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Verfahren und Vorrichtung zum Ablegen von Teigstücken
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Die Erfindung betrifft ein erfahren zum backgerechten Ablegen von
in einer Wirkvorrichtung unter einem Teigteilkopf auf einer rotierenden Wirkfläche
hergestellten Teigstücken uf eine Ruhefläche, sowie eine Vorrichtung zum Durchführen
des Verfahrens.
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Es sind Wirkvorrichtungen bekannt, bei denen in einem Gehäuse der
Antrieb für einen an der Gehäuseoberseite rotierbr clerten Wirkteller angeordnet
ist. Auf das Gehäuse ist ferner ein Teigteilkopf aufgesetzt, der eine Teigpresse
und noch unten gerichtete Teilmesser enthält. Der Teigteilkopf ist auf den Wirkteller
absenkbar. Mit Hilfe des Teigteilkopfes wird eine bestimmte Menge Teig in einzelne
Stücke zerteilt, die dann - gestützt durch die Teilmesser -auf dem Wirkteller gewirkt
werden, indem diese in eine Rotationsbewegung versetzt werden bis annähernd kugelförmige
Teigstücke entstehen. Der Wirkteller mit den daraufliegende Teigstücken wird dann
aus der Vorrichtung entkommen und in eine weitere Vorrichtung eingebracht, die die
Teigstücke backgerecht auf eine Ablegefläche absetzt.
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Eine solche Vorrichtung zum Ablegen gewirkter Teiglinge
ist
aus der DtPS 2.001.020 bekannt. Sie besteht eus einem kompakten Gehäuse, in dessen
Mittelebene die Ablage für die Teigteile, z.B. ein Backblech herausnehmbar anbeordnet
ist, während ihre Oberseite eine im wesentlichen runde Öffnung aufweist, in die
vom Inneren des Gehäuses her eine Vielzahl von Ablegearmen mit an deren Enden angeordneten
Aufnahmen greifen. Seitlich-oben am Gehäuse ist klappbar eine Halteplatte für den
Wirkteller gelagert, der mit einer weiteren Platte oder einem Gitter derart zusammenarbeibt,
daß ein auf der Halteplatte aufgesetzter Wirkteller mit den daraufliegenden Teigstücken
so umgeklappt werden kann, daß die Teigstücke auf die Aufnahmeenden der Ablegearme
zu liegen kommen. Die Ablegearme senken sich dann selbsttätig bis gegen die Ablagefläche
ab und legen die Teigstücke in backgerechter Stellung auf deren Oberfläche. Dann
werden die Halteplatten und die mit ihr zusammen arbeitende Platte wieder zurückgeklappt,
der Wirkteller entnommen und wiederum in die Wirkvorrichtung eingesetzt.
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Dieses Verfahren zum Ablegen gewirkter Teigstücke ist unrationell,
da die Zwischenschritte, nämlich das Herausnehmen des Wirktellers und das Umklappen
in der 2. Vorrichtung sowie zusätzliche Hebelbetätigung den Arbeitsablauf erheblich
verzögern. Dabei ist zu bedenken, daß eine Wirkmaschine ohne weiteres mit einem
Ausstoß von 10 000 Teigstücken in der Stunde arbeiten kann. Ein weiterer Nachteil
liegt darin, daß zwei selbständige Gehäuse für die unterschiedlichen Verfahrensschritte
benötigt werden, die nicht nur teuer sind, sondern auch unnötigen Platz beanspruchen.
Außerdem ist noch zuviel Handarbeit nötig, die den Arbeitsablauf zeitaufwendig gestaltet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese bekannten Nachteile
zu beseitigen und ein Verfahren zum Ablegen gewirkter Teigstücke zu schaffen, das
in einem Takt abläuft
und keiner umständlichen Zwischenschritte
bedarf. Dazu soll die Erfindung ferner eine Vorrichtung mit umfassen, in welcher
dieses Verfahren zweckmäßig durchgeführt werden kann, ohne daß dabei Handgriffe
durch Personen durchgeführt werden müssen.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum
backgerechten Ablegen gelöst, das gekennzeichnet ist durch die Kombination folgender
in einem Arbeitsgang vereinigter Schritte: a) Die Teigstücke werden gewirkt, b)
unmittelbar vor Beenden des Wirkvorganges wird der Wirkteller in der Ebene seiner
Rotationsbewegung unter den Teigstücken wegbewegt, c) die sich dadurch lösenden
Teigstücke gelangen jeweils auf darunter befindliche Ablegearme, d) die aufgenommenen
Teigstücke werden selbsttätig zur Ablagefläche abgesenkt und e) unter Vergrößerung
ihrer gegenseitigen Abstände, auf die Ablagefläche 0abgelegt.
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Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Ausstoß an
Teigstücken b bekannten Wirkmaschinen schnell auf Garebrettern ohne Handarbeit abgesetzt
werden, da keine zusätzlichen Arbeitsschritte notwendig sind und das Verfahren automatisch
und in einer einzigen Vorrichtung durchgeführt werden kann. Während der Rotation
lösen sich die Teigstücke recht leicht von dem seitlich scfih verschiebenden Wirkteller.
Zur Unterstützung werden die Teigstücke durch die Teigteilmesser in ihrer Lage seitlich
gehalten.
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Zur zweckmäßigen Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens trägt
deshalb nach einem weiteren Gedanken der Erfindung eine Vorrichtung bei, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß
sie ein im wesentlichen kastenförmiges Gehäuse
aufweist, in dessen oberen Teil der Teigteilkopf sich befindet, unter dem eine Halterung
für einen Wirkteller gelagert ist, welche n einem seitlich aus dem Gehäuse heraus
versetzt: angeordneten Antrieb angeschlossen ist und dar unmittelbr unter dem Wirkteller
für jedes Teigteilfeld eine Aufnahme bereitsteht, die an den Enden der gegen die
tieferliegende Ablagefläche schwenkbar gelagerten Ablegearmen befestigt sind. Diese
Vorrichtung krin, obwohl sie zwei übliche orrichtungen in sich vereinigt, einfach
aufgebaut und kompakt sein. Der Ablauf des in der Vorrichtung durchgeführten Verfahrens
ist weder von zusätzlichen Handgriffen noch von einem komplizierten Aufbau behindert.
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Dadurch, daß der Antrieb für die Halterung des Wirktellers seitlich
aus dem Gehäuse heraus und versetzt angeordnet# ist, wird das Gehäuse in vorteilhafter
Weise nutzbar für die Vorrichtungselemente, die das Ablegen der Teigstücke durchführen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen, daß der Wirkteller in seinerWirkebene aus dem Erstreckungsbereich
des Teigteilkopfes herausbewegbar angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung kann
der Wirkteller kurz vor Beenden des Wirkvorganges, d.h während er noch in Rotation
versetzt ist, unter den Teigstücken weggezogen werden, so daß diese auf die Aufnahmcarme
gelangen und von diesen auf die tieferliegende Ablagefläche abgelegt werden.
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Bei einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen, daß die Halterung mit der Wirkteller ggfs. gemeinsam mit ihrem Wirkantrieb
mit Hilfe einer am Gehäuse ailgeordneten Vorrichtung us dem Erstreckungsbereich
des Teigteilkopfes herauszieh- bzw. schwenkbar gelagert ist. Diese Naßnahme vereinfacht
den Auszieh- oder Ausschwenkvorgang der Wirkfläche.
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Ferner ist bei einer weiteren, vorzugsweise für automatischen Betrieb
geeigneten erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgeschlagen, daß die Vorrichtung mit
einem Antrieb zum Härausziehen bzw. Herausschwenken des Wirktellers und ggfs.
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des Wirkantriebs ausgestattet ist. Der Antrieb zum Schwenken oder
zum Heruasziehen in der Wirkebene kann dann zweckrnäßigerweise mit einem Zeitschaltglied
oder einer Programmschaltung gekoppelt sein, so daß die Vorrichtung das Verfahren
ohne jegliche Kontrolle zuverlässig durchführt und die gewirkten Teigstücke ohne
äußere Einflußnahme -auf der Ablagefläche ablegt.
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Erfindungsgemäß ist dabei weiterhin wichtig, daß der Wirktel 1er mit
einer im wesentlichen ebenen, gerauhten teiggriffigen Oberfläche versehen ist. Hierbei
reicht es aus, wenn die gerauhten Flächen nur unterhalb der Teigteilfelder vorhanden
sind. Diese Maßnahme stellt sicher, da:? die Wirkflächen einwandfrei auf die Teigstücke
ausgeübt werden und andererseits die fertiggewirkten Teigstücke beim Herausziehen
oder Her ausschwenken des Wirktellers ohne wesentliche Krafteinwirkung oder Reibung
auf dieser zur Seite gleiten können.
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Nach einem weiteren, wichtigen Gedanken der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Ablegearme als ein- oder zweiarmige Hebel ausgebildet und in, vorzugsweise
seitlich, am Gehäuse angeordneten Lagerstellen abgestützt sind, die teilweise unterschiedliche
Höhenlagen und unterschiedliche Abstände vom Gehäuse aufweisen und deren Lagerachsen
ggfs. zur durch den Wirkteller definierten Ebene geneigt verlaufen. Die unterschiedlichen
Höhen und Abstände der Lager der Ablegearme sowie die geneigten Lagerachsen ergeben
den Vorteil, daß trotz der großen Zahl der unterschiedlich gestalteten Ablegearme
alle Teigstücke unter den gleichen Bedingungen lagegerecht abgesetzt werden.
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Da die beka- nten Wirkteller mit 30 Teigstücken besetzt sind, die
noch dazu ziemlich dicht nebeneinander liegen, ist es verständlich, daß die Anordnung
der Ablegearme auf Schwierigkeiten stößt. Zur Behebung dieser Schwierigkeiten schlägt
die Erfindung vor, da3 die Ablegearme einen geradlinigen oder in unterschiedlichen
Richtungen abgebogenen ud/oder gekröpften Verlauf besitzen und dartiberhinaus entgegen
ihrer gegen die Ablegefläche gerichteten Schwenkbewegung von einer einstellbaren
Feder, einem veränderbaren Gewicht oder einer variierbaren Dämpfereinrichtung beaufschlagt
sind. Auf diese Weise können alle Lücken ausgenutzt werden, und die Ablegearme durchlaufen
Bahnen, auf denen sie nicht von den Nebenarmen und/oder nebenliegenden Teigstücken
behindert werden Da die Ablageflächen, entweder Förderbänder, Backbleche, Stüpfelkasten
oder ähnliche Ablagen, in den meisten Fällen eine langgezogene rechteckige Form
haben, dagegen die Wirkteller zwar eine rechteckige Form haben können, doch eine
kreisförmige Wirkflächenanordnung besitzen, sieht die Erfindung schließlich vor,
daß die Aufnahmen in Aufnahmestellung ein kreisförmiges und in der Ablgestellug
im Bereich der Ablagefläche ein auseinandergezogenes, rechteckiges Lagenbild einnehmen.
Die Teigstücke können dadurch den Platz auf der Ablagefläche nutzen und mit großem
Abstand nebeneinander zum Gehen abgelegt werden, was insbesondere für den Gare-
oder Ruhevorgang des Teigstücken wichtig ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend anhand der Zeichnung
erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung bei Beginn des
Verfahrens, Fig. 2 die Vorrichtung nach
Fig. 1 bei einem Verfahrensschritt und Fig. 3 ein Detcil aus der VorrIchtung.
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In der Fig. 1 ist mit dem Bezug 1 eine kombinierte Wirk-und Ablegevorrichtung
für die Teigstücke bezeichnet. Diese beste im wesentlichen us einem Gehäuse 2 mit
Standfüßen 3. Im Oberteil des Gehäuses 2 ist ein an sich üblicher Teigteilkopf 4
gelagert, der eine nicht mehr dargestellte Teigpresse und nach unten weisende Teilnesser
5 enthält. Mit den Teilmessern 5 wird eine bestimmte Teigmenge in einzelne Teigstücke
6, beispielsweise dreißig Stück zerteilt, die dann durch die Teilmesser 5 voneinander
getrennt auf der Oberseite eines Wirktellers 7 aufliegen. Eine Halterung 7a, in
die der Wirkteller 7 eingeschoben und ggfs. verriegelt ist, ist mit einem Antrieb
8 verbunden, der sie in eine Rotationsbewegung versetzt.
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Durch diese Rotationsbewegung und der Reibung der Oberfläche des Wirktellers
7 an den Teigstücken 6 werden diese zu kugelförmiger Gestalt gewirkt. Die Halterung
7a mit den Wirkteller 7 ist mit der Antrieb 8 über eine Vorrichtung D am Gehäuse
2 derart schwenkbar oder herausziehbar gelagert, daß sie unter den Teilmessern 5
weggezogen oder weggeschwenkt werden, wenn die Teigstücke 6 fertig gewirkt sind,
die Rotationsbewegung für den Wirkteller 7 aber noch weiterhin erfolgt. Unterhalb
der durch die Teilmesser 5 definierten Teilbereiche des Teigteilkopfes 4 stehen
Aufnahmen 10 bereit, die zweickmäßigerweise ring- oder tellerförmige Gestalt halben.
Diese sitzen an den Enden von Ablegearmen 11, die in Lagern 12 am Rande des Gehäuses
2 gegen eine im unteren Teil des Gehäuses 2 angeordnete Ablagefläche 14 schwenkbar
gehalten sind. Die Lager 12 der Ablegearme 11 sind zweckmäßigerweise über starre
Konsolen oder Ausleger mit dem Gehäuse 2 verbunden. Die Ablageflächenl4 kann von
eitm Backblech oder auch von einem schrittweise fortbewegten Förderband oder anderen
Gärgutträgern gebildet sein.
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In der in Fig. 1 gezeigten Stellung wird der Wirkvorgarig der Teigstücke
6 durchgeführt, in dem der Wirkteller 7 über eine vorbestimmte Zeit eine Rotationsbewegung
in einer Horizotalebcne ausführt.
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In Fig. 2 ist der Wirkvorgang nahezu beendet, der Wirkteller 7 wird
in ständiger Rotationsbewegung in der angedeuteten Weise unterhalb des Teigteil]copfes
4 wegaezogen, so daß die gewirkten Teigstücke 6 auf die unterhalb des Wirktellers
7 bereitstehenden Aufnahmen 10 gelangen.
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Die Ablegearme 11, die durch nicht dargestellte Federn oder elastische
Elemente nach oben gehalten werden, geben 6 unter dem Gewicht der Teigstücke nccn
und senken sich -wie strichliert angedeutet - nach unten, bis die Teigstücke 6 mit
einer abschließenden halben Drehung auf der Ablagefläche 14 zu liegen kommen.
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In Fig. 3 ist der Vorgang des Ablegens der Teigstücke 6 und die Anlenkung
der Ablegearme 11, die hier als gerade, zweiarmige oder einarmige Hebel ausgebildet
sind, deutlicher dargstellt. Die Grundrichtung der Ablegearme 11 und ihrer Ablagen
10 sowie die Anordnung ihrer Lager bzw. Drehachsen 12 ist so gewählt, daß die Aufnahmen
10 in der Ruhestellung der Tragarme 11 im wesentlichen waagrecht unter dem Wirkteller
7 sich befinden und in der Abgabestellung an der Ablagefläche 14 einen Winkel von
etwa 450 einnehmen. Es ist aus dieser Darstellung ersichtlich, daß bei der Schwenkbewegung
der Ablegearme 11 ein Auseinandersetzen der auf dem Wirkteller 7 mit geringen Zwischenabstand
beieinanderliegenden Teigstücke 6 erfolgt. Da ferner - wie nicht näher dargestellt
- die Ablegearme 11 mit ihren Lagern 12 kreisförmig um den Wirkteller 7 herum angeordnet
sein können, erfolgt das Auseinandersetzen der Teigstücke 6 beim Ablegen nach allen
Seiten. Es ist ferner erkennbar, daß durch unterschiedliche Längen der Ablegearme
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und durch unterschiedliche Höhenlagen der Lagerachsen 12 unterschiedliche kreisbogenförmige
Ablegebewegungen erzielbar sind, wie dies durch die strichlierten Kreisbogenabschnitte
veranschaulicht ist. Damit die Aufnahmen 10 mit den Teigstücken 6 nicht auf die
Ablagefläche 14 aufschlagen, sind Gegengewichte 16 oder die Ablegebewegung bremsende
Fadern 17 und 18 vorgesehen. Diese Mittel 16, 17, 18 sind in ihrer Wirkung verstellbar.
Außerdem sind sie so ausgelegt, daß die leeren Ablagen auf jeden Fall in ihre obere
Ausgangslage zurückgeführt werden.
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Die Ablegearme 11 sind zur Erreichung eines gewünschten auseinandergezogenen
Lagenbildes weitgehend unterschiedlich abgewinkelt und abgekröpft ausgebildet.