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Vorrichtung zum Abtrennen von Schnee- und/
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oder Eisüberhängen oder dgl. im Gebirge Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Abtrennen von Schnee- und/oder Eisüberhängen oder dgl. im'Gebirge.
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Gerade die Schnee- und/oder Eisüberhänge sind im Gebirge die Gefahrenstellen,
die leicht zu Lawinen führen können.
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Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, diese Gefahrenstellen in
Gebirge gezielt zu beseitigen.
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So ist es bekannt, Schnee- und/oder Eisüberhänge durch eingebrachte
Sprengladungen abzutrennen. Diese Art der Abtrennung ist jedoch nicht überall durchführbar,
da oft gerade diese Stellen im Gebirge nicht zugänglich sind.
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Außerdem ist das Anbringen von Sprengladungen mit der Gefährdung der
ausführenden Personen verbunden, da sich gerade dabei oft schon Teile des Schnee-
und/oder Eisüberhanges lösen können und so zu Lawinen führen.
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Man hat auch schon versucht, Schnee- und/oder Eisüberhänge durch explodierende
Geschosse oder dgl. aus der Ferne abzutrennen. Diese Art der abtrennung mit Geschossen
ist mit erheblichen Gefahren verbunden, da die Ziele oft klein sind und beim Verfehlen
zu jillikontrollierbaren Einschlägen in ganz anderen Gebieten führen.
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Rs sind auch schon an besonders gefährdeten Stellen Rüttelvorrichtungen
eingebaut worden, die zur Abtrennung der aufliegenden Schnee- und/oder Eisüberhänge
betätigt werden.
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Eine derartige Vorrichtung ist aufwendig, erfordert eine erhebliche
Leistung und ist daher nur an leicht zugänglichen Stellen mit entsprechendem Leistungsangebot
einsetzbar.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Abtrennen von Schnee-
und/oder Eisüberhängen oder dgl. im Gebirge zu schaffen, die selbst an schwer zugänglichen
Stellen ohne Gefährdung der ausführenden Personen eingesetzt werden kann.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
an bzw. in einem Hubschrauber mindestens eine Strahl düse, eine Druckpumpe und ein
Vorratsbehälter angebracht bzw.
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untergebracht sind, wobei die Strahldüse über die Druckpumpe mit dem
Vorratsbehälter verbunden ist. Mit-dem Hubschrauber können die Schnee- und/oder
Eisüberhänge so angeflogen werden, daß sie mit dem aus der Strahldüse austretenden
Strahl ohne Gefährdung des Hubschraubers, seiner Besatzung und dem Bedienungspersonal
abgetrennt werden können. Dazu braucht der Hubschrauber nur mit der aufgezählten
Zusatzausrüstung versehen werden, was durchaus erst im Bedarfsfall vorgenommen
werden
kann, um den normalen Anwendungsfall des Rubschraubers nicht einzuschränken.
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Damit der aus der Strahldüse austretende Strahl möglichst nahe an
den abzutrennenden Schnee- und/oder Eisüberhang herangebracht werden kann, ist nach
einer Ausgestaltung vorgesehen, daß die Strahldüse am Ende eines ausfahrbaren Teleskoprohres
angeordnet ist. Die Ausführung-ist vorzugsweise so, daß zumindest dieses Teleskoprohr
außerhalb des Hubschraubers angebracht ist. Dieses Teleskoprohr kann z.B. im Bereich
der Tür des Hubschraubers am Boden des Hubschraubers befestigt sein. Um bei in der
Buft stehendem Hubschrauber den Arbeitsbereich mit dem Teleskoprohr zu erweitern,
ist nach einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, daß das Teleskoprohr allseitig
schwenkbar festgelegt ist.
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Das Teleskoprohr it dabei über manuell betätigbare Stelleinrichtungen
verstell- und verschwenkbar. Diese Stelleinrichtungen sind vom Hubschrauber aus
bedienbar.
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Nach einer Ausführungsform ist die Auslegung so, daß die Strahldüse
als Druckwasserstrahldüse ausgebildet ist, die über eine Druckwasserpumpe mit einem
Flüssigkeitsvorrats behälter verbunden ist. Der unter hohem Druck stehende Wasserstrahl
bringt im Bereich des Auftreffens den Schnee und/ oder das Eis zum Schmelzen, so
daß in die tberhänge von oben und der Seite her Kanäle eingeschnitten werden. Aufgrund
des Eigengewichtes wird bei entsprechend großem und tiefem Xanal die überhängende
Masse abbrechen.
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Die Wirkung des Strahles wird dadurch erhöht, daß die in dem Vorratsbehälter
untergebrachte Flüssigkeit erwärmt wird. Dazu ist vorgesehen, daß an bzw. in dem
Vorratsbehälter eine Heizeinrichtung angebracht bzw. untergebracht ist.
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Eine Verbesserung läßt sich auch dadurch erreichen, daß die Druckwasserstrahldüse
mit mindestens einem Gasinjektor versehen ist, der mit einer Druckluftpumpe verbunden
ist, die ebenfalls an bzw. in dem Hubschrauber angebracht bzw. untergebracht ist.
Dem Strahl wird dabei automatisch luft beigemischt, die beim Passieren der Strahldüse
dem Strahl beigemischt wird. Anstelle der Zuluft kann auch ein Gas beigemengt werden,
das die Eisbildung der ausgespritzten Blüssigkeit reduziert bzw. verlangsamt. Dieselbe
Wirkung läßt sich auch mit der Beimengung von anderen flüssigen Zusatzmitteln erreichen.
Dazu ist dann vorgesehen, daß die Druckwasserstrahldüse mit mindestens einem Injektor
versehen ist, der über eine Druckpumpe mit einem Zusatzmittelbehälter verbunden
ist, der mit der Druckpumpe ebenfalls an bzw. in dem Hubschrauber angebracht bzw.
untergebracht ist.
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Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
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fm unteren Teil der Zeichnung ist ein typischer Schneeüberhang 21
gezei$, der sich oft als Schneewehe an einer ausladenden Stelle des Berges bildet.
Dieser Schneeüberhang 21 stellt für das dem Tal zugekehrte Berggebiet unterhalb
des Schneeüberhanges 21 eine permanente Gefahrenstelle dar.
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Mit der Vorrichtung nach der Erfindung kann dieser Schneeüberhang
21 nun gezielt und gefahrlos abgetrennt werden.
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Dazu wird als Trägerfahrzeug ein handelsüblicher Hubschrauber 10 mit
dem Flügelrotor 11 und dem Beitwerkrotor 12, sowie dem Fahrwerk 13 und dem Schwanzstützrad
14 verwendet.
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In dem Hubschrauber 10 ist ein Blüssigkeitsvorratsbehälter 16 untergebracht,
der mit Wasser gefüllt ist. Dieser Flüssigkeitsvorratsbehälter 16 kann über eine
Heizeinrichtung beheizt werden, damit das Wasser eine höhere Temperatur annimmt.
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Von dem Flüssigkeitsvorratsbehälter 16 führt eine Saugleitung zu einer
I)ruckwasserpumpe 17, die das Wasser aus dem Flüssigkeitsvorratsbehälter 16 ansaugt
und unter hohem Druck an ein Teleskoprohr 18 weitergibt. Am Ende des Deleskoprohres
18 ist eine Druckwasserstrahldüse 23 angebracht.
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Das Teleskoprohr 18, das im Bereich der Tür 15 außerhalb des Hubschraubers
10 angebracht ist, kann über manuelle Stelleinrichtungen aus- und eingefahren, sowie
allseitig verschwenkt werden, wie die Elemente 19 andeuten. Diese Elemente 19 können
in einem Bedienungspult untergebracht sein, das im Hubschrauber 10 untergebracht
ist. Dabei können im Bedienungspult auch die übrigen Bedienungsorgane zum Ein- und
Ausschalten der Druckwasserpumpe und zur Einstellung des Druckes für den über die
Druckwasserstrahldüse abgegebenen Strahl 20.
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Der Hubschrauber 10 wird in eine freistehende Arbeitsstellung über
oder seitlich des Überhanges 21 geflogen und dann wird das Teleskoprohr 18 ausgefahren.
Mit dem abgegebenen Strahl 20 wird ein Kanal 22 in den tberhang 21 eingeschnitten,
der schließlich zum Abbrechen der Uberhangmassen fuhrt.
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Es bleibt noch zu erwähnen, daß selbstverständlich die Anbringung
des Vorratsbehälters 16, der Druckpumpe 17 und des Teleskoprohres 18 auch konstruktiv
anders gewählt werden kann. Die Strahldüse 23 kann auch über eine flexible Zuleitung
an der Druckpumpe 17 angeschlossen sein und bis auf den Überhang 21 abgesenkt werden.
Dabei ist dann im Bereich der Strahldüse 23 nur dafür Sorge zu tragen, daß die Strahlrichtung
nach unten gerichtet bleibt, was durch entsprechende Gewichte an der Strahldüse
erreicht werden kann.
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Dem Strahl 20 kann Gas oder ein Zusatzmittel beigemengt werden, das
das Vereisen der ausgespritzten Flüssigkeit verzögert. Dazu wird im Bereich der
Strahldüse ein Injektor angebracht, der über eine eigene Druckpumpe mit einem Zusatzmittelbehälter
verbunden ist. Auf diese Weise wird das Gas bzw. das flüssige Zusatzmittel fein
zerstäubt dem Flüssigkeitsstrahl beigemengt.