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Palette für stapelbare Stückgüter
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Palette für die Beförderung stapelbarer
Stückgüter, die biegsam aus einem thermoplastischen Kunststoff mit gegebenenfalls
auf der Ladefläche aufgerauhter bzw. geprägter Oberfläche ausgebildet und gegebenenfalls
mit einer gewebeartigen Verstärkungseinlage versehen ist. Solche Paletten sind beispielsweise
aus dem DBGM 73 05 310 bzw. der deutschen Offenlegungsschrift 23 53 037 bekannt.
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Damit ein einwandfreier Betrieb mit den biegsamen Paletten möglich
ist, ist es erforderlich, daß beim Hantieren mit der Palette diese mit ihrer Unterseite
gut auf den Ladegeräten bzw.
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der Ladefläche gleitet während gleichzeitig das Stückgut auf der Oberseite
der Palette nicht rutschen oder gleiten darf.
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Aus diesem Grunde sind die bekannten Paletten auf ihrer Oberseite>
die die Ladefläche darstellt, aufgerauht oder strukturiert ausgebildet, um die Reibung
mit den daraufbefindlichen StUckgütern zu vergrößern. Wünschenswert ist es hierbei,
die ruhende Reibung zwischen den Stückgütern und der Palette größer als die Gleitreibung
zwischen der Palette und ihrer Unterlagsfläche zu machen.
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Es hat sich jedoch herausgestellt, daß insbesondere für den Transport
leichter Güter, die in Kartonagen oder Kunststoffen verpackt sind, die durch die
mechanische Prägung bzw. Aufrauhung oder sonstige Strukturierung der Ladefläche
der Palette erzielbare Reibung nicht ausreicht, um ein Verrutschen des Ladegutes
während der Beförderung zu verhindern. Insbesondere auch bei Kunststoffverpackungen
leichter Stückgüter ist keine ausreichende
Reibungswirkung aufgrund
der geringen Adhäsion der verwendeten Kunststoffverpackung erzielbar.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Oberflächenhaftung
der Palette zu dem Stückgut so zu verbessern, daß auch bei leichten Stückgütern,
die insbesondere auch in -glatten Kartonagen oder Kunststoffen verpackt sind, ein
problemloses, betriebs- und störungssicheres Transportieren mit geeigneten Förderzeugen
möglich ist.
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Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß zur
Verbesserung der Oberflächenhaftung auf die Ladefläche der Palette zumindest teilweise
eine Haftkleberschicht aufgebracht ist. Für die Haftkleberschicht kommen alle die
Klebstoffe in Frage, die auf der Palette selbst eine gute Haftung mit einer hohen
Scherfestigkeit erzielen, nach dem Aushärten elastisch bleiben, und ein direktes
Verkleben mit dem zu befördernden Stückgut vermeiden. Dies wird beispielsweise dadurch
erreicht, daß die Haftkleberschicht nach dem Auftragen auS der Palette vor der Benutzung
derselben gut abgetrocknet ist.
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Eine mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Haftkleberschicht ausgerüstete
Palette eignet sich nunmehr auch für den Transport leichter Güter, insbesondere
leicht rutschbarer Güter und ermöglicht daher auch, z.B, mittels geeigneter Zusatzgeräte
zu Flurbeförderungsgeräten, z.B. -in Gestalt von Klemmschiebern auch solche Stückgüter
mittels der biegsamen Kunststoffpaletten zu manipulieren. Beispielsweise können
leichte Behälter aus Kunststoffen, gegebenenfalls auch abgerundete Behälter mit
kleinen Auflageflächen mittels Paletten aus Kunststoff befördert wer den, da aufgrund
der Haftkleberschicht eine ausreichende Reibung erzielt wird, die ein Abrutschen
der Stückgüter während des Transportes verhindert. Andererseits bewirkt die erfindungsgemäß
vorgesehene Haftkleberschicht keine Verklebung mit dem zu transportierenden Stückgut,
so daß nach Beendigung des Transportvorganges
die Paletten ohne
Beschädigung der Stückgüter bzw. deren Verpackung wieder herausgezogen werden können.
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Die Haftkleberschicht kann beispielsweise durch Auftragen aus Lösungen
erfolgen, beispielsweise durch Aufsprühen als Film oder Aufbringen mittels eines
Rakels oder Aufstreichen, wobei nach dem Verdunsten des Lösungsmittels die getrocknete
Oberfläche mit ausreichender Haftung zu den Stückgütern verbleibt. Es ist 3edoch
auch möglich, lösungsmittelfreie Klebstoffe zu verwenden.
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Besonders geeignet sind beispielsweise Klebebänder, die vorzugsweise
streifenförmig in Ziehrichtung auf der Ladefläche der Palette aufgebracht sind,
z.B. kann als Kleberschicht eine beidseitig auf einem Trägermaterial aufgebrachte
Selbstkleberschicht verwendet werden.
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Die erfindungsgemäße Ausrüstung der Palette mit einer Haftkleberschicht
kann vollflächig oder teilflächig, den Rand freilassen, als gleichmäßige Schicht
oder aber auch in Streifenform vorzugsweise in Zielrichtung der Palette vorgesehen
werden.
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Als Haftkleber kommen beispielsweise Kleber auf Basis Polyisobutylen,
Polyvinyläther, aber auch Polychloropren, Polyacrylester usw. in Frage. Die geeignete
Auswahl der Haftkleberschicht richtet sich auch insbesondere nach dem Material für
die Palette, da zu dieser ebenfalls eine gute Haftung erzielt werden muß.
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Die Palette selbst kann beispielsweise wie in dem deutschen Gebrauchsmuster
73 05 310 beschrieben ausgebildet sein. Wenn bei vielfachem Gebrauch der Palette
die Haftkleberschicht verschlissen wird, d.h. aufgebraucht wird, so ist es sehr
einfach im Sinne der Erfindung durch einen Neuauftrag einer Haftkleberschicht oder
eines Klebebandes die Funktionsfähigkeit der Palette wieder herzustellen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt
und wird anhand dessen nachfolgend näher erläutert.
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Es zeigen
Fig. 1 bis 3 Aufsichten auf Paletten mit
verschieden ausge-' bildeten Kleberschichten und Fig. 4 eine Seitenansicht auf die
Palette nach Fig. 3.
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Die Palette 1 nach Fig. 1 ist aus einem thermoplastischen Kunst-;
stoff hoher Festigkeit, beispielsweise Hochdruckpolyäthylelz j mit einer Gewebeeinlage
beispielsweise aus einem Glasgewebe oder Polyestergewebe hergestellt. Die Unterseite
der Palette ist glatt ausgebildet um den Ladevorgang zu erleichtern. Darüber hinaus
kann die Palette beispielsweise gelocht sein, damit Regen oder Schwitzwasser abfließen
kann. Die Palette hat eine bevorzugte Zugrichtung, die durch die beispielsweise
eingeprägten Pfeile 3 gekennzeichnet ist. Wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, kann eine
Kan te als Zuglasche ausgebildet sein, beispielsweise durch Umschlagen und Ausrüsten
mittels einer Verstärkungsschiene 5.
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Die Oberfläche d.h. die Ladefläche der Palette 1 kann mit einer Strukturierung
durch Aufrauhung oder Prägung sowohl in Streifenform oder auch in rhombischer Form
oder sonstiger Gestalt versehen sein, die jedoch hier nicht eingezeichnet ist. Eine
solche bereits aufgerauhte Oberfläche verbessert die Haftung der Haftkleberschicht
auf der Palette. In Zugrichtung 3 sind auf der Palette 1 nach Fig. 1 die Klebebänder
2 fest aufgebracht. Die Klebebänder 2 haben zur Palette eine so hohe Haftung, daß
sie nicht abgetrennt werden können. Die Oberfläche der Klebebänder 2 ist gut abgetrocknet
und bietet die Gewähr für die Herstellung einer ausreichenden Haftung zu den Stückgütern
oder Stückgütern mit glatter Oberfläche, beispielsweise ebenfalls aus Kunststoff,
so daß ein Verrutschen oder Abgleiten von der Palette während des Transportes vermieden
ist.
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In der Fig. 2 ist eine andere Ausstattung der Ladefläche der Palette
1 dargestellt, wobei beispielsweise im mittleren Bereich die Haftkleberschicht 2
durch Ausprühen eines Klebefilms und Abtrocknen desselben hergestellt ist. Als Haftkleber
kommt z.B.
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bei einer Palette aus HD-PE ein Kleber der Fa. COLLAN Chemie, Nr.
3/1065 auf Basis Acrylsäureester in Frage, wobei ein Film
der Dicke
von etwa 0,01 bis 1 mm ausreichend wirksam im Sinne der erfindung ist. Die Zielrichtung
der Palette wird beispielswiese durch in die Palette eingearbeitete, beispielsweise
einextrudierte Farbstreifen 4 markiert.
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In der Fig. 3 ist eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Ausrüstung
der Palette 1 in Aufsicht dargestellt, wobei die Haft kleberschicht 2 beispielsweise
durch Aufrakeln oder Aufrollen in gleichmaßiger Dicke erzeugt werden kann. Aus den
Figuren 1 bis 3 geht hervor, daß es nicht unbedingt erforderlich ist, die gesamte
Oberfläche der Palette 1 mit der Haftkleberschicht zu versehen, jedoch ist dies
dem einzelnen Anwendungsfall überlassen.