DE2634605C3 - Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AnthrachinonInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon aus Naphthalin.
Es sind bereits Verfahren bekannt, nach denen man Anthrachinon aus Naphthalin herstellen kann. Neuere
Antlirachmon-Herstellungsverfahren auf dieser Basis
sind beispielsweise in der DE-OS 22 18 316 und der DE-OS 22 45 555 beschrieben. Bei diesen Verfahren
werden folgende Schritte ergriffen:
a) Katalytische Oxidation von Naphthalin zu einem Naphthochinon, Phthalsäureanhydrid und unumgesetztes
Naphthalin enthaltendcnGemisch,
b) Umsetzung des Naphthochinons mit Butadien zu Tetrahydroanthrachinon,
c) Oxidation des Tetrahydroanthrachinons zu Anthrachinon und
d) Abtrennung von Anthrachinon und Nebenprodukten.
Aus der DE-OS 22 45 555 ist bekannt, daß man durch Abkühlen des den Reaktor zur Oxidation von
Naphthalin verlassenden Gasstromes ein im wesentlichen aus Naphthalin, Naphthochinon und Phthalsäureanhydrid
bestehendes flüssiges Gemisch und eine Gasphase erhalten kann, die aus Stickstoff, Kohlendioxid,
Wasserdampf, Sauerstoff und gasförmigem Naphthalin bestehen kann. Dieses Gas kann in die Umsetzung
des Naphthalins zu Naphthochinon und Phthalsäureanhydrid zurückgeführt werden, wobei es notwendig ist,
diesem Gas den für die Umsetzung benötigten Sauerstoff zuzugeben. Anschließend kann man das
flüssige Gemisch aus Naphthochinon, Phthalsäureanhydrid und Naphthalin mit Butadien umsetzen, beispielsweise
in flüssiger Phase und unter Druck, und so das Naphthochinon in Tetrahydroanthrachinon überführen.
Die anschließende Oxidation von Tetrahydroanthrachinon /υ Anthrachinon kann man mit molekularem
Sauerstoff durchführen, beispielsweise mit einem Gas, das Sauerstoff, Stickstoff, Kohlendioxid, Wasserdampf,
Naphthalin und noch gegebenenfalls Phthalsäureanhydrid enthalten kann, und man kann das diese Oxidation
verlassende Gas in die Umsetzung des Naphthalins zu Naphthochinon und Phthalsäureanhydrid zurückführen.
Schließlich kann man Anthrachinon, Phthalsäureanhydrid, Naphthalin und Nebenprodukte destillativ auftrennen.
Es ist auch bekannt, daß man die Gase aus der Naphthalinoxidation in einem Kühl- und einem
Sammelschritt aufarbeiten und dabei eine im wesentlichen aus Naphthalin, Naphthochinon und Phthalsäureanhydrid
bestehende Lösung und ein Abgas erhalten kann, das man nach Zumischung des verbrauchten
Sauerstoffs in die Naphthalinoxidation zurückführen kann. Gemäß einer eigenen älteren Patentanmeldung
kann man die bei der Oxidation von Naphthalin
is anfallenden Gase unter Einhaltung bestimmter Bedingungen
in einem Quencher und einem Wäscher aufarbeiten und eine Naphthalin, Naphthochinon und
Phthalsäureanhydrid enthaltende Flüssigkeit, sowie nach Zugabe von Naphthalin einen praktisch Naphthochinon-
und Phthalsäureanhydrid-freien Gasstrom erhalten, der in die Oxidation von Naphthalin zurückgeführt
werden kann.
Gemäß einer anderen eigenen älteren Patentanmeldung kann man gleichzeitig Naphthalin abtrennen und
die Oxidation des Tetrahydroanthrachinon zu Anthrachinon vornehmen, aus dem dabei anfallenden Abgas
einen Teil der organischer» Bestandteile durch Kühlung abtrennen und das restliche Gas als Einsatzprodukt in
die Oxidation von Naphthalin zurückführen.
Wenn man das oben beschriebene Verfahren über einen längeren Zeitraum kontinuierlich durchführt und
dabei handelsübliches Naphthalin einsetzt, das beispielsweise Stickstoff- und Schwefelverbindungen in einer
Menge von 10 bis 10 000 ppm enthält und die beschriebenen Gaskreisläufe aufrechterhält, so werden
bei der Aufarbeitung des Anthrachinone gewisse Mengen höher siedender Produkte erhalten. Die
Bildung dieser Produkte bedeutet eine Verminderung der Selektivität der Umwandlung von Naphthalin zu
Anthrachinon.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon durch katalytische Oxidation von Naphthalin
in der Gasphase zu Naphthochinon und Phthalsäureanhydrid, Umsetzung des durch Quenchung
und/oder Abkühlung erhaltenen Reaktionsproduktes mit Butadien zu Tetrahydroanthrachinon, Oxidation des
in diesem Reaktionsprodukt enthaltenen Tetrahydroanthrachinons mit molekularem Sauerstoff zu Anthrachinon
und destillativer Abtrennung von Naphthalin, Phthalsäureanhydrid, Anthrachinon und Nebenprodukten
gefunden, wobei die bei der Quenchung und/oder Abkühlung der Gase aus der Naphthalinoxidation
anfallenden Gase und die Gase aus der Oxidation des Tetrahydroanthrachinons zu Anthrachinon ganz oder
teilweise in die Oxidation von Naphthalin zurückgeführt werden, das dadutch gekennzeichnet ist, daß man
zwischen dem Reaktor, in dem Naphthalin oxidiert wird und dem Reaktor, in dem die Umsetzung mit Butadien
stattfindet und/oder in die zur Oxidation von Naphtha-Mn
zurückgeführten Gasströme alkalisch reagierende Alkali- und/oder Erdalkaliverbindungen und/oder Ammoniak
einbringt.
Sofern Ammoniak verwendet wird, kann seine Zugabe an einer oder mehreren Stellen zwischen dem
Reaktor, in dem Naphthalin oxidiert wird und dem Reaktor, in dem die Umsetzung mit Butadien stattfindet
oder in einen oder mehrere der zur Naphthalinoxidation rürkgeführten Gasströme erfolgen. Beispielsweise kann
man Ammoniak an folgenden Stellen zugeben: zwischen dem Reaktor, in dem Naphthalin oxidiert wird und der
Quench- und/oder Abkühlvorrichtung, in die Quench- und/oder Abkühlvorrichtung zwischen der Quench-
und/oder Abkühlvorrichtung und dem Reaktor, in dem die Umsetzung mit Butadien stattfindet, in den Reaktor,
in dem die Umsetzung mit Butadien stattfindet, in die aus der Quenchung und/oder Abkühlung in die
Naphthalinoxidation zurückgeführten Gase oder in die aus der Oxidation von Tetrahydroanthrachinon zu
Anthrachinon zur Naphthalinoxidation zurückgeführten Gase. Sofern nicht flüchtige alkalisch reagierende
Alkali- und/oder Erdalkaliverbindungen verwendet werden, ist es zweckmäßig, diese an solchen Stellen
zuzugeben, an denen ein flüssiges Produkt vorliegt, transportiert oder unmittelbar nach Zugabe der
alkalisch reagierenden Verbindung gebildet wird. Beispielsweise kann man die nicht flüchtigen alkalisch
reagierenden Verbindungen an folgenden Stellen zugeben: kurz vor oder am Eintritt der Gase aus der
Naphthalinoxidation ia die Quench- und/oder Abkühlvorrichtung, in die Quench- und/oder Abkühlvorrichtung, zwischen der Quench- und/oder Abkühlvorrichtung und dem Reaktor, in dem die Umsetzung mit
Butadien stattfindet, oder in den Reaktor, in dem die 2s Umsetzung mit Butadien stattfindet
Vorzugsweise werden die alkalisch reagierenden Alkali- und/oder Erdalkaliverbindungen und/oder Ammoniak kurz vor oder am Eintritt der Gase aus der
Naphthalinoxidation in die Quench- und/oder Abkühlvorrichtung oder in die flüssige Phase in der Quench-
und/oder Abkühlvorrichtung zugegeben. Sofern eine Quenchvorrichtung verwendet v-ird, ka>
.1 man besagte alkalisch reagierende Verbindungen vorzugsweise in den Sumpf des Quenchers oder in der Umlauf des
Quenchers einbringen. Wenn eine mehrstufige Quench- und/oder Abkühlvorrichtung verwendet wird, ist es
vorteilhaft, besagte alkalisch reagierende Verbindungen in die erste Stufe der Quench- und/oder Abkühlvorrichtung einzubringen.
Es ist möglich, die alkalisch reagierenden Alkali- und/oder Erdalkaliverbindungen und/oder Ammoniak
an einer oder mehreren Stellen einzubringen. Es ist vorteilhaft, wenn man dafür sorgt, daß die eingegebenen
alkalisch reagierenden Verbindungen in dem jeweiligen Gas- oder Flüssigkeitsstrom fein verteilt werden.
Als Vertreter der erfindungsgemäß zu verwendenden alkalisch reagierenden Alkali- und/oder Erdalkaliverbindungen seien beispielsweise genannt: deren Oxide,
Hydroxide, Carbonate, Hydrogencarbonate und Salze von organischen Säuren, insbesondere Natriumhydroxid, Natriumoxid, Natriumcarbonat, Natriumacetat,
Natriumoxalat, Natriumphthalat, Kaliumhydroxid, Kaliumoxid, Kaliumhydrogencarbonat, Kaliumacetat, Kaliumoxalat, Kaliumphthalat, Lithiumoxid, Lithiumhydro- ss
xid, Lithiumcarbonat, Lithiumacetat, Calciumhydroxid,
Calciumcarbonat, Calciumacetat, Calciummaleat, Bariumoxid, Bariumhydroxid, Bariumphthalat und Bariumoxalat.
Vorzugsweise werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calcium»
carbonat oder Ammoniak eingesetzt.
Es können jeweils eine oder mehrere der erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen eingesetzt
werden. Sofern mehrere Verbindungen eingesetzt 6Ί
werden, können diese an der gleichen oder an verschiedenen Stellen zugegeben werden.
gen können in gasförmiger, flüssiger und/oder fester
Form zugegeben werden. Es ist möglich, die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen in reiner Form
oder im Gemisch mit Lösungs- oder Verdünnungsmitteln zuzugeben. Als Lösungs- oder Verdünnungsmittel
können solche verwendet werden, die mit dem Produkt, in das die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen eingebracht werden ganz, teilweise oder nicht
mischbar sind. Bevorzugt werden verdünnte oder konzentrierte wäßrige Lösungen von Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid oder Ammoniak verwendet Es können beispielsweise auch Mischungen von Natriumphthalat
und Phthalsäureanhydrid oder Suspensionen von Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat oder Calciumcarbonat in Naphthalin verwendet werden.
Es ist im allgemeinen völlig ausreichend, wenn man
die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen in kleinen Mengen zugibt Man kann beispielsweise
bezogen auf den Schwefelgehalt im Einsatzprodukt in die Naphthalinoxidation die alkalisch reagierenden
Verbindungen in einem molaren Verhältnis von 0,1 bis 50 :1 einsetzen. Bevorzugt beträgt dieses Verhältnis 0,5
bis 10 :1.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man bei der kontinuierlichen Herstellung von Anthrachinon aus
Naphthalin die Bildung von höher siedenden Produkten erheblich vermindern und damit die Selektivität der
Umwandlung von Naphthalin zu Anthrachinon erhöhen. Weiterhin kann die Trennung der Reaktionsprodukte problemloser durchgeführt werden, da störende
Hochsieder in geringerer Menge anfallen. Außerdem wird durch das erfindungsgemäße Verfahren die
Bildung von Kohlendioxid bei der Oxidation von Naphthalin erniedrigt.
Anthrachinon kann als Ausgangsprodukt für die Herstellung von Farbstoffen verwendet werden (siehe
beispielsweise LJUmann's Enzyklopädie der Technischen Chemie, Band 3, Seite 362 ff, !Auflage 1953). Das als
Nebenprodukt gebildete Phthalsäureanhydrid kann als Ausgangsprodukt für die Herstellung von Weichmachern und viele andere chemische Synthesen verwendet
werden (siehe beispielsweise Ullmann's Enzyklopädie «»'er Technischen Chemie, Band 18, Seite 556 ff., 3. Auflage, 1967).
In einem Röhrenreaktor üblicher Bauart, der mit einer Salzschmelze über einen Sekundärkühlkreislauf
gekühlt wird, wird die Oxidation von Naphthalin zu Naphthochinon mittels molekularem Sauerstoff in der
Gasphase durchgeführt. Der Reaktor enthält nebeneinander 48 Rohre, die jeweils eine Länge von 6 m und
einen inneren Durchmesser von 32,8 mm aufweisen. Die Rohre sind jeweils 3,5 m hoch mit Katalysator gefüllt.
Daraus resultiert ein Gesamt-Katalysatorvolumen von 1451. Der Katalysator besteht im wesentlichen aus
Vanadiumpentoxid, Kieselsäure und Kaliumsulfaten. Der Druck am Eingang des Reaktors beträgt 6 bar, die
Temperatur der Salzschmelze 3300C. Über den Katalysator werden stündlich 300 Normalkubikmeter
eines Gasstromes geleitet, der 3 Vol.-°/o Naphthalin, 6
Vol.-% Sauerstoff und 7 Vol.-% Wasserdampf enthält. Neben diesen Komponenten sind vor allem Stickstoff
und Kohlendioxid neben kleineren Mengen von Kohlenmonoxid und anderen gasförmigen Bestandteilen, z. B. Schwefelverbindungen, enthalten. Die Reaktionsgase werden in einem Röhrenkühler auf 280° C
gekühlt (Siedekühlung) und anschließend in einem
Quenchsystero mit flüssigem Reaktionsprodukt in Berührung gebracht Hierbei werden die gasförmigen
Produkte im Gegenstrom zu den flüssigen Reaktionsprodukten geführt Die Sumpftemperatur des Quenchers
beträgt 1200C, der Umlauf der flüssigen Reaktionsprodukte auf den Kopf des Quenchers wird
durch einen Kühler geführt Zur Entfernung von partialdruckmäßig enthaltenden Reaktionsprodukten
werden die Gase vor der Rückführung in den Oxidationsrekator einer Wäsche mit Frischnaphthalin
zugeführt Die am Kopf der Wäsche entweichenden Gase enthalten ca. 3 Vol.-% Sauerstoff und 0,5 Vol.-%
Naphthalin und werden über ein Gebläse in den Reaktor zurückgeführt Ein Teil dieses Gasstromes wird
zur Dehydrierung des Tetrahydroanthrachinons in die dafür vorgesehene Reaktionsstufe eingeführt und
verläßt diesen Reaktionsteil über den Kopf der in diesem Reaktionsteil befindlichen Kolonne. Die vereinigten
Gasströme werden einem Naphthalinverdampfer zugeführt und auf einen Naphthalingehalt von 3
VoI.-% gebracht
Der verbrauchte Sauerstoff wird in das System in Form von Luft eingeführt wobei durch entsprechende
Zumischung von Luft zum Kreisgas der Sauerstoffgehalt in der Oxidehydrierungsstufe des Tetrahydroanthrachinons
zu Anthrachinon ca. 4 Vol.-°/o beträgt Aus den beiden kombinierten Gaskreisläufen wird der Anteil
der eingeschleppten Inerten, vor allem Stickstoff, und der gebildeten gasförmigen Nebenprodukte, vor allem
Wasserdampf, Kohlendioxid und Kohlenmonoxid ausgeschleust Dies geschieht durch Abnahme eines
entsprechenden Teilstromes, der aus dem Prozeß entfernt wird.
Die kondensierten flüssigen Reaktionsprodukte werden gemeinsam aus dem Quenchsystem abgezogen. Die
Menge beträgt 70 kg/h mit etwa 10 Gew.-% Naphthchinon,
8 Gew.-% Phthalsäureanhydrid und unumgesetztes Naphthalin. 5 Mol-% des umgesetzten Naphthalins
werden während dieser Reaktionsstufe zu Kohlendioxid umgesetzt.
In den Quenchkreislauf werden stündlich 100 g Natronlauge in Form einer 20%igen wäßrigen Lösung
eingespeist. Das molare Verhältnis von Natronlauge zu Schwefel im Einsatzprodukt für den Reaktor zur
Oxidation von Naphthalin be'rägt 0,6 :1.
Das rohe Reaktionsprodukt wird ohne weitere Behandlung direkt der Diels-Alder-Reaktion mit Butadien
zugeführt. Der verwendete Reaktor ist ein 3-Kammer-Rührkessel mit nachgeschaltetem Verweilzeitrohr,
welches auf Temperaturen von 120°C geheizt wird. Butadien wird im Überschuß zugesetzt und zwar in
einer Menge von 12 kg/h. Die Reaktion wird unter einem Druck von 20 bar und einer Verweilzeit von ca.
90 Minuten durchgeführt. Nach der Reaktion wird in einen Behälter entspannt, wobei das überschüssige
Butadien größtenteils entweicht. Dieses Butadien wird mit einem Kompressor wieder auf 20 bar verdichtet und
erneut in den Diels-Alder-Reaktor eingesetzt, wobei die
verbrauchte Menge an Butadien neu zugemischt wird.
Ohne weitere Zwischenbehandlung wird das Produkt aus dem Diels-Alder-Reaktor in die dritte Reaktionsstufe,
die Oxidehydrierung von Tetrahydroanthrachinon zu Anthrachinon eingespeist. Die Menge beträgt ca.
75 kg/h, im Produkt sind 12 Gew.-% Tetrahydroanthrachinon und 7,5 Gew.-% Phthalsäureanhydrid enthalten,
neben geringen Mengen von Verunreinigungen und einer großen Menge an überschüssigem Naphthalin.
Der Oxidehydrieu-iigsreaktor ist als Rektifizierkolonne
ausgebildet Die Kolonne hat einen Durchmesser von 300 mm und eine Höhe von 8,7 m. Die Kolonne ist im
Abtriebsteil mit Ventilböden ausgerüstet. Der Einlauf des Einsatzproduktes erfolgt am Sumpf. Der Sumpf ist
als eine übereinandergeschaltete 2stufige Kammerkaskade
ausgebildet
Zusätzlich werden in den Abtriebsteil noch ca. 12 kg/h Phthalsäureanhydrid aus der nachfolgenden
Kolonne zur Trennung von Phthalsäureanhydrid und Anthrachinon zurückgeführt In den Sumpf der Kolonne
werden pro Stunde 70 Normalkubikmeter des oben erwähnten Kreisgases eingeleitet Die Zusammensetzung
beträgt etwa 4,0 Vol.-% Sauerstoff und 0,5 VoL-% Naphthalin neben den oben erwähnten inerten gasförmigen
Bestandteilen.
Die Kolonne wird unter dem Systemdruck von 6,5 bar betrieben und hat eine Sumpftemperatur im untersten
Kessel von 180° C, im oberen von 2000C. Die
Oxidehydrierung von Tetrahydroanthrachinon erfolgt praktisch quantitativ.
Aus der obersten Kammer d.:/ 2stufigen Kammerkaskade
werden ca. 70 kg/h Rohprodul. t abgezogen. Dieses Produkt enthält ca. 12 Gew.-% Anthrachinon, 50
Gew.-% Naphthalin, ca. 1,5 Gew.-°/o höhersiedende Rückstände, ca. 1 Gew.-% unbekannte Nebenprodukte.
D'mj Differenz zu 100 ergibt sich aus dem Anteil an
Phthalsäureanhydrid.
In einer nachfolgenden Kolonne wird das Reaktionsprodukt bei einem Druck von 120 mbar weitgehend von
Naphthalin befreit, welches über einen Verdampfer gasförmig dem Kreisgas vor der Naphthalinoxidation
wieder zugemischt wird.
Zur Trennung von Roh-Phthabäureanhydrid als Kopfprodukt und Roh-Anthrachinon als Sumpfprodukt
wird die Reaktionsmischung in eine Rektifizierkolonne eingespeist, die bei 250 mbar betrieben wird. Die
Kolonne ist in üblicher Bauart als Füllkörper-Kolonne ausgelegt. Wegen der benötigten hohen Temperatur
wird der Sumpf elektrisch beheizt Die Sun.pftemperatür
beträgt 31O0C. Am Kopf der Kolonne wird rohes Phthalsäureanhydrid entnommen. Die abgenommene
Phthalsäureanhydrid-Menge beträgt ca. 17 kg/h. Hiervon werden wie oben erwähnt ca. 12 kg/h zurückgepumpt
in das System, in dem Tetrahydroanthrachinon oxidehydriert wird. Am Sumpf der Kolonne fällt
stündlich ein Produkt an, welches etwa 8 kg Anthrachinon und ca. 1,5 kg höhersiedende Nebenprodukte
enthält. Das Verhältnis Anthrachinon zu höhersiedenden Nebenprodukten beträgt also ca. 1 :0,19. Dieses
Sumpfprodukt wird einem konventionellen Dünnschichtverdampfer zugeführt. Für den reibungslosen
Austrag der höhersiedenden Nebenprodukte ist eine Austragsschnecke mit Kühlung angebracht. Die höherr,iedenden
Produkte fallen in fester oder flüssiger Form an und werden aus dem Prozeß ausgeschleust. Aus der
ausgeschleus'en Mischung wird restliches Anthrachinon
durch Sublimation oder Extraktion mit Xylol und anschließender Kristallisation gewonnen. Der Dünnschichtverdampfer
wird unter Normaldruck betrieben, das Anthrachinon verdampft und wird gasförmig
abgezogen. Um die hohen Temperaturen von etwa 4500C zu erreichen, ist der Apparat elektrisch beheizt.
Über dem Dünnschichtverdampfer im ein 1 m langer mit Füllkörpern gefüllter Rektifizieraufsatz angebrach·.
hi Dort wird Anthrachinon unter Rückfluß gereinigt und
verläßt das Sysiem zunächst flüssig und wi-d in einer
nachgeschalteten Kühlschnecke kristallisiert und ausgetragen.
Das als Nebenprodukt angefallene rohe Phthalsäureanhydrid wird nun von Resten mitgeschleppter Verunreinigungen
befreit. Das rohe Phthalsäureanhydrid wird in eine Kolonne in konventioneller Bauart eingespeist.
Die Kolonne wird bei einem Druck von 150 Torr betrieben. Über Kopf dieser Kolonne werden nicht
näher bekannte leichtsiedende Verunreinigungen abgezogen und vor der Diels-Alder-Reaktion in den Prozeß
zurückgeführt. Das Sumpfprodukt dieser Kolonne, das neben Phthalsäureanhydrid eine kleine Menge unbekannter
Nebenprodukte enthält, wird einer weiteren Kolonne zugeführt in welcher der größte Teil des
Phthalsäureanhydrids als Kopfprodukt abgenommen wird. Dieses Phthalsäureanhydrid ist nunmehr farblos.
Am Sumpf der Kolonne wird ein rohes Phthalsäureanhydrid in einer Menge von ca. 1 kg pro Stunde
abgenommen, und in die Kolonne zur Oxidehydrierung von Tetrahydroanthrachinon zurückgeführt.
Man verfährt wie in Beispiel 1, setzt jedoch anstelle
der wäßrigen Lösung von Natronlauge die stöchiome-
-, trisch entsprechende Menge Ammoniak in Form einer
wäßrigen Lösung zu. Man erhält praktisch das gleiche Frgebnis wie in Beispiel 1.
Beispiel J
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
Es wird so gearbeitet wie in Beispiel 1, jedoch ohne Natronlauge-Zugabe.
Das Verhältnis Anthrachinon zu höher siedenden Nebenprodukten beträgt im Sumpf der Kolonne zur
Abtrennung von Phthalsäureanhydrid von Anthrachinon und höhersiedenden Nebenprodukten 1 : 0.4.
Bei der Oxidation von Naphthalin werden 15% des umgesetzten Naphthalins zu Kohlendioxid umgesetzt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon durch katalytische Oxidation von Naphthalin in der Gasphase zu Naphthochinon und Phthalsäureanhydrid, Umsetzung des durch Quenchung und/oder Abkühlung erhaltenen Reaktionsproduktes mit Butadien zu Tetrahydroanthrachinon, Oxidation des in diesem Reaktionsprodukt enthaltenen Tetrahydroanthrachinons mit molekularem Sauerstoff zu Anthrachinon und destillativer Abtrennung von Naphthalin, Phthalsäureanhydrid, Anthrachinon und Nebenprodukten, wobei die bei der Quenchung und/oder Abkühlung der Gase aus der Naphthalinoxidation anfallenden Gase und die Gase aus der Oxidation des Tetrahydroanthrachinons zu Anthrachinon ganz oder teilweise in die Oxidation von Naphthalin zurückgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man zwischen dem Reaktor, in dem Naphthalin oxidiert wird und dem Reaktor, in dem die Umsetzung mit Butadien stattfindet und/oder in die zur Oxidation von Naphthalin zurückgeführten Gasströme alkalisch reagierende Alkali- und/oder Erdalkaliverbindungen und/oder Ammoniak einbringt.
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1979
- 1979-01-25 US US06/006,402 patent/US4220597A/en not_active Expired - Lifetime
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