-
Bauelement als Bestandteil oder Einbau-
-
teil von Hohlkörperwänden Die Erfindung betrifft ein Bauelement als
Bestandteil oder Einbauteil von Hohlkörperwänden, welches mindestens eine, jeweils
ein benachbartes Bauelement berührende Anlagefläche bildet.
-
Hohlkörperwände, sogenannte Trockenmontagetrennwände, mit den vorerwähnten
Bauelementen haben sich in der Praxis durchgesetzt. Die Vorteile dieser nichttragenden
Hohlkörperwände sind in ihrem verhältnismäßig geringen Raumbedarf, ihrem niedrigen
Wandgewicht, einer trockenen Bauweise mit kurzen Montagefristen sowie in ihrer weitgehenden
Variabilität in Anpassung an eine gewünschte Raumaufteilung begründet.
-
Zur Erzielung geforderter Schallschutzwerte sind in den Innenraum
der Hohlkörperwände Schalldämmatten, zumeist in Form von Mineralfasermatten, eingelegt.
Derartige Schalldämmatten müssen indes eine Mindestschichtdicke aufweisen,
damit
eine hinreichende Schalldämmung (gemessen gemäß DIN 52 210-75) erreicht wird. In
der Praxis bedeutet dieses, daß die Schalldämmatten nahezu den gesamten Hohlraum
einer Hohlkörperwand ausfüllen und damit die Mindeststärke einer Hohlkörperwand
weitgehend bestimmen. Nachteilig ist hierbei, daß die Stärke einer Hohlkörperwand
zwangsläufig mit einem besseren Schalldämm-Maß wachsen muß.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Ausgestaltung der
eingangs erwähnten gattungsgemäßen Bauelemente die Schalldämmung, insbesondere die
Luftschalldämmung, von Hohlkörperwänden ohne Erhöhung des Montageaufwandes unter
Geringhaltung der Wandstärke zu verbessern. Entsprechend der Erfindung wurde diese
Aufgabe dadurch gelöst, daß die Anlagefläche aus einer Beflockungsschicht gebildet
ist, die aufrecht auf der Oberfläche des Bauelementes dicht nebeneinanderstehende,
am Bauelement haftende monofile Faserabschnitte, insbesondere aus Polyamid, aufweist.
-
Praktische Versuche haben ergeben, daß eine Hohlkörperwand, deren
Bestandteile oder Einbauteile entsprechend der Erfindung an ihren Anlageflächen
mit einer Beflockungsschicht versehen sind, in überraschender Weise eine erhebliche
Verbesserung des Schalldämm-Maßes ergeben.
-
Diese überraschende Wirkung läßt sich nur so erklären, daß die an
den Anlageflächen vorgesehenen, aufrechtstehenden, elastischen monofilen Faserabschnitte
eine
große Anzahl kleinster Distanzelemente bilden, welche eine
direkte Berührung der Bauelemente einer Hohlkörperwand, und damit das Entstehen
einer Körperschall-Brücke, weitestgehend unterbinden. Hierbei ist es wichtig, daß
die Länge der einzelnen monofilen Faserabschnitte größenordnungsmäßig ein Maß von
2 mm nicht oder nur unwesentlich überschreitet. Wichtig ist es ebenfalls, daß die
Beflockung nach dem bekannten elektrostatischen Verfahren durchgeführt wird, weil
allein hierdurch gewährleistet ist, daß die Faserabschnitte aufrecht auf ihrer vom
Bauelement gebildeten Unterstützungsfläche stehen. Gehalten werden die Faserabschnitte
in bekannter Weise an ihren dem Bauelement zugewendeten Enden durch eine aushärtende
Zweikomponenten-Lackschicht. Wesentlich ist es darüber hinaus, daß die Faserabschnitte
eine ausreichende Knickfestigkeit aufweisen, damit sie in der Lage sind, die Bauelemente
wirksam voneinander zu distanzieren. Eine hervorragende Knickfestigkeit weisen insbesondere
Faserabschnitte aus Polyamid, allgemein unter der Bezeichnung "Nylon" bekannt, auf.
-
Besonders vorteilhaft ist es, daß die mit der vorbeschriebenen Beflockungsschicht
versehenen erfindungsgemäßen Bauelemente trotz einer erheblichen Verbesserung des
Schalldämm-Maßes die Stärke einer Hohlkörperwand wegen der geringen Dicke der Beflockungsschicht
im wesentlichen nicht vergrößern. Auch wird bei Verwendung der erfindungsgemäßen
Bauelemente der Montageaufwand nicht vergrößert, weil die Beflockungsschicht Bestandteil
der
Bauelemente selbst bildet.
-
Als vorteilhafte Begleiterscheinung soll nicht unerwähnt bleiben,
daß die erfindungsgemäßen Bauelemente durch die eine Zweikomponenten-Lackschicht
enthaltende Beflockungsschicht hervorragend gegen Korrosion geschützt sind. Wegen
dieses Vorzuges können die erfindungsgemäßen Bauelemente in hervorragender Weise
bei der Erstellung von Naßzellen eingesetzt werden.
-
In praktischer Anwendung der Erfindung hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, daß der Bestandteil ein Stützelement der Hohlkörperwand, beispielsweise
einen Metall-C-Profilabschnitt od. dgl., bildet, dessen nach außen weisende Flächenbereiche
mit der Beflockungsschicht versehen sind.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung bildet der Bestandteil ein
Beplankungselement der Hohlkörperwand, beispielsweise eine Gipskartonplatte od.
dgl., dessen zur Anlage an Stützelemente oder an Einbauteile bestimmte Oberflächenbereiche
mit der Beflockungsschicht versehen sind.
-
Wenn demnach der ganz allgemein von einem Schallsender ausgehende
Schall auf die von einem Beplankungselement gebildete erste Außenseite (biegeweiche
Schale) einer Hohlkörperwand auftrifft, so wird eine Fortpflanzung des Schalls auf
die Trag- bzw. Stützelemente der Hohlkörperwand dadurch erschwert, d.h. gedämpft,
daß die Beplankung
durch Zwischenschaltung mindestens einer Beflockungsschicht
von den Trag- bzw. Stützelementen distanziert ist. Eine weitere Fortpflanzung des
verbleibenden Schalls auf die zweite, ebenfalls von einer Beplankung gebildeten
Außenseite der Hohlkörperwand wird durch mindestens eine weitere Beflockungsschicht
erschwert bzw. gedämpft.
-
Eine andere besonders bevorzugte Anwendung der Erfindung kennzeichnet
sich dadurch, daß das Einbauteil ein Traggerüst für Sanitärbauteile bildet, dessen
zur Anlage an Bestandteile der Hohlkörperwand, wie z.B. an Stütz- oder Beplankungselemente,
sowie an die Sanitärbauteile bestimmte Oberflächenbereiche mit der Beflockungsschicht
versehen sind.
-
Der Einbau von Traggerüsten für Sanitärbauteile in Hohlkörperwände
bildet ein schalltechnisches Problem.
-
Dieses insbesondere deswegen, weil der Raumbedarf derartiger Traggerüste
den für die Schalldämmatten benötigten Einbauraum verringert, so daß das Schalldämm-Maß
von Hohlkörperwänden im Bereich von Traggerüsten regelmäßig unzureichend ist. Andererseits
stellen die innerhalb einer Hohlkörperwand an einem Traggerüst befestigten Sanitärbauteile,
wie Zu- und Abflußleitungen, Toiletten-Spülkästen etc., selbst aktive Schallsender
dar. Der von diesen Schallsendern ausgehende Körperschall kann durch die im Bereich
der Traggerüste ohnehin nur dünnen Schalldämmatten nur höchst unzureichend gedämpft
werden
Diese Nachteile hat die Erfindung beseitigt. Dadurch, daß
die zur Anlage an Bestandteile der Hohlkörperwand, wie z.B. an Stütz- oder Beplankungselemente,
bestimmten Oberflächenbereiche eines Traggerüstes mit der Beflockungsschicht versehen
sind, bildet das erfindungsgemäße Traggerüst keine Schallbrücke mehr. Im Gegenteil:
Meßergebnisse haben bestätigt, daß durch den Einbau eines erfindungsgemäßen Traggerüstes
das Luftschallschutzmaß (LSM gemäß DIN 52 210-75) einer Hohlkörperwand im Bereich
des Traggerüstes sogar verbessert werden konnte.
-
Dadurch, daß die zur Anlage an Sanitärbauteile bestimmten Oberflächenbereiche
des erfindungsgemäßen Traggerüstes mit der Beflockungsschicht versehen sind, ist
es möglich geworden, den innerhalb einer Hohlkörperwand befindlichen vorerwähnten
aktiven Schallsendern beizukommen. Strömungsgeräusche in Leitungen, insbesondere
in Toiletten-Spülkästen, werden nämlich weitestgehend gedämpft. In diesem Zusammenhang
ist es besonders vorteilhaft, daß sämtliche Mittel, die das Traggerüst zur Halterung
von Sanitärbauteilen aufweist, an ihren mit den Sanitärbauteilen gebildeten Anlageflächen
beflockt sind. So sind beispielsweise die Rohrschellen des erfindungsgemäßen Traggerüstes
sowie die Haltelaschen zur Aufnahme eines Toiletten-Spülkastens innenseitig beflockt.
-
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele entsprechend der Erfindung
dargestellt, es zeigen, Fig. 1 eine Teilansicht wesentlicher Bauteile einer
Hohlkörperwand
mit eingebautem Traggerüst, Fig. 2 eine teilweise Schnittansicht einer Hohlkörperwand
mit eingebautem Sanitärbauteil, Fig. 3 den oberen Bereich eines Traggerüstes, Fig.
4 eine teilweise Darstellung des oberen Bereichs eines an einem Metall-C-Profilabschnitt
befestigten Traggerüstes und Fig. 5 ein Halterungselement eines Traggerüstes.
-
Gemäß Fig. 1 ist zwischen zwei Metall-C-Profilabschnitten 10, welche
Wandständer bilden, ein Traggerüst 11 befestigt. Die Metall-C-Profilabschnitte 10
sind Bauelemente, und zwar Bestandteile, einer Hohlkörperwand, welche sich zwischen
einer Decke 12 und einem Fußboden 13 eines Bauwerks erstrecken.
-
Fig. 1 bietet einen Blick auf die Vorderseite bzw.
-
Befestigungsseite des Traggerüstes 11.
-
Rückseitig des Traggerüstes 11, d.h. auch rückseitig der Metall-C-Profilabschnitte
10, ist eine Beplankung 14, beispielsweise in Gestalt einer Gipskartonplatte, an
den Metall-C-Profilabschnitten 10 befestigt. Auch an der Vorder- bzw. Befestigungsseite
der Anordnung gemäß Fig. 1 ist naturgemäß eine Beplankung als Bestandteil der Hohlkörperwand
vorgesehen, jedoch ist diese Beplankung
aus Gründen einer Zeichnungsvereinfachung
nicht dargestellt.
-
Das Traggerüst 11 weist zwei senkrechte Stützen 15 auf, welche mittels
zweier Distanzteile 16, 17 miteinander verbunden sind.
-
Im unteren Bereich des Traggerüstes 11 sind die beiden Stützen 15
über ein Halterungsteil 18 miteinander verbunden. Stützen 15 und Halterungsteil
18 weisen Füße 19 auf, die der bodenseitigen Befestigung des Traggerüstes 11 mittels
einer Schrauben-Dübel-Anordnung 20 (vgl. Fig. 2) dienen.
-
Sämtliche Anlageflächen bildende Oberflächenbereiche der in Fig.
1 dargestellten Bauelemente 10, 11, 14 sind mit Beflockungsschichten versehen, die
allgemein mit der Bezugsziffer B gekennzeichnet sind. Jede Beflockungsschicht B
weist ca. 2 mm lange Polyamid-Faserabschnitte auf, welche aufrecht auf den betreffenden
Oberflächenteilen stehen. Die den Bauelementen zugewendeten Enden der Polyamid-Faserabschnitte
sind in einer Schicht aus Zweikomponenten-Lack verankert.
-
Aus Fig. 1 wird deutlich, daß die Innenseite der Beplankung 14 sowohl
durch ihre eigene Beflockungsschicht B als auch durch die Beflockung der Metall-C-Profilabschnitte
von letzteren distanziert gehalten ist. Ein auf die Außenseite der Beplankung 14
auftreffender Luftschall wird deshalb bei seinem Übergang auf die Metall-C-Profilabschnitte
10
durch die Beflockungsschichten B gedämmt.
-
Andererseits ist es anhand von Fig. 1 leicht vorstellbar, daß eine
auf die Vorder- bzw. Befestigungsseite der Anordnung parallel zur Zeichnungsebene
angebrachte nicht dargestellte Beplankung 14 durch die aus der Zeichnungsebene heraus
nach oben weisende Beflockungsschicht B sowohl von den Metall-C-Profilen 10 als
auch vom Traggerüst 11 distanziert ist.
-
Aus Fig. 2 ist ohne weiteres ersichtlich, daß die Beflockungsschicht
B die Beplankung 14 von den Bauteilen 15 und 18 des Traggerüstes 11 distanziert.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist ein Hängetoilettenbecken 21 am Traggerüst
11, respektive an dessen Halterungsteil 18, befestigt. Aus Fig. 2 geht ebenfalls
hervor, daß auch die Füße 19 des Traggerüstes 11 sowohl im Bereich ihrer Anlageflächen
am Fußboden 13 als auch an ihrem Anlagebereich mit der Beplankung 14 eine Beflockungsschicht
B aufweisen.
-
Auch der in perspektivischer Darstellung gezeigte obere Bereich des
Traggerüstes 11 (Fig. 3) zeigt die mit Beflockungsschichten B versehenen Anlageflächen
deutlich.
-
Die seitlich außen an den senkrechten Stützen 15 des Traggerüstes
11 vorgesehenen Beflockungsschichten B dienen der Anlage an den in Fig. 3 nicht
dargestellten Metall-C-Profilabschnitten 10.
-
Fig. 3 zeigt im übrigen eine Ansicht der Innenseite
des
Traggerüstes 11. Jedoch ist auch die dem Betrachter abgewendete, auf der Vorderseite
des Traggerüstes 11 vorgesehene Beflockung B, welche eine Anlagefläche für die nicht
dargestellte Beplankung 14 bildet, angedeutet.
-
Aus Fig. 3 sind außerdem Haltelaschen 22 zur Aufnahme eines innerhalb
der Hohlkörperwand aufgenommenen nicht dargestellten Toiletten-Spülkasten ersichtlich.
-
Die Haltelaschen 22 sind zweckmäßig allseitig mit einer Beflockungsschicht
B versehen.
-
In Fig. 4 ist dargestellt, wie der obere Eckbereich eines Traggerüstes
11 an einem Metall-C-Profilabschnitt 10 befestigt ist. Der Metall-C-Profilabschnitt
10 sowie die Bauteile 15 und 16 des Traggerüstes 11 wurden abgebrochen dargestellt.
Die Befestigung des Traggerüstes 11 geschieht über Befestigungswinkel 23. Auch die
Befestigungswinkel 23 sind zweckmäßig allseitig mit einer Beflockungsschicht B versehen.
Die Bauteile 15, 16 des Traggerüstes 11 und der Metall-C-Profilabschnitt 10 sind
über ihre Beflockungsschichten B voneinander distanziert.
-
In Fig. 5 ist die Innenseite des Halterungsteils 18 in Einzeldarstellung
mit seiner Beflockungsschicht B gezeigt. Am Halterungsteil 18 sind Rohrschellen
24 befestigt, deren sowohl dem Halterungsteil 18 als auch dem abgebrochen dargestellten
Rohr 25 zugewendeten Innenflächen mit Beflockungsschichten B versehen sind.
-
Bei gemeinsamer Betrachtung der Fig. 3 und 5 wird deutlich, daß von
einem Toilettenspülkasten bzw.
-
von Leitungsrohren ausgehende Strömungsgeräusche durch die Beflockungsschichten
B der Bauteile 22 bzw. 24 bei ihrem Übertritt auf das Traggerüst 11 wirkungsvoll
gedämpft werden können. Es ist selbstverständlich ebenfalls möglich, den in Fig.
3 nicht dargestellten Toilettenspülkasten sowie das in Fig. 5 gezeigte Rohr 25 außenseitig
mit einer Beflockungsschicht B zu versehen.
-
Ergänzend bleibt zu erwähnen, daß die auf Lücke dicht nebeneinander
aufrecht auf ihren Befestigungsflächen stehenden Polyamid-Faserabschnitte aufgrund
ihrer Vielzahl und aufgrund ihrer Eigensteifigkeit hervorragend geeignet sind, auch
dann eine wirkungsvolle schalldämmende Distanzierung aufrechtzuerhalten, wenn jeweils
zwei Bauteile durch Befestigungselemente, wie Schraubern od dgl., aneinandergedrückt
werden.
-
Leerseite