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Gliederbreitstreckwalze für laufende Werkstoffe
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Grliederbreitstreckwalæe
für laufende Werkstorfbahnen.
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Für das Strecken und/oder Breithalten laufender Bahnen aus Textilmaterial,
Papier od. dgl. quer zu ihrer Laufrichtung
werden Gliederbreitstreckwalzen
verwendet, deren Mantel fläche durch die Aussenflächen mehrerer Rollen oder Scheiben,
den Glledern,gebildet wird. Diese Rollen sind, für sich oder gemeinsam mit der Welle
drehantreibbar, jede einzeln so gelagert, dass ihre Umlaufebene gegenüber der Welle
in verschiedene Schräglagen einstellbar ist. Führung und Verstellvorrichtung für
die ollen sind dabei so ausgebildet, dass die Umlaufebenen aller wollen der -einen
Walzenhälfte zur Wellenachse in einem von 900 abweichenden, gegebenenfalls gegen
das Walzenende hin zunehmend abweichenden Winkel stehen und die Umlaufebenen der
Rollen der anderen Walzenhäifte entgegengesetzt gerichtet sind. Wird die Werkstoffbahn
so über eine solche Gliederbreitstreckwalze geführt, dass sich die Rollenaussenflächen
zwischen der Auflaufstelle der Bahn auf die Walze und ihrer Ablaufstelle von der
Walze in axialer Richtung nach aussen bewegen, wird- auf die Bahn eine an beiden
Seiten nach aussen gerichtete Kraft ausgewebt und damit eine Streckung der Bahn
in Querrichtung bewirkt.
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Aus der D-PS 291 047 und aus der deutschen Auslegeschrift 1 019 902
sind solche Gliederbreitstreckwalzen bekannt geworden, wobei die einzelnen Rollen
bei diesen bekannten Walzen auf Kugelsegmentflächen gelagert sind, -um ihre Verstellung
zu ermöglichen. Das hat neben weiteren Nachteilen den, dass bei der Verstellung
der Rollen grosse Kräfte erforderlich sind.
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Diese bekannten Walzerq,sowie weitere bekannte Konstruktionen
sind
ausserdem in ihren Möglichkeiten der Aenderung der durch sie ausgeübten Breitstreckwirkung
sehr beschränkt, neir=en zu rascher Abnützung und sind stark reparaturanfällig.
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Allsserdem kann es bei ihnen leicht vorkommen, dass sich die Bahn
zwischen den Rollen verfängt oder von den Rollen markiert wird.
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Mit der erfindungsgemässen Gliederbreitstreckwalze sollen die vorgenannten
Nachteile vermieden werden. Zu diesem Zweck sieht die Erfindung bei einer Gliederbreitstreckwalze
für laufende Werkstoffbahnen, mit einer geraden Welle, die mit nebeneinander auf
ihr angeordneten Rollen besetzt ist, die in eregenüber der Welle verschiedene Umlaufebenen
verstellbar und in diesen durch die Welle antreibbar sind, wobei beidseitig der
Walze von der Seite her exzentrisch auf die beiden äussersten Rollen drückende Druckrollen
eine von ihrer Lage abhängige, zur Wellenmitte hin abnehmende Schrägstellung der
Rollen bewirken, vor, dass die Rollen beidseits eines auf der Welle befestigten
Mittel stückes auf die Welle aufgeschoben und je durch einen Achsstift der in eine
diametrale Bohrung der Welle eingepresst ist, um diesen als Achse schwenkbar befestigt
sind, wobei jede Rolle aus einem inneren Ring, der die aus der Welle vorstehenden
Enden des Achsstiftes lagert, und aus einem äusseren Ring besteht, welch; letzterer
über rechtwinklig zum
Achsstifte verlaufende Stifte um diese als
Achse schwenkbar am inneren Ring gelagert ist, mit seiner Aussenfläche die Walzenoberfläche
bildet, und an von seiner Peripherie nach innen versetzten Stellen mit Anlageflächen
zur Anlage der betreffenden Rolle über einen Gleitring an die benachbarte Rolle
oder das Mittelstück, versehen ist.
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Wird bei einer solchen Breistreckenwalze, wie dies eine bevorzugte
Ausführungsform vorsieht, eine solche Anordnung getroffen, dass sowohl die Rollen
als auch die Druckrollen in Achsrichtung und letztere zudem auch in Umfangsrichtung
der Welle, verstellbar sind, wird eine Walze mit einem sehr breiten Fächer verschiedener
Anwenaungsmöglichkeiten erhalten, da dann die Ausbreitwirkung nicht durch die Schrägstellung
der Rollen allein sondern ausserdem oder an ihrer Stelle, durch Veränderung der
Auflauf- und Ablaufstelle der Bahn regulierbar wird. Dies ist besonders bei Verwendung
der Walze zum Ausbreiten von Textilbahnen unterschiedlicher Dicke von Bedeutung,
weil bei manchen Geweben unter Umständen die allein durch extreme Schrägstellung
der Rollen erzeugte Wirkung nicht genügt und dann durch Vergrösserung oder Verkleinerung
der Umschlingung der Walze durch die Bahn die erforderliche Ausbreitwirkung erzielt
werden kann.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen mit
Bezug aaf die einliegende Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigt:
Pi0. 1 eine Ansicht einer ersten Ausführungsform
einer Gliederbreitstreckwalze und im Schnitt ihre Lagerung in einem Behandlungsbehälter,
beispielsweise in einem Breitstreckabteil einer Mercerisiermaschine, Fig. 2 einen
Querschnitt durch die Walze entlang der Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt
nach der Linie III-III der Fig. 2, und Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV
der Fig. 2.
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Fig. 5 eine Variante der Verstellorgane zur Verstellung der Umlaufebene
der Rollen, Fig. 6 eine schematische Skizze zur Veranschaulichung des Bahnlaufes
über die Breitstreckwalze.
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Fig. 7 und 8 schematisch im Schnitt bzw. in Aufsicht ein Anwendungsbeispiel
von erfindungsgemässen Breitstreckwalzen.
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Fig. 9 einen Schnitt entsprechend demjenigen der Fig. 2 durch eine
andere Ausführungsform.
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Fig. 10 einen Längsschnitt durch eine Teillänge einer mit Rollen gemäss
Fig. 9 ausgerüsteten Breitstreckwalze, und Fig. 11 eine Ansicht des in Fig. 10 dargestellten
Längsabschnittes,
Die in den Fig. 1 - 4 dargestellte Gliederbreitstreekwalze
umfasst eine gerade Welle 1, die mit ihren Enden 2 gegenüberliegende Wände 3 eines
Behandlungsabteils 4 durchsetzend, über behälteraussenseitig angeordnete Lagerungen
5 in an sich bekannter Weise drehbar gelagert ist. Auf dem einen Wellenende 2 sitzt
behälteraussenseitig ein Zahnrad 61 über welches die Welle 1 über nicht näher dargestellte
Antriebselemente drehantreibbar ist. Der Walzenmantel der Walze wird lurch ein in
der Mitte der Welle 1 auf dieser mittels Feststellschraubern 7 fixiertes, zylindrisches
Mittelstück 8 und durch beidseit diesem Mittelstück 8 auf der Welle laneinandergereihte
Breitstreckrollen 9, deren Ausbildung und Lagerung aus den Fig. 2 - 4 näher hervorgeht,
gebildet.
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Jede Rolle umfasst einen inneren Ring 10 und einen äusseren filng
11. Der innere Ring ist mit einer diametralen Bohrung 12 versehen, in welche Kunststoffbüchsen
13 eingesetzt sind und über welche der Ring 10 auf den vorstehenden Enden eines
Achsstiftes 14, der in eine diametral verlaufende Bohrung der Welle 1 eingepresst
ist, schwenkbar gelagert ist. Der Schwenkbereich des inneren Ringes 10 um den Stift
14 als Achse, wird durch die Grösse von Ausnehmungen 15 in der inneren Ringöffnung
bestimmt (Fig. 2).
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In den inneren Ring 10 sind, auf einem rechtwinklig zur Bohrung 12
verlaufenden Durchmesser des Ringes liegend und mit ihren Enden über die Ringperipherie
vorragend, zwei Achsbolzen 16, 16 eingepresst. Diese dienen zur schwenkbaren Lagerung
des ;iusseren Ringes 11, der zur Aufnahme der vorragenden Enden dieser Bolzen 16
zwei auf einem Durchmesser des Ringes li liegende Bohrungen 17 aufweist, in welche
Kunststoffbüchsen 18 eingesetzt sind. Der Schwenkbereich des äusseren Ringes 11
bezüglich dem inneren Ring 10, um die durch die Bolzen 16 gebildete Schwingachse,
ist durch die Grösse der Ausnehmungen 19 in der Ringöffnung bestimmt.
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Die soeben beschriebene Zweistufengelenkanordnung ermöglicht,dass
jede Rolle 9 von der Welle 1 drehantreibbar ist und gleichzeitig zu einer kardanischen
oder gyroskopischen Bewegung in der Lage ist und dadurch gegenüber der drehenden
Welle 1 in jeder Lage derselben bestimmte Schräglagen einnehmen und/oder beibehalten
kann.
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Zur rationellen Demontage der Rollen 9 besitzen deren äussere Etinge
11 im Bereich der inneren Achsstifte 14, zwei Oeffnungen 20 (Fig. 2), durch welche
die Achsstifte 14 ausgepresst werden können, worauf die Rollen, d.h. jeweils der
innere Ring 10, die äusseren Achsbolzen 16 und der äussere Ring 11 von der Welle
1 abgezogen werden können.
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Umgekehrt-können zur Montage der Walze die vormontierten Rolle 9 beidseits
des Mittelstückes 8 auf die Welle 1 aufgeschoben und durch Verstiften mittels der
Achsstifte 14 in die vorb'reiteten Bohrungen in der Welle 1 auf dieser befestigt
werden.
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Um die Reibung zwischen den einzelnen Rollen 9 weitgehend zu reduzieren,
ist zwischen benachbarten Rollen 9 jeweils eine Gleitscheibe 21 vorzugsweise eine
Kunststoffscheibe oder -Folie aus Teflon (eingetr. Warenzeichen) angeordnet. Dieses
sowohl chemisch als auch weitgehend temperaturbeständige Material gibt Gewähr dafür,
dass die Scheiben 21 eine lange Lebensdauer haben. Durch die Scheiben 21 wird ausserdem
die Reibung zwischen benachbarten Hollen 9 minimal, was deren Verstellung erleichtert.
Das wiederum hat die vorteilhafte Folge, dass die kardanischelAufhängung der Rollen
9 kaum belastet wird. Gleichzeitig verhindern die Scheiben 21 ein Gegeneinanderreiben
benachbarter Rollen 9 und damit die Entstehung. scharfer Kanten, insbesondere beim
Uebergang 22 von den Umfangsflächen zur Seitenfläche der Rollen. Mit Vorteil werden
übrigens diese Uebergänge 22 abgerundet oder abgeschrägt ausgeführt, um die Gefahr
von Markierungen der über die Walze laufenden Bahn zu vermeiden.
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Damit die Rollen 9 über ihre kardanische Aufhängung gegenüber der
Welle 1 verschiedene Umlaufebenen einnehmen können, sind die zur Befestigung der
einzelnen Rollen über die Stifte 14
erforderlichen diametralen
Bohrungen in der Welle 1 in Abständen a gebohrt, die etwas grösser sind, als die
Breite b der Rollen 9. Von beiden Seiten der Walze her wirken exzentrisch auf die
Seitenflächen der äussersten Rollen 9 Druckrollen 23, die grei drehbar auf dem einen
Schenkel von mit ihrem anderen Schenkel an der Wandung des Behälters befestigten
Winkelprofilen 211 gelagert sind. Die Befestigung der Druckrollen 24 ist, z.B.
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in Schlitzen der Winkelprofile 24, gegen die Walze hin bzw. von dieser
weg, verstellbar, In Fig. 1 sind die Druckrollen 23 in einer Lage fixiert, in welcher
der durch die verschiedenen Abstände a und b gegebene swischenraum zwischen den
Rollen 9 auf der Seite der Welle 1, auf welcher sich die Druckrollen 23 befinden,
minimal ist.
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Als Folge davon haben die beiden äussersten Rollen 9 die stärkste
Schräglage und der von den Druckrollen 23 ausgeübte Druck wird über die beiden Druckrollen
9 auf die nächstliegenden ollen 9 übertragen, deren Schrägstellung etwas geringer
ist.
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Dasselbe wiederholt sich bei jedem Uebergang auf die weiter nach innen
liegenden Rollen 9 bis zu den am Mittelstück 8 anliegenlen wollen 9, die die schwächste
Neigung zur Welle 1 aufweisen.
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Wird nun die Welle 1 und mit ihr die Rollen 9 und das Mittelstück
8 über das Zahnrad 6 in Drehung versetzt, werden durch
die Wirkung
der Druckrollen23 und ermöglicht durch die kardanische Lagerung der Rollen 9 auf
der Welle 1, den Rolleneine taumelnde Bewegung erteilt. Eine Werkstoffbahn, die
so über die dargestellte Walze geführt wird, dass sie längs einer rechts der Welle
in Fig. 1 verlaufenden Mantellinie auf die Walze aus'laut und diese entlang einer
in Fig. 1 links der Welle 1 verlaufenden Mantellinie verlässt, wird somit, vorausgesetzt,
dass ihre Führung keine Seitenverschiebung zulässt, eine Streckung in Querrichtung
erfahren. Da die Neigung der Umlaufebenen der einzelnen Rollen 9 vom Mittelstück
8 der Walze nach beiden Enden hin zunimmt, ergibt sich auch eine gleichmässige Ausbreitwirkung
auf jeden Breitenbereich der Bahn, was besenders bei Gewebebahnen wichtig ist, da
unterschiedliche Streckungen in Querrichtung, Dessinverzüge, zur Folge haben können.
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Werden die Druckrollen 23 dagegen so weit nach aussen, also gegen
die Wände des Behälters 3 verstellt, dass die Umlau£-ebene der äussersten Rollen
9 beim Anliegen an ihre Druckrolle 23 senkrecht zur Welle 1 stehen, stellen sich
bei der Drehung der Walze unter der Wirkung der Zentrifugalkraft alle Rollen 9 senkrecht
zur Welle 1 und die Walze übt keine Breitstreckwirkung .uf eine über sie geführte
Bahn aus.
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In Zwischenlagen der Druckrollen 23, zwischen den genannten ltndst;ellungen,stellt
sich die in Drehung versetzte Walze so ein, dass vom Mittelstück 8 gegen aussen
hin, die dem Mittelstück 2 nächstliegenden Rollen 9 sich möglichst senkrecht stellen
und nur die äusseren Rollen sich schräg stellen.
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]s besteht somit die Möglichkeit, je nach Einstellung der Druckrollen
23, eine maximale, in Querrichtung der Bahn mindestens angenCihert stetige Breitstreckwirkung
zu erzeugen, eine Bahn von der Mitte weg, nur nach einer Seite breitzustrecken oder
die Breitstreckung nach. einer Seite hin gegenüber der andern (ieite zu vermindern,
so dass die dargestellte Breitstreckwalze praktisch jeder Anforderung angepasst
werden kann.
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Statt, wie in Fig. 1 beispielsweise dargestellt, nur vom Inneren des
Behälters 3 her verstellbar,sind natürlich auch Anordnungen denkbar, durch welche
die Druckrollen 9 von ausserhalb des Behälters 9, gegebenenfalls sogar im Betrieb,
verstellt werden könnten, beispielsweise über dichtend durch die Behälterwände nach
aussen geführte Spindeln, durch welche über ein Getriebe und Handrad die Verstellung
der Druckrollen in Achsrichtung der Welle 1 von ausserhalb des Behälters 3 bewerkstelligt
werden könnte.
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Eine noch bessere Anpassung einer Walze der beschriebenen Art an die
verschiedensten Anforderungen bei der Breitbehandlung von Werkstoffbahnen wird möglich,
wenn auch, bei einer gegebenen Pahnführung'die Auflauf- und/oder Ablaufstellen der
Bahn verstellt werden können.
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Eine solche Ausführungsvariante ist in Fig. 5, beispielsweise vera.nschauli¢ht
und wird im Folgenden unter Zuhilfenahme der r1äiiternden Fig. 6 beschrieben. Die
Auf- bzw. Ablaufstellen bestimmter Punkte einer Bahn R sind mit B und Db bezeichnet,
woa t)ei eine strichtpunktierte Linie den Weg dieser Punkte vor, auf und nach der
Walze darstellt.
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P:;f der antreibbaren Welle 1 sind, wie mit Bezug auf die !4P.. 1
- 4 beschrieben, die Rollen 9- kardanisch gelagert und die Neigung ihrer Umlaufebenen
wird durch die achsiale Lage von beidseitigen Druckrollen 23 bestimmt. Im Gegensatz
zur Ausführung nach Fig. 1 sind aber die Druckrollen 23 nicht an einem an die Behälterwand
festmontierten Winkel nur parallel zur Welle 1 verstellbar gelagert, sondern sie
sind je in einer Lagerbüchse 25 befestigt. Diese nimmt zur Lagerung der Welle 1
Pendelkugellager 26 und eine Abdichtung 27 auf. Die Lagerbüchse ?') ist in einem
Lagergehäuse 28 in Richtung der Wellenachse und ausserdem in verschiedenen Drehlagen
verstellbar, und jeweils in der gewünschten Endlage fixierbar.
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Das Lagerfr,ehäusc 28 ist seinerseits in einem Zentrierring 29 gelagert,
der an der Behälterwand festgeschraubt ist und dazu t dient, die hei der Montage
vorgenommene Einstellung der Breitstreckwalze inbezug auf horizontale und vertikale
Lage zu fixieren, Ausserhalb der Behälterwandung 3 ist auf der Lagerbüchse 25 Iflitteis
einer Klemmschraube 30 ein Klemmring 31 fixiert, der seinerseits über Schrauben
32 mit dem Lagergehäuse 28 verbunden ist, Ueber den Klemmring 31 können nun sowohl
die Neigungen der Rollen 9 als auch Auflauf und Ablauf der Bahn verstellt werden,
und zwar dadurch, dass nach Lösen der Klemmschraube 30 die Lagerbüchse 25 und mit
ihr die Druckrolle 23 achsial verstellt und/oder verdreht wird. Durch entsprechende
Markierungen im Fiereich von Lagerbüchse 25 und Klemmring 31 können die verschiedenen
Stellungen der Druckrollen 23 von aussen sichtbar gemacht werden.
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Damit infolge der von der Mitte der Walze nach aussen hin immer stärkeren
Neigung der Hollen 9 die gegen die Mitte der Walze weisenden Kante 22 (Fig. 1) nicht
zu stark zu der ihr gegenüberliegenden Kante 33 der benachbarten Rolle 9 erhöht
ist, können in weiterer vorteilhafter Ausbildung Rollen 9 verwendet
werden,
die von der Mitte der Walze nach aussen hin mit abnehmender Breite versehen sind.
Natürlich müssen entsprechend auch die Abstände a der Bohrungen für die Achsstifte
14 in der Welle 1 angepasst sein.
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Die vielfältige Verstellbarkeit der beschriebenen Breitstreckwalze
und ihr Aufbau ergeben die Möglichkeit weiterer Effekte noch dadurch zu erzielen,
dass sie nicht nur für sich allein, sondern mit weiteren gleich ausgebildeten Breitstreckwalzen
zu einem Breitstreckabteil zusammengefasst wird, mit welchem z.B. beim Mercerisieren
von Textilbahnen, diese sanft ausgebreitet, breitgestreckt oder sogar überstreckt
werden können.
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Ein solches Anwendungsbeispiel eines Breitstreckabteils ist in den
Fig. 7 und 8 schematisch dargestellt.
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Die Bahn B durchlauf am Einlauf in das Abteil eine Quetsche 34, umläuft
eine Zugreglerwalze 36, wird um drei Breitstreckwalzen 37, 38, 39 geführt, umläuft
anschliessend wieder eine Zugreglerwalze 40 und verlässt das Abteil durch eine Quetsche
35. Die Zugreglerwalze 36 regelt den Antrieb 41 der Quetsche 34 und die Zugreglerwalze
40 den Antrieb 43 der Breitstreckwalzen 37, 38, 39 über Zahnräder 42.
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Je nach Belastung der bregler erfolgt~eine grössere oder kleinere
Breitstreckwirkung auf die Bahn,.denn bei grossem Gewebezug wird die Breitstreckwirkung
durch die geneigten Rollen
oder Walzen 37, 38, 39 erhöht, weil
durch die stärkere Anpressung der Gewebebahn auf die Rollenoberfläche die Ausbreitwirkung
verstärkt wird und die Gewebebahn gezwungen ist, der Auflauflinie Ba-Bb zu folgen
und nicht wie es bei leichten Spannungen vorkommen kann, dass durch die zu geringe
Gewebespannung die Gewebebahn nicht der vorerwähnten Linie folgt, sondern bei zu
grosser Schrägstellung wieder zurückspringt.
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Mit Vorteil werden, wie in Fig. 8 dargestellt, für die drei Breitstreckwalzen
37, 38, 39 Mittelstücke 8 unterschiedlicher Breite verwen det, um durch die dadurch
erreichte seitliche Versetzung der Uebergänge Mittelstück-Rollen und Rollen-Rollen
in den in Bahnlaufrichtung aufeinanderfolgenden Breistreckwalzen, Markierungen der
Bahn B möglichst zu vermeiden. Aus dem gleichen Grund sind auch Rollen 9 unterschiedlicher
Breite verwendet.
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Aus den beiden Figuren 7 und 8 ist ausserdem gut ersichtlich, dass
die Ausbildung der beschriebenen Breitstreckwalze, die in vielen Anwendungsfällen
aufgestellte Forderung nach einer möglichst ununterbrochenen Führung der Bahn B
erfüllt. Die Breitstreckwalzen können nacheinander oder an Leitwalzen angrenzend
praktisch ohne Abstand eingesetzt werden.
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Bei der Ausführung der Rollen 9, wie sie im Beispiel der Fig. 1-5
dargestellt sind, kann es in Extremfällen vorkommen, dass die Seitenränder der Bahn
abrutschen, weil z.B. das Haftvermögen zwischen Bahn und Walze an den Rändern der
Breitstreckwirkung der Walze nicht standhält. Ein solches Abrutschen kann,
dazu
führen, dass ein Bahnrand statt auf einer Rolle zu- laufen, zwischen zwei benachbarte
Rollen gelãtl!t:. Da er dort nicht mehr aufliegt, winkelt sich die Bahn an dieser
Stelle rechtwinklig ab und verlässt in dieser Weise, also mit einem nach unten abgewinkelten
Randstreifen, die Breitstreckwalze. Beim Auflaufen auf die nächste Walze kann dieser
Streifen ganz nacl innen umgelegt und eingepre.qst werden.
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Tn den Fig. 9 bis 11 ist eine Ausführungsform einer Breitstreck-Walze
dargestelltJ bei welcher dieser Gefahr durch-eine gegenüber den Rollen 9 der-Walze,geinss
der vorhergehenden Beschreibung, rerinderte Roll enausbi ldung begegnet wird.
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Der Aufbau der Breitstreckwalze nach den Fig. 9 - 11 entspricht demjenigen
der mit Bezug auf die Fig. 1 - 6 beschrieb-enen Walze mit der Ausnahme, dass der
äussere Ring der in diesem Beispiel allgemein mit 50 bezeichneten Breitstreckrollen,anders
ausgebildet ist. Entsprechend sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen,
wie in den Fig. 1-6. Wie dort, wurden die einzeln vormontierten Rollen 50 beidseits
eines Mittelstückes (nicht dargestellt) auf eine gerade drehantreibbare Welle 1
aufgeschoben und in gegenüber ihr verschiedenenUmlaufebenen verstellbar drehverbunden
befestigt. Diese Befestigung erfolgt kardanisch ebenfalls-für jede Rolle mittels
eines Achsstiftes 14,
der einen inneren Ring 10 durchsetzt, der
seinerseits über Achsbolzen 16 einen äusseren Ring 51 trägt. Dieser äussere Ring
51 weist nun, im Gegensatz zum äusseren Ring 11 des ersten Beispiels, zwei konzentrische
Mäntel 52 bzw. 53 auf, die über einen radialen Steg 54 miteinander verbunden sind.
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Beim Beispiel der Fig. 1 - 6 bildet die äussere Fläche des Ringes
5 die Aussenfläche der Walze. Dieser Fläche entspricht im Beispiel der Fig. 9 -
11 die äussere Fläche des inneren Mantels 53. Die Walzenoberfläche der Walze nach
den Fig. 9 - 11 wird dagegen durch den aufgesetzten Mantel 52 gebildet, der im Folgenden
zur besseren Unterscheidung und aufgrund seiner Formgebung als Klauenring bezeichnet
wird. Dieser Klauenring 52 weist nämlich an seinen seitlichen Rändern in gleichmässigen
Abständen verteilte Klauen 55 links, bzw. 56 rechts auf. Die zwischen benachbarten
Kauen befindlichen Vertiefungen sind links mit 57 und rechts mit 58 bezeichnet.
Die Klauen 56 auf der rechten Seite des Klauenrings 52 sind gegenüber den Klauen
55 auf der linken Seite des Ringes 52 um eine halbe Klauenteilung versetzt. Die
Rollen 50 können nun auf der Breitstreckwalze so montiert werden, dass wie aus der
Fig.ll ersichtlich ist, die Klauenringe 52 benachbarter Rollen 50, miteinander kämmen,
so dass ein Eintreten einer über eine so ausgebildete Breitsteckwalze geführten
Bahn in den verbleibenden Spalt zwischen benachbarten Rollen praktisch ausgeschlossen
ist.
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Die gegenseitige Berührung benachbarter Rollen 50 erfolgt also nicht
über die Klauenringe, sondern, wie im Beispiel der wig, 1 - 6, an den Stirnflächen
des Mantelringes 51, an den Stellen 59, 60 (Fig. 10) unter Zwischenlage eines Teflonringes
61. Die Klauen 55, 56 bzw. Vertiefungen 57, 58, sowie die Abstände der Befestigung
der Rollen 50 auf der Welle 1, im Verhältnis zur Breite der Rollen, sind so geformt
bzw. dimensioniert, dass in keiner der wählbaren Schräglagen der Rollen eine Berührung
der Klauenringe 52 erfolgt, so dass auch keine Abnützung oder Beschädigung des Klaueneingriffs
möglich ist, der zu einstellen oder scharfen Kanten und Beschädigungen, insbesondere
Markierungen einer darüber geführten Bahn führen könnte.
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