DE2653919C2 - Kurzflottenfärbeverfahren für Stückwaren aus Cellulosefasern in Strangform - Google Patents
Kurzflottenfärbeverfahren für Stückwaren aus Cellulosefasern in StrangformInfo
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Description
einzeln oder in Mischung verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man von der Vorbehandlung her nasse
Warenstränge — unter Anrechnung ihres Feuchtigkeitsgehaltes auf das Flottenverhältnis 1 :3 bis 1 : 8
— färbt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Vornetzen der
Warenstränge einen Teil der zum Färben verwendeten Flottenmengen verwendet und daß man die
Gesamtfärbeflotte aus diesem Teil, einem zum Lösen des Farbstoffes verwendeten Teil und einem
zum Lösen der Färbechemikalien und Hilfsmittel verwendeten Teil erst in der Haspelkufe bildet.
1")
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kurzflottenfärbeverfahren
für Stückwaren aus Cellulosefasern in Strangform.
Das Färben von Gewirken aus Cellulosefasern in 4-,
Strangform erfolgt vornehmlich auf Haspelkufen, teilweise auf solchen von besonderer Bauart, in
Flottenverhältnissen über 1:10, meistens zwischen 1 :20 und 1 :30, nach Ausziehfärbeverfahren. Diese
hohen Flottenverhältnisse sind bisher durch die hohe Empfindlichkeit von Maschenware gegen die mechanische
Beanspruchung beim Laufen auf der Haspelkufe und die Forderung, egale Färbungen zu erzeugen,
erforderlich gewesen Aufgrund langjähriger Erfahrungen und Versuche in der Praxis glaubte man, daß nur bei γ,
in der Flotte schwimmender Ware Lauffalten und vor allem die gefürchteten Scheuerstellen vermieden
werden könnton. Hierzu ist behauptet worden, nur die schwimmende Ware sei genügend vom Gewicht der
übereinanderliegenden Schlingen und Schlaufen der ho
Warenstränge entlastet und lasse sich von der Haspel einwandfrei und ohne Maschenverzug transportieren.
Ferner war man der Meinung, daß nur in langen Flottenverhältnissen eine ausreichende Verlegung der
Falten in den Strängen garantiert sei, welche Vorausset- br>
zung für das Vermeiden von Lauffalten ist.
Versuche mit dem Ziel, beim Färben von strangförmiser
Stückware aus Cellulosefasern auf der Haspelkufe das FloHenverhältnis auf Zahlenwerte unter 1:15
herabzusetzen, sind vielerorts unternommen worden; sie sind jedoch daran gescheitert, daß es nicht möglich
gewesen ist, die oben geschilderten Laufschwierigkeiten zu beheben. Auch auf besonders konstruierten Haspelkufen
war man nicht in der Lage, das Flottenverhältnis im gewünschten Maße zu verkleinern.
Von seiten der Färbeverfahren scheinen einer Verkürzung des Flottenverhältnisses keine Schwierigkeiten
entgegenzustehen, denn seit langem sind Färbeverfahren im Flottenverhältnis 1 :3 bis 1 :5 z. B.
auf dem Jigger, bekannt. Jedoch ist der Jigger für das Färben von strangförmiger Maschenware nicht geeignet
(Internationales Lexikon Textilveredlung und Grenzgebiete, Fischer-Bobsien, 4. Auflage, 1975 Seiten
745, 1566, 1562). Bei dünnen Geweben dauert eine Passage auf dem Jigger viel zu lange. Es ist dann aus
diesem Grunde bei voller Beladung des Jiggers keine endengleiche Färbung mehr zu erhalten. Solche
Textilien werden daher gerne auf Haspelkufen gefärbt. Aus den geschilderten Gründen wird die herkömmliche
Haspelkufe überall dort angetroffen, wo Maschenwaren und leichtere Gewebe zu färben sind.
Man war also allein infolge der obengenannten Laufschwierigkeiten gezwungen, für das Färben von
Trikotagen und Geweben in Strangform das große Flottenverhältnis mit all seinen Nachteilen wie hoher
Wasserverbrauch, hoher Energieaufwand zum Aufheizen dieser Wassermengen, hoher Hilfsmittelbedarf,
verringerte Farbausbeute usw. in Kauf zu nehmen.
Auch die hohen, beim Färben mit Reaktivfarbstoffen benötigten Elektrolyimengen werden in kurzen Flottenverhältnissen
entsprechend reduziert, da es bei ihnen nur auf ihre Konzentration ankommt. Damit brauchen
aber wiederum die in g/l angegebenen großen Mengen solcher Substanzen, wie sie in Flottenverhältnissen über
1 : 15 anfallen nicht mehr gelöst zu werden.
Es wurde nun gefunden, daß sich strangförmige Stückware aus Cellulosefasern auf herkömmlichen
Haspelkufen unter Anwendung eines kurzen Flottenverhältnisses gemäß dem Ausziehprozeß färben läßt,
wenn man dem Färbebad neben den Farbstoffen einen nichtionogenen aliphatischen Weichmacher oder ein
Gemisch davon zusetzt, welcher die Fasern geschmeidig macht und mit einem glättenden Film umgibt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nunmehr ein Verfahren zum Färben von Maschenwaren und
Geweben aus Cellulosefasern in Strangform auf der Haspelkufe nach der Ausziehmethode in kurzem
Flottenverhältnis in Gegenwart von mindestens einem Hilfsmittel, mit einer wäßrigen Flotte, enthaltend für
den Fasertyp geeignete Farbstoffe oder Farbstoffvorprodukte und gegebenenfalls Fixierchemikalien, dadurch
gekennzeichnet, daß man bei einem Flottenverhältnis von 1 :3 bis 1 :8 (vom Gewicht der trockenen
Ware) färbt und daß man als Hilfsmittel 2-8 g/l von Oxäthylaten, und zwar von
a) Polyäthylenglykolen mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht zwischen 400 und 800,
b) 80—1 OOgewichtsprozentige Einstellungen aus dem
Monostearinsäure-1,4-butandiolester, veräthert mit 7 Mol Äthylenoxid, und
c) 20—50gewichtsprozentige Einstellungen des Kondensationsproduktes
aus Stearinsäure und mit 5 Mol Äthylenoxid oxäthyliertem Ammoniak
einzeln oder in Mischung verwendet.
Besondere Beachtung für dieses neue Verfahren
verdient die Vorbehandlung des Textilgutes, da nur gut saugfähige Ware eine gleichmäßige und rasche Verteilung
der verminderten Flottenmenge im Farbgut sicherstellt Durch eine effektive Vorbehandlung,
welche meist in einer alkalischen Abkochung besteht, wird aber gerade das Laufverhalten der Gewirke und
Gestricke beeinträchtigt Es werden dadurch nämlich die natürlichen, glättenden Baumwollbestandteiie und
eventuelle Präparationen vom Farbgut entfernt Dieses durch die Vorbehandlung verursachte schlechtere
Laufverhalten und die höhere Farbstoffkonzentration in der kurzen Färbeflotte erhöhen somit die Gefahr,
unegale Färbungen zu erhalten. Beim Färben mit Reaktiv- und Direkt-Farbstoffen kommt noch dazu, daß
die hohen, für das Färben notwendigen Elektrolytkonzentrationen eine weitere Verminderung der Glätte des
Materials bewirken und damit keinesfalls eine Verbesserung der Ausgangsbasis bringen.
Im allgemeinen wird daher das Farbgut vor dem Färben alkalisch abgekocht und dann, am besten gleich
naß oder feucht zum Färben gebracht Man erspart auf diese Weise die hohen Kosten für das Zwischentrocknen.
Die in den Strängen enthaltene Feuchtigkeit wird dann von der Flottenmenge des Färbebades abgezogen,
d. h. sie wird im Flottenverhältnis 1:3 bis 1:8 mit berücksichtigt.
Die alkalische Abkochung kann durch Anwendung eines aus der DE-OS 23 60 985 bekannten Netzmitteigemisches
umgangen werden. Man netzt danach die Rohware auf der Haspelkufe vor, spült die Netzmittel jo
aus und rechnet beim Färben die in der Ware enthaltene Feuchtigkeit auf das Flottenverhältnis 1 :3 bis 1 :8an.
Aus der DE-OS 22 54 498 sowie der DE-AS 22 54 497 sind bereits Kurzflottenfärbeverfaviren bekannt, bei
denen die Flotten 0,2 bis 10 g/l (bzw. 0,2 bis 6 g/l) eines r> nichtionogenen, aliphatischen Tensides enthalten können.
Praktische Beispiele, welche entsprechend dieser Arbeitsweise das Färben von Cellulosesträngen auf der
Haspelkufe belegen, sind in den erwähnten Literaturstellen jedoch nicht offenbart. Das erfindungsgemäße
Verfahren konnte demzufolge durch diesen Stand der Technik nicht nahegelegt werden, um so mehr als die
hier verwendeten Hilfsmittel in den obengenannten Druckschriften weder einzeln noch dem näheren Typ
nach genannt sind und somit jeglicher Hinweis auf das Verhalten dieser Mittel fehlt. Viel eher müßte die
Angabe auf Seite 7, Absatz 3 in der DE-OS 22 54 498, wonach die dort genannten Oxäthylate möglichst 15 bis
sogar 50 Mol Äthylenoxid enthalten sollen, den Fachmann von der Verwendung der niederen Oxäthylate,
wie sie im vorliegenden Fall genannt sind (nämlich Verbindungen mit 5 bzw. 7 Mol Äthylenoxid), abhalten.
Es ist für den Fachmann überraschend, daß ohne eine tiefgreifende Änderung der normalen Färbeverhalten,
lediglich durch den Zusatz der obengenannten Hilfsmittel, das Laufverhalten der Warenstränge so beeinflußt
werden kann, daß eine Verkürzung des Flottenverhältnisses auf Werte von 1:3—1:8 möglich ist, und daß —
obwohl in der Praxis bisher negative Erfahrungen gesammelt wurden — egale und farbstarke Färbungen t>o
erhalten werden.
Die Durchführung des beanspruchten Verfahrens weicht nicht von den bekannten Färbeverfahren auf
herkömmlichen Haspelkufen ab, ist jedoch durch die einschneidende Verkürzung des Flottenverhältnisses b5
auf Werte von 1 : 3 bis 1 : 8, vorzugsweise 1 : 5 bis 1 : 8, und den Zusatz der obengenannten Hilfsmittel in
Mengen von 2 —8 g/i zu den Färbeflotten gekennzeichnet Die einzusetzenden Weichmacher werden auf das
angewendete Flottenverhältnis (also 1:3 bis 1:8) bezogen. Zeit- und Temperaturparameter werden
verfahrensgemäß nicht geändert
Überraschenderweise spielt bein? Färben mit Reaktivfarbstoffen
entsprechend dem neuen Verfahren die Färbetemperatur, welche noch beim Färben auf dem
Jigger einen großen Einfluß auf die Farbausbeute hat keine so große Rolle mehr. Färbungen, welche bei
gleicher Färbezeit einmal bei erhöhter Temperatur (60° C) und einmal bei 40° C durchgeführt werden,
weisen nicht die starken Farbtiefenunterschiede auf, wie das bei gleichen Färbungen auf dem Jigger der Fall ist
Bei der Durchführung des neuen Kurzflottenfärbe-Verfahrens ist es günstig, die Flotte zunächst zum
Vornetzen der Ware, zum Lösen von Farbstoff und zum Lösen von Hilfsmitteln und Chemikalien aufzuteilen und
diese Flottenanteile erst in der Haspelkufe wieder zur Gesamtfärbeflotte, welche dann alle ihre Bestandteile
und Zusätze enthält, zum Färben zu vereinigen.
Es hat sich als günstig herausgestellt, wenn für das
erfindungsgemäße Verfahren flach gebaute Haspelkufen eingesetzt werden und wenn nach Möglichkeit
Stränge mit gleicher Länge in einer Färbepartie gefärbt werden.
Ein weiterer Vorteil des hierin beschriebenen Kurzflottenfärbeverfahrens ist die deutlich verringerte
Abwasserbelas'.ung durch die Färbebadzusätze welche im allgemeinen nach g/l berechnet sind und daher bei
herabgesetztem Flottenverhältnis in deutlich reduzierter Quantität anfallen. Mit den verringerten Einsatzmengen
ist auch eine Kostenersparnis verbunden.
Als Farbstoffe für das vorlegende Verfahren kommen vorzugsweise die im Colour Index, 3. Ausgabe (1971) als
Direct Dyes bezeichneten Substantiven Farbstoffe, ferner Leukoküpenesterfarbstoffe, im Colour Index als
Solubilised Vat Dyes bezeichnet, und Kombinationen von Azoic Coupling Components und Azoic Diazo
Components, auch als Entwicklungsfarbstoffe bekannt, in Betracht.
Als Reaktivfarbstoffe kommen für das vorliegende Verfahren die unter diesem Begriff bekannten organischen
Farbstoffe zum Einsatz. Es handelt sich hierbei vorwiegend um solche Farbstoffe, die mindestens eine
mit Polyhydroxylfasern reaktionsfähige Gruppe, eine Vorstufe hierfür oder einen mit der Polyhydroxylfaser
reaktionsfähigen Substituenten enthalten. Als Grundkörper derartiger organischer Farbstoffe eignen sich
besonders solche aus der Reihe der Azo-, Anthrachinon- und Phthalocyaninfarbstoffe, wobei die Azo- und
Phthalocyanin-Farbstoffe sowohl metallfrei als auch metallhaltig sein können. Als reaktionsfähige Gruppen
und Vorstufen, die im alkalischen Medium solche reaktionsfähige Gruppen bilden, seien beispielsweise
Epoxygruppen, die Äthylenimidgruppe, die Vinylgruppierung im Vinylsulfon- oder im Aciylsäurerest, ferner
die 0-Sulfatoäthylsulfongruppe oder die /3-Chloräthylsulfongruppe
genannt. Außerdem kommen für diese Verfahren Derivate der Tetrafluorcyclobutyl-Reihe,
z. B. der Tetrafluorcyclobutylacrylsäure in Frage. Als reaktionsfähige Substituenten in Reaktivfarbstoffen
kommen solche in Betracht, die leicht abspaltbar sind und einen elektrophilen Rest hinterlassen. Als Beispiele
derartiger Substituenten seien genannt Halogenatome an folgenden Ringsystemen: Chinoxalin,Triazin, Pyrimidin,
Phthalazin und Pyridazon. Es können auch Farbstoffe mit mehreren Reaktivgruppen unterschiedlicher
Art verwendet werden.
Als sonstige Zusätze zu den Färbeflotten kommen die für das Färben bekannten Hilfsmittel und Chemikalien
in Betracht, z. B. die Fixieralkalien Natronlauge, Soda,
Trinatriumphosphat u. a.
Netzmittel sind verfahrensgemäß im allgemeinen nicht erforderlich, da gute Benetzbarkeit der Ware für
die Durchführung des Verfahrens vorausgesetzt wird. In
den Fällen, in denen die Ware nach der Vorbehandlung vor dem Färben zwischengetrocknet worden ist, können
sie sich jedoch für die rasche Wiederbenetz jng als günstig erweisen.
Färbt man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
also bei Flottenverhältnissen von 1 :3 bis 1:8, dann ergibt sich als weiterer Vorteil, daß ζ. B. die Verkürzung
des Flottenverhältnisses nicht dadurch erreicht wird, daß man bei normaler, also in unveränderter Beschikkung
der Haspelkufe mit Ware weniger Flotte verwendet, sondern dadurch, daß man bei gleicher
Flottenmenge die Haspelkufe mit einer größeren Waremenge beladen kann.
Man färbt a!so während eines Färbezyklus eine größere Menge an Textilmaterial.
Dabei wird einfach eine größere Anzahl von Strängen mit normaler Länge gefärbt und es ist für den Fachmann
überraschend, daß entgegen seinen Erwartungen keine Verschlingungen bzw. Verknotungen der Stränge
auftraten.
Bei einer Verbesserung der Haspelkufe durch Anbringen perforierter Trennbleche zwischen den
einzelnen Strängen ist es mit dem neuen Verfahren sogar möglich, in noch kürzeren Flottenverhältnissen,
z. B. i : 4 bis 1 :3, zu färben.
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren in verschiedenen Ausführungsformen demonstrieren, es
jedoch in keiner Weise auf bestimmte Ausführungsformen einengen, da hierfür oft betriebliche, maschinelle
Voraussetzungen den Ausschlag geben.
In einer Haspelkufe werden 50 kg eines abgekochten und gut saugfähigen Baumwolltrikots (Feinripp) in 5
Strängen zum Färben vorbereitet
Von den insgesamt 2501 wäßriger Flotte werden 1001
zum Vornetzen der Ware verwendet. In diesen 1001 Wasser sind als Weichmacher gelöst: 6 g/l Polyäthylenglykol
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 600.
Weitere 501 Flotte dienen zum Auflösen des Farbstoffes und 1001 zum Lösen des Salz- und
Akalibedarfs.
Für eine 2,5°/oige Färbung werden 1,25 kg des handelsüblichen Reaktivfarbstoffes der Formel
H1C-CO-HN OH
HO3S
N = N-
SO3H NH
SO,—CH2-CH,-O—SO,H
in 20 1 kochendem Wasser gelöst und mit weiteren 301
heißem Wasser weiter verdünnt.
In 1001 warmem Wasser (6O0C) werden gelöst 7,5 kg
Glaubersalz kalz. und 750 cm3 Natronlauge 32,5%ig.
Diese drei Lösungen werden nun in die Haspelkufe gegeben und zur Färbeflotte vereinigt. Sie verteilt sich
aufgrund ihres Gehaltes an Polyäthylenglykol sehr rasch und gleichmäßig in den Trikotsträngen. Sodann
wird das Textilgut in üblicher Weise gefärbt. Nach 90 Minuten Färbezeit bei 400C werden die Stränge mit 4 j
Wasser gespült, wie üblich nachbehandelt und getrocknet.
Man erhält eine egale Rotfärbung des Baumwolltrikots. Trotz des auf 1 : 5 reduzierten Flottenverhältnisses
sind praktisch keine Laufschwierigkeiten aufgetreten, Eine Beeinträchtigung der Färbung hat sich nicht
ergeben.
Vergleichsversuch
Der Versuch wurde wie im Beispiel 1 angesetzt, der Zusatz von 6 g/l Polyäthylenglykol ist jedoch unterblieben.
Die Färbung zeigte nach dem Trocknen durch Verzug der Maschen und schlechte Faltenverlegung
Unegalitäten.
B e i s ρ i e I 2 t>o
60 kg Baumwollfeinripptrikot in rohem Zustand werden in einer Haspelkufe mit einer wäßrigen Flotte
enthaltend
50 cm3/l Isopropylalkohol, t,r>
5 cmVI Butanol und
2 g/l eines Netzmittels auf Basis von diisobutylnaphthalin-sulfonsaurem
Natrium, bei 30 —40° C vorgenetzt und gespült. Danach verbleiben
1801 Wasser in der Ware.
Zum Färben im Flottenverhältnis 1 :8 werden noch 300 I wäßrige Flotte bereitet mit
720 g ( = 2% bezogen auf das Gewicht der Ware) des handelsüblichen Farbstoffes Reactive
Blue 4 mit der C. 1.-Nr. 61 205; sowie
2,88 kg ( = 6 g/l berechnet auf die Gesamtflotte von 4801) des Weichmachers folgender
Zusamensetzung:
90% Monostearinsäure-1,4-butanciiolester,
veräthert mit 7 Mol Äthylenoxid, und 10% Wasser; und
50 g/i Glaubersalz kalz. und 7 g/l Soda kalz.
Diese Flotte gibt man nunmehr zu den nassen, laufenden Strängen und färbt die Ware bei Raumtemperatur 90
Minuten lang. Danach wird die Färbung mit Wasser gespült und wie bei Reaktivfärbungen üblich nachbehandelt.
Man erhält eine klare, egale Blaufärbung des Trikots. Maschenverzüge und Lauffalten sind nicht aufgetreten.
7 Stränge abgekochter und gebleichter Baumwollfeinripptrikot mit einem Gewicht von 95 kg werden im
Flottenverhältnis 1 :6 in einer Haspelkufe gefärbt.
Dazu werden die Stränge mit 300 1 einer wäßrigen Flotte bei 400C vorgenetzt. In dieser Flotte sind 5 g/l
(=1,85 kg berechnet auf die Gesamtflotte von 5701)
Polyäthylenglykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 800 gelöst.
Die restlichen 270 I Flotte werden zum Lösen von Farbstoff und Chemikalien aufgeteilt:
In 70 I kochendem Wasser werden
1,9 kg { = 2% bezogen auf das Warengewicht)
des handelsüblichen Farbstoffes Reactive Red 22 mir der C. I.-Nr. 14824
gelöst.
In 200 I Wasser von 600C werden weiterhin gelöst
In 200 I Wasser von 600C werden weiterhin gelöst
28.5 kg Glaubersalz kalz. und '"
1,72 kg Natronlauge 32,5%ig.
Beide Lösungen werden dann ebenfalls in die Haspelkufe gegeben. Ohne weitere Temperaturregelung
wird danach das Textilgut SO Miuten gefärbt, mit i r>
Wasser gespült und wie bei Reaktivfarbstoffen üblich nachbehandelt.
Man erhält eine egale Rotfärbung der Trikotstränge. Maschenverzüge und Lauffalten sind, trotz des niedrigen
Flottonverhältnisses von 1 :6, nicht aufgetreten.
7 Stränge eines vorbehandelten und gut saugfähigen Baumwollfeinripptrikots mit einem Gewicht von 85 kg
werden in einer Haspelkufe im Flottenverhältnis 1 :4 gefärbt
Zur Bereitung der Färbeflotte werden
1530 g ( = 1,8% bezogen auf das Warengewicht)
des handelsüblichen Farbstoffes Reactive Yellow 17 mit der C I.-Nr. 18 852 und
255 g ( = 0,3% bezogen auf das Warengewicht) des handelsüblichen Farbstoffes Reactive
Orange 16 mit der C. I.-Nr. 17757 in
801 kochendem Wasser gelöst 3^
In der Haspelkufe selbst wird das übrige Färbebad von 260 1 und 40°C beschickt mit
3 g/l weiner 50gewichtsprozentigen Einstellung
des Kondensationsproduktes aus Stearinsäure und mit 5 Mol Äthylenoxid oxäthyliertem
Ammoniak,
50 Glaubersalz kalz,
2 cmVI Natronlauge 32,5%ig und
5 g/l Soda kalz.
In dieser Flotte werden die Stränge 5 Minuten lang vorgenetzt
Nach erfolgtem Farbstoffzusatz zu dieser Flotte läßt
man die Haspel 5 Minuten lang mit erhöhter Geschwindigkeit laufen und färbt die Ware dann bei
normaler Laufgeschwindigkeit der Haspel weitere 90 Minuten.
Danach wird das gefärbte Textilmaterial mit warmem Wasser (50° C) gespült und wie bei Reaktivfärbungen
üblich nachbehandeit
Man erhält eine vollständige egale Orangefärbung des Trikots. Trotz des sehr kurzen Flottenverhältnisses
von 1 :4 sind bei dieser Färbung keine Laufschwierigkeiten oder darauf zurückzuführende Fehler aufgetre- t,o
tea
b Stränge gut vorbehandelter BaumwoHflariell wer
den im Flottenverhältnis 1 :6 in einer Haspelkufe gefärbt. Das Gewicht der Ware beträgt 80 kg.
Man setzt dazu die wäßrige Flotte von 480 I bei 400C
mit
2 g/l einer 50gewichtsprozentigen Einstellung des
Kondensationsproduktes aus Stearinsäure
und mit 5 Mol Äthylenoxid oxäthyliertem
Ammoniak,
0,2 g/l Soda kalz, sowie
! g/l 2,2'-dinaphthylmethan-6,6'-disulfonsaures
! g/l 2,2'-dinaphthylmethan-6,6'-disulfonsaures
Natrium und
0,5 g/l Natriumnitrit
0,5 g/l Natriumnitrit
an und läßt die Ware 5 Minuten darin vorlaufen.
129,6 g ( = 0,27 g/l) des Farbstoffes Solubilished Vat Orange 3 mit der C. I.-Nr. 59 301
werden in 4 1 kochendem Wasser gelöst und der Flotte bei laufender Haspel zugesetzt. Nach einer Färbezeil
von 30 Minuten bei sinkender Temperatur leitet man die Farbstoffentwicklung ein.
Dazu setzt man der benutzten Flotte
1,5cm3/l Schwefelsäure konz. (vorher mit kalterr
Wasser 1 :10 verdünnt)
zu. Die Entwicklung der Färbung dauert 15 Minuten Danach wird die gefärbte Ware gründlich mit kalterr
Wasser gespült und 10 Minuten kochend nachbehandelt Das hierbei eingesetzte wäßrige Nachbehandlungs
bad enthält
3 g/l Soda kalz. und
0,5 g/l Oleylmethyltaurin.
Nach dem Spülen des Farbgutes erhält man eine echte, egale fleischfarbene Färbung. Trotz des niedriger
Flottenverhältnisses von 1 :6 sind keine Laufschwierigkeiten oder Fehler wie Reibstellen u. a. aufgetreten.
Ein ähnliches färberisches Ergebnis erhält man wenr anstelle des oben genannten Farbstoffes
0,162% des Farbstoffes Vat Orange 3 mit dei C. I.-Nr. 59 300
nach dem Verfahren IK bei 40°C und absinkende!
Temperatur gefärbt wird und man anstelle von Soda und Natriumnitrit die folgenden Chemikalien einsetzt:
9 cmVl Natronlauge 32,5%ig,
4 g/l Hydrosulfit konz. PIv. (Natriumdithionit), 15 g/I Glaubersalz kalz.
4 g/l Hydrosulfit konz. PIv. (Natriumdithionit), 15 g/I Glaubersalz kalz.
sowie ebenfalls
2 g/l einer 50gewichtsprozentigen Einstellung des Kondensationsproduktes aus Stearinsäure
und mit 5 Mol Äthylenoxid oxäthyliertem Ammoniak.
Nach der Reoxydation des Farbstoffes erhält man eine egale Färbung, ohne daß Laufschwierigkeiten oder
dadurch bedingte Fehler aufgetreten sind.
Claims (1)
1. Verfahren zum Färben von Maschenwaren und Geweben aus Cellulosefaser! in Strangform auf der
Haspelkufe nach der Ausziehmethode in kurzem Flottenverhältnis in Gegenwart von mindestens
einem Hilfsmittel, mit einer wäßrigen Flotte, enthaltend für den Fasertyp geeignete Farbstoffe
oder Farbstoffvorprodukte und gegebenenfalls Fixierchemikalien, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei einem Flottenverhältnis von 1 :3 bis 1 :8 (vom Gewicht der trockenen Ware) färbt und
daß man als Hilfsmittel 2-8 g/l von Oxäthylaten, und zwar von
a) Polyäthylenglykolen mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht zwischen 400 und 800,
b) 80— 1 OOgewichtsprozentige Einstellungen aus dem Monostearinsäure- 1,4-butandiolester, veräthert
mit 7 Mol Äthylenoxid, und
c) 20—50gewichtsprozentige Einstellungen des Kondensationsproduktes aus Stearinsäure und
mit 5 Mol Äthylenoxid oxäthyliertem Ammoniak
Priority Applications (12)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762653919 DE2653919C2 (de) | 1976-11-27 | 1976-11-27 | Kurzflottenfärbeverfahren für Stückwaren aus Cellulosefasern in Strangform |
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