DE4107144A1 - Verarbeitung von alpha-zwei-Titanmaterialien zur Erzielung hoher Duktilität - Google Patents
Verarbeitung von alpha-zwei-Titanmaterialien zur Erzielung hoher DuktilitätInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C14/00—Alloys based on titanium
Description
Die Erfindung betrifft die Verarbeitung von Legierungen auf Ti
tanbasis des Ti₃Al-(alpha-zwei-)Typs zur Erzielung einer be
trächtlichen Tieftemperatur- bzw. Kaltbildsamkeit bzw. -dukti
lität.
Seit mehreren Jahren sind Titanlegierungen, die auf der inter
metallischen Verbindung Ti₃Al basieren (und auch als alpha-zwei-
Materialien bekannt sind), Gegenstand von Interesse gewesen und
untersucht worden. Diese Materialien versprechen gute Hochtem
peratureigenschaften in Verbindung mit einer niedrigen Dichte
und einer brauchbaren Oxidationsbeständigkeit.
Diese Legierungen haben jedoch bisher wegen ihrer beschränkten
Duktilität bzw. Verformbarkeit (nachstehend als Duktilität be
zeichnet) bei niedriger Temperatur keine Anwendung gefunden.
Zwar können gewisse Legierungen dieser Art bei Temperaturen,
die in der Nähe und oberhalb ihrer beta-Übergangstemperaturen
bzw. -Umwandlungstemperaturen bzw. -Transustemperaturen [typi
scherweise 1066 bis 1177°C (1950 bis 2150°F)] liegen, warm
umgeformt bzw. warmverarbeitet werden, jedoch lag die Duktili
tät dieser Materialien bei Raumtemperatur in der Größenordnung
einer maximalen Zugdehnung bzw. Bruchdehnung von 3 bis 7%, wo
bei 1 bis 3% typisch waren. Materialien mit einer so niedrigen
Duktilität sind keine erwünschten technischen Werkstoffe, weil
es außer bei hohen Temperaturen schwierig ist, daraus brauchba
re Formen bzw. Gestalten zu fertigen und weil ihre Anwendung
bei niedrigen Temperaturen wegen der Möglichkeit einer Beschä
digung bei dem Transport bzw. der Handhabung zu Problemen füh
ren kann. Risse, die durch falsche Behandlung während der Fer
tigung und der Montage bzw. des Zusammenbaus gebildet werden,
könnten sich während des Betriebes bzw. Gebrauches ausbreiten
und zum Bruch führen.
Für ein vollständiges Verständnis der Erfindung ist die Kennt
nis der Phasenbeziehungen in diesen Legierungen erforderlich.
Es können zwei Phasen auftreten, wobei die alpha-zwei-Phase ei
ne geordnete hexagonal dichtgepackte Kristallstruktur hat, wäh
rend die beta-Phase eine kubisch raumzentrierte Struktur hat.
Alle Materialien, die in Verbindung mit der Erfindung brauchbar
sind, bestehen oberhalb einer bestimmten Temperatur, die als
beta-Transustemperatur bekannt ist, zu 100% aus der beta-Pha
se. Wenn sie unter diese Temperatur abgekühlt werden, wandeln
sie sich vollständig oder partiell in die alpha-zwei-Phase um.
Eine gewisse Menge an restlicher beta-Phase ist erwünscht, weil
sie die Duktilität zu verbessern scheint, jedoch ist die Erfin
dung auf Material anwendbar, das bei Raumtemperatur vollständig
aus der alpha-zwei-Phase besteht.
In den US-Patentschriften 4 292 077 und 4 716 020, die mit der
vorliegenden Erfindung einige Erfinder gemeinsam haben und die
auf dieselbe Anmelderin übertragen worden sind, sind zwei der
erfolgreichsten Legierungen des alpha-zwei-Typs beschrieben.
Diese Legierungen haben die beste Kombination von Eigenschaf
ten, die bisher auf diesem Legierungsgebiet erzielt worden ist.
Diese Eigenschaften werden durch sorgfältige Einstellung bzw.
Steuerung der Zusammensetzung erzielt. Die US-Patentschrift
4 292 077 offenbart Vanadiumzusätze zu Titan-Aluminium-Niob-Le
gierungen des alpha-zwei-Typs für die Erzielung einer erhöhten
Duktilität, wobei durch Vanadium im allgemeinen Titan ersetzt
wird. Die Tabellen 2 und 4 in dieser US-Patentschrift zeigen
Raumtemperatur-Duktilitätswerte für die Legierungen der Erfin
dung, wobei in Tabelle 2 eine maximale Duktilität von 4% und
in Tabelle 4 eine maximale Duktilität von 1,3% gezeigt wird.
Bei der US-Patentschrift 4 716 020 wird den Legierungen der US-
Patentschrift 4 292 077 Molybdän zugesetzt, wobei die maximale
Dehnung bei niedriger Temperatur, die in dieser Patentschrift
offenbart ist, 2,2% zu betragen scheint, wie es in Tabelle 1
gezeigt ist, obwohl in Spalte 3 auf Zeile 38 ein Zahlenwert von
2,5% erwähnt ist.
In diesen beiden US-Patentschriften werden ähnliche Verarbei
tungsverfahren vorgeschlagen, und zwar im einzelnen, daß "das
Lösungsglühen oder das Schmieden oberhalb der beta-Transustem
peratur durchgeführt werden sollte, worauf eine 2 bis 24 h dau
ernde Alterung zwischen 700 und 900°C folgt" (US-Patentschrift
4 716 020, Spalte 5, Zeilen 20 bis 25).
Die Zugdehnung, die hierin angewandt wird, wird unter Anwendung
einer Probe mit einer Meßlänge von 19,05 mm (0,75 inch) ermit
telt. Alle Zusammensetzungen sind in Masseprozent aufgeführt,
außer wenn sie in anderer Weise angegeben sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verarbeitungs
folge für alpha-zwei-Legierungsmaterialien des Ti₃Al-Typs be
reitzustellen, die bei Raumtemperatur eine Zugduktilität bzw.
Ziehbarkeit von mindestens 10% und vorzugsweise mindestens 20
% liefert.
Die Legierungen, auf die das erfindungsgemäße Verfahren ange
wandt werden kann, basieren auf der Ti₃Al- oder alpha-zwei-Pha
se. Die allgemeinste Beschreibung der Erfindung ist, daß sie
auf eine Zusammensetzung angewandt werden kann, die bei Raumtem
peratur die alpha-zwei-Phase und die beta-Phase enthält. Die
beta-Phase ist vorzugsweise als disperse Phase in einer Menge
von 5 bis 8 Volumen-% vorhanden. Die Zusammensetzungen sind
zwar hierin in Masseprozent aufgeführt, jedoch ist es nützlich,
die Zusammensetzungen auch auf atomarer Basis zu betrachten, da
man dadurch einen gewissen Einblick in die Struktur der Materialien
und in die Rolle gewinnt, die verschiedene zugesetzte Ele
mente spielen.
Tabelle I zeigt weite und bevorzugte Bereiche für die erfin
dungsgemäße Zusammensetzung auf Masseprozentbasis. Es wird be
vorzugt, daß die erfindungsgemäße Zusammensetzung auf atomarer
Basis 24 bis 27 Atomprozent Aluminium, 11 bis 16 Atomprozent
[Niob + Molybdän + Vanadium + Tantal + Chrom + Wolfram] und als
Rest Titan enthält. Wie in Tabelle I gezeigt ist, können be
stimmte andere Elemente in kleinen Mengen und/oder als Verun
reinigungen vorhanden sein. Es ist bekannt, daß Silicium ein
vorteilhafter Zusatz für Titanlegierungen zur Verbesserung der
Kriechfestigkeit ist. Eisen, Kohlenstoff, Sauerstoff und Was
serstoff dienen bei diesem Legierungssystem keinem offensicht
lichen nützlichen Zweck und werden deshalb als Verunreinigungen
behandelt.
Auf der Grundlage des derzeitigen Wissensstandes der Erfinder
sind Aluminium, Niob, Molybdän und Vanadium die bevorzugten
Hauptlegierungsbestandteile. Die Einbeziehung der gezeigten
Mengen von Chrom, Wolfram und Silicium in die Erfindung basiert
auf früheren Arbeiten an diesem Legierungssystem und an anderen,
verwandten Legierungssystemen. Die Zusammensetzung, die im Rah
men der Erfindung am meisten bevorzugt wird, enthält nur Alumi
nium, Niob, Molybdän, Vanadium und Titan.
Die schwerschmelzbaren Metallzusätze (Niob, Molybdän, Vanadium,
Tantal, Chrom und Wolfram) dienen - etwas auf Kosten der Dukti
lität - zum Verfestigen der Legierung. Molybdän hat die stärk
ste Wirkung hinsichtlich der Erhöhung der Festigkeit und der
Verminderung der Duktilität und ist folglich auf die in Tabelle
I gezeigten Bereiche eingeschränkt. Die Erfinder haben bei der
Verarbeitung von Legierungen, die viel mehr als etwa 6% Molyb
dän enthalten, wegen der mangelnden Duktilität dieser Legierun
gen Schwierigkeiten gehabt. Die Erfinder nehmen auf der Grund
lage anderer Arbeiten an, daß Wolfram eine ähnlich starke Wir
kung haben wird, und schränken deshalb Wolfram auf denselben
Bereich ein. Außerdem ist Wolfram für ein Material, das für An
wendungen in der Luft- und Raumfahrt bestimmt ist, nicht er
wünscht, weil Wolfram die Dichte des Materials in bedeutendem
Maße erhöht. Die Erfinder nehmen an, daß auch Chrom eine starke
Wirkung auf den Grad der Duktilität haben wird, weshalb es glei
chermaßen eingeschränkt wird. Die Erfinder nehmen an, daß Tan
tal dem Vanadium in seiner Wirkung in höherem Maße analog ist,
weshalb Tantal in den verhältnismäßig höheren Bereichen zuge
lassen wird, die in Tabelle I gezeigt sind.
Gemäß der Erfindung werden Legierungen, die die alpha-zwei-Pha
se sowie die beta-Phase enthalten und deren Zusammensetzungen
vorzugsweise zu den in Tabelle I aufgeführten Bereichen gehö
ren, durch mehrfache Warmumformungs- und Glühschritte verarbei
tet, die alle weit unterhalb der beta-Übergangstemperatur bzw.
beta-Umwandlungstemperatur (nachstehend als beta-Transustempe
ratur bezeichnet) des Materials durchgeführt werden, um eine
Textur oder bevorzugte Orientierung zu erzeugen. Die Verarbei
tungstemperatur liegt unter der beta-Transustemperatur und be
trägt geeigneterweise 1038 bis 593°C (1900 bis 1100°F) [vor
zugsweise 982 bis 649°C (1800 bis 1200°F)], und die Umformung
wird im allgemeinen über einen beträchtlichen Teil dieses Be
reichs durchgeführt. Ein besseres Verständnis der Erfindung
kann durch Bezugnahme auf die Figur erreicht werden, die die
Raumtemperatur-Zugdehnungswerte als Funktion verschiedener
Verarbeitungen zeigt, denen ein Material unterzogen wurde, das
13% Aluminium, 23,9% Niob und 2,4% Vanadium und als Rest Ti
tan enthält. Dieses Material hat eine beta-Transustemperatur
von etwa 1149°C (2100°F) und würde herkömmlicherweise sowohl
während der Warmumformung als auch während des Glühens oberhalb
der beta-Transustemperatur verarbeitet werden. Die Figur zeigt,
daß die Dehnung zunahm, wenn die Umformungstemperatur abnahm
(wobei die gezeigte Temperatur die Temperatur zu Beginn des Wal
zens ist).
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine leichte, wirt
schaftliche Fertigung von alpha-zwei-Blech- bzw. Plattenmateri
al hoher Qualität. Die Duktilität dieses Blech- bzw. Plattenma
terials erlaubt eine Kaltumformung bzw. -formgebung zu kompli
zierten Formen bzw. Gestalten. Die Eigenschaften des Blechs bzw.
der Platte und der daraus geformten Teile können durch nachfol
gende Wärmebehandlung, durch die der Festigkeitsgrad erhöht
werden kann, nach Maß eingestellt werden.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beige
fügte Zeichnung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt die Zugdehnung einer alpha-zwei-Legierung
als Funktion der Walz- und Glühtemperaturen.
Wie vorstehend beschrieben wurde, ist das erfindungsgemäße Ver
fahren auf alpha-zwei-Materialien anwendbar und vorzugsweise
auf diejenigen, deren Zusammensetzungen in Tabelle I aufgeführt
sind. Diese Materialien werden bei Temperaturen verarbeitet,
die unterhalb der beta-Transustemperatur liegen, die typischer
weise etwa 1093°C (2000°F) beträgt; sie werden im einzelnen
durch Warmumformung bei Ausgangstemperaturen von 871 bis 1038°C
(1600 bis 1900°F) [vorzugsweise 871 bis 982°C (1600 bis
1800°F)] verarbeitet. Bei der Warmumformung, insbesondere beim
Walzen, kühlt sich das Material im allgemeinen während der Ver
arbeitung ab. Das Warmwalzen beginnt im Rahmen der Erfindung
bei 871 bis 1038°C (1600 bis 1900°F) und schreitet fort, bis
sich das Material auf 760 bis 593°C (1400 bis 1100°F) abge
kühlt hat, und das Material wird dann wiedererhitzt und weiter
gewalzt. Bei der Beendigung des Walzens wird ein 1 bis 10 h dau
erndes Glühen bei 871 bis 1038°C (1600 bis 1900°F) bevorzugt.
Die Erfindung wurde im Zusammenhang mit dem Warmwalzen zur Fer
tigung von Blech- bzw. Plattenmaterial entwickelt, jedoch liegen
auch andere Formen der Warmumformung wie z. B. Schmieden und
Extrudieren im Anwendungsbereich der Erfindung.
Im Fall der Fertigung von Blech- bzw. Plattenmaterial kann die
Ausgangslegierung als Blockmaterial oder in Form eines Metall
pulverpreßlings bereitgestellt werden. Die Metallpulververdich
tung wird in üblicher Weise durchgeführt und kann durch Extru
dieren oder durch isostatisches Warmpressen erfolgen.
Das Ausgangsmaterial kann eine typische Dicke von 25,4 mm bis
101,6 mm (1 bis 4 inch) und eine typische beta-Transustempera
tur von 1093°C (2000°F) haben. Dieses Material wird auf 954°C
(1750°F) erhitzt und in einem Walzwerk unter Erzielung ei
ner Stichabnahme von 10 bis 15% gewalzt (dies ist der Verar
beitungswert, den die Erfinder angewandt haben, jedoch sind an
dere Werte möglich einschließlich erhöhter Abnahmewerte, die
aber nicht ausreichen dürfen, um eine Rißbildung zu verursa
chen). Wenn die Temperatur des Materials nach 3 bis 6 Walzsti
chen auf typischerweise 704°C (1300°F) gesunken ist, wird das
Material wieder auf die Ausgangstemperatur von 954°C (1750°F)
erhitzt und für ein Zwischenglühen 5 bis 15 min lang bei dieser
Temperatur gehalten. Im Anwendungsbereich der Erfindung liegt,
daß die Glühtemperatur von der Walztemperatur verschieden sein
kann. Wenn diese Folge von Walzen und Wiedererhitzen mehrere
Male wiederholt worden und die Materialdicke auf 0,51 bis 2,54
mm (0,020 bis 0,100 inch) vermindert worden ist, wird das Mate
rial fertiggeglüht. Die Fertigglühtemperatur liegt in dem Be
reich von 816 bis 1038°C (1500 bis 1900°F) [vorzugsweise 871
bis 982°C (1600 bis 1800°F)], und das Fertigglühen wird min
destens 30 min lang und vorzugsweise 1 bis 10 h lang durchge
führt. Von diesem Zeitpunkt an kann Kaltwalzen angewandt wer
den, um die Materialdicke weiter zu vermindern, und Zwischen
glühschritte unterhalb der beta-Transustemperatur können ange
wandt werden.
Es ist festgestellt worden, daß die Zugduktilität bzw. Ziehbar
keit anisotrop ist und daß die maximale Duktilität in der Walz
richtung gezeigt wird. Für einige Anwendungen kann es vollkom
men zufriedenstellend sein, über ein Blech- bzw. Plattenmate
rial zu verfügen, das in der Walzrichtung eine Duktilität von
35% und in der Querrichtung eine Duktilität von 10% zeigt. In
dem Fall, daß in höherem Maße isotrope Eigenschaften erwünscht
sind, kann das Material jedoch quergewalzt werden, um sowohl in
der Walzrichtung als auch in der Querrichtung Duktilitätswerte
von mehr als 25% zu erzielen. Für brauchbare Verbesserungen
der Duktilität scheint eine Verminderung der Fläche (der Blech-
bzw. Plattendicke im Fall des Walzens) von mindestens etwa 60%
erforderlich zu sein, und diese beträgt vorzugsweise mindestens
90%.
Die Erfinder haben begrenzte Röntgenanalysen dieses Materials
durchgeführt und haben festgestellt, daß das Material, das die
höchsten Duktilitätswerte zeigt, eine Textur oder bevorzugte
Orientierung der einzelnen alpha-zwei-Körner aufweist. Insbe
sondere ist bei dem Material mit hoher Duktilität die Konzen
tration der alpha-zwei-Basisebenen (der Ebenen vom 0002-Typ) in
der Walzebene so hoch wie das 20fache der Konzentration, die
man bei regellos orientiertem Material finden würde. Die Erfin
der nehmen an, daß bei dieser Gruppe von Materialien eine Tex
turintensität von mindestens dem 4fachen des Wertes bei regel
loser Orientierung erforderlich ist, damit Duktilitätswerte von
mehr als 10% erzielt werden. Eine solche Intensivierung der
Textur resultiert aus mehrfachen Warmumformungsschritten. Bei
dieser Textur handelt es sich jedoch anscheinend eher um eine
Verformungstextur als um eine Glühtextur. Die Erfinder nehmen
an, daß mindestens drei Warmumformungs- und Glühzyklen und vor
zugsweise mindestens fünf solche Zyklen erforderlich sind.
Die Erfinder sind der Ansicht, daß bei dieser Gruppe von Mate
rialien in alpha-zwei-Material noch nie Duktilitätswerte von
mehr als 15% erzielt worden sind, und sie beanspruchen folg
lich als Teil ihrer Erfindung die Herstellung von Titanmateria
lien des alpha-zwei-Typs, die bei Raumtemperatur Zugduktili
täts- bzw. Ziehbarkeitswerte von mehr als 10% und vorzugsweise
mehr als 20% haben. Die derzeit bevorzugte Legierungszusammen
setzung enthält 14% Aluminium, 23% Niob und 2% Vanadium.
Tabelle II zeigt repräsentative typische Werte für die Zugdeh
nungseigenschaften von alpha-zwei-Titanmaterialien, die gemäß
der Erfindung verarbeitet worden sind und in herkömmlicher Wei
se gemäß dem Verfahren, das in den US-Patentschriften 4 292 077
und 4 716 020 beschrieben ist, verarbeitet worden sind. Wie man
sehen kann, werden durch die Erfindung - etwas auf Kosten der
Streck- bzw. Dehngrenze - stark erhöhte Duktilitätswerte erhal
ten.
Im Anschluß an die Herstellung eines Bleches bzw. einer Platte
und die Fertigung eines besonderen Formkörpers bzw. geformten
Gegenstandes kann die Beziehung zwischen der Duktilität und der
Streck- bzw. Dehngrenze durch Wärmebehandlungen bei höheren Tem
peraturen, d. h., bei mehr als 1038°C (1900°F) oder oberhalb
der beta-Transustemperatur, verändert werden, wie es in der US-
Patentschrift 4 716 020, Spalte 5, Zeilen 22 bis 40, beschrie
ben ist.
Claims (8)
1. Gegenstand, dadurch gekennzeichnet, daß er im wesentlichen
aus Elementen in dem weiten Bereich von Tabelle I besteht, wo
bei der Gegenstand bei Raumtemperatur eine Zugduktilität bzw.
Ziehbarkeit von mindestens 10% zeigt.
2. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er
bei Raumtemperatur eine Zugduktilität bzw. Ziehbarkeit von min
destens 20% zeigt.
3. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sei
ne Zusammensetzung zu dem Zwischenbereich von Tabelle I gehört.
4. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sei
ne Zusammensetzung zu dem bevorzugten Bereich von Tabelle I ge
hört und daß er eine Zugduktilität bzw. Ziehbarkeit von minde
stens 20% zeigt.
5. Gegenstand, dadurch gekennzeichnet, daß seine Zusammenset
zung zu dem weiten Bereich von Tabelle I gehört und daß er in
der Walzebene eine (0002)-Textur zeigt, deren Intensität minde
stens das 4fache des Wertes bei regelloser Orientierung beträgt.
6. Verfahren zur Herstellung von duktilen alpha-zwei-Titan-Ge
genständen, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- a) Warmumformung des Materials bei einer Ausgangstemperatur zwi schen 871 und 1038°C (1600 und 1900°F), wobei die Warmumfor mung angehalten wird, wenn die Temperatur in den Bereich von 593 bis 760°C (1100 bis 1400°F) gesunken ist, und
- b) Glühen des Gegenstandes in dem Temperaturbereich von 816 bis 1038°C (1500 bis 1900°F),
wobei die Schritte a) und b) mindestens dreimal wiederholt wer
den.
7. Gegenstand aus Titanlegierung, dadurch gekennzeichnet, daß
er alpha-zwei-Körner und wahlweise beta-Körner enthält und bei
Raumtemperatur eine Duktilität von mindestens 15% zeigt.
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8141 | Disposal/no request for examination |