DE2654676B2 - Verfahren zum Verbessern der Festigkeitseigenschaften von draht- oder bandförmigem Material - Google Patents
Verfahren zum Verbessern der Festigkeitseigenschaften von draht- oder bandförmigem MaterialInfo
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Description
Rostfreier Stahl | Md-Temperatur |
AISI Nr. | (X) |
301 | 43 |
302 | 13 |
304 | 15 |
304 L | 18 |
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbessern der Festigkeitseigenschaften von draht- oder bandförmigem
Material, das aus einer austenitischen Stahllegierung besteht, wobei die austenitische Stahllegierung aus
der Gruppe der rostfreien Stahllegierungen der Reihen AISI 200 und 300 oder aus den nicht rostfreien
Stahllegierungen besteht, die Eisen, Mangan, Chrom oder Kohlenstoff enthalten, und die Stahllegierung eine
Md-Temperatur von höchstens 1000C und eine Ms-Temperatur von höchstens minus 1000C hat.
Stahllegierungen der genannten Art sind bekannt (»Steel Products Manual: Stainless and Heat Resisting
Steels«, American iron and Steel Institute (AISI), Washington, D. G, 1974). Zu ihnen gehören beispielsweise
auch die Legierungen mit den DIN-Bezeichnungen χ 40Mn Cr 18 und χ 40Mn Cr 22 (»Metallic
Materials Specification Handbook«, E & FN Spon Ltd., London 1972, Seite 655 und 656).
Als »austenitisch« werden vorliegend Werkstoffe bezeichnet, bei denen mindestens 95 Vol.-% des
Mikrogefüges eine kubisch-flächenzentrierte Struktur haben. Bei solchen Legierungen kann man sagen, daß sie
sich im wesentlichen in der austenitischen Phase befinden. Die vorliegend interessierenden Stahllegierungen
befinden sich in der austenitischen Phase bei der Temperatur, bei welcher die Verformung durchgeführt
wird, und zwar ungeachtet der zuvor durchgeführten Arbeitsvorgänge oder vorhandenen Temperaturen.
Beispielsweise kann ein dem Verformungsvorgang Die Stähle 301,302,304 und 304 L haben Ms-Temperaturen
von unterhalb -196° C.
Bei der nachstehend diskutierten Verformung handelt es sich um eine mechanische Verformung in dem auf den
Bereich der elastischen Verformung folgenden Bereich der plastischen Verformung. Die Verformung wird
dadurch verursacht, daß der Werkstoff über seine Elastizitätsgrenze hinausgehend ausreichend beansprucht
wird, um die Form des gesamten Werkstückes oder eines Teiles desselben zu ändern.
Die vorliegend erörterten draht- oder bandförmigen Werkstoffe werden auf konventionelle Weise hergestellt
und gehandhabt, soweit keine abweichenden Angaben gemacht sind.
Zu den physikalischen Eigenschaften, auf die es im vorliegenden Zusammenhang ankommt, gehören die
Zugfestigkeit, die Torsionsdehngrenze und die Formänderungsfähigkeit.
Die Zugfestigkeitseigenschaften können leicht durch einen einfachen einachsigen Zugversuch entsprechend
ASTM-Norm, Verfahren E-8 bestimmt werden (Teil 10 des 1975 Annual Book of ASTM Standards, American
Society for Testing Materials, Philadelphia, Pa.). Die Zugfestigkeit stellt die maximale Zugbeanspruchung
dar, welcher der Werkstoff ausgesetzt werden kann. Sie ist das Verhältnis zwischen der Höchstlast eines bis zum
Bruch durchgeführten Zugversuchs und der ursprünglichen Querschnittsfläche der Probe.
Die Torsionsdehngrenze, beispielsweise von Draht,
kann dadurch bestimmt werden, daß ein Drahtstück von
endlicher Länge Ober zunehmende Winkel verdreht und beobachtet wird, wann eine erste Torsionsdauerverformung
auftritt Als 2%-Torsionsdehngrenze wird die
Schubspannung definiert, die an der Drahtoberfläche auftritt, wenn der Draht um einen Winkel verdreht wird,
der ausreicht, um eine dauerhafte Winkelversetzung von 2% zu verursachen. Eine entsprechende Definition
gilt für eine 5%-Torsionsdehngrenze,
Ein herkömmlicher Formänderungsfähigkeitsversuch für bei der Federherstellung verwendeten Draht besteht
darin, daß der Draht um einen Dorn gewickelt wird, dessen Durchmesser gleich dem Drahtdurchmesser ist
Der Draht hat den Versuch bestanden, wenn er während
dieses Versuchs nicht bricht Es versteht sich, daß bei einem solchen Wickelversuch die Außenhaut des
Drahtes die größte plastische Verformung erfährt und infolgedessen die größte Duktilität erfordert Ein
typisches Erfordernis für die Formänderungsfähigkeit von Bandmaterial besteht darin, daß das Material einen
90°-Biegeversuch um einen Radius gleich der dreifachen Banddicke aushält ohne daß es zum Bruch kommt
Praktisch der gesamte im Handel verfügbare Draht von hoher Festigkeit wird derzeit im Drahtziehverfahren
hergestellt Die Ausgangsstoffe, aus denen der Draht gezogen wird, sind schlanke Stäbe oder Stangen,
die im allgemeinen als Drahtknüppel bezeichnet und aus Stahlblöcken auf den gewünschten Durchmesser warmgewalzt
werden. Die Querschnittsfläche des stabförmigen Ausgangsmaterials wird in einer Reihe von
aufeinanderfolgenden Ziehvorgängen auf die gewünschte Endgröße des Drahtes reduziert wobei jeder
der Arbeitsvorgänge darin besteht daß der Draht durch ein Ziehwerkzeug (Ziehstein oder Ziehring) hindurchgezogen
wird, das eine fortschreitend kleinere Querschnittsöffnung hat Bei jedem Ziehvorgang wird die
Querschnittsfläche des Drahtes um ungefähr 20% herabgesetzt. Da bei der Fertigung von Draht hoher
Festigkeit ein erhebliches Maß an Verfestigung erforderlich ist, ist eine große Anzahl von Ziehvorgängen
nicht für die Querschnittsverminderung, jedoch für die Metallverfestigung notwendig. Im allgemeinen wird
daher ein geglühter Rohdraht gewählt, der gegenüber der Querschnittsfläche des Fertigdrahtes ein erhebliches
Übermaß hat so daß eine Flächenreduktion vorgenommen werden kann, die der gewünschten
Verfestigung des Metalls während des Ziehens entspricht Bei Draht hoher Festigkeit, wie er von
Federherstellern benutzt wird, liegt die Gesamtreduktion der Querschnittsfläche des geglühten Ausgangsmaterials
im allgemeinen zwischen 75 und 90%.
Die unerwünschten Wirkungen, die das Ziehen auf die mechanischen Eigenschaften des erhaltenen Drahtes
hat, sind bekannt Der mit dem Ziehen verbundene Hauptnachteil ist die große Reibungskraft, die zwischen
der Wand des Ziehwerkzeuges und dem bearbeiteten Metall erzeugt wird, während der Draht zwangsweise
durch die enge öffnung des Ziehwerkzeuges hindurchgezogen wird. Dies führt zu einer bevorzugten
Verfestigung des äußeren Teiles (oder der Haut) des Drahtes gegenüber dem Innenkern, so daß das
Fertigprodukt nicht gleichförmig verfestigt ist Der gezogene Draht hat daher eine hochverfestigte Haut
und einen Kern, der eine wesentlich geringere Verfestigung erfahren hat. Das Maß, in dem Draht
durch Ziehen verfestigt werden kann, ist durch die Zugfestigkeit begrenzt, bei welcher der Haut- oder
Oberflächenteil des Drahtes reißt oder bricht.
Die brauchbare Zugfestigkeit von Draht hoher Festigkeit wie er von Federherstellern verwendet wird,
ist ferner dadurch begrenzt, daß eine adäquate Verformungsfähigkeit vorhanden sein muß. Beispielsweise
wird von Draht mit. einem Durchmesser von weniger als 6,35 mm erwartet daß er ohne zu brechen
um einen Dorn gewickelt werden kann, dessen Durchmesser gleich dem Drahtdurchmesser ist Bei
einem derartigen Wickelversuch erfahren die außenliegenden Fasern des Drahtes die größte plastische
Verformung; sie erfordern daher die größte Duktilität Die Vorzugsverfestigung der Außenschicht des Drahtes
während des Ziehens vermindert aber das Formänderungsvermögen des Drahtes beträchtlich, weil der
Werkstoff in den Außenschichten auf Grund des Kaltziehens spröder und weniger duktil als der weiter
innen liegende Werkstoff wird.
Bekanntlich hängen diese unerwünschten Einflüsse des Ziehvorganges auf die Eigenschaften des Drahts
von dem Dvahtdurchmesser ab; dünnere Querschnitte können stärker als dickere Querschnitte kaltgezogen
werden, bevor die Haut reißt
Die vorstehend erläuterten Verhältnisse spiegeln sich beispielsweise in der Tatsache, daß handelsüblicher
rostfreier Stahldraht hoher Festigkeit vom Typ 302, der für Federn am häufigsten benutzte rostfreie Draht mit
einer Zugfestigkeit von 2200 N/ram! für einen Draht mit
0,25 mm Durchmesser erhältlich ist während bei einem Drahtdurchmesser von 635 mm die Zugfestigkeit
ungefähr 1200 N/mm2 beträgt Das Ausmaß, in dem ein
Draht durch Ziehen verfestigt werden kann, ist also durch die Zugfestigkeit begrenzt bei welcher die
außenliegende Werkstoffschicht bricht Infolgedessen sind die konventionellen Ziehverfahren sehr wenig
wirkungsvoll, was die Verfestigung von Draht mit verhältnismäßig großem Durchmesser anbelangt
Ähnliche Probleme ergeben sich bei der Herstellung von Stahlband mit hoher Festigkeit. Derartiges
Bandmaterial wird im allgemeinen durch Walzen gefertigt Die durch das Walzen bewirkten Werkstoffverfestigungseffekte
breiten sich von der Grenzfläche zwischen dem Werkstoff und den Walzen derart in den
Werkstoff hinein aus, daß der überwiegende Teil des Festigkeitszuwachses, der auf Kaltwalzen zurückzufüh-
■»5 ren ist, in dem außenliegenden Werkstoffbereich des
Bandes konzentriert wird und nur in geringerem Umfang in den inneniiegenden Bandbereichen auftritt.
Die unerwünschten Einflüsse, die das Ziehen auf die mechanischen Eigenschaften von Draht hat, treten
infolgedessen auch beim Walzen von Bandmaterial auf. Insbesondere ist das Ausmaß, in dem Bandmaterial
durch Walzen verfestigt werden kann und noch eine ausreichende Verformungsfähigkeit hat, um beispielsweise
Fidern herzustellen, durch die Zugfestigkeit begrenzt, bei welcher der Hautabschnitt des Bandmaterials
während des Formens der Federn bricht. Die bevorzugte Verfestigung der Oberfläche des Bandmaterials
während des Walzens begrenzt daher die nutzbare Zugfestigkeit des gewalzten Bandmaterials; für ein
vorgegebenes Formänderungsvermögen, das beispielsweise in einem Biegeversuch ermittelt wird, nimmt die
nutzbare Zugfestigkeit mit steigender Dicke des Bandmaterials ab.
Es wurde gefunden, daß das Ziehen von Draht oder
Es wurde gefunden, daß das Ziehen von Draht oder
b) das Walzen von Bandmaterial aus den obengenannten
Legierungen bei Tieftemperaturen, bei denen der austenitische Werkstoff teilweise in die Martensitphase
umgewandelt wird, die Zugfestigkeit des Draht- oder
Bandmaterials verbessert, ohne daß große Durchmesser- oder Dickenminderungen notwendig sind. Das
Ziehen bei Tieftemperaturen ist zwar grundsätzlich attraktiv, was die Verfestigung der Legierungen
anbelangt; es ist jedoch mit wesentlichen praktischen Einschränkungen behaftet, die verhindert haben, daß ein
derartiges Verfahren wirtschaftliche Bedeutung erlangt hat. Eine Beschränkung liegt darin, daß keine Schmiermittel
zur Verfügung stehen, welche die Reibung zwischen dem Draht und der Wand des Ziehwerkzeuges
bei Tieftemperaturen wirkungsvoll vermindern können, so daß ein Draht mit der glatten und fehlerfreien
Überflächenbeschaffenheit hergestellt werden kann, wie sie für Federn von wesentlicher Bedeutung ist.
Oberflächenunregelmäßigkeiten, wie Kerben und Risse, die auf eine unzureichende Schmierung zurückzuführen
sind, suchen beispielsweise die Dauerfestigkeit von Federn herabzusetzen.
Außerdem ist das mit allen Drahtzieh- und Bandwalzvorgängen verbundene Problem, nämlich die bevorzugte
Verfestigung des außenliegenden Bereiches des Drahtes oder Bandes gegenüber dem Kern, bei
Tieftemperaturen noch ausgeprägter. Infolgedessen wird die weit überwiegende Menge des kommerziell
hergestellten Draht- und Bandmaterials hoher Festigkeit bei Raumtemperatur gezogen bzw. gewalzt.
Außerdem ist es erwünscht, daß bei einem für Federanwendungen benutzten Draht die Torsionsdehngrenze
möglichst hoch mit Bezug auf die Zugfestigkeit des Drahtes ist. Es zeigte sich jedoch, daß bei
konventionell gezogenem Draht aus rostfreiem Stahl AISI 302 das Verhältnis zwischen der 2%-Torsionsdehngrenze
und der Zugfestigkeit im Bereich von 0,3 bis 0.4 liegt, was als niedrig anzusprechen ist. Ein ähnliches
Problem tritt beim Biegen von Bandmaterial auf; es wird als obere proportionale Biegegrenze bezeichnet.
Um die starke Steigerung der Zugfestigkeit nutzen zu können, die sichbei tiefen Temperaturen erzielen läßt,
müssen also drei Probleme gelöst werden: (1) Schmierung bei Tieftemperaturen; (2) Erzielung von
hohen Zugfestigkeiten unabhängig vom Drahtdurchmesser oder von der Banddicke, so daß Drähte von
verhältnismäßig großem Durchmesser oder dickes Bandmaterial bei diesen Tieftemperaturen verarbeitet
werden können, insbesondere Drähte mit einem Durchmesser und Bandmaterial mit einer Dicke von
mehr als ungefähr 0,5 mm, sowie (3) Verbesserung der Torsionsdehngrenze gegenüber den derzeit bei Drähten
verfügbaren Werten, wenn beispielsweise das Material für Schraubenzug- oder -druckfedern benutzt werden
soll, weil in diesem Fall die Beanspruchungen Torsionsbeanspruchungen
sind und die höchsten Spannungen in Form von Schubbeanspruchungen an der Werkstückoberfläche
auftreten, oder Verbesserung der oberen proportionalen Biegegrenze des Bandmaterials.
Der Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Drahtoder
Bandmaterial zu schaffen, bei dem das Schmierproblem ausgeräumt ist, die Zugfestigkeiten unabhängig
vom Drahtdurchmesser und der Banddicke sind sowie die Torsionsdehngrenze oder Biegegrenze gegenüber
den bisher erreichbaren Werten verbessert sind
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß das draht- oder bandförmige Material bei einer
Dehnung von mindestens 10% und einer Temperatur von höchstens minus 75° C gereckt wird, so daß das
Material eine Martensitphase von mindestens 50 Vol.-% und eine Austenitphase von mindestens 10 Vol.-% hat
Bei dem Verfahren nach der Erfindung bleiben die Vorteile einer Nerformung bei Tieftemperaturen
hinsichtlich der Zugfestigkeit erhalten, während gleichzeitig Schmiermittel überflüssig werden, die Zugfestigkeitseigenschaften
von ihrer Abhängigkeit von Drahtdurchmesser und Bandstärke befreit werden sowie günstigere Werte für die Torsionsdehngrenze und die
Biegegrenze erreicht werden.
Als besonders vorteilhaft erwies es sich, wenn das Recken mit einer Dehnung von 10 bis 60% bei einer
Temperatur von niedriger als minus 1000C durchgeführt wird, so daß das draht- oder bandförmige Material eine
Martensitphase von mindestens 60 Vol.-% und eine Austenitphase von mindestens 10 Vol.-% aufweist.
Besonders günstige Festigkeitseigenschaften werden erzielt, indem in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
das Material anschließend bei einer Temperatur im Bereich von 3500C bis 4500C, und vorzugsweise im
Bereich von 375° C bis 425° C, gealtert wird.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In
den Zeichnungen zeigen die Fig. 1 und 2 eine Seitenansicht und einen Teilquerschnitt einer Vorrichtung,
mittels deren der vorstehend genannte Reckvorgang ausgeführt werden kann.
Die. Legierungen, bei denen das vorstehend erläuterte Verfahren anwendbar ist, sind herkömmliche Legierungen.
Die einzigen Voraussetzungen bestehen darin, daß sie bei Durchführung der Verformung der Definition
von austenitisch entsprechen müssen und daß ihre Md-Temperaturen nicht höher als 1000C sowie ihre
Ms-Temperaturen nicht höher als -100° liegen.
Das Recken stellt eine mechanische Verformung dar, die in dem Bereich der plastischen Verformung
stattfindet. Es kann mit herkömmlichen Reckverfahren und Reckvorrichtungen gearbeitet werden, die sich für
ein einachsiges Recken eignen.
Die Verformung muß ausreichend groß sein, um für die angegebenen Prozentsätze von Martensit und
Austenit zu sorgen, die zunächst an Hand von herkömmlichen Analyseverfahren beispielsweise Röntgenbeugung
oder magnetischen Messungen, und dann auf der Grundlage von Erfahrungswerten bestimmt
werden, die bei den verschiedenen Legierungen im Falle der Verformung in den angegebenen Temperaturbereichen
erzielt werden. Um die Verformung genauer zu definieren, ist diese als Dehnnung angegeben. Es zeigte
sich, daß bei den vorliegend verwendeten Werkstoffen die Verfestigungseffekte aus der beobachteten Verfestigung
während eines einfachen Zugversuchs err^-ttelt
werden können, wobei das Prinzip der »äquivalenten einachsigen« Dehnung oder »effektiven« Dehnung
benutzt wird, wie dies beispielsweise in »Mechanical Metallurgy« von G. E. Dieter, Jr, veröffentlicht von der
McGraw-Hill Book Company (1961), auf Seite 66 angegeben ist
Die bei der Verformung vorgesehene Mindestdehnung beträgt 10%. Hinsichtlich der prozentualen
Dehnung besteht kein oberer Grenzwert mit der Ausnahme, daß in der Praxis bei einem bestimmten
Punkt die Änderungen hinsichtlich des Mikrogefüges und der Festigkeits- und Zähigkeitseigenschaften
minimal werden. Außerdem ergibt sich eine Grenze selbstverständlich auf einen Bruch des Werkstoffes. Es
wird zweckmäßig mit einer Dehnung zwischen 10 und 60% sowie vorzugsweise mit einer Dehnung zwischen
20 und 40% gearbeitet
Wie ausgeführt umfaßt die bei dem Verfahren
verwendete Ausgangslegierung mindestens 95 Vol.-°/o Austenit, während es sich bei dem Rest um Martensit
handelt. Vorzugsweise liegen zwischen 0 und 2 Vol.-% Martensit und 98 bis 100 Vol.-% Austenit in der
Legierung vor. Die vorliegend genannten Legierungen sind bei normalen Temperaturen als stabil, d. h. als
austenitisch stabil, zu betrachten.
Die Temperatur, bei welcher das Recken durchgeführt
wird, liegt unter -750C und vorzugsweise unter — 1000C. Diese Temperaturen lassen sich erreichen,
indem das Recken in
flüssigem Stickstoff (Siedepunkt - 196° C),
flüssigem Sauerstoff (Siedepunkt - 183° C),
flüssigem Argon (Siedepunkt - 186° C),
flüssigem Neon (Siedepunkt -246"C)1
flüssigem Wasserstoff (Siedepunkt -252° C) oder
flüssigem Helium (Siedepunkt -269°C)
flüssigem Sauerstoff (Siedepunkt - 183° C),
flüssigem Argon (Siedepunkt - 186° C),
flüssigem Neon (Siedepunkt -246"C)1
flüssigem Wasserstoff (Siedepunkt -252° C) oder
flüssigem Helium (Siedepunkt -269°C)
erfolgt. Vorzugsweise wird mit flüssigem Stickstoff
gearbeitet. Ein Gemisch von Trockeneis und Methanol, Äthanol oder Aceton hat einen Siedepunkt von
ungefähr -79°C und kann gleichfalls benutzt werden. Je niedriger die Temperatur liegt, desto weniger
Dehnung ist für jedes Prozent Verbesserung der Zugfestigkeit erforderlich. Durch die Verformung wird
dem Werkstoff Energie zugeführt; dies hat einen Temperaturanstieg zur Folge, so daß man in einen
Bereich oberhalb ungefähr -75° C gelangen kann. Dadurch wird das Verfahren nicht beeinträchtigt,
vorausgesetzt, daß die Verformung vor dem Temperaturanstieg erfolgt. Das Herunterkühlen auf die angegebenen
niedrigen Temperaturen kann vor dem Zeitpunkt der Verformung oder gleichzeitig mit dieser erfolgen. Je
enger die Koordinierung zwischen diesen beiden Arbeitsvorgängen ist, desto rascher und damit auch
wirtschaftlicher läßt sich das Verfahren durchführen.
Bei der Verformung, d. h. während des Reckens, wird das Mikrogefüge der Legierung merklich geändert, so
daß mindestens 50 Vol.-°/o in der Martensitphase und mindestens 10 Vol.-% in der Austenitphase vorliegen.
Die bevorzugten Bereiche gehen von 60 bis 90 Vol.-°/o Martensit sowie 10 bis 40 Vol.-% Austenit.
Vorliegend wird das Mikrogefüge der Ausgangslegierung und der nach Tieftemperaturverformung und
Alterung erhaltenen Produkte stets als im wesentlichen aus Austenit und/oder Martensit in den genannten
Prozentsätzen bestehend betrachtet. Möglicherweise andere vorhandene Phasen sind vorliegend nicht von
Interesse, da sie, falls sie überhaupt existieren, weniger als 1 Vol.-% ausmachen und auf die Eigenschaften der
Legierung nur geringen oder überhaupt keinen Einfluß haben.
Nach dem Recken wird die Legierung vorzugsweise künstlich gealtert, um die Festigkeitseigenschaften zu
optimieren. Das Altern erfolgt auf herkömmliche Weise bei einer Temperatur im Bereich von 3500C bis 4500C
und vorzugsweise im Bereich von 375° C bis 425° C Die
Alterungsdauer kann zwischen 30 Minuten und 10 Stunden liegen; vorzugsweise wird innerhalb eines
Bereiches von 30 Minuten bis 2^ Stunden gearbeitet Herkömmliche Prüfverfahren werden benutzt, um die
Temperatur und Zeitdauer zu bestimmen, die zu der höchsten Zugfestigkeit und Dehngrenze führen.
Durch das Altern wird die Dehngrenze in der Regel stärker verbessert als die Zugfestigkeit Damit die
Legierung die höchsten Festigkeitswerte erreicht kann die Alterung bis zu einem Punkt durchgeführt werden,
wo sich die Dehngrenze der Zugfestigkeit nähert
Recken wird als Verformen von Werkstücken bezeichnet, bei denen eine Abmessung, die Längsabmessung,
wesentlich größer als die beiden anderen Abmessungen ist, wie dies bei draht- oder bandförmigern
Material der Fall ist. Bei der Verformung werden Kräfte in der Längsrichtung derart aufgebracht, daß im
wesentlichen der gesamte Querschnitt des Werkstückes während des Verformens eine gleichförmige, einachsige
Zugbeanspruchung erfährt. Die Zugbeanspruchungen
ίο sind von ausreichender Größe, um in dem Werkstück
eine dauerhafte plastische Verformung herbeizuführen; das Aufbringen der Beanspruchung wird dabei als
prozentuale Dehnung angegeben. Da sich der vorliegend verwendete Begriff »Recken« von anderen
!■■> Verformungsverfahren, wie Ziehen und Walzen, unterscheidet,
bei denen mehrachsige Beanspruchungen auftreten, wird der Begriff »einachsiges Recken«
verwendet, um diesen Unterschied noch deutlicher hervorzuheben. Das in Längsrichtung erfolgende
Strecken eines Drahtes, während dieser durch ein Ziehwerkzeug hindurchgezogen wird, erfolgt nämlich
nicht nur unter dem Einfluß von Zugbeanspruchungen in der Zieh- oder Längsrichtung, sondern zusätzlich auf
Grund von Druckbeanspruchungen in Richtungen, die quer zur Ziehrichtung verlaufen.
Zwei Werkstofformen sind bei dem vorliegenden Reckverfahren w~gen ihrer Abmessungseigenschaften,
d. h. der Längsabmessung, die wesentlich größer als die beiden anderen Abmessungen ist, von besonderem
jo Interesse. Es handelt sich dabei um draht- und
bandförmiges Material, denen diese Abmessungseigenschaft gemeinsam ist. Bei dem vorliegenden Verformungsvorgang
handelt es sich, wie ausgeführt, weder um einen Zieh- noch um einen Walzvorgang. Damit soll
j5 die Wichtigkeit des einachsigen Reckens hervorgehoben
werden und sollen Verfahren ausgeschlossen werden, bei denen das Werkstück nicht gleichförmig
verfestigt wird, d. h. bei denen eine hohe Verfestigung des außenliegenden Bereiches erfolgt, während der
Kernbereich wesentlich weniger stark verfestigt wird, wodurch die Zugfestigkeit des gezogenen Drahtes oder
gewalzten Bandmaterials auf den Wert beschränkt wird, bei dem der außenliegende Bereich bricht. Dieser
Mangel von gezogenem Draht führt bei bestimmten Anwendungen, beispielsweise Schraubenfedern, wo die
Verformungsfähigkeit von besonderem Interesse ist, zu weiteren Problemen. In diesem Falle muß der
außenliegende Bereich ausreichend duktil sein, um, ohne zu brechen, um einen Dorn herumgewickelt werden zu
können. Wegen der bevorzugten Verfestigung der Haut während des Ziehens wird diese jedoch brüchiger und
weniger duktil, wodurch die Verformungsfähigkeit herabgesetzt wird.
Das vorliegend beschriebene Tieftemperatur-Reckverfahren
verbessert sowohl die Zugfestigkeit und die Verformungsfähigkeit als auch die Torsions- und
Dauerbelastungseigensch iften.
Der Reckvorgang muß in dem angegebenen Temperaturbereich, d. h. bei einer Temperatur von weniger als
—75° C, durchgeführt werden und die angegebene Dehnung muß durch Recken erzielt werden, um die
genannten günstigen Wirkungen zu erzielen. Im übrigen können für diesen Vorgang konventionelle Verfahren
und Vorrichtungen eingesetzt werden.
Eine Ausführungsform einer Vorrichtung, die sich im Falle von Draht zur Durchführung der zweiten Stufe des
Reckvorganges eignet und das dabei verwendete Vorgehen seien an Hand der F i g. 1 und 2 erläutert Das
Verfahren wird in einem isolierten Behälter 10 durchgeführt, der bis zu einer gewissen Höhe H mit
einer kryogenen Flüssigkeit, beispielsweise flüssigem Stickstoff, gefüllt ist. Die Flüssigkeitsmenge ist dabei so
gewählt, daß das Recken in vollständig eingetauchtem Zustand erfolgt. Der vorgedehnte Draht 12 wird von
einer Vorratsspule 13 aus in den Behälter 10 geleitet und läuft um zwei Kecktrommeln 14 und 15, die unterhalb
der Flüssigkeitsoberfläche in dem Behälter 10 drehbar gelagert sind. Die beiden Recktrommeln sind gleich
aufgebaut; jede besteht aus zwei zylindrischen Rollen von unterschiedlichem Durchmesser. Ein Querschnitt
der Recktrommel 14 entlang der Linie 2-2 der F i g. 1 ist in F i g. 2 dargestellt. Wie gezeigt, sind Nuten vorgesehen,
die den Draht führen, um ein Wandern des Drahtes zu verhindern. Die Außennut der Rolle 16 ist die von der
Rolle 17 am weitesten entfernt liegende Nut. Die Innennut der Rolle 16 ist die der Rolle 17 benachbarte
Nut. Die !nncnnui der Roüe 17 ist die der Rolle 16
benachbarte Nut. Die Außennut der Rolle 17 ist die von der Rolle 16 am weitesten entfernt liegende Nut. Der
Durchmesser der kleinen Rolle ist mit DO bezeichnet, während der Durchmesser der großen Rolle mit D\
bezeichnet ist. Nach dem Eintreten in die kryogene Flüssigkeit wird der Draht 12 in Richtung der Pfeile
entlang der Außennut der Rolle 16 der Recktrommel 14 um die Rolle 16 geführt und geht dann zur Außennut der
Rolle 18 der Recktrommel 15. Der Draht verläuft dann zwischen den Rollen 16 und 18 in den dafür
vorgesehenen Nuten hin und her zu den inneren Nuten, während er allmählich auf die Temperatur der
kryogenen Flüssigkeit heruntergekühlt wird. Die auf den Draht 12 einwirkende Zugkraft baut sich durch
Reibung allmählich auf, bis der Draht einen Punkt Ader Innenut der Rolle 18 erreicht, von wo aus er zu dem
Produkt Cder Innennut der Rolle 17 der Recktrommel 14 übergeht. Da beide Recktrommeln mit der gleichen
Winkelgeschwindgkeit rotieren, findet ein gleichförmiges Recken statt. Der Betrag der Reckung ist gleich
. Nach dem Punkt C läuft der Draht weiter von
der Rolle 17 zur Roi'o 19 von der Innennut zur
Außennut ähnlich dem Fortschreiten entlang den Rollen 16 und 18. Dabei bewegt er sich allmählich zu den
Außennuten, während die Zugkräfte abnehmen. Nach Durchlaufen der Außennut der Rolle 19 verläßt der
Draht 12 den Behälter 10; er wird auf der Aufwickelspule 21 aufgenommen.
Beispiele i-3
Es wurde geglühter Draht aus rostfreiem Stahl AISI 302 verwendet, der die folgende chemische Zusammensetzung
hat:
Element
Gew.-%
0,07
0,021
0,02
0,52
0,37
8,5
18,9
0,22
0,19
0,021
0,02
0,52
0,37
8,5
18,9
0,22
0,19
Element
Oew.-%
V | weniger als | 0,05 |
5 Zr | weniger als | 0,02 |
Ti | weniger als | 0,01 |
Al | 0,05 | |
Fe | Rest | |
ίο Insgesamt | 100,00 | |
Das Glühen erfolgt auf herkömmliche Weise, indem das Material auf eine Temperatur zwischen 9800C und
115O0C erhitzt und dann rasch abgekühlt wird.
In dem für das vorliegend beschriebene Verfahre" geltenden Beispiel 1 wird der geglühte Draht bei einer
Dehnung von 20% unter flüssigem Stickstoff von !960C "ereckt, wobei die an Hand der Fig.! und 2
erläuterte Vorrichtung in der angegebenen Weise benutzt wird. Der Draht wird dann auf herkömmliche
Weise 1,5 Stunden lang bei 4000C gealtert. Der Martensitgehalt des fertig verarbeiteten Drahtes des
Beispiels 1 beträgt mindestens 60 Vol.-%.
2-, Die Verarbeitung bei —196°C erfolgt in einem
isolierten metallischen Dewar-Gefäß, das derart mit flüssigem Stickstoff gefüllt ist, daß die gesamte Probe in
ein Bad aus flüssigem Stickstoff eingetaucht ist. Die Alterungsbehandlung geschieht in Luft mittels eines
jo herkömmlichen industriellen Elektroofens. Es wird
angenommen, daß die während des Alterns eintretende Oberflächenoxydation des Drahtes die resultierenden
mechanischen Eigenschaften nicht beeinträchtigt. Die Temperatur schwankt entlang dem Draht um nicht
mehr als ± 10° C von der voreingestellten Temperatur.
Die angegebenen Volumenprozente an Martensit wurden durch ein quantitatives Röntgenstrahlbeugungsverfahren
ermittelt. Der Rest (bis zum Gesamtwert von 100%) ist als austenitisch zu betrachten. Andere Phasen
oder Verunreinigungen machen nicht mehr als 1 Vol.-% aus und bleiben vorliegend unberücksichtigt. Alle
Proben enthalten bei allen Beispielen vor dem Verformen mindestens 95 Vol.-% Austenit.
Der Draht gemäß Beispiel 1 hat eine ausreichende Verformungsfähigkeit, da er um einen Dorn, dessen
Durchmesser gleich dem Drahtenddurchmesser ist, ohne zu brechen herumgewickelt werden kann.
Zugversuche werden für alle Beispiele entsprechend dem ASTM-Verfahren E 8 durchgeführt, während die
Durchführung der Torsionsversuche in der vorstehend erläuterten Weise erfolgt
Die Beispiele 2 und 3 stellen Vergleichsbeispiele dar, bei denen der geglühte Draht in bekannter Weise
verarbeitet wird. Bei beiden Beispielen wird der Draht in herkömmlicher Weise auf seine volle Härte gezogen,
was einer Dehnung von mindestens 75% bei 210C
entspricht Der Draht wird dann in konventioneller Weise 1,5 Stunden lang bei 400° C gealtert, wie dies auch
im Beispiel 1 der Fall ist Es wird wieder davon ausgegangen, daß die während der Alterung eingetretene
Oberflächenoxydation die erzielten mechanischen Eigenschaften nicht beeinrächtigt und daß, ebenso wie
im Beispiel 1, die Temperatur um nicht mehr als ± 100C schwankt
6-; Der Drahtenddurchmesser, die Zugfestigkeit nach
dem Altern, die Torsionsstreckgrenze nach dem Altern sowie das Verhältnis von Torsionsdehngrenze zu
Zugfestigkeit sind in der Tabelle zusammengestellt
11
12
Drahtenddurchmesser in mm
Zugfestigkeit in N/mm2 Torsionsdehngrenze bzw. bleibende
Dehnung
2% 5%
N/mm2
N/mm2
Verhältnis zwischen 2%-Torsionsdehngrenze zu Zugfestigkeit
0,685 0,685
3,00
1764 2150 1853
1061 978 992
0,52 0,34 0,40
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Verbessern der Festigkeitseigenschaften
von draht- oder bandförmigem Mate- s rial, das aus einer austenitischen Stahllegierung
besteht, wobei die austenitische Stahllegierung aus der Gruppe der rostfreien StahJlegierungen der
Reihen AISI 200 und 300 oder aus den nicht rostfreien Stahllegierungen besteht, die Eisen, ι ο
Mangan, Chrom oder Kohlenstoff enthalten, und die Stahllegierung eine Md-Temperatur von höchstens
1000C und eine Ms-Temperatur von höchstens minus 1000Chat, dadurch gekennzeichnet,
daß das draht- oder bandförmige Material bei einer is
Dehnung von mindestens 10% und einer Temperatur von höchstens —75° C gereckt wird, so daß das
Material eine Martensitphase von mindestens 50 VoL-% und eine Austenitphase von mindestens 10
VoL-% hat
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material anschließend bei einer
Temperatur im Bereich von 3500C bis 4500C
gealtert wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Recken mit einer
Dehnung von 10 bis 60% bei emer Temperatur von
niedriger als minus 1000C durchgeführt wird, so daß
das draht- oder bandförmige Material eine Martensitphase von mindestens 60 Vol.-% und eine
Austenitphase von mindestens 10 Vol.-% aufweist
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Altet:jig bei einer Temperatur
zwischen 375° C und 4250C durchgeführt wird.
35 unterzogener Werkstoff zuvor geglüht oder angelassen worden sein und gleichwohl im wesentlichen austenitisch
sein, wenn die Verformung durchgeführt wird.
Das andere im vorliegenden Zusammenhang auftretende Mlkrogefüge ist die als Martensit bezeichnete
kubisch-raumzentrierte Struktur. Sind mindestens 95
VoL-% des Gefüges martensitisch, ist die Legierung im wesentlichen in der Martensitphase.
Das Mikrogefüge kann sowohl eine Austenitphase als auch eine Martensitphase umfassen. Die vorliegend im
Rahmen des Standes der Technik und hinsichtlich der Erfindung diskutierte Verarbeitung beinhaltet eine
Umwandlung mindestens eines Teiles des Austeräts in Martensit, wodurch das Mikrogefüge der behandelten
Legierung geändert wird.
Die Md-Temperatur wird als die Temperatur definiert, oberhalb derer unabhängig von der Größe der
mechanischen Verformung des Werkstoffes keine martensitische Umwandlung stattfindet Diese Temperatur
kann durch einen einfachen herkömmlichen Zugversuch bestimmt werden, der bei verschiedenen
Temperaturen durchgeführt wird.
Die Ms-Temperatur wird als die Temperatur definiert, bei der eine martensitische Umwandlung
spontan, d. h. ohne mechanische Verformung, einzutreten
beginnt Die Ms-Temperatur kann gleichfalls durch konventionelle Versuthe bestimmt werden.
Einige Beispiele für die Md-Temperatur sind:
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