DE2645550A1 - Druckfarbenzusatz und verfahren zur beschleunigung des trocknens von druckfarben (offset-druck) - Google Patents
Druckfarbenzusatz und verfahren zur beschleunigung des trocknens von druckfarben (offset-druck)Info
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Description
Druckl'arbenzusatz und Verfahren zur Beschleunigung
des Trocknens von Druckfarben (Offsetdruck)
Den .Fachleuten im Offsetdruck ist bekannt, daß mit einem Kunstdruckpapier
mit basischem pH eine schnellere Trocknung des Druckes erx'eicht wird als mit Papier mit saurem pH, wobei
eine Proportion zwischen dem pH des Papiers und der pE-Si-;:ala existiert, so daß sich die Folgerung ergibt, daß der Druck
umso schneller trocknet, je basischer das Papier ist, und daß
demnach die folgenden Arbeitsgänge schneller durchgeführt werden können; ein weiterer wichtiger Vorteil besteht darin,
daß bei Beschleunigung des Trocknens die Gefahr des Abliegens
gemindert wird.
Im Hinblick auf die gesuchte Beschleunigung der Trocknung der Offset-Druckfarben wurden zunächst die Gründe untersucht, warum
die Hersteller kein Papier mit basischem pH herstellen bzw. bei den wenigen auf dem Markt befindlichen Papieren mit basischem
pH die Basizität bei weitem nicht die Werte erreicht,
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die zum Erreichen der gesuchten Wirkung notwendig sind. Anscheinend
ist diese Tatsache zunächst verfahrenstechnisch und weiterhin kostenmässig bedingt.
Wegen der Unmöglichkeit, auf diesem Wege zum Erfolg zu kommen,
und unter Zugrundelegung der Kenntnis, daß die gesuchte Reaktion der beschleunigten Trocknung zwischen der basischen Oberfläche;
des Papiers und der Druckfarbe erfolgt, vraräo von den Erfindern
zunächst daran gedacht, das V/asser zur Befeuchtung der Druckplatten zu alkalieieren, in der Annahme, daß auf diese
V/eise derselbe gewünschte Effekt eintreten würde, da die Druckfarbe und das Wasser auf der Druckplatte in Berührung kommen.
Bei Weiterverfolgung dieses Grundgedankens wurde festgestellt, daß im Offsetdruck eine schnelle Trocknung der Druckfarbe
erreicht wird, wenn das V/asser zur Befeuchtung der Druckplatten basisch ist, z.B. pH 12, und zwar beträgt die zur Trocknung erforderliche
Zeit praktisch die Hälfte im Vergleich zur üblichen Verwendung von V/asser mit saurem pH, normalerweise pH 6.
Diese beschleunigte Trocknung weist den zusätzlichen Vorteil auf,daß als Folge des alkalischen Koeffizienten des Wassers die
Druckfarbe bei Kontaktaufnahme mit der Druckplatte eine erhöhte Affinität aufweist, wodurch ein Drück mit erhöhter Homogenität
und Kompaktheit, d.h. mit größerer Färbstärke und erhöhtem Glanz
erreicht wird, als bei dem üblichen Druck mit Wasser mit einem pH-Wert 6.
Ein weiterer Vorteil als Folge der Verkürzung der Trocknungszeit besteht darin, daß nicht nur die Gefahr des Abliegens
gemindert wird, sondern auch die der Verschmierung durch das Verschieben bedruckter Papierblätter auf den darunterliegenden.
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Alle befragten Fachleute und die druchschriftlichen Veröffentlichungen
auf diesem Gebiet wie z.B. P. Albiser in der Zeitschrift
PACM]-IO1TE, Ustrunk in Papierverarbeiter, A. Bastero
in EELACIOHES TINTA PAPEL, Al?AG-Informationsblätter, J. GUSSIHTER
in seinem Euch BELACIÜITES TIlTTA PAPEL, Cätedra de Tecnologia
Papelera de TARRASA -- EGPAITA, K. KEIM in seinem Buch PAPEL etc.
stimmen darin übereilt, daß ein Druck mit Wasser mit alkalischem pH aus folgenden Gründen unmöglich sei:
Verseifung der Druckfarbe und demnach Emulsion der Farbe
als Folge der Eeaktion des Alkali mit den Fettsäuren der Tinte.
Abbau dos Lackes der Offsetplatten und damit des zu
druckenden Bildes aufgrund der Einwirkung des Alkali auf den Lack.
Mögliche "Vermiclhung" des Wassers auf den Kunstdruckpapieren
durch die Einwirkung des Alkali auf die Oberfläche des Papiers.
Trotz der negativen Neinung der Fachwelt führten die Erfinder
die entsprechenden Versuche durch.
Bei den ersten Versuchen wurde das Wasser mit Aminen alkalisiert,
und das Ergebnis war negativ, denn es traten sämtliche oben aufgeführten Probleme auf.
In den folgenden Versuchen wurde Ammoniak als Alkalisierungsmittel
verwendet. Die Ergebnisse waren zufriedenstellend, jedoch unterschiedlich bzw. nicht konstant, denn es wurde festgestellt,
daß die Ergebnisse sich je nach der Konzentration dieses Alkali im Wasser änderten, was darauf zurückzuführen
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ist» daß es sich, bei Ammoniak um ein flüchtiges Produkt handelt.
Solange es möglich war, den pH-Vert 12 konstant zu halten,
wurde ein sehr sauberer Druck, ein hoher ßpiegelglanz und eine schnelle Trocknung erreicht, jedoch erwies sich die erhaltene
Reaktion als nicht stabil, denn infolge der Verdampfung des Ammoniaks sank der pH-Wert und die erreichten Ergebnisse
verschlechterten sich langsam aber stetig.
Gleichzeitig konnte festgestellt werden, daß keines der von
der Fachwelt vorausgesagten Probleme auftrat.
Durch eine Zusatzvorrichtung wurde die Konzentration des Ammoniaks
und damit der pH-Wert 12 konstant gehalten; die außerordentliche Druckqualität wurde aufrechterhalten, und die
Blätter trockneten sehr schnell.
Es trat jedoch eine nicht vorhergesehene Schwierigkeit ein. Die Walzen zur Befeuchtung der Platte mit V/asser wiesen nach
und nach eine Ansammlung von Rückständen auf, die den Wasserfluß beeinträchtigten und Druckdefekte hervorriefen. Außerdem
löste sich diese Anhäufung von Rückständen bei Erreichen einer bestimmten Größe äußerst schnell und gelangte auf die Druckplatte,
wodurch ein bedeutender Druckeffekt hervorgerufen wurde·
Zur Vermeidung des letztgenannten Problems war es erforderlich,
die Befeuchtungsvorrichtungen alle zwei Stunden zu reinigen, was einen Stillstand der Maschine mit sich bringt, wobei
die hierfür erforderliche Zeit über der der effektiven Betriebszeit liegt.
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Wie sich bei aer entsprechenden Untersuchung herausstellte,
handelte es sich bei diesen Rückständen an den Befeuchtungswalzen um das Produkt der Reinigung, die das Wasser zur Befeuchtung
bei pH 12 auf den Druckplatten durchführte.
In einem weiteren Versuch wurde die Alkalisierung des Wassers
mit Fatriumhypochlorit anstatt Ammoniak durchgeführt, wobei
zwar eine leichte Besserung beobachtet werden konnte, jedoch ist dieses Alkali korrosiv und könnte bestimmte Teile der
Druckmaschine oxidieren, weshalb dieser Versuch aufgegeben wurde.
Es wurde danach wieder auf Ammoniak zurückgegriffen, jedoch
bei niedrigen Temperaturen, und zwar wurde das Ammoniakwasser auf -20C gekühlt, wobei zur Vermeidung der Eisbildung .5 % Isopropylalkohol
zugesetzt wurde.
An der Druckmaschine, auf der die Versuche durchgeführt wurden, eine ULTRA. MAN mit vier Körpern, waren die Überzüge der Befeuchter
entfernt worden, um rauhe Oberflächen zu vermeiden, an denen sich die Rückstände ansetzen könnten.
Diese Maßnahme führte bei den vorhergehenden Versuchen zu keinem positiven Ergebnis, wogegen sie bei diesem Versuch mit
Ammoniak bei niedrigger Temperatur einen günstigen Einfluß ausübte, denn die vorzüglichen Eigenschaften in Bezug auf Trocknung
und Glanz der Druckfarben konnten aufrechterhalten werden bei gleichzeitiger Vermeidung der Euckstandsansammlungen an den Befeuchtern
und damit der sporadischen Ablösung derselben.
Das Grundproblem bleibt jedoch bestehen, denn die Reinigung
der Druckplatte erfolgt weiterhin und ebenfalls die Ablagerung der Bückstände auf den Befeuchtern, wobei ein Teil zum Farb-
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- ef-
werk gelangt, während der Rest auf den Befeuchtern eintrocknet,
so daß diese alle 5 bis 6 h gereinigt v/erden müssen, da andernfalls die Schicht von den IStidpunkten zur Mitte hin zerbricht
.
Beim Druck mit dem üblichen pH-Wert, z.B. pH 6, bildet sich zwischen den 'asterpunkten des Bildes auf der Druckplatte
ein leichter "Schleier", der von der Druckfarbe selbst herrührt. Dieser Schleier befleckt das Pfipier während des Druckvorganges
kaum, da dieses durch das V/asser vermieden wird,
tritt jedoch dann auf, wenn die Zufuhr von Befeuchtungsvjasser
leicht gemindert wird. Es muß demnach ein kritisches Gleichgewicht
zwischen dem Befeuchtungswasser und der Druckfarbe aufgestellt werden, damit letztere nicht zwischen den einzelnen
Ea st erpunkt en haft et.
Beim Arbeiten mit V/asser mit pH-Wert 12 tritt dieser "Schleier" zwischen den Easterpunkten nicht auf, da er von dem Wasser mitgenommen
wird, und die Kasterpunkte sowie die Zwischenräume dor Druckplatte sind vollkommen sauber und erscheinen nicht auf dem
Papier, dagegen setzt sich jedoch diese überschüssige Druckfarbe an den Befeuchtungswalzen der Druckplatte an.
Dieser Nachteil bestätigte die bereits während der Gesamtuntersuchung
festgestellte Tatsache, daß entgegen dem zum Stand der Technik gehörenden Fachwissen das Wasser mit dem pH-Wert 12
die Druckplatte besser reinigt als V/asser mit pH 6, so daß eine bessere Druckqualität erreicht wird.
Für die erfindungsgemäß gestellte Aufgabe ist jedoch dieser
Vorteil im Prinzip negativ, und aufgrund der aufgefundenen Probleme sahen sich die Erfinder gezwungen, zum Erreichen der
angestrebten Beschleunigung der Trocknung der Druckfarben einen
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anderen V/eg einzuschlagen.
Wesen der Unmöglichkeit der direkten Einwirkung auf das
Wasser zum Erreichen der als erfindungsicesentlich anzusehenden
Höflichkeit des Druckes mit Wasser mit einem pH-Wert 12,
wurden die weiteren Versuche darauf gerichtet, direkt auf die Druckfar·- η und indirekt auf das Wasser einzuwirken.
Wie immer bei Beschreiten eines neuen Weges treten Grundsatzprobleniö
auf. So bezeichneten sämtliche befragten Hersteller von Druckfarben für Offsetdruck den erfindungsgemäß vorgesehenen
Weg als undurchführbar, da die pflanzlichen öle, aus denen die Druckfarbe besteht, saurer Natur sind, so daß
bei Hinzufügung eines Alkali eine Reaktion zu erwarten ist, die die Druckfarbe unbrauchbar macht.
Die Untersuchungen mußten demnach darauf ausgerichtet werden, eine Substanz zu finden, die das Befeuchtungswasser alkalisiert,
jedoch nicht alkalisch mit den Bestandteilen der Druckfarbe reagiert.
Es wurde an ein Polymer der Art der Silikone gedacht, und die Versuche wurden mit Siloxanpolymeren unternommen, die chemisch
inaktiv sind und sich durch die Einwirkung der verdünnten Säuren, zu denen die Fettsäuren der Offset-Druckfarben
gehören, ändern.
Der erste Versuch in dieser Forschungslinie wurde durch Hinzufügung
von 4- % Gewichtsteilen eines aminofunktionellen PoIydimethylsiloxan
zu einer handelsüblichen Offset-Druckfarbe ausgeführt, bei dem es sich um ein Silikonpolymer handelt, das
im Handel erhältlich ist und zur Pflege von Autokarosserien
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dient, und zwar als Glanzmittel und Rostschutz.
Die Ergebnisse dieses Versuchs können als hervorragend bezeichnet
werden. Die Druckfarbe trocknete außerordentlich schnell, und es wurden lvöine Abliegespuren hinterlassen; es
konnte ein erhöhter Glanz der Druckfarbe und eine große Drucksauberkeit festgestellt werden. In den Befeuchtern erfolgte
keine Ansammlung von Rückständen, und auch ein Niederschlag
in der Druckfarbe trat nicht auf.
Hiermit war die erfindungsgeraäße Aufgabe im wesentlichen gelöst,
und die weiteren Versuche waren darauf ausgerichtet, verbleibende leichte Unzuträglichkeiten auszuräumen, wie
z.B. die Neigung einer Einfettung der Druckplatte als Folge des Auftretens einer dünnen Schicht von Druckfarbe in den
Zonen der Druckplatte, die keine Dimckfarbe aufnehmen soll,
sowie die bereits erreichten Vorteile zu vertiefen und zu vergrößern.
Es wurden Versuche mit oberflächenaktiven Mitteln nicht ionischer Zusammensetzung durchgeführt, und zwar mit einem Mischprodukt
aus Äthylenoxid und Propylenoxid, Die für die Erfindung wesentlichen Eigenschaften des Produktes bestehen darin,
daß Äthylenoxid hydrophil, Propylenoxid dagegen hydrophob ist.
Zunächst wurde eine oberflächenaktive nicht ionische Mischung aus 20 % Äthylenoxid und 80 % Propylenoxid verwendet in der
Annahme, daß hierdurch eine ausreichende Affinität der Druckfarbe mit ihrem Anteil an Äthylenoxid in Bezug auf das Wasser
erreicht wird, und daß das Propylenoxid das überschüssige Wasser .abweisen würde, wodurch die Polymerisation der Druckfarbe und
damit die schnelle Trocknung erzielt wird.
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In diesem Sinne wurden mehrere Versuche unternommen und der
handelsüblichen Druckfarbe verschiedene Menge an dem beschriebenem
oberflächenaktiven Mittel zugesetzt. Dieser Anteil vmrde von zunächst Λ % auf 2,3 und 4 % erhöht. Es wurden gute Ergebnisse
erzielt, d.h. die Druckfarbe trocknete sehr schnell und der Glanz vmrde erhöht. Es wurde jedoch bemerkt, daß der Wasserabstoß
an den bildfreien Stellen der Druckplatte etwas zu schwach war.
Es wurden demnach neue Versuche durchgeführt, bei denen die
Anteile der oberflächenaktiven Mischung umgekehrt wurden, d.h., es vmrde eine Mischung aus 20 % Propylenoxid und 80 % Ithylenoxid
verwendet.
Der Druckfarbe vmrde ein Anteil von 3 % zugesetzt und das Ergebnis
übertraf das der vorhergehenden Versuche, denn bei Beibehaltung der erwünschten Wirkung verbesserte sich der Wasserabstoß
in den Bildzonen der Druckplatte.
Bei den weiteren Versuchen wurden der Druckfarbe verschiedene Anteile zwischen 1 und 8 % beigemischt, wobei bei den 4-2 durchgeführten
Versuchen die gesuchten Ergebnisse mit unwesentlichen Unterschieden erzielt wurden, d.h.:
- schnelle Trocknung der Druckfarbe
- erhöhter Glanz der Druckfarbe
- erhöhte Sauberkeit des Druckes.
Infolge der schnellen Trocknung der Druckfarbe wird die Gefahr
des Abliegens oder des Abdruckes verringert; dasselbe gilt für die Gefahr des Verschmierens durch Verschiebung der Blätter.
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Bei keinem der durchgeführten Verüuche wurden Kuckst andnan-häufungen
an den Befeuchtungswalzen festgestellt.
Zur vollständigen Lösung der erfiridungsgemüßen Aufgabe und
aufgrund der ausgezeichneten Teilergebnisse mit den verwendeten
Produkten, lag der nächste Schritt darin, eine Kombination
des aminofunktionellen Polydimethylsiloxan und der Mischung
von Propylenoxid und !thylenoxid zu verwenden.
Es wurde zunächst folgende Mischung hergestellt: 25 % aminofunktionelles
Polydimethylsiloxan und 75 % einer Mischung aus 20 % Propylenoxid und 80 % Ä'thylenoxid. Diese Gesamtmi-schung
wurde der Druckfarbe in einem Anteil von 3 °/° zugegeben,
und das Ergebnis war ausgezeichnet.
Eine weitere Mischung wurde wie folgt hergestellt: 25 % amine—
funktionelles Polydimethylsiloxan und 75 % einer Mischung aus
20 % .Ethylenoxid und 80 % Propylenoxid. Der Druckfarbe wurden
2 % dieser Gesaratmischung zugesetzt, und die erzielten Ergebnisse
übertrafen noch die bisherigen.
Nach Durchführung der verschiedenen Versuche konnte aufgestellt werden, daß die bevorzugte Lösung der erfindungsgeraäßen Aufgabe
darin besteht, der Druckfarbe in einem Anteil zwischen 1 und 5 % eine Mischung aus 25 % eines aininofunktionellen Polydimethylsiloxane
und 73 °/° einer Mischung aus 20 % Ithylenoxid und 80 %
Propylenoxid zuzusetzen.
Die kombinierte Wirkung des Produktes auf die Druckfarbe erfolgt während des Druckvorganges, und demnach kann das Zusatzprodukt
der handelsüblichen Druckfarbe direkt vor Gebrauch zugesetzt werden, es-ist jedoch ebenfalls möglich, den Druckfarbenzusatz
bereits bei Herstellung der Druckfarben einzuar-
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- γ-
Alt
beiten.
Wenn die Druckfarbe mit dem Zusatz gemäß der Erfindung auf
die Druckplatte gelangt, komart sie rcit dem V/asser in Berührung,
und das in der Έet twofse der Druckfarbe gelöste aminofunktionelle
Polydimethylsiloxan hydrolysiert in Gegenwart
des sauren Wassers, mit dem die Druckplatte befeuchtet wurde. Diese Hydrolysierung verursacht eine Spaltung und gibt das
funktioneile Amin frei, das das auf der Druckplatte befindliche Wasser alkalisiert.
Während die Silikone freibleiben, wird das alkalische V/asser von dem oberflächenaktiven Kittel absorbiert, das aus Propylenoxid
und A'thylenoxid besteht, mit der aus dem Ausgleich zwischen der hydrophoben bzw. hydrophilen Eigenschaften der Oxide
resultierenden Regulierwirkung.
Als Folge ergibt sich eine Spaltung der Doppelbindungen der Kohlenstoffketten
und der Druckfarbe, die Sauerstoff annehmen, wodurch eine durch die Oxide katalysierte Oxypolymerisation erfolgt.
Die Silikone verursachen in der Druckfarbe eine Gleitwirkung ohne Abrieb und verbessern die Übertragung der Druckfarbe;
gleichzeitig bilden sie auf der Oberfläche des Druckes eine schlüpfrige Schicht, die schnell versteift und die Trocknung
verursacht.
Die Trocknung der Druckfarbe wird derart beschleunigt, daß in vielen Fällen das Abliegen und Verschmieren der Papierblätter
bei Austritt aus der Maschine verhindert wird.
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Zur Durchführung einer endgültigen praktischen Überprüfung
der Erfindungsidee wurde eine Offsetdruckmaschine ULTRA MAlT
Modell VII-G für Vierfarbendruck verwendet. Den eingesetzten Druckfarben wurde ein Zusatz aus 25 % aminofunktionollem PoIydimethylsiloxan
und 75 % einer Mischung aus 20 % Äthylenoxid
und 80 % Propylenoxid in einer Menge von 5 % zugegeben.
Um die technische Schwierigkeit des Versuchs zu erhöhen, wurde
eine Druckplatte gewählt, deren Druckfläche zu 80 % graviert war.
Es wurde ein Kunstdruckpapier mit Glanz auf beiden Seiten und en Abmessungen 109 x-151 ein un<
d.h., 164- g je Blatt verwendet.
d.h., 164- g je Blatt verwendet.
den Abmessungen 109 x-151 ein und einem Gewicht von 100 g/m ,
Dieser Papiertyp wird von den Druckereien als überdurchschnittlich
schwierig angesehen.
Dieser Papiertyp wird von den Druckereien als überdurchschnittlich
schwierig angesehen. Weiterhin wurde die Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine auf 7*800 Blatt/Stunde eingestellt.
Unter den genannten Bedingungen wurden Versuche mit zwei Druckfarben
vorgenommen:
a) Druckfarbe der Marke CIDESA Typ G-7 mit folgenden Viskositäten
und Kräften:
Gelb Blau Rot Schwarz
Viskosität | Kraft | Dyn |
720 P | 19.000 | Dyn |
640 P | 18.000 | Dyn |
550 P | 17.000 | Dyn |
350 P | 10.000 | |
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P | 8. | 500 | Dyn | |
290 | ρ | 15 | .000 | Dyn |
710 | P | 18 | .500 | Dyn |
375 | P | I'* | .000 | Dyn |
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b) Druckfarbe der Marke S1ICIS Klasse LAPIPOLUX
Gelb
Blau
Bot
Schwarz
Blau
Bot
Schwarz
Es konnten keine nennenswerten Unterschiede im Verhalten der
beiden Druckfarben festgestellt v/erden.
Nach Ablauf einer halben Stude bis 1 Stunde nach, erfolgtem Druck
war die Trocknung ausreichend für die Abnahme, wobei unter Abnahme die Bedruckung der gegenüberliegenden Seite zu verstehen
ist.
Die (Piefentrocknung des Blattes erfolgt nach Ablauf von 8 bis
12 Stunden; obwohl bei dem durchgeführten Versuch Stapel von Blättern verschiedener Dicke an den ungünstigsten Stellen,
d.h. mit der größten Farbdicke, geschnitten wurden, wobei außerdem eine Papierschneidemaschine mit einem Hydraulikzylinder
und einem alten fast stumpfen Messer verwendet wurde, konnte praktisch kein Abdruck festgestellt werden, so daß mit Sicherheit
davon ausgegangen werden kann, daß die normale Manipulation des bedruckten Papiers ohne jegliche Schädigung des Druckes erfolgen
kann.
Zum Vergleich wurde unter genau denselben Bedingungen der Versuch wiederholt, wobei jedoch den Druckfarben das erfindungsgemäße
Produkt nicht zugesetzt wurde. Abgesehen von den Problemen in Bezug auf das Abliegen ergab sich, daß die Druckfarbe
erst nach Ablauf von 5 Ws 6 Stunden derart getrocknet war,
daß die Abnahne erfolgen konnte, während die Tiefentrocknung des Blattes nach. Ablauf von 24 bis 72 Stunden erfolgte.
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- n-
Unter identischen Versuchsbedingungen wurden Druckfarben verwendet,
denen ausschließlich. 4 % aminofunktionelles Polydiraethylsiloxan
zugesetzt wurde. Die TiOcknungszeit für die Abnahme betrug
3/4 bis 1 1/4 h und die Tiofentrocknung erfolgte nach Ablauf
von 12 bis 18 Stunden.
In einem weiteren Versuch unter identicchsn Bedingungen wurden
den Druckfarben 3 °/° einer Mischung aus 20 % Ethylenoxid und
80 % PropylenoxLd zugesetzt. Die Trocknungszeit für die Abnahme
des bedruckten Papiers betrug 1 bis 1/2 h, während die lie.Centrocknung
erst nach Ablauf von 18 h bis 2Λ h erfolgte.
Wie bereits ausgeführt wurden die Versuche mit zwei verschiedenen Druckfarben durchgeführt, wobei keine nennenswerten Unterschiede
festgestellt werden konnten.
Die Temperaturbedingungen des Eaumes, das Papier, die Druckmaschine
und die Arbeitsgeschwindigkeit waren bei allen Versuchen
dieselben.
Die erhaltenen Parameter in den verschiedenen Versuchen lassen
sich wie folgt zusammenfassen:
Trocknungszeit bis .·-. - Tief entroclaiungs-
Papierabnahme · zeit
handelsübli ehe
Druckfarbe 5-6 h 24-72 h
Druckfarbe mit
komb. Zusatz 1/2-1 h " 8-12 h
Druckfarbe mit Zusatz aminofunktionellen Polydimethylsiloxana 3/4-1 1/4 h 12-18 Ii
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Druckfarbe mit
Zusatz von Ithy-
lenoxid und
Propylenoxid 1 h - 1 3/4 h 18-24 h
Die Vorteile<1Gr Beschleunigung der Trocknungszeit dürfen
nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Zeitersparnis gesehen werden, obwohl diese allein schon von extremer Bedeutung
für das Druckereigewerbe ist, da sie die Planung und Automatisierung der gesainten Arbeitsvorgänge verbessert, d.h.
von der Bedruckung bis zur Fertigstellung des Buches, der Zeitschrift, Druckschrift, Katalog etc., sondern auch unter
dem Gesichtspunkt der Druckqualität, die von ausschlaggebender
Bedeutung ist.
Außerdem tritt die Beschleunigung der Trocknung bereits von dem Augenblick an ein, an dem die Druckfarbe mit dem Wasser
in Berührung kommt, so daß in den günstigen Fällen kein Abliegen und kein Abdruck stattfindet, obwohl mit hohen Geschwindigkeiten
gearbeitet wird.
So kann z.B. beim Druck von Papier, Kartuline oder Karton mit einer oder zwei Farben ohne Überlagerung von Basterpunkten
(z.B. Flachfarben) vollkommen auf einen Druckfarbenzusatz zum
Vermindern des Abliegens verzichtet werden.
Obwohl erfindungsgemäß die Gefahr des Abliegens merklich verringert
ist, bleibt es in vielen Fällen doch erforderlich, den Druckfarben zusätzlich ein Produkt zum Verhindern des
Abliegens beizugebe. Deshalb wurde das Verhalten des erfindungsgemäß verwendeten Produktes auf sein Verhalten in Bezug auf
die Hinzufügung eines Zusatzes zum Vermindern des Abliegens untersucht.
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Hierzu wurde bei sonst identischen Bedingungen wie bei den
vorhergehenden Versuchen den Druckfarben zusätzlich ein Zusatz zum Vermindern des Abliegens auf Basis von Stärke hinzugefügt
.
Bei dem verwendeten Druckfarbenzusatz handelte es sich um
ein Produkt aus Stärkekörnern, deren Schale gespalten wurde und die sich in einem aliphatischen Lösungsmittel im Beisein
eines sauren Salzes dispergiert finden (Warenzeichen "KPS" der Anmelderin). Dieses Produkt wurde der Druckfarbe in einer
Menge von 3 % zugegeben, und es konnte keine Änderung des Verhaltens
des aminofunktionellen Polydimethylsiloxans und den
Äthylen- und Propylenoxiden in der Druckfarbe festgestellt werden.
Die anschließend durchgeführten Trocknungsversuche ergaben dieselben Parameter wie bei den Versuchen ohne Druckfarbenzusatz
zum Vermindern des Abliegens.
Die Druckqualität war hervorragend und es konnten keine Spureu
eines Abdruckes oder Abliegens entdeckt werden.
Da es sich bei der Anmelderin um eine Verlagsfirma handelt, die dementsprechend über eine Anlage verfügt, in der eine
Reihe von Vierfarbendruckmaschinen arbeiten und in der der vollständige Arbeitsgang bis zur Fertigstellung der Bücher,
Zeitschriften, Katalige etc. durchgeführt wird, wurde nach
Beendigung der Versuche die gewerbliche Verwendung des erfindungsgemäßen Druckfarbenzusatzes zur Beschleunigung der
Trocknung sowie des beschriebenen Druckfarbenzusatzes zum Vermindern des Abliegens erprobt, die die Versuchsergebnisse vollständig
bestätigte.
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uv
Es sei abschließend nochmals darauf hinzuweisen, daß sowohl das
aminofunktionolle Polydiractlry-lsiloxan als auch die Verbindung
aus Äthylen- und Propylenoxid in Alleinstellung ebenfalls annehmbare
und weit über dem Stand der Technik liegende Ergebnisse erzielen, daß jedoch zur endgültigen Lösung der Aufgabe der
Erfindung die Verwendung des kombinierten Produktes erforderlich ist.
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Claims (12)
1.7 Verfahren zur Beschleunigung des Trocknens von Offset-Druckf
ai^ben, dadurch gekennzeichnet , daß in
die Druckfarbe ein Zusatz eingearbeitet wird, der aus einer
Mischung von 15 bis 85 % eines aiainofunktionellen Polydinethylsiloxans
und 85 bis 15 % einer Mischung aus Äthylenoxid und Propyleiiorid besteht, wobei zwisehen 15 und 85 % ItLyIenoxLd
im Verhältnis zum Propylenoxid verwendet werden, und daß dieses
Gemisch der Druckfarbe in einer Menge zwischen 0,5 und 8 %
zugesetzt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Druck auf normalem Offsetpapier ein Zusatzin
die Druckfarbe eingearbeitet wird, der aus einer Mischung von 15 bis 55 °/° eines amino funktionell en Polydiinethylsiloxans
und 85 bis 65 % einer Mischung von 10 bis 30 % Ethylenoxid und
90 bis 70 % Propylenoxid, besteht, und daß dieses Gemisch der
Druckfarbe in einer Menge zwisehen 1 und 5 % zugesetzt wird.
J. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzei chn
e t, daß in die Druckfarbe ein Zusatz von 1 bis 6 % eines aminofunktionellen
Polydiiaethylsiloxans eingearbeitet wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch ge k e η nz ei c h net,
daß in die Druckfarbe ein Zustaz von 0,5 bis 8 % einor Mischung aus 15 bis 85 % Ithylenoxid und 85 bis 15 % Propylenoxid
eingearbeitet wird.
5· Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch g e kennz
eichnet, daß der Druckfarbe zusätzlich 0,5 "bis 20 % eines das Abliegen vermindernden Produktes auf der Basis
von Stärke zugesetzt wird.
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NACHCEREiCHT
jt-
6. Verfahren geuiäß Anspruch 5>
dadurch gekennzeichnet,
daß als das Abliegen verminderndes Produkt Stärkekörner mit gespaltener Schale verwendet werden, die in einem aliphatischen
Lösungsmittel im Beisein eines sauren Salzes dispergiert sind.
7· Druckfaß "·· bausatz, dadurch gekennz e i c.hn et,
daß er aus einer Mischung von 15 his 85 % eines aminofunktionellen
Polydimethylsiloxan und 85 Ms 15 % einer Mischung aus
Ethylenoxid und Propylenoxid besteht, wobei zwischen 15 und
85 % Ithylenoxid im Verhältnis zum Propylenoxid verwendet werden,
welche Mischung der Druckfarbe in einer Menge von 0,5 bis 8 % zugesetzt wird.
8. Druckfarbenzusatz gemäß Anspruch 7» dadurch g e k en η zeichnet
, daß dieser aus einer Mischung von I5 bis 35 %
eines aminofunktionellen Polydimethylsiloxans und 85 bis 65 %
einer Mischung von 10 bis 30 % Äthylenoxid und 90 bis 70 % Propylenoxid
besteht, welche Mischung der Druckfarbe in einer Menge von 1 bis 5 % zugesetzt wird.
9· Druckfarbenzusatz gemäß Anspruch 7>
dadurch g e k en η zeichnet, daß dieser aus 1 bis 6 % eines aminofunktionellen
Polydimethylsiloxan besteht.
10. Druckfarbensusatz gemäß Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, daß dieser aus 0,5 bis 8 % einer Mischung
aus 15 bis 85 % Ethylenoxid und 85 bis 15 % Propylenoxid besteht.
11. Druckfarbenzusatz gemäß Ansprüchen 7 his 10, dadurch
gekennzeichnet, daß dieser zusätzlich 0,5 bis 20 %
eines das Abliegen vermindernden Produktes auf Stärkebasis enthält.
809815/0276
i ΝΑΟΗΓ.εΓ,ΕΟΗΤ
12. Druckfarbenzusatz getoäß Anspruch 11, dadurch g e k ο η η
zeichnet, daß das das Abliegen vermindernde Produkt aus Stärkekörnern mit gespaltener Schale besteht, die in Anwesenheit
von einem sauren Salz in einem aliphatischen Lösungsmittel dispergiert sind.
809815/0276
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