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Vakuumschaltgerät mit einer Einrichtung zur Uiberwachung
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des Abbrandes der Schaltstücke Die Erfindung befaßt sich mit einem
Vakuumschaltgerät, ds eine Einrichtung zur Überwachung des Abbrandes der Schaltstücke
in den Schaltgefäßen besitzt. Bei einer bekannten Einrichtung dieser Art (DT-OS
24 05 149) kann die Abnutzung der Schaltstücke an der relativen Verschiebung der
Teile eines Koppelgliedes abgelesen werden, das die Kontaktkraftf eder für das bewegliche
Schaltstück eines Schaltgefäßes enthalt und das zwischen dem Betätigungsstößel des
Schaltgefäßes und der Antriebsvorrichtung angeordnet ist. Mit Hilfe solcher Einrichtungen
läßt sich die Abnutzung der Schaltstücke von Vakuuchaltgeräten zuverlässig abschätzen,
wenn man annimmt, daß die Abnutzung bzwe der Abbrand der Schaltstücke gleichmäßig
erfolgt. Werden dagegen di-e Schaltgeräte mit Kurzschlußströmen beansprucht, so
kann es vorkommen, daß die ursprünglich ebenen Kontaktflächen der Schaltstücke durch
Schmelzvorgqnge, Vorsprünge u. dgl. stark verändert erden, was aber an der Anzeigevorrichtung
nicht erkennbar ist. Schaltgefäße mit derart veränderten Schaltstücken sind nicht
mehr betriebssicher und miissen zur Vermeidung von Störungen ausgewechselt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Vakuumschaltgeräte mit einer
Einrichtung auszustatten, die eine zuverlässige Beurteilung der Schaltstücke erlaubt.
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Gemäß der Erfindung ist hierzu vorgesehen, daß nahe bei den Schaltgefäßen
eine Haltevorrichtung für einen Fiimstreifen aus Röntgenaufnahmematerial und eine
Befestigungsvorrichtung für eine Röntgenröhre angebracht sind. Hat nun beispielsweise
eine Kurzschlußabschaltung stattgefunden, so kann in die Haltevorrichtung ein Filmstreifen
eingelegt und an der Befestigungsvorrichtung eine Röntgenröhre angebracht werden.
Es wird nun eine Aufnahme angefertigt, die das Profil der Schaltstücke erkennen
läßt und auch eine Beurteilung gestattet, ob die Schaltstiicke verändert sind und
die Schaltgefäße ausgewechselt werden müssen.
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Für die Erkennbarkeit von Veränderungen der Schaltstücke ist es vorteilhaft,
die Haltevorrichtung für aeii Filmstreifen so auszubilden, daß sie das Schaltgefäß
etwa halbkreisförmig umgibt.
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Es lassen sich dann Aufnahmen aus unterschiedlichen Richtungen aufnehmen,
um aus dem Vergleich der verschiedenen Aufnahmen die Profilveränderungen der Schaltstücke
besser beurteilen zu können.
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Es empfieht sich ferner, die Haltevorrichtung so auszubilden, daß
sie zugleich zur Aufnahme eines Abschirmkörpers aus Blei dienen kann, um das Hindurchtreten
der Röntgenstrahlen auf die Abschnitte des Filmstreifens zu vermeiden, die für sp<-tere
Aufnahmen vorgesehen sind.
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Als Röntgenröhre eignen sich für die Zwecke der Erfindungs insbesondere
transportable, impulsartig arbeitende Geräte, die auch als Röntgenblitzgeräte bezeichnet
werden können.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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In der Fig. 1 ist ein Vakuumschaltgefäß schematisch in einem Längsschnitt
gezeigt.
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Die Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch ein dreipoliges Vakuumschaltgerät.
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Das in der Fig. 1 gezeigte Vakuumschaltgefäß 1 umfaßt in bekannter
Weise einen oberen Isolierkörper 2, einen unteren Isolierkörper 3 und einen zwischen
diesen Isolierkörpern angeordneten Metallzylinder 4. Ein bewegliches Schaltstück
5 ist an einem Trägerbolzen 6 befestigt, der in der Längsachse des Schaltgefäßes
1 mittels eines Federbalges 7 bewegbar ist. Das aus dem oberen Isolierzylinder 2
und einer hiermit verbundenen Abschlußplatte 8 herausragende Ende des Trägerbolzens
6 ist in nicht näher dargestellter Weise mit einer Antriebsvorrichtung 10 verbunden,
die z B. mit Federkraft arbeiten und elektromagnetisch oder elektromotorisch betätigbar
sein kann. Ferner können der Antriebs vorrichtung 10 in Abhängigkeit von dem über
das Schaltgefäß 1 fließenden Strom oder von der in dem Netz vorhandenen Spannung
wbrende Auslösegeräte zugeordnet sein. Ein feststehendes Schaltstück 11 ist an einem
weiteren Trägerbolzen 12 befestlgt, der mit einer unteren Abschlußplatte 13 des
Schaltgefäßes 1 starr verbunden ist. Zur Einschaltung in einen Stromkreis ist das
Schaltgefäß 1 mit einer oberen Anschlußschiene 14 und einer unteren Anschlußschiene
15 versehen.
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Das Schaltgefäß 1 ist etwa halbkreisförmig von eIner Haltevorrichtung
16 umgeben, die oben und unten je zwei Pdhrungsrillen 17 und 20 aufweist, die durch
Stege 21 und 22 bzw. den Steg 22 in Verbindung mit der Rückwand 23 der lialtevorrichtung
16 gebildet sind. Die Rillen dienen zur Halterung einer Tasche zur Aufnahme eines
Filmstreifens aus Röntgenauinahmemat-rial sowie zum Einschieben einer Abschirmplatte
aus Blei. An der offenen Seite der Haltevorrichtung 16 sind Zapfen 24 zur vorübergehenden
Befestigung einer transportablen Röntgenröhre vorgesehen Soll eine Röntgenaufnahme
der Schaltstücke angefertigt werden, um sie routinemäßig zu prüfen oder weil die
Vermutung besteht, daß die Schaltstücke durch eine Kurzschlußabschaltung beschädigt
sind, so wird in den Schlitz 17 ein Filmstreifen eingeschoben, der sich in einer
lichtundurchlässigen, jedoch für Röntgenstrahlung durchlässigen Tasche befindet
und der sich über den ganzen inneren Umfang der Haltevorrichtung 16 erstreckt. In
die
vor dem Filmstreifen befindliche Rille 20 wird dann zur Abschirmung
derjenigen Teile des Filmstreifens, die für weitere Aufnahmen bestimmt sind, eine
Abschirmplatte aus Blei eingeschoben.
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Ferner wird an den Zapfen 24 eine transportable Röntgenröhre derart
befestigt, daß der Strahlengang durch die abzubildenden Schaltstücke 5 und 11 auf
den von der Abschirmplatte freigelassenen Teil des Filmstreifens fallen kann. Auf
demselben Filmstreifen kann anschließend eine weitere Aufnahme der Schaltstücke
5 und 11 mit veränderter Strahlrichtung angefertigt werden, indem die Röntgenröhre
an den Zapfen 24 in anderer Position angebracht und die Abschirmplatte entsprechend
verschoben wird.
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Die beschriebenen Vorgänge sind an dem in der Fig. 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel leichter verständlich, bei dem ein dreipoliges Vakuumschaltgerät
in vereinfachter Darstellung in einem senkrecht zu den Längsachsen der Vakuumschaltgefäße
verlaufenden Schnitt gezeigt ist.
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Das Vakuumschaltgerät 30 in Fig. 2 besitzt drei Vakuumschaltgefäße
31, die in kammerartigen Ausnehmungen 32 eines Isolierkörpers 33 angeordnet sind.
Die Ausnehmungen 32 umgeben die Schaltgefäße 31 etwa halbkreisförmig. Auf der Rückseite
des Isolierkörpers 33 ist eine Antriebsvorrichtung 34 befestigt, die mit den beweglichen
Schaltstücken der Schaltgefäße 31 durch nicht dargestellte Hebel verbunden ist.
In den Ausnehmungen 32 sind in ähnlicher Weise, wie dies anhand der Fig. 1 für die
Haltevorrichtung 16 erläutert wurde, Rillen zum Einschieben einer Filmtasche und
einer Abschirmplatte vorgesehen. Ferner sind an der offenen Seite des Isolierkörpers
33 Gewindelöcher 35 vorgesehen, die zur vorübergehenden Anbringung einer transportablen
Röntgenröhre dienen. Der Isolierkörper 33 dient daher zugleich zur gegenseitigen
Isolierung der Schaltgefäße 31 und als Haltevorrichtung.
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Anhand des oberen Schaltgefäßes 31 ist die Lage einer Filmtasche 36
und einer Abschirmplatte 37 sowie einer Röntgenröhre 40 ge-
zeigt.
In der ausgezogen dargestellten Lage der Röntgenröhre 40 ergibt sich eine Abbildung
der nicht gezeIgten Schalt stücke auf dem Bereich 41 des Filmstreifens 36. Gegen
unerfiAnscnte Streustrahlung ist der Bereich 42 des Filmes durch die Abschirmplatte
37 abgedeckt. Eine weitere Aufnahme läßt sich von den Scnaltstücken durch Umsetzen
der Röntgenröhre 40 in die gestrichelt gezeigte Stellung erreichen. In diesem Fall
wird die Abschirmplatte 37 in die gleichfalls gestrichelt gezeigte Lage gebracht,
um die bereits hergestellte Aufnahme nicht durch Streustrahlung zu beeinträchtigen.
Nach der Entfernung des Filmstreifens aus der Haltevorrichtung und seiner Entwicklung
in der bekannten Weise ist erkennbar, ob sich das Profil der Schaltstücke verändert
hat und damit ein weiterer Betrieb nicht mehr zulässig ist. In der beschriebenen
Weise können auch Atffnahmell von den weiteren beiden Schaltgefäßen 31 des 0fakuunschaltgerätes
30 angefertigt und deren Zustand kontrolliert werden.
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Die Erfindung ist bei Vakuumschaltgeräten der verschiedensten Art
anwendbar. Die für den Filmstreifen und die Abschirmung benötigte Haltevorrichtwlg
kann dabei abweichend von den AusSührwzgsbeispielen auch so ausgebildet sein, daß
sie nur einige Auflage- bzw. Befestigungspunkte für die Filmtasche und den Abschirmkörper
bildet. Ferner kann die Anordnung der Teile so getroffen sein, daß sich auch aus
mehr als zwei Strahlrlchtungen Aufnahmen der Schaltstücke anfertigen lassen, um
ein noch genaueres Bild des Abnutzungszustandes zu erhalten.
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5 Ansprüche 2 Figuren