DE2644496A1 - Verfahren zur herstellung von unloeslichen teilchen mit enzymatischer aktivitaet und die dabei erhaltenen teilchen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von unloeslichen teilchen mit enzymatischer aktivitaet und die dabei erhaltenen teilchenInfo
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Description
Verfallren zur Herstellung von unlöslichen Teilchen mit enzymatiseher
Aktivität und die dabei erhaltenen Teilchen
Die Erfindung "betrifft ein Verfahren zur Herstellung von unlöslichen
Teilchen mit enzymatisch^ r Aktivität, der Art, wie sie zur Füllung von Kolonnen, Betten und anderen Eeaktionsräumen verwendet
werden, in denen die Teilchen mit einem Milieu in Kontakt gebracht werden, auf das sie ihre enzymatisch^ Wirkung ausüben
sollen.
Die Erfindung betrifft auch die neuen unlöslichen Teilchen mit enzymatischer Aktivität, die man bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens erhält.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß
man nacheinander
eine innige Hischung eines endozellulären Enzyms in Form eines
Schlammes aus mikrobiellen Zellen und einem gelbildenden Protein,
insbesondere Gelatine, bildet, und
das am Aufbau dieser Mischung beteiligte Protein durch Einbringen in kaltes Wasser geliert, bevor oder nachdem man diese Mischung
zerteilt, wobei man die zerteilte Mischung mit dem gelierten Protein während einer ausreichenden Zeit im Kontakt mit einer
wirksamen Menge eines Vernetzungsmittels für das gelbildende Protein hält.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des vorstehenden Verfahrens
bringt man die Mischung des mikrobiellen Zellschlammes und der Gelatine in Eiswasser ein, wobei man sie durch Durchlaufen
einer Spinndüse zu Fäden bzw. Fasern zerteilt, den so erhaltenen Faserstrang ausreichend lange in Kontakt; mit·· einer wirksamen
Menge an Glutaraldehyd hält und anschließend zu Stücken mit einer unter Berücksichtigung des Durchmessers dieser Fäden derartigen
Länge zerschneidet, daß bei der Amiendung der Teilchen keine Verstopfungen auftreten.
Gemäß einer vorteilhaften Durchführungsform wird das vorstehende Verfahren auf die Herstellung von unlöslichen Teilchen aus endozellulärer
Glukoseisomerase und Gelatine angewendet.
Das neue erfindungsgemäße Produkt ist dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Masse von Faserteilchen in "Fadennudel"-Form
mit einer mittleren Länge über 0,2 mm, im allgemeinen unter 10 mm und vorzugsweise von etwa 1 mm und einem Durchmesser von
0,2 bis 5 mm, vorliegt, die aus einer innigen Mischung von Enzym, insbesondere endozellulärer Glukoseisomerase. mit mit einem brükkenbildenden
Mittel vernetzter Gelatine gebildet werden.
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Die nachfolgende Beschreibung und die beigefügte Zeichnung dienen zum besseren Verständnis der Erfindung und geben vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung an.
Die beigefügte Figur stellt eine schematische Ansicht der wesentlichen
Elemente einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dar.
Zur erfindungsgemäßen Herstellung unlöslicher Teilchen mit enzymatischer Aktivität wird wie folgt oder in dazu analoger
Weise vorgegangen.
Man stellt zunächst ein endozelluläres Enzym in Form eines Schlammes
von mikrobiellen Zellen her.
Um dies zu erzielen, kann man, wie im folgenden beschrieben, vorgehen
.
Man kultiviert in an sich bekannter Weise den gewählten Mikroorganismenstamm
zur Herstellung einer Kulturbrühe.
Da die durch das erfindungsgemäße Verfahren herzustellenden Teilchen
die größtmögliche enzymatisch^ Aktivität aufweisen sollen, isoliert man zweckmäßig aus der vorstehenden Kulturbrühe einen
Schlamm mit dem höchstmöglichen Gehalt an Trockenmaterialien. Um dies zu erzielen, kann man zentrifugieren.
Um die Eignung der Kulturbriihe für das Zentrifugieren größtmöglich
zu verbessern, unterzieht man sie einer milden thermischen Behandlung bei einer Temperatur von höchstens etwa 55°C
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Vor der thermischen Behandlung siebt bzw. sichtet man die KuI-turbrühe
zur Eliminierung dicker unlöslicher Teilchen.
Man zentrifugiert die gesichtete Brühe derart, daß man einen
Schlamm mit einem Gehalt an Trockenmaterialien, zumindest in der Größenordnung von 10 %, im allgemeinen von etwa 14 %, erhält.
Dieser Schlamm, der das Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße
Verfahren bildet, wird gemäß diesem Verfahren nacheinander folgenden Arbeitsgängen unterzogen.
Er wird zunächst innig mit einem gelbildenden Protein vermischt.
Vorzugsweise besteht dieses gelbildende Protein aus Gelatine.
Der Anteil der Gelatine, bezogen auf die Schlammenge, liegt bei 3 bis 20 Gew.-% und vorzugsweise in der Größenordnung von 10 Gew.-%,
wobei die Gelatine in Pulverform vorliegt.
Um eine gute Dispersion des gelbildenden Proteins, der Gelatine, zu erzielen, hält man die Temperatur des Schlammes
während der Zugabe des Gelatinepulvers, die unter starkem Rühren erfolgt, bei dem vorstehenden Wert von etwa 55°C
Gleichzeitig mit der Gelatine fügt man vorzugsweise eine wirk- BBvxe Menge eines Stabilisators für das Enzym zu.
Der Anteil des Stabilisators der aus der Gruppe der Magnesiumsalze
und Kobaltsalze, insbesondere dem Magnesiumchlorid und -sulfat, gewählt werden kann, liegt im allgemeinen in der Größen
ordaung von 1 pro 1000, bezogen auf die Masse des Schlammes.
Der Proteinbestandteil der so erfindungsgemäß erhaltenen
innigen Mischung wird anschließend durch Einbringen in kaltes Wasser in den Gelzustand überführt, nachdem oder bevor man die
Mischung zerteilt hat.
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Das Zerteilen der Mischung erfolgt vorteilhaft durch Leiten durch eine in kaltes Wasser getauchte Spinndüse-derart, daß die aus
der Spinndüse austretenden Fasern bzw. Fäden sich in dem Wasser befinden.
Das erhaltene Faserbündel wird während einer ausreichenden Zeit mit einer wirksamen Menge eines Vernetzungsmittels in Kontakt
gehalten.
Vor dem Durchtritt durch die Spinndüse wird die vorstehende Mischung vorzugsweise gesiebt bzw. gesichtet, um unlösliche Teilchen,
die gegebenenfalls durch die Gelatine eingebracht werden, zu entfernen.
Für den Durchtritt durch die Spinndüse, die man vorteilhaft derart
wählt, daß die erhaltenen Fäden einen Durchmesser in der Größenordnung von 0,2 bis 5 mm aufweisen, legt man an die vorstehende
Mischung einen Druck an, der dazu ausreicht, daß ein gleichmäßiger Durchtritt durch die öffnungen der Spinndüse erfolgt
und der nicht zu hoch ist, so daß ein Dispergieren in dem kalten Wasser vermieden wird. Die Praxis hat gezeigt, daß ein
Druck in der Größenordnung von 0,2 kg/cm geeignet ist.
Die Temperatur des Eiswassers, in das die von der Spinndüse kommenden
Fäden eintreten, kann bei etwa 1 bis 2°C liegen.
Durch die plötzliche Abkühlung der Fäden beim Eintauchen in das Eiswasser erstarrt die Gelatine in der Masse der mikrobiellen
Zellen.
Während der gesamten Zeit des Verspinnens hält man vorteilhaft einen leichten aufsteigenden Strom im Eiswasser aufrecht, um
ein Verfilzen der Fäden zu vermeiden.
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Es kann zweckmäßig sein, das Wasser, in dem die Fäden gewonnen werden, zu erneuern. Dieses Wasser enthält eine Menge Stabilisator
für das Enzym, analog zu dem Anteil an in der genannten Mischung vorhandenem Stabilisator.
Das Vernetzungsmittel für das gelbildende Protein, bei dem es sich vorzugsweise um Glutaraldehyd handelt, kann in dem Eiswasser
vorhanden sein, in das man die Fäden einführt.
Es kann auch erst zugegeben werden, wenn die gesamte Mischung versponnen ist.
Der Anteil an Vernetzungsmittel, bezogen auf die Masse des Ausgangssschlammes,
liegt in der Größenordnung von 0,5 bis 5 °/°·>
im allgemeinen bei etwa 2 %.
Man kann es in Form einer technischen 50 %-igen Lösung in Wasser
einsetzen.
Der Kontakt zwischen den Fäden und der Lösung des Vernetzungsmittels wird vorzugsweise unter aufsteigender Zirkulation des
Wassers während einer Zeitdauer beibehalten, die dazu ausreicht, die vorhandene Gelatine durch Vernetzung gänzlich unlöslich zu
machen.
Im allgemeinen beträgt die Kontaktzeit 10 bis 15 Stunden.
Das Faserbündel wird anschließend gewaschen, um Spuren des Vernetzungsmittels,
die nicht umgesetzt wurden, zu entfernen und anschließend derart geschnitten, daß man Fadenstücke mit einer
Länge erhält, die in Anbetracht des Durchmessers der Fäden bei ihrem Einsatz nicht zu. Verstopfungen führt.
Die Praxis hat gezeigt, daß man gute Ergebnisse mit Fadenstücken mit einer Länge von über 0,2 mm und unter 10 mm, und vorzugsweise
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von etwa 1 mm, erhält.
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Pie Masse der zerkleinerten Fäden, die in Form von Fadennudeln
vorliegen, die nach Entfernung von feinen Partikeln durch Aussieben
direkt verwendet werden kann, oder nach dem Trocknen gelagert werden kann, stellt ein neues industrielles Produkt dar.
Diese Masse kann bis auf einen Gehalt an Trockenmaterialien von 23 bis 25 % ebgenutscht werden.
Zur Lagerung kann sie beispielsweise in einem Wirbelschichtbett
von 600C bis auf einen Gehalt an Trockenmaterialien von über
90 % getrocknet werden.
Das erfindungsgemäße verfahren kann in einer Vorrichtung der Art
durchgeführt werden, wie sie in der beigefügten schematischen Figur dargestellt wird und die umfaßt:
- ein Fermentationsgefäß 1, in dem der gewählte Mikroorganismus
kultiviert wird; dieses Gefäß ist mit einem Rührsystem 2 und einer Erwärmungseinrichtung 3 versehen;
- ein Lagerungsgefäß 4- für die Kulturbrühe, in das die Brühe über eine Leitung 5, ausgerüstet mit einer Pumpe 6, eintritt
usd en dessen Einlaß eine Siebvorrichtung 7 vorgesehen ist;
dieses Gefäß weist außerdem eine Erwärmungseinrichtung 8 auf,
us eine thermische Behandlung der Brühe zu ermöglichen;
- eise Zentrifugiereinrichtung, die pauschal durch 9 dargestellt
wird, in die die Brühe über eine Leitung 10, ausgerüstet mit
einer Pumpe 11, eintritt und aus der die Schlämme über eine Leitung 12 austreten;
- ©in Lagerungsgefäß 15 für die Schlämme und ein Gefäß 14
mit einem Rührsystem 15 und einer Erwärmungseinrichtung 16, in
dtr die Schlämme mit dem gelbildenden Protein und dem Stabilisierungsmittel
vermischt werden, die gemäß Pfeil 18 eingebracht
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werden, wobei das Gefäß ΛH- ait dem Gefäß 15 über eine Leitung
19 verbunden ist;
- ein Spinndüsensystem 20a, 20b, 20c ·.., zu dem die Mischung
über eise Leitung 21 geführt wird, in der sich ein Sieb 22
Uöd ©ine volumetrische Pumpe 2J befindet, wobei die Spinndüsen
derart angeordnet sind, da3 sie unterhalb der Oberfläche eines
Eißwasservolumens 24 münden, das sich in einem Behälter 25 befindeten
das gemäß den Pfeilen 26 ein Vernetzungsmittel und ein Stabilisator für das Protein eingebracht werden; dieses
Gefäß 25 ist mit einem nicht dargestellten System ausgerüstet, das einen Wasserkreislauf in eufsteigendem Strom ermöglicht;
- eine pauschal durch 27 dargestellte Einrichtung, die dazu geeignet
ist, die aus dem Behälter 25 gewonnenen Fadenbündel J
zu gehneiden und die in ein Lagerungsgefaß für die geschnittenen Fäden mündet; die aus Fadenstücken bestehende Masse M
bildet das erfindungsgemäße Erzeugnis,
Zum Zweck der Veranschaulichung wird das erfindungsgemäße Verfahren
im folgenden bei Anwendung auf 2inen speziellen Mikroorganismus,
d«h. den Streptomyces vlolacsonlger, und insbesondere den Stamm
CBS Nr. 4Q9-7? dieses Mikroorganismus beschrieben; der Stamm
Nr, 409-73 wurde durch die Anmelderin im "Centralbeureau Voor
Schimmel Cultures" von BAARN (Niederlande) hinterlegt (vgl. die französische Patentschrift Nr. 2 225 514), Dieser Mikroorganismue
erzeugt endozelluläre Glukosoigomerase.
Ausgehend von einer Kultur von Streptomyces violaceoniger, Stamm OBS Nr. 409-73» die im Inneren eines Fermentors von 50 m^ nach
dem in der vorstehend genannten französischen Patentschrift 22^ 514 beschriebenen Verfahren durchgeführt wurde, entnimmt man
w Kulturbrühe.
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BAD ORieiNAL
Biese Kulturbrühe wird an einem Eotationssieb vom Typ "LABSSON",
beispielsweise dem handelsüblichen der !Firma ALFA-LAVA!, ausgerüstet
mit einem sieb aus rostfreien Drahtfäden mit einer Maschengröße von 200 Mikron, gesiebt, worauf auf 55°C erwärmt wird.
Anschließend zentrifugiert man die Brühe an einer automatisch den Schlamm absondernden Zentrifuge vom Typ WESTFALIA SAME 15057
mit einem Durchsatz von 3 ar/Std.. Man führt alle 2 Minuten 30 Sekunden eine teilweise Entschlammung von 1,4 Sekunden durch.
Nach einer Stunde Zentrifugieren werden . - 200 1 Schlamm
mit einem Gehalt an Trockenmaterialien von 14 % und einer enzyaatischen
Aktivität von 1600 Einheiten pro Gramm Schlamm (d.h. einer Lävulosebildung von 1600 mg in einer Stunde, ausgehend
von einer 10 %-igen Dextroselösung bei einer Temperatur von 700C und einem pH-Wert von 8,5) gewonnen.
Diese Schlämme werden in einen 250 1-Behälter eingebracht, der mit
einem Rührwerk mit einer Leistung von 3 PS,der Art wie im Handel
von der Firma RAYNERI erhältlieh, ausgerüstet ist. Der Behälter
ist außerdem mit einer Heizschlange ausgerüstet, in der heißes Wasser zirkuliert, wodurch die Schlämme bei 55°C gehalten werden.
Zu diesen Schlämmen fügt man unter kräftigem Eühren bei 55°C 20 kg Gelatinepulver, -d.h. 10 % Gelatine, berechnet unter Bezug
auf das Schlammvolumen (Gelatine mit einer Qualität entsprechend 220 BLOOM-Einheiten) und 200 g Magnesiumchlorid als Stabilisator
für das Enzym.
Nach einem letzten Sieben über ein Sieb mit einer Maschenweite von 200 Mikron spritzt man die so" hergestellte Suspension durch
eine Spinndüse in einen Wasserbehälter mit 800 1 auf 1-2°C abgekühltem
Wasser.
Pur das Spritzen verwendet man eine volumetrische Pumpe vom Typ
F 2 M der Firma p-c-^*£p{^g^ ^g1JIAn)- -61S Spinndüse verwendet
ORiQlNAL !MSPECTED
-JO" =
man eine Platte aus rostfreiem Stahl von 10 cm Durchmesser, perforiert
mit 400 Löchern von 500 Mikron Durchmesser; der Spritzdurchsetz
beträgt 70 1/Std., der Arbeitsdruck 0,2 kg/cm .
Am Austritt der Spinndüse, beim Eintritt der gebildeten Fäden
in das Eiswasser, erstarrt bzw. verfestigt sich die Gelatine in der Masse der Streptomyces-Zellen. Während der gesamten Spinndauer
hält man einen leichten aufsteigenden Strom von kaltem Wasser aufrecht, um ein zu starkes Verfilzen der erzeugten Fäden
zu vermeiden.
Nach dreistündigem Spinnen befindet sich das gesamte in die Gelatine
eingeschlossene Enzym in dem Behälter. Man erneuert in · etwa einer halben Stunde das Wasser,in das die Fäden aufgenommen
wurden, wobei man während des gesamten Verfahrens ein enthärtetes Wasser verwendet, das 1,0 g Magnesiumchlorid pro Liter
enthält.
Zur Vernetzung der Gelatine fügt man 8 kg einer 50 %-igen technischen
Lösung von Glutaraldehyd, nämlich 1 Äquivalent von 2 % Glutaraldehyd, berechnet auf das Schlammvolumen, zu.
Man hält anschließend den Kontakt während 15 Stunden bei einer
Temperatur von 2°C aufrecht. Man mißt das fortschreitende Verschwinden des Reagens. Man behält eine leichte Zirkulation während
des gesamten Verfahrens bei, um das gesamte enzymatische Präparat dem Vernetzungsmittel zugänglich zu machen.
Nach beendeter Vernetzung und nach dem Waschen zur Entfernung von Spuren von freiem Glutaraldehyd schneidet man die Bündel
mittels einer Einrichtung mit rotierenden Messern vom im Handel erhältlichen Typ der Firma HOBART, ausgerüstet mit einem Gitter
von 4- mm, was zu "Fadennudeln" mit einer mittleren Länge von 4 mm führt. Durch dieses Schneiden verbessert man den Füllungskoeffizienten in den Kolonnen.
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Die geschnittenen Granulate können direkt zur kontinuierlichen Isomerisierung verwendet werden; ihre Aktivität, bezogen auf
Λ g feuchtes, abgesaugtes Granulat, beträgt 600 bis 700 Einheiten/
Gramm, bei einem Trockengehalt von 23-25 %· Man trocknet dieses Granulat in einem Wirbelschichtbett von 600C und erhält nach
2 Stunden ein Granulat mit einem Trockengehalt von über 90 %, dessen mittlere Aktivität 2700 Einheiten/Gramm/Sekunde beträgt.
Das so erhaltene Produkt kann zur kontinuierlichen Isomerisierung von Glukose verwendet werden.
Um dies durchzuführen, kann man wie folgt vorgehen:
Man bereitet vier Isomerisierungskolonnen mit einem Durchmesser von 25 cm und einer Höhe von 200 cm. Diese Kolonnen rüstet man
am Boden mit einem Netz von 0,5 mm Maschenweite aus. Auf dieses Netz fügt man in Wasser vier Liter gesiebten Kies mit einem mittleren
Durchmesser von 1 mm. Anschließend fügt man 70 kg der
feuchten fadennudelförmigen Teilchen, entsprechend etwa °A 1 dieser Teilchen, zu, wobei man Sorge trägt, daß die Zugabe unter
einem Wasserspiegel erfolgt, um den Einschluß von Luft zu vermeiden.
Man führt über diese Kolonnen ein Stärkehydrolysat mit 94- % echter
Dextrose und einem Gehalt von 5 bis 6 % an Polyholosiden, mit einem absoluten Drehvermögen von etwa +56° und einem Gehalt an
Trockenmaterialien von 42 % bei einer Temperatur von 64-65°C,
wobei der pH-Wert des Hydrolysats mit Natriumcarbonat auf einen Wert von 8,5 eingestellt wird.
Unter diesen Bedingungen konnte man eine Isomerisierung des Stärkehydrolysats bis zu 4-2 % Fructose während 4 Wochen durchführen.
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Die wöchentlichen mittleren Durchsätze betrugen:
80 1/Std. in der ersten Woche 60 1/Std. in der zweiten Woche
40 1/Std. in der dritten Woche 20 1/Std- in der vierten Woche
was einem mittleren stündlichen Durchsatz von 50 1/Std. während
4 Wochen entspricht.
Das Gesamtvolumen der behandelten Lösung betrug 35 000 1 pro Kolonne.
Der Druekverlust überschritt unter diesen Bedingungen niemals
0,5 kg/cm .
Man behandelte demzufolge auf diese Weise
35 000 χ 1,1 χ 42
16 170 kg trockenes Hydro-
100 lysat
Dieses Ergebnis erhielt man ausgehend von 70 kg feuchtem erfindungsgemäßen
Granulat mit einem Trockenmaterialgehalt von 23 #, d.h.
70 χ 23
100
16,1 kg trockenem erfindungsgenfäßem Granulat.
Dieses Ergebnis zeigt ein Verhältnis von 1000 kg trockenem zu 42 % zu Fructose isomerisiertem Hydrolysat pro 1 kg trockenes
Enzym.
Durch die Erfindung werden daher unabhängig von der gewählten Ausführungsform Teilchen geschaffen, die
— eine größtmögliche enzymatische Aktivität besitzen, wobei der
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Anteil der Zellen in dem gelbildenden Protein so hoch wie möglich ist,
~ in dem Reaktionsmilieu unter den Anwendungsbedingungen (Temperatur, pH^Wert, Pruck) unlöslich sind,
- meehanigeh widerstandsfähig sind, d.h. die bei ihrer Handhabung
bzwp beim Transport, bei der Umbeschickung' der Kolonnen
Oder im Verlauf der Behandlung zur Verhinderung der Tendenz zur Verstopfung nicht zerbröckeln.
- eine geeignete Größe, bezogen auf die größtmögliche scheinbare enzymatisehe Aktivität und die hydrodynamischen Eigenschaften
der mit diesen Teilchen beschickten Reaktoren aufweisen, und
- temperaturresistent sind.
Selbstverständlich sollen die vorstehenden Ausführungsformen lediglieh zur Erläuterung der Erfindung dienen, ohne eine Ein-Hsehränkung
zu bedeuten.
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Claims (1)
- PatentansprücheVerfahren zur Herstellung von unlöslichen Teilchen mit enzymatischer Aktivität, dadurch gekennzeichnet, daß man nacheinander- eine innige Mischung eines endozellulären Enzyms in Form eines mikrobiellen Zellschlammes mit einem gelbildenden Protein, insbesondere mit Gelatine, bildet,- das zur Bildung dieser Mischung beitragende Protein durch Einbringen in kaltes Wasser in ein Gel überführt, bevor oder nachdem man die Mischung aufteilt und die aufgeteilte Mischung mit dem gelierten Protein ausreichend lange in Kontakt mit einer wirksamen Menge eines Vernetzungsmittels für das gelbildende Protein hält.2. Verfahren zur Herstellung von unlöslichen Teilchen mit enzymatischer Aktivität gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nacheinander- eine innige Mischung eines mikrobiellen Zellschlammes und von Gelatine bildet,- die so erhaltene Mischung in Eiswasser einbringt, wobei man sie durch Leiten durch eine Spinndüse in Fäden aufteilt, das so erhaltene Fadenbündel während einer ausreichenden Zeit in Kontakt mit einer wirksamen Menge von Glutaraldehyd hält und anschließend- die Fäden zu Stücken schneidet, die in Bezug auf den Durchmesser der Fäden eine derartige Länge aufweisen, daß bei ihrer Anwendung keine Verstopfung auftritt.5. Verfahren zur Herstellung von unlöslichen Teilchen mit enzymatischer Aktivität gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, da-709850/0635durch gekennzeichnet, daß man es auf die Herstellung von unlöslichen Teilchen mit endozellulärer Glukoseisomerase und Gelatine anwendet.4. Verfahren zur Herstellung von unlöslichen Teilchen mit enzymatischer Aktivität gemäß Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß man eine innige Mischung eines Schlammes von Streptomyces-Zellen, insbesondere von Streptomyces violaceoniger mit einem Gehalt an Trockenmaterialien von mindestens etwa 10 % und mit einer Temp, von etwa 550C und von 3 "bis 20 Gew.-$ Gelatine herstellt, die so erhaltene innige Mischung durch Leiten durch eine Spinndüse, die in kaltes Wasser taucht, zu Fäden formt, wobei man die Spinndüse so wählt, daß man Fäden mit einem Durchmesser von etwa 0,2 bis 5 nun erhält, daß man das erhaltene Fadenbündel 10 bis 15 Stunden in Kontakt mit einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.-% Glutaraldehyd, bezogen auf die Ausgangs-Schlammasse hält und anschließend zu Stücken mit einer Länge von über 0,2 mm und unter 10 mm zerkleinert bzw. schneidet.5- Verfahren zur Herstellung von unlöslichen Teilchen mit enzymatischer Aktivität gemäß Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Zellschlamm von Streptomyces violaceoniger mit einem Trockengehalt von etwa 14 Gew.-%, eine Menge an Gelatine zur Bildung der innigen Mischung von etwa 10 Gew.-%, eine Menge an Glutaraldehyd von etwa 2 Gew.-% verwendet und Fäden mit einem Durchmesser von etwa 0,5 mm und einer-Länge der Fadenstückchen nach dem Schneiden von etwa 1 mm im Durchschnitt bildet.6. Verfahren zur Herstellung von unlöslichen Teilchen mit enzymatischer Aktivität gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß man zu der innigen Mischung des endozellulären Enzyms und der Gelatine ein Stabilisierungsmittel für das Enzym fügt, das man vorzugsweise aus Magnesium- und Kobaltsalzen wählt.709850/06357» Verfahren zur Herstellung von unlöslichen Teilchen mit enzymatiseher Aktivität gemäß einem der Ansprüche 4- bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man in das Eiswasser, in das die Spinndüse eintaueht, Slutaraldehyd einbringt,8, Verfahren zur Herstellung von unlöslichen Teilchen mit enzymatischem Aktivität gemäß einem der Ansprüche U- bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß man während man das Faserbündel in Kontakt mit Glutaraldehyd in dem kalten Wasser hält, dieses in aufsteigender Weise zirkuliert,9f Neues, teilchenförmiges Produkt aus einer Masse von Fadenstückehen in Form von "Fadennudeln" mit einer mittleren Länge über 0,2 mm und im allgemeinen unter 10 mm und einem Durchmesser von 0,2 bis 5 mm, bestehend aus einer innigen Mischung eines endozellulären Enzyms und von mit einem brüekenbildenden Mittel vernetzter Gelatine.\Or Produkt gemäß Anspruch 9i worin die mittlere Länge der "Fadennudeln" etwa 1 mm und ihr Durchmesser etwa 0,5 mm beträgt.1'!t Produkt gemäß einem der Ansprüche 9 Uöd 10, worin die "Faden-SUdeln", die die Masse der Fadenstüekehen bilden, aus einer isnigen Mischung von endozellulärer Glukoseisomerase, insbegendere von mikrQbiellen Zellen von Streptomyces violaceoniger und ays mit einem brüekenbildenden Mittel vernetzter Gelatine709850/0635
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