DE2646141A1 - Phosphor und gegebenenfalls stickstoff enthaltende polymere - Google Patents

Phosphor und gegebenenfalls stickstoff enthaltende polymere

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DE2646141A1
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Wolfgang Dr Konter
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F283/00Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers provided for in subclass C08G
    • C08F283/06Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers provided for in subclass C08G on to polyethers, polyoxymethylenes or polyacetals

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Description

  • Phosphor und gegebenenfalls Stickstoff enthaltende Polymere
  • Die vorliegende Erfindung betrifft Pfropfpolymerisate von Vinylphosphonsäureestern und gegebenenfalls Stickstoff-haltigen polymerisierbaren Verbindungen auf Polyätherpolyolen und ein Verfahren zu ihrer Herstellung. Aus den Phosphor- und gegebenenfalls Stickstoff-haltigen Polyäthern lassen sich flammgeschützte, d.h. nicht brennbare und selbstverlöschende Polyurethanschaumstoffe herstellen.
  • Nach der Lehre der DOS 2 442 101 werden Pfropfpolymerisate von 5 - 50 Gewichtsteilen Vinylphosphorsäureester und gegebenenfalls bis zu 50 Gewichsteilen einer Stickstoffhaltigen Vinylverbindung auf 100 Gewichtsteilen eines Polyalkylenglykols mit einem Molekulargewicht von 1500 - 10000 als Flammschutzmittel für Polyurethankunststoffe eingesetzt.
  • Es zeigte sich jedoch, daß derartige Pfropfpolymerisate und -copolymerisate relativ hohe Viskositäten aufweisen und daher schwer verarbeitbar sind. Aus ihnen hergestellte Schäume haben häufig eine ungleichmäßige Zellstruktur.
  • Überraschenderweise wurde nunmehr gefunden, daß sich diese Schwierigkeiten vermeiden lassen, wenn man bei der Herstellung der Pfropfpolymerisate geringere Mengen an Vinylphosphonsäureestern (2-4 Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile des Polyäthers) einsetzt. Auch die Menge des gegebenenfalls mitverwendeten stickstoffhaltigen Comonomeren muß auf 0 bis 3, vorzugsweise 1 bis 3,Gew.-Teile begrenzt bleiben.
  • Gegenstand der Erfindung sind somit Pfropfpolymerisate von a) 2 - 4 Gewichtsteilen an Vinylphosphonsäureestern und b) O - 3 Gewichtsteilen an Stickstoff-haltiqen, Ethylenisch ungesättigten Monomeren auf c) 100 Gewichtsteilen eines Polyätherpolyols mit einem mittleren Molekulargewicht von 1500 - 10000.
  • Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Pfropfpolymerisate, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Vinylphosphonsäureester und gegebenenfalls Stickstoff-haltigen Vinylmonomeren wie z.B. bevorzugt Acrylnitril und Acrylamid, gegebenenfalls in einem inerten organischen Lösungsmittel in Gegenwart des Polyätherpolyols mittels radikalischer Initiatoren oder energiereicher Strahlung bei Temperaturen von 5 bis 1500C polymerisiert.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Vinylphosphonsäureester sind insbesonders Vinylphosphonsäurealkylester mit C1 - C6-Alkylgruppen, welche beispielsweise durch Hydroxylgruppen substituiert sein können.
  • Beispiele hierfür sind Vinylphosphonsäure-äthylester, -isopropylester und -ß-hydroxyäthylester.
  • Besonders bevorzugt ist Vinylphosphonsäuremethylester: Erfindungsgemäß gegebenenfalls mitzuverwendende copolymerisierbare Stickstoff-haltige Vinylverbindungen sind z.B. gegebenenfalls N-substituierte Amide, Imide sowie Nitrile ungesättigter aliphatischer Mono- und Dicarbonsäuren wie Acrylnitril, Methacrylnitril, Acrylamid, Acrylamid-N-methyloläther, Methacrylamid und Maleinimid, sowie vinylsubstituierte 5- und 6-Ring-Heterocyclen wie Vinylpyrrolidon und Vinylpyridin.
  • Bevorzugt sind Acrylnitril und Acrylamid.
  • Als Basispolymere für die erfindungsgemäßen Pfropfpolymeren sind alle an sich bekannten Polyalkylenoxide geeignet. Insbesondere kommen Polyäther auf Basis von Äthylenoxid und/oder Propylenoxid, sowie Polytetrahydrofurane mit mittleren Molekulargewichten von etwa 1500 bis etwa 10000 infrage.
  • Die Polyäther werden in an sich bekannter Weise durch Po::ymerisation von Epoxiden wie Äthylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Tetrahydrofuran, Styroloxid oder Epichlorhydrin mit sich selbst, z.B. in Gegenwart von BF3, oder durch Anlagerung dieser Epoxide, gegebenenfalls im Gemisch oder nacheinander, an Startkomponenten mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen wie Wasser, Alkohole, Ammoniak oder Amine, z.B. Äthylenglykol, Propylenglykol-(1,3) oder -(1,2), Trimethylolpropan, 4,4'-Dihydroxy-diphenylpropan, Anilin, ethanolamin oder Äthylendiamin hergestellt. Auch Sucrosepolyäther, wie sie z.B. in den deutschen Auslegeschriften 1 176 358 und 1 064 938 beschrieben werden, kommen erfindungsgemäß in Frage. Vielfach sind solche Polyäther bevorzugt, die überwiegend (bis zu 90 Gew.-%, bezogen auf alle vorhandenen OH-Gruppen im Polyäther) primäre OH-Gruppen aufweisen. Auch durch Vinylpolymerisate modifizierte Polyäther, wie sie z.B. durch Polymerisation von Styrol und Acrylnitril in Gegenwart von Polyäthern entstehen (amerikanische Patentschriften 3 383 351, 3 304 273, 3 523 093, 3 110 695, deutsche Patentschrift 1 152 536), sind geeignet, Für die Initiierung der Pfropfpolymerisation können neben energiereicher Strahlung (insbesondere UV-Licht) an sich bekannte Radikalinitiatoren wie z.B. Azoverbindungen wie Azoisobuttersäuredinitril oder Peroxide wie Dialkylperoxide, Hydroperoxide, Peroxisäuren und deren Salze, Peroxicarbcnsäureester, Acylperoxide, z.B. Di-tert.-butylperoxid, Tert. -butyl-peroctoat, Benzoylperoxid, Isopropylperoxidicarbonat u.a. verwendet werden. Auch Redoxinitiatoren aus einem Peroxid und einem Reduktionsmittel, z.B. ein gemisch aus Alkaliperoxidisulfat und einem Sulfit oder Sulfoxylat, sind geeignet.
  • Als Lösungsmittel für das erfindungsgemäße Verfahren können inerte organische Lösungsmittel, beispielsweise aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylol, halogenierte aromatische Kohlenwasserstoffe wie Chlorbenzol, polare Lösung mittel wie Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid u.a. verwendet werden. Bevorzugt wird jedoch ohne Lösungsmittel gearbeitet.
  • Vorzugsweise werden im erfindungemäßen Verfahren das Polyalkylenoxid, der Vinylphosphonsäureester und gegebenenfalls das Stickstoff-haltige Comonomere zusammen mit ca.0,5 bis 2 Gew.-% des Radikalinitiatores (bezogen auf das gesamte Reaktionsgemisch) in einem Reaktionskolben vorgelegt und unter Stickstoff auf Temperaturen zwischen 5 - 1500C, bevorzugt 60 - 1100C, erwärmt. Die Reaktionszeit ist von der Halbwertszeit des Initiatorzerfalls abhängig. Sie beträgt gewöhnlich 10 Halbwertszeiten des Initiatorzerfalls bei der eingestellten Temperatur.
  • Anschließend wird das Umsetzungsprodukt unter vermindertem Druck von noch flüchtigen Bestandteilen befreit.
  • Ebenso ist es möglich, eine Lösung des Vinylphosphonsäureesters, das Comonomere und den Starter zusammen oder getrennt aber gleichzeitig zu dem auf die gewünschte Temperatur erwämten vorgelegten Polyalkylenoxid zu dosieren.
  • Die auf diese Weise erhaltenen Polymerisate sind vorwieyend Pfropfpolymerisate, die den Vinylphosphonsäureester und das Comonomere als Seitenketten des Polyalkylenoxidmoleküls enthalten. Daneben lassen sich in sehr geringen Mengen aus Vinylphosphonsäureester und Comonomerem bestehende Copolymerisate nachweisen. Restliche Monomere sind nicht oder nur in vernachlässigbar kleiner Konzentration zu isolieren.
  • Die Polyalkylenoxid-Pfropfcopolymerisate enthalten vorzugsweise 0,6 - 1 Gew.-% Phosphor und 0,2 - 0,7 Gew.-% Stickstoff. Sie sind schwach gelb gefärbt, vollkommen transparent und chemisch neutral (pH 6-7). Die Pfropfcopolymerisate sind niedrigviskos und lassen sich z.B. direkt in Weichschaum-Rezepturen zu zelligen Polyurethanen mit guten technologischen Eigenschaften verschäumen.
  • Gegenstand der Erfindung ist somit auch ein Verfahren zur Herstellung von a) Polyisocyanaten mit b) höhermolekularen phosphorhaltigen Polyhydroxylverbindungen sowie gegebenenfalls c) weiteren höher und/oder niedermolekularen Verbindungen mit gebenüber Isocyanaten reaktiven Wasserstoffatomen, gegebenenfalls in Gegenwart von d) Treibmitteln, Katalysatoren und weiteren an sich bekannten Zusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß als Komponente b) Pfropfpolrmerisate nach Anspruch 1 oder 2 eingesetzt werden, so daß das Polyurethan 0,3 bis 1 Gew.-% an Phosphor enthält.
  • Jeder Fachmann auf dem Gebiet der Herstellung von Polyurethan-Weichschäumen weiß, daß im allgemeinen bereits geringe Zusätze eines Flammschutzmittels die Zellstruktur, die Elastizität, die Zugfestigkeit, die DehnungsfähigkEit und andere den Schaumstoff kennzeichnende Größen nachteilig beeinflussen. Uberraschenderweise tritt jedoch eine nachteilige Beeinträchtigung der Schaumeigenschaften bei Verwendung der dieser Erfindung zugrundeliegenden Polyalkylenoxid-Pfropfcopolymeren nicht auf.
  • Aufgrund des hohen Pfropfungsgrades des flammschützenden Vinylphosphonsäureesters auf die Polyalkylenoxidkette erhalten die daraus hergestellten Polyurethane zusätzlich eine gute Alterungsstabilität, doch. die ca. 0,3 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,4 - 0,8 Gew.-%,Phosphor und bis 0,7 Gew.-% Stickstoff enthaltenden Kunststoffe sind auch nach langer Lagerung in Luft mit wechselnden Feuchtigkeitsgehalten nach den MVSS 302 - Prüfvorschriften als "nicht brennbar" und "selbsterlöschend" anzusehen.
  • Überraschenderweise bewirken bereits die in den Polyalkylenoxid-Pfropfcopolymerisaten vorhandenen relativ geringen Mengen an Phosphor und Stickstoff ausreichenden Flammschutz.
  • Auf eine die Flammschutzwirkung synergistisch unterstützende Mitverwendung von halogenhaltigen Produkten kann daher aus Gründen des Umweltschutzes verzichtet werden.
  • Als Ausgangskomponente für die Herstellung von Polyurethankunststoffen kommen aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische, aromatische und heterocyclische Polyisocyanate in Betracht, wie z.B. von W.Siefken in Justus Liebigs Annalen der Chemie, 562, Seiten 75 bis 136, beschrieben werden, beispielsweise Äthylen-diisocyanat, 1 , 4-Tetramethylendiisocyanat, 1 , 6-Hexamethylendiisocyanat, 1,12-Dodecandiisocyanat, Cyclobutan-1,3-diisocyanat, Cyclohexan-1,3- und -1, 4-diisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, 1-Isocyanato-3,3,5-t;rimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan (DAS 1 202 785, amerikanische Patentschrift 3 401 190), 2,4- und 2,6-He!,tahydrotoluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Hexahydro-1,3- und/oder ,4-phenylen-diisocyanat, Perhydro-2,4'- und/oder -4,4' -diphenylmethan-diisocyanat, 1,3- und 1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Diphenylmethan-2,4'- und/oder -4,4'-diisocyanat, Naphthylen-1 , 5-diisocyanat, Triphenylmethan-4, 4' , 4"-triisocyanat, Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate, wie sie durch Anilin-Formaldebyd-Kondensation und anschließende Phosgenierung erhalten und z.B. in den britischen Patentschriften 874 430 und 848 671 beschrieben werden, m- und p-Isocyanatophenylsulfonyl-isocyanate gemäß der amerikanischen Patentschrift 3 454 606, perchlorierte Arylpolyisocyanate, wie sie z.B. in der deutschen Auslegeschrift 1 157 601 (amerikanische Patentschrdft 3 277 138) beschrieben werden, Carbodiimidgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie in der deutschen Patentschrift 1 092 007 (amerikanische Patentschrift 3 152 162) beschrieben werden, Diisocyanate, wie sie in der amerikanischen Patentschrift 3 492 330 beschrieben werden, Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in der britischen Patentschrift 994 890, der belgischen Patentschrift 761 626 und der veröffentlichten holländischen Patentanmeldung 7 102 524 beschrieben werden, Isocyanuratgruppen aufwei;3ende f'olyisocyanate, wie sie z.B. in der amerikanischen Patentschrift 7 001 973, in den deutschen Patentschriften 1 022 789, 1 222 067 und 1 027 394 sowie in den deutschen Offenlegungsschriften 1 929 034 und 2 004 048 beschrieben werden, Urethangruppen aufweisende Polyisocyanate, wie wie z.B.
  • in der belgischen Patentschrift 752 261 oder in der ame:nikanischen Patentschrift 3 394 164 beschrieben werden, acylierte Harnstoffgruppen aufweisende Polyisocyanate gemäß der deutschen Patentschrift 1 230 778, Biuretgruppen aufwei.3ende Polyisocyanate, wie sie z.B. in der deutschen Patentschrift 1 101 394 (amerikanische Patentschriften 3 124 605 und 3 201 372) sowie in der britischen Patentschrift 889 05D beschrieben werden, durch Telomerisationsreaktionen hergestellte Polyisocyanate, wie sie z.B. in der amerikanischen Patentschrift 3 654 106 beschrieben werden, Estergruppel aufweisende Polyisocyanate, wie sie zum Beispiel in den britischen Patentschriften 965 474 und 1 072 956, in der amerikanischen Patentschrift 3 567 763 und in der deutschen Patentschrift 1 231 688 genannt werden, Umsetzungsprodukte der obengenannten Isocyanate mit AcetaLen und gemäß der deutschen Patentschrift 1 072 385 polymere Fettsäurereste enthaltende Polyisocyanate gemäß der amerikanischen Patentschrift 3 455 883.
  • Es ist auch möglich, die bei der technischen Isocyanatherstellung anfallenden, Isocyanatgruppen aufweisenden Destillationsrückstande, gegebenenfalls gelöst in einem oder mehreren der vorgenannten Polyisocyanate, einzusetzen. Ferner ist es möglich, beliebige Mischungen der vorgenannten Polyisocyanate zu verwenden.
  • Besonders bevorzugt werden in der Regel die technisch leicht zugänglichen Polyisocyanate, z.B. das 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren ('8TDI"), Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate, wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende Phosgenierung hergestellt werden (rohes MDI") und Carbodiimidgruppen, ETrethangruppen, Allophanatgruppen, Isocyanuratgruppen, Harnstoffgruppen oir Biuretgruppen aufweisenden Polyisocyanate ("modifizierte Polyisocyanate").
  • Erfindungsgemäß können gegebenenfalls als weitere Ausgangskomponente nicht mit Phosphor modifizierte Verbindungen eingesetzt werden, welche mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähige Wasserstoffatome und ein Molekulargewicht in der Regel von 400 - 10 000 aufweisen. Hierunter versteht man neben Aminogruppen, Thiolgruppen oder Carboxylgruppen aufweisenden Verbindungen vorzugsweise Polyhydroxylverbindungen, insbesondere zwei bis acht Hydroxylgruppen aufweisende Verbindungen, speziell solche vom Molekulargewicht 800 bis 10 000, vorzugsweise 1000 bis 6000, z.B. mindestens zwei, in der Regel 2 bis 8, vorzugsweise aber 2 bis 4, Hydroxylgruppen aufweisende Polyester, Polyäther, Polythioäther, Polyacetale, Polycarbonate und Polyesteramide, wie sie für die Herstellung von homogenen und von zellförmigen Polyurethanen an sich bekannt sind.
  • Die in Frage kommenden Hydroxylgruppen aufweisenden Polyester sind z.B. Umsetzungsprodukte von mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen und gegebenenfalls zusätzlich dreiwertigen Alkoholen mit mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen, Carbonsäuren. Anstelle der freien Polycarbonsäuren können auch die entsprechenden Polycarbonsäureanhydride oder entsprechende Polycarbonsäureester von niedrigen Alkoholen oder deren Gemische zur Herstellung der Polyester verwendet werden. Die Polycarbonsäuren können aliphatischer, cycloaliphatischer, aromatischer und/oder heterocyclischer Natur sein und gegebenenfalls, z.B. durch Halogenatome, substituiert und/oder ungesättigt sein.
  • Als Beispiele hierfür seien genannt: Bernsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Trimellitsäure, Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid, Tetrachlorphthalsäureanhydrid, Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid, Glutarsäureanhydrid, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, dimere und trimere Fettsäuren wie ölsäure, gegebenenfalls in Mischung mit monomeren Fettsäuren, Terephthalsäuredimethylester und Terephthalsäure-bis-glykolester.
  • Als mehrwertige Alkohole kommen z.B. Äthylenglykol, Propylenglykol-(1,2) und -(1,3), Butylenglykol-(1,4) und -(2,3), Hexandiol-(1,6), Octandiol-(1,8), Neopentylglykol, Cyclohexandimethanol(1 ,4-Bis-hydroxymethylcyclohexan), 2-Methyl-1,3-propandiol, Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol-(1,2,6), Butantriol-(1,2,4), Trimethyloläthan, Pentaerythrit, Chinit, Mannit und Sorbit, Methylglykosid, ferner Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol, Polyäthylenglykole, Dipropylenglykol, Polypropylenglykole, Dibutylenglykol und Polybutylenglykole in Frage. Die Polyester können anteilig endständige Carboxylgruppen aufweisen. Auch Polyester aus Lactonen, z.B. t-Caprolacton oder Hydroxycarbonsäuren, z.B. W-Hydroxycapronsäure, sind einsetzbar.
  • Neben den erfindungsgemäßen Pfropfpolymerisaten können selbstverständlich anteilsweise auch nicht modifizierte Polyäther, wie sie oben als Basispolymere beschrieben sind, mitverwendet werden.
  • Unter den Polythioäthern seien insbesondere die Kondensationsprodukte von Thiodiglykol mit sich selbst und/ oder mit anderen Glykolen, Dicarbonsäuren, Formaldehyd, Aminocarbonsäuren oder Aminoalkoholen angeführt. Je nach den Co-Komponenten handelt es sich bei den Produkten um Polythiomischäther, Polythioätherester oder Polythioätheresteramide.
  • Als Polyacetale kommen z.B. die aus Glykolen, wie Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, 4,4'-Dioxäthoxydiphenyldimethylmethan, Hexandiol und Formaldehyd herstellbaren Verbindungen in Frage. Auch durch Polymerisation cyclischer Acetale lassen sich erfindungsgemäß geeignete Polyacetale herstellen.
  • Als Hydroxylgruppen aufweisende Polycarbonate kommen solche der an sich bekannten Art in Betracht, die z.B.
  • durch Umsetzung von Diolen wie Propandiol-(1,3), Butandiol-(1,4) und/oder Hexandiol-(1,6), Diäthylenglykol, Triäthylenglykol oder Tetraäthylenglykol mit Diarylcarbonaten, z.B. Diphenylcarbonat, oder Phosgen hergestellt werden können.
  • Zu den Polyesteramiden und Polyamiden zählen z.B. die aus mehrwertigen gesättigten und ungesättigten Carbonsäuren bzw. deren Anhydriden und mehrwertigen gesättigten und ungesättigten Aminoalkoholen, Diaminen, Polyaminen und ihren Mischungen gewonnenen, vorwiegend linearen Kondensate.
  • Auch bereits Urethan- oder Harnstoffgruppen enthaltende Polyhydroxylverbindungen sowie gegebenenfalls modifizierte natürliche Polyole, wie Rizinusöl, Kohlenhydrate oder Stärke, sind verwendbar. Auch Anlagerungsprodukte von Alkylenoxiden an Phenol-Formaldehyd-Harze oder auch an Harnstoff-Formaldehydharze sind erfindungsgemäß einsetzbar.
  • Vertreter dieser erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen sind z.B. in High Polymers, Vol. XVI, "Polyurethanes, Chemistry and Technology", verfaßt von Saunders-Frisch, Interscience Publishers, New York, London, Band I, 1962, Seiten 32-42 und Seiten 44-54 und Band II, 1964, Seiten 5-6 und 198-199, sowie im Kunststoff-Handbuch, Band VII, Vieweg-Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München, 1966, z.B. auf den Seiten 45-71, beschrieben.
  • Selbstverständlich können Mischungen der obengenannten Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen mit einem Molekulargewicht von 400 - 10 000, z.B. Mischungen von Polyäthern und Polyestern, eingesetzt werden.
  • Als erfindungsgemäß gegebenenfalls einzusetzende Ausgangskomponenten kommen auch Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen von einem Molekulargewicht 32-400 in Frage. Auch in diesem Fall versteht man hierunter Hydroxylgruppen und/oder Aminogruppen und/oder Thiolgruppen und/oder Carboxylgruppen aufweisende Verbindungen, vorzugsweise Hydroxylgruppen und/oder Aminogruppen aufweisende Verbindungen, die als Kettenverlängerungsmittel oder Vernetzungsmittel dienen. Diese Verbindungen weisen in der Regel 2 bis 8 gegenüber Isocyanaten reaktionsfähige Wasserstoffatome auf, vorzugsweise 2 oder 3 reaktionsfähige Wasserstoffatome.
  • Als Beispiele für derartige Verbindungen seien genannt: Äthylenglykol, Propylenglykol-(1,2) und -(1,3), Butylenglykol-(1,4) und -(2,3), Pentandiol-(1,5), Hexandiol-(1,6), Octandiol-(1,8), Neopentylglykol, 1,4-Bishydroxymethyl-cyclohexan, 2-Methyl-1,3-propandiol, Glyzerin, Trimethylolpropan, Hexantriol-(1,2,6), Trimethyloläthan, Pentaerythrit, Chinit, Mannit und Sorbit, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol, Polyäthylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400, Dipropylenglykol, Polypropylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400, Dibutylenglykol, Polybutylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400, 4,4'-Dihydroxydiphenylpropan, Di-hydroxymethyl-hydrochinon, Äthanolamin, Diäthanolamin, Triäthanolamin, 3-Aminopropanol, Äthylendiamin, 1,3-Diaminopropan, 1-Mercapto-3-aminopropan, 4-Hydroxy- oder -Amino-phthalsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Hydrazin, N,N'-Dimethylhydrazin, 4,4'-Diaminodiphenylmethan, Toluylendiamin, Methylenbis-chloranilin, Methylen-bis-anthranilsäureester Diaminobenzoesäureester und die isomeren Chlorphenylendiamine.
  • Auch in diesem Fall können Mischungen von verschiedenen Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen mit einem Molekulargewicht von 32-400 verwendet werden.
  • Erfindungsgemäß können jedoch auch Polyhydroxylverbindungen eingesetzt werden, in welchen hochmolekulare Polyaddukte bzw. Polykondensate in feindisperser oder gelöster Form enthalten sind. Derartige modifizierte Polyhydroxylverbindungen werden erhalten, wenn man Polyadditionsreaktionen (z.B. Umsetzungen zwischen Polyisocyanaten und aminofunktionellen Verbindungen) bzw. Polykondensationsreaktionen (z.B. zwischen Formaldehyd und Phenolen und/oder Aminen) direkt in situ in den oben genannten, Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindungen ablaufen läßt. Derartige Verfahren sind beispielsweise in den Deutschen Auslegeschriften 1 168 075 und 1 260 142, sowie den Deutschen Offenlegungsschriften 2 324 134, 2 423 984, 2 512 385, 2 513 815, 2 550 796, 2 550 797, 2 550 833 und 2 550 862 beschrieben. Es ist aber auch möglich, gemäß US-Patent 3 869 413 bzw.
  • Deutscher Offenlegungsschrift 2 550 860 eine fertige wäßrige Polymerdispersion mit einer Polyhydroxylverbindung zu vermischen und anschließend aus dem Gemisch das Wasser zu entfernen.
  • Bei der Verwendung von modifizierten Polyhydroxylverbindungen der oben genannten Art als Ausgangskomponente im Polyisocyanat-Polyadditionsverfahren entstehen in vielen Fällen Polyurethankunststoffe mit wesentlich verbesserten mechanischen Eigenschaften.
  • ßrfindungsgemäß können Wasser und/o.ler leicht flüchtige organische Substanzen als Treibmittel mitverwendet werden Als organische Treibmittel kommen z.B. Aceton, Äthylacetat, halogensubstituierte Alkane wie Methylenchlorid, Chloroform, Äthyliden-chlorid, Vinylidenchlorid, Monofluortrichlormethan, Chlordifluormethan, Dichlordifluormethan, ferner Butan, Hexan, Heptan oder Diäthyläther infrage. Eine Treibwirkung kann auch durch Zusatz von bei Temperaturen über Raumtemperatur unter Abspaltung von Gasen, beispielsweise von Stickstoff, sich zersetzenden Verbindungen, z.B. Azoverbindungen wie Azoisobuttersäurenitril, erzielt werden. Weitere Beispiele für Treibmittel sowie Einzelheiten über die Verwendung von Treibmitteln sind im Kunststoff-Handbuch, Band VII, herausgegeben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München 1966, z.B. auf den Seiten 108 und 109, 453 bis 455 und 507 bis 510 beschrieben.
  • Erfindungsgemäß werden ferner oft Katalysatoren mitverwendet. Als mitsuverwendende Katalysatoren kommen solche der an sich bekannten Art infrage, z.B. tertiäre Amine, wie Triäthylamin, Tributylamin, N-Methyl-morpholin, N-Äthyl-morpholin, N-Cocomorpholin , N,N, N' , N1 -Tetramethyl-äthylendiamin, 1,4-Diaza-hicyclo-(2,2,2)-octan, N-Methyl-N'-dimethylaminoäthyl-piperazin, N, N-Dimethylbenzylamin, Bis- (N,N-diäthylaminoäthyl)-adipat, N,N-Diäthylbenzylamin, Pentamethyldiäthylentriamin, N,N-Dimethylcyclohexylamin, N,N,N',N'-Tetramethyl-1,3-butandiamin, N,N-Dimethyl-ß-phenyläthylamin, 1,2-Dimethylimidazol, 2-Methylimidazol. Als Katalysatoren kommen auch an sich bekannte Mannichbasen aus sekundären Aminen, wie Dimethylamin, und Aldehyden, vorzugsweise Formaldehyd, oder Ketonen wie Aceton, Methyläthylketon oder Cyclohexanon und Phenolen, wie Phenol, Nonylphenol oder Bisphenol in Frage.
  • Gegenüber Isocyanatgruppen aktive Wasserstoffatome aufweisende tertiäre Amine als Katalysatoren sind z.B.
  • Triäthanolamin, Triisopropanolamin, N-Methyldiäthanolamin, N-Äthyl-diäthanolamin, N,N- Dimethyl-äthanolamin, sowie deren Umsetzungsprodukte mit Alkylenoxiden, wie Propylenoxid und/oder Äthylenoxid.
  • Als Katalysatoren kommen ferner Silaamine mit Eohlenstoff-Silizium-Bindungen, wie sie z.B. in der deutschen Patentschrift 1 229 290 (entsprechend der amerikanischen Patentschrift 3 620 984) beschrieben sind, in Frage, z.B. 2,2,4-und Trimethyl-2-silamorpholin 7,3-Diäthylaminomethyl-tetramethyl-disiloxan.
  • Als Katalysatoren kommen auch stickstoffhaltige Basen wie Tetraalkylammoniumhydroxide, ferner Alkalihydroxide wie Natriumhydroxid, Alkaliphenolate wie Natriumphenolat oder Alkalialkoholate wie Natriummethylat in Betracht. Auch Hexahydrotriazine können als Katalysatoren eingesetzt werden.
  • Erfindungsgemäß können auch organische Metallverbindungen, insbesondere organische Zinnverbindungen,als Katalysatoren verwendet werden.
  • Als organische Zinnverbindungen kommen vorzugsweise Zinn(II)-salze von Carbonsäuren wie Zinn(II)-acetat, Zinn(II)-octoat, Zinn(II)-äthylhexoat und Zinn(II)-laurat und die Zinn(IV)-Verbindungen, z.B. Dibutylzinnoxid, Dibutylzinndichlorid, Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinnmaleat oder Dioctylzinndiacetat in Betracht. Selbstverständlich können alle obengenannten Katalysatoren als Gemische eingesetzt werden.
  • Weitere Vertreter von erfindungsgemäß zu verwendenden Eatalysatoren sowie Einzelheiten über die Wirkungsweise der Katalysatoren sind im Kunststoff-Handbuch, Band VII, herausgegeben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München 1966, z.B. auf den Seiten 96 bis 102 beschrieben.
  • Die Katalysatoren werden in der Regel in einer Menge zwischen etwa 0,001 und 10 Gew.-%, bezogen auf die erfindungsgemäßen Pfropfpolymerisate eingesetzt.
  • Erfindungsgemäß können auch oberflächenaktive Zusatzstoffe, wie Emulgatoren und Schaumstabilisatoren ,mitverwendet werden.
  • Als Emulgatoren kommen z.B. die Natriumsalze von Ricinusölsulfonaten oder Salze von Fettsäuren mit Aminen wie ölsaures Diäthylamin oder stearinsaures Diäthanolamin infrage. Auch Alkali-oder Ammoniumsalze von Sulfonsäuren wie etwa von Dodecylbenzolsulfonsäure oder Dinaphthylmethandisulfonsäure oder von Fettsäuren wie Ricinolsäure oder von polymeren Fettsäuren können als oberflächenaktive Zusatzstoffe mitverwendet werden.
  • Als Schaumstabilisatoren kommen vor allem Polyäthersiloxane, speziell wasserlösliche Vertreter, infrage. Diese Verbindungen sind im allgemeinen so aufgebaut, daß ein Copolymerisat aus .tthylenoxid und Propylenoxid mit einem Polydimethylsiloxanrest verbunden ist. Derartige Schaumstabilisatoren sind z.B.
  • in den amerikanischen Patentschriften 2 834 748 , 2 917 480 und 3 629 308 beschrieben.
  • Erfindungsgemäß können ferner auch Reaktionsverzögerer, z.B. sauerfeagierende Stoffe wie Salzsäure oder organische Säurehalogenide, ferner Zellregler der an sich bekannten Art wie Paraffine oder Fettalkohole oder Dimethylpolysiloxane sowie Pigmente oder Farbstoffe der an sich bekannten Art, ferner Stabilisatoren gegen Alterungs- und Witterungseinflüsse, Weichmacher und fungistatisch und bakteriostatisch wirkende Substanzen sowie Füllstoffe wie Bariumsulfat, Kieselgur, Ruß oder Schlämmkreide mitverwendet werden.
  • Weitere Beispiele von gegebenenfalls erfindungsgemäß mitzuverwendenden oberflächenaktiven Zusatzstoffen und Schaumstabilisatoren sowie Zellreglern, Reaktionsverzögerern, Stabilisatoren, Weichmachern, Farbstoffen und Füllstoffen sowie fungistatisch und bakteriostatisch wirksamen Substanzen sowie Einzelheiten über Verwendungs- und Wirkungsweise dieser Zusatzmittel sind im Kunststoff-Handbuch, Band VDi herausgegeben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München 1966, z.B. auf den Seiten 103 bis 113 beschrieben.
  • Die Reaktionskomponenten werden erfindungsgemäß nach dem an sich bekannten Einstufenverfahren, dem Prepolymerverfahren oder dem Semiprepolymerverfahren zur Umsetzung gebracht, wobei man sich oft maschineller Einrichtungen bedient, z.B. solcher, die in der amerikanischen Patentschrift 2 764 565 beschrieben werden. Einzelheiten über Verarbeitungseinrichtungen, die auch erfindungsgemäß infrage kommen, werden im Kunststoff-Handbuch, Band VI, herausgegeben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München 1966, z.B.
  • auf den Seiten 121 bis 205 beschrieben.
  • Bei der Schaumstoffherstellung wird erfindungsgemäß die Verschäumung oft in Formen durchgeführt. Dabei wird das Reaktionsgemisch in eine Form eingetragen. Als Formmaterial kommt Metall, z.B. Aluminium, oder Kunststoff, z.B. Epoxidharz, in Frage. In der Form schäumt das schäumfähige Reaktionsgemisch auf und bildet den Formköiper.
  • Die Formverschäumung kann dabei so durchgeführt werden, daß das Formteil an seiner Oberfläche Zellstruktur aufweist, es kann aber auch so durchgeführt werden, daß das Formteil eine kompakte Haut und einen zelligen Kern aufweist. Erfindungsgemäß kann man in diesem Zusammenhang so vorgehen, daß man in die Form so viel schäumfähiges Reaktionsgemisch einträgt, daß der gebildete Schaumstoff die Form gerade ausfüllt. Man kann aber auch so arbeiten, daß man mehr schäumfähiges Reaktionsgemisch in die Form einträgt, als zur Ausfüllung des Forminneren mit Schaumstoff notwendig ist. Im letztgenannten Fall wird somit unter overcharging" gearbeitet; eine derartige Verfahrensweise ist z.B. aus den amerikanischen Patentschriften 3 178 490 und 3 182 104 bekannt.
  • Bei der Formverschäumung werden vielfach an sich bekannte "äußere Trennmittel", wie Siliconöle, mitverwendet. Man kann aber auch sogenannte "innere Trennmittel", gegebenenfalls im Gemisch mit äußeren Trennmitteln, verwenden, wie sie z.B.
  • aus den deutschen Offenlegungsschriften 2 121 670 und 2 307 589 bekanntgeworden sind.
  • Erfindungsgemäß lassen sich auch kalthärtende Schaumstoffe herstellen (vgl. britische Patentschrift 1 162 517, deutsche Offenlegungsschrift 2 153 086).
  • Selbstverständlich können aber auch Schaumstoffe durch Blockverschäumung oder nach dem an sich bekannten Doppeltransportbandverfahren hergestellt werden.
  • Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der vorliegenden Erfindung. Wenn nicht anders vermerkt, sind Zahlenangaben als Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozente zu verstehen.
  • Beispiel 1 95 g eines auf Glycerin gestarteten Polyäthers (Molekulargewicht 3000) aus 95 % Propylenoxid und 5 % Äthylenoxid (im folgenden "Polyäther 1" genannt) und 0,9 g Tert.-butylperoctoat werden in einem mit Rührer, Thermometer und Tropftrichter versehenem Dreihalskolben unter Stickstoff auf 1000C erwärmt. Hierzu läßt man dann während 30 Minuten 4 q Vinylphosphonsäuredimethylester (im folgenden VPME genannt) und 1 g Acrylnitril (im folgenden AN genannt) zutropfen. Nach 4 h (10 EIalbwertszeiten) wird das Umsetzungsprodukt unter Vakuum (10 3 Torr) bei 800C gedünnschichtet.
  • Ausbeute: 99 % der Theorie theoretisch: gefunden: VPME, MDlekulargewicht = 136 P: 0,91 % P: 0,88 % 1 g VPME = 0,228 g P N: 0,26 % N: 0,28 % Beispiel 2 80 g eines auf Trimethylolpropan gestarteten Polyäthers (Molekulargewicht 5000) aus 85 % Propylenoxid und 15 % Äthylenoxid (im folgenden "Polyäther II" genannt) werden unter Stickstoff auf 900C erwärmt. Anschließend dosiert man über zwei Tropftrichter während 30 Minuten a) eine Lösung von 1 g Tert.-butylperoctoat in 20 g Polyäther II und b) 4 g VPME und 1 g BN zu.
  • Nach 14 h (10 Halbwertszeiten) werden am Dünnschichtverdampfer die flüchtigen Bestandteile abgezogen.
  • Man erhält ein schwach gelb gefärbtes Pfropfcopolymerisat.
  • Ausbeute: 95 % der Theorie theoretisch: gefunden: P: 0,86 % P: 0,85 % N: 0,25 % N: 0,20 % Beispiel 3 500 g Polyäther I, 20 g VPME, 10 g Acrylamid und 5,35 g Tert.-butylperoctoat (= 1 % bez. auf Poly- und Monomere) werden unter Stickstoff während 0,5 h auf 900C erwärmt.
  • Das anfangs nicht vollständig gelöste Acrylamid ist nach Aufheizung vollständig gelöst.
  • 0 Nach 14 h wird das Umsetzungsprodukt bei 80 C und unter Vakuum (10 3 Torr) von nicht umgesetzten Bestandteilen befreit.
  • Man erhält in 90 %iger Ausbeute ein schwach trübes Pfropfcopolymerisat folgender Zusammensetzung: theoretisch: gefunden: P: 0,85 % P: 0,79 % N: 0,36 % N: 0,21 % Beispiel 4 Zu 100 Polyäther dosiert man bei 800C eine Mischung von 3 g VPME, 1g AN und 0,5 g Tert.-butylperpivalat. Danach wird 5 h bei 800C (10 Halbwertszeiten des Perpivalats) polymerisiert. Anschließend werden am Rotationsverdampfer unter vermindertem Druck (10 3 Torr) bei BO0C die flüchtigen Umsetzungsprodukte abgetrennt.
  • Ausbeute: 89 % der Theorie theoretisch gefunden P: 0,65 % P: 0,59 % N: 0,25 % N: 0,21 % Die gemäß Beispiel 1 bis 4 hergestellten Polyalkylenoxid-Pfropfcopolymeren können nach bekannten Polyurethan-Schaumrezepturen zu Weichschaumkörpern verarbeitet werden.
  • Die erhaltenen Polyurethan-Weichschäume zeigen gegenüber den Standardschäumen keine nachteilige Beeinflussung der physikalischen Eigenschaften.
  • Sie sind im Brandtest nach den Prüfvorschriften von MVSS 302 nicht brennbar" und "selbstverlöschend".
  • Die gleichen Schaumkörper sind auch noch nach einer Lagerung von 10, 20, 40 und 100 Tagen und nach einer intensiven Behandlung mit 25 0C warmen Wasser und anschließender Trocknung "nicht brennbar und selbstverlöschend".
  • Beispiele 5 und 6 Die nachstehend genannten Komponenten werden intensiv miteinander vermischt und das aufschäumende Gemisch bildet einen Schaumstoff, dessen mechanische Eigenschaften ebenfalls nachstehend angegeben werden.
  • Rezeptur in Gewichtsteilen 5 6 Polyäther A 1) 50 Produkt gemäß Beispiel 1 50 100 Wasser 2,5 2,5 Aminkatalysator (Catalyst A 1 2) 0,15 0,15 Schaumstabilisator 0,8 0,8 Zinnoctoat 0,22 0,3 Isocyanat 34 34 Kennzahl 100 100 Mechanische Eigenschaften 3 Rohdichte (kg/m3) 38 38 Zugfestigkeit (kPa ) 85 80 Bruchdehnung (% ) 160 155 Stauchhärte b. 40 % (kPa ) 3,8 3,8 Druckverformungsrest bei 90 % Zusammen- (% ) 5,2 5,4 drückung Brandverhalten nach Opel-Spezifikation 261 vor Alterung bestanden (SE) nach Alterung bestanden (SE) 1) Verzweigtes Polyätherpolyol der OH-Zahl 56 und vom Molekulargewicht 3000 2) Handelsprodukt der UCC 3) Gemisch aus 80 Gew.- 2,4- und 20 Gew.-% 2,6-Tbluylendiis,xyanat.
  • 4) SE = selbsterlöschend

Claims (4)

  1. Patentansprüche 1. Pfropfpolymerisate von a) 2 - 4 Gewichtsteilen an Vinylphosphonsäureestern und b) 0 - 3 Gewichtsteilen eines stickstoffhaltigen, äthylenisch ungesättigten Monomeren auf 100 Gew.-Teile eines Polyätherpolyols, mit einem mittleren Molekulargewicht von 1500 - 10000.
  2. 2. Pfropfpolymerisate von a) 2 - 4 Gewichtsteilen Vinylphosphonsäuremethylester und b) 1 - 3 Gewichtsteilen Acrylnitril,Methacrylnitril, Acrylamid oder Methacrylamid auf c) 100 Gewichtsteilen eines Polyäthylenoxids mit einem Molekulargewicht von 1500 - 10000.
  3. S Verfahren zur Herstellung von Pfropfpolymerisaten nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man 2 bis 4 Gewichtsteile an Vinylphosphonsäureestern und 0 bis 3 Gewichtsteile eines stickstoffhaltigen äthylenisch ungesättigten Monomeren in Gegenwart von 100 Gewichtsteilen eines Polyalkylenoxids mit Hilfe von radikalischen Initiatoren oder energiereicher Strahlung, gegebenenfalls in einem inerten organischen Lösungsmittel, bei Tempera- -turen von 50C bis 1500C polymerisiert.
  4. 4. Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls zellförmigen Polyurethankunststoffen durch Umsetzung von a) Polyisocyanaten mit b) höhermolekularen phosphorhaltigen Polyhydroxylverbindungen sowie gegebenenfalls c) weiteren höher- und/oder niedermolekularen Verbindungen mit gegenüber Isocyanaten reaktiven Wasserstoffatomen, gegebenenfalls in Gegenwart von d) Treibmitteln, Katalysatoren und weiteren an sich bekannten Zusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß als Komponente b) Pfropfpolymerisate nach Anspruch 1 oder 2 eingesetzt werden, so daß das Polyurethan 0,3 bis 1 Gew.-% an Phosphor enthält.
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