DE2653286C2 - Selbst-bindende, bei Abwesenheit von Feuchtigkeit stabile, kalthärtende Einkomponenten-Siliconmasse - Google Patents
Selbst-bindende, bei Abwesenheit von Feuchtigkeit stabile, kalthärtende Einkomponenten-SiliconmasseInfo
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Description
dadurch gekennzeichnet, daß das die Adhäsion fördernde Mittel eine Zusammensetzung ist, die zu
50% oder mehr eine Verbindung der folgenden Formel
Il
(R2O)3. „R^Si—R—N — C — OR3
G
G
umfaßt, worin G Wasserstoff und/oder eine Gruppe der folgenden Forme! ist:
(R2O)3-aR· Si — R—N — C —
worin R ein zweiwertiger Rest ist aus Alkylen-Arylen, Alkylen und Cycloalkylen mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen,
R1 und R3 unabhängig voneinander Reste mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen aus Kohlenwasserstoff- und
Halogenkohlenwasserstoffresten sind,
R2 ein Rest mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen aus Kohlenwasserstoff-, Halogenkohlenwasserstoff- oder Cyankohlenwasserstoffresten
ist und
a eine Zahl von 0 bis 3 ist oder
a eine Zahl von 0 bis 3 ist oder
die Zusammensetzung eine Mischung solcher Verbindungen umfaßt, die ggf. untergeordnete Mengen an als
Nebenprodukt gebildetem Isocyanurat und unumgesetztem Ausgangssilan enthält.
Die Erfindung bezieht sich auf selbst-bindende Massen der oben genannten Art aus kalthärtenden Poly-Silo-χηηρη,
die eins die Adhäsion verstärkende Menge einer Zusammensetzung enthalten, die hauptsächlich ein
Triorganosilylorganocarbamat oder dessen Allophanat-Derivat ist.
Selbst-bindende kalt-härtende Siliconmassen, haben eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, z. B. als
Isoliermittel, Dichtungsmittel, zum Formen von Dichtungen an Ort und Stelle sowie zum Einbetten.
Die Massen mit der breitesten Anwendung unter den kalt-härtenden Massen sind solche, die unter dem
Einfluß der atmosphärischen Feuchtigkeit härten. Selbst-bindende Massen der Art, die kalt härten, sind z. B. in
der US-PS 36 89 454 beschrieben. Eine besonders vorteilhafte selbst-bindende Masse mit kleinem Modul ist
Gegenstand der älteren deutschen Patentanmeldung, die zur DE-OS 26 21 796 geführt hat. {
Ein übliches Problem bei vielen solchen Massen ist ihre relativ schlecht ausgebildete Fähigkeit, sich mit einer
weiten Vielzahl von Substraten zu verbinden, wte Aluminium, rostfreiem Stahl, Messing, Polycarbonat, Polyacryla».
Polyolefin. Polyvinylchlorid, Pappe, Glas und ähnlichen. Besonders erwähnenswerte Substrate zum Verbinden
mit kalt-härtenden Siliconmassen sind rostfreier Stahl und Polyacrylat.
Es ist bereits vorgeschlagen worden. Isocyanurate zur Verstärkung der Haftung solcher Massen zu verwenden.
So ist in der vorgenannten US-PS die Zugabe von Tris-l13,5-trimethoxysilylpropylisocyanurat oder Bis-1,3-trimethoxysilylpropylisocyanurat
und deren Analogen als die Adhäsion an einer Vielzahl von Substraten verbessernd beschrieben. Weiter wird in diesem Zusammenhang auf die US-PS 34 94 951, 35 98 852 und
21 218 hingewiesen.
Es ist nun in der vorliegenden Erfindung erkannt worden, daß eine Gruppe von Carbamaten bzw. Urethanen
oder deren als Allophanaten bekannten Derviaten eine gegenüber den bisher für diesen Zweck bekannten
Verbindungen hervorragende, die Adhäsion von Siliconmassen an Substraten fördernde Eigenschaft aufweist. §
Werden Verbindungen, die hauptsächlich die vorgenannten Carbamate bzw. Urethane oder die Allophanate
umfassen, vor dem Härten zu selbst-bindenden kalt-härtenden Siliconmassen hinzugegeben, dann haften die
dabei erhaltenen Massen ganz ausgezeichnet an allen üblichen Substraten einschließlich den Polyacrylaten und
rostfreien Stählen.
Durch die vorliegende Erfindung werden daher selbst-bindende kalt-härtende Einkomponenten-Siliconmas- |
sen der im Patentanspruch beschriebenen Art geschaffen. —
Die Zusammensetzungen zum Fördern der Adhäsion umfassen hauptsächlich Verbindungen, die Carbamate «χ
bzw. Urethane, Allophanate oder deren Mischungen. Diese Verbindungen sind von Zusammensetzungen zu
unterscheiden, die bisher zur Förderung der Adhäsion verwendet wurden und wie sie in den oben genannten
Schriften beschrieben sind, die im besonderen die cyclischen substituierten Isocyanurate behandeln. Die in den
PS und Patentanmeldungen zur Hersteilung der Isocyanurate beschriebenen Verfahren, z. B. die Umsetzung von
Silylorganohalogeniden mit Alkalimetallcyanaten, führen zur Bildung geringer Mengen von Caruamaten bzw.
Urethanen und/oder Allophanaten, die den verwendeten Isocyanuraten entsprechen. In keinem Falle umfaßten
jedoch die nach dem Stand der Technik hergestellten und als Mittel zu,- Förderung der Adhäsion eingesetzten
Zusammensetzungen hauptsächlich ein Carbamat und/oder Allophanat in dem Sinne, daß mehr als 20 Gew.- Vo
des Carbamats und/oder Allphanats in der Mischung vorhanden waren, die zur Förderung der Adhäsion
verwendet wurde. Nach den in den US-PS 34 94 951 und 38 21 218 beschriebenen Verfahren erhält man Zusammensetzungen,
in denen der Carbamat- bzw. Urethan- und/oder Allophanat-Gehalt 50% oder mehr beträgt Es
ist erst in der vorliegenden Erfindung erkannt worden, daß solche Zusammensetzungen gegenüber den bisher
verwendeten Zusammensetzungen, die hauptsächlich aus Isncyanuraten bestanden, überraschend hervorragende
Adhäsions-fördernde Eigenschaften aufweisen.
Die Reaktionsgleichungen, die zur Herstellung der Zusammensetzungen benutzt werden, die zur Verbesserung
der Adhäsion gemäß der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, sind folgendermaßen zusammengefaßt:
(R2O)3-flR|,Si—R — X + YNCO
[(R2O)3-„R'Si—R-NCO)] + YX
O
I + R3OH > (R2O)3-^1Si-R-N-C-OR3
I + R3OH > (R2O)3-^1Si-R-N-C-OR3
H
(Π)
(Π)
0
I + Π > (R2O)3-XSi-R-N-C-OR3
O = C- Ν — R—SiRi- (OR^3-a
I
H
(III)
(III)
worin R, R1, R2 und R3 die obige Bedeutung haben, X Halogen und insbesondere Chlor oder Brom ist, Y ein
Metallion ist, z. B. ein Alkalimetallion, wie Kalium oder Nati ium, und DMF für Dimethylformamid steht.
Das Produkt I ist ein Isocyanat, das nicht isoliert wird und das in Abwesenheit des Alkoholes R3OH zu den
Isocyanuraten trimerisiert, die bisher als Adhäsions-Fördere·· verwendet wurden. Die Verbindung II ist als
Carbamat bzw. N-substituiertes Urethan bekannt, und die Verbindung III ist ein Derivat eines Carbamats, das
als Allophanat bekannt ist. Es können auch andere höher-molekulare Carbamatderivate durch Umsetzung des
Isocyanats I mit Stickstoff-Wasserstoff-Bindungen, wie der in III gebildet werden.
In den Carbamaten und Allophanaten der oben genannten Formeln können die Substituenten in weitem
Rahmen variieren. Beispiele von Gruppen für R sind Phenylenäthylen, Phenylenmethylen und ähnliche oder
Dimethylen, Trimethylen, Tetramethylen und ähnliche, oder Cyclopropyliden, Cyclobutyliden. Cyclopentyliden,
Cyclohexyüden, und ähnliche. Für R1 und R3 können z. B. Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, 2-Chloräthyl, 3-Brompropyl,
Phenyl, Chlorphenyl und ähnliche stehen. Beispiele von Resten für R2 sind Methyl. Äthyl. Propyl. Butyl,
2-Chioräthy], 3-BrompropyI, 3-Cyanpropyl, Phenyl, Chlorphenyl und ähnliche. Besonders bevorzugte Zusammensetzungen
sind solche, in denen die vorherrschenden Carbamate die folgende Formel haben:
(CH3O)3-Si-CH2CH2CH2-N-C-OCH3
und solche, in denen die Allophanate die folgende Formel haben:
O
(CH3O)3-Si-CH2CH2CH2-N-C-OCH3
(CH3O)3-Si-CH2CH2CH2-N-C-OCH3
O = C-N-CH2CH2CH2Si(OCH3)J
H
H
oder solche, die hauptsächlich aus Mischungen solcher Verbindungen bestehen.
Die in der vorliegenden Erfindung zur Förderung der Adhäsion eingesetzten Verbindungen können nach
bekannten Techniken gemäß den obigen Reaktionsgleichungen hergestellt werden. Wird z. B. das entsprechende
Silylalkylhalogenid mit einem Alkalimetallcyanat in einem dipolaren aprotischen Lösungsmittel wie Dimethylformamid
(DMF) unter Erhitzen und in Gegenwart einer äquimolaren Menge des entsprechenden Alkoholes
umgesetzt, dann erhält man verschiedene Ausbeuten des entsprechenden Carbamats und des entsprechenden
Alkiphanates. Wird der Alkohol weggelassen, dann wird natürlich die Bildung des entsprechenden Isocyanurates
nach dem Stand der Technik begünstigt und dadurch in der Mischung vorherrschen. Wenn jedoch von Anfang an
der Alkohol vorhanden ist oder selbst dann, wenn man den Alkahol während der Umsetzung hinzugibt, dann
herrscht das Isocyanurat nicht vor. Längere Reaktionszeiten fördern unter diesen Bedingungen die Bildung des
Allopbanats mit Bezug auf das Carbama'..
Die Carbamate können von den Allophanaten oder anderen hochmolekularen Derivaten mit üblichen Techniken
abgetrennt werden, z. B. durch fraktionelie Destillation, doch ist das Rohgemisch vollkommen geeignet als
Mittel zur Förderung der Haftung.Tatsächlich hat es sich erwiesen, daß die höheren Derivate eine überraschend
bessere Wirksamkeit zur Förderung der Haftung aufweisen. Die zur Herstellung der Adhäsions-fördemden
Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung benutzten Verfahren werden im folgenden noch näher
beschrieben. In allen Fällen sollte darauf geachtet werden, daß die Menge des gebildeten Isocyanurates relativ
gering ist, vorzugsweise unterhalb von 5 Gew.-°/o und allgemein unterhalb von 20 Gew.-% und nie mehr als 50
Gew.-% betragen solite.
Die Menge der verwendeten Zusammensetzung variiert in Abhängigkeit von dem Silicon, doch wird sie im
allgemeinen verhältnismäßig gering sein und im Be^ eich von 0,1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Siliconpolymer,
liegen, wobei die jeweils eingesetzte Menge so zu wählen ist, daß sie im Hinblick auf den beabsichtigten Zweck
wirksam ist.
Die kalt-härtenden Siliconmassen können nach den Lehren des Standes der Technik hergestellt werden. So
werden die kalt-härtenden Massen der vorliegenden Erfindung einfach durch Vermischen des Adhäsionspromotors
mit einem oder mehreren der Silane der folgenden Formeln hergestellt:
CH3Si(OCH3J3
C IjSi(OCH2CH3)3
(CHj)2Si(OCHj)2
C IjSi(OCH2CH3)3
(CHj)2Si(OCHj)2
(CHj))SiOCH3
Si(OCHj)4
CHjCH2CH2CH2CH2CHjCH2CH2Si(OCHj)1
CF,CH,Si(OCH,)3
NCCH2CH2S^OCHj),
(CHj)Si(OCH2CH2CH2CHj)3
CF,CH,Si(OCH,)3
NCCH2CH2S^OCHj),
(CHj)Si(OCH2CH2CH2CHj)3
die im Durchschnitt mindestens etwa 2,01 an Silicium-gebundener Alkoxyreste pro Siliciumatom aufweisen und
mit einem Katalysator, der einen Metallester umfaßt, wie ein Titanchelat, sowie mit einem Silanol-Endgruppen
aufweisenden Polydiorganosiloxan.
Die in den erfindungsgemäßen kalt-härtenden Massen brauchbaren Silanol-Endgruppen aufweisenden Polydiorganosiloxane
können durch die folgende Formel veranschaulicht werden:
HO-
R4
-SiO
-SiO
worin R4 und R5 je ein organischer Rest mit nicht mehr als 8 Kohlenstoffatomen aus Kohlenwasserstoff-,
Halogenkohlenwasserstoff- und Cyanniederalkyl sind und η eine Durchschnittszahl von 10 bis 15 000 oder mehr
ist.
Die Silanolendgruppen-aufweisenden Polydiorganosiloxane sind bekannt, und sie schließen Zusammensetzungen
ein, die verschiedene R4- und R5-Gruppen enthalten. So kann z. B. für R4 Methyl stehen, während R5
Phenyl und/oder beia-Cyanäthyl sein kann. Weiter fallen in dem Rahmen der in der vorliegenden Erfindung
brauchbaren Polydiorganosiloxane Copolymere verschiedener Arten von Diorganosiloxan-Einheiten, wie SiIanoI-Endgruppen-aufweiscnde
Copolymere von Dimethyl-, Diphenyl- und Mcthylphenyl-Siloxaneinheiten oder Copolymere von Dimethyl-, Methylphenyl- und Methylvinyl-Siloxan-einheiten. Vorzugsweise stehen für mindestens
50% der Reste R4 und R5 der Silanolendgruppen-aufweisenden Polydiorganosiloxane Methylreste. Die
Kohlenwasserstoff-, Halogenkohlenwasserstoff- und Cyannicderalkylreste, für die R4 und R5 stehen, können aus
den gleichen Resten ausgewählt werden, wie sie oben für R2 angegeben sind.
Die Komponenten befinden sich während des Vermischens vorzugsweise bei Zimmertemperatur. Da die
Silane bei Berührung mit Feuchtigkeit hydrolysieren, sollte die Feuchtigkeit während der Zugabe des Silans zum
Silanolendgruppen-aufweisenden Polydiorganosiloxan ausgeschlossen werden. Auch sollte dafür gesorgt werden,
daß die Mischung aus Silan. Katalysator und Silanolendgruppen-aufweisendem Polydiorganosiloxan unter
im wesentlichen wasserfreien Bedingungen aufbewahrt wird, wenn man die Mischung für eine längere Zeit
lagern will, bevor man sie in den gehärteten festen elastischen Silicongummi-Zustand umwandelt. Soll dagegen
die Mischung unmittelbar nach dem Vermischen von Silan, Katalysator und Polydiorganosiloxan härten, dann
sind beim Vermischen und Anordnen der Mischung in der Gestalt, in der sie härten soll, keine besonderen
Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, um die Feuchtigkeit auszuschließen.
Die Menge des mit dem Silanolendgruppen-aufweisenden Polydiorganosiloxan vermischten Silans kann
innerhalb weiter Grenzen variieren. Urn jedoch die besten Ergebnisse zv erhalten, ist es bevorzugt, einen
Überschuß von 1 Mol des Silans pro Mol der Silanolgruppen in den Silanolendgruppen-aufweisenden Polydiorganosiloxanen
hinzuzugeben Eine zufriedenstellende Härtung kann z. B. erhalten werden, wenn man 1 bis 10 Mol
des Silans pro Mol der Silanolgruppen in dem Polydiorganosiloxan hinzugibt. Gibt man mehr als 10 Mol des
Silans pro Mol der Silanolgruppen in dem Polydiorganosiloxan hinzu, dann erhält man keinen weiteren Nachteil
als daß ein harzartigeres Produkt gebildet und die Härtung verlangsamt wird. Die Temperatur, bei der Silan und
Silanolendgruppen-aufweisendes Polydiorganosiloxan miteinander vermischt werden, ist nicht kritisch, und
üblicherweise geschieht dies bei Zimmertemperatur.
Eine bevorzugte Menge für die Zusammensetzung zur Förderung der Adhäsion in der Siliconmasse liegt im
Bereich von 0.2 bis 2 Teilen des Adhäsionsförderers auf 100 Teile da Silanolendgruppen-aufweisenden Komponente
(i). Im allgemeinen werden jedoch bevorzugt 0,5 bis 1,0 Teile des Adhäsionsförderers eingesetzt. Höhere
Konzentrationen . 1^s Adhäsionförderers scheinen manchmal die Härtung der kalt härtenden Masse zu verzögern,
so daß 2 Teile des Adhäsionsförderers auf 100 Teile der Komponente (i) allgemein als Maximum zu
betrachten sind, wenn eine rasche Härtung erwünscht ist. Vorzugsweise wird der Adhäsionsforderer zusammen
mit dem Katalysator und den Silanen hinzugegeben.
Für die kalt härtenden Zusammensetzungen kann eine weite Vielzahl von Katalysatoren eingesetzt werden.
Im allgemeinen sind diese Metallester, wie Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndibenzoat, Dibutylzinnadipat, Bleioctoat,
Zinnncinoleat, Aiuminiumacetylacetonat, Dioctylzinnmonoacetat, Dialkylzinnacylate allgemein, ebenso
wie Metallchelate. Bevorzugte Beispiele von Titanchelat-Katalysatoren für die erfindungsgemäßen kalt-härtenden
Zusammensetzungen sind die folgenden:
CH3"
CH
CH2 | — O | \ . | O = | * | o— | / | C | \ | C | |
Ti | ||||||||||
/ | ||||||||||
CH2 | ||||||||||
\ | CH2 | — O | ||||||||
CH3
CH2-O
CH2 Ti
CH2-O
OC2H5
O = C
O —C
CH
CH3
Die Menge des Katalysators kann im allgemeinen zwischen 0,01 und 10 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile des
Süoxanpolymen; variieren. In besonders bevorzugten Ausfühningsformen ist das Gewichtsverhältnis des Katalysators
zu dem vernetzenden Silan immer mindestens 0,5 zu 1.
Bevorzugte Massen können auch Füllstoffe enthalten, wie Siliciumdioxyd usw. und bevorzugt einen Silazanbehandelten
Siliciumdioxydfüllstoff. Die Füllstoffe werden in Mengen von etwa 10 bis etwa 100 Teilen Füllstoff
auf 100 Teile des Silanolendgruppen-aufweisenden Polydiorganosiloxans eingesetzt
40 45 50 55
Die kalt härtenden Zusammensetzungen, die durch Vermischen von Katalysator und Silan mit den Silanolend- g
gruppen-aufweisenden Polydiorganosiloxanen und durch Zugabe der erfindungsgemäßen Haftungsförderer
erhalten sind, können ohne weitere Modifikation für viele Isolierungs-, Dichtungs- oder Überzugsanwendungen
eingesetzt werden, indem man die Massen lediglich an der gewünschten Stelle anordnet und sie durch Aussetzen
gegenüber der in der Atmosphäre vorhandenen Feuchtigkeit härten läßt. Nach dem Aussetzen solcher Massen
gegenüber der atmosphärischen Feuchtigkeit bildet sich auf den Massen kurz nach dem Aussetzen selbst nach
üi'.ier Lagerungszeit von 1 Jahr oder mehr eine »Haut«. Die für die Bildung der Haut erforderliche Zeit kann von
einem Minimum von etwa 20 Minuten bis zu einem Maximum von etwa 2 Stunden variieren, und danach härtet
die Masse zum gummiartigen Zustand innerhalb von 4 bis 12 Stunden bei Zimmertemperatur, d.h. etwa 23° C.
Die kalt härtenden Massen der vorliegenden Erfindung sind besonders geeignet zum Isolieren und Abdichten,
bei dem die Haftung an verschiedenen Oberflächen von Bedeutung ist. Diese Materialien sind z. B. brauchbar für *
Abdichtungen im Haushalt und in der Industrie wie in Gebäuden, Fabriken, Automobilen und bei Anwendungen, '
wo eine ausgezeichnete Adhäsion zu Mauerwerk, Glas, Kunststoff, Metall und Holz erforderlich ist. - i
Im folgenden sind Verfahren zum Herstellen der die Adhäsion fördernden Zusammensetzung gemäß der Ϊ
vorliegenden Erfindung beschrieben. Diese Verfahren sind beispielhaft und sollen die Erfindung in keiner Weise
beschränken.
Verfahieii A
Man erhitzte in einer trockenen Stickstoffatmosphäre 300 g gamma-Chlorpropyltrimethoxysilan und 122 g |
wasserfrries Kaliumcyanatpulver in 300 g trockenem N.N-Dimethylformamid und gab zu dieser Reaktionsmi- s
schung portionsweise insgesamt 50 g absoluten Methylalkohol mit einer solchen Geschwindigkeit zu, daß die
Temperatur der Reaktionsmischung bei etwa 14O0C gehalten wurde. Nach Beendigung der Zugabe des Metylalkohols
erhöhte man die Temperatur der Reaktionsmischung auf etwa 160°C. Nach 20 Stunden Gesamtreaktionszeit
kühlte man die Mischung ab, filtrierte und befreite sie vom Lösungsmittel durch Strippen bein 150°C
und 20 mm Hg und erhielt nach nochmaligem Filtrieren eine leicht gelbe Flüssigkeit, die analysiert wurde und
85% einer Mischung aus dem Carbamatester Methyl-N-(trimethoxysilylpropyl)carbamat und seinem entsprechenden
Allophanat. 5% unumgesetztes gamma-Chlorpropyltrimethoxysilan und 5% des entsprechenden
13.5-(Trimethoxysilylpropyl)isocyanurats enthielt.
Verfahren B
Das Verfahren A wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß die 50 g absoluten Methylalkohols bereits in der '
Reaktionsmischung von Anfang an vorhanden waren. Außerdem gab man weitere 50 g Alkohol portionsweise
während 24 Stunden hinzu, so daß die Temperatur der Reaktionsmischung immer unterhalb von 110°C lag. Das
Reaktionsproduki wurde wie bei Verfahren A beschrieben aufgearbeitet. Die Analyse zeigte, daß das Produkt
50% des erwarteten Carbamatesters und etwa 50% unumgesetzten gamma-Chlorpropyltrimethoxysilans enthielt,
während durch Gaschromatographie kein Isocyanurat nachgewiesen wurde.
Verfahren C
In trockener Stickstoffatmosphäre setzte man 300 g gamma-Chlorpropyltrimethoxysilan, 122 g wasserfreies
Kaliumcyanatpulver und 50 g absoluten Methanol in 300 g trockenem N1N-Dimethylformamid unter Rückflußbedingungen
um. Die Temperatur der Reaktionsmischung erhöhte sich von 1100C bis auf 155° C nach 19
Stunden. Das Produkt wurde wie unter Verfahren A beschrieben aufgearbeitet und analysiert, und es enthielt j|
90% des Carbamatesters vermischt mit dem entsprechenden Allophanat und 5% des entsprechenden Isocyanurats.
s Verfahren D
Das Verfahren A wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß eine kürzere Umsetzungszeit von 5 Stunden unter
Rückflußbedingungen angewendet wurde. Man erhielt eine Endtemperatur von 160° C für die Reaktionsmischung.
Das Produkt wurde wie unter Verfahren A beschrieben aufgearbeitet und analysiert und es enthielt
97% des Carbamatesters und des entsprechenden Allophanats und weniger als 1% des entsprechenden Isocyanurats.
Verfahren E
Das Produkt des Verfahrens D wurde fraktionell destilliert. Hierzu destillierte man 283 g unter einem Vakuum
von 1 bis 2 mm Hg, bis die Verdampfung bei 160° C vernachlässigbar erschien. Man erhielt 44 g Rückstand mit
die Adhäsion fördernden Eigenschaften und 236 g Destillat, das relativ schlechte Eigenschaften zur Förderung
der Adhäsion aufwies, wenn Polyacrylat oder rostfreier Stahl als Substrat eingesetzt wurden.
Die Analyse des Restes durch Gelpermeationschromatographie zeigte vier Fraktionen. Davon waren jeweils
weniger als 10% vom Carbametester und vom Isocyanurat vorhanden. Die Hauptmenge war ein Material
mittleren Molekulargewichts, das Allophanat. Ein IR-Spektrum jeder der durch den Chromatographen isolierten
Fraktionen standen in Obereinstimmung mit den vorgeschlagenen Strukturen. Die Intensität der NH-Absorption
im Infraroten bei 6,5 μΐη, die charakteristisch ist für die Carbamate und ihre Derivate, verminderte sich
mit zunehmender Zurückhaltung im Instrument, wobei wie erwartet eine solche Bande für das Isocyanurat nicht
vorhanden war. Die Infrarot-Spektren für die Fraktionen, die bei der Vakuumdestillation übergegangen waren,
zeigten nur eine Spur Isocyanurat (Absorption bei 4,4 um) in den mindestens 12 g abdestillierten Materials. In
den anderen Destillatfraktionen oder im Rest wurde keine Isocyanat-Absorption beobachtet.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
Beispiele 1 bis 5
Eine kalt-hüMende Masse mit geringem Modul, die durch Aussetzen gegenüber Feuchtigkeit härtet, wurde aus
folgenden Bestandteilen in Gew.-Teilen zubereitet:
100 eines Silanol-Endgruppen-aufweisenden Polydimethylsiloxans mit einer Viskosität von 25 000 Centipoise,
85 eines mit Stearinsäure behandelten Calciumcarbonates als Füllstoff,
10 eines mit Octamethyltetrasiloxan behandelten in der Gasphase hergestellten Siliciumdioxydes als Füllstoff
mit einem Oberflächenbereich von etwa 200 m2/g und
15 eines Silanol-Endgruppen-aufweisenden Polymethylsiloxans mit einer Viskosität von 25 Centipoise, das
etwa 5 Mol-% Trimethylsiloxy, 20 Mol-% Methylsiloxy, 75 Mol-% Dimethylsiloxy und 0,5 Gew.-% Silanol
enthielt.
Aus den folgenden Bestandteilen in Gew.-Teilen wurde eine Katalysatorlösung zubereitet:
0,5 von Methyltrimethoxysilan und 1,8 von 1,3-Dioxypropantitan-bis-äthylacetoacetat als Katalysator.
100 Teile der obigen Grundmasse wurden mit 2,3 Teilen der Katalysatorlösung in Abwesenheit von Luft und
Feuchtigkeit vermischt. Man ließ das wasserfreie Material 3 Tage stehen, damit es ein chemisches Gleichgewicht
erreichen konnte. Proben davon wurden gehärtet, indem man sie bei einer Temperatur von etwa 25±1°C 168
Stünden lang einer relativen Feuchtigkeit von 50 + 5% aussetzte.
Die dabei erhaltenen Gummis wiesen folgende Eigenschaften auf:
Shore-A-Härte
Zugfestigkeit
Dehnung
Auftragungsgeschwindigkeit
Theologische Eigenschaften
25
10,85 kg/cm2
860%
115 g/Minute
nicht-durchbiegend
Der Ansatz wurde dann mit den nach den obigen Verfahren erhaltenen Adhäsionsförderern vermengt und wie
oben beschrieben gehärtet und hinsichtlich der Haftung an Polyacrylat und rostfreiem Stahl als Substraten
untersucht Die Adhäsionsförderer wurden jeweils in einer Menge von 0,75 Gew.-Teüen (auf 100 Gew.-Teile des
SilanoI-Endgruppen-aufweisenden Polydimethylsiloxans) in der Katalysatorlösung hinzugegeben.
Die Ergebnisse des HaCtungstests sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
Beispiel | Adhäsions | Gew.-Teile | kohäsive Bindefehler in % | rostfreier Stahl |
förderer von | Polyacrylat | |||
Verfahren | 0 | |||
Kontrolle | keiner | 0,00 | 0 | 100 |
1 | A | 0,75 | 85 | 100 |
2 | B | 0,75 | 20 | 100 |
3 | C | 0,75 | 85 | 35 |
4 | D | 0,75 | 38 | 100 |
5 | E | 0,75 | 100 |
Es ist zu bemerken, daß ohne Adhäsionsförderer kein Kohäsionsfehler bzw. Kohäsionsversagen auftritt und
daß das Verbinden der anderen Ansätze mit diesen schwierigen Substraten durch die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen merklich verbessert wird. Besonders hervorragende Ergebnisse wurden mit dem Rückstand
des Verfahrens E erhalten, was zeigt, daß Zusammensetzungen mit mindestens etwas und vorzugsweise
soviel wie möglich der höheren Konzentrationsprodukte des Carbamats am besten wirken. Weiter ist darauf
hinzuweisen, daß eine bei der Destillation des Verfahrens E erhaltene mittlere Fraktion von 135 g und mit einer
Siedetemperatur am Kopf von 125° C bei 1 bis 2 mm Hg auf Grund der Gelpermeationschromatographie und
der IR-Analyse ein im wesentlichen reines Methyl-N-(trimethoxysilylpropyl)carbamat war. Benutzte man dieses
als Adhäsionsförderer, dann erhielt man Werte für das Ko'r äsionsversagen von je 20% sowohl für das Polyacrylat
als auch für den rostfreien Stahl.
Im Rahmen der Erfindung sind offensichtlich viele Variationen möglich. So kann man an Stelle des 3-Trimethoxysilylpropylchlorids
die folgenden Silylorganohalogenide einsetzen:
35
40
45
50
55
60
65
3-Dimethoxymethylsilylpi'opylchlorid
2 Trimethoxysilyläthylchlorid Trimethoxysilyl(4-phenyläthyliden)chlorid
3-TriphenoxysilylpropylchIorid
5 3-(2-Chloräthoxy)silylpropylchlorid
S-p-CyanpropoxyJsilylpropylchlorid
und durch Ersetzen von Methanol durch Äthanol, n-Propanoi und 2-ÄthyIhexanol erhält man die entsprechenden
Alkylcarbamate und Allophanate mit Adhäsions-fördernden Eigenschaften.
ίο Weiter kann die Siliconformulierung des Beispiels 1 modifiziert werden, indem man das 1,3-Dioxypropantiianbis-acetylacetonat
als Katalysator durch die entsprechende Eisen-, Germanium- oder Zirkon-Verbindung ersetzt
und mit dieser zusammen ein Silanol-Endgruppen-aufweisendes Polydimethyisiloxan mit einer Viskosität
von 190 000 m Pa · s einsetzt.
Claims (1)
- Patentanspruch: BSelbst-bindende, bei Abwesenheit von Feuchtigkeit stabile, kalt-härtende Einkomponenten-Silikonmasse mit geringem Modul und ausgezeichneter Adhäsion an Substraten, mit den folgenden Bestandteilen:(i) ein Silanolendgruppen aufweisendes Diorganopolysiloxan,(ii) ein tri- oder tetrafunktionelles, sich mit Hydroxylgruppen umsetzendes Alkoxysilan oder ein polymeresHydrolysierungsprodukt davon als Vernetzungsmittel für (i),
(iii) einen Katalysator, der die Umsetzung zwischen (i) und (ii) fördert, und
(iv) 0,1 bis 15 Gew.-°/o eines die Adhäsion fördernden Mittels,
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