DE2637231B2 - Vorrichtung zum Pressen keramischen Pulvers zu topfartigen Formkörpern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Pressen keramischen Pulvers zu topfartigen Formkörpern mit in einem Boden umi tiner dazu im wesentlichen senkrecht stehenden Seitenwand, bestehend aus einem die Außenfläche des Bodens formenden Oberstempel und einer die Innenfläche des Formkörpers formenden Unterform sowie einem die Außenform der Seitenwand r> bestimmenden, in sich geschlossenen Mantel aus einem elastisch verformbaren Material, der von einem Ringkanal umgeben und mittels einer Druckmittelquelle nach innen unter Druck setzbar ist.

Bei einer aus der FR-PS 21 90 046 bekannt geworde- ίο nen Presse dieser Art wird mit Hilfe des Oberstempels die über einen festen Unterstempel eingefüllte Masse zusammengedrückt, wobei ein die Außenform der Seitenwand bestimmender Mantel von außen her unter Druck gesetzt werden kann.

Eine solche Anordnung stößt aus mehreren Gründen auf Bedenken.

Einmal muß für den Weg des Mantels nach innen entsprechender Platz vorgesehen werden, der sich nur dann nicht mit überstehendem keramischen Pulver füllt ^r>o und die Bewegung des Mantels und damit die Verdichtung sowie das Entformen behindert, wenn die Bewegung des Stempels und das Aufblähen des Mantels exakt aufeinander abgestimmt sind. Außerdem ist bei einer solchen Anordnung eine gleichmäßige Verdich- ^r>^r> tung des zu erstellenden Formkörpers auch wegen des fehlenden Preßdrucks von unten nicht gewährleistet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Presse der genannten Gattung so auszubilden, daß ein allseitig weitgehend gleichmäßiger Preßdruck und m> zugleich mit einfachen Mitteln ein leichtes und für Formkörper und Formmantel schonendes Entformen möglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der den Mantel umgebende Ringkanal mit der b<> Druckmittelquelle für die Beaufschlagung einer die Unterform abdeckenden Membran in Verbindung steht und in einer vom Mantel getrennten Ringmembran ausgebildet ist

Es erfolgt bei der erfindungsgemäßen Presse somit eine funktioneile Verknüpfung zwischen dem von unten und von den Seiten her auf den Formkörper einwirkenden Druckmitteldruck bezüglich des Preßaber auch des Entformungsvorganges.

Aus der FR-PS 9 58 393 ist es zwar bereits bekannt, die Unterform mit einer elastischen, unter den Druck eines Druckmittels setzbaren Membran zu überziehen, jedoch ist hier das Problem der Entformung des gepreßten Gegenstandes nicht gelöst Der gepreßte Gegenstand muß nämlich mit der Außenfläche seiner Seitenwand längs des in. sich geschlossenen Mantels verschoben werden, was, insbesondere wenn es sich um Gegenstände aus sehr hartem pulverförmigen Material, wie SiC handelt zu einem raschen Verschleiß des Mantelkörpers führt Neben diesem Verschleiß ergeben sich darüber hinaus erhebliche mechanische Ausstoßkräfte, die die Leistungsaufnahme der Presse in unerwünschter Weise vergrößern.

Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Presse dadurch weitergebildet daß der Mantel an einer Innenfläche im Bereich der Höhe der Seitenwand des fertigen Formkörpers im entspannten Zustand einen Rücksprung aufweist Eine solche Ausbildung ist insbesondere dann empfehlenswert wenn der Mantel aus einem Kunststoff oder Kautschuk mit hoher Shorehärte besteht Setzt man nämlich den Mantel bei einer solchen Konstruktion von außen her unter den Druck des Druckmittels, so bildet er zuerst diesen Rücksprung zurück, so daß eine glatte Fläche entsteht gegen die sich das pulverförmige, von der die Unterform überdeckenden Membran her unter Druck gesetzte Material anlegt Beim Nachlassen des Druckes stellt sich dieser Rücksprung wieder ein und gibt für den fertigen Formkörper ausreichendes Spiel zur Entformung.

Man kann den Mantel auch aus Stahl herstellen, weil Stahl ebenfalls ein elastisch verformbares Material darstellt. In diesem Falle erübrigt vieh die Ausbildung eines solchen Rücksprunges. Gleiches gilt selbstverständlich für andere Metalle oder Metallegierungen mit Eigenschaften, die denen von Stahl verwandt sind.

Die Zeichnungen zeigen in

F i g. 1 einen Schnitt durch Oberstempel und Unterform einer Presse in der erfindungsgemäßen Ausführung, und zwar in der Füllstellung;

Fig. la einen Ausschnitt entsprechend dem Bereich A der F i g. 1;

F i g. 2 Oberstempel und Unterform einer Presse in der erfindungsgemäßen Ausführung in Preßstellung;

Fig.2a einen Ausschnitt entsprechend dem Bereich öder Fig. 2 und in

F i g. 3 den Bereich B entsprechend F i g. 2, jedoch kurz vor der Entnahme des fertiggepreßten Formkörpers.

In F i g. I ist mit 1 die Formplatte eines allgemein mit 2 bezeichneten Oberstempels angedeutet, die von einem federnd gelagerten Außenring 3 umgeben ist. Der Oberstempel 2 kann auf eine feststehende Unterform 4 abgesenkt werden, nachdem die zu pressende keramische Masse 5 eingefüllt und entsprechend vorprofiliert worden ist. Die Unterform 4 enthält eine Membran 6, die im Ausschnitt deutlich in Fig. la zu erkennen ist. Diese Membran 6 kann über eine Leitung 7 unier den Druck eines vorzugsweise flüssigen Druckmittels gesetzt werden.

Außerdem ist ein Mantel 8 vorgesehen, der von einem Ringkanal 9 umgeben ist, welcher über Leitungen 10, 11

mit der Zuleitung 7 für das Druckmittel in Verbindung steht Der Ringkanal 9 ist beim wiedergegebenen Ausführungsbeispiel in einer Ringmembran aus einem Material ähnlich dem Material der Membran 6 ausgebildet und ist außerdem durch einen Stützkörper 12 offengehalten.

Wie man aus Fig. la erkennen kann, weist der Mantel 8 auf seiner Innenseite einen Rücksprung 13 auf. Dieser Rücksprung 13 verformt sich beim Anlegen des Druckmittels zu einer geraden Fläche, so daß die Außenfläche des Formkörpers 14 entsprechend glatt und geradlinig ausgebildet wird. Er kehrt in seine Ausgangsform nach dem Ablassen des Druckes wieder zurück, so daß der fertige Formkörper 14 ohne Schwierigkeiten freigegeben wird.

Fig.2a zeigt die Preßstellung und zeigt auch den verschwundenen Rücksprung 13 am Mantel 8. Aus Fig.3 erkennt man dieses Wiederauftauchen des Rücksprungs 13 und auch die Tatsache, daß der fertige Formkörper 14 völlig frei liegt und nach dem Wegfahren des Oberstempels 2 ohne Schwierigkeiten beispielsweise mit Hilfe eines Saughebers aus der Presse entnommen werden kann.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Pressen keramischen Pulvers zu topfartigen Formkörpern mit einem Boden und einer dazu im wesentlichen senkrecht stehenden ϊ Seitenwand, bestehend aus einem die Außenfläche des Bodens ausformenden Oberstempel und einer die Innenfläche des Formkörpers formenden Unterform sowie einem die Außenform der Seitenwand bestimmenden, in sich geschlossenen Mantel aus ι ο einem elastisch verformbaren Material, der von einem Ringkanal umgeben und mittels einer Llruckmittelquelle nach innen unter Druck setzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der den Mantel (8) umgebende Ringkanal (9) mit der Druckmittelquelle (7) für die Beaufschlagung einer die Unterform abdeckenden Membran (6) in Verbindung steht und in einer vom Mantel (8) getrennten Ringmembran ausgebildet ist

2. Vom'etiUing nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (8) an seiner innenfläche im Bereich der Höhe der Seitenwand des fertigen Formkörpers (14) im entspannten Zustand einen Rücksprung (13) aufweist

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