DE264451C - - Google Patents

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DE264451C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60CVEHICLE TYRES; TYRE INFLATION; TYRE CHANGING; CONNECTING VALVES TO INFLATABLE ELASTIC BODIES IN GENERAL; DEVICES OR ARRANGEMENTS RELATED TO TYRES
    • B60C9/00Reinforcements or ply arrangement of pneumatic tyres
    • B60C9/0028Reinforcements comprising mineral fibres, e.g. glass or carbon fibres

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
  • Tires In General (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
.- M 264451 KLASSE 63 e. GRUPPE
WILLIAM EDGAR MUNTZ in LONDON.
Luftreifen für Motorwagen u.dgl. Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Dezember 1912 ab.
Luftreifen für Motorwagen und andere Fahrzeuge, d. h. die Laufdecken für die Luftschläuche solcher Reifen bestehen bekanntlich aus vulkanisiertem Gummi und einer Grundlage aus Stoff einlagen.
Es hat sich durch die Erfahrung feststellen lassen, daß die bisher hergestellten Radreifen wenig dauerhaft sind und ihre Decken schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit schadhaft
ίο werden.
Es läßt sich diese Schwäche des als Decke dienenden Materials dem Einfluß des Vulkanisierens auf die Faser, durch das die Faser geschwächt wird, und der großen, während des Fahrens bei großer Geschwindigkeit entwickelten Hitze zuschreiben, die auch auf den als Einlage oder Verstärkung dienenden Stoff einen verschlechternden Einfluß ausübt.
Erfinder hat festgestellt, daß sich ein Radreifen von größerer Dauerhaftigkeit herstellen läßt, wenn man als Grundlage (»Carcasse«, Einlage) einen Stoff verwendet, der unter beiden Ursachen der Zerstörung nicht leidet. Diese Wirkungen machen sich zur Zeit auf die Festigkeit und Dauerhaftigkeit der jetzt allgemein gebräuchlichen Radreifen sehr nachteilig bemerkbar.
Als ein solcher Stoff ist die Seide in ihrem Rohzustande geeignet, die eine große Festigkeit besitzt, langfaserig und elastisch ist und ein Gewebe ergibt, das sich bei der Herstellung . von Luftradreifen, als Einlage zum Einbetten in dem Gummi oder als Auskleidung für denselben verwenden läßt.
Bisher wurde der als Stoffeinlage oder Schnur in den Laufdecken von Luftreifen dienende 40
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Stoff aus Baumwolle oder anderer Zellstofffaser hergestellt, die gewöhnlich aus der besten, aus Ägypten oder von den Küsteninseln der amerikanischen Staaten Georgia und Süd-Karolina herrührenden Baumwolle besteht und wegen ihrer guten Eigenschaften und Festigkeit vorgezogen wurde. Gewöhnliche Seide nach ihrer Bearbeitung und Behandlung behufs Entfernung des in ihr von Natur aus enthaltenen Seidenleims ist vielleicht versuchsweise verwendet worden, sie konnte aber wegen ihrer großen Brüchigkeit und ihrer nicht genügenden Festigkeit mit Erfolg keine Verwendung finden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kommt die Seide als Rohseide in ihrem Naturzustande, also mit dem in ihr vorhandenen Seidenleim, zur Verwendung. In diesem Zustande ist die Seide äußerst fest — nicht brüchig ■—· und, da die Vorgänge zur Zubereitung einer auf dem Markte käuflichen Seide nunmehr in Wegfall kommen, als Handelsartikel entsprechend billiger. Die von der wilden Seidenraupe herrührende Seide, die man erst neuerdings zu einem Gewebe verarbeiten kann, ist für den beabsichtigten Zweck ganz besonders geeignet.
Ein Gewebe aus dem gesponnenen Faden der Seidenraupe, der zur Entfernung des Seidenleims und um ein Handelsmaterial herzustellen einer vorherigen Behandlung und Zurichtung nicht unterworfen wurde, hat eine bedeutend größSre Festigkeit als ein Baumwollengewebe von gleichem Gewicht.
Der Vorteil der Benutzung eines leichteren, stärkeren und elastischeren Gewebes als Grundlage statt Baumwollgewebe liegt auf der Hand.
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Das neue Rohseidengewebe kann, soweit seine Stärke in Betracht kommt, z. B. für schwere Wagen, für welche jetzt Doppelreifen zur Sicherung einer genügend großen Tragfähigkeit zur Verwendung kommen, in Einzelreifen benutzt werden, ohne Beeinträchtigung der Nachgiebigkeit. Im allgemeinen· sind bei dem neuen Material nicht so viele Lagen zur Herstellung der genügenden Tragfähigkeit nötig
ίο als bei den jetzt gebräuchlichen Reifen mit Baumwolleinlage.
Es ist schon auf die Zersetzung der in Radreifen vorhandenen Baumwolle durch chemische Einflüsse sowie durch die beim Vulkanisieren und während des Fahrens auftretende Hitze aufmerksam gemacht. Jeder Zellstoff, auch wenn er sich in einem beschränkten Raum befindet, wird zersetzt und verliert bei etwa ioo° C. oder weniger zum Teil seine Festigkeit, wohingegen die Seide bis etwa 200° C. nicht merklich angegriffen wird. Die bei häufig lang andauernden Fahrten entwickelte Wärme ist oft groß und möglicherweise höher als die, welche beim Vulkanisieren benutzt wird, bei dem, wenn ein Dampfdruck von beispielsweise 3 Atm. zur Verwendung kommt, die Temperatur etwa 138° C. beträgt. Die Temperatur sowie die chemische Einwirkung durch das Vulkanisieren und durch die später eintretende Oxydation des Schwefels, die beide den Zellstoff äußerst nachteilig beeinflussen, greifen die Seide nicht an. Überdies verfault letztere bei etwa eindringender Feuchtigkeit nicht.
Alle gewöhnlichen Seidensorten werden zur Erzielung ihres für den Markt besseren äußeren Aussehens, wie schon oben angedeutet, behandelt und zugerichtet, welche Vorgänge aber diejenigen Eigenschaften der Seide verderben, die die letztere für ihre Verwendung bei der Herstellung von Luftreifen wünschenswert erscheinen lassen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Luftreifen für Motorwagen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß der Laufreifen oder der Luftschlauch oder beide außer aus dem an sich bekannten Gummi aus noch nicht entleimter oder teilweise entleimter Rohseide gebildet wird.
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