DE2642053C2 - Thermoplastische Kautschukmassen - Google Patents
Thermoplastische KautschukmassenInfo
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Description
63 bis 90 Gew.-Teilen Ethylen
5 bis 90 Gew.-Teilen Propylen
und 1 bis 15 Gew.-Teilen Terkomponente
5 bis 90 Gew.-Teilen Propylen
und 1 bis 15 Gew.-Teilen Terkomponente
besteht.
6. Abrnischungen nach Anspruch 1, wobei der Sequenzkautschuk aus
70 bis 80 Gew.-Teilen Ethylen
15 bis 25 Gew.-Teilen Propylen
15 bis 25 Gew.-Teilen Propylen
und 5 bis 10 Gew.-Teilen Terkomponente
besteht.
7. Verfahren zur Herstellung der Abmlschungen gemäß Anspiüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Mlschungskomponenten bei 200 bis 290" C auf geeigneten Mischapparaturen mischt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung bei Temperaturen von 230
bis 280° C durchfuhrt.
9. Verwendung der Abmischungen gemäß Ansprüchen 1 bis 6 als thermoplastische Kautschuke.
Gegenstand der Erfindung sind thermoplastische Kautschukmassen, bestehend aus Mischungen eines isotaktischen
Polypropylens und eines Äthylen-Propylen-Terpolymeren (EPDM), wobei EPDM-Terpolymerlsate sogenannte
Sequenz-Copolymerlsate eingesetzt werden
Aus den DE-OS 22 02 706 und 22 02 738 sind bereits Abmischungen aus !sotaktlschen Polypropylen und
Äthylen-Propylen- oder Äthylen-Propylen-Dlen-Kautschuken bekannt, die entweder durch Zugabe von Vulk;inlsatlonsmitteln
nach der Abmlschung teilvernetzt werden oder bei deren Herstellung bereits tellvernetztes EPM
oder EPDM eingesetzt wird.
Solche Mischungen entsprechen jedoch nicht allen Praxisanforderungen, da vor allem Dingen die Zugfestigkeitswerte,
die Bruchdehnungswerte, die Weiterreißfestigkeiten sowie die Härtewerte, gemessen bei 1000C, noch
verbessert werden müssen.
Abmischungen von Polyäthylen mit EPDM-Polymeren, deren Kristallinität zwischen 10 und 20% Hegt, sind
Ai aus der US-PS 39 19 358 bekannt. Derartige Produkte besitzen zwar hohe Reißfestigkeiten aber wegen der niedrigen
Schmelztemperatur des Polyäthylens keine ausreichende Wärmebeständigkeit.
Gesucht wurden nun Produkte, welche bei hoher Wärmebeständigkeit gleichermaßen gute Zugfestigkeiten,
Druckdehnungen und Kälteflexlbllltät besitzen.
Es wurde nun gefunden, daß Abmlschungen von Isotaktischem Polypropylen mit Sequenz-EPDM diese
5n Forderungen sowohl In bezug auf die Wärmebeständigkeit als auch auf die mechanischen Werte erfüllen.
Die Abmlschungen gemäß DE-OS 22 02 706 und 22 02 7J8 enthalten Äthylen-Propylen-Dlen-Kautschuke, die
ein amorphes, willkürlich orientiertes elastomeres Polymerisat darstellen. Die erfindungsgemäß In den Abmlschungen
zu verwendenden Sequenz-Polymeren sind Im Gegensatz zu den statistischen und daher amorphen
Polymeren durch sehr hohe Rohfestigkeiten gekennzeichnet. So liegen Rohfestigkelten von handelsüblichen
statistischen Äthylen-Propylen-Terpolymeren üblicherweise Im Bereich von 0,5 MPa bis 2,0 MPa, während die
Werte für Sequenz-Polymere Im Bereich von 8,0 bis 20 MPa liegen. Die Ursache für die hohe Festigkeit der Sequenz-Polymeren
liegt In ihrer Teilkrlstallinltät [G. Schreier und G. Pellscher Z. anal. Chemie 258 (1972) 199].
Im Gegensatz zu statistischen Äthylen-Propylen-Dien-Polymeren, die praktisch amorph sind, wurde sowohl
durch Röntgen- als auch durch Ramanspektroskople Kristallinität nachgewiesen. Das Ausmaß der Kristallinität
6n korrellert sowohl mit dem Äthylen-Gehalt als auch mit der Rohfestigkeit.
Gegenstand der Erfindung sind somit Abmischungen aus unvernetzten Äthylen-Propylen-Dlen-Sequenz-Polymerlsaten
mit Isotaktlschem Polypropylen.
Das verwendete Polypropylen liegt In der Isotaktischen Form mit einem hohen Anteil an Kristallinität vor.
Polypropylen mit einer Dichte von 0,90 bis 0,92 Ist besonders bevorzugt.
(Λ Als Äthylen-Propylen-Dlen-Sequenz-Terpolymerlsate können Polymere eingesetzt werden, die aus Sequenzen
von Äthylen, Propylen und gegebenenfalls einer weiteren Terkomponente bestehen, wobei die Terkomponente
meistens ein nicht konjugiertes Dien wie beispielsweise 1,4-Hexadlen, Dicyclopentadien, Alkylldennorbornen
wie Meihylennorbornen oder Älhylidennorbornen oder Cyclooctadlen darstellt. Bevorzugt wird In den meisten
Fällen Dicyclopentadien oder Äthylldennorbornen eingesetzt. Die erfindungsgemäß In den Abmischungen mit
den Polyoleflnharzen verwendbaren Sequenz-Terpolymerisate weisen einen Äthylen-Anteil von 63 bis 90 Gew.-Teilen, bevorzugt von 70 bis 80 Gew.-Teile, einen Propylenanteil von 5 bis 35 Gew.-Tellen, bevorzugt 15 bis 25
Gew.-Tellen sowie einen Terkomponeruen-Antell von 1 bis 15 Gew.-Teilen, bevorzugt von 5 bis 10 Gew.-Teilen
auf. Sie sind ferner charakterisiert durch eine Rohfestigkeit von > 3 MPa, bevorzugt
> 8 MPa.
Die Herstellung der Produkte kann auf verschiedenem Wege erfolgen. Hierzu mischt man die Komponente in
Granulat- oder Pulverform vor und führt sie dann erst dem Mischaggregat zu. Eine andere Methode beinhaltet
zunächst die Zufuhr des Polypropylens in das Mischaggregat. Nach dem Aufschmelzen wird dann anschließend
der Kautschuk zugefügt. Je nach Art des Mischaggregats kann auch umgekehrt verfahren werden.
Das Mischverfahren kann In bekannten Maschinen ausgeführt werden. Hierzu gehören Walzwerke, Innenmischer oder selbstreinigende Mehrwellenschnecken. Bei Verwendung von Mehrwellenschnecken läßt sich das
Verfahren kontinuierlich gestalten. Je nach Erfordernis hat man es bei modernen Schnecken in der Hand, die
Einbauten der Schneckenwelle zu variieren und damit die Knet-, Aufheiz- und damit die Scherbedingungen
dem Mischungsverhältnis anzupassen.
Dies 1st von Bedeutung, da die mechanischen Werte der Produkte abhängig sind von den Temperaturen, bei
denen die Mischungen hergestellt werden. Es wurde festgestellt, daß bei höherer Temperatur bessere mechanische Werte erzielbar sind als bei niedriger. Als günstiger Temperaturbereich hat sich der von 200 bis 290° C
herausgestellt. Bevorzugt wird Im Bereich von 230 bis 280° C gearbeitet.
Bei Verwendung von Schneckenmaschinen kann die weitere Verarbeitung des Produktes nach verschiedenen
Wegen erfolgen. Einmal läßt sich der die Schnecke verlassende Strang In einem Wasserbad abkühlen und wird
anschließend granuliert. Im anderen Fall kann man an das Schneckenende eine Unterwassergranullerung installieren und erhält dabei ein feuchtes Granulat, das nach bekannten Methoden getrocknet wird.
Die erfindungsgemäßen Mischungen bestehen aus 5 bis 50 Gew.-Tellen EPDM und 50 bis 95 Gew.-Teilen
Polypropylen. Sie stellen thermoplastische Kautschukmassen dar, die beispielsweise durch Formpressen oder
Extrudieren zu Formartikeln verarbeitet werden können. Eine bei den üblichen Kautschuk-Polymeren nach der
Formgebung notwendige Vulkanisationsstufe entfällt bei Einsatz dieser Mischungen. Als Formartikel seien beispielsweise aufgeführt: Stoßfängerabdeckungen, Silzschalen, Verblendungen, Armaturenbretter.
Einer selbstreinigenden Zweiwellenschnecke wurde über eine Dosierbandwaage eine Mischung von Polypropylen und Sequenz-EPDM Im an^egebe-nen Verhältnis in Form von Granulat zugeführt. Die Schnecke hatte eine
Länge von 120 cm (ohne Einfüllzont;. Ihr Volumen beträgt 0,41. Die Drehzahl betrug 300 Upm. Der Durchsatz
wurde auf 17 kg/h festgelegt. Die Schnecke enthielt zwei Knetzonen im Abstand von 40 und 90 cm gerechnet
vom Beginn. Die Temperatur 10 cm hinter dem Einfülltrichter betrug 1740C. Sie stieg an bis auf 268° C im
Bereich der Knetzonen. Am Austritt lag die Temperatur bei 236° C. Die Temperatur der Außenheizung betrug
227' C. Nach Verlassen der Schnecke wurde der Strang in einer 4 m langen Kühlwanne pekühk :snd anschließend zu Granulat geschnitzelt. Das verwendet Polypropylen war hochisotaktlsch. Sein Schmelzindex (DIN
53 735, Methode C) betrug 4,5, der Schmelz'oerelch lag bei 158 bis 1640C, die Dichte bei 0,906,//,,,,= 3. Das
Sequenz-EPDM hat einen Äthylengehalt von 67 Gew.-Ή und einen Propylengehalt von 27 Gew.-%. Die Anzahl
der Doppelbindungen je 1000 C-Atome beträgt 12. Terkomponente war Äthylldennorbornen. Die Mooney-Vlskosltät beträgt 85, die Rohfestigkeit liegt bei 12,0 MPa. Aus dem Granulat wurden bei 190° C (10 Min.) Platten gepreßt. Diese prüfte man nach DIN 53 504 (Zugfestigkeit, Bruchdehnung, Modul, Normring I), DIN 53 505
(Härte), DIN 53 512 (Stoßelastizität) und DIN 53 453 (Kerbschlagzähigkeit).
,,,.., . Kautschuk | MPa | 80 20 |
6,5 | 60 40 |
8,9 | 40 60 |
20 80 |
23,6 | 0 |
verhältnis rrr : Polypropylen |
% | 620 | 425 | 16,6 | 85 | 100 | |||
Zugfestigkeit | MPa | 2,2 | 6,8 | 255 | - | 33 | |||
Bruchdehnung | MPa | 4,3 | 8,4 | 12,4 | - | 30 | |||
Modul 100% | 0A | 71 | 93 | - | 93 | - | |||
Modul 300% | 0A | 11 | 55 | 92 | 91 | - | |||
Härte 23° Shore A | 0D | 21 | 43 | 88 | 67 | 99 | |||
Härte 100° Shore A | 0D | 0 | 12 | 57 | 44 | 97 | |||
Härte 23° Shore A | % | 64 | 42 | 33 | 41 | 73 | |||
Härte 70° Shore A | % | 46 | 46 | 40 | 47 | 57 | |||
Elastizität 23° | N | 80 | 195 | 48 | 740 | 46 | |||
Elastizität 70° | MPa | 20 | 242 | 450 | 1210 | 42 | |||
Weiterreißfestigkeit nach Pohle | + ') | + | 727 | 13 | 1045 | ||||
E-Modul | + | 1790 | |||||||
Kerbschlagzähigkeit 23° | 3 | ||||||||
Fortsetzun u
Verhältnis
Kautschuk
Polypropylen
Polypropylen
80 | + | 60 | + | 40 | + | 20 | 7 | 0 | 1 |
20 | + | 40 | + | 60 | 38 | 80 | 6 | !00 | 1 |
+ | + | Il | 1 | ||||||
Kerbschlagzähigkeit 0° Kerbschlagzähigkeit - 10° Kerbschlagzähigkeit - 30°
') + = ungebrochen
Dieses Beispiel zeigt die Überlegenheit von Polypropylen gegenüber Polyäthylen. Die Herstellung erfolgte
analog Beispiel 1. Das verwendete Polyäthylen ist durch folgende Daten charakterisiert: Schmelzindex (DIN
53 735) 8, Dichte 0,923, ferner durch die in der nachstehenden Tabelle wiedergegebenen mechanischen Werte.
2a | 2b | 2c | 2d | 2e | |
.. . _. . Kautschuk | 60 | 60 | 40 | 40 | 0 |
vernaitnis tr-;—r—z— : Polyolefin |
40PE | 40PP | 60PE | 60PP | MJOPE |
Zugfestigkeit | 12,8 | 8,9 | 13,2 | 16,6 | 12,3 |
Dehnung | 600 | 425 | 720 | 255 | 95 |
Modul 100% | 4,1 | 6,8 | 6,0 | 12,4 | - |
Modul 300% | 5,5 | 8,4 | 6,3 | - | - |
Härte Shore A 23° | 85 | 93 | 90 | 92 | 94 |
Härte Shore A 70° | 59 | 71 | 73 | 94 | 87 |
Härte Shore A 100° | 23 | 55 | 40 | 88 | 41 |
Härte Shore A 120° | 0 | 43 | 0 | 76 | 0 |
Härte Shore A 150° | 0 | 17 | 0 | 32 | 0 |
Stoßelastizität 23° | 46 | 42 | 37 | 40 | 37 |
Stoßelastizität 70° | 47 | 46 | 40 | 48 | 33 |
Weiterreißfestigkeit | 125 | 195 | 210 | 450 | 280 |
Es geht eindeutig hervor, daß die erfindungsgemäßer. Produkte (2d) im Bereich oberhalb von 50% Polyolefin
den Abmachungen mit Polyäthylen {Beispiel 2c) sowohl In den mechanischen Werten (F. M. E) als auch in der
Wärmebeständigkeit, charakterisiert durch die Shore-Härte bei höheren Temperaturen überlegen 'Jnd.
Dieses Beispiel zeigt die Überlegenheil von Abmlschungen aus isotaktischem Polypropylen mit Sequenz-EPDM
verglichen mit solchen aus Sequeiiz-EPM. Die Mischungen wurden analog Beispiel 1 hergestellt. Es 1st
durch eine Rohffistigkeit von 10 MPa und durch einen Äthylengehalt von 70 Gew.-'ίή gekennzeichnet. Seine
Mooney-Viskosität liegt bei 85. Das Mischungsverhältnis betrug 40 Kautschuk : 60 Polypropylen.
Beispiel | 3a | j b |
Kautschuktyp | AP 407 | AP 447 |
Festigkeit | 14,0 | 16,6 |
Dehnung | 120 | 255 |
Modul 100% | 10,2 | 12,4 |
Härte Shore A 23° | 95 | 96 |
Härte Shore Λ 70° | 94 | 94 |
lliirle Shore A 100° | 89 | 88 |
Härte Shore Λ 120° | 77 | 76 |
Härte Shore A 150° | 49 | 32 |
Stoßelustizität 23° | 40 | 40 |
SioMiisli/iUit 70° | 42 | 48 |
Abgesehen von den ungünstigeren Festigkellen, Moduli und der Bruchdehnung, zeigen die Produkte mit
Scquenz-EPM (Beispiel 3a) ein ungünstiges Viskosllätsverhalten. Während aus dem mit Squenz-EPDM hergestellten Produkt von Beispiel 3b) bereits bei 180° C In einer Spritzgußmaschine einwandfreie Sprltzllnge von
g Gewicht hergestellt werden konnten, war dieses mit Produkt nach Beispiel 3a) erst bei einer Temperatur
von 260" C möglich.
Scquenz-EPM (Beispiel 3a) ein ungünstiges Viskosllätsverhalten. Während aus dem mit Squenz-EPDM hergestellten Produkt von Beispiel 3b) bereits bei 180° C In einer Spritzgußmaschine einwandfreie Sprltzllnge von
g Gewicht hergestellt werden konnten, war dieses mit Produkt nach Beispiel 3a) erst bei einer Temperatur
von 260" C möglich.
Claims (5)
1. Abrnischungen von unvernetzten teil kristallinen Ethylen-Propylen-Ter-Sequenzkautschuken mit isotaktischem
Polypropylen.
2. Abrnischungen nach Anspruch 1, wobei die Terkomponente Dicyclopentadien oder Ethylldennorbornen
3. Abrnischungen nach Anspruch 1, wobei das Polypropylen eine Dichte von 0,90 bis 0,92 hat.
4. Abmlschungen nach Anspruch 1 bestehend aus 5 bis 50 Gew.-Teilen Sequenzkautschuk und 95 bis 50
Gew.-Teilen Polypropylen.
>o
5. Abrnischungen nach Anspruch 1, wobei der Sequenzkautschuk aus
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