DE2637273B2 - Vorrichtung zum Trennen von Blutfraktionen - Google Patents
Vorrichtung zum Trennen von BlutfraktionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trennen von Blutfraktionen, umfassend ein zylindrisches Gefäß
und einen in diesem luftdicht verschiebbaren Kolben aus einem weichelastischen Werkstoff, vorzugsweise Kunststoff,
der einen axialen Durchlaß, ein für das Serum durchlässiges, jedoch für den Blutkuchen undurchlässiges
Filter und ein daran anschließendes Steigrohr aufweist
Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE-OS
24 15 618 bekanntgeworden.
Das Abtrennen des beim Gerinnen von Blut gebildeten Serums vom Blutkuchen erfolgt derart, daß
man das in dem Gefäß befindliche Blut gerinnen läßt und dann zentrifugiert, so daß sich der Blutkuchen im
unteren und das Serum im oberen Teil des Röhrchens ansammelt Die roten Blutkörperchen bleiben dabei im
Blutkuchen, während das überstehende Serum nach ausreichendem Zentrifugieren frei von roten Blutkörperchen
ist Dann wird der Kolben in dem Gefäß abwärts geschoben, bis er in das Blutserum eintaucht
Dann wird der Kolben weiter abwärts geschoben, bis er sich etwas oberhalb der oberen Grenze des Blutkuchens
befindet Dabei gelangt das Blutserum durch das Filter und kann oberhalb des Kolbens entnommen werden.
Sobald sich der Kolben dicht oberhalb des Blutkuchens befindet, muß die Abwärtsbewegung beendet werden,
damit nicht rote Blutkörperchen aus dem Blutkuchen in das durch das Filter strömende Serum gelangen und
dieses damit für Untersuchungen unbrauchbar machen.
Durch die DE-AS15 98 053 ist eine Vorrichtung etwa
vorstehend beschriebener Art bekanntgeworden, bei s der allerdings kein Filter im Kolben angeordnet ist,
sondern lediglich ein kapillarer Durchlaß. Das sich an den verschiebbaren Kolben anschließende Steigrohr
überragt das Mantelrohr oberseitig und muß im Betrieb, wenn man das Serum im Mantelrohr sammeln will, zu
ίο einer Schleife umgebogen und mit dem freien Ende
wieder in das Mantelrohr eingefädelt werden. Diese Bedienung ist außerordentlich schwierig und kommt für
den Massenbetrieb einer Untersuchungsanstalt, beispielsweise eines Krankenhauses, nicht in Betracht.
Außerdem ist die Bedienung einer solchen Vorrichtung beim Vorliegen infektiösen Blutes für die Bedienungsperson
unzumutbar. Schließlich ist eine längere Lagerung oder gar ein Versand einer solchen Vorrichtung
nicht möglich, weil sich das Mantelrohr oberseitig wegen der herausragenden Rohrschleife nicht verschließen
läßt
Es ist weiterhin durch die US-PS 35 86 064 eine ähnliche Vorrichtung bekanntgeworden, die allerdings
ebenfalls ein schnelles und zuverlässiges Arbeiten nicht gestattet
Beide bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß man nicht zuverlässig erkennen kann, wann rote
Blutkörperchen aus dem Blutkuchen herausgelöst werden und beginnen, aufwärts in das Steigrohr
jo einzuströmen. Selbst bei durchsichtiger Ausbildung
eines solchen Steigrohres ist der Zeitpunkt, zu dem man die Abwärtsbewegung des Kolbens beenden muß, nicht
einwandfrei zu ermitteln, besonders bei getrübtem Serum. Der Durchblick durch das mit serum gefüllte
Mantelrohr bis auf die in der Mitte dieses Mantelrohres befindliche Kapillare bietet nämlich keine eindeutige
Beobachtungsmöglichkeit
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene Vorrichtung so
weiterzubilden, daß ein sicheres Abtrennen des Serums von dem mit roten Blutkörperchen durchsetzten
Blutkuchen bei maximaler Serumgewinnung, also geringsten Serumverlusten, möglich ist ohne daß dabei
ein nachträgliches Hinüberwandern roter Blutkörperchen aus dem Blutkuchen in das Serum eintreten kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch folgende Merkmale gelöst:
a) das Steigrohr ist von einem flüssigkeitsdicht mit dem Kolben verbundenen Mantelrohr umgeben,
so dessen Länge so bemessen ist daß es bei Annäherung des Kolbens an den Blutkuchen das
zylindrische Gefäß noch überragt;
b) das Mantelrohr und das Steigrohr bestehen aus einem durchsichtigen Werkstoff;
c) das Steigrohr ist exzentrisch im Mantelrohr angeordnet wobei ein Teil der Wandung des
Steigrohres durch die Wandung des Mantelrohres gebildet wird.
Eine solche Vorrichtung gestattet eine einwandfreie «o Beobachtung des Vorganges. Sobald nämlich jetzt beim
Abwärtsschieben des Kolbens rote Blutkörperchen in das Steigrohr eintreten, werden sie, da ein Teil der
Wandung des Steigrohres durch die Wandung des Mantelrohres gebildet wird, direkt von außen bei
Betrachtung des Mantelrohres erblickt und die Abwärtsbewegung des Kolbens kann dann sofort beendet
werden.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteren-
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteren-
Sprüchen beansprucht Insbesondere die im Unteranspruch
4 beanspruchte, unterhalb des Einsatzes von der Wand des Kolbens einwärts vorstehende Rippe, die sich
Ober einen Teil des Umfanges des Kolbens erstreckt, bietet den Vorteil, daß die Strömung gleichmäßig
verteilt und damit das Filter vollständig ausgenutzt wird. Die besondere Ausbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gestattet es nicht nur, die Abwärtsbewegung des Kolbens zu beenden, sobald die ersten roten
Blutkörperchen in das Steigrohr eindringen; vielmehr ist es jetzt möglich, den Kolben mit Hilfe des
herausragenden oberen Endes des Mantelrohres wieder ein kurzes Stück aufwärts zu ziehen. Da der Kolben
dabei weiterhin gegenüber dem zylindrischen Gefäß abgedichtet bleibt, entsteht unterhalb des Kolbens ein
Unterdruck, der ein Zurücksaugen der im Steigrohr befindlichen Serummenge und Hindurchströmen durch
das Filter im Kolben bis in den unteren Raum zur Folge hat Dadurch wird das Steigrohr wieder entleert und
auch die in dieses bereits eingedrungenen roten Blutkörperchen werden wieder zurückgesaugt
Der Hub dieser Aufwärtsbewegung der Filtervorrichtung muß nicht besonders exakt eingehalten werden.
Falls nämlich die gesamte Serummenge aus dem Steigrohr durch das Filter nach unten abgeflossen ist,
strömt Luft nach, die sich dann oberhalb des Blutkuchens und unterhalb des Filters ansammelt In
dieser Lage ist die im Mantelrohr enthaltene Serummenge vor jeder Gefahr der Verschmutzung durch
eventuell nachdiffundierende Blutkörperchen geschützt und kann grundsätzlich beliebig lange aufgehoben
werden. Für diesen Zweck ist dem Mantelrohr ein dichtend auf sein oberes Ende aufsetzbarer Stopfen
zugeordnet Ein Verstärkungswulst am oberen Rand des Mantelrohres erleichtert gegebenenfalls die Handhabung
bei der Bewegung.
Man kann das Mantelrohr mit dem Kolben auch vollständig aus dem zylindrischen Gefäß herausziehen
und in ein sauberes, leeres zylindrisches Gefäß einschieben. In dieser Lage ist das Gefäß mit
aufgesetztem Stopfen unbeschränkt versandfähig.
Die besonders einfache Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gestattet ein schnelles und
dennoch sicheres Arbeiten auch mit weniger sorgfältigem Personal, was im heutigen Massenbetrieb der
Untersuchungslaboratorien, insbesondere in großen Krankenhäusern, sehr geschätzt wird.
Das im Mantelrohr gesammelte Serum kann schließlich aus diesem entweder durch Neigen des Mantelrohres
ausgegossen oder aber auch mit einer Pipette entnommen werden.
Die Erfindung wird nachstehend in Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher erläutert Dabei
zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung mit eingeschobenem Kolben und Mantelrohr,
Fig.2 einen Teilschnitt durch das obere Ende des
Mantelrohres, mit aufgesetztem Stopfen,
F i g. 4 einen Schnitt längs der linie V-V in F i g. 1,
Fig.5 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 1 und
Fig.6 einen Schnitt ähnlich Fig.5 durch eine abgewandelte Ausführung des Steigrohres der Vorrichtung.
Fig.5 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 1 und
Fig.6 einen Schnitt ähnlich Fig.5 durch eine abgewandelte Ausführung des Steigrohres der Vorrichtung.
Die in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Vorrichtung
umfaßt ein zylindrisches, unten geschlossenes Gefäß 21,
s ein darin konzentrisch angeordnetes zylindrisches Mantelrohr 24, dessen Außendurchmesser etwas kleiner
als der Innendurchmesser des Gefäßes 21 gehalten ist und das sich deshalb in diesem leicht verschieben läßt
Am oberen Ende besitzt das Mantelrohr 24 einen
ίο äußeren Wulst 34 zur leichteren Handhabung sowie zur
Verstärkung. Am unteren Ende trägt das Mantelrohr 24 außen eine als Dichtlippe dienende Wulst 26 und ist in
einem gewissen Abstand darüber durch eine Querwand 25 abgeschlossen, die jedoch eine öffnung 27 an ihrem
is äußeren Rand besitzt, an die sich oberseitig ein
Steigrohr 28 anschließt Das untere Ende des Mantelrohres 24 bildet also mit dem Wulst 26 und der
Querwand 25 einen Kolben, der luftdicht in das zylindrische Gefäß 21 eingepaßt ist
Das Steigrohr 28 wird in seiner Länge von dem Mantelrohr 24 oberseitig überragt; es ist andererseits
aber so lang bemessen, daß es in der in Fig. 1 dargestellten unteren Endlage des Mantelrohres noch
das abgetrennte Serum 29 oberseitig überragt Der
Durchmesser des Steigrohres 28 ist nicht kritisch; er soll aber einerseits so eng bemessen werden, daß die in ihm
enthaltene und für die Entnahme verlorene Serummenge möglichst gering ist Andererseits soll der Durchmesser
des Steigrohres aber nicht so klein sein, daß es der
jo Durchströmung des Serums einen allzu großen Widerstand entgegensetzt
In den kolbenartigen unteren Teil des Mantelrohres 24 ist unterhalb der Querwand 25 ein napfartiger
Einsatz (30) eingesetzt der einen scheibenförmigen Teil
31 und einen mit diesem verbundenen manschettenförmigen
Teil 32 besitzt Während die Innenfläche des Kolbens glatt ist, sind die den Kolben berührenden
Flächen des Einsatzes 30 aufgerauht, so daß durch die Gesamtheit der so entstehenden feinen Kanäle ein
Filter gebildet wird, das nur das Serum, nicht aber den Blutkuchen hindurchtreten läßt Das Serum gelangt
beim Abwärtsschieben des Mantelrohres 24 mit dem Kolben durch das vorerwähnte Filter in die öffnung 27
und von dort in das Steigrohr 28. Das oben aus dem Steigrohr ausfließende Serum gelangt dann in den
Raum 29 innerhalb des Mantelrohres 24. Fig. 1 zeigt das Mantelrohr mit Kolben in der tiefsten Lage, in der
der Kolben fast auf dem Blutkuchen 22 aufsitzt Anschließend wird das Mantelrohr mit dem Kolben
so wieder etwas aus dem Gefäß 21 herausgezogen, wobei
sich das Steigrohr 28 nach unten entleert
Das Steigrohr 28 ist exzentrisch, nämlich direkt an der Innenwand des Mantelrohres 24 anliegend, ausgebildet
Wie aus den Fig. 1 und 4 ersichtlich ist, wird der
Einsatz 30 unterseitig durch eine Rippe 36 und eine ihr gegenüberliegende Rippe 35 gegen Herausfallen gesichert
Die Rippe 35 hat außerdem die Aufgabe, eine direkte Strömung an dieser Stelle in die Mündung 27 des
Steigrohres 28 zu verhindern und dadurch die gesamte
Bei der in Fig.6 dargestellten abgewandelten
Ausführungsform wird das Steigrohr 28« durch einen Teil des Umfanges des Mantelrohres 24a und eine damit
einstückig verbundene rechteckige Platte 37 gebildet
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Trennen von Blutfraktionen, umfassend ein zylindrisches Gefäß und einen in
diesem luftdicht verschiebbaren Kolben aus einem weichelastischen Werkstoff, vorzugsweise Kunststoff,
der einen axialen Durchlaß, ein für das Serum durchlässiges, jedoch für den Blutkuchen undurchlässiges
Filter und ein daran anschließendes Steigrohr aufweist, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
a) das Steigrohr (28) ist von einem flüssigkeitsdicht mit dem Kolben (25, 26) verbundenen Mantelrohr
(24) umgeben, dessen Länge so bemessen ist, daß es bei Annäherung des Kolbens an den
Blutkuchen das zylindrische Gefäß noch überragt;
b) das Mantelrohr (24) und das Steigrohr (28) bestehen aus einem durchsichtigen Werkstoff;
c) das Steigrohr (28) ist exzentrisch im Mantelrohr (24) angeordnet, wobei ein Teil der Wandung
des Steigrohrs (28) durch die Wandung des Mantelrohrs gebildet wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mantelrohr (24) an seinem oberen
Rand einen Verstärkungswulst (34) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch einen dem Mantelrohr (24) zugeordneten, dichtend auf sein oberes Ende aufsetzbaren
Stopfen (15).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine im Bereich der Einmündung des
Steigrohres (28, 28a) und unterhalb des Einsatzes (30) von der Wand des Kolbens (25, 26) einwärts
vorstehende, sich über einen Teil des Umfanges des Kolbens erstreckende Rippe (35).
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Cited By (2)
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DE3542331A1 (de) * | 1985-11-29 | 1987-06-04 | Sarstedt Kunststoff | Filtervorrichtung fuer fluessigkeiten |
DE9013914U1 (de) * | 1990-10-05 | 1991-02-14 | Walter Sarstedt Geräte und Verbrauchsmaterial für Medizin und Wissenschaft, 5223 Nümbrecht | Trennvorrichtung für Flüssigkeits-, insbesondere Blutfraktionen |
Families Citing this family (5)
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1976
- 1976-08-19 DE DE19762637273 patent/DE2637273B2/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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