DE2641369A1 - Verfahren zur desulfurierung von abgasen nach dem kalk-gips-verfahren - Google Patents

Verfahren zur desulfurierung von abgasen nach dem kalk-gips-verfahren

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DE2641369A1 DE19762641369 DE2641369A DE2641369A1 DE 2641369 A1 DE2641369 A1 DE 2641369A1 DE 19762641369 DE19762641369 DE 19762641369 DE 2641369 A DE2641369 A DE 2641369A DE 2641369 A1 DE2641369 A1 DE 2641369A1
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Description

Die Erfindung betrifft Verbesserungen bei Naßverfahren zur Behandlung von Abgasen und insbesondere ein Verfahren zur Beseitigung der benutzten, verbrauchten Flüssigkeit, die aus einem System zur Desulfurierung der Gase nach dem Naßkalk-Gips-Verfahren abgezogen werden muß»
Bei Naßverfahren zur Behandlung von Abgasen, zum Beispiel durch Desulfurierung, ist es wesentlich, dem System das verbrauchte Wasser zu entziehen, das Verunreinigungen enthält, welche aus den Abgasen, Behandlungsmaterialien, Industriewässern und dergl. stammen, um eine Ansammlung von Fremdmaterie zu verhindern und den beständigen Betrieb der Vorrichtung sicherzustellen. Die auf diese Weise abgezogene Flüssigkeit kann jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Selcundärverschmutzungen wie Wasserverunreinigung führen. Bei der Desulfurierung von Abgasen nach dem KaIk- -Gips-Verfahren, zum Beispiel, wird die verbrauchte Flüssigkeit, die Verunreinigungen, wie Staub und Chlor aus den Abgasen, Chlor aus Industriewasser, Mangan und andere Verunreinigungen aus Kalkmaterial, enthält, neutralisiert, die neutralisierte Flüssigkeit in feste und flüssige Phasen getrennt und dann das Filtrat entladen1^ wenn sich nicht diese Verunreinigungen innerhalb des Systems ansammeln sollen. Für Iieutralisierungszwecke wird gelöschter Kalk in Form einer Aufschlämmung verwendet; daher enthält das verbrauchte Wasser äußerst lösliches CaCl2, MgSO2,, (NlO2SO^ -wenn Ammoniak in das System eingeführt wird- und darüberhinaus wird der COD-Wert hoch.
In der Annahme, daß der beste Weg zur Entfernung und Oberwindung der erwähnten Nachteile bei den bekannten Verfahren darin bestehen könnte, die Abgasbehandlung nach dem Naßverfahren ohne eine Drainage von verbrauchtem Wasser aus dem System auszuführen, wurden intensive und ausgedehnte Untersuchungen vorgenommen, die schließlich zur vorliegenden Erfindung führten.
Der Erfindung lag daher u.a. die Aufgabe zugrunde, ein ITaßverfahren zur Abgasbehandlung anzugeben, das ohne Entladung von benutzter, verbrauchter Flüssigkeit arbeitet und deshalb jede Sekundärverschmutzung vermeidet.
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Erfindungsgef-enstand ist ein Verfahren zur Behandlung von Abgasen nach einem Kaßverfahren, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß (1) die verbrauchte Flüssigkeit durch Verdampfung konzentriert, (2) Staub und derail, von der Flüssigkeit abgetrennt und getrocknet wird, indem man die Wärme der Abgase oder ähnlicher Materialien, die zu behandeln sind, ausnutzt, (5) trockener Staub und konzentrierte Flüssigkeit gemischt und die "Verunreinigungen in Form von Feststoffen entzogen v/erden, wodurch man jede Entladung von verbrauchter Flüssigkeit eliminiert, und (4) das verdampfte Wasser als Ansätzbeschickung zurückgeleitet wird.
Die Erfindung liegt im wesentlichen in einem Verfahren zur Desulfurierung von Abgasen nach einem IT aßkalk-Gips-Verf ahren begründet, das den Schritt der Neutralisierung einer geeigneten Menge an Flüssigkeit, die Verunreinigungen enthält und ein zur Desulfurierung der Abgase nach diesem Verfahren bestimmtes System verläßt, des Trennens der neutralisierten Flüssigkeit in feste und flüssige Phasen, des Erhitzens der abgetrennten festen Phase bis zur Trockne, während man die abgetrennte flüssige Phase konzentriert, des Mischens dieser konzentrierten Flüssigkeit und getrockneten festen Phase in solcher Weise, daß das erhaltene Gemisch als feste Masse anfällt, und des Entzugs der Verunreinigungen in Form von Feststoffen umfaßt, so daß aus dem System keine Flüssigkeit abgezogen werden muß.
Diese und weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung und in Verbindung mit der anliegenden Zeichnung ersichtlich.
Die Zeichnung stellt ein Fließdiagramm für ein System zur praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dar.
In der gezeigten Anordnung werden die zu behandelnden Abgase aus einer Leitung 1 zugeführt, sie passieren einen Kühlturm 2, eine Absorptionssäule 3 und einen Entnebler 4- und werden schließlich als Reingase über Leitung 5 entladen. Ein Absorbenszubereitungsbehälter 6 wird mit gebranntem Kalk aus Leitung 7» vom Gips abgetrennter Flüssigkeit aus Leitung 8 und Ansatzbeschickung aus Leitung 9 versorgt. Der gebrannte Kalk wird auf diese V/ ei se zu
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einer Oa(OH)ρ-Aufschlämmung gelöscht, die zur Absorption von SO geeignet ist. Die Aufschlämmung wird über Leitung 1o zur Absorptionssäule 3 geleitet, wo eine Absorbensaufschlämmung mittels einer Zirkulationspumpe 11 zum oberen leil des Kessels befördert und dann in kontinuierlichem Betrieb versprüht wird.
Ein Teil der erhaltenen Aufschlämmung wurde aus der Absorptionssäule 3 bei Einstellung des Flüssigkeitsspiegels abgezogen und über eine Leitung 12 zu einer Oxidationssäule 13 geleitet, welche auch mit Schwefelsäure aus Leitung 14 versorgt wird. Die aus der Absorptionskolonne-säule) abgezogene Aufschlämmung enthält nichtumgesetztes Calciumhydroxid und Calciumsulfit, das sich durch Absorption von SOp in der Absorptionssäule 3 bildet; in dieser Oxidationssäule reagiert das nichturagesetzte CalciumycLro\ücl mit Schwefelsäure, während das Calciumsulfit zu Gips luftoxidiert wird.
Aus der Oxidationssäule 15 wird die Aufschlämmung abgezogen und über Leitung 15 in einen Separator 16 geleitet, wo eine Trennung in Gips als Nebenprodukt und ein vom Gips befreites Eiltrat erfolgt. Das erstere wird über Leitung 17 abgezogen, das letztere größtenteils über Leitung 8 zum Absorbenszubereitungsbehälter 6 zurückgeführt.
Die zu behandelnden Abgase sind in vielen Fällen heiße Gase von etwa 15o°C, zum Beispiel aus ölbefeuerten Boilern, und enthalten neben SO und HO noch Staub. Diese Gase werden mit Feuchtigkeit beladen, gekühlt und entstaubt in dem Kühlturm 2, wo eine Beschickung aus Leitung 18' versprüht und mittels einer Zirkulationspumpe 18 in den Kreislauf zurückgegeben wird.
Die Kühlung der Abgase unter Feuchtigkeitszutritt ruft eine Verdampfung großer Volumina Wasser hervor, was eine Konzentrierung und Akkumulation von Verunreinigungen aus der Beschickung in der zu versprühenden und zurückzuleitenden Flüssigkeit zur Folge hat. Gleichzeitig werden nun SO , HCl und Staub, die Ursprunglieh in den Abgasen mitgeführt wurden, durch die Sprühwaschung abgetrennt und sammeln sich in der zu versprühenden und zurückzuleitenden Flüssigkeit.
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Von den verschiedenen Verunreinigungen, die sich so aufbauen können, sind Ammoniumsulfat, das aus dem Zusatz von Ammoniak herrührt, und Chlor, das für die Korrosion von Vorrichtungsmaterialien verantwortlich ist, jene Substanzen, die wegen ihrer Menge Probleme von besonderer Bedeutung aufwerfen, wenn z.B. Abgase aus ölbefeuerten Boilern behandelt werden. Um eine Ansammlunp; dieser Verunreinigungen zu hohen Konzentrationen zu vermeiden, wird ein Teil der durch den Kühlturm zu zirkulierenden Flüssigkeit über Leitung 19 in einen Neutralisierungsbehälter 2o kontinuierlich während des Betriebs abgezogen.
Der Neutralisierungsbehälter 2o wird auch mit einem Teil des aus dem Separator abgenommenen, vom Gips getrennten Filtrats aus den noch zu erläuternden Gründen beschickt. Das vom Gips abgetrennte Filtrat enthält die Verunreinigungen, die von dem gebrannten Kalk eingetragen werden, und jene, die durch die Gase bei Austritt aus dem Kühlturm mitgeführt werden und sich infolgedessen in der Absorptionssäule sammeln; wenn die gesamte Menge, anstatt eines ü?eils des Filtrates^ zum Ab sorb enszub ereitungsb ehälter 6 zurückgeleitet wird, kommt es zu einer Akkumulation im Zirkulationssystem der Absorptionssäule, was sehr nachteilig ist. Die obige Anordnung ist auch insofern von Mutzen, als das dem System zugeführte Wasser zum Waschen des Entneblers 4· und Separators 16 abgezogen wird, um ein angemessenes Viassergleichgewicht einzuhalten.
Die über leitung 21 zum Sfeutralisierungsbehälter 2o geleitete Flüssigkeit ist mit Gips gesättigt und enthält außerdem COD-Substanzen, Mg, Cl und weitere Verunreinigungen , die sich in beträchtlichen Mengen ansammeln. Der Sfeutralisierungsbehälter 2o wird mit der Ca(OH)p-Aufschlämmung aus dem Absorbenszubereitungsb ehält er 6 über Leitung 22 beschickt, um die aus dem Kühlturm und dem vom Gips abgetrennten Filtrat extrahierten Flüssigkeiten zu neutralisieren. Obwohl das neutralisierte flüssige Gemisch einen pH-Wert in Nähe des Neutralpunktes haben sollte, kann es auch absichtlich alkalisch gemacht werden, wenn die Abgase aus einem ölbefeuerten Boiler unter Ammoniakinjektion behandelt werden und daher die aus dem Kühlturm abgezogene Flüssigkeit große Mengen an Sulfat, Bisulfat, Sulfit und Bisulfit des Ammoniaks enthält. Durch die eintretenden Substitutionsreaktionen kann
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2-
AmmonialcRas zurückgewonnen werden, während man HSO7, , SO,, ,
2- " ~ H-H-
SO-, und HSO-. in feste Calciumsalze geringer Löslichkeit umwandelt.
Selbst wenn kein Ammoniak verwendet wird, ist die aus dem Kühlturm abgezogene Flüssigkeit gewöhnlich durch Schwefelsäure sauer und zeigt einen pH-Bereich von o,5 bis 2,o, außerdem sind verschiedene metallische Verunreinigungen in Form von Sulfaten enthalten. Diese reagieren daher mit dem Ga(OH)0 im Neutralisie-
2-rungsbehälter 2o, so daß SO. als Gips abgeschieden wird und sich die meisten der Kationen als Metallhydroxide abscheiden. Die abgeschiedene Zusammensetzung besteht in den meisten Fällen hauptsächlich oder größtenteils aus GaSO^.
Die Substanzen, welche sich nicht als Feststoffe in dem Neutralisierungsbehälter 2o abscheiden, sind Chloride von hoher Löslichkeit,und wenn die flüssige Beschickung des Kessels nicht alkalisch gemacht \tfird, fällt Mg kaum aus. Der GOD-Wert der Flüssigkeit liegt oft höher als der lokale Standardwert von behandeltem verbrauchten Wasser. Aus diesen Erwägungen heraus wird die Aufschlämmung aus dem Neutralisierungsbehälter, die eine überwiegende Menge Gips und kleinere Mengen anderer Feststoffe enthält, in einen Fest-Flüssig-Scheider 23 über Leitung 24 geleitet und dort in einen Schlick und ein abgetrenntes Filtrat getrennt.
Bei bisherigen Systemen der Technik zur Behandlung von Abgasen dieser Art war es nicht möglich, die gesamte Menge eines solchen abgetrennten Filtrats wiederzuverwenden wegen seines Chloridgehaltes. Wie bereits erwähnt, können die Chloridkonzentrationen wegen der Akkumulation durch Recycling bedeutend zunehmen; dies ist unerwünscht wegen ihres Korrosionsangriffs auf Vorrichtungsmaterialien. Außerdem sind die Verunreinigungen im allgemeinen so verschieden und diversifiziert, daß das Recycling der abgetrennten Flüssigkeit eine Anzahl Probleme aufgibt und zwar zusätzlich zu den bereits erläuterten beim Betrieb der üblichen Anlagen zur Abgasbehandlung. Zum Beispiel kann das abgetrennte Filtrat nicht als Beschickung für den Kühlturm wiederverwendet werden,
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Dies ist der Tatsache zuzuschreiben, daß das Filtrat eine mit Gips gesättigte Flüssigkeit aufweist (manchmal annähernd oder übersättigt), welche Chloride, COD-Substanzen und in einigen Fällen Mg-Yerbindungen sowie weitere lösliche Substanzen enthält, und die Verdampfung von Wasser im Kühlturm zu einer Konzentrierung und Akkumulierung dieser Substanzen führt, was wiederum Probleme der Kesselsteinbildung hervorrufen kann. Außerdem kommt es bei den existierenden Vorrichtungen zur Abgasbehandlung vor, daß die Flüssigkeit abgezogen werden muß, um das Wassergleichgewicht in dem System aufrechtzuerhalten, wegen des Wassers, das von außen zugeführt wird, wie das Waschwasser für den Entnebler und Separator, und des VJassers für den Pumpenverschluß.
In dem Bemühen, eine Sekundärverschmutzung mit den in der ab-
Zu verwiciaen.
zuziehenden verbrauchten Flüssigkeit enthaltenen Substanzenv, ist es Praxis geworden, den die Konzentration multiplizierenden Faktor der Kühlturmflüssigkeit niedrig zu halten, so daß der COD-Wert der Flüssigkeit innerhalb des lokalen Kontrollstandardbereichs eingestellt wird. Beschickung ist gewöhnlich begleitet von einem geringen Zustrom von COD-Substanzen, und es ist bekannt, daß- wenn das Wassergleichgewicht, welches den die Konzentration multiplizierenden Faktor der Flüssigkeit erhöht, mit der Verdampfung von Wasser vorgenommen wird, sich der COD- -V/ert der verbrauchten Flüssigkeit, die zu entladen ist, in direktem Verhältnis zu dem Faktor erhöht. Um den die Konzentration multiplizierenden Faktor innerhalb eines geeigneten Bereichs zu halten, sind daher Schritte zu unternehmen, um die Menge dieser abzuziehenden Flüssigkeit zu erhöhen.
Um das herkömmliche Naßverfahren, zur Abgasbehandlung unter Abzug von verbrauchter Flüssigkeit zu verbessern, wird erfindungsgemäß ein einzigartiges Verfahren vorgeschlagen, welches durch folgende Anordnung gekennzeichnet ist.
Der aus dem Fest-Flüssig-Scheider 23 entnommene Schlick wird über Leitung 25 zu einem Trockner befördert. In dem Trockner wird entweder das gesamte oder ein Seil der über Leitung 27 eingeleiteten Abgase als Wärmequelle sum Erhitzen und Trocknen des Schlicks benutzt. Das hierbei verdampfte Wasser verläßt den
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Trockner 26 zusammen mit den Abgasen über Leitung 28. Obwohl hier der Trockner 26 so gezeigt ist, als verwende er einen Teil der Abgase als Wärmequelle, soll dies keine Beschränkung der Erfindung sein; jedes andere Verfahren kann angewendet werden, solange man hiermit das Ziel des Erhitzens und Trocknens des Schlicks erreichen kann. Da sein Feststoffgehalt größtenteils durch OaSCL.2H^O gebildet wird, wird der Schlick bis zur Trockne auf über 1o5°0 oder den Punkt erhitzt, v/o sich das Hemihydrat (calzinierter Gips) ergibt. Die haupsächlich aus calziniertem Gips zusammengesetzten trockenen Feststoffe gelangen auf dem liege über Leitung 29 zu einem Mischer J>o.
In der Zwischenzeit vdrd die neutrale, aus dem Fest-Flüssig- -Scheider 23 abgezogene und abgetrennte Flüssigkeit über Lei-
qeCsttet
tung 31 in einen Konzentrator 32^ v/o sie in verdampftes Wasser und konzentrierte Restflüssigkeit separiert wird. Die letztere gelangt dann über Leitung 33 in den Mischer 3o und wird dort mit den trockenen Feststoffen, (meistens calziniertem Gips) aus dem Trockner 26 gemischt. In dem Mischer 3o reagiert der calzinierte Gips mit Wasser unter Bildung eines festen Dihydrate. Dieses Phänomen wird zur Bildung einer festen Masse oder erhärteten Gipsmasse ausgenutzt, in welche alle anderen Verunreinigungen als Gips enthalten sind; der Feststoff v/ird über Leitung 34- entladen.
Das aus dem Konzentrator'verdampfte Wasser fließt über Leitung 35» einen Kühler 36 und dann über Leitung 37 zur Wiederverwendung als Ansatzbeschickung für das Verfahren.
Durch die oben beschriebene Prozedur kann die nasse Abgasdesulf urierung durchgeführt v/erden, ohne daß die Notwendigkeit zur Drainage der benutzten verbrauchten Flüssigkeit gegeben ist. Zudem wird der Gesamtv erb rauch an Ansatzbeschickung ökonomisch eingestellt und die Möglichkeit einer sekundären Verschmutzung eliminiert.
Beispiel
Abgase aus einem Heizöl verwendenden Boiler ( 2ooo Nm pro Stunde) wurden nach, dem Kalk—Gips-Verfahr en in einer für die Erfindung ausgestatteten Versuchsanlage desulfuriert.
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τ*
Die Anlage wude unter den folgenden Bedinpxinrqen gefahren
Gaseintrittstemperatur 15o°C
SO^-Eintrittskonzentration 1οΨο ppm
Staubeintrittskonzentration 66 5
Zirkulationsgeschxtfindigkeit der
Sprühflüssigkeit durch den Kühlturm 4- nr/Std.
(Flüssigkeit-Gas--, -Verhältnis.^, 1/1; rxO
Die Messungen der Bezugsbedingungen waren wie folgt: Kühlturm-Gasaustrittstemperatur 55 Ci Kühlturm-iPeniperatur der zirkulierenden Flüssigkeit 55°G
Kühlturm-SO -Austrittskonzentration I0I8 ppm Eühlturm-Staubaustrittskonzentr. 28
Wenn die Abgase im Kühlturm angefeuchtet und gekühlt wurden, wurde die zirkulierende Flüssigkeit zur Sprühung mit einer Geschwindigkeit von 98 1/Std. verdampft. Die Zirkulationsflüssigkeit wurde durch Schwefelsäure sauer infolge Absorption von SO unter Akkumulation von Staub. Um eine übermäßige Akkuciulation des Staubs und der Schwefelsäure zu vermeiden, wurde ein Teil der Zirkulationsflüssigkeit kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit von io 1/Std. abgezogen. Die Beschickungsrate für den Kühlturm betrug demzufolge T08 1/Std. .
Die mit Staub beladene dunkle Flüssigkeit, die so abgezogen wurde, wies folgende Zusammensetzung auf: pH o,9
SO-, ~* insgesamt 0,000 mol/1
Gl I9oo ppm
~ insgesamt o,i6o mol/1
GOD 78 ppm
SS 73oo ppm
Wenn die extrahierte Flüssigkeit direkt erhitzt und unter vermindertem Druck konzentriert wurde, entwickelte sich HCl-Gas und es bildete sich eine äußerst viskose, konzentrierte Flüssigkeit, die kristalline Feststoffe enthielt und eine sehr hohe Azidität zeigte ohne die geringste Ueigung zur Verfestigung.
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-ι»- A4
Die extrahierte Flüssigkeit wurde deshalb einmal rait Ca(OEQp neutralisiert und unter Wärme und reduziertem Druck konzentriert. Es ergab sich eine feste, außerordentlich leicht zu handhabende Masse, während das verdampfte Wasser kondensiert und als destilliertes Wasser gewonnen wurde. CaSO^. 2H2O machte 67 % der so erhaltenen festen Masse aus.
Die Versuchsanlageumfaßte eine Äbsorptionssäule, die Ca(OH)2- -Aufschlämmung als Absorbens benutzte, eine Oxidationssäule und eine Zentrifuge; die entsprechenden Betriebsbedingungen und Testergebnisse waren wie folgt:
Absorptionssäule:
Kalkaufschlämmun g-Zirkulation s gesclw.
Aufschlämmun gst emp eratur SO -Eintritt skon ζ.
«X.
SO -Austrittskonζ.
IConz. der zirk.Aufschlämmung Ca(OH)2-Aufschlämmung,Beschickungsrate
14 m5/Std.
(Flüssigkeit-Gas- y -verhältnis 7 1/ttnO
550C" 1o18 ppm 31 ppm [Ca] = o,4 Mol/l
Aufschlämmungsab zug-Fli eßrat e
Zusammensetzung der abgezogenen Aufschlämmung: CaCO7
CaSO^
CaSO^
Mg
Cl
22o 1/Std. 22o 1/Std.
o,o3 mol/1 o,251 " o
21ο ppm
In der Oxidationssäule, die mit einem Rotationsatomisator ausgerüstet war, wurde die aus der Absorptionssäule extrahierte Aufschlämmung durch Belüften in einer Rate von 2o ITm-Vstd. behandelt, während H2SO^ in den Kessel gepumpt wurde, so daß die Oxidationssäulenaufschlämmung auf ein pH von 4,ο angesäuert wurde.
Die Zusammensetzung der Aufschlämmung bei Austritt aus der Oxidationssäule war wie folgt:
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4 o,395 mo1/1
Mg o,o34 "
Ol 21ο ppm
Die aus der Oxidationssäule abgenommene Aufschlämmung wurde zur Zentrifuge geleitet und Gips als ITebenprodukt gewonnen. Der Feuchtigkeitsgehalt des Gipses betrug 8 Gew.-5^.
Fast das gesamte abgetrennte Filtrat wurde zurückgeführt zur Zubereitung des Absorbens, aber der Rest oder eine vorbestimmte Menge wurde in den Neutralisierungsbehälter abgezogen, um eine Ansammlung von Verunreinigungen zu verhindern, wie Kg, das als Verunreinigung des Absorbens eingeschleppt wird, und das Cl, das durch die Gase und Ansatzbeschickung in das System getragen wird.
Fließrate des vom Gips getrennten
FiI tr at s in den ITeutrali si erun gsb ehält er 8 1/Std.
Zusammensetzung des vom Gips abgetrennten Filtrats:
Oa o,o15 mol/1
SO4 0,050 "
Mg 0,034 "
01 ,210 ppm COD 15 "
pH 4,2
Das vom Gips abgetrennte Filtrat wurde zusammen mit der aus dem Kühlturm abgezogenen Flüssigkeit zum Keutralisierungsbehälter geleitet, wo ein 'Heil des Absorbens, Oa(OH)2-AUfschlämmung, in den Neutralisierungsbehälter eingegeben wurde, bis das pH der gemischten Aufschlämmung 7 war. Die neutralisierte Aufschlämmung wurde der Fest-Flüssig-Separierung unterzogen, wobei feste und flüssige Phasen erhalten wurden.
Die Analyse der festen Phase war (auf Basis einer Trockenprobe) :
. 2H2O 82 Gew.-?i
verschiedenes 18
Die Analyse der flüssigen Phase war:
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pH 7
Gl" 11oo ppm
Mg2+ 362 »
GOD 5q "
SO. I8oo "
Ga 122ο "
In der gewonnenen festen Phase bildete GaSO^.2HpO 82 % des Gesamtgewichts. Die feste Phase wurde auf 15o G erhitzt und mit den Abgasen getrocknet, das Dihydrat wurde in calzinierten Gips, GaSO2,. 1/2 H^O,verwandelt. Galzinierter Gips als Nebenprodukt wurde in der festen Masse mit einer Rate von 25o g/Std. (bezogen auf GaSO^. 1/2 HpO) erzeugt. Der calzinierte Gips kann mit der Restflüssigkeit gemischt werden, die durch Erhitzen und Konzentrieren der nach der Neutralisierung abgetrennten flüssigen Phase erhalten wurde, um einen erhärteten Gips zu bilden, in welchem alle Verunreinigungen zusammen enthalten sind. Eine geeignete Menge der Flüssigkeit zum Mischen mit dem calzinierten Gips lag bei etwa 8o Gew.-^, bezogen auf das Gipssewicht.
Nach der Neutralisierung wurde die abgetrennte flüssige Phase unter Wärme konzentriert. Obwohl von etwas ICristallabscheidung begleitet, zeigte die erhaltene Flüssigkeit eine hohe Wärmeübertragungsgeschwindigkeit und war leicht zu handhaben. Der Konzentrationsmultiplikationsfaktor war 9o und reichte gerade aus, eine angemessene Menge Flüssigkeit zum Mischen mit dem calzinierten Gips vorzulegen. Dies bedeutet, daß 9o Volumenteile Flüssigkeit zu 1 Teil konzentriert wurden. Das verdampfte V/asser wurde kondensiert und als Ansatzbeschickung zur Versuchsanlage zurückgeführt.
Patentansprüche 709812/0821
Le
erseite

Claims (2)

Pat entansprüch e
1. Verfahren zur Desulfurierunr; von Abgasen nach einem !Jaßkalk-Gips-V erfahr en, dadurch gekennzeichnet, daß man eine geeignete Menge der Flüssigkeit neutralisiert, die Verunreinigungen enthält und ein zur Desulfurierung dieser Abgase nach diesem Verfahren bestimmtes System verläßt, die neutralisierte 'flüssigkeit in eine feste und flüssige Phase trennt, die abgetrennte feste Phase bis zur Trockne erhitzt, während die abgetrennte flüssige Phase konzentriert wird, diese konzentrierte flüssige Phase und getrocknete feste Phase in einer solchen Weise mischt, daß das erhaltene Gemisch als feste Hasse anfällt, und die Verunreinigungen in Form von Feststoffen abzieht, so daß keine Flüssigkeit aus dem System abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die heißen Abgase zum Erhitzen und Trocknen dieser festen Phase benutzt und das bei Konzentrierung dieser flüssigen Phase verdampfte V/asser als Beschickung zurückgewinnt und wiederverwendet.
// Ii
. E. Meissner
1 Blatt Zeichnung
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!HSPECTED
DE2641369A 1975-09-10 1976-09-10 Verfahren zur Desulfurierung von Abgasen nach dem Naßkalk-Gips-Verfahren Expired DE2641369C2 (de)

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