DE2639067C3 - Verfahren zur Herstellung transparenter Formkörper aus Polypropylenfolien - Google Patents

Verfahren zur Herstellung transparenter Formkörper aus Polypropylenfolien

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Description

20
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines transparenten Formkörpers durch Warmformen einer Polypropylenfolie bei einer unter ihrem Schmelzpunkt liegenden Temperatur.
In der Vergangenheit wurden, um Folien mit nicht nur hoher Wärmebeständigkeit, sondern auch mit hervorragenden chemischen und mechanischen Eigenschaften zu erhalten, Folien aus kristallinen Kunststoffen, wie Polyester, Nylon und Polypropylen, biaxial gereckt. Jedoch gehören diese biaxial gereckten Folien zu denjenigen, die einem Recken bei einem Reckverhältnis von etwa 300 bis 1000% unterzogen wurden. Es ist äußerst schwierig, daraus Formkörper mit guter Formreproduzierbarkeit nach den bekannten Warmformtechniken herzustellen.
Polypropylen-Folien haben viele hervorragende Eigenschaften, wie hohe Wärme- und Ölbeständigkeit und hohe Festigkeit bei ihrem niedrigen Gewicht, so daß sie gut für Hüllen oder Packungen von Nahrungsmitteln, Medikamenten und dergleichen geeignet sind.
Nach der DE-OS 21 59 886 ist es zum Herstellen von transparenten Formkörpern mit hohem Glanz aus Polypropylen bekannt, eine Folie mit einer Temperatur über dem Kristallitschmelzpunkt zu extrudieren, sie abzuschrecken und aus der Folie bei einer Temperatur unter dem Kristallitschmelzpunkt Hohlkörper zu formen. Glanz und Transparenz der so erhaltenen Hohlkörper sind verbesserungsbedürftig.
In der Zeitschrift »Die Verpackung«, Heft 5 (Mai 1975). S. 27 sowie in der CH-PS 5 38 922 wird das sogenannte »Solid Phase Pressure Forming«-Verfahren. abgekürzt als SPPF-Verfahren bezeichnet, beschrieben. Bei diesem Verfahren wird ein Behälter aus einer nicht gereckten Polypropylen-Folie bei einer unter ihrem Schmelzpunkt liegenden Temperatur geformt. Beim Formen wird beim Erreichen der niedrigsten Stellung des Stempels kalte Preßluft in die Form geblasen. wodurch die heiße Folie gegen die gekühlte F01 moberfläche gedruckt wird. Das bedeutet, daß die Folie erst nach dem Formen eine biaxiale Orientierung aufweist. Es hat sich gezeigt, daß die nach diesem Verfahren erhältlichen Formkörper bezüglich Glanz und Transparenz verbesserungsbedürftig sind.
Das gleiche gilt für die Formlinge, die nach dem in der DE-AS 11 64 640 beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Danach werden Folien vcrarbeitei. die außer der durch den üblichen Herstellungsvorgant; hervorgerufenen l.ängsoricnlierung durch eine anschließende Verstreckung in Querrichtung so weil orientiert sind, daß sie im polarisierten Licht im wesentlichen isotrop ei scheinen. Die FR-PS 12 74 161 bezieht sich schließlich auf ein Verfahren zur Herstellung eines biaxial orientierten Polypropylenfilms und bezweckt allein die Verbesserung der Ausgewogenheit zwischen der Zugfestigkeit und der Dehnung des biaxial orientierten Polypropylenfilms und die Verbesserung der Schlagzähigkeit des Films. Sie gibt keinerlei Anregungen, wie man die Transparenz und den Glanz eines Polypropylenformkörpers verbessern kann.
Ausgehend von dem vorbeschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Verfahren so auszubilden, daß die Herstellung von Polypropylenformkörpern verbesserten Glanzes und höherer Transparenz möglich wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Folie unmittelbar vor dem Warmformen auf eine nicht unter dem Schmelzpunkt der Folie liegende Temperatur erhitzt, dann bis zu einem Reckverhältnis von 5 bis 150% gereckt und darauf schnell auf eine Temperatur von nicht mehr als 1200C gekühlt wird. Der Bereich von 10 bis 150% wird bevorzugt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht den Einsatz getrübter Polypropylen-Folien, die nach den vorherrschenden industriellen Verfahren, wie der Schmelzextrusion, erhalten wurden.
Die Folien, die für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet sind, können hauptsächlich aus einem Homopolymeren des Propylens oder einem Copolymeren des Propylens, wie einem ungeordneten Äthylen/Propylen-Copolymeren oder dem Äthylen/Propylen-Blockcopolymeren, bestehen, obwohl das Homopolymere besonders bevorzugt wird.
Die Polypropylen-Folien können mittels eines Extruders oder Kalanderwalzen hergestellt sein. Es können insbesondere Folien einer Stärke von 2,0 bis 0,1 mm verwendet werden, die durch Schmelzextrusion gewonnen wurden. Je stärker die Folie ist, desto schwieriger wird dis Herstellung einer im Inneren gleichmäßigen Folie mittels der Behandlung des Schmelzens, Reckens und raschen Kühlens.
Um die Polypropylen-Folie auf eine über deren Schmelzpunkt liegende Temperatur zu erhitzen, um die Folie zu schmelzen, kann jedes beliebige Verfahren zur Anwendung kommen, wie ein Strahiungshcizungsverfahren. ein Heißluftzirkulationsverfahren oder ein Kontakthei/verfahi-en.
Das schnelle Kühlen kann nach einem Walzenkühlverfahren, einem Druckkühlverfahren, einem Tauchverfahren oder dergleichen durchgeführt werden. Die Folie kann vor dem Recken monoaxial oder biaxial gereckt werden. Biaxial gereckte Folien werden insbesondere zum Tiefziehen bevorzugt, das ein relativ hohes Reckverhällnis erfordert. Wenn das Reckverhältnis weniger als 5% beträgt, ist der Grad der Transparenz des gewonnenen Artikels nahezu der gleiche, der der ohne Recken mittels eines schnellen Kühlens der ungereckten Folie mit einer Temperatur unterhalb 120"C erhalten wird.
Das optimale Reckverhältnis der Folien schwankt in Abhängigkeit von der Formtiefe der geformten Artikel. In dem Falle eines tiefgezogenen, becherförmigen Artikels wird ein Reckverhältnis von etwa 5 bis 50% bevorzugt, um gute Transparenz und guten Obcrflä-
chenglan/ ebenso wie hohe Formreprodu/ierbyrkeit der Formkörper zu erhallen. Im Falle von tiefgiiyogenen Formkörpern, wie Mulden, Deckeln und dergleichen, wird ein Reckverhältnis von 50 bis 150% bevorzugt, um gute Transparenz und guten Oberflächenglanz ebenso wie hohe Formreproduzierbarkeit sicherzustellen. Je höher das Reckverhältnis ist, desto schwieriger ist die Herstellung eines Artikels guter Formreproduzierbarkeit. Um ein schnelles Kühlen der Folie zu vollziehen, ist es besonders erstrebenswert, die Folie zwischen den Kühlwalzen durchzuführen, die bis zu einem hohen Grade poliert worden sind. Die Folientemperatur sollte unmittelbar nach dem schnellen Kühlen nicht mehr als 120°C, vorzugsweise nicht mehr als 1100C betragen. Wenn die Folientemperatur unmittelbar nach dem schnellen Kühlen höher als 1200C liegt, wird die Transparenz des Produktes proportional vermindert. Um die Folie unmittelbar nach dem schnellen Kühlen auf einer Temperatur von nicht mehr als 1200C zu halten, wird es angestrebt, Jie Oberfläche der Kühlwalzen (im Falle der Verwendung von Kühlwalzen zum schnellen Kühlen) auf einer Temperatur von nicht mehr als 80°C zu halten.
Wenn die Polypropylen-Folie, die dem Erhitzen und Schmelzen, Recken und schnellen Kühlen unterlag, dem Warmformen unterzogen wird, ist es zur Beibehaltung der Festigkeit und zur Erzielung eines Produktes mit ausgezeichneter Transparenz wesentlich, daß die Temperatur der Polypropylen-Folie beim Warmformen niedriger als der Schmelzpunkt der Folie gehalten wird, vorzugsweise auf 130 bis 150°C.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht leicht die Herstellung geformter Artikel hervorragenden Oberflächenglanzes und Transparenz sowie Steifigkeit und hoher Formreproduzierbarkeit aus noch üblichen industriellen Verfahren hergestellten Polypropylenfolien.
Die Erfindung wird nun an Hand einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders geeigneten Vorrichtung näher erläutert.
Aus der Figur ist ersichtlich, das eine Folie la, die zum Warmformen vorgesehen ist, abgewickelt und zunächst mittels einer Heiztrommel 3 und eines äußeren Heizers 4 in dem Bereich 2 über die Schmelztemperatur erhitzt wird. Die sich drehende Heiztrommel 3 wird von ihrem Inneren aus mittels eines inneren Heizers 5 erhitzt. Die in dem Bereich 2 aufgeheizte Folie ib wird in dem Bereich 6 leicht gereckt. Das Reckverhältnis, bei dem die Folie \b ir. dem Bereich 6 gereckt wird, bestimmt sich durch das Verhältnis der Drehgeschwindigkeit der Heiztrommel 3 zu der der ersten Rolle 8, der zweiten Rolle 9 und der dritten Rolle 10 in dem Bereich 7 zum Kühlen. Die derartig erhitzte und gereckte Folie 16 wird schnell abgekühlt, während sie zwischen der ersten Rolle 8 und der zweiten Rolle 9 durchgeführ« wird, die mittels einer zirkulierenden kühlenden Flüssigkeit gekühlt worden sind. Die Folie wird des weiteren durch die zweite Rolle 9 und die dritte Rolle 10 gekühlt. Und die derartig gekühlte Folie Ic wird dann in der Warmformmaschine 11 geformt. Die Folie lc, die mittels der genannten Kühlrollen gekühlt wurde, wird um eine Schwingwalze 12 geleitet, dann mittels eines Heizers 13 zum Formen auf eine nicht höher als der Schmelzpunkt liegende Temperatur erhitzt.
Im Hinblick auf das mögliche Absinken der geschmolzenen Folie wird es vorgezogen, ein Heizsystem des Trommeltyps, das in der Figur gezeigt wird, in dem Bereich zum Erhitzen und Schmelzen der Folie zur Anwendung zu bringen. Die Heizirommel, die bei diesem System verwendet wird, besteht vorzugsweise aus einer metallischen Trommel, die mit einem hitzebeständigen haftungsmindernden Kunststoff, wie einem fluorhaltigen Polymeren, beschichtet ist da die geschmolzene Folie an der Oberfläche der Heiztrommel anhaften kann. Es ist des weiteren erstrebenswert, eine solche Anordnung zu wählen, daß die Heiztrommel von dem Inneren aus mittels eines innere-.: Heizers und die Folie auch außen mitteis eines äußeren Heizers erhitzt wird.
Im Falle der Verwendung des in der Figur gezeigten Systems wird das Reckverhältnis, bei dem die geschmolzene Folie in dem Bereich zum Recken gereckt wird, durch das Verhältnis der Drehgeschwindigkeit der Heiztrommel zu der der kühlenden Rollen bestimmt. Um jedoch die Folien bei einem gleichbleibenden Reckverhältnis zu erhalten, ist es wesentlich, die Position, an der sich die Folie von der Heiztrommel löst, stationär zu halten. Diese Position ist entsprechend der Oberflächentsmperatur der Heiztrommel, der Folientemperatur und dem Verhältnis der Drehgeschwindigkeit der Heiztrommel zu der der Kühlrollen bestimmt, so daß es zur Herbeiführung eines gleichmäßigen Ablösens der Folie entlang ihrer Breite notwendig ist. die Temperaturen entlang der gesamten Breite der Folie gleichbleibend zu halten.
Beispiel 1
Extrudierte Folien einer Stärke von 0,8 mm und einer Breite von 400 mm aus Polypropylen (ein Homopolymeres mit Schmelzindex 1,0) wurden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren geformt. Die Transparenz der erhaltenen geformten Artikel wurde mit der Transparenz von geformten Artikeln verglichen, die nach herkömmlichen Warmformverfahren gewonnen werden. Das Warmformen der Polypropylen-Folie wurde unter Verwendung der in der Figur gezeigten Vorrichtung durchgeführt. Die Folie wurde zuerst mittels einer Heizeinheit des Drehtrommeltyps eines Durchmessers von 500 mm und einer Breite von 500 mm auf 2100C erhitzt und dann mittels kühlender Rollen eines Durchmessers von 200 mm und einer Breite von 500 mm, deren Oberflächen nivelliert worden ist, direkt und unmittelbar darauf schnell gekühlt. Die Temperatur der Folie betrug unmittelbar nach dem Durchtreten zwischen dem ersten angrenzenden Paar der Kühlrollen etwa 110cC. Wasser einer Temperatur von 250C zirkulierte derch die drei Kühlrollen.
Die gekühlte Folie wurde auf etwa 145°C vorerhitzt und dann einem mit einem kegelförmigen Körper arbeitenden Druckformen in der Warmformmaschine unterzogen. Die Becher hatten ein Volumen von 250 ml. Zum Vergleich wurden ähnliche Artikel geformt, indem Folien des gleichen Ausgangsmaterials zum Einsatz gebracht wurden, ohne sie der Behandlung des Erhitzens, des Reckens und des schnellen Kühlens zu unterziehen. In der Tabelle 1 werden die Trübung, die Dit-hte und die Stärke erfindungsgemäß erhaltener geformter Artikel (Versuchs-Nr. 3 bis 5; Reckverhältnis der Folien zwischen 5 und 20%) und die Werte von Vergleichsversuchen (Nr. 1 und 2) gezeigt.
Tabelle 1
Versuchs-
Reckverhältnis (%) Geformte Artikel
Trübung (°/o) Stärke (mm)
Dichte (g/cm3)
Bemerkungen
unbehandelt
0
5
10
20
36-45 11-13
7-9 5-7 3-6
0,23-0,27 0,24-0,28
0,22—0,26 0,21-0,25 0,19-0,23 0,8994-0,9010
0,9010-0,9015
0,9011-0,9018
0,9012-0,9017
0,9011-0,9018
Vergleichsbeispiele
Beispiele
nach der
Erfindung
Das Reckverhältnis (tx) der Folie ist das Verhältnis der Verlängerung der Folie, die der Behandlung des Erhilzens, des Reckens und des schnellen Kühlens unterzogen worden ist, zur Länge der ursprünglichen Folie. Demnach wird das besagte Reckverhältnis durch die folgende Gleichung definiert:
Reckverhältnis (σ) =
In dieser Formel bedeuten:
: Länge der ursprünglichen Folie: Länge der erhitzten, gereckten und schnell gekühlten Folie.
gezeigt, wobei die Folieniemperatur gerade nach dem Durchtreten /wischen dem ersten angrenzenden Paar von Kiihlrollen 100 bis 120' C betrug, und die Trübung von geformten Artikeln nach den Vergleichsversuchen (Nr. fa und 7). Die Stärke der geformten Artikel betrug 0,25 ±0.05 mm. Die Folientemperatur wurde mittels eines Obcrflachenkontakllhcrmometers gemessen.
Tabelle
25
30
Die prozentuale Trübung wurde entsprechend der Methode nach ASTM-D-1003 bestimmt, während die Dichte unter Anwendung des Gradientendichteröhren-Verfahrens (»gradient density tube methode«) bei 25"C gemessen wurde.
Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, daß die geformten Artikel, die aus Folien erhalten wurden, die einer Behandlung des Erhitzens. des Reckens und des schnellen Kühlens unterzogen wurden (Versuchs-Nr. 3 bis 5). eine niedrigere Trübung und weitaus bessere Transparenz zeigen als die Artikel nach den Vergleichsversuchen(l und 2).
45
Beispiel 2
F.xirudierte Folien aus einem Polypropylen (Homopo-K meres. Schmelzindex 1.0) wurden nach dem erfindüngsgcrriäßcr. Verfahren geformt und die Transparenz der erhaltenen geformten Artikel wurde mit der Transparen/ ähnlicher Artikel verglichen, die nach einer herkömmlichen Methode erhalten wurden. Zum Warmverformen wurde eine in der Figur gezeigte Vorrichtung verwendet. Die Folie wurde mittels einer Heizirommel auf 220 C erhitzt und dann um 20% gereckt und darauf schnell mittels Kühlrollen gekühlt. Die Temperatur des durch die Kühlrollen zirkulierenden Wassers wurde ω variiert, so daß die Temperatur der Folie unmittelbar nach Durchtreten durch das erste angrenzende Paar von Kühlrollcn 100' C bis 130 C betrug. Die formgebende Form und das Formverfahren waren die gleichen wie in Beispiel 1. Die Vorerhitzungs emperatur der Folie für das Druckpressen betrug etwa 145 C.
In d--r Tabelle 2 sind die Trübung der erfindungsgemali irhj'iciicn geformten Artikel (Versuchs-Nr 1 bis 5) Transparen/ der geformten Artikel erhalten wird, wenn die Temperatur der schnell abgekühlten Folie unterhalb 120 C liegt, daß jedoch die Transparenz ansteigend vermindert wird, wenn die Temperatur der schnell gekühlten Folie 125 C überschreitet.
Beispiel 3
F.xtrudierte Folien einer Stärke von 0.9 mm eines Polypropylcn-Har/cs (Homopolymcres. Schmelzpunkt 165 C) wurden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt, um geformte Artikel zu erhalten. Die Transparenz der erhaltenen geformten Artikel wurde verglichen. 7ur Behandlung des Erhitzens. des Reckens und des schnellen Abkühlcns der Folie wurde eine in der Figur gezeigte Vorrichtung verwendet. Die derartig behandelte Folie wurde einem Druckverformen unterzogen
Die verwendete lormgebende Form zeigte einen runden T\p mil einem Bohrungsdurchmesscr von 40 mm und einer Tiefe \on 50 mm. Das Formen der Folie wurde nach dem Tiefziehdruckformverfahrcn unter Ausnutzung der Vertikalbewegung des unteren Teiles der formgebenden Form durchgeführt.
Aus kühlte Folien; Trübung ge Bemerkun t
i
Temperatur formter Artikel gen I
Versuchs- Schnell ge- (°C)
Nr. 100 (%) I
105 4-6 I
110 4-6 Beispiele I
1 115 5-6 nach der \
2 120 5-7 Erfindung i
3 125 7-9 L
4 130 Vergleichs
5 der Tabelle 2 beispiele ι
6 daß eine gute t-
1
i-
7
17-20 \
40-45 J
ist ersichtlich.
Die Folie wurde zuerst auf 160 bis 220°C erhitzt, dann um 20% gereckt und darauf schnell mittels Kühlrollcn abgekühlt. Die Temperatur der Folie betrug unmittelbar nach Durchtreten durch das erste angrenzende Paar von Kühlrollen 1100C. Die Folie hatte für das Warmformen eine Vorerhitzungstemperatur von etwa 1400C.
Die Tabelle 3 zeigt die Trübung erfindungsgemäß hergestellter Artikel (Versuchs-Nr. 2 bis 6), wobei die Folie auf 170 bis 2200C erhitzt wurde (höher als der Schmelzpunkt der Folie), und die des geformten Artikels nach dem Vergleichsversuch (Versuchs-Nr. 1), wobei die Erhitzungstemperatur der Folie niedriger als der Schmelzpunkt der Folie lag. Die Stärke der Artikel betrug 0,25 ±0,05 mm.
Tabelle 3
Versuchs- Heiz-
Nr. temperatur
Trübung geformter Artikel
(o/o)
Bemerkungen
160
170
180
190
200
220
36-44
10-14
5-7
4-6
4-6
4-6
Vergleichsbeispiel
Beispiele
nach der
Erfindung
der Folie höher als der Schmelzpunkt der Folie lag. Die Stärke der geformten Artikel betrug 0,25 ±0,05 mm.
Tabelle 4
Versuchs- Vorerhitzung
Nr. Temperatur
Trübung ge- Bemerkun-
formter Artikel gen
130
140
150
155
170
Beispiele
nach der
Erfindung
Vergleichsbeispiel
Die Temperatur der vorerhitzten Folie, die dem Warmformen unterzogen werden sollte, wurde mittels eines Thermoelements gemessen. Aus der Tabelle 4 wird deutlich, daß die Transparenz der geformten Artikel beträchtlich verbessert werden kann, indem das Warmformen der Folie durchgeführt wird, nachdem sie auf eine Temperatur unterhalb ihres Schmelzpunktes vorerhitzt worden ist.
Beispiel 5
Aus der Tabelle 3 ist ersichtlich, daß die Transparenz der geformten Artikel stark verbessert wird, wenn die Erhitzungstemperatur der Folie auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes der Folie angehoben wird. Wenn die Erhitzungsleniperatur niedriger als der Schmelzpunkt der Folie liegt, ist die Transparenz der erhaltenen Artikel schlecht.
Beispiel 4
Extrudicrte Folien (Stärke 0,9 mm) eines Polypropylen-Harzi.'s (Homopolymeres. Schmelzindex 1,0) wurde nach dem erfindungsgemäßen Verfahren warmgeformt und die Transparenz der erhaltenen geformten Artikel miteinander verglichen. Die Folie wurde unter Verwendung einer in der Figur gezeigten Vorrichtung erhitzt, gereckt und schnell abgekühlt und dann einem Druckformen unterzogen, wobei die gleiche formgebende Fr>rm verwendet und das gleiche Formverfahren wie nach Beispiel 3 angewendet wurde.
Die Folie wurde auf 210'C erhitzt, dann um 20% gereckt, mittels Kühlrollen schnell auf 110°C abgekühlt und dann einem Druckformen unterworfen. Die Vorerhitzungstemperalur der Folie für das Druckformen lag zwischen 130 und 170" C.
Die Tabelle 4 zeigt die Trübung der erfindungsgemäß erhaltenen geformten Artikel (Versuchs-Nr. 1 bis 4). wobei die Vorerhitzungstemperauir der Folie für das Druckformen unterhalb des Schmelzpunktes der Folie lag. und die des Artikels nach dem Vergleichsversuch (Versuch-Nr. 5). wobei die Vorerhitzungstemperatur In der Apparatur, die in Kig. I ge/eigt wird, wurde eine Folie behandelt und zu einem Becher nach dem erfindungsgemäßen Verfahren geformt. Dabei wurde eine trübe extrudierte Polypropylenfolic. die lediglich auf einer Seite Glanz zeigte, auf 200'"C erhitzt, um sie zu schmelzen. Die geschmolzene Folie wurde monoaxial um 10% gereckt, wonach die gereckte Folie auf 110 C oder weniger bei einer Kühlgeschwindigkcil von etwa 30°C pro Sekunde mittels Kühlrolicn. in denen Wasser einer Temperatur von 25"C zirkuliert wurde, abkühlte. Die derartig abgekühlte Folie wurde auf etwa 145 C erhitzt und dann nach einem mit stöpseiförmigen Körpern arbeitenden Druckformverfahren zu einem runden Becher eines Durchmessers von 90 mm und einer Tiefe von 55 mm geformt.
Im Falle des SPPF-Verfahrens nach der CH-PS 5 38 922 wurde das gleiche Polypropylen (Homopolymerisat eines Schmelzindexes von 1.0) als Ausgangsmaterial verwendet und dieses Polymerisat mittels eines Extruders eines Durchmessers von 150 mm in Folienform gebracht. Die erhaltene Folie wurde zu einem runden Becher eines Durchmessers von 90 mm und einer Tiefe von 55 mm nach dem obengenannten Formgebungsverfahren verarbeitet. Es wurden drei Folien hergestellt, wobei eine ein Keimbildungsmittel enthielt und die zwei anderen unter verschiedenen Bedingungen in T-Formen und unter Anwendung von Kühlrollen hergestellt wurden.
Die bei der Folienherstellung eingehaltenen Bedingungen, der Glanz, die Trübung, die Stärke und die Kristallinität der Folie und der Formkörper sowie die Verarbeitbarkeit der Folie werden sowohl bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise als auch der nach der CH-PS 5 38 922 von der nachfolgenden Tabelle erfaßt
Formgebungsverfahren
Erfindung CH-PS 5 38 922
Nr. 1 Nr. 2
Nr. 3
Homopolymerisat (Schmelzindex = 1,0)
54,9
(ursprüngliche Folie 45&17)
43,2
(ursprüngliche Folie 75,0)
0,8
(ursprüngliche Folie
0,9)
53
(ursprüngliche Folie 59)
69,1
2,5-5,8
0,23-0,35
59
dgl.
ursprüngliche Folie 260 ursprüngliche Folie 60
Bedingungen der
Folienherstellung
Polypropylen
Temperatur der
T-Formen
Temperatur der Kühlro'len (0C)
Glanz (%)
(Einfallswinkel 45° C)
Trübung (%)
Stärke (mm)
Kristallinität (0M)
Formkörper
Glanz (%)
(Einfallswinkel 45°)
Trübung (%)
Stärke (mm)
Kristallinität (%)
Verarbeitbarkeit
Gleichmäßigkeit der
Wandstärke
Temperaturbereich
beim Formen
Anmerkung: ® = Sehr gut O = GuL Δ = Schlecht χ = Sehr schlecht
53,0
56,7
57,5
51,2
dgl.
240
37
58,5
42,3
0,8
55
55,7
kristallisiertes Homopolymerisat
260
30
64,4
23,0
0,8
59,5
58,0
4,9-12,0 5,0-10,0 7,7-7,8
0,21-0,39 0,21-0,37 0,28-0,38
59,5 60 60,5
X Δ O
X Δ O
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem nach der CH-PS 5 38 922 behandelten Folien haben auf beiden Seiten Glanz, wobei sich die Glanzwerte auf Durchschnittswerte der Vorder- und Rückseite beziehen. Der Glanz der Formkörper bezieht sich ebenfalls
«..f rv,.—u.—ι :+4 *„
■ Ul L~rill Uliai MIIILIO WGl LU.
Aus der vorstehenden Tabelle wird deutlich, daß der erfindungsgemäß erhältliche Formkörper im Hinblick auf Glanz und Trübung dem nach dem Verfahren der CH-PS 5 38 922 erhältlichen deutlich überlegen ist. Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß der Glanz und die Trübung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verarbeiteten Folie schlechter als die kristallisierte Folie (Nr. 3), die nach dem Verfahren der CH-PS 5 38 922 verarbeitet wird, ist. Dennoch zeigt der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren dann erhaltene Formkörper deutlich bessere Werte als ein Formkörper, der aus dieser kristallisierten Folie erhalten wird.
Wie es ohne weiteres aus allen vorstehenden Beispielen deutlich wird, ist es durch das erfindungsgemäße Verfahren möglich, aus einer Polypropylenfolie einen geformten Artikel mit verschiedenen hervorragenden Eigenschaften, wie verbessertem Oberflächenglanz und verbesserter Transparenz sowie auch hoher Biegefestigkeit und hoher Formreproduzierbarkeit zu erhalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines transparenten Formkörpers durch Warmformen einer Polypropylenfolie bei einer unter ihrem Schmelzpunkt liegenden Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie unmittelbar vor dem Warmformen auf eine nicht unter dem Schmelzpunkt der Folie liegende Temperatur erhitzt, dann bis zu einem Reckverhältnis von 5 bis 150% gereckt und darauf schnell auf eine Temperatur von nicht mehr als 1200C abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Folie auf eine Temperatur von 180 bis 220° C erhitzt.
DE2639067A 1975-09-02 1976-08-30 Verfahren zur Herstellung transparenter Formkörper aus Polypropylenfolien Expired DE2639067C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP10561575A JPS5229875A (en) 1975-09-02 1975-09-02 Apparatus for thermal molding of plastic sheets
JP10561475A JPS5229874A (en) 1975-09-02 1975-09-02 Process for molding transparent polypropylene products

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2639067A1 DE2639067A1 (de) 1977-03-17
DE2639067B2 DE2639067B2 (de) 1978-09-21
DE2639067C3 true DE2639067C3 (de) 1981-10-22

Family

ID=26445871

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