DE2640290C2 - Gärfuttergewinnung für Maislieschkolbenschrot und Vorrichtung dazu - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gärfuttergewinnungsverfahren für Maislieschkolbenschrot und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Es ist schon bekannt, bei Maislieschkolbenschrot vor der Silierung nur einen bestimmten Anteil der in ihrer Struktur erhaltenen Lieschblätter mit Trennvorrichtungen abzuscheiden. Dabei wurde vorausgesetzt, daß eine bestimmte Rohfaserrestmenge im Gärfutter nicht unbedingt schädlich ist. Die ausgeschiedenen Rohfasern sah man dabei als Abfall an oder verwendete sie beschränkt als Knapperstreu. Nach einer der Erfindung vorangegangenen Erkenntnis sind sie jedoch in dieser Form schwer verdaulich.

An eine restlose Verwertung des Maislieschkolbenschrots hat man nicht gedacht.

Die Aufgabe der Erfindung bestand demzufolge darin, ein Gärfuttergewinnungsverfahren für Maislieschkolbenschrot zu schaffen, bei welchem eine gezielte Fütterung bei restloser Futterverwertung möglich ist. Dieses wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 erreicht.

Es wurde gefunden, daß silierte grobstrukturierte Lieschenblätter für die Rinderfütterung besser geeignet sind, als wenn sie in der Silane mehlartig zerkleinert sind. Der physikalisch gut strukturierte Rohfaseranteil ist wirksamer bei der Induzierung der Speichelsekretion und der Pansenfermentation.

Außerdem ist ein um 20% höherer Nährstoffertrag von 700 kg Gesamtnährstoffen pro ha z. B. gegenüber Feuchtmaisschrot zu verzeichnen, weii der hohe Rohfaseranteil hier nicht mehr je nach Futterart ausscheidbar und damit nicht zu verringern ist und auch bei der völligen Zerkleinerung der Rohfaser eine

Wirkung in der Pansenform des Rindes unbedeutend ist.

Des weiteren erwies sich die Entnahme der Lieschkolbenschrotsilage aus Silos mittels Fräsen als außerordentlich leistungsfähig und im Ganzen gesehen weniger störanfällig gegenüber anderen Silierverfahren.

Ferner treten bei der Abscheidung (Absiebung) rohfaserreicher Pflanzenteile vor der Fütterung weniger Futterverluste auf als bei der Abscheidung derselben auf dem Feld oder vor der Silierung. Der Nachteil eines hierfür benötigten erhöhten Siloraumbedarfs ist demgegenüber unbedeutend.

Im Wege des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man somit aus ein und demselben Silobehälter vollwertiges Futter für sehr unterschiedliche Tierarten, u. a. auch für Fische, gewinnen, was bisher nicht für möglich gehalten wurde. Dabei wird insbesondere der mechanische Aufwand durch die nur aus einem Behälter bestehende Futterzentrale wesentlich verringert.

Selbstverständlich wild man dabei den Eiweißmangel in üblicher Weise durch Zugaben ausgleichen. So wird man der Lieschensilage eiweißhaltige Futtermittel wie Sojaschrot beigeben.

Nach der Erfindung wird des weiteren die gewonnene Lieschkolbenschrotsilage als alleiniges Grundfuttermittel mit 6—8% Rohfaser in der TS über die gesamte Mast von Schweinen eingesetzt.

In der Endmast von Schweinen dagegen kann die gewonnene Lieschkolbenschrotsilage mit etwa 10% Rohfaser in der TS als ausschließlicher Energieträger durchgehend in täglich 300 g Getreide zuzüglich üblicher Zuschläge von Eiweiß und Mineralstoffen, bei höherem Rohfasergehalt entsprechend mehr Getreide, beigegeben werden.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die im Patentanspruch 2 genannte Vorrichtung vorgesehen.

Mit Hilfe dieser Vorrichtung ist es möglich, die in der Struktur erhaltenen Lieschenblätter erst nach der Gärfutterentnahme je nach dem gewünschten Rückstand im Gärfutter von demselben abzutrennen.

Dabei kann man in der Längsachse der Siebtrommel Siebe mit verschiedenen Siebweiten, beginnend mit Feinsieben, anordnen, und die erhaltenen einzelnen Komponenten wieder nach Bedarf mischen.

Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist anhand der Zeichnung näher erläutert und beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt der erfindungsgemäßen Siebvorrichtung,

Fig.2 einen Querschnitt durch die Vorrichtung gemäß F ig. 1.

Bei der Siebvorrichtung gemäß F i g. 1 und 2 ist mit 1 eine Trommelachse und mit 2 sind daran angeordnete Sterne bezeichnet, welche die außen aufgelegten Siebe 5 der Trommel halten.

6 sind auf der Achse 1 angeordnete Förderschnecken. 8 und 9 sind beidseitige Ständer, von denen der Ständer 8 tebslcopartig in der Höhe verstellbar ausgebildet ist. Auf diese Weise kann die Neigung der Siebtrommel eingesteht werden. 10 ist ein Einlauf für das Lieschkolbenschrot.

Das einlaufende Gut wird durch die zentrale Förderschnecke 6 seitlich versetzt. Die sich bei der Siebtrommel im Trieur bildende Niere löst sich im Scheitelpunkt auf, und das seitlich versetzte Gut kann durch Aufprall auf die freigewordene Siebfläche erneut abgesiebt werden (vgl. F i g. 2).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Gärfuttergewinnungsverfahren für Mais-Lieschkolbenschrot, dadurch gekennzeichnet, daß die Maiskolben mit Lieschen unter weitgehender Erhaltung der Rohfaserstruktur der Lieschen gehäckselt und das Lieschkolbenschrot sodann in den Gärfutterbehälter eingebracht und dort in der üblichen Weise Gärfutter gewonnen wird und aus diesem Gärfutter vor der Fütterung durch Absonderung eines vorbestimmten Anteiles der Lieschen als vollwertige Silage für Wiederkäuer oder als Beifutter für andere Tierarten Mischsilage für die Schweinemast gewonnen wird.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 unter Verwendung einer runden oder vicleckigen Siebtrommel mit geneigter Achse, bei welcher der Siebmantel in der Achsrichtung mehrere Reihen Siebe mit am Umfang verteilten ao Siebplatten aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Platte einer Reihe lösbar und gegen eine Siebplatte mit größerem oder feinerem Siebraster, als die festen Siebe aufweisen, austauschbar und die lösbare Siebplatte einer Reihe gegenüber derjenigen der Nachbarreihe am Siebtrommelumfang versetzt angeordnet ist und die festen Siebplatten vom Ein- zum Auslauf hin fördernde Umwälzmittei wie Förderschaufeln bzw. -paddeln tragend ausgestaltet oder an der Trommelachse Förderschnecken vorgesehen sind.