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Zargenverbindung
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Die Erfindung betrifft eine Verbindung von auf Gehrung geschnittenen
Schenkeln einer Zarge, insbesonderer einer dreiteiligen Türzarge, mit zwei im Gehrungbereich
nahezu über die ganze Breite des Zargenprofils ineinandergreifenden Klemmplatten,
die an den Zargenschenkeln befestigt sind.
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Eine solche Verbindung ist aus der DT-PS 2 107 273 bekannt.
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In dieser bekannten Verbindung weist die Klemmplatte am senkrechten
Zargenschenkel vorstehende Klauen auf, die durch Ausnehmungen in der Klemmplatte
am waagerechten Zargenschenkel greifen können und mit ihren Vorderkanten auf der
Rückseite der Klemmplatte am waagerechten Zargenschenkel zur Anlage kommen können.
Der waagerechte Zargenschenkel weist ebenfalls vorstehende Klauen auf, die schräg
zur Zargenmitte hin gerichtet sind und mit ihren Vorderkanten auf der Rückseite
der Klemmplatte am senkrechten Zargenschenkel zur Anlage kommen.Beim Zusammenbau
werden die Zargenschenkel zunächst so gehalten, daß sie einen spitzen Winkel bilden.
Dann werden die Klauen der Klemmplatte am senkrechten Zargenschenkel von unten durch
die Ausnehmungen der Klemmplatte am waagerechten Zargenschenkel geführt, während
gleichzeitig die Klauen der Klemmplatte am waagerechten Zargenschenkel auf die Rückseite
der Klemmplatte am senkrechten Zargenschenkel gebracht werden. Wenn dann die Zargenschenkel
in
ihre Sollage gebracht werden, in der sie beispielsweise einen Winkel von 900 einschließen,
kommen die Vorderkanten der Klauen jeweils an der anderen Klemmplatte zur Anlage,
wodurch die Zargenschenkel korrekt auf Gehrung ausgerichtet werden sollen. Dabei
kann auch eine gewisse Klemmspannung erzeugt werden, die einem gegenseitigen Verschieben
der Zargenschenkel entgegenwirken soll.
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Die bekannten Verbindung ermöglicht die Montage oberflächenfertiger
Zargenschenkel an Ort und Stelle. Sie weist jedoch auch mehrere Nachteile auf. Waagerechten
Verschiebungen des waagerechten Zargenschenkels wirken beispielsweise allein die
Außenkanten der Klauen der Klemmplatte am waagerechten Zargenschenkel entgegen.
Wenn diese Außenkanten vor oder bei der Montage etwas verbogen werden, kann eine
genaue Justierung nicht mehr erreid#t werden. Selbst wenn diese Außenkanten fehlerfrei
sind, wirken waagerechten Verschiebungen des oberen Zargenschenkels nur die elastischen
Kräfte der Klauen der Klernmplatte am oberen Zargenschenkel entgegen. Dies bedeutet,
daß der waagerechte Zargenschenkel in der Gehrungsfuge proportional zur Belastung
verschoben werden kann.
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Eine saubere Zentrierung ist mit der bekannten Verbindung daher nur
schwer zu erreichen.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Verbindung besteht darin, daß
eine genaue Zentrierung der Zargenschenkel in zur Zargenebene senkrechter Richtung
nur dann erreicht wird, wenn die Ausnehmungen der einen Klemmplatte gleiche Breite
wie die Klauen der anderen Klemmplatte haben. Dies wiederum bedeutet, daß die Montage
verhältnismäßig kompliziert ist, da die Zargenschenkel nur in genau richtiger Lage
zusammengesteckt werden können. Um diese Erschwernis der Montagearbeiten zu beheben,
sind bei praktisch ausgeführten Verbindungen gemäß der DT-PS 2 107 273 die Ausnehmungen
deutlich breiter als die Klauen der anderen Klemmplatte. Dadurch wird zwar die Montage
erleichtert, es
wird jedoch der Nachteil in Kauf genommen, daß die
Verbindung keine genaue Justierung vornimmt, sondern in zur Zargenebene senkrechter
Richtung Sprünge in der Gehrungsfuge zuläßt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbindung der genannten
Gattung so auszubilden, daß sie zu genauer Justierung der Zargenschenkel in allen
Richtngen führt und dennoch leichte Montage ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die erste Klemmplatte
am Stoß des einen Zargenschenkels beidseitig mit dessen Profil abschließt, mittig
jedoch eine konisch zulaufende, kreisförmig umgebogene Zunge aufweist, die beim
Zusammenbau der Zargenschenkel über ein rohrförmiges Teil gerollt wird, dessen Radius
etwas kleiner als der Krümmungsradius der Zunge ist und das mittig an der zweiten
Klemmplatte am anderen Zargenschenkel angeordnet ist, daß beidseitig des rohrförmigen
Teils rechtwinklig verlaufende Flansche abgebogen sind, die beim Zusammenbau der
Zargenschenkel über die seitlichen Stöße der ersten Klemmplatte greifen, und daß
die Breite der Zunge an ihrer Basis praktisch gleich dem Abstand der Flansche in
Breitenrichtung ist.
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Beim Zusammenbau von Zargenschenkeln mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Verbindung werden die zu verbindenden Zargenschenkel zunächst unter spitzem Winkel
gehalten. In dieser Stellung wird das rohrförmige Teil in Anlage an der gekrümmten
Zunge gebracht. Dabei übergreifen die beiden Flansche neben dem rohrförmigen Teil
die Zunge an einer Stelle zwischen ihrer Basis und ihrer Spitze, d.h. an einer Stelle,
an der die Breite der Zunge merklich kleiner als der Abstand der Flansche in Breitenrichtung
ist. Während dieser Phase des Zusammenbaus besteht somit ein gewisses Breitenspiel,
das den Zusammenbau erheblich erleichtert. Danach wird der
Winkel
zwischen den Zargenschenkeln vergrößert, wobei die Zunge über das rohrförmige Teil
rollt bzw. gleitet.
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Währenddessen führen die Ränder der konischen Zunge die Flansche an
der zweiten Klemmplatte, da diese beim Abrollen in den Bereich zunehmender Breite
der konischen Zunge gelangen. Schließlich befinden sich die Flansche neben der Basis
der Zunge und hinter den seitlichen Stößen der ersten Klemmplatte. Wenn die beiden
Klemmplatten diese Relativstellung erreicht haben, sind sie aufgrund des Eingriffs
der Seitenränder der Flansche mit den Seitenrändern der konisch zulaufenden Zunge
in zur Zargenebene senkrechter Richtung korrekt justiert und aufgrund des Eingriffs
der Flansche mit den seitlichen Stößen der ersten Klemmplatte gegen Verschiebungen
in der Zargenebene gesichert.
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Die erfindungsgemäße Verbindung führt somit zu dauerhafter Halterung
aller Zargenteile in genau justierter Stellung, wobei zur Erleichterung der Montage
dennoch zunächst ein gewisses Spiel verfügbar ist. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen
Verbindung besteht darin, daß sie für alle gängigen Zargenbreiten geeignet ist oder
diesen zumindest durch einfaches seitlichen Beschneiden angepaßt werden kann, da
die erfindungsgemäße Verbindung in der Regel mittensymmetrisch ausgebildet ist.
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In vorteilhafter Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
die erste Klemmplatte an einem aufrechten Zargenschenkel und die zweite Klemmplatte
am waagerechten Zargenschenkel befestigt ist. Im Hinblick auf die begrenzte Baubreite
von Türen hat sich eine solche Anorndung als günstiger als die umgekehrte Anordnung
erwiesen.
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Ferner ist in vorteilhafter Ausbildung der Erfindung vorgesehen, daß
die Flansche, die Zunge und das rohrförmige Teil so dimensioniert sind, daß die
beiden Klemmplatten beim Zusammenbau nur gegen elastischen Widerstand von Zunge
und
rohrförmigem Teil in ihre Sollage gebracht werden können. Durch
diese Ausbildung wird erreicht, daß beim Abrollen der Zunge auf dem rohrförmigen
Teil eine zunehmend größere elastischen Spannung erzeugt wird, die in-der Endlage,
beispielsweise bei 900, ihren Größtwert hat und der formschlüssigen Verbindung eine
kraftschlüssige Komponente hinzufügt, die einerseits die Gehrungsfuge vollständig
zu schließen in der Lage ist und andererseits Stoßbeanspruchungen und Schwingungen
aufnehmen kann, ohne daß dadurch die Gehrungsfuge geöffnet wird. Die Krümmung der
Zunge erstreckt sich vorzugsweise über einen Winkelbereich von ungefähr 900.
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Die Fertigung der erfindungsgemäßen Verbindung kann ferner dadurch
erleichtert werden, daß die zweite Klemmplatte als zusammenhängendes Blechteil ausgebildet
ist, bei dem das rohrförmige Teil durch Einrollen eines Streifens geringerer Breite
erzeugt wurde.
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Weitere Vorteil und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer Ausführungsform der ersten Klemmplatte; Fig. 2 eine Seitenansicht
der ersten Klemmplatte gemäß Fig. 1; Fig. 3 eine Ansicht einer Ausführungsform der
zweiten Klemmplatte; Fig. 4 eine Seitenansicht der zweiten Klemmplatte gemäß Fig.
3; Fig. 5 einen Schnitt durch ein Ende eines senkrechten Zargenschenkels mit daran
befestigter erster
Klemmplatte, die im Schnitt gemäß A-A in Fig.
1 dargestellt ist; Fig. 6 einen Schnitt durch ein Ende eines waagerechten Zargenschenkels
mit daran befestigter zweiten Klemmplatte, die im Schnitt gemäß B-B in Fig. 3 dargestellt
ist; und Fig. 7 eine den Fig. 5 und 6 entsprechende Schnittdarstellung bei zusammengefügten
Zargenschenkeln.
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In den Fig. 1 und 2 ist die bevorzugte Ausführungsform der ersten
Klemmplatte 5 dargestellt. Diese Klemmplatte besteht im wesentlichen aus einem rechtwinkligem
Abschnitt 8, von dessen Langseite in der Mitte eine Zunge 6 ausgeht, die zunächst
in gleicher Ebene wie der Abschnitt 8 verläuft.
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Wie insbesondere Fig. 1 zeigt, läuft diese Zunge konisch zu, d.h.
ihre Breite nimmt von ihrer Basis aus in Richtung zu ihrer Spitze 9 ab. Der Bereich
vor der Spitze der Zunge ist kreisförmig umgebogen, wobei sich beim dargestellten
Ausführungsbeispiel diese Krümmung über einen Winkelbereich von ungefähr 900 erstreckt.
Beidseits der Zunge 6 weist die erste Klemmplatte 5 miteinander fluchtende Stöße
7 auf.
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In den Fig. 3 und 4 ist eine bevorzugte Ausführungsform der zweiten
Klemmplatte 17 dargestellt, die in ihrer Ausbildung der erstenKlemmplatte gemäß
den Fig. 1 und 2 angepaßt ist. Die dargestellte Klemmplatte 17 umfaßt einen rechtwinkligen
Abschnitt 20. In der Mitte der in den Fig. 3 und 4 linken Langseite des Abschnitts
20 ist am Abschnitt 20 ein rohrförmiges Teil angeformt, das hier als Rolle 18 bezeichnet
wird. Diese Rolle 18 ist durch Einrollen eines ursprünglich in der Ebene des Abschnitts
20 liegenden Streifens entstanden. Die Rolle 18 ist nicht geschlossen, sondern erstreckt
sich lediglich über einen Winkelbereich von 2700. Ihr Außenradius ist etwas kleiner
als der mittlere
Krümmungsradius der Zunge 6, so daß die Zunge
6 an der Rolle 18 bzw. umgekehrt gut abrollen kann. Auf der gleichen Seite des Abschnitts
20 wie die Rolle 18 sind beiderseits der Rolle Flansche19 angeformt. Diese Flansche
19 sind (bei Betrachtung in Fig. 4) nach unten umgebogen, während die Rolle 18 oberhalb
des Abschnitts 20 liegt.Diese Flansche 19 bilden mit dem Abschnitt 20 einen Winkel
von ungefähr 900. Zwischen den Flanschen 19 befindet sich eine Ausnehmung 21 (siehe
Fig. 3), deren Breite gleich dem Abstand der Flansche ist und an deren Basis sich
die Rolle 18 befindet.
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Die Breite dieser Ausnehmung 21 ist unter Berücksichtigung der Fertigungstoleranzen
gleich der Breite a der Zunge 6 an ihrer Basis, wobei allerdings die Basis der Zunge
in die Ausnehmung 21 hineinpassen muß.
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In Fig. 5 ist die vorstehend beschriebene erste Klemmplatte 5 nach
der Befestigung an einem senkrechten Zargenschenkel 2 dargestellt. Diese Befestigung
erfolgt auf beliebige bekannte Weise, beispieSweise mittels Punktschweißen. Die
Anbringung der ersten Klemmplatte erfolgt dabei so, daß deren Stöße 7 beidseitig
bündig mit dem Profil des Schenkels 2 liegen. Die Spitze 9 der Klemmplatte 5 weist
vom Schenkel 2 weg in Richtung zur Mitte der Zarge.
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Fig. 6 zeigt ein Ende eines waagerechten Zargenschenkels 1 mit daran
befestigter Klemmplatte 17. Die Befestigung der Klemmplatte 17 am Zargenschenkel
1 erfolgt ebenfalls auf beliebige bekannte Weise, beispielsweise durch Punktschweißen.
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Die Flansche 19 ragen über das Ende des Zargenschenkels vor, und zwar
um die Dicke des Abschnitts 8 der ersten Klemmplatte 5. Die Rolle 18 liegt im Inneren
des Profils des Zargenschenkels 1, und die Flansche 19 weisen mit ihren freien Enden
in Richtung zur Zargenmitte.
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Beim Zusammenbau bilden die Schenkel 1 und 2 zunächst einen spitzen
Winkel. In dieser Winkelstellung wird die Rolle 18
zur Anlage an
der Zunge 6 gebracht, während diese gleichzeitig in die Ausnehmung 21 zwischen den
Flanschen 19 eingeführt wird. An der Stelle der Zunge 6, an der diese zwischen den
Flanschen 19 in die Ausnehmung 21 eintritt, hat die Zunge 6 eine geringere Breite
als an ihrer Basis, so daß für dieses erste Zusammenfügen der Zargenschenkel ausreichendes,
die Montage erleichterndes Spiel besteht.
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Danach werden die Zunge 6 und die Rolle 18 aufeinander abgerollt,
bis die in Fig. 7 dargestellte Lage erreicht ist.
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In dieser Stellung hintergreifen die Flansche 19 die Stöße 7 der ersten
Klemmplatte 5, während gleichzeitig die Flanschwurzeln 22 (siehe Fig. 4) auf den
Stößen 7 aufsitzen. Dadurch ist der waagerechte Zargenschenkel 1 sowohl an Relativbewegungen
bezüglich des Zargenschenkels 2 nach rechts als auch nach unten (in Fig. 7) gesichert.
Diese Lagesicherung ist bis zum Brechen der Klemmplatten gewährleistet und hängt
nicht von der elastischen Auslenkung irgendwelcher Teile ab.
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Gleichzeitig wirkt jedoch eine elastische Spannkraft aufgrund des
Zusammenwirkens der Zunge 6 und der Rolle 18, die vorzugsweise in Verbindung mit
den Flanschen 19 so dimensioniert sind, daß sie die in Fig. 7 dargestellte Lage
nur bei elastischer Verformung sowohl der Rolle 18 als auch der Zunge 6 einnehmen
können. Die dadurch erzeugte zusätzliche Spannkraft drückt die Klemmplatten und
Zargenschenkel in die Sollage und sichert die gesamte Verbindung gleichzeitig gegen
Schwingungen und Stöße. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt darin, daß
die Erzeugung dieser elastischen Spannkraft einerseits und die formschlüssige Lagesicherung
der Zargenschenkel andererseits von jeweils verschiedenen Elementen bewirkt werden,
nämlich einerseits von der Zunge 6 in Verbindung mit der Rolle 18 und andererseits
von den Flanschen 19 in Verbindung mit den Stößen 7.
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Während des Abrollens der Zunge 6 auf der Rolle 18 bzw.
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umgekehrt ist ein zunehmend breiterer Bereich der konischen
Zunge
6 in die Ausnehmung 21 gelangt, wodurch die Klemmplatten und somit die Zargenschenkel
in zur Zargenebene senkrechter Richtung automatisch vollständig justiert worden
sind.
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Die Erfindung ist nicht auf das beschriebenen Ausführungsbeispiel
beschränkt, an dem zahlreiche Abwandlungen im Rahmen der Erfindung möglich sind.
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Patentansprüche: