DE2638236B2 - Verfahren zum Färben von Leder durch gleichzeitige Anwendung saurer und basischer Farbstoffe - Google Patents

Verfahren zum Färben von Leder durch gleichzeitige Anwendung saurer und basischer Farbstoffe

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DE2638236B2 DE19762638236 DE2638236A DE2638236B2 DE 2638236 B2 DE2638236 B2 DE 2638236B2 DE 19762638236 DE19762638236 DE 19762638236 DE 2638236 A DE2638236 A DE 2638236A DE 2638236 B2 DE2638236 B2 DE 2638236B2
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Description

Zum Färben von Leder werden vorwiegend saure oder basische Lederfarbstoffe benutzt, wobei sich deren Auswahl nach der jeweiligen Lederart, dem Typ der vorgenommenen Gerbung, dem Lacmngscharakter des zu färbenden Leders und den gewünschten Anforderungen an den später konfektionierten Lederartikel richtet.
Saure Farbstoffe färben und fixieren sich besonders gut im wäßrigen Medium auf kationisch geladenen Ledern, wie sie beispielsweise bei der gebräuchlichsten Gerbmethode mit Chrom(III)-SaIzen vorliegen. Weniger gut wird diese Lederart durch basische Lederfarbstoffe angefärbt, da sie gleichsinnige Ladungen wie die Ware tragen und daher aus wäßrigen Bädern nicht aufziehen.
Auf anionisch geladenen Ledern, z. B. solchen, die mit pflanzlichen oder synthetischen Gerbstoffen gegerbt oder nachgegerbt sind, färben dagegen die basischen Farbstoffe Leder sehr satt an und ziehen aus den wäßrigen Bädern gut aus, während anionische Farbstoffe das Substrat zu tief einfärben und meist keine satten Färbungen geben.
Um die Farbtiefe auf dem Gebiet der Lederfärbung generell zu erhöhen, hat man in der Praxis bisher eine Grundfärbung auf den jeweils verschiedenen Lederarten mit den hierfür als geeignet erkannten, oben beschriebenen Farbstoffklassen vorgenommen und im Anschluß daran noch eine Top-Färbung mit der entgegengesetzt geladenen anderen Farbstoffgruppe hinzugefügt. Dazu ist es aber meistens erforderlich, das Bad zu wechseln, weil sich die entgegengesetzt geladenen Farbstoffe sonst in dem verwendeten wäßrigen Milieu gegenseitig ausflocken und diese Fällung sodann die Fleischseite des Leders verschmiert. Bei besonders sorgsamer Färbeweise kann man den entgegengesetzt geladenen Farbstoff allerdings auch am Schluß des Färbeprozesses in das Hauptfärbebad zugeben, nämlich dann, wenn der Grundfarbstoff bereits vollständig oder nahezu vollständig ausgezogen ist.
Eine Variante des oben beschriebenen Wechselfärbe-Verfahrens ist das sogenannte Sandwich-Verfahren. Bei dieser Färbemethode erfolgt die Hauptfärbung zu-
ίο
nächst nur mit der halben Farbstoffmenge des geeigneten Typs, nun wird das Bad gewechselt und eine Zwischenfärbung mit der entgegengesetzt geladenen Farbstoffgruppe durchgeführt Danach wird entweder im frischen Bad oder im gut ausgezogenen Zwischenbad der zweite Teil der Hauptfärbung mit dem ersten Farbstoff vorgenommen.
Alle zuvor genannten Färbemethoden aus wäßrigem Medium haben den Zweck, sattere und tiefere Färbungen zu erzielen, bzw. mehr Farbstoff am Leder zu Fixieren, als die äquivalenten polaren Gruppen des Leders allein anlagern köenen. Es war bisher aber nicht möglich, basische und saure Farbstoffe in einem Hauptfärbegang gleichzeitig aus wäßriger Flotte auf Leder zu färben, weil sich die entgegengesetzt geladenen Farbstoffe gegenseitig ausfällen.
Erst in neuerer Zeit konnte sich ein Färbeverfahren einführen, das die gleichzeitige Färbung basisch-sauer in einem Arbeitsgang ermöglichte. Bei diesem '"erfahren, der sogenannten Kaltfärbung ohne Rotte, werden die pulverförmigen, ungelösten basischen und sauren Farbstoffe zusammen bei Zimmertemperatur im Färbefaß ohne Wasser in das Leder eingewalkt. Das im Leder von den Vorprozessen befindliche Restwasser wird hierbei durch den gegenüber den Arbeiten mit langen Flotten viel intensiveren Walkprozeß aus dem Lederinneren herausgedrückt, löst einen Teil des pulverförmigen Farbstoffgemisches und bildet eine hochkonzentrierte Farbstofflösung mit hohem Penetrationsdruck und gutem Egalisiervermögen. Wegen der übersättigten und nicht warmen Lösung ist gemäß dieser Methode die Dissoziation der Farbstoffe stark zurückgedrängt, so daß sich die beiden Farbstoffgruppen trotz gegenteiliger Ladung nicht ausfällen. Am Ende der Färbung müssen dann aber größere Mengen heißes Wasser zugesetzt werden, damit die Farbstoffe an die Lederfaser fixiert werden.
Der wichtigste Nachteil dieser Färbeweise unter Ausnutzung des Walkeffekts liegt nun einmal darin, daß die Antriebsmotor die Färbefässer nicht durchziehen, weil die gewichtsverteilende Färbeflotte fehlt. Ein weiterer Nachteil tritt beim Färben von leichten Häuten und Fellen, aber auch bei Flanken (abgetrennte Seidenteile von Rindshäuten) auf, die sich ohne Flotte vielfach im Färbeprozeß zu stark zusammenrollen und dadurch ungleichmäßig gefärbt werden. Außerdem können neuartige Färbemaschinen mit Siebtrommeln nicht nach dem Verfahren der Kaltfärbung ohne Flotte arbeiten, weil die Siebtrommel in der Färbewanne läuft und einen gewissen Flüssigkeitspegel braucht, um einzutauchen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugunde, ein Verfahren zum Färben von Leder zu entwickeln, das — im einstufig/einbadigen Färbeprozeß mit bekannten Grundfarbstoffen angewandt — tiefe, gute egalisierende und brillante Lederfärbungen ermöglicht, ohne dabei die Echtheitswerte der Färbungen zu verschlechtern.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß sich Leder gleichzeitig mit basischen und sauren Farbstoffen zusammen in wäßrigen Flotten ausfärben läßt, ohne daß es zu gegenseitigen Ausfällungen der gegensätzlich geladenen Farbstoffe kommt, wenn man I-ösungen von Kombinationen dieser Farbstoffe in Gegenwart von Alkalien verwendet und diese Färbungen bei pH-Werten oberhalb von 7,5, vorzugsweise bei pH-Werten zwischen 8 und 10, durchführt.
Überraschenderweise können bei diesen pH-Werten
die Färbungen nach dem beanspruchten Verfahren auch unter Einwirkung von Hitze erfolgen.
Die vorliegende Erfindung löst die gestellte Aufgabe in erster Linie auf den in der Praxis am häufigsten anzutreffenden Hauptlederarten, nämlich allen Chrom- und mineral-gegerbten Ledern. Bei vegetabilisch gegerbten Ledern ist zwar die Brillanz gut, doch erreicht die Farbtiefe nicht die hohen Werte wie auf Chromledern.
Der Vorteil des neuen Verfahrens gegenüber dem Färben von Leder mit einer einzigen Farbstoffgruppe (sauer oder basisch) aus heißen wäßrigen Flotten liegt in satteren und brillanteren Farbnuancen und verbesserten Echtheiten (Licht-, Wasser-, Wasch- und Schweißechtheit). Selbst wasserlösliche Schwefelfarbstoffe, mit denen man bekanntlich nur sehr leere und stumpfe Lederfärbungen erzielen kann, geben nach der erfindungsgemäBen Färbetechnik brillante und volle Farbtöne.
Im Vergleich zu der Sandwich-Färbeweise und der Überfärbe-Methode sauer-basisch bzw. basisch-sauer arbeitet das neue Verfahren nur in einem Arbeitsgang gegenüber 2—3 Arbeitsgängen bei den vorgenannten Typen von bekannten Färbeverfahren und bietet daher den Vorteil, wesentlich einfacher und zeitsparender zu sein.
Gegenüber der gleichzeitigen Anwendung von kationischen und anionischen Farbstoffen nach dem Verfahren der Kaltfärbung ohne Flotte besitzt das neue Färbeverfahren den Vorteil, daß es in allen bekannten Färbeapparaten durchgeführt werden kann, die Leder nicht verwickeln, gleichmäßiger färben und sattere und brillantere Nuancen eingestellt werden können.
Bei dem erfindungsgemäßrn Verfc'iren können auch die bekannten Färberei-Hilfrmittel und Fettstoffe, soweit sie alkalistabil sind, gleichzeitig 'ei der Färbung mitbenutzt werden, z. B. Naphthalinsulfonsäure-Aldehyd-Kondensationsprodukte, sulfonierte Fischöle, synthetische Lederfettungsmittel.
Das bei Mitverwendung größerer Mengen basischer Farbstoffe oft zu beobachtende Bronzieren der Lederoberfläche wird durch das neue Färbeverfahren ebenfalls verhindert.
Beispiel 1
Handelsübliches, chromgegerbtes Spaltleder wird nach den bekannten Methoden mit 600% (bezogen auf das Trockengewicht des Leders) Wasser von 600C und 2% Ammoniak (25%ig) aufbroschiert und dann im frischen Bad mit 600% einer wäßrigen Flotte nach den fünf unten genannten verschiedenen Färbemethoden gefärbt:
Methode la
Die Färbung des Substrats erfolgt in dieser wäßrigen Flotte bei 600C mit einer Mischung aus
1% Soda
5% des Farbstoffes Acid Brown 268 und
3% des Farbstoffes Basic Brown I - C. I.-Nr. 21 000.
Nach 45 Minuten Färbedauer werden dem Bad zur Fettling
3% eines wasserlöslichen anionischen Fettstoffes auf Basis einer Mischung aus Chlorparaffinen und Sulfonsäurechlorid
zugefügt und nach einer Behandlung unter diesen Bedingungen von weiteren 15 Minuten wird die Ware mit 6% Ameisensäure (85%jg) abgesäuert.
Methode Ib
Die Färbung der Ware wird analog Methode la vorgenommen, jedoch unter alleiniger Verwendung von
8% des Farbstoffes Acid Brown 268.
Methode lc
Der Lederartikel wird analog Methode la bzw. Ib mit 5% des Farbstoffes Acid Brown 268
anionisch vorgefärbt. Danach erfolgt eine kationische Narhfärbung des Färbeguts in einem frischen Bad mit 600% einer wäßrigen Flotte enthaltend
3% des Farbstoffes Basic Brown 1 — C. I.-Nr. 21 000,
gelöst in 3% Ameisensäure (85%ig). Die Dauer der Nachfärbung beträgt 20 Minuten.
Methode Id
Im ersten Schritt wird die Färbung entsprechend Methode la mit
4% des Farbstoffes Acid Brown 268
durchgeführt, wonach man im Anschluß an eine analoge Behandlung zur Fettung und nach dem normalen Absäuern die Ware mit
3% des Farbstoffes Basic Brown 1 — C. I.-Nr. 21 000
20 Minuten lang kationisch zwischenfärbt. Danach wird das Bad gewechselt und das Substrat in einer frischen wäßrigen Flotte einer anionischen Nachfärbung mit
1 % des Farbstoffes Acid Brown 268
unterzogen.
Methode Ie
Die Färbung wird bei Raumtemperatur ohne Flotte 4 ' mit einer pulverförmigen Mischung aus
5% des Farbstoffes Acid Brown 268 und
3% des Farbstoffes Basic Brown 1 - C. I.-Nr. 21 000
"·" durch 45minütiges Walken des Lederartikels vorgenommen. Anschließend werden
3% eines wasserlöslichen, anionischen Fettstoffes auf Basis einer Mischung aus Chlorparaffinen und Sulfonsäurechlorid
(in unverdünntem Zustand) zugesetzt, die Ware wird 30 Minuten unter diesen Bedingungen weiterbehandelt und sodann im Verlauf von 15 Minuten mit 6% Ameisensäure (85%ig) abgesäuert.
hii Alle nach den Methoden la bis ie gefärbten Leder wurden abschließend in üblicher Weise mit Wasser gespült und nach dem Trocknen vergleichend analysiert. Die nachfolgenden tabellarischen Zusammenstellungen geben eine Übersicht über die Unterschiede
μ zwischen den Arbeitsweisen nach den Methoden la—Ie sowie eine Bewertung der entsprechend den jeweiligen Färbetechniken erzielten Echtheitseigenschaften der so hergestellten Färbungen:
26 38 5 Zu Beispiel I Methode 236 Ib Id I 6 Ie den erkennen bisherigen Färbemethoden nach der Topfärbe- und F Grbstoffpenetration. Die Lichtechtheit der
Nr. 1 a Ib 9 Sand 9 Kaltfarbung Ib-Ie nicht vermindert, bei der Einfärbung wie man am Schnitt einer Sandwichmethode gefärbten Leder (Ic und Id) hier die ist gleich gut.
beanspr. Säurefbst 5 wich 8 o. Flotte Lederprobe kann. Erwa/tungsgemäß zeigen schlechteste
Verfahren 5 600% 6 _ die 5 Färbungen
Färben bei 600C, % Flotte 600% 600% Ic 5 - 5 0%
Färben bei 200C, ohne Flotte - sauer/ - -
Soda 1 % basisch 1 4% 3 5%
Acid Brown 268 5% 8% 600% 1 3
(Säurefbst) - - 3% 45 Min. walken
Basic Browm 1 3 % - - 4 3
(bas. Fbst,) 5% 3 3% 3 3% 30 Min. walken
Anion. Fettstoff, 3% 3%
wasserlöslich - 2% 6% 20 Min. walken
Ameisensäure 85 %ig 6% 6% 4 - 1 +
Färbeprozeß beendet + + 3% 3-4 4 3% 2 / I d 20 Min.
Basic Brown 1 / / hl) 3% / walken
Ameisensäure 85 %ig / / 3% 600% /
frisches Bad Wasser 60 C / / - - /
Basic Brown 1 / / - 1% /
Acid Brown 268 / / - 1% / 20 Min. walken
Ameisensäure 85%ig / / 600%
Echtheitswerte zu Beispiel 1 3%
-
3% Ic d Ic
7 8
Farbtiefe Lcder Nr. 7 7
Brillanz Methode 5 6
Einfärbung la 5 5
Lichtechtheit (20 h Fadeometer) 9
Schweißechtheit (JUF 426) nach 8 1 3
a) auf Baumwolle ? 1 2
b) auf Wolle 5
Wasserechtheit (JUF 421) nach 3 -4 4
a) auf Baumwolle 3 3
b) auf Wolle 2
Reibechiheit
Veslic-Tester (Filanzfärbung) 4 2 3
a) Naßreibechtheit 4 3-4 3-4
b) Trockenreibechtheit Trotz dieser hohen Farbtiefe und Brillanz hi die
Die brillantere und vollere Färbung des nach dem Durchfärbu. g des nach der neuen Methode gefärbten
neuen Färbeverfahren gefärbten Leders la gegenüber 3 Leders la gegenüber
den konzentrationsgleich gefärbten Ledern Ib (Säure
färbung), Ic (Säurefärbung+ kation. Topfärbung) und Ie
(Kaltfärbung ohne Flotte) ist deutlich zu erkennen. In
der Brillanz übertrifft la auch das nach dem
umständlichen und riskanten Sandwichverfahren ge
färbte Lcdsr Id, wogegen die Farbtiefe beider
Lederfärbungen hier etwa gleich groß ist.
Bei der Wasserechtheit.s- und alkalischen Schweißechtheitsprobe zeigen die nach dem neuen Verfahren gefärbten Leder la die besten F.chtheitswerte.
Die Reibechtheiten aller mit basischen Farbstoffen übersetzten Leder sind bekannterweise immer niedriger als reine Säurefarbstoff-Färbungen. Trot/dcm liegen die nach dem neuen Verfahren erreichbaren Reibechtheilsvverie besser als die der bisherigen Methode der Kombmationsfärbungen, ohne allerdings die hohen Werte der reinen Säurefarbstoff Färbung zu erreichen.
Beispiel 2
Spaltvelourleder wird nach dem betriebsüblichcn Aufbroschüren für den Zweck einer vergleichenden
Gegenüberstellung jeweils bei 60°C mit 600% (von Warengewicht) einer wäßrigen Flotte, welche
a) 4% an Säurefarbstoffen
b) 4% an basischen Farbstoffen
c) einer Mischung aus 3% Säurefarbstoff und
I % basischem Farbstoff in Gegenwart von 2% Soda
enthält, nach bekannter Arbeitsweise gefärbt.
In den nachfolgenden Tabellen sind die hierbe verwendeten Einzelfarbstoffe spezifiziert, gefolgt voi einer Übersicht über die Echtheitswerte der si hergestellten Lederfärbungen:
/u Heispiel 2
fEssigsäure 60%ig
Direct Yellow 11 (sauer) C.I. 40(XW) has. AzofarbstolT goldgelb
Acid Orange 7 (sauer) Cl. 15 510 Basic Orange 47 (has.)
Direct Red 23 (sauer) Cl. 29 160 Basic Red 18 (has.) Cl. 11 085
Direct Blue 15 (sauer) CI. 24 400 Basic Blue 3 (has.) CI 51004
Direct Blue 15 (sauer) CI. 24 4(K) Basic Blue 6 (has.) Cl. 51 175
Basic Blue 9 (has.) CI. 52 015
Basic Yellow 9 (has.) CI. 46 040
Nr. I Ii I c 2a 2b 2c 3 a 3b 3c
hl _ 27ο 27ο _ _ 27ο
2% - - 27ο - - 27ο -
- - 37ο
4% 47ο 17ο
- 47ο - 37.
- 4% 17ο
4% - 37ο
47ο 17ο
zu Beispiel 2 (Fortsetzung)
4a 4b 4c 5a 5b 5c 6a 6b 6c
Fssigsäure 60%ig
Direct Yellow 11 (sauer) C.I. 40000 bas. AzofarbstofF goldgelb
Acid Orange 7 (sauer) C.I. 15 510
Basic Orange 47 (bas.) Direct Red 23 (sauer) C.I. 29 160 Basic Red 18 (bas.) C.I. 11 085 Direct Blue 15 (sauer) C.I. 24400 Basic Blue 3 (bas.) C.I. 51 004 Direct Blue 15 (sauer) C.I. 24400 Basic Blue 6 (bas.) C.I. 51 175 Basic Blue 9 (bas.) C.I. 52015 Basic Yellow 9 (bas.) C.I. 46040
27»
2%
27o
2% 2% 3% - 2,3%
4% - 3%
4% 1%
4% - 3%
4% 1%
1% - 0,7%
1,2% 0,3% 2,8% 0,7%
9 26 38 236 Lichtecht !0 naü
Beispiel 2 heil 3
Bewertung zu Farbtiefe Reihechtheit 3
Leder Nr. Hnlliiii/ F.mlarbung 4 4
3 trocken 2 3
4 5 \ 2
1 u (sauer) I 5 3 2 5 3-4
1 b (bas.) /alk.)5 I 8 1 4 I
1 c (sauer/bas. 5 7 3 3 4 1
2a 2 5 3 2 1 1
2b 6 I 10 3 3-4 Ί A
2c 6 8 6 3-4 3 I
3a 4 5 4 J 2 2-3
3b 8 I 8 1 3 1
3c X
Il
7 5 3-4 1
J
0-1
4 ύ 3 Λ
J
J 3 3 3
4b 8 2 10 I 3 3
4c 3 6 5 3-4 2-3 0-1
5a 9 4 4 1 3 3
5b 10 4 7 1 3
5c 4 6 6 3 3-4
6a 3 5 6 3
6b 6 2 9 3
6c 6 5
Die konzentrationsgleich ausgefärbten Vergleichsleder verdeutlichen gegenüber den Färbungen mit den Einzelfarbstoffen die Erhöhung der Brillanz der Leder nach der Gruppe c. Diese sind im Gegensatz zu der Färbung mit den Einzelkomponenten Säurefarbstoff (Gruppe a) bzw. basischer Farbstoff (Gruppe b) mit Mischungen dieser beiden entgegengesetzt geladenen Farbstoffgruppen im gleichen Bad in Gegenwart von Alkali gemäß dem beanspruchten Verfahren hergestellt worden. Selbst Kombinations-Grün-Färbungen durch Mischung aus sauren und basischen Blau- und Gelb-Marken, d. h. 4er-Kombinationen, lassen sich ohne Schwierigkeiten nach diesem neuen Färbeverfahren
4i) herstellen (Nr. 6c).
Ebenso wie in Beispiel 1 zeigt sich auch hier eine Verbesserung der Lichtechtheit gegenüber den Färbungen mit den Grundfarben. Die Naß- und Trockenreibechtheiten der neuen Kombinationsmethode übertref-
•n fen die der reinen Basisfärbung und erreichen fast die Werte der reinen Säurefärbung.
Beispiel 3
Chrom-Spaltvelourleder wird im Färbefaß wie üblich aufbroschiert und dann in 600% (bezogen auf das Ledertrockengewicht) einer wäßrigen Flotte 1 Stunde bei 60° C mit
Färbung 3a
einer Mischung aus
5% des wasserlöslichen sauren Schwefelschwarzfarbstoffes Solubilised Sulphur Black 1 — C L-Nr. 53 186,
3% des Farbstoffes Basic Brown 1 — CL-Nr. 21 000 und
2% Soda
gefärbt
Als Vergleich werden zwei in Lederfabriken häufig
anzutreffende Säuredunkelbraun-Marken mitge firbt, wobei man die Farbstoffmenge dieser
Säurefarbstoffe sogar um 2% erhöht:
Färbung 3b
10% des einheitlichen Dunkelbraunfarbstoffes Acid Brown 268,
Färbung 3c
10% einer aus 4 Komponenten (braun, blau, gelb, orange) bestehenden Mischung von Säurefarbstoffen.
bo Nach 1 Stunde Färbedauer wird die Ware wie üblich mit 5% Ameisensäure (85%ig) abgesäuert und sodann 15 Minuten zur Fixierung weitergewalkt Nach dem Trocknen erhält man bei der Färbung 3a ein volles und brillantes Dunkelbraun, das die Färbungen 3b und 3c mit den beiden Säurebraunmarken deutlich übertrifft
Die nachfolgende Tabelle gibt Auskunft Ober die zahlenmäßigen Echtheitswerte:
Bewertung zu Beispiel 3
!.oder Nr.
f-'iirhtiefe Brillanz Iiin- Kchtheiten
fiirhunB Licht Wasser
20 h 40 h Bw W Test
3 a (sauer/bas./alk )
3 b (einheit!. Säure-Dunkelbraun)
3 c (Dunkelbrauner
Mi sch färb stoff)
SchwciU
HW W
Chemisch Reinigung
Anfiirbung von Perchlorathylen nach
Jod-Skala
0-1
5
2
140
Dunkelbraune Säurefarbstoffe mit hoher Brillanz auf Leder sind auf dem Markt nicht anzutreffen. Daher wird besonders für Velourleder im Anschluß an die Färbung mit Säurefarbstoffen eine basische Top-Färbung im
Nach dem neuen Verfahren läßt sich die Brillanz des Leders auf sehr viel einfachere Weise erhöhen.
Durch Zumischung des basischen Mittelbrauns Basic Brown 1 und Soda läßt sich selbst der extrem stumpffärbende wasserlösliche Schwefelschwarzfarbstoff Solubilised Sulphur Black 1 in einen brillanten Dunkelbraunfarbstoff umwandeln, der die im Parallelversuch mitgefärbten dunkelbraunen Uni- und Mischfarbstoffe an Brillanz und Farbtiefe übertrifft, obgleich dieser mit 20% Reinfarbstoff weniger als die Säurefarbstoffe ausgefärbt wurde.
Trotz der Mitverwendung des relativ schlecht lichtechten Farbstoffes Basic Brown ! 'Lichtech'.heii 2^ ist die Lichtechtheit der Färbung 3a selbst im 40-Stunden-Fadeometertest mit Stufe 5 höher als die der beiden Säurefarbstoff-Nuancen 3b und 3c.
Auch die Schweißbeständigkeit ist bei der beanspruchten Mischung nach 3a deutlich besser, und in der Chemischreinigungsbeständigkeit erreicht die Färbung 3a fast die bekannten hohen Echtheitswerle einheitlicher Säurefarbstoffe.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Farben von Leder durch gleichzeitige Anwendung saurer und basischer Farbstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß die Ware mit wäßrigen Flotten, welche Lösungen von Kombinationen dieser gegensätzlich geladenen Farbstoffe in Gegenwart von Alkalien enthalten, bei pH-Werten oberhalb von 74 behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Färbung bei pH-Werten zwischen 8 und 10 durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Färbeflotte zusätzlich alkalistabile Färbereihilfsmittel und/oder Fettstoffe mitverwendet werden.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Färbung unter Einwirkung von Hitze durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Chrom- und mineralgegerbte Leder verwendet werden.
DE19762638236 1976-08-25 1976-08-25 Verfahren zum Färben von Leder durch gleichzeitige Anwendung saurer und basischer Farbstoffe Expired DE2638236C3 (de)

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