DE2636575B2

DE2636575B2 - Schaltangsanordnung zum Abbremsen von bandförmigen Aufzeichnungsträgern

Info

Publication number: DE2636575B2
Application number: DE19762636575
Authority: DE
Inventors: Hubert Dipl.-Ing. 8033 Krailling Schlossbauer
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1976-08-13
Filing date: 1976-08-13
Publication date: 1978-09-21
Also published as: DE2636575A1; DE2636575C3

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum Abbremsen von bandförmigen Aufzeichnungsträgern, insbesondere Magnetbändern in Magnetbandkassetten, bei der der Aufzeichnungsträger mit hoher Umspulgeschwindigkeit zwischen zwei Bandwikkeln bewegt wird, bei der jeder Bandwickel mit einem Antriebsmotor versehen ist und bei der eine Verstärkereinrichtung vorgesehen ist, die dem Antriebsmotor des gezogenen Bandwickels einen den Bandwickel abbremsenden Gegenstrom zuführt, dessin Dauer von der an einem der Antriebsmotoren erzeugten Spannung gesteuert wird.

Um den bei der Umschaltung von Magnetbandgeräten von Vorlauf auf Rücklauf notwendigen Abbremsvorgang vorzunehmen, sind mechanische Vorrichtungen (DE-AS 19 11 224) bekannt, bei denen mit Hilfe von mit Bremsfilzen belegten Bremsarmen die Bandwickel aufnehmende Spulenteller abgebremst werden. Derartige Bremsvorrichtungen müssen sehr genau auf die entsprechenden Erfordernisse abgestimmt sein, um ein ruckartiges Zerren oder beim Ausschalten die Bildung von Schlaufen zu vermeiden. Die mechanischen Bremsvorrichtungen sind aufgrund ihrer Ausmaße entsprechend träge, außerdem teuer in der Fertigung. Der durch den Bremsvorgang hervorgerufene Antrieb an den Bremsflächen erfordert außerdem eine beständige Wartung.

Aus der DE-OS 23 15 118 ist eine Schaltungsanordnung zum Abbremsen von bandförmigen Aufzeichnungsträgern aus hoher Umspulgeschwindigkeit bekannt, bei der nach dem Abschalten des den ziehenden Bandwickel antreibenden Antriebsmotors die Spannungsänderungen an diesem Antriebsmotor erfaßt werden und bei der entsprechend diesen Spannungsänderungen dem Antriebsmotor des gezogenen Bandwikkels ein den Bandwickel abbremsender Gegenstrom zugeführt wird.

Eine Schaltungsanordnung zum schnellen Abbremsen des Antriebsmotors eines Magnetbandgerätes ist aus der DE-OS 24 18 174 bekannt. Bei dieser Schaltungsanordnung wird der Antriebsmotor unmittelbar nach dem Abschalten gegenläufig erregt. Die Schaltungsanords nung betrifft die Bewegung des Magnetbandes während eines Aufzeichnungs- oder Wiedergabevorgangs und nicht das Umspulen des Magnetbandes mit hoher Umspulgeschwindigkeit Getrennte Antriebsmotoren für die beiden Bandwickel sind bei der bekannten Schaltungsanordnung nicht vorgesehen.

Die DE-OS 14 24 469 und die DE-OS 22 59 497 beschreiben Schaltungsanordnungen zum Konstanthalten des Bandzugs von Magnetbändern. Die Regelung des Bandzugs erfolgt durch die Erzeugung des Gegendrehmoments in dem dem gezogenen Bandwikkel zugeordneten Antriebsmotor. Für ein Abbremsen des Magnetbandes nach einem schnellen Vor- und Rücklauf sind diese bekannten Schaltungsanordnungen nicht vorgesehen und nicht geeignet

Aufgabe der Erfindung ist es, für ein Magnetbandgerät eine Schaltungsanordnung bereitzustellen, die ein sicheres, schnelles und ruckfreies Abbremsen des Magnetbandes aus hoher Umspulgeschwindigkeit ermöglicht Unter weitgehender Vermeidung mechanischer Vorrichtungen sollen dabei die beim Abschalten der Antriebsmotoren in den Antriebsmotoren ablaufenden elektrischen Vorgänge ausgenutzt werden.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daP an dem Eingang der Verstärkereinrichtung einerseits eine an dem dem gezogenen Bandwickel zugeordneten Antriebsmotor erzeugte, der Drehzahl proportionale erste Spannung und andererseits ein mittels eines Differenzierglieds beim Abschalten des dem ziehenden Bandwickel zugeordneten Antriebsmotors erzeugte impulsförmige zweite Spannung, die dieselbe Polarität wie die erste Spannung aufweist, zugeführt wird, und daß die Größe des von der Verstärkereinrichtung abgegebenen Gegenstroms der Summe der beiden Spannungen entspricht.

Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung hat den Vorteil, daß damit ein Magnetbandgerät verschleißfrei aus hoher Umspulgeschwindigkeit abgebremst werden kann. Der Bremsvorgang verläuft absolut ruckfrei und ist in weniger als 200 msec beendet.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden beispielsweise näher beschrieben. Die Figur zeigt ein Prinzipschaltbild der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung.

Eine in einem Magnetbandgerät zur Aufzeichnung digitaler Daten befindliche Magnetbandkassette 1 wird bei der Wiedergabe und beim Aufzeichnen mit Hilfe eines hier nicht dargestellten Capstanantriebes angetrieben. Zum Umspulen der Bandwickel wird der Capstanantrieb abgeschwenkt und die Bandwickel über gesonderte Antriebsmotoren 2 und 3 bewegt.

In der Figur sind dabei die Motoren 2 und 3 so geschaltet, daß sich das Magnetband im Rücklauf in der angegebenen Pfeilrichtung bewegt Selbstverständlich ist es durch einfaches Umschalten der beiden Antriebsmotoren 2 und 3 auch möglich, die angegebene Schaltungsanordnung entgegen der Pfeilrichtung in Vorlaufrichtung zu betreiben.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird im folgenden nur das Umspulen in Rücklaufrichtung und das zugehörige Abbremsen beschrieben. Für den Vorlauf gilt dabei das Äquivalente. Im Rücklaufbetrieb wird mit Hilfe des Wickelmotors 2 das Magnetband in der

angegebenen Pfeilrichtung bewegt. Der gezogene Wickelmotor 3 erzeugt dabei eine seiner Drehzahl proportionale EMK., die in dem Antriebsmotor 3 ein der Betriebsrichtung entgegengerichtetes Wickelmoment verursacht Dieses Moment wird durch die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung noch verstärkt. Damit ist es möglich, die Bandgeschwindigkei: beim Umspulen kleiner als 5 m/sec zu haltea

Die von dem gezogenen Antriebsmotor 3 erzeugte EMK fließt über einen aus Widerständen 4 und 5 bestehenden Spannungsteiler einem als Emitterfolger aufgebauten Transistorverstärker aus den Transistoren 6 und 7 zu. Durch die EMK werden die Transistoren 6 und 7 so gesteuert, daß über einen Widerstand 8 aufgrund eines im Rücklaufbetrieb geöffneten Schalters 9 ein ein Gegenmoment mit gezogenen Antriebsmotor 3 erzeugender Strom fließen kann.

Zum Abbremsen des Magnetbandes aus hoher Umspulgeschwindigkeit wird der Schalter 9 geschlossen und ein den Antriebsmotor 2 mit den Gleichstromspannungsquellen 10 und U verbindender Schalter 12 geöffnet Durch öffnen des Schalters 12 entsteht an einem als Differenzierglied arbeitenden Kondensator 13 ein Spannungssprung, der über eine Diode 14 der Basis des Eingangstransistors 6 zusätzlich zu der EMK des gezogenen Motors 3 aufgeschaltet wird. Entsprechend dem durch den Kondensator 13 differenzierten Spannungssprung regelt der Transistor 6 nun über den Transistor 7 den Gegenstrom im gezogenen Motor 3 sprungförmig hoch und bremst dadurch das Magnetband 1 innerhalb von etwa 200 ms verschleißfrei ab.

ίο Dabei dauert der durch den gezogenen Motor 3 fließende Stromimpuls so lange, bis sowohl das Differenziersignal am Kondensator 13 als auch die im gezogenen Motor 3 wirkende EMK abgeklungen sind. Der Abbremsvorgang ist damit ein Regelvorgang, der von der eigenen Drehzahl beeinflußt wird und der ein absolut verschleiß- und ruckfreies Abbremsen des Magnetbandes aus hoher Umlaufgeschwindigkeit in sehr kurzer Zeit ermöglicht

Die in der Schaltungsanordnung zusätzlich noch angeordneten Widerstände 15, 16, 17 and 18, deren Funktionen hier nicht näher ausgeführt sind, dienen in bekannter Weise zu;.i Abgleich.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentanspruch:

Schaltungsanordnung zum Abbremsen von bandförmigen Aufzeichnungsträgern, insbesondere Magnetbändern in Magnetbandkassetten, bei der der Aufzeichnungsträger mit hoher Umspulgeschwindigkeit zwischen zwei Bandwickeln bewegt wird, bei der jeder Bandwickel mit einem Antriebsmotor versehen ist und bei der eine Verstärkereinrichtung vorgesehen ist, die dem Antriebsmotor des gezogenen Bandwickels einen den Bandwickel abbremsenden Gegenstrom zuführt, dessen Dauer von der an einem der Antriebsmotoren erzeugten Spannung gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Eingang der Verstärkereinrichtung (6,7) einerseits eine an dem dem gezogenen Bandwickel zugeordneten Antriebsmotor (3) erzeugte, der Drehzahl proportionale, erste Spannung und andererseits ein mittels eines Differenzierglieds (13,15) beim Abschalten des dem ziehenden Bandwickel zugeordneten Antriebsmotors (2) erzeugte impulsförmige zweite Spannung, die dieselbe Polarität wie die erste Spannung aufweist, zugeführt wird und daß die Größe des von der Verstärkereinrichtung (6, 7) abgegebenen Gegenstroms der Summe der beiden Spannungen entspricht.