DE2638172A1 - Zusatzmittel fuer stahlschmelzen - Google Patents
Zusatzmittel fuer stahlschmelzenInfo
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Description
PATE MTAN WALT
D.PU-INQ. CEUM! IATlD RICHTER
85 r!OaM1JCS-^g
BeclhovenrtraGi'.Ο - Tc'.:'μ (0911) *501*
Treibacher Chemische Werke Aktiengesellschaft,
Treibacli, Kämt en (Ost erreich)
Zusatzmittel für Stahlschmelzen
709813/0669
-Z-
Die Erfindung betrifft wolframhältige Zusatzmittel
für Stahlschmelzen, welche sich besonders durch ihre leichte, rasche und vollständige Löslichkeit im Stahlbad auszeichnen
und außerdem die homogene Verteilung des Legierungselement.es im Stahlbad erleichtern, und Verfahren zur Herstellung solcher
Zusäbzmittel.
Es ist bekannt, daß Zusätze von Wolfram zu Stählen deren Warmhärte und Zeitstandfestigkeit erhöhen und eine Verringerung
der Anlaßsprödigkeit bewirken. Die sehr harten Wolfram-Mischkristalle sind Träger der sehr hohen Verschleißfestigkeit
wolframlegierter Stähle.
Zur Herstellung wolframlegierter Stähle wird neben
wolframhältigen Rücklaufsehrotten vorwiegend Ferrowolfram mit 70 90
% W eingesetzt. Das spezifische Gewicht vom Ferrowolfram liegt in der Regel zwischen 13 und 16 g/cm .
Wird Ferrowolfram mit einer üblichen Stückgröße von 30 mm Durchmesser einer Stahlschmelze zugesetzt, so sinkt die
Legierung infolge ihrer hohen Dichte sehr rasch auf den Grund des Schmelzofens ab. Die Auflösung erfolgt aufgrund des hohen Schmelzpunktes
der Legierung von mehr als 250O0C, vor allem aber wegen
der für die Lösung ungünstigen geringen Oberfläche der Ferrowolframstücke
sehr langsam. Erschwert wird die Auflösung und vor allem die Homogenisierung des Wolframs im Stahlbad weiters durch
die bei der Lösung erfolgende Bildung intermetallischer Verbindungen, die sich nur durch intensive Badbewegungen in der
Restschmelze lösen lassen.
Die Erfindung schafft wolframhältige Zusatzmittel, welche diese Nachteile nicht aufweisen. Erfindungsgemäße Zusatzmittel
für Stahlschmelzen sind gekennzeichnet durch ein spezi-
3
fisches Gewicht von 3 bis 10 g/cm und einen Gehalt an 2O - 95 % Wolfram, 5- 80 % Eisen, 0,01 bis 7 % Kohlenstoff und aus den Rohstoffen stammenden Verunreinigungen. Sie zeichnen sich infolge ihrer schwammartigen Konsistenz durch eine große Oberfläche aus. Außerdem sinken die erfindungsgemäßen wolframhältigen Zusatz-
fisches Gewicht von 3 bis 10 g/cm und einen Gehalt an 2O - 95 % Wolfram, 5- 80 % Eisen, 0,01 bis 7 % Kohlenstoff und aus den Rohstoffen stammenden Verunreinigungen. Sie zeichnen sich infolge ihrer schwammartigen Konsistenz durch eine große Oberfläche aus. Außerdem sinken die erfindungsgemäßen wolframhältigen Zusatz-
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mittel beim Einbringen in die Stahlschmelze infolge ihrer geringen
spezifischen Gewichte nur bis zur Phasengrenze Metallschlacke ab und werden dort vom Stahl gelöst, wodurch eine
rasche Homogenisierung des Legierungselements im Stahlbad erreicht wird. Die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Zusatzmittel
für Stahlschmelzen kann je nach verwendeten Ausgangsrohstoffen in den vorstehend genannten weiten Grenzen von 20 95
% W. 5 - 80 % Eisen, 0,01 - 7 % Kohlenstoff variieren; hiezu kommen aus den Rohstoffen stammende Verunreinigungen. Vorzugsweise
liegt der Wolframgehalt im Bereich von 50 - 80 %, der Eisengehalt im Bereich von 20 - 50 % und der Kohlenstoffgehalt
im Bereich von 0,1 - 2,0 % und das spezifische Gewicht zwischen 4,5 und 6 g/cm -
Die vorliegende Erfindung betrifft weiters ein Verfahren zur Herstellung dieser wolframhältigen Zusatzmittel,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß ein wolframhältiger Rohstoff
mit Kohlenstoff und gegebenenfalls mit Eisen und/oder Eisenoxid vermischt, allenfalls mit einem Bindemittel pelletisiert
oder briquettiert, unter Luftabschluß bei Temperatur von 1100 155O°C,
vorzugsweise 1200 - 1400°C, geglüht und nach dem Abkühlen
gegebenenfalls zur Entfernung stahlschädigender Verunreinigungen
einer Säurebehandlung unterzogen wird.
Als Rohstoffe zur Herstellung wolframhältiger Zusatzmittel für Stahlschmelzen eignen sich alle oxidischen, wolframhältigen
Materialien, vorzugsweise aber oxidische Erze, deren Gehalt an nicht entfernbaren, stahlschädigenden Verunreinigungen,
die in der Ferrolegierungsindustrie üblichen Grenzwerte nicht überschreiten. Bim Einsatz oxidischer Rohstoffe, welche kein
Eisen enthalten, ist es notwendig, dieses in Form von Oxiden bzw. als Metallpulver dem Reaktionsgemisch vor der Reaktion mit
Kohlenstoff zuzusetzen. Werden wolframhältige Erze mit hohem
Mangan- und Schwefelgehalt für die Herstellung wolframhältiger Zusatzmittel verwendet, so hat es sich als notwendig erwiesen,
zur Erreichung einer brauchbaren Qualität das Material nach der
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Reduktion einer chemischen Behandlung mit verdünnten Mineralsäuren,
vorzugsweise mit verdünnter Salzsäure, zu unterziehen, wobei ein Großteil des Mangans und Schwefels naturgemäß aber
auch ein Teil des Eisens, aus dem Reaktionsprodukt entfernt werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen wolframhältigen Zusatzmittel für Stahlschmelzen wird vorzugsweise so durchgeführt,
daß der gemahlene Rohstoff, mit ^Kohlenstoff und gegebenenfalls mit Eisen und/oder Eisenoxid gut gemischt und darauf mit
einem Bindemittel, z.B. Dextrin, Teer oder Melasse, zu Pellets mit einem Durchmesser von 5-15 mm geformt wird. Bei Verwendung
wäßriger Bindemittel ist es notwendig, die Pellets vor dem Glüh— prozeß zu trocknen. Der bevorzugte Temperaturbereich für die Reduktion
liegt zwischen 1100 und 155O°C, insbesonders zwischen 1200 und 1400°C , wobei naturgemäß der Grad der Sinterung und die
damit verbundene Dichte vom Temperaturbereich im hohen Maße beeinflußt werden.
Enthält der verwendete Rohstoff größere Mengen unerwünschter Elemente, wie Mangan und Schwefel, so ist, wie bereits
erwähnt, eine chemische Nachbehandlung mit verdünnten Mneralsäuren,
vorzugsweise verdünnter Salzsäure notwendig. Durch umpumpen der im Gegenstrom geführten Mineralsäure ist es möglich, den Großteil
des in den schwammigen Pellets enthaltenen Mangans und Schwefels sowie einen Teil des Eisens zu entfernen. Nach der Säurebehandlung
müssen die Pellets gewaschen und getrocknet werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Beispiel 1: 1000 g Ferberit mit 69,55 % WO3, 26,7 % FeO, 1,07 %-MnO,
1,45 % SiO2* 0,03 % Sn, 0,03 % S, 0,02 % P und anderen Verunreinigungen
wurden mit 162 g Kohlenstoff gut gemischt, wonach das Gemisch in einem Pelletisierteller durch Befeuchten mit einer
10 %-igen wäßrigen Dextrinlösung zu Pellets mit Durchmessern von 5-10 mm geformt wurde. Die feuchten Pellets wurden in einem
Trockenschrank bei 1200C getrocknet und darauf in einem luftdicht
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abgeschlossenen Kohlerohr induktiv bei 125O°C 1 h lang erhitzt.
Damit die Reaktionsgase entweichen können, wurde das Kohlerohr durch einen mit einem Ausströmventil versehenen
Kohlestopfen abgeschlossen. Nach Erkalten des Produktes im Ofen wurde 794 g Pellets erhalten, welche durchschnittlich ein
spezifisches Gewicht von 5-6 g/cm hatten. Die Zusammensetzung des so erhaltenen Produkts war folgende: 69,5 % W, 26,2 % Eisen,
1,0 % Mangan, 0,84 % Silicium, 0,7 % Kohlenstoff.
Zur Überprüfung der erfindungsgemäß erzielbaren Vorteile wurden in einem Induktionsofen 10 kg Werkzeugstahl
X13OW5 (DIN 17006) durch Legieren mit dem erfindungsgemäßen Produkt
und vergleichsweise mit in herkömmlicher Weise erhaltenem Ferrowolfram (82% W) hergestellt. Zur Feststellung der Auflösungs-
und Homogenisierungsgeschwindigkeit wurden nach Eintragen des Legierungsmittels nach gleichen Zeitabständen Proben
aus dem Stahlbad gezogen und durch Bestimmung des Wolframgehaltes der Lösungsgrad bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle
enthalten.
% W im Stahlbad gelöst
Produkt nach Beispiel 1 |
Fe rrowo1fram mit 82 % W |
3,5 | 1,25 |
4,95 | 2,3 |
4,92 | 2,8 |
4,95 | 3,5 |
4,95 | 4,5 |
4,96 | 4,92 |
4,95 | 4,95 |
Probe nach 1 Minute Probe nach 3 Minuten Probe nach 5 -"-Probe nach 7 -"-Probe
nach 9 -"-Probe nach 11 -"-Probe nach 13 -"-
Beispiel 2: 1000 g Wolframsäure und 372 g Hämatit wurden mit
24Og Kohlenstoff gemischt und wie im Beispiel 1 nach Pelletisieren
und Trocknen 45 Minuten lang bei 145O°C unter Luftab-
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schluß geglüht. Es wurden 1050 g eines Produktes mit einem
Gehalt an 75,2 % W, 2 4,7 % Eisen und 0,1 % C und einer dutchschnittlichen
Dichte von 6-7 g/cm ausgebracht. Die wie im Beispiel 1 durchgeführte Bestimmung der Lösungs- und Homogenisierungsgeschwindigkeit
erbrachte die in Tabelle 2 enthaltenen Ergebnisse.
% W im Stahlbad gelöst
Probe nach 1 Minute Probe nach 3 Minuten Probe nach 5 -"-Probe nach 7 -"-Probe
nach 9 -"-Probe nach 11 -"-Probe nach 13 -"-
Produkt nach Beispiel 2 |
Ferrowolfram mit 82 % W |
3,8 | 1,25 |
4,96 | 2,3 |
4,98 | 2,8 |
4,96 | 3,5 |
4,95 | 4,5 |
4,96 | 4,92 |
4,98 | 4,97 |
Beispiel 3: 1000 g Wolframit mit einer Zusammensetzung von
64,9 % WO3, 18,0 % FeO, 8,35 % MnO, 0,16 % Sn, 0,4 % P, 0,72 % S
und anderen Verunreinigungen wurden mit 150 g Kohlenstoff gemischt
und wie im Beispiel 1 zu Pellets geformt und nach Trocknen 1/2 h bei 1150°C unter Luftabschluß geglüht. 752 g des so erhaltenen Produktes
hatten nachfolgende Zusammensetzung: 68,4 % Wolfram, 18,6 %
Eisen, 8,67 % Mangan, 0,04 % Zinn, 0,05 % Phosphor, 0,72 % Schwefel.
Die Dichte des Produkts lag bei 3 bis 4 g/cm . Zur Entfernung stahlschädigender Verunreinigungen in dem Reaktionsprodukt wurden
die Pellets mit HCl 1:2 so behandelt, daß die Salzsäure ständig im Gegenstrom umgepumpt wurde. Nach 30 Minuten Behandlungszeit
wurde die Salzsäure abgezogen und die gelaugten Pellets mit Wasser säurefrei gewaschen. 663 g der gelaugten und bei 110°C getrockneten
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Pellets hatten nachstehende Zusammensetzung: 77,25 % W, 18,3 %
Fe, 1,2 % Mn, O,05 % S, 0,03 % P, 0,03 % Sn. Wie im Beispiel 1
wurde das Produkt durch Feststellun. der Lösungs- und Homogenisierungsgeschwindigkeit
in 10 kg X13OW5-Stahl geprüft, wobei die in Tabelle 3 enthaltenen Ergebnisse erhalten wurde.
% W im Stahlbad gelöst
Probe nach 1 Minute Probe nach 3 -"-Probe nach 5 -"-Probe nach 7 -"-Probe
nach 9 -"-Probe nach 11 -"-Probe nach 13 -"-
Produkt nach Beispiel 3 |
Ferrowolfram mit 82 % W |
4,1 . | 1,25 |
4,95 " | 2,3 |
4,96 | 2,8 |
4,96 | 3,5 |
4,97 | 4,5 |
4,95 | 4,92 |
4,95 | 4,97 |
Die vorliegenden Beispiele zeigen, daß, wenn an
Stelle von herkömmlichen Ferrowolfram erfindungsgemäße Zusatzmittel in Stahlschmelzen eingesetzt werden, eine deutliche Erhöhung der Lösungs- und Homogenisierungsgeschwindigkeit erzielt wird.
Stelle von herkömmlichen Ferrowolfram erfindungsgemäße Zusatzmittel in Stahlschmelzen eingesetzt werden, eine deutliche Erhöhung der Lösungs- und Homogenisierungsgeschwindigkeit erzielt wird.
Der Patentanwalt:
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Claims (7)
1. Zusatzmittel für Stahlschmelzen auf Basis von Wolframlegierungen, gekennzeichnet durch ein spezifisches
Gewicht von 3-10 g/cm und einen Gehalt an 20 - 95 % Wolfram, 5 - 80 % Eisen, 0,01 - 7 % Kohlenstoff und aus den Rohstoffen
stammenden Verunreinigungen.
2. Zusatzmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wolframgehalt im Bereich von 50 - 80 %, der Eisengehalt
im Bereich von 20 - 50 % und der Kohlenstoffgehalt im Bereich von 0,1 - 2,0 % liegt.
3. Zusatzmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das spezifische Gewicht zwischen 4,5 und 6 g/cm
liegt.
4. Verfahren zur Herstellung von Zusatzmitteln für Stahlschmelzen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein wolframhältiger Rohstoff mit Kohlenstoff und gegebenenfalls mit Eisen und/oder Eisenoxyd vermischt, allenfalls
mit einem Bindemittel pelletisiert oder briquettiert, unter
Luftabschluß bei Temperatur von 1100 - 155O°C, vorzugsweise 12OO 1400°C,
geglüht, und nach dem Abkühlen gegebenenfalls zur Entfernung stahlschädigender Verunreinigungen einer Säurebehandlung
unterzogen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als wolframhältiger Rohstoff ein Erz oder Erzgemisch eingesetzt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß als wolframhältiger Rohstoff Ferberit oder Wolframit
eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als wolframhältiger Rohstoff Wolframoxid eingesetzt wird.
Der Patentanwalt:
709813/0669
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