DE2644120B2 - Überzugsmasse auf wäßriger Basis - Google Patents
Überzugsmasse auf wäßriger BasisInfo
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- C09D133/00—Coating compositions based on homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by only one carboxyl radical, or of salts, anhydrides, esters, amides, imides, or nitriles thereof; Coating compositions based on derivatives of such polymers
- C09D133/24—Homopolymers or copolymers of amides or imides
Description
R' — C —NH-CH2-O-R
in der R' der Kohlenwasserstoffrest der Acryl- oder Methacrylsäure ist und R ein
niedriger Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist,
2) 5 bis 20 Gew.-% einer alpha-, beta-äthylenisch ungesättigten Carbonsäure und
3) mindestens eines anderen äthylenisch ungesättigten Monomeren mit der Gruppe
/
CH2=C aus der Gruppe von monoolefini-
CH2=C aus der Gruppe von monoolefini-
sehen und diolefinischen Kohlenwasserstoffen, ungesättigten Estern von organischen
oder anorganischen Säuren, Estern von ungesättigten Säuren und von ungesättigten
organischen Nitrilen, wobei dieses Mischpolymerisat wasserlöslich oder wasserdispergierbar
durch Neutralisieren mindestens eines Teils der Carbonsäuregruppen mit einer Base gemacht ist,
B) einem Aldehydkondensationsharz,
C) 5 bis 50 Gew.-% der Binderfeststoffe eines wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren
Polyätherpolyols oder Polyesterpolyols mit einem Molekulargewicht von mindestens 300
und gegebenenfalls
D) üblichen Zusatzstoffen.
2. Überzugsmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Mischpolymerisat A) das
N-alkoxyalkylsubstituierte Amid N-(Butoxymethyl)-acrylamid
oder N-(Butoxymethy!)-methacrylamid ist.
3. Überzugsmasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyätherpolyol C
ein Saccharosepolyätherpolyol ist.
Diese Erfindung betrifft eine Überzugsmasse auf wäßriger Basis mit einem besseren Verhalten hinsichtlich
der Bildung von Bläschen beim Verdampfen des Lösungsmittels oder Wassers und der Einheitlichkeit
der Dicke des Überzuges.
In jüngerer Zeit hat das Bestreben zur Reinhaltung der Umwelt alle Bereiche der menschlichen Gesellschaft
beeinflußt. In der Lackindustrie sind aus diesem Grund große Anstrengungen unternommen worden,
flüchtige organische Lösungsmittel zu eliminieren oder mindestens weitgehend zu reduzieren. Diese Bestrebungen
haben zur Entwicklung von Überzugsmassen auf wäßriger Basis geführt Einen weiteren Anstoß hat die
Entwicklung von wäßrigen Überzugsmassen durch die Knappheit an Erdöl erhalten.
Es sind wäßrige Überzugsmassen, die sich von Mischpolymerisaten von substituierten, ungesättigten
ίο Carbonsäureamiden, alpha-, beta-äthylenisch ungesättigten
Carbonsäuren und anderen äthylenisch ungesättigten Monomeren ableiten, bekannt, vergleiche US-PS
32 47 139 und Beispiel IV von US-PS 30 79434. Diese wasserhaltigen Überzugsmassen enthalten keine PoIyolkomponente
und kein harzartiges Aldehydkondensationsprodukt Die aus diesen Patentschriften bekannten
Überzugsmassen haben sich zwar auf bestimmten Anwendungsgebieten als brauchbar erwiesen, doch
besitzt sie auch einige Nachteile, durch die ihre Anwendung wesentlich eingeschränkt wird. Es wurde
nämlich festgestellt, daß diese Überzugsmassen ebenso wie die wäßrigen Überzugsmassen im allgemeinen eine
Neigung haben zur Bläschenbildung bei der Verdampfung vpn Lösungsmitteln oder Wasser und zur Bildung
von Überzügen von ungleichmäßiger Dicke. Die Bildung von Bläschen durch das Verdampfen von
Lösungsmitteln oder Wasser hinterläßt feine Bläschen oder Löcher in der gehärteten Filmoberfläche.
Die genaue Ursache der Bläschenbildung ist nicht mit Sicherheit bekannt, doch ist angenommen worden, daß
die Filmbildung oder Vernetzung beginnt, bevor der letzte Anteil des Lösungsmittels oder des Wassers
entfernt worden ist. Dieses restliche Lösungsmittel oder Wasser kann durch die zähe Filmoberfläche nicht
entweichen und sammelt sich in winzigen Bläschen an, die in Abhängigkeit von den Härtungsbedingungen
aufbrechen oder nicht aufbrechen.
Eine andere Theorie besteht darin, daß bei der Härtung und Vernetzung des Harzes Wasser und/oder
Alkanol verdampft wird, aber zum Teil unter der Oberfläche des Filmes eingeschlossen wird.
Eine ungleichmäßige Stärke der Filme wird insbesondere bei Filmen relativ großer Dicke, die auf
nicht-horizontalen Oberflächen aufgebracht werden, und/oder beim Wiedererweichen während der Härtung
beobachtet. In der Lackindustrie bezeichnet man mit »Laufen« die Neigung eines Filmes, auf einer nicht-horizontalen
Oberfläche in ungleichmäßiger Weise zu fließen, wogegen man mit dem Ausdruck »Gardinenbil-
■">() dung« die Neigung des Films bezeichnet, auf einer
derartigen Oberfläche in einer glatten und kontinuierlichen Weise zu fließen.
Die in den genannten Patentschriften beschriebenen wasserhaltigen Überzugsmassen haben auch noch
weitere Nachteile. So wurde festgestellt, daß ihre Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit und Detergenzien
bei manchen Anwendungsgebieten, z. B. bei Waschmaschinen und Trockeneinrichtungen, nicht befriedigend
ist.
w) Neuerdings sind Überzugsmassen auf wäßriger Basis,
die methylolierte Amidmischpolymerisate mit einem hohen Säuregehalt und niedermolekulare mehrwertige
Alkohole enthalten, in der US-PS 38 60 549 beschrieben worden. Die Mischpolymerisate dieser Überzugsmassen
t>5 enthalten nicht-verätherte Methylolamide und enthalten
keine harzhaltigen Aldehydkondensationsprodukte. Auch diese Überzugsmassen besitzen einige wesentliche
Nachteile. Die Mischpolymerisate der Methylolami-
de härten schnell aus und zeigen infolgedessen nur eine kurze Tropfzeit und sind empfindlich gegenüber
Gelierung. Außerdem besitzen auch diese Überzugsmassen auf bestimmten Anwendungsgebieten keine
befriedigende Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit und Detergenzien.
Es wurde gefunden, daß diese Nachteile gemäß der Erfindung durch eine Überzugsmasse auf wäßriger
Basis gemäß Patentanspruch 1 beseitigt werden können.
Die Überzugsmasse nach der Erfindung hat eine gute Beständigkeit unter üblichen Lagerbedingungen, und
die aus ihr hergestellten Überzüge neigen nicht zum Aufplatzen und zum Bilden von Bläschen beim
Verdampfen des Wassers.
Aus der US-PS 38 60549 ist eint Überzugsmasse
bekannt, die ein Mischpolymerisat eines Acrylamide mit freien Methylolgruppen und ein Polyätherpolyol oder
ein Polyesterpolyol enthält Gegenüber der Überzugsmasse gemäß der Erfindung fehlt dieser bekannten
Überzugsmasse ein Aldehydkondensationsharz. Außerdem beeinträchtigen die freien Methylolgruppen der
bekannten Überzugsmasse deren Lagerbeständigkeit.
In der US-PS 32 47 139 sind Mischpolymerisate beschrieben, wie sie in den erfindungsgemäßen Überzugsmassen
vorkommen. Es wird dort auch ausgeführt, daß diese Mischpolymerisate in Überzugsmassen
verwendet werden können. Es fehlt jedoch jeder Hinweis auf die Kombination der Mischpolymerisate
mit Aldehydkondensationsharzen und Polyätherpolyolen oder Polyesterpolyolen.
Die wäßrige Überzugsmasse nach der Erfindung enthält ein wäßriges Medium mit einem Wassergehalt
von mindestens 60 Gew.-% Wasser, so daß auf das wäßrige Medium 60 bis 100 Gewichtsteile Wasser und 0
bis 40 Gewichtsteile eines flüchtigen organischen Lösungsmittels vorhanden sein können.
Die für die bei der Erfindung verwendeten Mischpolymerisate benutzten substituierten Amide können
hergestellt werden, indem man ein ungesättigtes Amid, ζ. B. Acrylamid, mit Formaldehyd und einem Alkohol,
ζ. B. Butanol, unter sauren Bedingungen und in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors umsetzt.
Wegen Einzelheiten wird auf die US-PS 30 79 434 verwiesen. Das dabei entstehende N-alkoxyalkylsubstituierte
Amid, ζ. B. N-(Butoxymethyl)acrylamid, wird dann mit den anderen Monomeren mischpolymerisiert.
Das bei der Erfindung bevorzugte N-alkoxyalkylsubstituierte
Amid ist N-(Butoxymethyl)acrylamid, obwohl auch andere N-alkoxyalkylsubstituierte ungesättigte
Carbonsäureamide verwendet werden können, wie
N-(Methoxymethyl)acrylamid,
N-(Propoxymethyl)acrylamid,
N-(lsopropoxymethyl)acrylamid,
N-(Isobutoxymethyl)acrylamid und
N-(Butoxymethyl)methacrylamid.
N-(Methoxymethyl)acrylamid,
N-(Propoxymethyl)acrylamid,
N-(lsopropoxymethyl)acrylamid,
N-(Isobutoxymethyl)acrylamid und
N-(Butoxymethyl)methacrylamid.
Das Mischpolymerisat enthält in polymerisierter Form 10 bis 40 Gew.-°/o diese,' N-alkoxyalkylsubstituierten
Amide, wobei der Bereich von 20 bis 30 Gew.-% bevorzugt ist.
Als alpha-, beta-äthylenisch ungesättigte Carbonsäuren
werden bevorzugt Acryl- oder Methacrylsäure benutzt, doch sind auch andere derartige Säuren gut
brauchbar, wie Itaconsäure, Crotonsäure, Maleinsäure und die Halbester der Malein- und Fumarsäure. Bei den
Halbestern ist eine der Carboxylgruppen mit einem Alkohol verestert, wobei die besondere Natur dieses
Alkohols nicht wesentlich ist, solange sie die Polymerisation nicht stört und die Verwendung des Produktes
nicht beeinträchtigt Beispiele derartiger Halbester sind Butylhydrogenmaleat und Äthylhydrogenmaleat
Das Mischpolymerisat enthält in polymerisierter Form 5 bis 20 Gew.-°/o dieser Säureeinheiten, wobei der
Bereich von 7 bis 15 Gew.-% bevorzugt ist
Als weitere Komponente enthält das Mischpolymerisat mindestens ein anderes der bereits genannten
Monomeren mit der CH2= C Gruppe. Um optimale
\
Eigenschaften zu erhalten, ist es vorteilhaft, eine Verwendung von hartmachenden und weichmachenden
Monomeren zu benutzen. Das bevorzugte hartmachende MonGmere ist Styrol, doch können auch Vinyltoluol
und Alkylmethacrylate mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen als derartige Monomere verwendet werden.
Das Mischpolymerisat kann in polymerisierter Form 5 bis 75 Gew.-% hartmachende Monomere enthalten,
wobei der bevorzugte Bereich bei 50 bis 60 Gew.-% solcher Monomeren liegt
Als weichmachende Monomere kann man einen oder mehrere unsubstituierte oder substituierte Alkylester
der Acrylsäure oder Methacrylsäure verwenden, wobei die Alkylreste 1 bis 13 Kohlenstoffatome im Fall der
Acrylester und 5 bis 16 Kohlenstoffatome im Fall der Methacryhstei enthalten können. Typische Beispiele
von solchen weichmachenden Monomeren sind Äthylacrylat, Butylacrylat, 2-Äthylhexylacrylat, 2-Äthylhexylmethacrylat
Decylmethacrylat, Laurylmethacrylat.
Das Mischpolymerisat kann in polymerisierter Form 5 bis 75 Gew.-% von solchen weichmachenden
Monomeren enthalten, wobei der Bereich von 20 bis 50 Gew.-% bevorzugt ist.
Das bei der Erfindung verwendete säurehaltige
zs Mischpolymerisat wird durch übliche Arbeitsweisen für
die Vinylpolymerisation hergestellt, wobei die üblichen Katalysatoren oder Initiatoren verwendet werden.
Bevorzugt sind als Katalysatoren Azoverbindungen, wie alpha, alpha'-Azobis(isobutyronitril), doch sind auch die
bekannten Peroxidkatalysatoren gut brauchbar, wie Benzoylperoxid, Lauroylperoxid, Kumolhydroperoxid.
Andere geeignete Katalysatoren sind tertiär-Butylbenzoat, tertiär-Butylpivalat, Isopropylpercarbonat Wenn
die Mischpolymerisation in wäßriger Emulsion durchgeführt wird, werden bevorzugt wasserlösliche Katalysatoren,
wie Wasserstoffsuperoxid, Ammoniumpersulfat, Kaliumpersulfat und ähnliche Persulfate benutzt.
Wie bereits festgestellt wurde, werden diese säurehaltigen Mischpolymerisate im wäßrigen Medium unter
Verwendung einer Base gelöst oder dispergiert. Dies wird dadurch erreicht, daß alle oder ein Teil der
Carboxylgruppen des Mischpolymerisats mit einer geeigneten Base neutralisiert werden. Für diesen Zweck
kann grundsätzlich eine beliebige Base verwendet werden, einschließlich von anorganischen Basen, wie
Alkalihydroxide und organischen Basen, wie Aminen. Die bevorzugten basischen Verbindungen sind aber
niedermolekulare Amine. Man kann für diesen Zweck Amine verwenden, die schon zum Löslichmachen von
bo sauren Polymerisaten bekannt sind, beispielsweise
Ammoniak, Äthylamin, Butylamin, Dimethylamin, Cyclohexylamin, Morpholin, Monoäthanolamin, Diäthanolamin,
Dimethyläthanolamin und Diäthyläthanolamin. Unter diesen Aminen ist das Dimethyläthanolamin
b5 besonders bevorzugt.
Die Menge des zur Neutralisierung der sauren Gruppen verwendeten Amins kann in weiten Grenzen
schwanken. Bevorzugt wird aber bei der Erfindung das
Amin in einer solchen Menge benutzt, daß es mindestens 40% der theoretisch vorhandenen Säuregruppen
des Mischpolymerisats neutralisiert
Zum Dispergieren des Mischpolymerisats in dem wäßrigen Medium können verschiedene Arbeitsweisen
benutzt werden. Ein bekanntes Verfahren besteht darin, daß man das Mischpolymerisat zuerst in einem
organischen Lösungsmittel herstellt, indem die Monomeren in einem mit Wasser mischbaren, flüchtigen
organischen Lösungsmittel oder einer Mischung solchtr Lösungsmittel polymerisiert werden, wonach dann die
sauren Gruppen des gebildeten Mischpolymerisats mit der basischen Verbindung, gegebenenfalls in Gegenwart
von Wasser, neutralisiert werden. Es bildet sich dabei das Salz oder das Teilsalz des M ischpolymerisates,
wodurch das Mischpolymerisat im wäßrigen Medium löslich oder dispergierbar wird. Bei diesem Verfahren
kann das während der Polymerisation verwendete organische Lösungsmittel aus dem wäßrigen Medium
durch Destillation entfernt werden. Mternativ können
bei der Durchführung der Erfindung die Monomeren zuerst in einer Mischung aus einem mit Wasser
mischbaren flüchtigen organischen Lösungsmittel und dem wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren PoIyätherpolyol
oder Polyesterpolyol oder nur in einem wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren Polyätherpolyol
oder Polyesterpolyol allein mischpolymerisiert werden, wonach die sauren Gruppen c'es erhaltenen
Mischpolymerisats unter Bildung des Salzes oder des Teilsalzes neutralisiert werden, wobei das Mischpolymerisat
erneut in dem wäßrigen Medium löslich oder dispergierbar wird. Diese alternativen Arbeitsweisen
haben den Vorteil, daß die Notwendigkeit der Entfernung des überschüssigen organischen Lösungsmittels
durch Destillation entfällt.
Bei der Herstellung der wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren Mischpolymerisate können verschiedene
mit Wasser mischbare oder wasserlösliche organische Lösungsmittel verwendet werden. Beispiele
von besonders geeigneten Lösungsmitteln sind Alkoholäther, wie Äthylenglycol-Monobutyläther, Äthylenglycolmonoäthyläther,
Diäthylenglycolmonoäthyläther und Diäthylenglycolmono-n-butyläther. Außerdem können
niedrige Alkanole mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen verwendet werden, wie Äthanol, Propanol, Isopropanol,
Butanol. Auch Mischungen dieser Ätheralkohole und der niedrigen Alkanole können mit Vorteil benutzt
werden. Außerdem ist es möglich, einen geringen Anteil an Kohlenwasserstofflösungsmitteln, wie Xylol und
Toluol, zuzusetzen. >o
Der flüssige Anteil der Überzugsmassen gemäß der Erfindung kann 60 bis 100 Gew.-% Wasser und
entsprechend 40 bis 0 Gew.-% organische Lösungsmittel enthalten, wobei ein bevorzugter Pereich bei 80 bis
90 Gew.-% Wasser und 10 bis 20 Gew.-% organischem Lösungsmittel liegt. In jedem Fall besteht mindestens 60
Gew.-°/o des flüssigen Mediums aus Wasser.
Als weitere Komponente enthält die erfindungsgemäße Überzugsmasse ein Polyätherpolyol oder ein
Polyesterpolyol mit einem Molekulargewicht von t>o mindestens 300, wobei diese Stoffe in Wasser löslich
oder dispergierbar sind. Diese Polyole können Molekulargewichte bis zu 5000 oder noch höher haben,
vorausgesetzt, daß sie wasserlöslich oder wasserdispergierbar sind. Die bevorzugten wasserlöslichen oder f>>
wasserdispergierbaren Polyätherpolyole oder Polyesterpolyole haben Molekulargewichte von etwa 500 bis
etwa 3000. Diese Polyole sind nicht flüchtig, wobei unter »nicht flüchtig« verstanden wird, daß unter den
Härtungsbedingungen nicht mehr als 5 Gew.-% der Polyole sich verflüchtigen, d. h. verdampfen, bevor der
Film ausgehärtet ist
Unter Berücksichtigung dieser Bedingungen kann im wesentlichen ein beliebiges Polyätherpolyol oder
Polyesterpolyol verwendet werden, wobei Polyätherpolyole bevorzugt sind, wie die Reaktionsprodukte eines
Alkylenoxids, bevorzugt von Äthy'enoxid oder 1,2-Propylenoxid,
mit einem PolyoL wie Glyzerin, Trimethylolpropan, Hexantriol, Pentaerythrit Sorbit und Saccharose.
Besonders bevorzugte Polyätherpolyole sind Reaktionsprodukte von 1,2-Propylenoxid mit einem Mono-
oder Disaccharid, wie Saccharose, Dextrose, Laktose und alpha-Methyl-d-glucosid.
Die Polyäther von Mono- und Disacchariden sind bekannt Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung
dieser zuckerhaltigen Polyätherpolyole, z. B. Saccharosepolyätherpolyol,
besteht darin, daß man das Saccharid in Wasser auflöst und dann einen Oxyalkylierungskatalysator
zugibt und die Addition des Alkylenoxids bis zu dem Punkt durchführt, bei dem das Saccharid-Alkylenreaktionsprodukt
bei Raumtemperatur eine Flüssigkeit ist. An diesem Punkt wird im wesentlichen das gesamte
vorhandene Wasser durch Destillation oder andere Mittel entfernt und das noch erforderliche Alkylenoxid
wird ^ugegeben, bis das gewünschte Polyätherpolyol
entstanden ist.
Eine ausführliche Beschreibung dieser zuckerhaltigen Polyätherpolyole und der Verfahren für ihre Herstellung
ist in der US-PS 30 85 085 vorhanden.
Polyesterpolyole, die bei der Erfindung geeignet sind, erhält man durch Polyesterifizierung von organischen
Polyolen mit organischen Polycarbonsäuren oder deren Anhydriden. Die Polyole und die Polycarbonsäuren
oder ihre Anhydride sind häufig aliphatische oder aromatische Diole und Dicarbonsäuren, aber in
manchen Fällen ist es auch vorteilhaft, Polyole oder Polycarbonsäuren zu verwenden, die 3 oder mehr
Hydroxyl- oder Carboxylgruppen haben.
Die bevorzugt zur Herstellung der Polyester verwendeten Polyole sind die Diole und Triole. Als Diole
kommen insbesondere Alkylenglycole in Betracht, wie Äthylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol, Hexylenglycol
und Neopentylglycol und andere Glycole, wie hydriertes Bisphenol A, Cyclohexandimethanol, Caprolactondiol
(z. B. das Reaktionsprodukt von Caprolacton und Äthylenglycol), hydroxyalkylierte Bisphenole und
Polyätherglycole, wie Poly(oxytetramethylen)glycol. Außerdem können viele andere Diole verschiedener Art
verwendet werden.
Beispiele für geeignete Triole für die Herstellung der Polyesterpolyole sind Trimethylolpropan, Trimethyloläthan,
1,2,2-Propantriol, 1,2,4-Butantriol, Polycaprolactontriole
und Triole auf Basis von Addukten von Propylenoxid und Glyzerin.
Für die Herstellung der Polyesterpolyole kommen in erster Linie als Polycarbonsäuren niedermolekulare
Carbonsäuren oder ihre Anhydride mit 2 bis 14 Kohlenstoffatomen im Molekül in Betracht. Diese
Säuren sind bevorzugt Dicarbonsäuren und Beispiele dafür sind
Phthalsäure,
Isophthalsäure,
Terephthalsäure,
Tetrahydrophthalsäure,
Hexahydrophthalsäure,
Adipinsäure,
Sebazinsäure,
Maleinsäure,
Glutarsäure,
Hexachlorheptendicarbonsäure und
Tetrachlorphthalsäure.
Die Polyester können geringe Mengen an einbasischen Säuren, wie Benzoesäure, und drei- und
höherwertigen Säuren enthalten, wie Trimellitsäure und
Tricarballylsäure. Statt der Säuren können die Anhydride dieser Säuren verwendet werden. Bevorzugt enthält
der Polyester als Säurekomponente mindestens zum Teil eine aliphatische Dicarbonsäure. Wenn sowohl eine
Tricarbonsäure als auch ein Triol zur Herstellung eines Polyesters benutzt werden, muß darauf geachtet
werden, daß wegen der starken Vernetzung eine Gelierung eintreten kann, wodurch das Polyester dann
nicht mehr wasserlöslich oder wasserdispergierbar sind, !m allgemeinen wird ein hoher Gehalt an Triol
gegenüber einem hohen Gehalt an Tricarbonsäure bevorzugt.
Die bei der Erfindung in Betracht kommenden Polyesterpolyole schließen auch Polyesteramidpolyole
ein und polyfunktionelle Verbindungen mit Polyesterstrukturen, die nicht durch Umsetzung eines Polyols und
einer Polycarbonsäure entstanden sind. Beispiele dieser zuletzt genannten Polyester sind die sogenannten
Lactonpolyester, wie die in der US-PS 31 69 945 beschriebenen Polycaprolactonpolyole.
Die in den wäßrigen Überzugsmassen gemäß der Erfindung verwendeten Polyäther- oder Polyesterpolyole
ergeben eine Reihe von Vorzügen. Zunächst ist es vorteilhaft, daß diese Polyole in der Härtungsreaktion
der Masse mitwirken, da sie über ihre Hydroxylgruppen vernetzt werden. Dadurch werden die Polyolfe in dem
Film durch die Härtungsreaktion eingebaut. Noch wichtiger ist, daß durch die Mitverwendung dieser
Polyole Überzugsmassen erhalten werden, die Überzüge ergeben, bei denen das Aufplatzen und das Laufen
oder Durchhängen der Überzüge eliminiert oder ganz wesentlich reduziert wird. Dies ist von großer
Bedeutung, da das Aufplatzen und Laufen der Filme erhebliche Schwierigkeiten bei Überzugsmassen auf
wäßriger Basis gebildet haben.
Die Menge dieser Poiyäther- oder Polyesterpolyole in den erfindungsgemäßen Überzugsmassen liegt in
Abhängigkeit von der gewünschten Filmdicke und den Feuchtigkeitsbedingungen bei 5 bis 50 Gew.-% des
Polyols, bezogen auf den Gesamtgehalt an Feststoffen des Binders, wobei ein Anteil von 10 bis 25 Gew.-%
bevorzugt ist
Durch das Vorhandensein eines Aldehydkondensationsharzes werden die Eigenschaften der Überzugsmassen
und der daraus hergestellten Überzüge vorteilhaft beeinflußt Beispiele geeigneter wasserlöslicher
oder wasserdispergierbarer harzartiger Aldehydkondensationsprodukte
sind die Kondensationsprodukte von Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, mit Verbindungen
mit Amino- oder Aminogruppen, wie Harnstoff, Melamin oder Benzoguanamin, wobei die Äther dieser
Produkte mit Methanol, Butanol oder anderen niedrigen
Alkoholen eingeschlossen sind und wobei diese Harze im allgemeinen als Aminoplastharze bekannt sind.
Weitere wasserlösliche oder -dispergierbare Kondensationsprodukte
sind die jenigen aus einem Aldehyd und einem Phenol, die sogenannten Phenolharze.
Typische Beispiele von wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren
Aminoplastharzen, die bei der Erfindung verwendet werden können, sind alkylierte
Kondensationsprodukte aus Melamin und Formaldehyd, wie das methylierte Kondensationsprodukt aus
Melamin und Formaldehyd und das butylierte Kondensationsprodukt aus Melamin und Formaldehyd, alkylierte
Kondensationsprodukte aus Harnstoff und Formaldehyd, wie das methylierte Kondensationsprodukt aus
Harnstoff und Formaldehyd und das butylierte Kondensationsprodukt aus Harnstoff und Formaldehyd, das
Kondensationsprodukt aus Harnstoff und Formaldehyd,
to das Kondensationsprodukt aus Benzoguanamin und Formaldehyd, Hexa(methoxymethyl)melamin und Hexakis(methoxymethyl)melamin.
Von diesen Stoffen ist Hexa(methoxymethyl)melamin besonders bevorzugt.
Als Aldehyd wird für die Herstellung der wasserlöslichen dispergierbaren Aminoplastharze Formaldehyd in
der Regel bevorzugt, doch können auch Kondensationsprodukte von anderen Aldehyden oder Mischungen von
Aldehyden verwendet werden, wobei Beispiele für derartige andere Aldehyde Acetaldehyd, Crotonaldehyd,
Acrolein, Benzaldehyd, Furfurol und Glyoxal sind.
Das wasserlösliche oder wasserdispergierbare Aldehydkondensationsprodukt
kann auch ein wasserlösliches oder wasserdispergierbares Phenolharz sein, d. h. ein Phenolaldehydkondensationsprodukt. Wie im Fall
der Aminoplastharze wird in der Regel als Aldehyd Formaldehyd bevorzugt, obwohl auch andere Aldehyde,
wie Acetaldehyd, verwendet werden können. Anstelle des Aldehyds können auch aldehydabgebende Stoffe,
wie Paraformaldehyd oder Hexamethylentetramin verwendet werden. Als Phenole kommen verschiedene
Phenole in Betracht, wie z. B. Phenol selbst, Cresole oder substituierte Phenole, bei denen ein Kohlenwasserstoffrest
mit einer geraden, verzweigten oder zylindrischen Struktur anstelle eines Wasserstoffatoms an den
aromatischen Ring gebunden ist. Häufig werden auch Mischungen von Phenolen verwendet. Einige spezifische
Seispiele von Phenolen, die zur Herstellung der hier in Betracht kommenden Phenolharze verwendet
werden können, sind p-Phenylphenol, p-tert.-Butylphenol.
p-tert-Amylphenol. Cyclopentylphenol und durch
ungesättigte Kohlenwasserstoffreste substituierte Phenole, wie Monobutenylphenole, mit einem Butenylrest in
der ortho-, meta- oder para-Stellung, wobei die Doppelbindung in verschiedenen Stellungen in der
Kohlenwasserstoffkette vorkommen kann. Typische Beispiele solcher Stoffe sind die nicht-gelierten
Kondensationsprodukte von Phenol mit überschüssigem Aldehyd im alkalischen Medium, die als Resole der
»A«-Stufe bekannt sind.
so Die bei der Erfindung bevorzugten Phenolharze sind Methylolphenoläther der folgenden Formel
OR
(CH2OH),,
in der, wenn π eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist, R ein
ungesättigter aliphatischer Rest oder ein halogensubstituierter aliphatischer Rest ist Die durch R dargestellten
Reste enthalten mindestens 3 Kohlenstoffatome, wobei diese Reste Allyl-, Methallyl-, Crotyl- oder Butenylreste
oder ähnliche Reste sein können. Unter diesen Resten sind die Allylreste bevorzugt Die halogensubstituierten
ungesättigten Reste R könne verschiedene mono- oder polyhalogenierte Derivate der zuvor genannten ungesättigten
aliphatischen Reste sein, z. B. 2-Chlorallyl-,
3-Chlorallyl-, S-Chlor^-methallyl- oder l-Chlor-2-butenylreste.
Die bei der Erfindung in Betracht kommenden Methylolphenoläther sind in der US-PS 25 97 330
beschrieben. Man kann sie aus Natrium- oder Bariumsalzen von 2,4,6-Tris(hydroxymethyl)phenolen
herstellen, die man erhält, indem man Formaldehyd mit Phenol in Gegenwart von Natrium- oder Bariumhydroxid
umsetzt. Es sind einige Methylolphenolätherprodukte dieser Art im Handel erhältlich und sie enthalten im
allgemeinen Mischungen von Allyläthern von Mono-, Di- und Trimethylolphenolen, die in ortho-, para- und
meta-Stellung substituiert sind. Das Trimethylolderivat
ist im allgemeinen in diesen Produkten vorherrschend. Solche handelsüblichen .Methylolätherverbindungen
sind besonders bevorzugt bei der Erfindung.
Häufig ist es auch von Interesse, Mischungen von mehreren Aldehydkondensationsprodukten zu verwenden,
um die gewünschten physikalischen und chemischen Eigenschaften zu erhalten. So kann man z. B. eine
Überzugsmasse verwenden, in der das wasserlösliche oder wasserdispergierbare Aldehydkondensationsprodukt
ein Aminoplastharz und ein Methylolphenoläther von der vorhin geschilderten Art ist, wobei man dadurch
Überzüge mit einer besonders guten Detergenzienbeständigkeit erhält.
Die erfindungsgeniäße Überzugsmasse enthält in der
Regel das Aldehydkondensationsharz in einer Menge von 5 bis 40 Gew.-°/o, beorzugt 5 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf alle Feststoffe des Binders.
Zusätzlich zu dem wärmehärtbaren, filmbildenden organischen Binder und dem wäßrigen Medium kann
die wäßrige Überzugsmasse nach der Erfindung verschiedene Zusatzstoffe enthalten, die in Überzugsmassen
üblich sind. Derartige Zusätze sind übliche Pigmente, Titandioxid, Aluminiumoxid, Siliciumdioxid,
Bleikieselsäurechromat, Ruß, Talcum und Bariumsulfat. Es können auch farbige Pigmente zugegeben werden,
wie Cadmiumrot, Cadmiumgelb, Phthalocyaninblau, Phthalocyaningrün, Chromgrün, Toluidinrot und hydratisiertes
Eisenoxid. Auch andere Zusatzstoffe, wie Dispergiermittel, oberflächenaktive Mittel, Adhäsionspromotoren,
Schmelzmittel, Flußmittel, Antioxidantien und dergleichen können in der Überzugsmasse vorhanden
sein.
Die wäßrigen Überzugsmassen nach der Erfindung können durch übliche Verfahren aufgetragen werden,
wie durch Streichen, Tauchen, Fließen, Walzen und Sprühen.
Nach dem Auftragen werden die Zusammensetzungen in der Regel getrocknet und durch Erwärmen auf
erhöhte Temperatur ausgehärtet, wobei ein harter, vernetzter Film entsteht Die Härtungsbedingungen
hängen im Einzelfall von der besonderen Zusammensetzung der Überzugsmasse, der Natur des Substrats und
der Dicke des Überzugs ab. Im allgemeinen sollte jedoch beachtet werden, daß die Härtungstemparatur
nicht so hoch sein sollte, daß die Polyolkomponente vor der Vernetzung des Filmes verflüchtigt wird Aus
diesem Grund sollte die Härtungstemperatur in der Regel 2600C nicht übersteigen, es sei denn für sehr
kurze Zeiträume. Die übliche Härtungszeit schwankt in der Regel zwischen 5 und 45 Minuten. Beim Überziehen
von Spulen können Härtungszyklen mit kurzen Zeiten und hohen Temperaturen benutzt werden.
Die Überzugsmassen auf wäßriger Basis gemäß der Erfindung können Feststoffgehalte im Bereich von 25
bis 70% haben. Die Feststoffe schließen das Mischpolymerisat, das Polyol und das verwendete harzartige
Aldehydkondensationsprodukt und die gegebenenfalls verwendeten Zusatzstoffe, wie Pigmente, ein.
In den Versuchen A und B werden zwei Arbeitsweisen zur Herstellung des in den erfindungsgemäßen
Überzugsmassen vorhandenen Mischpolymerisats geschildert. In den Beispielen wird die Erfindung noch
näher erläutert. Alle Angaben über Teile und Prozentsätze sind Gewichtsangaben, falls nicht ausdrücklich
ίο etwas anderes angegeben ist.
Versuch A
Dieser Versuch erläutert die Herstellung einer wäßrigen Dispersion eines amidhaltigen Mischpolyme-
! 5 risats, das in der Überzugsmasse gemäß der Erfindung
verwendet wird.
In einen mit einem Rückflußkühler, Heizeinrichtungen, Rührer, Thermometer und Einrichtungen zum
Einleiten von Stickstoff ausgerüsteten Reaktor wurden 130,0 g Äthylenglycolmonoäthyläther und 325,0 g einer
Ausgangsstoffmischung gegeben, die aus 58,6% Styrol, 15,0% Methylmethacrylat, 6,7% Acrylsäure, 19,7%
N-(Butoxymethyl)acrylamid und 3,0% tert-Dodecylmercaptan bestand. Dieser Ansatz wurde dann unter
Stickstoff zum Sieden unter Rückflußkühlung erwärmt (etwa 125° C). Nachdem die Rückflußkühlung begonnen
hatte, wurden weitere 1063,0 g der gleichen Mischung der Ausgangsstoffe und 12,0 g alpha, alpha'-Azobis(isobutyronitril)
in den Reaktor im Verlauf von 3 Stunden eingebracht Nach dieser Zugabe wurden insgesamt
5,1 g tert-Butylperbenzoat und 22£ g Äthylenglycolmonoäthyläther
in drei gleichen Anteilen, d.h. je 1,7g tert-Butylperbenzoat und 7,5 g Äthylenglycolmonoäthyläther,
im Verlauf von etwa 5 Stunden zugegeben, wobei die beiden ersten Portionen in Abständen von 1,5
Stunden eingeführt wurden. Am Ende dieses Zeitraumes wurde der Reaktor auf Raumtemperatur abgekühlt.
Nach etwa 1 Stunde wurde die Reaktionsmischung auf etwa 96° C erwärmt und es wurden 39,9 g Dimethyläthanolamin
zugegeben. Nach dieser Zugabe wurde das Erwärmen bis zur Erreichung einer Temperatur von
1080C fortgesetzt und dann wurden 12,0 g eines nicht-ionischen, Alkylaryläthoxyäthanol-oberflächenaktiven
Mittels zugegeben. Nach der Zugabe dieses oberflächenaktiven Mittels wurden noch 1845,Og
entionisiertes Wasser in die Reaktionsmischung eingeführt
Die erhaltene Dispersion des amidhaltigen Mischpolymerisats hatte einen gesamten Feststoffgehalt von
34,7%, eine Säurezahl von 15,7 und eine Viskosität von 185OcP. Das wäßrige Medium bestand aus 863%
Wasser und 13,7% organische Lösungsmittel.
Versuch B
In diesem Versuch wird eine alternative Arbeitsweise für die Herstellung einer wäßrigen Dispersion eines
amidhaltigen Mischpolymerisats erläutert, bei der eine Polyätherpolyolkomponente als ein Teil des Polymerisationsmediums
verwendet wird.
In einen Reaktor, der mit einem Rückflußkühler, Heizeinrichtungen, Rührer, Thermometer und Einrichtungen
zum Einleiten von Stickstoff ausgerüstet war, wurden 3003 g eines 100% festen Saccharosepolyätherpolyols
(hergestellt durch Umsetzung von 1,0 MoI Saccharose und 20,5 Mol Propylendioxid) mit einer
Viskosität von etwa 650OcP und einer Hydroxylzahl von 325, 1373 g Diäthylenglycolmonome thy lather
(DÄGMMÄ), 345,00 g einer Mischung von Ausgangs-
stoffen (»Ausgangsstoff Α«) enthaltend auf Basis der festen Monomeren 58,6% Styrol, 15,0% Methylmethacrylat,
6,7% Acrylsäure, 19,7% N-(Butoxymethyl)acrylamid, 3,0% tert.-Dodecylmercaptan und 1% alpha.alpha'-Azobis(isobutyronitril)
und 6,0 g einer Ausgangsmischung (»Ausgangsstoff B«) enthaltend 25% 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure,
62,5% entionisiertes Wasser und 12,5% Dimethyläthanolamin eingeführt.
Die Mischung wurde unter Stickstoff auf etwa 105°C erwärmt und bei dieser Temperatur wurde eine
exotherme Reaktion beobachtet. Das Erwärmen und das Hindurchleiten von Stickstoff wurden während
dieses Zeitraumes unterbrochen. Nach der Beendigung der exothermen Umsetzung wurde das Erwärmen und
die Einleitung von Stickstoff wieder aufgenommen und die Mischung wurde auf etwa 13O0C erwärmt. Zu
diesem Zeitpunkt wurden weitere 1049,0 g des Ausgangsstoffes A und 18,0 g des Ausgangsstoffes B in den
Reaktor im Verlauf von etwa 3 Stunden eingebracht. Nachdem diese Zugabe beendigt war, wurden insgesamt
5,1 g tert.-Butylperbenzoat und 15,0 g DÄGMMÄ in den Reaktor in drei Portionen eingebracht, d. h. jedesmal
1,7 g tert.-Butylperbenzoat und 5,0 g DÄGMMÄ. Diese Zusätze wurden im Verlauf von etwa 5 Stunden in den
Reaktor eingeführt, wobei die erste und die zweite Portion in Abständen von 1,5 Stunden eingebracht
wurden. Nach dieser Zugabe wurden 46,0 g Dimethyläthanolamin in den Reaktor eingebracht. Dann wurde
die Reaktionsmischung auf 75° C abgekühlt und es wurden 2442 g entionisiertes Wasser in den Reaktor
eingeführt. Das Reaktionsprodukt wurde gekühlt und filtriert
Die erhaltene Dispersion des amidhaltigen Mischpolymerisats und des Saccharosepolyätherpolyols hatte
einen gesamten Feststoffgehalt von 34,1%, eine Viskosität von 1860 cP und eine Säurezahl von 13. Das
wäßrige Medium bestand aus 87,6% Wasser und 12,6% organischen Lösungsmitteln.
Diese Beispiele erläutern die Wirkung der Polyolkomponente auf die Eigenschaften der wäßrigen
Überzugsmassen hinsichtlich des Aufplatzens bzw. der Bildung von Bläschen beim Verdampfen des Wassers
und des Lösungsmittels. Bei diesem Beispiel wurden zuerst eine Vergleichsüberzugsmasse aus dem Mischpolymerisat
der Dispersion von Versuch A hergestellt Dann wurde eine Testzusammensetzung hergestellt,
indem ein Polyätherpolyol zu einer Probe der Vergleichszusammensetzung hinzugefügt wurde. Die
Vergleichs- und die Testzusammensetzung wurden unter Verwendung vor üblichen Mischverfahren hergestellt
Die Zusammensetzung der Formulierungen und die Eigenschaften waren wie folgt:
Bestandteile
Gewichtsteile
Vergleich Beispiel 1
Vergleich Beispiel 1
Mischpolymerisatdispersion | 146,5 | 109,0 |
von Versuch A | ||
Pigmentpaste") | 113,0 | 113,0 |
Saccharosepolyätherpolyolb) | - | 37,5 |
10 „ Zusammen |
259,5 | 259,0 |
Mischpolymerisat/Polyol- | 100/0 | 50/50 |
binderverhältnis | ||
Feststoffe insgesamt (%) | 56,5 | 56,5 |
15 Viskosität (Sek.) Nr. 4 | 18 | 18 |
Ford-Becher |
Eine Pigmentpaste, bestehend aus 66,7% Titandioxid, 25,9% Wasser, 3,8% Äthylenglycol, 3,2% eines Alkaryläthoxyälhanol-oberflächenaktiven
Mittels, 0,3% eines silikonfreien Antischaummittels und 0,1% eines polymeren Netzmittels für Pigmente.
Ein Saccharosepolyätherpolyol mit einem Feststoflgehalt
von 100%, einer Viskosität von 650OcP und einer Hydroxylzahl von 325, hergestellt durch Umsetzung von 1,0 Mol
Saccharose mit 20,5 Mol Propylenoxid.
Diese Zusammensetzungen wurden zur Untersuchung ihres Verhaltens hinsichtlich des Laufens bzw. der
Gardinenbildung auf vertikal angeordnete Stahlbleche mit einer Filmdicke von 30 Mikron aufgesprüht. Bei der
Prüfung der Zusammensetzung wurde ein sehr starkes Laufen der Probe des Vergleichsversuches beobachtet,
wogegen kein Laufen der Probe von Beispiel festzustellen war.
Beispiele 2—3
Diese Beispiele zeigen den Effekt des Polyols und des Aldehydkondensationsharzes auf das Verhalten der
Oberzugsmasse hinsichtlich des Aufplatzens bei dem Verdampfen des Wassers und des Lösungsmittels. Bei
diesen Beispielen wurde eine Vergleichsüberzugsmasse zuerst aus der Mischpolymerisatdispersion von Versuch
A hergestellt Dann wurden Testzusammensetzungen zubereitet indem man Polyätherpolyol und ein Aldehydkondensationsharz
(in diesen Beispielen ein Aminoplastharz) zu den Proben von der Vergleichszusammensetzung
hinzugegeben wurde.
Die Vergleichs- und die Testzusammensetzungen wurden unter Benutzung von üblichen Arbeitsweisen
hergestellt Die Zusammensetzung der Formulierungen und ihre Eigenschaften waren wie folgt:
Bestandteile | Gewichtsteile | Beispiel Nr. | 97,4 | 3 | 86,5 |
Vergleich | 2 | ||||
113,0 | 113,0 | ||||
Mischpolymerisatdispersion | 146,5 | 33,8 | 30,0 | ||
von Beispiel A | 7,5 | 15,0 | |||
Pigmentpaste3) | 113,0 | 251,7 | 244,5 | ||
Saccharosepolyätherpolyolb) | - | ||||
Hexa(methoxymethyl)melamin | - | ||||
Zusammen | 259,5 | ||||
Fortsetzung | 26 44 120 | Beispiel Nr. | 14 | |
13 | Bestandteile | 2 | ||
45/45/10 | ||||
Gewichtsteile | ||||
Mischpolymerisat/Polyol/ | Vergleich | 58,0 | 3 | |
Aminoplast-Binderverhältnis | 19 | 40/40/20 | ||
Feststoffe zusammen (%) | 100/0/0 | |||
Viskosität (Sek.) Nr. 4 Ford-Becher | 59,5 | |||
56,5 | 20 | |||
18 | ||||
a) Eine Pigmentpaste, bestehend aus 66,7% Titandioxid, 25,9% Wasser, 3,8% Älhylenglycol, 3,2% eines
Alkylaryläthoxyä'thanol-oberflächenaktiven Mittels, 0,3% eines siliconfreien Antischaummittel
und 0,1% eines polymeren anionischen Netzmittel für Pigmente.
") Ein Saccharosepolyätherpolyol mit einem Feststoffgehalt von 100% mit einer Viskosität von 650OcP und einer Hydroxylzahl von 325, hergestellt durch Umsetzung von 1,0 Mol Saccharose
") Ein Saccharosepolyätherpolyol mit einem Feststoffgehalt von 100% mit einer Viskosität von 650OcP und einer Hydroxylzahl von 325, hergestellt durch Umsetzung von 1,0 Mol Saccharose
mit 20,5 Mol Propylenoxid.
Diese Überzugsmassen wurden auf ihr Verhalten hinsichtlich des Laufens untersucht, indem sie auf
vertikale Stahlbleche in einer Filmdicke von 30 Mikron aufgesprüht wurden. Bei dieser Prüfung traten beim
Vergleichsversuch starke Lauferscheinungen auf, die zur Folge hatten, daß der Überzug nahezu von dem
überzogenen Blech ablief, wogegen die Beispiele 2 und 3 gemäß der Erfindung kein Laufen zeigten.
Für das Prüfen der Bläschenbildung durch die Verdampfung von Lösungsmitteln oder Wasser wurden
die Zusammensetzungen bei 300C und 50% relativer Feuchtigkeit auf Stahlbleche aufgesprüht, 5 Minuten
schnellgetiocknet und 10 Minuten bei 149°C gehärtet.
Die Bläschenbildung wurde gemessen durch Ermittlung der Dicke des trocknenden Filmes, der noch ohne
Bläschenbildung hergestellt werden konnte. Unter Verwendung dieses Tests zeigt die Vergleichszusammensetzung,
daß eine Dicke des trocknen Filmes bis zu 41 Mikron erreicht werden konnte, bevor eine
Bläschenbildung auftrat. Bei den Überzugsmassen gemäß der Erfindung konnte ein trockner Film bis zu
einer Dicke von 59 Mikron ohne Bläschenbildung erreicht werden.
Bestandteile
Gcwichlslcilc
Bestandteile | Gewichts |
teile | |
Mischpolymerisatdispersion | 425,40 |
von Beispiel B | |
Pigmentpaste") | 570,10 |
Saccharosepolyätherpolyol | 56,70 |
von Beispielen 4-5 | |
Hexa(methoxymethyl)melamin | 28,40 |
Zusammen | 1080,60 |
Mischpolymerisat/Polyol/ Aminoplast- 70/20/10
Binderverhältnis
Feststoffe insgesamt (%) 52,4
Sprühviskosität (Sek.) Nr. 4 Ford-Becher 20
Diese Zusammensetzung wurde auf Stahlbleche gesprüht und 20 Minuten bei 163°C gehärtet. Es wurden
verschiedene Eigenschaften des erhaltenen Films untersucht; über diese Untersuchungen gibt die
folgende Tabelle Aufschluß.
Dieses Beispiel erläutert die Wirkung des Polyätherpolyols und des Aldehydkondensationsharzes auf die
Bläschenbildung durch Lösungsmittel und andere Eigenschaften der Überzugsmasse aus der Mischpolymerisat-Polyätherpolyol-Dispersion
von Beispiel B. Es wurde eine Zusammensetzung hergestellt, indem die Mischpolymerisat-Polyätherpolyol-Dispersion von Versuch
B mit einem Aldehydkondensationsharz und anderen Zusatzstoffen in üblicher Weise gemischt
wurden. Die Formulierung hatte folgende Zusammensetzung und Eigenschaften:
Bleistifthärte 4H-5H
Schlagzähigkeit, cm/kg
Direkt 55
Direkt 55
Rückseite 11
Anfangsglanz
20° 23
60° 79
Wassereintauchung, 500
Raumtemperatur (h)
Feuchtigkeitsbeständigkeit (49 C) 500
Salzsprühung, 5% NaCl (h) 336
Lösungsmittel- oder Wasserbläschen- 58 Mikron bildung - 5 Minuten Schnelltrocknung
(Dicke des trocknen Films ohne Bläschenbildung)
Wie diese Beispiele zeigen, wird durch die Zugabe des
Polyols und des Aldehydkondensationsharzes zu dem Binder die Beständigkeit gegenüber der Bildung von
Bläschen durch Verdampfung von Wasser oder Lösungsmitteln und das Laufen der Überzüge wesentlich
verbessert, wodurch es möglich ist, dickere Filme aufzutragen. Außerdem besitzen diese Filme eine
ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber Wasser, Feuchtigkeit und Salzsprühungen.
Ähnliche Ergebnisse wie in diesen Beispielen können mit anderen Mischpolymerisaten der charakteristischen
Art erhalten werden. So kann man z. B. ein Mischpo-
lymerisat verwenden, das sich vor. N-(Butoxymethyl)-methacrylamid.
Methacrylsäure, Acrylnitril, Sutylmethac.ylat und Äthylacrylat ableitet. Außerdem können
verschiedene andere wasserlösiiche oder wasserdispergierbare
Polyäther- oder Polyesterpolyole der angegebenen Art anstelle des Saccharosepolyätherpolyols
verwendet werden. Zum Beispiel ist ein Polycaprolactonpolyol gut brauchbar mit einem Molekulargewicht
von etwa 530, das man durch Umsetzung von 1,0 Mol Diäthylenglycol mit 3,7 Mol epsüon-Caprolacton erhält
Ferner können verschiedene andere Aldehydkondensationshar'e und Mischungen solcher Harze anstelle von
Hexa(me oxymethy!)me!amin verwendet werden. So ist z. B. eine Mischung von einem methylolienen
Melaminformaldehydharz und einem Methylolphenoläther
geeignet.
030 144/222
Claims (1)
1. Überzugsmasse auf wäßriger Basis enthaltend einen im wäßrigen Medium dispergierten wärmehärtbaren
filmbildenden Binder aus einem Mischpolymerisat eines methylolierten ungesättigten Amids,
einer ungesättigten Carbonsäure und eires weiteren äthylenisch ungesättigten Monomeren und aus
einem Polyol, dadurch gekennzeichnet, daß der Binder besteht aus
A) einem Mischpolymerisat aus
1) 10 bis 40 Gew.-% eines N-alkoxyalkylsubstituierten
Amids der Formel
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8263 | Opposition against grant of a patent | ||
8230 | Patent withdrawn |