DE2634195A1 - Druckgeformter thermostabiler zusammengesetzter sprengstoff und sein herstellungsverfahren - Google Patents
Druckgeformter thermostabiler zusammengesetzter sprengstoff und sein herstellungsverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen neuartigen geformten zusammengesetzten thermostabilen Sprengstoff sowie sein
Herstellungsverfahren.
Die Herstellung zusammengesetzter Sprengstoffe mit hohem Gehalt an hochenergetischem Sprengstoff wird seit
langem auf verschiedene Weise vorgenommen. So wird beispielsweise ein Sprengstoff hoher Energie und hohen
Schmelzpunkts in die geschmolzene Masse eines Sprengstoffs mit niedrigem Schmelzpunkt eingebracht und die
erhaltene pastose Masse durch Gießen geformt. In der PR-Patentanmeldung 72-05726 derselben Anmelderin ist
beispielsweise ein nach diesem Verfahren hergestellter zusammengesetzter Sprengstoff angegeben. Der Sprengstoff
mit niederem Schmelzpunkt kann außerdem auch durch ein noch nicht vernetztes synthetisches Material ersetzt
550-(B570)-SFBk
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werden, das mit Härtern und Katalysatoren gehärtet wird.
Die FR-PS 2 225 979 der Anmelderin betrifft ein derartiges
Verfahren, ebenso die DT-PS 1 172 590.
Anstelle des Formens durch Gießen wurde die Druckverformung eines Gemischs aus einem starken Sprengstoff
und einem synthetischen Bindemittel (Wachs oder Harz) angegeben. Derartige Verfahren sowie die daraus resultierenden
Produkte sind ausführlich insbesondere in den FR-PSen 2 119 127 und 2 135 532I- sowie in der US-PS
3 173 817 beschrieben.
Die üblicherweise bei dem letztgenannten Verfahren eingesetzten synthetischen Bindemittel sind beispielsweise
Polyurethane, halogenierte Polyalkylene, Polyacrylamide oder Silikone. Darüber hinaus ist es bei
allen Druckverfahren unerläßlich, daß das Bindemittel derart schmelzbar ist, daß dem zusammengesetzten Sprengstoff
nach der Stufe der Ummantelung der Sprengstoffkörner durch Kontakt der Körner mit einer wäßrigen Dispersion
des Bindemittels durch Heißpressen und Durchlaufen des erweichten Zustands die erwünschte Form und
Dichte unter günstigen Reproduzierungs- und Sicherheitsbedingungen verliehen werden können. Aus diesem Grund
sind die bisher verwendeten Bindemittel durchwegs Thermoplaste.
Diese Verfahrensweise und die Verwendung dieses Bindemitteltyps führen allerdings zu Nachteilen, die bisher
nicht überwunden werden konnten. So ist es verständlicherweise äußerst risikobehaftet, Zusammensetzungen mit geringem
Bindemittelgehalt und hohem Gehalt an sehr hochenergetischen Sprengstoffen wie Hexogen oder Octogen unter
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sehr hohem Druck zu verpressen, wobei noch hinzukommt,
daß das Vorpressen unter Erwärmen erfolgt, im allgemeinen
zwischen 70 und 110 0C, und kostenaufwendige
Preßvorrichtungen erfordert, die mit entsprechenden Heizvorrichtungen versehen sind.
Hinzukommt, daß die erhaltenen gepreßten Produkte aufgrund der Thermoplastizität des Bindemittels bei etwas
erhöhten Anwendungstemperaturen eine nur sehr geringe mechanische Festigkeit aufweisen.
In den FR-PSen 2 24l 51^ und 2 268 770 ist schließlich
in jüngster Zeit die Herstellung eines Formpulvers angegeben, das aus mit einem nichtvernetzten Bindemittel
überzogenen Sprengstoffkörnern besteht, worauf das zu formende Pulver verpreßt und die so erhaltenen Preßlinge
anschließend vernetzt werden. Diese Verfahren sind allerdings insofern nur wenig zufriedenstellend, als sie
insbesondere entweder das Einbringen von PhJegmatisationsmitteln, die zu einer Verringerung der freien Energie
führen, oder das Durchlaufen einer Lösung des Bindemittels in einem brennbaren oder toxischen organischen Lösungsmittel
vorsehen. Durch diese Verfahren werden außerdem nichtvernetzte formbare Pulver erhalten, die infolgedessen
nur unzureichend stabilisiert sind und die nicht gelagert und nach einer langen Zeitspanne verwendet
werden können. Der Umstand, daß die Vernetzung nach der Kompression eintritt, schließt zudem die Verwendung
polykondensierbarer Harze praktisch aus und zwingt dazu, eine große Zahl von Heizschränken dadurch festzulegen,
daß darin ein bereits erzeugtes Produkt eingebracht werden muß, das bereits ummantelt und stark komprimiert ist und
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zudem eine höhere Explosivität als das zu formende Pulver aufweist.
Der Erfindung liegt die Feststellung zugrunde, daß sich durch die erfindungsgemäße Verfahrensweise
zusammengesetzte Sprengstoffe mit hohem Gehalt an hochenergetischem Sprengstoff herstellen lassen, die
bei hohen Temperaturen eine außergewöhnliche mechanische Festigkeit aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Körner eines Sprengstoffs hoher
Energie nach einem an sich bekannten Verfahren mit einem warmhärtbaren Silikonharz überzogen werden, worauf
das nach der Vernetzung des Harzes erhaltene vernetzte Sprengstoffgemisch durch Kaltverpressen geformt
wird. Die erfindungsgemäßen zusammengesetzten Sprengstoffe zeichnen sich dadurch aus, daß sie bis zu 98 %
eines oder mehrerer hochenergetischer Sprengstoffe und mindestens 2 % eines warmhärtbaren vernetzten Silikonbindemittels
enthalten.
Der Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß es mit einer einfachen, nicht aufwendigen
Vorrichtung durchgeführt werden kann und unter gegenüber bisherigen Verfahren verbesserten Sicherheitsbedingungen verläuft, da die Ummantelung stets unter V/asser
erfolgt, was bekanntermaßen ein mit hohen Sicherheitsgarantien verbundener Verfahrensschritt ist, und
die Druckverformung zudem in der Kälte vorgenommen wird.
Die Sprengeigenschaften des erfindungsgemäßen Spreng-
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stoffs liegen nahe bei denen des entsprechenden reinen
Sprengstoffs, auch weisen die erfindungsgemaßen Sprengstoffe bei hohen Temperaturen außergewöhnlich gute
mechanische Eigenschaften auf.
Weitere aus der Anwendung des erfindungsgemaßen Verfahrens bzw. mit den neuartigen erfindungsgemäßen
Sprengstoffen verbundene Vorteile werden im folgenden näher erläutert, wobei die Bezeichnungen 'Sprengstoff
hoher Energie' bzw. 'Sprengstoff hoher Detonationsgeschwindigkeit'
gleichermaßen verwendet sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines geformten, thermostabilen zusammengesetzten
Sprengstoffs mit synthetischem Bindemittel ist dadurch gekennzeichnet, daß ein kristalliner Sprengstoff
hoher Energie oder ein Gemisch derartiger Sprengstoffe mit einem Präpolymer eines warmhärtbaren Silikonbindemittels
nach einem an sich bekannten Verfahren der Ummantelung unter Wasser unter Zusatz eines Katalysators
überzogen wird, worauf sich ein Trocknungsschritt anschließt und das so erhaltene zu formende Pulver vernetzt
und schließlich nach der Vernetzung kalt verpreßt wird.
Die Stufe des Überzugs mit dem Bindemittel unterscheidet sich im Prinzip nicht vom bisher angewandten
herkömmlichen Verfahren. Der entscheidende Unterschied zum Stand der Technik liegt jedoch darin, daß anstelle
eines thermoplastischen Harzes ein warmhärtbares Harz auf Polysiloxanbasis eingesetzt wird«, So wird beispielsweise
eine in Wasser gerührte Dispersion von Kristallen des Sprengstoffs hoher Energie hergestellt, der ggf.
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zur Beeinflussung der physikalischen oder chemischen Eigenschaften des zusammengesetzten Sprengstoffs vorgesehene
Modifizierungsmittel zugesetzt werden. Diese Dispersion, die vorzugsweise 1 Gewichtsteil Füllstoff
auf 2 bis 3 Gewichtsteile Wasser enthält, wird anschließend auf eine Temperatur in der Größenordnung
von 75 0C gebracht und mit einer Lösung des Präpolymeren
des einen Katalysator enthaltenden Silikonharzes in einem für das Präpolymer inerten organischen Lösungsmittel
versetzt. Nach Abtrennung des letzteren beispielsweise durch Destillation unter vermindertem Druck wird
die überzogene Suspension abgekühlt, abfiltriert und zentrifugiert. Das Überziehen kann in gleicher Weise
auch ohne Verwendung eines Lösungsmittels für das Präpolymer erfolgen.
Nach dem Schritt der Herstellung des Überzugs wird getrocknet, anschließend werden die überzogenen Körner
vernetzt. Die Trocknungstemperatur hängt dabei von den für das Harz geeigneten Vernetzungsbedingungen und von
der eingesetzten Katalysatormenge ab, wobei jedoch eine Temperatur im Bereich von etwa 70 0C im allgemeinen
in für eine Massenproduktion geeigneten Zeiten gute Resultate liefert. Während der Trocknung wird die Vernetzung
allgemein aufgrund des günstigen Einflusses der Temperatur stark gefördert. Zur Vernetzung kann ferner
beispielsweise bei manchen Harzen, die einen hohen Gehalt an Sprengstoff und/oder wenig Katalysator enthalten,
vorteilhaft bei einer höheren Temperatur in der Größenordnung, von beispielsweise 130 0C nachgehärtet werden.
Das zu formende Pulver wird schließlich in eine gewöhnliche Sprengstoffpresse oder Pastillenpresse eingebracht,
da es im erfindungsgemäßen Fall nicht erforder-
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lion ist, daß die entsprechende Vorrichtung mit einem
Heizsystem für das zu verpressende Pulver ausgerüstet 1st. Der anzuwendende Druck beträgt mindestens 1000 bar
und liegt vorzugsweise zwischen 25OO und 4000 bar. Die
Verpreßtemperatur liegt erfindungsgemäß bei Raumtemperatur, kann jedoch auch davon abweichen, ohne daß damit
irgendein Nachteil verbunden wäre.
Erfindungsgemäß verwendbar sind prinzipiell alle warmhärtbaren Silikonharze mit dreidimensionaler Vernetzung,
soweit ihre Vernetzungstemperatur auf eine Temperatur unterhalb der Zersetzungstemperatur des
Sprengstoffs hoher Energie gesenkt werden kann. Die in den US-PSen 3 453 156 und 2 949 352 beschriebenen Polysiloxane
eignen sich hierfür nicht, da es sich hierbei um ein- oder zweidimensionale und im wesentlichen thermoplastische
makromolekulare Produkte handelt. Dasselbe gilt für die in der FR-PS 2 109 102 der Anmelderin angegebenen
Silikonharze.
Erfindungsgemäß besonders gut geeignete Harze sind solche, die durch Kondensation von Polysiloxan-Präpolymeren
erhalten sind und die Einheit
- 0 - Si - 0
1
A'
A'
aufweisen, in der A und Af lineare oder verzweigte
Alkylketten mit 1-3 C-Atomen, acyclische Alkenylgruppen, monocyclische Arylgruppen oder Alkylaryl-
oder Aralkylgruppen oder Polysiloxanketten mit Kohlen-.wasserstoffsubstituenten
oder Polysiloxanen desselben
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Typs bedeuten, wobei jedes Ende der Polysiloxankette
ggf. eine reaktive Hydroxylgruppe aufweisen kann. Die Polysiloxan-Präpolymeren sind entsprechend vorzugsweise
stark verzweigt und weisen zu einer besonders leichten erfindungsgemäßen Anwendung ein Molekulargewicht auf,
das vorzugsweise zwischen 1000 und 10.000 liegt: Polysiloxane, deren Molekulargewicht unter 1000 oder über
10.000 liegt, sind zwar in gleicher Weise voll verwendbar, derartige Präpolymere weisen jedoch im allgemeinen
eine zu flüssige bzw. zu feste Konsistenz auf, insbesondere, wenn der Verzweigungsgrad sehr niedrig bzw.
sehr hoch ist, was bei der Herstellung bzw. auch im Hinblick auf die Produkteigenschaften unter gewissen Gesichtspunkten
nachteilig erscheinen kann. Der Verzwei-
Ai
gungsgrad kann durch das Verhältnis 357 definiert werden,
wobei Ai die Anzahl der Seitenketten wie Alkyl, Alkenyl, acyclischer Gruppen, Aryl, monocyclischer Gruppen,
Aralkyl oder Alkylarylgruppen und Si die Anzahl der Siliciumatome der Kette bedeuten. Dieses Verhältnis
liegt entsprechend zwischen 0 und 2 und umso näher bei 0, je verzweigter die Polysiloxankette ist, d.h. je mehr
Ketten der Struktur
A
1
1
- 0 - Si - (mit OH-Endgruppen) j
A
A
die Polysiloxankette an den Siliciumatomen der Hauptkette
trägt, oder anders ausgedrückt, je mehr dreifach oder vierfach an Polysiloxanketten gebundene Siliciumatome
sie trägt. Aus diesem Grund werden Polysiloxan-
Ai
Präpolymere verwendet, deren ^-Verhältnis zwischen 0,9 und 1,8 und vorzugsweise zwischen 1,0 und 1,6 liegt.
Präpolymere verwendet, deren ^-Verhältnis zwischen 0,9 und 1,8 und vorzugsweise zwischen 1,0 und 1,6 liegt.
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Nach einer bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung
stellen die Kohlenwasserstoffketten Methyl oder Phenyl dar. Insbesondere f wenn bestimmte Gruppen A und A'
Phenylgruppen sind, enthält ein erfindungsgemäß bevorzugtes Harz diese Gruppen in einer solchen Anzahl, daß
das Verhältnis der Anzahl Phenylgruppen zur Anzahl SiIiciumatome
zwischen 0 und 0,9, vorzugsweise zwischen 0 und 0,8 liegt. Es ist allerdings auch möglich, diese
empfohlenen Werte zu erhöhen, wobei die in der Hauptsache für die Vernetzung verantwortlichen Faktoren,
d.h. insbesondere der Katalysatorgehalt und die Vernetzungstemperatur, beeinflußt werden. Die eigentliche
Polymerisation ist eine inter- oder intramolekulare Polykondensation zwischen Hydroxylgruppen.
Präpolymere, die größenordnungsmäßig 5 % freie OH-Gruppen
aufweisen, ergeben technisch sehr günstige Vernetzungsbedingungen, wobei OH-Gehalte zwischen 0,5 und
5 % je nach der Art des Präpolymeren und seiner Struktur Harze mit zufriedenstellenden Eigenschaften liefern.
Erfindungsgemäß verwendbare Katalysatoren sind die Bleisalze organischer .Fettsäuren wie etwa Bleioctanoat.
Die Menge des einzusetzenden Katalysators liegt zwischen 0,1 und 10 % bezogen auf die Masse an Harz und hängt von
der Art des Präpolymeren sowie insbesondere vom Mengenanteil der Ladung ab. Der Katalysatorgehalt liegt im
allgemeinen umso höher, je höher der Gehalt des Harzes an hochenergetischem Sprengstoff und anderen Hilfsstoffen
liegt.
Die Vernetzungstemperatur ist für den Fachmann je
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nach den Produktionserfordernissen, der Art des Präpolymeren sowie des Sprengstoffs leicht zu bestimmen. Die
Vernetzung wird allerdings vorteilhaft zwischen 60 und l40 0C, vorzugsweise zwischen 70 und 120 0C vorgenommen.
Das zu formende Pulver kann allerdings in extremen Fällen auch ohne weiteres auf eine Temperatur außerhalb
dieses Bereichs erhitzt werden. Auf diese Weise ist es möglich, in Fällen sehr thermostabiler Sprengstoffe
wie Hexanitrostilben die Vernetzung bei 200 0C vorzunehmen.
Die Vernetzung kann ferner auch in mehreren Stufen, beispielsweise bei 70 0C und anschließend bei
120 0C, vorgenommen werden, was jedoch keine zwingende
Verfahrensbedingung darstellt. Diese Arbeitsweise
wird insbesondere dann herangezogen, wenn die Zusammensetzung metallische oder organische Hilfsstoffe aufweist,
die zu einer mehr oder weniger starken Inhibierung des Katalysators führen, oder wenn ein stark beladenes Harz
vorliegt, das aus Präpolymeren mit nur wenig freien OH-Gruppen
stammt.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Sprengstoffe sind durchwegs die bekannten kristallinen Sprengstoffe mit
hoher Detonationsgeschwindigkeit. Unter ihnen sind beispielsweise Pentaerythrittetranitrat (Pentrit), 2,4,6-Trinitrophenylmethylnitramin
(Tetryl), Cyclotrimethylentrinitramin (Hexogen oder RDX), Cyclotetramethylentetranitramin
(Octogen oder HMX), die trinitrierten Derivate von Benzol, die nitrierten und alkylierten Benzolderivate,
die nitrierten und hydroxyl!erten Benzolderivate
(Melinit, Cresylit o.dgl.), die nitrierten und aminierten Benzolderivate, die nitrierten und chlorierten Benzolderivate,
die nitrierten Naphthalinderivate, weitere Nitramine als die oben genannten wie etwa Nitroguanidin und Äthylendini
tramin (EDNA), für ihre Thermostabilitat bekannte Spreng-
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- li -
stoffe wie Hexanitrostilben (HNS), Hexanitrodiphenylamin
(Hexyl), Hexanitrodiphenylsulfon, Hexanitrodiphenyl,
Diaminotrinitrobenzol (DATNB), Triaminotrinitrobenzol (TATNB), Tetranitrodibenzotetraazapentalen
(TACOT) sowie Dinitroglycoluril, dessen Explosiveigenschaften vor einiger Zeit von der Anmelderin
entdeckt wurden, zu nennen, wobei diese Aufzählung lediglich beispielhaft und in keiner Weise einschränkend
ist.
Bei der Verarbeitung ist die Thermostabilitat des
jeweiligen zu ummantelnden Sprengstoffs zu berücksichtigen, der entsprechend zusammen mit einem Harz eingesetzt
wird, dessen Vernetzungstemperatur mit ihm thermokompatibel ist. Erfindungsgemäß können ferner alle üblicherweise
in zusammengesetzten geformten Sprengstoffen angewandten Korngrößen bzw. -Verteilungen wie auch Gemische
von zwei oder mehreren kristallinen Sprengstoffen hoher Energie derselben oder unterschiedlicher Korngröße
bzw. Kornverteilung eingesetzt werden.
Neben dem Sprengstoff hoher Energie können in das Harz verschiedene herkömmliche Hilfsstoffe für druckgeformte
Zusammensetzungen eingebracht werden, die zur Modifizierung der physikalischen, mechanischen und/oder
Detonationseigenschaften des zusammengesetzten Sprengstoffs dienen. So können beispielsweise Metallpulver
(Aluminium, Magnesium, Wolfram, Zirkonium o.dgl.) oder Graphitpulver eingebracht werden, wobei das letztere zur
Verringerung der Stoßempfindlichkeit der vor der Druckverformung erhaltenen Pulver dient. Der Mengenanteil
der Hilfsstoffe kann ohne Nachteil bis zu 80 % der Masse des zusammengesetzten Materials betragen, insbesondere
•in dem Fall, in dem der Hilfsstoff ein Metallpulver
eines Metalls hoher Dichte darstellt.
709808/1030 '
Der Mengenanteil des Harzes in der Zusammensetzung kann sowohl den geringen Wert von 2 Gew.-% sowie gleichermaßen
auch den hohen Wert von 15 Gew.-^ betragen. Die besten Eigenschaften werden allerdings für Harzgehalte
zwischen k und 7 % erzielt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen thermostabilen zusammengesetzten Sprengstoffe sind
entsprechend durch ihren Gehalt an mindestens 2 fo
eines wärmehärtbaren Silikonharzes und höchstens 98 f>
eines kristallinen Sprengstoffs hoher Detonationsgeschwindigkeit gekennzeichnet.
Mach einer bevorzugten Ausführungsweise der Erfindung
erhalten die zusammengesetzten Sprengstoffe ein wärmehärtbares Silikonharz mit der zugrundeliegenden
Struktureinheit
A ! - 0 - Si - 0 -
A1
in der A und A' lineare oder verzweigte Alkylgruppen,
acyclische Alkylengruppen, monocyclische Arylgruppen,
Aralkylgruppen, Alkylarylgruppen oder ggf. Polysiloxanketten des Typs
A I
\J *™ O-L
S1
darstellen, wobei A und A1 dieselbe Bedeutung wie oben
besitzen; das Verhältnis der Anzahl an Kohlenwasserstoff-
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Seitenketten zur Anzahl der Siliciumatome liegt dabei zwischen 0,9 und 1,8 und vorzugsweise zwischen 1,0 und
1,6.
Nach einer anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind bestimmte Gruppen A und A' Phenylgruppen,
wobei das Verhältnis ihrer Anzahl zur Anzahl der Siliciumatome
zwischen 0 und 0,9 und vorzugsweise zwischen 0 und 0,8 liegt.
Die erfindungsgemäßen zusammengesetzten Sprengstoffe stellen gegenüber bisher bekannten Sprengstoffen insofern
einen beträchtlichen technischen Portschritt dar, als sie eine bemerkenswerte mechanische Widerstandsfähigkeit
bis zu hohen Temperaturen aufweisen. So werden in zahlreichen Fällen Festigkeiten gegen Zusammendrücken
(oder Kompression) in der Größenordnung von 300 - 400 bar
bei gewöhnlicher Temperatur, in der Größenordnung von 200 bar bei 100 0C, in der Größenordnung von 100 bar
bei 150 0C und in der Größenordnung von 90 bar bei 250 0C
bei Zusammensetzungen erzielt, die außerdem sehr hohe Detonationsgeschwindigkeiten aufweisen, die nahe bei
den Detonationsgeschwindigkeiten der entsprechenden reinen Sprengstoffe hoher Energie liegen.
Ein zusammengesetzter Sprengstoff mit thermoplastischem Bindemittel mit 90 % Hexogen und 10 % Polyvinylacetat
weist zum Vergleich eine Festigkeit gegen Zusammendrücken von 600 bar bei 20 0C, I50 bar bei 50 0C, 45 bar
bei 80 0C, 25 bar bei 110 0C und nur 10 bar bei l40 0C
auf.
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Die nachfolgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren anhand verschiedener Zusammensetzungen
und zeigen die ausgewöhnlichen Eigenschaften der erfindungsgemäßen
geformten zusammengesetzten Sprengstoffe. Die Angaben sind dabei lediglich beispielhaft.
Beispiel la.: He_rs_teJ^ung_jeJj^^ zusammenge
setzten Sprengstoffs mit Hexogen
In einen Glasreaktor mit 1 1 Nutzinhalt werden 600 ml
Wasser, 231,25 g rohes Hexogen und 1,25 g Graphit gegeben.
Mit einem Vierblattrührer wird bei einer Drehzahl von
500 U/min eine Dispersion erzeugt.
18,75 g eines Polysiloxan-Präpolymeren mit einem mittleren Molekulargewicht von 2000, einem Ai/Si-Verhältnis
von 1,25 und mit im Mittel 0,625 Phenylgruppen pro Si Atom werden in 50 ml Toluol gelöst. Zu dieser
Lösung werden 0,375 g Bleioctanoat (mit 25 % Metall)
zugegeben, worauf das erhaltene Gemisch in den auf 75 °C temperierten Reaktor eingeführt wird.
Bei dieser Temperatur wird das Toluol unter einem vermindertem Druck von 460 Torr abdestilliert, wonach
der Reaktor durch Außenkühlung mit kaltem Wasser abgekühlt und der Inhalt filtriert wird.
Das filtrierte Produkt wird zentrifugiert und anschließend in einem Trockenschrank 15 h bei 70 0C getrocknet.
Der Polymerisationsumsatz beträgt 75 - 85 %\ er wird durch Extraktion des nichtpolymerisierten Harzes
ermittelt.
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Das erhaltene formbare Pulver besitzt eine gleichmäßige Korngrößenverteilung zwischen 1,5 und 0,3 mm.
Die Empfindlichkeitskoeffizienten dieses Pulvers gegen'Stoß und Reibung betragen 0,65 kgm
bzw. 21,4 kgf (2,l4 kp), gemessen mit den Vorrichtungen nach Julius PETERS.
Der Polymerisationumsatz kann durch einige Stunden langes stärkeres Erwärmen auf 130 0C bis auf 90 - 93 %
gebracht werden.
Das zu formende Pulver wird bei Umgebungstemperatur von 20 0C unter einem Druck von 2460 bar zu zylindrischen
Tabletten von 14 mm Durchmesser und 10 mm Dicke geformt. Die Tabletten enthalten 92 % Hexogen und 8 % Bindemittel.
Die Dichte der erhaltenen Stücke beträgt 1,67 g/ml
gegenüber 1,82 g/ml für reines Hexogen. Die Detonationsgeschwindigkeit beträgt 8100 m/s. Die mechanische Druckfestigkeit
der Tabletten beträgt 350 bar bei Umgebungstemperatur
und noch l60 bar bei 100 0C.
Der Stabilitätstest im Vakuum ergibt ferner nach 100 h bei 130 0C eine Freisetzung von 0,3 ml Gas/g Produkt.
Es wird wie in Beispiel la verfahren, wobei 2 ; Graphit eingesetzt werden. Der Koeffizient der Stoß
empfindlichkeit beträgt nunmehr 0,95 kgm, der Koeffizient der. Reibungsempfindlichkeit 21,9
(2,19 kp).
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Es werden die in Beispiel la beschriebenen Bestandteile verwendet, wobei die Verfahrensweise geringfügig
abgeändert wird.
Das Harz und das Sikkativ werden bei Raumtemperatur in 75 ml Aceton gelöst. Diese Lösung wird langsam
(15 min) auf eine Suspension aus dem Sprengstoff und Graphit, die sich ebenfalls auf Raumtemperatur befindet,
gegossen.
Der Umsatz der Polymerisation beträgt nach 15 h Trocknen bei 17 0C 83 %; nach einstündigem Nacherhitzen
auf 130 0C erreicht der Umsatz 93 fo.
Die Eigenschaften des erhaltenen Produkts sind denen des Produkts von Beispiel la analog.
Beispiel 2: Herstellung_eines_zusammengesetzten Sprengstoffs
auf der Basis von Hexogen und Aluminium
Die Herstellung des zu formenden Pulvers erfolgt analog zu Beispiel la unter Verwendung folgender Gewichtsmengen:
65 fo aus Cyclohexanon umkristallisiertes Hexogen
30 fo passiviertes Aluminium (Korngrößenverteilung so, daß 35 fo des Metalls durch ein 40 /um-Sieb
gehen)
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5 % des Polysiloxan-Präpolymeren von Beispiel la
0,1 % Bleioctanoat.
Das Pulver wird 15 h bei 70 0C getrocknet. Es wird
ein Pulver gleichmäßiger Kornverteilung erhalten, dessen Stoßempfindlichkeit 0,31 kgm und dessen
Reibungsempfindlichkeit 18,6 kgf (1,86 kp) betragen.
Das nach normaler Trocknung erhaltene Pulver wird zu hO fo polymerisiert, wobei das Aluminium die katalytisehe
Wirkung des Bleisalzes inhibiert. Das Pulver wird entsprechend anschließend auf 130 0C nacherhitzt, worauf
der Polymerisationsgrad nach 1 h 70 % und nach 4 h 82 %
beträgt.
Das getrocknete und vernetzte Pulver wird bei Umgebungstemperatur von 18 0C unter einem Druck von 3280 bar
gepreßt.
Es werden Tabletten mit gleichen Abmessungen wie in Beispiel 1 erhalten, deren Dichte 1,89 g/ml beträgt und
die eine Detonationsgeschwindigkeit von 78OO m/s aufweisen.
Die mechanische Festigkeit gegen Zusammendrücken beträgt 300 bar bei l8 0C und 90 bar bei 15O 0C.
Bei der Stabilitätsuntersuchung im Vakuum wird nach 100 h bei 130 0C die Freisetzung von 0,5 ml Gas/g
Produkt festgestellt.
Beispiel 3: Herstellung eines zusammengesetzten Sprengstoffs
mit Hexanitrostilben
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In gleicher Weise wie in Beispiel 1 wird eine Zusammensetzung aus folgenden Bestandteilen hergestellt:
95,5 % Hexanitrostilben
0,5 # Graphit
4,0 fo des gleichen Silikonharzes wie in den
Beispielen la und 2
0,08 % Bleioctanoat.
0,08 % Bleioctanoat.
Das Formpulver weist die richtige Kornverteilung auf und besitzt eine Stoßempfindlichkeit von 0,81 kgm
und eine Reibungsempfindlichkeit von 28,6 kgf (2,86 kp).
Der Polymerisationsumsatz beträgt nach einem Nacherhitzen von 4 h bei 130 0C 90 fo.
Das Pulver ist bis zu 260 0C bemerkenswert stabil;
die Gasfreisetzung beträgt 5,5 ml/g nach 10 h bei dieser
Temperatur.
Das Pulver wird bei einer Umgebungstemperatur von 18 0C unter einem Druck von 3OOO bar verpreßt. Es werden
Tabletten einer Dichte von 1,65 g/ml und einer Detonationsgeschwindigkeit von 68OO m/s erhalten.
Die mechanische Festigkeit der Tabletten beträgt bei 18 0C 110 bar und ist bis zu 250 0C praktisch stabil,
wo sie noch 85 bar beträgt.
Es wird wie in Beispiel la unter Verwendung folgen-
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der Bestandteile verfahren:
Octogen CHN 96
Harz 3
(wie in Beispiel la)
Graphit 1
Bleioctanoat 0,Οβ.
Die Lösungsmittelmenge ist proportional der Menge des eingesetzten Bindemittels.
Das zu formende Pulver wird zunächst 15 h bei 70 0C
getrocknet, worauf sich ein Nacherhitzen von 1 h bei °C anschließt.
In dieser Stufe weist der Sprengstoff folgende Eigenschaften auf:
Polymerisationsumsatz: 86 %
Koeffizient der Stoßempfindlichkeit: 0,42 kgm Koeffizient d.Reibungsempfindlichk.: 12,4 kgf (1,24 kp).
Nach dem Vorpressen unter einem Druck von 328O bar
wird ein Sprengstoff mit folgenden Eigenschaften erhalten:
Dichte: 1,83 g/ml Mechanische Beständigkeit gegen Zusammendrücken: l40 bar
bei Umgebungstemperatur Detonationsgeschwindigkeit: 8650 m/s
Stabilität im Vakuum 100 h bei 130 0C: 0,23 ml/g.
709808/10
Es wird in Beispiel la unter Verwendung folgender Bestandteile verfahren:
Octogen CHN | 92,5 |
Harz (wie in Beisp.la) |
7,5 |
Graphit | 0,5 |
Bleioctanoat | 0,15. |
Das zu formende Pulver wird zunächst 15 h bei 70 0C
getrocknet und anschließend 1 h auf 130 0C nacherhitzt.
In dieser Stufe wird ein Sprengstoff mit folgenden Eigen schaften erhalten:
Polymerisationsumsatz: 90 % Koeffizient der Stoßempfindlichkeit: 0,4-3 kgtn
Koeffizient der Reibungsempfindlichkeit: 14,3 kgf (1,4-3 kp)
Das Material wird anschließend unter einem Druck von bar verpreßt, wonach ein Sprengstoff mit folgenden
Eigenschaften erhalten wird:
Dichte: 1,75 g/ml
Mechanische Festigkeit gegen Zusammendrücken: 120 bar
bei Umgebungstemperatur
Detonationsgeschwindigkeit: 8350 m/s
Stabilität im VaIcUUmxIOO h bei 130 0C: 0,31 ml/g.
Es wird ein Harz mit folgenden Eigenschaften verwendet :
7098Ü8/1030
Molekulargewicht: ^ 2000
Ai/Si = 1,05
Phenyl/Si = 0, 1VJ ^ 5 fo OH Gruppen.
Es wird wie in Beispiel la unter Verwendung folgender Bestandteile verfahren:
Hexogen B St | 92,5 |
Harz | 7,5 |
Graphit | 0,5 |
Sic IO | 0,15 |
Das zu formende Pulver wird zunächst 15 h bei 70 0C
getrocknet und anschließend 1 h auf 1J50 0C nacherhitzt.
In dieser Stufe wird ein Sprengstoff mit folgenden Eigenschaften erhalten:
Polymerisationsumsatz: 88 % Koeffizient der Stoßempfindlichkeit: 0,64 kgm
Koeffizient der Reibungsempfindlichkeit: 22,8 kgf (2,28 kp)
Anschließend wird unter einem Druck von J28o bar verpreßt,
wonach ein Sprengstoff mit folgenden Eigenschaften erhalten wird:
Dichte: 1,66 g/ml Mechanische Beständigkeit gegen Zusammendrücken: 220 bar
bei Umgebungstemperatur Detonationsgeschwindigkeit: 8050 m/s Stabilität im Vakuum, 100 h bei 130 0C: 0,26 ml/g.
709808/ 1 030
Es wird ein Silikonharz eingesetzt, das in 80 $iger Toluollösung folgende Eigenschaften aufweist:
mittleres Molekulargewicht: -ü 2000 Ai/Si = 1,7 - 3,5 £ OH
Phenyl/Si =0,8
Phenyl/Si =0,8
Es handelt sich hierbei um ein gegenüber den vorstehenden Beispielen geringer vernetztes Harz.
Es wird wie in Beispiel 4 verfahren unter Verwendung
folgender Bestandteile:
Hexogen 95
Harz 5
Harz 5
Graphit 0,5
Bleioctanoat 0,2
Bleioctanoat 0,2
Das zu formende Pulver wird zunächst 15 h bei 70 C
getrocknet und anschließend 1 h bei IjJO 0C nacherhitzt.
Der Sprengstoff weist in dieser Stufe folgende Eigenschaften auf:
Polymerisationsumsatz: 92 $
Koeffizient der Stoßempfindlichkeit: 0,42 kgm Koeffizient der Reibungsempfindlichk.: 30,8 kgf (3,08 kp)
Das Material wird anschließend unter einem Druck von bar verpre3t, wonach ein Sprengstoff mit folgenden
Eigenschaften erhalten wird:
709808/1030
Dichte: 1,65 g/ml
Mechanische Festigkeit gegen Zerdrücken: 60 bar bei
Umgebungstemperatur
Detonationsgeschwindigkeit: 8000 m/s "Stabilität im Vakuum, 100 h bei 100 °C: 0,23 ml/g.
Die Erfindung betrifft also einen neuartigen druckv'erformten thermostabilen zusammengesetzten Sprengstoff
mit synthetischem Bindemittel sowie dessen Herstellungsverfahren.
Der erfindungsgemäße zusammengesetzte Sprengstoff enthält höchstens 98 % eines kristallinen Sprengstoffs
hoher Detonationsgeschwindigkeit und mindestens 2 % eines wärmehärtbaren Silikonbindemittels. Das erfindungsgemäße
Verfahren beruht auf der Ummantelung des kristallinen Sprengstoffs mit einem wärmehärtbaren Polysiloxan-Präpolymeren
unter Wasser, anschließender Trocknung und Vernetzung des erhaltenen, zu formenden Pulvers zwischen
70 und 200 0C und abschließendem Kaltverpressen des vernetzten
zu formenden Pulvers unter einem Druck von mindestens 1000 bar.
Der neue Sprengstoff besitzt eine außergewöhnliche mechanische Beständigkeit bei hohen Temperaturen, durch
die er für alle Sprengladungszwecke anwendbar ist. Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet mit erheblich höherer
Sicherheit und führt aufgrund der technologischen Vereinfachung zu geringeren Gestehungskosten.
709808/1 030
Claims (13)
- Ansprüche1* Druckgeformter thermostabiler zusammengesetzter Sprengstoff mit synthetischem Bindemittel,dadurch gekennzeichnet,daß er höchstens 98 Gew.-% eines kristallinen Sprengstoffs hoher Detonationsgeschwindigkeit bzw. eines Gemischs derartiger Sprengstoffe und mindestens 2 Gew.-^ eines wärmehärtbaren Silikonharzes enthält, wobei das Verhältnis der Anzahl der an bestimmten Si-Atomen befindlichen Kohlenwasserstoff-Seitengruppen zur Anzahl von Siliciumatomen zwischen 0,9 und 1,8 und vorzugsweise zwischen 1,0 und 1,6 liegt.
- 2. Zusammengesetzter Sprengstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Anzahl der aus Phenylgruppen bestehenden Seitenketten zur Anzahl der Si-Atome im Harz unter 0,9 und vorzugsx^reise unter 0,8 liegt.
- 3. Zusammengesetzter Sprengstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des darin enthaltenen wärmehärtbaren Silikonharzes zwischen 4 und 7 Gew.-fo beträgt.
- 4. Explosivladung, gekennzeichnet durch einen geformten thermostabilen zusammengesetzten Sprengstoff nach einem der Ansprüche 1-3.
- 5. Verfahren zur Herstellung des thermostabilen zusammengesetzten Sprengstoffs mit synthetischem Bindemittel nach709 8 08/1030einem der Ansprüche 1-3, gekennzeichnet durch folgende Schritte:1) Ummanteln eines kristallinen Sprengstoffs hoher Detonationsgeschwindigkeit oder eines Gemischs derartiger Sprengstoffe unter Wasser mit einem mit Katalysator versetzten Präpolymeren aus einem wärmehärtbaren Silikon-Bindemittel,2) Trocknung und Vernetzung des erhaltenen zu formenden Pulvers sowie3) Kaltverpressen des vernetzten Pulvers.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Präpolymer ein Polysiloxan mit einem mittleren Molekulargewicht zwischen 200 und 10.000 mit den StruktureinheitenA
I— 0 - Si - 0- —
iverwendet wird, worin A und A! lineare oder verzweigte Alkylketten mit 1-3 C-Atomen, acyclische Alkenylketten, monocyclische Arylketten, Aralkylketten, Alkylarylketten oder ggf. endständige Hydroxygruppen tragende Polysiloxanketten der StruktureinheitA
I- 0 - Si iA1bedeuten, wobei A und A1 die obige Bedeutung aufweisen und das Verhältnis der Anzahl von Kohlenwasserstoff-Seitenketten zur Anzahl der Si-Atome zwischen 0,9 und 1,8 und vorzugsweise zwischen 1,0 und 1,6 liegt.709808/1030 - 7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Anzahl der Phenylseitenketten zur Anzahl der Si-Atome im Präpolymer unter 0,9 und vorzugsweise unter 0,8 liegt.
- 8. Verfahren nach Anspruch β oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydroxylgruppengehalt des Harzes zwischen 0,5 und 5 fo und vorzugsweise in der Nähe von 5 % liegt.
- 9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Ummantelung mindestens 2 Gew.-% Silikonharz und höchstens 98 % des kristallinen Sprengstoffs hoher Detonationsgeschwindigkeit bezogen auf die angestrebte Gesamtmasse des zusammengesetzten Sprengstoffs eingesetzt werden.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5-9, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysatorgehalt zwischen 0,1 und 10 Gew.-^ des Harzes liegt.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vernetzungstemperatur zwischen 60 und 200 0C und vorzugsweise zwischen 70 und 120 0C liegt.
- 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 5-11, dadurch gekennzeichnet, daß beim Kaltverpressen ein Druck über 1000 bar angewandt wird.
- 13. Formbares vernetztes Pulver, erhalten nach den Schritten 1) und 2) des Verfahrens nach Anspruch 5.709808/1030
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