DE3542331A1 - Filtervorrichtung fuer fluessigkeiten - Google Patents
Filtervorrichtung fuer fluessigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Filtervorrichtung für Flüssig
keiten, insbesondere Blut, zur Trennung des flüssigen Be
standteils, insbesondere des Blutserums, von feinen und
fein verteilten festen Bestandteilen, insbesondere des
Blutkuchens, mit einem zylinderartigen, unten verschlos
senen und oben offenen Aufnahmeröhrchen und einem darin
kolbenartig verschiebbaren Probenahmeröhrchen, welches un
ten ein Filter aufweist bestehend aus einem Filterkolben-
Aufnahmezylinder, einem darin eingesetzten, nach unten of
fenen Filtertopfkolben, zwischen dessen Umfangswand und
der Umfangswand des Filterkolben-Aufnahmezylinders ein
schmaler Flüssigkeitsfilterungsdurchlaß vorliegt, und aus
einer oberhalb des Filterkolben-Aufnahmezylinders vorge
sehenen Quertrennwand, welche eine kleine Bohrung auf
weist, von der aus sich ein Überlaufsteigrohr nach oben
in das Probenahmeröhrchen erstreckt, wobei am Filterkol
ben-Aufnahmezylinder eine zum Aufnahmeröhrchen hin eine
kolbenartige Abdichtung herbeiführende Ringdichtung vor
gesehen ist.
Bei einer bekannten Filtervorrichtung für Flüssigkeiten
ist der Filtertopfkolben versenkt im Filterkolben-Aufnah
mezylinder angeordnet und weist an seinem Umfang axial ver
laufende Stege auf, die den zum Flüssigkeitsdurchlaß er
forderlichen Abstand von der Innenwand des Filterkolben-
Aufnahmezylinders gewährleisten. Die obere Fläche des
Filterkolbens ist stark aufgerauht, um auch dort zwischen
dem Kolben und der Quertrennwand einen Strömungsdurchlaß
zu der kleinen Öffnung zu gewährleisten.
Nachteilig bei der bekannten Filtervorrichtung ist, daß
beim Eindrücken des Probenahmeröhrchens in das Aufnahme
röhrchen in den Ringspalt zwischen dem Filtertopfkolben
und dem Filterkolben-Aufnahmezylinder nicht nur in er
wünschter Weise das über dem Blutkuchen stehende Serum son
dern auch Fibrinfäden oder sonstige feste und insbesondere
schleimartige Verunreinigungen einzutreten suchen. Hierbei
kann sich der Einlaß des Ringspaltes zusetzen, so
daß das Filter relativ schnell verstopft.
Weiter ist es schon bekannt geworden (US-PS 34 81 477), in
einem nach unten offenen zylindrischen Aufnahmenapf ein
Filtermaterial anzuordnen und im oben liegenden Boden des
Napfes das Steigrohr anzuordnen. Auch bei dieser bekannten
Filtervorrichtung gelangen die Fibrinfäden und sonstigen
Verunreinigungen im Serum beim Eindrücken des Probenahme
röhrchens direkt an den Einlaß des Filters, so daß auch
hier eine erhebliche Verstopfungsgefahr besteht.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht nun darin,
eine Filtervorrichtung der eingangs genannten Gattung zu
schaffen, bei der sich auf der Einlaßseite des Ringspaltes
nur relativ wenige Fibrinfäden oder sonstige Verunreini
gungen sammeln, so daß die Verstopfungsgefahr für den Ring
spalt stark herabgesetzt ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der
Filtertopfkolben sich unten axial über den Filterkolben-
Aufnahmezylinder hinaus erstreckt und an seinem unteren Ende
einen sich fast bis zur Innenwand des Aufnahmeröhrchens er
streckenden, scheibenartigen Ringflansch aufweist, zwischen
dessen Außenumfang und dem Innenumfang des Aufnahmeröhr
chens sich ein schmaler Ringspalt befindet. Hierbei soll
insbesondere vorgesehen sein, daß die Breite des Ringflan
sches 1/5-1/9, insbesondere 1/6-1/8 und vorzugsweise
etwa 1/7 des Innendurchmessers des Aufnahmeröhrchens beträgt.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Ringspalt 0,5-1,5
und insbesondere etwa 1 mm breit ist.
Überraschenderweise wird durch den wesentlich breiter als
die Stirnfläche des bekannten Filtertopfkolbens ausgebil
deten und sich vor allem über die Innenwand des Filterkol
ben-Aufnahmezylinders radial deutlich hinaus erstreckenden,
scheibenartigen Ringflansch erreicht, daß sich Verun
reinigungen, insbesondere Fibrinfäden im mittleren Bereich
des Filtertopfkolbens, dort wo der Hohlraum vorgesehen ist,
sammeln, während das weitgehend verunreinigungsfreie Serum
zum äußersten Rand des Ringflansches fließt, wenn das Pro
benahmeröhrchen in das Aufnahmeröhrchen eingedrückt wird,
so daß sich am Eingang des Ringspaltes vergleichsweise we
nig Verunreinigungen, insbesondere Fibrinfäden, sammeln
und somit die Verstopfungsgefahr für den Ringspalt stark
herabgesetzt ist. Die wenigen Verunreinigungen, die den
Eingang des Ringspaltes noch erreichen können, werden vom
Filter sicher zurückgehalten, können es aber aufgrund ihrer
relativ geringen Menge nicht verstopfen.
Wenn im Serum unterhalb des Filtertopfkolbens eine Nachge
rinnung erfolgt, bildet sich häufig ein netzartiges Fibrin
gebilde im Serum. Bekannte Filter, die durch die Mitte filtern,
setzen sich dann sofort zu. Das erfindungsgemäße Filter preßt
dagegen das vom Fibrin durchzogene Serum aus, indem es in der
Mitte den Fibrinschwamm zusammendrückt und das Serum außen
durch den Ringspalt führt. Wo übliche Filter keine Serumaus
beute mehr ergeben, wird durch die erfindungsgemäße Filter
technik noch bis zu 80% des Serums ausgebeutet.
Um den filternden Ringspalt soweit wie möglich nach außen
zu verlegen, ist es wesentlich, daß sich der Ringflansch
vom Filtertopfkolben radial nach außen erstreckt.
Besonders wichtig für die Wirkungsweise der Erfindung ist
es, daß der Hohlraum des Filtertopfkolbens eine gewisse Min
desthöhe aufweist. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß sich
in dem betreffenden Hohlraum des Filtertopfkolbens beim
Niederdrücken des Probenahmeröhrchens in das Aufnahmeröhr
chen eine Luftblase befindet, die aufgrund des beim Nie
derdrücken des Probenahmeröhrchens entstehenden Druckes
mehr oder weniger komprimiert wird. Hierdurch werden Verun
reinigungen und Fibrinfäden nach innen zum Hohlraum hin ge
zogen und vom Eintritt in den Ringspalt ferngehalten. Für
die Erfindung ist also eine gewisse Mindestbreite und eine
Mindesthöhe des Hohlraums des Filtertopfkolbens von Bedeu
tung. Es ist z.B. zweckmäßig, wenn die Höhe des Hohlraums
des Filtertopfkolbens etwa dreimal so hoch wie der Ring
flansch breit ist.
Die erwähnte Luftblase schließt den Hohlraum für das Serum
ab. Dadurch wird erreicht, daß schon bei sehr kleinem
Filterhub durch die kleindimensionierten Filternuten und
-spalte sofort Serum in das Steigrohr fließt. Bei be
kannten Ausführungen mit einem saugfähigen Filtermaterial,
z.B. einem Schwamm, wird dagegen ein sehr großer Teil des
Serums in dem saugfähigen Material festgehalten, wenn direkt
durch diesen gefiltert wird. Dies bedeutet einen nicht un
erheblichen Verlust von Serum.
Weiter ist es zweckmäßig, wenn der Hohlraum des Filtertopf
kolbens eine Höhe aufweist, die größer als sein Radius ist.
Insbesondere soll der Hohlraum des Filtertopfkolbens eine
Höhe aufweisen, die zwischen seinem Radius und seinem Durch
messer liegt.
Eine besonders vorteilhafte Dimensionierung kennzeichnet
sich dadurch, daß der Hohlraum des Filtertopfkolbens eine
Höhe aufweist, die das 0,5- bis 0,3- und insbesondere etwa
das 0,4-fache des Innendurchmessers des Aufnahmeröhrchens
beträgt.
Um den unteren Teil des Probenahmeröhrchens gegenüber dem
Aufnahmeröhrchen abzudichten, kann in den Filterkolben-
Aufnahmezylinder ein Zwischenkolben eingesetzt sein, der
seinerseits den Filtertopfkolben aufnimmt, wobei zwischen
dem Filtertopfkolben und dem Zwischenkolben sowie zwischen der Un
terseite des Zwischenkolbens und der kleinen Öffnung am un
teren Ende des Überlaufsteigrohrs Flüssigkeitsdurchlasse
vorhanden sind.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform kennzeichnet sich
dadurch, daß der Filtertopfkolben unmittelbar in den Filter
kolben-Aufnahmezylinder eingesetzt ist, wobei bevorzugt der
Filterkolben-Aufnahmezylinder außen eine Ringnut aufweist,
in der die Ringdichtung angeordnet ist, welche als O-Ring
ausgebildet ist.
Hierbei ist es besonders zweckmäßig, wenn die Ringnut unten
offen ist und axial in eine oben offene Ringnut des Filter
topfkolbens übergeht, die unten durch den Ringflansch abge
schlossen ist. In axialer Richtung setzen sich also die beiden
Teil-Ringnuten zu einer etwa doppelt so breiten Ringnut zu
sammen, innerhalb der der O-Ring axial verschiebbar ist.
Damit beim Herausziehen des Probenahmeröhrchens aus dem
Aufnahmeröhrchen Luft nicht nur durch das Steigrohr, son
dern auch durch den Zylinderspalt zwischen dem Probenahme
röhrchen und dem Aufnahmeröhrchen eingesaugt werden kann,
sieht eine weitere Ausführungsform vor, daß die oben offene
Ringnut radial innen und unten durch am Filtertopfkolben
und an dem Ringflansch vorgesehene, über den Umfang ver
teilte Rippen oder Rillen begrenzt ist, welche bei in der
oben offenen Ringnut angeordneter Ringdichtung Luftdurch
laßkanäle zur darüberliegenden, unten offenen Ringnut of
fen halten. Um Luft möglichst widerstandsfrei ansaugen zu
können, soll dabei weiter vorgesehen sein, daß zwischen dem
Außenumfang des Probenahmeröhrchens und dem Innenumfang des
Aufnahmeröhrchens ein deutlicher Luftdurchlaßspalt vorliegt.
Aufgrund dieser Ausbildung verschiebt sich der O-Ring beim
Hochziehen des Probenahmeröhrchens in die untere, oben of
fene Ringnut, wodurch ein Luftweg vom Zylinderspalt zwi
schen Probenahmeröhrchen und Aufnahmeröhrchen zum unteren Be
reich des Aufnahmeröhrchens freigegeben wird.
Damit der O-Ring in seiner oberen, bevorzugten Dichtungspo
sition ein wenig einrastet, soll nach einer Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen sein, daß der Boden der oben offe
nen Ringnut radial nach außen geringfügig weiter vorspringt
als der Boden der unten offenen Ringnut. Auf diese Weise
muß beim Hochziehen des Probenahmeröhrchens der O-Ring einen
geringen Widerstand überwinden, um die untere Position zu
gelangen. Andererseits rastet der O-Ring beim Niederdrücken
des Probenahmeröhrchens besonders leicht und selbsttätig in
seine obere Dichtungsposition ein.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der
Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer
ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Filtervorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines
Ausschnittes einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Filtervorrichtung,
Fig. 4 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer
weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Filtervorrichtung,
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V in Fig. 4, und
Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 4.
Nach Fig. 1 ist in einem kreiszylindrischen, unten geschlos
senen und oben offenen Aufnahmeröhrchen 11 aus transparentem
Kunststoffmaterial ein einen etwas kleineren Durchmesser auf
weisendes Probenahmeröhrchen 16 angeordnet. Zwischen den bei
den ineinandergesteckten Röhrchen befindet sich ein Luft
durchlaß-Zylinderspalt 27.
Im Bereich seiner Wand ist das Probenahmeröhrchen 16 mit ei
nem Überlaufsteigrohr 15 versehen, dessen eine Wand durch
die Wand des Probenahmeröhrchens 16 gebildet wird. Das Über
laufsteigrohr 15 ist also mit dem Probenahmeröhrchen 16 ein
stückig und erstreckt sich von unten bis etwa zu 2/3 der Ge
samthöhe des Probenahmeröhrchens 16.
Im unteren Bereich des Probenahmeröhrchens 16 ist das Steig
rohr 15 einstückig mit einer das Probenahmeröhrchen 16 unten
abschließenden, mit diesem integralen Quertrennwand 14 ver
bunden, welche am Boden des Überlaufsteigrohrs 15 eine
kleine Öffnung 22 zum Durchtritt von Flüssigkeit aufweist.
Von der Mitte der Quertrennwand 14 erstreckt sich nach unten
ein Zapfen 30, welcher einen Zwischenkolben 21 und einen in
diesen angeordneten Filtertopfkolben 13 trägt.
Der Zwischenkolben 21 ist topfförmig ausgebildet und berührt
mit seiner Umfangswand einen das Probenahmeröhrchen 16 unter
halb der Quertrennwand 14 fortsetzenden Filterkolben-Aufnah
mezylinder 12, der einstückig mit dem Probenahmeröhrchen 16
ist. Am Zwischenkolben 21 ist oben ein axial vorstehender
Kragen vorgesehen, welcher gemäß Fig. 2 über seinen Umfang
verteilt axial vorspringende Stege 40 aufweist, mittels de
ren radiale Filterdurchflußbereiche 32 geschaffen werden.
Weiter sind im oberen Bereich des Zwischenkolbens 21 rings
um den Zapfen 30 vier axiale Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen
31 vorgesehen, an welche sich oben radial nach außen die ins
gesamt sechs Filterdurchflußbereiche 32 anschließen. Rund
um den Kragen des Zwischenkolbens 21 ist ein auch durch die
Quertrennwand 14 begrenzter Ringkanal 33 vorgesehen, der die
durch die Filterdurchflußbereiche 32 geströmte Flüssigkeit
zur kleinen Öffnung 22 leitet.
Unten ragt der Zwischenkolben 21 über den Filterkolben-Auf
nahmezylinder 12 hinaus und geht dort in die sich radial
nach außen erstreckende Ringdichtung 19 über, welche dich
tend von innen an der Wand des Aufnahmeröhrchens 11 anliegt.
Der Filtertopfkolben 13 ist mit axialem Abstand vom Zwi
schenkolben 21 angeordnet, so daß in dem Bereich zwischen
den beiden Stirnflächen der Kolben 13, 21 Flüssigkeit durch
treten kann. Zwischen der radial äußeren Wand des Filter
topfkolbens 13 und der Innenwand des Zwischenkolbens 21 be
findet sich ein Flüssigkeitsdurchlaß 34.
Der Filtertopfkolben 13 übergreift unten den Zwischenkolben
21 und weist dort den sich erfindungsgemäß radial nach
außen erstreckenden Ringflansch 17 auf, welcher sich je
doch nicht ganz bis zur Innenwand des Aufnahmeröhrchens 11
erstreckt, damit dort ein schmaler Ringspalt 18 verbleibt,
durch welchen das Serum beim Filtervorgang hindurchtritt.
Die Arbeitsweise der anhand der Fig. 1 und 2 beschriebe
nen Filtervorrichtung ist wie folgt:
Nach dem Zentrifugieren einer Blutprobe im Aufnahmeröhrchen
11 sammelt sich im unteren Bereich des Aufnahmeröhrchens 11
der Blutkuchen 35, während im oberen Bereich das Blutserum
36 steht.
Nachdem das Aufnahmeröhrchen 11 aus der Zentrifuge heraus
genommen worden ist, wird von oben das Probenahmeröhrchen
16 in das Aufnahmeröhrchen 11 eingeschoben, wie das in
Fig. 1 dargestellt ist. Da der Hohlraum 20 des Filtertopf
kolbens 13 oben und seitlich abgeschlossen ist, bildet sich
dort nach dem Eintauchen in das Blutserum 36 eine Luftblase,
wie das in Fig. 1 gezeigt ist.
Beim weiteren Niederdrücken des Probenahmeröhrchens 16 in
das Aufnahmeröhrchen 11 in Richtung der Pfeile in Fig. 1
strömt das Serum 36 durch den Ringspalt 18, den Zylinder
spalt 34, den Raum zwischen den Böden der beiden Kolben 13,
21, die Öffnungen 30 und schließlich den Ringkanal 33 zu
der kleinen Öffnung 22 am Boden des Steigrohrs 15. Das Se
rum steigt beim Niederdrücken des Probenahmeröhrchens 16 im
Steigrohr auf und fließt oben im Sinne des gestrichelten
Pfeiles in den neben dem Steigrohr 15 befindlichen Bereich
des Probenahmeröhrchens 16 hinein. Es sammelt sich auf
der Quertrennwand 14.
Im Blutserum 36 etwa noch befindliche Fibrinfäden oder son
stige schleimartige Verunreinigungen sammeln sich beim Nie
derdrücken des Probenahmeröhrchens 16 radial innerhalb des
Ringspaltes 18 und bevorzugt auch radial innerhalb des
Ringflansches 17 dort, wo sich im Hohlraum 20 die Luftblase
befindet. Der Ringspalt 18 wird auf diese Weise nicht so
bald durch Verunreinigungen zugesetzt.
Je weiter sich der Filtertopfkolben 13 dem Blutkuchen 35
nähert, um so größer wird die Gefahr einer Verunreinigung
des Blutserums durch feste Verunreinigungsbestandteile. Die
Grenze, bis zu der das Probenahmeröhrchen 16 niedergedrückt
werden kann, erkennt man jedoch sehr gut daran, daß von ei
nem bestimmten Augenblick an die ersten Erythrozyten oder
auch Blutkuchen im Überlaufsteigrohr 15 sichtbar werden.
Jetzt muß der Filtriervorgang beendet werden. Normalerweise
wird die Filtervorrichtung dann in dieser Position belassen.
Wenn der Anwender jedoch mit dem Blutkuchen selbst arbeiten
oder erneut zentrifugieren will, wird anschließend das Probe
nahmeröhrchen 16 nach oben aus dem Aufnahemröhrchen 11 zur
Gewinnung des Serums herausgezogen, wobei unterhalb des Filter
topfkolbens 13 ein Unterdruck entsteht, welcher bewirkt, daß
sich der Inhalt des Überlaufsteigrohrs 15 durch die oben
erwähnten Flüssigkeitsdurchlässe nach unten in den Raum unter
halb des Filtertopfkolbens 13 entleert und schließlich Luft
durch das Überlaufsteigrohr 15 angesaugt wird. Sollten die
Filterspalte verstopft sein, könnte sich die Ringdichtung 19
aufgrund ihrer federnden Ausbildung nach unten etwas abbiegen,
so daß durch den Spalt 27 Luft in den Raum unterhalb des Kol
bens 13 nachfließen könnte.
In den folgenden Ausführungsbeispielen bezeichnen gleiche
Bezugszahlen entsprechende Teile wie in den Fig. 1 und 2.
Nach Fig. 3 ist der Filterkolben-Aufnahmezylinder 12 selbst
als Kolben ausgebildet, indem sein unterer Umfangsrand als
Ringdichtung 19 angeformt ist. Auf diese Weise erübrigt
sich der Zwischenkolben 21 des Ausführungsbeispieles nach
den Fig. 1, 2.
Innerhalb des Filterkolben-Aufnahmezylinders 12 ist mit all
seitigem Abstand von den ihn umgebenden Wänden der Filter
topfkolben 13 angeordnet. Vorsprünge 37 gewährleisten den
Flüssigkeitsdurchgang um den Filtertopfkolben 13 herum zur
kleinen Öffnung 22 am Fuße des Steigrohres 15.
Der Filtertopfkolben 13 erstreckt sich in axialer Richtung
nach unten über das untere Ende des Filterkolben-Aufnahme
zylinders 12 hinaus und weist dort einen sich radial nach
außen erstreckenden Ringflansch 17 auf, an dessen Umfangs
rand sich der Ringspalt 18 zum Aufnahmeröhrchen 11 hin be
findet. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird das Serum
beim Niederdrücken des Probenahmeröhrchens 16 gezwungen,
nach außen bis zur Wand des Aufnahmeröhrchens 11 zu fließen,
bevor es in den Ringspalt 18 eintreten kann. Die festen Be
standteile des Blutserums werden dagegen vom Ringflansch 17
festgehalten bzw. sammeln sich im inneren Bereich unter
halb des Hohlraums 20 des Filtertopfkolbens 13.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist der Filtertopf
kolben 13 ausschließlich durch Klemmung innerhalb des Filter
kolben-Aufnahmezylinders 12 gehalten.
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 bis 6 besitzt
wieder einen mittels eines Zapfens 30 an der Quertrennwand
14 befestigten, jedoch unmittelbar in den Filterkolben-Auf
nahmezylinder 12 eingesetzten Filtertopfkolben 13, an dessen
Umfang und im Bereich von dessen Boden sich die Flüssigkeits
durchlässe befinden. Am unteren Ende des Filterkolben-Auf
nahmezylinders 12 befindet sich eine radial äußere Ringnut
23, die jedoch unten offen ist. Das nach unten vorstehende
Ende des Filtertopfkolbens 13 bildet mit dem radial nach au
ßen vorstehenden Ringflansch 17 eine weitere oben offene
Ringnut 24, deren Höhe im wesentlichen der Höhe der oberen
Ringnut 23 entspricht. In der oberen Ringnut 23 ist ein
O-Ring als Ringdichtung 19 angeordnet, welcher den Filter
kolben-Aufnahmezylinder 12 in radialer Richtung gegenüber
dem Aufnahmeröhrchen 11 abdichtet. Der Durchmesser der Ring
dichtung 19 entspricht im wesentlichen der Höhe der Ringnut 23.
Wie sich besonders deutlich aus Fig. 6 ergibt, sind am Um
fang des nach unten vorstehenden Endes des Filtertopfkolbens
13 über den Umfang verteilt radial nach außen vorspringende
Axial-Rippen 25 vorgesehen. Der Ringflansch 17 weist auf
seiner Oberseite ebenfalls über den Umfang verteilte Ra
dial-Rippen 26 auf. Die Axial-Rippen 25 stehen in radialer
Richtung geringfügig weiter vor als der Boden der oberen
Ringnut 23.
Um den Ringflansch 17 herum befindet sich wieder der Ring
spalt 18.
In Fig. 5 sind die verschiedenen Filternuten 38, 39 im
Filterkolben-Aufnahmezylinder bzw. im Außenumfang des Fil
tertopfkolbens 13 veranschaulicht, durch welche hindurch
das Serum nach oben fließen kann.
Die Ausführungsform nach den Fig. 4 bis 6 arbeitet wie
folgt:
Die Ringdichtung 19 befindet sich in ihrer oberen Lage ge
mäß Fig. 4. Beim Niederdrücken des Probenahmeröhrchens 16
fließt das Serum analog den vorangehend beschriebenen Aus
führungsformen durch den Ringspalt 18 um den Ringflansch 17
herum, durch die Filternuten 38, 39 und schließlich durch
die kleine Öffnung 22 in das Überlaufsteigrohr 15. Von dort
strömt das Serum entlang des durch Pfeile veranschaulichten
Weges wieder in das Probenahmeröhrchen 16.
Sobald nun Erythrozyten im Überlaufsteigrohr 15 sichtbar
werden, wird der Niederdrückvorgang unterbrochen und das
Probenahmeröhrchen 16 gegebenenfalls nach oben gezogen.
Hierbei bleibt die Ringdichtung 19 zunächst am Aufnahme
röhrchen 11 durch Reibung haften und bewegt sich relativ
zum Probenahmeröhrchen 16 nach unten in die untere Ring
nut 24 hinein, bis sie an den Radial-Rippen 26 des Ring
flansches 17 anliegt. Nunmehr kann Luft durch den Spalt 27,
die jetzt von der Ringdichtung 19 freie Ringnut 23 und
den Raum zwischen den Rippen 25, 26 nach unten in den
unteren Teil des Aufnahmeröhrchens 11 einströmen. Während die
Ringdichtung 19 die relative Bewegung ausführt, entsteht
kurzzeitig im unteren Raum ein Unterdruck, welcher das
Überlaufsteigrohr 15 leersaugt. Es ist sehr wichtig, daß
der axiale Bewegungsweg der Ringdichtung 19 so groß ist,
daß vor der Öffnung des direkten Luftzutritts durch den
Spalt 27 das Überlaufsteigrohr 15 zumindest weitgehend
von Flüssigkeit entleert ist, denn sonst würde die Gefahr
bestehen, daß das herausgenommene Probenahmeröhrchen 16
Serumtropfen verliert, die allmählich aus dem Überlaufsteig
rohr 15 durch den Filter nach unten heraussickern. Um die
axiale Verschiebung der Ringdichtung 19 zu erschweren,
springt der Boden der oben offenen Ringnut 24 radial nach
außen geringfügig weiter vor als der Boden der unten
offenen Ringnut 23.
Die Ringdichtung 19 dient also außer zur Schaffung eines
Kolbens im Bereich des Filterkolben-Aufnahmezylinders 12
während des Niederdrückens des Probenahmeröhrchens 16 auch
als ein mit einer definierten Zeitverzögerung arbeitendes
Ventil, welches beim Herausziehen des Probenahmeröhrchens 16
einen Luftdurchlaß von der Außenatmosphäre zum unteren
Bereich des Aufnahmeröhrchens 11 unterhalb des Filtertopf
kolbens 13 öffnet, nachdem die im Überlaufsteigrohr 15 und
den Filterspalten bis zum Ringspalt 18 noch stehende
gefilterte Flüssigkeit nach unten abgeflossen ist.
Wesentlich bei allen Ausführungsformen ist das Vorstehen
des Filtertopfkolbens 13 über das untere Ende des Filter
kolben-Aufnahmezylinders 12 bzw. des Zwischenkolbens 21
hinaus und die Anordnung eines nach außen radial vorstehen
den Ringflansches 17 zur Bildung des Ringspaltes 18 un
mittelbar neben der Innenwand des zylindrischen Aufnahme
röhrchens 11.
Claims (14)
1. Filtervorrichtung für Flüssigkeiten, insbesondere Blut, zur
Trennung des flüssigen Bestandteils, insbesondere des Blut
serums, von feinen und fein verteilten festen Bestandteilen,
insbesondere des Blutkuchens, mit einem zylinderartigen, un
ten verschlossenen und oben offenen Aufnahmeröhrchen und
einem darin kolbenartig verschiebbaren Probenahmeröhrchen, wel
ches unten ein Filter aufweist bestehend aus einem Filterkolben-
Aufnahmezylinder, einem darin eingesetzten, nach unten of
fenen Filtertopfkolben, zwischen dessen Umfangswand und der
Umfangswand des Filterkolben-Aufnahmezylinders ein schmaler
Flüssigkeitsfilterungsdurchlaß vorliegt, und aus einer ober
halb des Filterkolben-Aufnahmezylinders vorgesehenen Quer
trennwand, welche eine kleine Bohrung aufweist, von der aus
sich ein Überlaufsteigrohr nach oben in das Probenahmeröhr
chen erstreckt, wobei am Filterkolben-Aufnahmezylinder eine
zum Aufnahmeröhrchen hin eine kolbenartige Abdichtung herbei
führende Ringdichtung vorgesehen ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Filtertopfkolben (13) sich unten
axial über den Filterkolben-Aufnahmezylinder (12) hinaus er
streckt und an seinem unteren Ende einen scheibenartigen Ring
flansch (17) aufweist, zwischen dessen sich bis nahe an den
Innenumfang des Aufnahmeröhrchens (11) erstreckendem Außen
umfang und dem Innenumfang des Aufnahmeröhrchens (11) sich
ein schmaler Ringspalt (18) befindet.
2. Filtervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Breite des Ringflansches 1/5-1/9,
insbesondere 1/6-1/8 und vorzugsweise etwa 1/7 des Innen
durchmessers des Aufnahmeröhrchens (11) beträgt.
3. Filtervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Ringspalt (18) 0,5-1,5
und insbesondere etwa 1 mm breit ist.
4. Filtervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Ring
flansch (17) vom Filtertopfkolben (13) radial nach außen er
streckt.
5. Filtervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (20)
des Filtertopfkolbens (13) eine Höhe aufweist, die größer als
sein Radius ist.
6. Filtervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (20)
des Filtertopfkolbens (13) eine Höhe aufweist, die zwischen
seinem Radius und seinem Durchmesser liegt.
7. Filtervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (20)
des Filtertopfkolbens (13) eine Höhe aufweist, die das 0,5- bis
0,3- und insbesondere etwa das 0,4-fache des Innendurchmessers
des Aufnahmeröhrchens (11) beträgt.
8. Filtervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Filterkol
ben-Aufnahmezylinder (12) ein Zwischenkolben (21) eingesetzt
ist, der seinerseits den Filtertopfkolben (13) aufnimmt, wo
bei zwischen dem Filtertopfkolben (13) und dem Zwischenkolben (21)
sowie zwischen der Unterseite des Zwischenkolbens (21) und
der kleinen Öffnung (22) am unteren Ende des Überlaufsteig
rohrs (15) Flüssigkeitsdurchlässe vorhanden sind.
9. Filtervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Filtertopf
kolben (13) unmittelbar in den Filterkolben-Aufnahmezylinder
(12) eingesetzt ist und der Filterkolben-Aufnahmezylinder (12)
vorzugsweise außen eine Ringnut (23) aufweist, in der die Ring
dichtung (19) angeordnet ist, welche als O-Ring ausgebildet ist.
10. Filtervorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ringnut (23) unten offen ist und
axial in eine oben offene Ringnut (24) des Filtertopfkolbens
(13) übergeht, die unten durch den Ringflansch (17) abge
schlossen ist.
11. Filtervorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die oben offene Ringnut (24) radial
innen und unten durch am Filtertopfkolben (13) und an dem
Ringflansch (17) vorgesehene, über den Umfang verteilte
Rippen (25, 26) oder Rillen begrenzt ist, welche bei in der
oben offenen Ringnut (24) angeordneter Ringdichtung (19)
Luftdurchlaßkanäle zur darüberliegenden, unten offenen
Ringnut (23) offen halten.
12. Filtervorrichtung nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen dem Außenumfang
des Probenahmeröhrchens (16) und dem Innenumfang des
Aufnahmeröhrchens (11) ein deutlicher Luftdurchlaßspalt
(27) vorliegt.
13. Filtervorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Boden der oben
offenen Ringnut (24) radial nach außen geringfügig wei
ter vorspringt als der Boden der unten offenen Ringnut
(23).
14. Filtervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der
Ringflansch (17) radial deutlich über die Innenwand
des Filterkolben-Aufnahmezylinders (12) hinaus er
streckt.
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