DE2455853C2 - Vorrichtung zum Trennen von Blut in eine leichte und eine schwere Phase - Google Patents
Vorrichtung zum Trennen von Blut in eine leichte und eine schwere PhaseInfo
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Description
Die Erfindung betriff: eme Vorrichtung zum Trennen von Blut in eine leichte und ein schwere Phase mit den K
Merkmalen, die im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannt sind.
Die US-PS 35 08 653 offenbart eine solche Vorrichtung. Die dort beschriebene Vorrichtung umfaßt einen
stabilen, rohrförmigen Behälter zur Aufnahme einer -to Blutprobe, in dem ein nachgiebiger Kolben abdichtend
beweglich ist. Der Kolben kann nach unten durch die leichte Phase verschoben werden, sobald eine Krafteinwirkung
auf den Kolben erfolgt, wobei die leichte Phase um den Kolben herum aufwärtsströmt. Der Kolben wird
bei Erreichen des Abdichtbereichs stillgesetzt und bildet eine Dichtung gegen die Innenfläche des rohrförmigen
Behälters.
Eine Schwierigkeit bei dieser Vorrichtung besteht darin, daß einerseits der Kolben so ausgelegt werd:n
muß, daß eine Aufwärtsströmung der leichten Phase um den Kolben herum ermöglicht wird, während andererseits
eine dauernde Abdichtung des Kolbens gegen die Innenfläche des rohrförmigen Behälters im Abdichtungsbereich
gewährleistet sein muß. Zwischen diesen " einander widersprechenden Forderungen ist ein Kompromiß
zu finden. Ein weiterer, daraus resultierender Nachteil liegt darin, daß man, wenn eine befriedigende
Aufwärtsströmung der leichten Phase um den Kolben herum ermöglicht wird, beobachten kann, daß Fibrin-Faden
und zerstörte Blutzellen mit der leichten Phase .«-mitgerissen werden ;können und hinter den Kolben
gelangen, wodurch bei der Analyse Schwierigkeiten oder Fehler verursacht werden können.
Eine weitere bekannte Vorrichtung für die Trennung von Blut in eine leichte Phase und in eine schwere Phase
ist in der US-PS 35 12 940 beschrieben, Diese Vorrichtung umfaßt einen hohlen Schieber, der als Kolben
wirkt. Der Schieber besitzt einen porösen Bodenabschnitt,
der als Filter dienL
Ein wesentlicher Nachteil von Vorrichtungen dieser und ähnlicher Bauart besteht darin, daß sie zwar
befriedigend die leichte Blutphase von der schweren Phase trennen können, jedoch nicht in der Lage sind, die
Kontamination des Serums oder Plasmas durch verschiedene Bestandteile der schwereren Phase nach
längerer Zeitdauer noch zuverlässig verhindern zu können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgleiche Vorrichtung zum Trennen von Blut in
eine leichte und eine schwere Phase zu schaffen, bei welcher nach dem Trennen eine Abdichtung zwischen
den getrennten Phasen mit Sicherheit aufrechterhalten wird.
Die erfindungsgemäße Lösung ist ;m Patentanspruch
1 definiert; die Unteransprüche definieren zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung. Demgemäß
ist vorgesehen, daß der Kolben topfförmig mit geschlossenem Boden ausgebildet ist, von dem aus sich
eine erste Dichtiippe radial erstreckt, die jedoch aus einem solchen flexiblen Material ist, daß sie die leichte
Phase in einen Ringraum um die Kolbenwandung durchläßt, und daß der Kolben im axialen Abstand
oberhalb der Dichtlippe eine zweite Lippe aufweist, die im Dichteingri/i mit der Innenfläcne des rohrförmigen
Behälters steht, und die Kolbenwandung zwischen den Lippen permeabel ausgebildet ist.
Vorzugsweise weist die Kolbenwandung durchgehende, sich in Axiairichtung erstreckende Schlitze auf.
Vorzugsweise ist der Kolben als unteres, einstückig ausgeformtes Ende eines nach oben offen endenden
Sammelröhrchens ausgebildet.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform einer
Vorrichtung gemäß der Erfindung in Axiallängsschnittdarstellung,
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung in ähnlicher Darstellung.
F i g. 3 zeigt in gegenüber F i g. 1 und 2 vergrößertem Maßstab und im Teillängsschnitt den untersten Abschnitt
des Kolbens für die Vorrichtung nach F i g. 2. und
F i g. 4 ist ein Radialschnitt durch den untersten Abschnitt des Kolbens gemäß Fig.3 nach Linie IV-IV,
gesehen in Pfeilrichtung.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung gemäß der Erfindung,
bestehend aus einem rohrförmigen Behälter 10 und einer Separiereinheit 11 in einem Rohr. Der Behälter 10
ist als Wegwerfteil vorgesehen und besitzt einen konstanten Innendurchmesser über die gesamte Länge
bis zu dem abgerundeten Boden.
Die Separiereinheit 11 umfaßt einen Kolben 12 in Topfform mit einer unteren Dicht- und Filterlippe 13.
einer oberen Dichtlippe 14 und einer im wesentlichen zylindrischen permeablen Wandung 15, die sich
zwischen den Lippen erstreckt. Der topfförmige Kolben 12 besitzt einen geschlossenen und dichten Boden 134,
von dem aus sich die Dichtlippe 13 radial nach außen erstreckt und ununterbrochen um den Boden 13A
herumläuft. Die Lippe 13 ist sehr dünn; ihre Dicke liegt in der Größenordnung von etwa 0,1 mm und der
Außendurchmesser der Lippe 13 ist geringfügig größer als der Innendurchmesser des Behälters 10, damit die
Lippe 13 eine Dichtung gegen seine Innenfläche bildet. Damit dieser Abdichteffekt eintritt, muß natürlich die
Lippe 13 aus einem Material bestehen, das in gewissem Maße flexibel ist. Aus diesem Grunde sollte die Lippe 13
wie auch der Rest des Kolbens, von dem die Lippe ein einstückig angeformtes Teil bildet, aus einem in
entsprechendem Maße flexiblen Material bestehen, beispielsweise Polyamid (Nylon).
Die Auslegung der Dichtlippe 14, die in Umfangsricht'jng
um das obere Ende des topfförmigen Kolbens 12 läuft, ist vorzugsweise ähnlich der der Lippe 13, so daß
eine nähere Erläuterung nicht erforderlich erscheint. Es ist jedoch festzuhalten, daß die Lippe 14 steifer und
weniger flexibel als die Lippe 13 ist.
Bei Benutzung der Vorrichtung nach F i g. 1 wird Blut
im Behälter 10 gesammelt, und man läßt es einige Zeit stehen, damit eine gewisse Phasentrennung eintritt. Das
Rohr wird dann in eine Zentrifuge eingebracht, in welcher die vollständige Trennung in zwei Phasen
erfolgt, wonach man am Boden eine schwere Phase 17 findet, bestehend im wesentlichen aus verdichteten
Blutzellen und Fibrinfäden, während über der schweren Phase die leichte Phase 18 steht, bei der es sich um das
Blutserum handelt. Wenn das Plasma isoliert werden soll, muß man ein Anticoagulantium einsetzen, damit die
Verklumpung des Blutes verhindert wird. Das Rohr kann dann unmittelbar ohne vorherigen Absetzvorgang
zentrifugiert werden. In diesem Falle besteht die leichtere Phase im oberen Bereich des Rohres aus
Plasma.
Nach dem Zentrifugieren oder während des Zentrifugierens bewegt man den Kolben 12 in dem Behälter 10
abwärts, damit er eine Position zwischen der schweren Phase 17 und der leichten Phase 18 einnimmt, um so die
Phasen dauernd voneinander zu isolieren. Man kann den Kolben sich nach unten bewegen lassen infolge der
Fliehkraft durch entsprechende Steuerung der Zentrifugierdrehzahl.
oder der Kolben kann mittels einer lösbaren Kolbenstange 19 (Fig. 1) nach unten geschoben
werden, die dann einfach weggeworfen wird.
Bei Abwärtsbewegung des Kolbens 12 kratzt die Lippe 13 Fibrinfäden und möglicherweise zerstörte
Blutzellen von der inneren Fläche des Behälters 10 ab und fördert solche Substanzen nach unten in den
unteren Abschnitt des Behälters 10. Gleichzeitig wird die Lippe 13 so weit ausgelcnkt. daß die leichtt Phase 18
durchtreten kann, die dann hinter die Lippe 13 in den Ringraum um die Wandung 15 strömt und aus diesem
Raum weiter durch die Schlitze 16 in den topfförmigen Kolben 12 und nach oben über diesen Das Fluid, das an
der Lippe 13 vorbeigeflossen ist. kann nicht nach oben um den Kolben 12 strömen, da die obere Lippe 14 im
Dichtungseingriff mit der Innenfläche des Behälters 10
steht. Darüber hinaus hat bei der Abwärtsbewegung des Kolbens die obere Lippe 14 eine Abkrat/wirkung,
womit die Innenfläche des Behälters 10 von eventuell anhaftenden Resten, die von der Lippe 13 zurückgelassen
wurden, noch besser gereinigt wird.
Die Sehlit/e 16 sind so eng. daß sie wirksam da*.
Eindringen von Fibrinfäden und Blut/eMen verhindern,
welche gegebenenfalls an der Lippe 13 vorbeigelangt sind und sonst mit der leichten Phase nach oben in den
obersten Abschnitt des Behälters 10 gelungen wurden
Man cikenni, üali bei Ikuidigung der Abwiirtibcws,
gung des Kolbens_12 sich eine wirksame Abdichtung
zwischen den beiden Phasen ergibt, einerseits durch die
geschlossene Wandung mit der Lippe 13, die die
schwere Phase 17 gegen das Fluid im Raum rings um die Wandung 15 trennt, und andererseits durch die eine
Filterwirkung aufweisende Wandung 15 und die sie umschließende Lippe 14, mit der die leichte Phase 18
von der geringen Fluidmenge rings um Wandung 15 getrennt ist Demgemäß erkennt man, daß die !eichte
Phase 18 zweifach gefiltert wird, d. h. zum ersten Mal bei Vorbeilauf an der Lippe 13 und ein zweites Mal bei
Durchgang durch die permeable Wandung 15.
Die Ausführungsform nach Fig.2 bis 4 ist sehr ähnlich der Ausführungsform nach Fig. 1, jedoch mit
der Abweichung, daß hier (Fig.2—4) der topfförmige
Kolbenbereich 12 als integraler Teil eines Sammelröhrchens 20 geringfügig kleineren Außendurchmessers
gebildet ist, als dem inneren Durchmesser des Behälters 10 entspricht.
Auch in dieser Ausführungsform ist die zylindrische Wendung 15, die sich zwischen den beiden Lippen 13
und 14 erstreckt, permeabel dahingehend, daß — wie
man in den Zeichnungen erkennt — sie mit einer Mehrzahl von in Axialrichtung lang"· -treckten durchgehenden
sehr engen Schlitzen 16 verseilen ist. Wie man
im Querschnitt durch den topfförmigen Kolbenbereich 12 gemäß Fig.4 erkennt, haben die Schlitze 16 etwa
dreieckigen Querschnitt, so daß sich nur eine sehr enge Einlaßöffnung für das einströmende Serum oder Plasma
ergibt, während sich die Schlitze radial nach innen erweitern, einerseits, um ein Zusetzen zu verhindern und
andererseits, was gegebenenfalls noch wichtiger ist. um das einfache Zurückziehen des We. kzeugteils zu
ermöglichen, das bei der Herstellung des topfförmigen Kolbens für die Ausbildung der Innenform verwendet
wird.
In dieser Ausführungsform erstreckt sich von dem oberen Rand des topfförmigen Kolbens 12 ein
Sammelröhrchen 20, das einstückig an den Kolben 12 angeformt ist und einen etwas kleineren Außendurchmesser
besitzt, als dem Innendurchmesser des Behälters 10 entspricht. Das Röhrchen 20 besitzt ein offenes linde
und kann außen einen oder mehrere Umfangsflansche 21 aufweisen zum Führen des Röhrchens bei seiner
Abwärtsbewegung in dem Behälter 10. oder es können auch axiale Rippen für den gleichen Zweck vorgesehen
sein. Ferner kann das Röhrchen 20 mit einem oder mehreren Anschlägen verschen sein, etwa einem
Ringflansch 22. der sich an das obere Ende des Behälters 10 anlegt, um zu verhindern, daß das Sammelröhrchen
20 in den Behälter 10 tiefer als eine vorbestimmte Strecke eingeschoben wird. Vorzugsweise hat das
Sammelröhrchen 20 an seinem oberen Ende eine entsprechend ausgebildete Kappe 23. die so ausgelegt
ist. daß man ohne weiteres eine Nadel einführen kann, um die gewünschte Prob^menge der leichteren Phase
für die · fitere Analyse entnehmen /u können.
Wie man F i g. 3 und 4 entnimmt, sind die Rippen 24.
zwischen denen die engen Schlitze 16 ausgebildet
werden, verhältnismäßig dünn. Aus diesem Grunde kann es vorteilhaft -iein. die Wandung 15 mit mindestens
einem ununterbrochenen Unifangsflansch 25 zwischen den Enden der R.ppen 24 /u versehen, um eine
Dcfurmation der Rippen 24 /u verhindern, die sonst so
weit gehen konnte, daß die Fillet wirkung der Wandung
15 gefährdet wurde
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Trennen von Blut in eine schwere und eine leichte Phase mit einem rohrförmigen
Behälter für die Blutprobe und einem in den Behälter einschiebbaren Kolben, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (12) topfförmig mit geschlossenem Boden (i3a) ausgebildet ist, von
dem aus sich eine erste Dichtlippe (13) radial erstreckt, die jedoch aus einem solchen flexiblen
Material ist, daß sie die leichte Phase in einen Ringraum um die Kolbenwandung (15) durchläßt,
und daß der Kolben (12) im axialen Abstand oberhalb der Dichtlippe (13) eine zweite Lippe (14)
aufweist, die im Dichteingriff mit der Innenfläche des ι5
rohrförmigen Behälters (10) steht, und die Kolbenwandung (15) zwischen den Lippen (13, 14)
permeabel ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichor',
daß die Kolbenwandung (15) durchgehende. sieb in Axialrichtung erstreckende Schlitze (16)
aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (16) sich vom äußeren
Durchtrittsspalt (löa^nach innen erweitern.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben ξ12) als unteres, einstückig
ausgeformtes Ende eines nach oben offen endenden Sammelröhrchens (20) ausgebildet ist.
30
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