zylinder (22) besteht und eine Antriebseinrichtung
(16,40) vorgesehen ist. die den Zylinder (22) um seine Längsachse dreht.
7. Vorrichtung nach Anspruch ft, dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnet (12) im wesentlichen flach ausgebildet und mindestens ebensolang ist wie der Zylinder (22) und daß die cmc Seite
des Magneten dessen Nordpol (12/i) und die andere Seite des Magneten dessen Siidpol (12«) bilde'.
S. Vorrichtung nach Anspruch 7. dadurch gekenn/eichnet.
daß der Magnet (12) im Bereich der Außenfläche des Mantels des Zylinders (22) derart
angeordnet ist. daß eine ebene Breitseite des Magneten (12) dem Mantel zugekehrt und die andere
Breitseite des Magneten (12) von dem Mantel abgekehrt ist, so daß das Magnetfeld des Magnetpols,
der von der dem Mantel zugekehrten Seite gebildet wird, zu dem Gehäuse (14) hin gerichtet
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnet (12) ein Elektromagnet ist, mit dem der Zeitschalter (64) derart in Wirkungsverbindung steht, daß nach dem Ablauf
der eingestellten Ablaufzeit die Stromzufuhr zu dem Magneten (12) beendet wird.
10 Verfahren zum magnetischen Behandeln von Saatgut, dadurch gekennzeichnet, daß nur
durch Umwälzen des Saatguts in einem einpoligen Magnetfeld während eines Zeitraums vom fünf Sekunden
bis 14 Stunden zwischen dem Saatgut und
in dem Magnetfeld eine Relativbewegung herbeigeführt
wird, die bewirkt, daß alle Teile des Saatguts dem Magnetfeld ausgesetzt werden, das im Bereich
des Saatguts eine magnetische Flußdichte von 600 bis 3500 Gauß besitzt, und daß das Saat-
ii gut nur im Bereich des Magnetfeldes bewegt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Saatgut während ein^r Zeit von fünf Sekunden bis zu einer Stunde in dem einpoligen
Magnetfeld behandelt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Saatgut in dem einpoligen Magnetfeld in Berührung mit einer
Flüssigkeit umgewälzt wird.
2-,
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Saatgut in Wasser umgewälzt
wird.
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