DE2652874B2 - Einrichtung zur Schalldämpfung an einem Schienenrad - Google Patents
Einrichtung zur Schalldämpfung an einem SchienenradInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Schalldämpfung
an einem Schienenrad mittels eines Körperschall absorbierenden Schirmes, der an mindestens einer
Seite der Radscheibe unter Bildung eines Zwischenraumes mit der Radscheibe angeordnet und mit dem
Schienenrad kraftschlüssig verbunden ist.
Bei der Fortbewegung von Schienenfahrzeugen im Gleis treten Geräusche auf, die in den Berührungsflächen
zwischen Rädern und Schienen entstehen. Die Geräusche resultieren im wesentlichen aus einer
Überlagerung von Roll- und Gleitvorgängen und nus Rotationsschwingungen. Die derart entstandenen Geräusche
werden einmal als Luftschall von dem System Rad-Schiene abgestrahlt; zum anderen werden sie als
Körperschall von der Ursprungsstelle durch die Schiene und durch das Rad weitergeleitet. Aus konstruktiven
Gründen kann die Geräuschentstehung insbesondere: in Gleisbogen nicht unterbunden werden.
Aus der »Eisenbahntechnischen Rundschau« (ETR (24) 11 -1975) ist ein schallgedämpftes Schienenrad
bekannt, bei dem auf die Radscheibe eine Kunststoffschicht aufgetragen ist. Die Kunststoffschicht reicht
vom Nabenbereich über das Scheibenblatt in den inneren Rand des Felgenkranzes, Auf diese Kunststoffschicht
ist ein etwa den gleichen Bereich verdeckendes Deckblech aufgesetzt, das durch die Klebewirkung des
Kunststoffes gehalten wird.
Derartige schalldämpfende Einrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß sie von der Radscheibe nicht
mehr abgenommen werden können ohne dabei zerstört zu werden. Da die Radscheibe jedoch in gewissen
to Zeitabständen auf Anrisse untersucht werden m.'.ß, muß
die schalldämpfende Einrichtung entweder jedes Mal abgelöst und anschließend erneuert werden, oder die
Untersuchung bleibt nur auf eine Seite des Schienenrades beschränkt Darüber hinaus hat sich gezeigt, daß die
Wirksamkeit von Dämpfungsmassen, welche direkt auf einen schwingenden Körper aufgebracht werden, stark
von der aufgebrachten Menge abhängig ist Eine wirksame Schalldämpfung ist deshalb bei dieser
Methode stets mit einer beträchtlichen Gewichtserhöhung verbunden.
Eine andere, der eingangs angegebenen Gattung entsprechende Einrichtung zur Schalldämpfung an
einem Schienenrad in Form eines den Körperschall absorbierenden Schirmes, der an mindestens einer Seite
der Radscheibe angeordnet ist, ist durch die DE-PS 8 13 044 bekannt. Dieser Schirm soll aus einem
schalldämpfenden Werkstoff, insbesondere aus Preßstoff, bestehen. Derartige schalldämpfende Werkstoffe
haben jedoch ihre optimal dämpfende Wirkung nur in einem vergleichsweise schmalen Frequenzbereich.
Andererseits sind für das Auftreten von Quietschgeräuschen vornehmlich die Eigenfrequenz eines Schienenrades
entscheidend; diese ändert sich jedoch stark mit dem Radzustand, insbesondere mit dessen Abnutzungsgrad.
Eine Bedämpfung des Schienenrades über lediglich einen schmalen Frequenzbereich genügt
demnach nicht zur dauernden Schallunterdrückung.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zur Schalldämpfung an einem Schienenrad zu schaffen,
welche die entstehenden Geräusche über einen breiten Frequenzbereich wirksam dämpft, das Schienenrad im
wesentlichen unverändert läßt sowie leicht anzubringen ist und das Gewicht des Schienenrades nur unwesentlich
erhöht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebene
Maßnahme gelöst.
Die erfindungsgemäße Einrichtung wirkt im wesentlichen auf zweifache Weise schalldämpfend:
Einmal dient sie als Abschirmung, welche verhindert, daß der insbesondere von der Radscheibe abgestrahlte
Schall nach außen dringt. Zum anderen dient sie als Schwingungsabsorber, in welchen der im Schienenrad
entstehende Körperschall eingeleitet und dort absorbiert wird. Die besondere schwingungsabsorbierende
Wirkung von Hornteilen über einen weiten Frequenzbereich ist in der DE-OS 22 29 420 ausführlich
beschrieben, so daß hier nicht weiter darauf eingegangen werden soll. Witterungs.verhältnisse oder der
Abnutzungsgrad des Schienenrades werden so durch die Bedämpfung über einen weiten Frequenzbereich
ausgeschaltet.
In einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist der Schirm zur Befestigung an der Schienenradinnenseite
teilbar und weist eine Aussparung zur Durchführung der Radachse auf.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung besteht darin, daß der Schirm doppel- oder
mehrwandig ausgebildet, der Raum zwischen den Wänden mit einer schalldämpfenden Masse ausgefüllt
ist und daß die Wände über ein Befestigungselement zur Ankopplung an das Schienenrad miteinander verbunden
sind und versetzt gegenüberliegende, V-förmige Schlitze zur Bildung der Horn teile aufweisen.
Ein derartiger Schirm verhindert einmal in wirksamer Weise die Ausbreitung von Luftschall, zum anderen
besitzt er eine besonders starke Absorptionsfähigkeit von Körperschall.
Weiterhin kann die schalldämpfende Masse zwischen den Wänden des Schirms sich zur Radachse hin
fortsetzen und sich kreisförmig als Dichtlippe an die Radnabe anlegen.
Besonders günstig isi die Montage der erfindungsgemäßen
Einrichtung bei einem Schienenrad mit aufgeschrumpften und durch einen eingewalzten Sprengring
gesicherten Radreifen, wenn die Einrichtung zur Schalldämpfung von dem eingewalzten Sprengring
gehalten und angepreßt wird.
In der Zeichnung ist in teilweise schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Einrichtung zur Schalldämpfung -λη einem
Schienenrad dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Schienenrad mit
einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Schalldämpfung;
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Innenseite des in Fig. 1
dargestellten Schienenrades;
F i g. 3 einen Querschnitt durch ein Schienenrad mit aufgeschrumpftem Radreifen und mit einer erfindungsgemäßen
Einrichtung zur Schalldämpfung.
In F i g. 1 ist in einem Querschnitt die obere Hälfte
eines Schienenrades 1 bekannter Ausführung dargestellt. An der Radinnenseite ist eine erfindungsgemäße
Einrichtung zur Schalldämpfung angeordnet, welche mit dem Randkranz durch Klemmen kraftschlüssig verbunden
und durch einen Sprengring 3 gesichert ist. Die Einrichtung ist als Schirm 2 ausgebildet, welcher aus
zwei Wänden 4, 5 aus Metall, z. B. aus Stahl, und einer den Zwischenraum zwischen den Wänden 4, 5 füllenden
Dämpfungsmasse 6 besteht. Die Wände 4, 5 sind über ein Befestigungselement 7, welches zur Ankopplung an
den Radkranz dient, miteinander verbunden. Die Wände 4, 5 weisen im weiteren versetzt gegenüberliegende
Schlitze 8, 9 auf, welche wie aus Fig. 2 zu ersehen ist.
V-förmig sind und zur Bildung von Hornteilen dienen. Die Dämpfungsmasse 6 ist in Richtung auf die Radnabe
über die Wände 4,5 hinaus zur Bildung einer Dichtlippe 10 verlängert Dadurch wird verhindert, daß sich in dem
Raum zwischen dem Schirm und der Radscheibe Schmutz ansammelt und daß Luftschall austreten kann.
Fig.2 zeigt eine Aufsicht auf die Innenseite des in
F i g. 1 dargestellten Schienenrades. Wie zu sehen ist, deckt der Schirm 2 die Radscheibe vollständig ab. Der
Schirm 2 ist zur Montage in zwei Hälften 2.1 und 2.2
teilbar und wird durch einen auf die Hälften aufschraubbaren Sprengring 3 gesichert V-förmige
Schlitze 9 in der Wand 5 bilden in Verbindung mit der darunterliegenden Dämpfungsmasse Schwingungsabsorber,
in welchen der über das Befestigungselement 7 eingeleitete Körperschall absorbiert wird. Die Schwingungsabsorber
sind durch radiale Schlitze 11 in den Wänden 4,5 voneinander getrennt
Ein ähnlicher Schirm könnte zusätzlich auch an der Radaußenseite befestigt sein, jedoch hat sich gezeigt,
daß die erfindungsgemäße Einrichtung in der dargestellten Ausführung schon eine Absenken? des Lärmpegels
um 13 db (A) und eine Reduzierung der Kachhallzeit auf 10% der ursprünglichen Nachhallzeit bewirkt. Dabei
erhöht sich das Gewicht eines mit der erfindungs^emäßen Einrichtung ausgestatteten Schienenradsatzes um
iedigliciica.4%.
Die Befestigung einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Schalldämpfung an einem Schienenrad ist nicht
nur auf die dargestellte Weise beschränkt, sondern kann auch auf andere, dem Fachmann bekannte Art und
Weise, z. B. durch Kleben, Schweißen, Schrauben ect. erfolgen. Dabei muß lediglich eine sichere Einleitung
des Körperschalls in die Schwingungsdämpfer gewährleistet werden.
Besonders günstig ist die Befestigung der erfindungsgemäßen
Einrichtung zur Schalldämpfung bei einem in Fig.3 dargestellten Schienenrad mit aufgeschrumpften
Radreifen 12. Nach dem Aufbringen des Radreifens 12 auf die Radscheibe 13 wird ein Schirm 2 auf den äußeren
Rand der Radscheibe 13 aufgelegt. Anschließend wird in ein»· Nut 14 des Radreifens 12 ein Sprengring 15
eingewalzt, welcher sowohl den Schirm 2 gegen die Radscheibe 13 drückt, als auch den Radreifen 12 auf der
Radscheibe 13 sichert.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Einrichtung zur Schalldämpfung an einem Schienenrad mittels eines Körperschall absorbierenden
Schirmes, der an mindestens einer Seite der Radscheibe unter Bildung eines Zwischenraumes mit
der Radscheibe angeordnet und mit dem Schienenrad kraftschlüssig verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm (2) aus in
Umfangsrichtung nebeneinander angeordneten, akustisch voneinander getrennten Schwingungsdämpfern
in Form von Hornteilen gebildet wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm (2) zur Befestigung an der
Schienenradinnenseite teilbar ist und eine Aussparung zur Durchführung der Radachse aufweist
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm (2) doppel- oder
mehrwandig ausgebildet, der Raum zwischen den Wänden (4,5) mit einer schalldämpfenden Masse (6)
ausgefüllt is· und daß die Wände (4, 5) über ein
Befestigungselement (7) zur Ankopplung an das Schienenrad (1) miteinander verbunden sind und
versetzt gegenüberliegende V-förmige Schlitze (8,9) zur Bildung der Hornteile aufweisen.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schienenrad (1) an
seiner Innenseite und/oder Außenseite eine Aussparung zur Aufnahme des Befestigungselementes (7)
aufweist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die schalldämpfende Masse (6)
zwischen den Wänden (4, 5) des Schirms (2) sich zur Radachse hin fortsetzt und :.ich kreisförmig als
Dichtlippe (10) an die Radnabe anlegt.
6. Einrichtung nach einem de; Ansprüche 1 bis 3
oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Schienenrad mit aufgeschrumpftem und durch einen
eingewalzten Sprengring (15) gesicherten Radreifen (12) die Einrichtung zur Schalldämpfung von dem
eingewalzten Sprengring (15) gehalten und angepreßt wird.
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1986
- 1986-06-02 JP JP1986082578U patent/JPS6245922Y2/ja not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT411588B (de) * | 1995-05-11 | 2004-03-25 | Gutehoffnungshuette Radsatz | Schallgedämpftes schienenrad |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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