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Vorrichtung zum kontinuierlich Abtragen von Schüttguthalden
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum kontinuierlichen
Abtragen von Schüttguthalden, bestehend aus einer auf beidseitig der Halde angeordneten
Schienen verfahrbaren Brücke, die aus zwei seitlichen Stützenpaaren und einem diese
verbindenden die Halde überspannenden Querträger gebildet wird, an dem mindestens
ein die Abtragseite der Halde bearbeitendes Aufnahmegerät angeordnet ist.
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Der Abbau einer Schüttguthalde erfolgt stets von der Stirn- oder Schmalseite
aus. Demgemäß sind die Aufnahmegeräte, sofern sie auf Schienen verfahrbar sind,
nur in Haldenlängsrichtung verfahrbar.
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Entsprechend sind die Schienen parallel zu den Haldenlängsseiten angeordnet.
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Beim Betrieb eines traftwerkes, einer Sinteranlage, eines Hochofens
und dergleichen Einrichtung kommt es darauf an, das in der betreffenden Anlage zu
verarbeitende Rohmaterial stets in einem gleichen einstellbaren Mischungsverhältnis
zur Verfügung zu stellen.
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Hierbei ist zu berücksichtigen, daß sich die Zusammensetzung der Lagerhalden
in Abhängigkeit von dem Herkunftsort des Rohmaterials ändert.
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Es sind bereits Geräte gebaut worden (DT-AS 12 77 748), welche auf
Grund ihrer entsprechenden Spannweite und Höhe in der Lage sind, Halden zu überfahren,
um auf diese Weise auch nicht einander benachbarte
Halden erreichen
zu kömlen. Die bekannten Geräte bestehen aus einer die Halde überspannenden und
über diese hinwegfahrbaren Brücke an dc-r ein Laufkatze verfahrbar ist und einem
an dieser angeordneten in senkrechter Ebene schwenkbaren Ausleger mit einem Schaufelrad.
Bei diesen Geräten ist die Höhe der Halde durch die BauhÄie der Lrbck begrenzt,
nachteiligerweise muß außerdem stets das aufgenommene Schüttgut auf die Höhe einer
über die Halde verfahrbaren Beladebrücke gehoben werden.
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Die Erfindung geht are von einem bekannten Gerät dieser Art und stellt
sich d:e Aufgest, ein Aufnahmegerät zu schaffen, das bei einfacher Fraktionsweise
über Halden hinwegfahren kann, auf leicht gegründeten Fahrbahnen verfahrbar ist
und das in günstiger Weise den verschiedenen Auferderungen und Arbeitsverhältnissen
enpaßbar ist, wobei die Auf @@@@ des Schüttgutes in optimaler Weise erfolgt.
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Zur Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß die Stützenpaare
mit ihren oberen Enden am Querträger angelenkt sind und der Querträger durch Auseinander-
und Zusammenziehen der unteren Enden jedem Stützenpaares hab- und senkbar ist, wobei
das Aufnahmegerät in der oberen Endstellung des Querträgers über die Halde hinwegführbar
ist Durch diesen Vorschlag ist das Gerät durch einfaches Zusammenziehen der Stützenpaare
anhebbar, so daß Halden unterschiedlicher Höhen leicht überfahren werden können.
Zudem ermöglicht das Zusammenziehen der Stützenpaare, die selbstverständlich in
jeder Zwischenlage fixierbar sind, den Abbau der Haldenstirnseite in jeder beliebigen
Höhenlage. Dabei ist der Bauaufwand des Gerätes gering gehalten, durch günstige
Kraftverteilung ergibt sich eine stabile Ausbildung des Gerätes.
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Vorzugsweise ist das eine Stützenpaar als Horizontalkräfte nur in
Haldenlängsrichtung aufnehmende Pendelstütze ausgebildet und das andere Stützenpaar
Drehbewegungen um eine vertikale Achse zulassend,
als Querkräfte
aufnehmende Feststütze ausgebildet. Durch diesen Vorschlag werden Zwängungen und
Verkantungen der Brücke vermieden, die durch Abweichungen in den Schienen oder durch
Schrägstellung, beispielsweise durch Windeinflüsse entstehen könnten.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die
seitlichen Stützenpaare mit einer Zwangsführung versehen sind, die ein symmetrisches
Auseinander- und Zusammenziehen jedes Stützenpaares gestattet. Auf diese Weise bleibt
stets gewährleistet, daß ein gleichmäßiges, parallel zum Planum erfolgendes Anheben
der Brücke erzielt wird.
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Schließlich ist vorgesehen, daß das Aufnahmegerät aus mindestens einem
den Querträger und ein darin angeordnetes Förderband umfassenden und in Längsrichtung
des Querträgers verschiebbar geführtem reversierbaren Schaufelrad besteht.
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Es ist ebenso denkbar und vorteilhaft, wenn das Aufnahmegerät als
reservierbares Schauferrohr mit im Inneren angeordnetem Förderband ausgebildet ist.
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Zum Heben des Querträgers wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
vorgeschlagen, daß die unteren Enden der Stützenpaare mittels Seilen oder Ketten
zusammenziehbar sind. Durch derartige Mittel ist die Länge der einzelnen Stützen
der Stützenpaare sehr groß auszubilden, was eine entsprechende Hubhöhe des Gerätes
in die obere Endstellung ermöglicht. Das Absenken der Brücke mit dem Aufnehmer erfolgt
durch Nachlassen der Seile oder Ketten, wobei das Eigengewicht des Gerätes ein Spreizen
der Stützenpaare bewirkt.
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Bei kleineren Geräten und geringerer Spreizweite der Stützenpaare
ist es auch denkbar, daß Jedes der Stützenpaare mittels Solben-Zylindereinheiten,
Spindeln oder dergleichen Kraftübertragungsmittel auseinander- bzw. zusammenziehbar
ist. Gegenüber den bekannten Vorrichtungen ist das erfindungsgemäße Gerät einfach
im Aufbau und den unterschiedlichsten Zwecken anpaßbar, denn die Ausbildung der
Stützenpaare ermöglicht ein sehr hohes Aufrichten des
Gerätes und
damit das Uberfahren sehr hoher Schüttguthalden und gleichzeitig durch Festlegen
des Querträgers mit dem Aufn&hmegerät in beliebiger Position die Aufllahme des
Schüttgutes in jeder Höhe. Das Gerät, das eine in sich stabile baueinheit bildet,
kann in Leichtbauweise hergestellt werden und je nach Bedarf mit den verschiedensten
Aufnahmeeinrichtungen, wie Schaufelrad oder Aufnahmerohr ausgerüstet werden.
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Ein Ausfüllrungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemä.ßen Gerätes,
Fig. 2 eine Ansicht des Gerätes mit Blick auf die Stirnseite der Halde und Fig.
3 einen senkrechten Schnitt durch das Aufnahme gerät.
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In Figur 1 ist mit 1 die absubauende Schüttguthalde bezeichnet.
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Mit 2 ist eine der auf beiden Seiten der Halde verlegten Schienen
beziffert, auf der das Gerät mit den Fahrwerken 3 verfahrbar ist.
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Dazu sind die beiden das Stützenpaar bildenden Stützen 4a, 4b mit
ihren unteren Enden bei 5 am Fahrwerk 3 angelenkt und mit ihren oberen Enden bei
6 am Querträger 7 angelenkt. Die Stützen 4a, 4b sind darüberhinaus durch Lenker
8 versteift, die die Zwangsführung für die Stützen 4a, 4b darstellen, wozu eine
Kulisse 9 in einer vertikalen Führung 10 bewegbar ist und den Gleichlauf der Stützen
4a, 4b gewährleistet.
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Die Stützen 4a, 4b sind mit Hilfe eines Seiles 11, das im Bereich
der Fahrwerke 3 an den unteren Enden der Stützen 4a, 4b befestigt ist zusammenziehbar,
der zughörige Antrieb ist nicht dargestellt.
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Der Querträger 7, in dessen Innerem Ende sich das Förderband 13 längs
zum Querträger erstreckt, wird von dem Schaufelradaufnehmer 12 umfaßt, der anhand
von Fig. 3 noch näher beschrieben wird. Zum
Lösen des Schüttgutes
von der Halde ist außerdem an beiden Seiten des Querträgers Je ein Rechen 18 angeordnet.
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Die angehobene Stellung des Gerätes ist bei 14 gestrichelt dagestellt,
wobei die Stützen 4a, 4b an ihren unteren Enden zusanriiiiengezogen sind.
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In Fig. 2 sind gleiche Teile gleich bezeichnet, die in der Zeichnung
rechts dargestellte Stütze 15, entspricht in ihrem Prinzip dem Stützenpaar 4a, 4b,
jedoch ist die Anlenkung der Stütze an Querträger so ausgestaltet, daß Verdrehungen
des Gerätes um eine vertikale Achse möglich sind, horizontale Kräfte jedoch sowohl
in Raldeniängs- als auch in Haldenquerrichtung aufgenommen werden können.
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Ebenfalls aus Figur 2 ist es erkennbar, daß das Aufnahmegerät ein
Schaufelrad ist, das entlang des Querträgers 7 verfahrbar ist, wobei die Hin- und
Herbewegung mit Hilfe eines Seilzuges 17 bewerkstelligt wird. Das hereingewonnene
Schüttgut wird von dem Schaufelrad 12 auf ein Förderband übergeben und bei 16 über
eine Schurre auf ein abförderndes Förderband überführt.
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In Figur 3 ist erkennbar, daß das Schaufelrad 12 auf Rollen 21 abgestützt,
den Querträger 7 umfaßt. Das Schaufelrad ist als nach innen entleerendes Rad ausgebildet,
wobei das Förderband 13 unterhalb des Entleerungsbereiches der Schaufeln vorgesehen
ist. Das Schaufelrad 12 ist reversierbar ausgebildet, die Schaufeln 20 sind um die
horizontalen Achsen 19 klappbar, sodaß eine Aufnahme des Schüttgutes in beiden Richtungen
erfolgen kann. Je nach Fahrrichtung des Gerätes auf den Schienen 2 bzw. Je nach
Abbaurichtung wird der Rechen 18 der rechten oder linken Seite in Fig. 3 zum Einsatz
kommen, wobei beim Einsatz des - in der rechten Zeichnungshälfte dargestelltei -
Rechens die Schaufeln 20 in der beschriebenen Weise umklappt werden müßten.
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Das Gerät arbeitet in bekannter Weise, wobei der Vorschub in Haldenstirnrichtung
erfolgt. Vorteilhafterweise kann das Aufnahmegerät in unterschiedliche Höhenlagen
zur Haldenstirnseite gebracht werden, indem die Stützenpaare 4a, 4b, 15, zusammengezogen
werden und der Querträger mit dem MLufnnhmegerät angehoben wird. Ist eine in Abbaurichtung
hinter der Halde 1 liegende andere Halde abzubauen, wird durch Zusammenziehen der
Stützpaare 4a, 4b, 15 das Gerät in eine solche Höhenlage gebracht, daß ein überfahren
der Halde 1 problemlos möglich ist.