DE263415C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JiS 263415 -KLASSE
42 c. GRUPPE
Vorrichtung zur Tieflotung und zur Führung des Peilrohres. Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Februar 1912 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Tieflotung sowie zur Führung
des Peilrohres und insbesondere auf eine Vorrichtung dieser Art, bei der die im Peilrohr
auftretenden Änderungen in der effektiven Höhe einer Fluidumsäule eine die Tiefen anzeigende
Vorrichtung beeinflussen.
Bei den bis jetzt bekannt gewordenen Vorrichtungen zur Tieflotung kommt das zum
ίο Beeinflussen der Anzeigevorrichtung dienende
Fluidum entweder mit dem das Lot umgebenden Medium in Berührung, oder das Peilrohr
und das mit demselben in Verbindung stehende Gehäuse des Lotes sind mit einer bei Druck-Schwankungen
nur geringen Volumenveränderungen ausgesetzten Flüssigkeit gefüllt, so
daß große Tiefen nicht mit der gewünschten Genauigkeit gemessen werden können.
Zwecks Beseitigung dieses Ubelstandes wird gemäß vorliegender Erfindung der untere Teil
des von einem Schutzgehäuse umgebenen abgeschlossenen inneren Lotgehäuses mit einer
das untere Ende des Peilrohres umgebenden Flüssigkeit und der obere Teil dieses Gehäuses
mit zweckdienlich unter Druck stehender Luft oder einem anderen Gas gefüllt, wobei Sorge
getragen wird, daß die im Lot und Peilrohr enthaltenen Fluida in keinerlei Weise von dem
dieselben umgebenden Medium beeinflußt und die während des Hebens und. Senkens des
Lotes erzeugten Erschütterungen nicht auf die Anzeigevorrichtungen übertragen werden.
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise
Ausführungsform der Erfindung gezeigt, und es ist:
Fig. ι eine Ansicht der zum Tragen des Peilrohres dienenden Winde, der Anzeigevorrichtung
und des Lotes,
Fig. 2 eine von rechts gesehene Endansicht zur Fig. i, wobei das Peilrohr und die mit
demselben verbundenen Teile sowie das Getriebe der Winde weggelassen sind, und
Fig. 3 ein senkrechter Querschnitt im vergrößerten Maßstabe des in Fig. 1 gezeigten
Lotes.
Das aus hartem gezogenen Kupfer oder Stahl hergestellte und beispielsweise einen
lichten Durchmesser von 1 mm besitzende Peilrohr α ist so lang, daß die vermutlich zu
erwartenden größten Tiefen mittels desselben noch gemessen werden können. . Ein Ende
dieses Rohres ragt in das Lot b, während das andere Ende mit der die Tiefen angebenden
Anzeigevorrichtung verbunden ist. Bei der gezeigten Ausführungsform besteht diese An-Zeigevorrichtung
aus zwei Manometern c, c, von denen das eine z. B. auf der Kommandobrücke
und das andere im Navigationsraum oder an einer anderen geeigneten Stelle angebracht
werden kann.
Wie in Fig. 3 gezeigt ist, besteht das Lot b aus einem Schutzgehäuse d, das aus starkem
Metall hergestellt ist und deshalb nicht sorgfältig behandelt zu werden braucht. Innerhalb
dieses Gehäuses ist ein Gehäuse e vorgesehen, das aus einem mit den Endstücken f
und g verbundenen Stahlrohr besteht. In dem Endstück f ist eine öffnung für das Peilrohr
α vorgesehen; dasselbe trägt auch eine mit Gewinde versehene auswechselbare Kappe h,
durch die sich das Peilrohr α erstreckt. Zwecks
Herstellung einer luftdichten Verbindung wird die Kappe'Ä vorzugsweise mit dem Endstück f
verlötet. Um eine dichte Verbindung zwischen den Teilen h und f herzustellen, ist zwischen
dieselben ein Kupfer draht i o. dgl. gelegt. Das äußere Gehäuse d dient nicht nur zum Schütze
des inneren Gehäuses e, sondern es verhütet auch eine Beeinflussung dieses Gehäuses e
ίο durch äußere Temperaturunterschiede, so daß
die Genauigkeit der an der Vorrichtung gemachten Ablesungen durch die Temperaturveränderungen
nicht beeinträchtigt wird. Um das Gefäß e im Innern des Gehäuses d mögliehst
gut zu isolieren, sind die Endstücke f, h und g an den Querträgern j befestigt, die aus
einem die Wärme schlechtleitenden Material, beispielsweise Holz, bestehen. Erforderlichenfalls
kann der Raum zwischen dem Innengehäuse e und dem Gehäuse d mit einem
isolierenden Material gefüllt oder luftleer gemacht werden, zu welchem Zwecke an dem
unteren Ende I des Lotes ein Stift k vorgesehen
ist. Das untere Ende I des Gehäuses d ist in bekannter Weise hohl ausgebildet, so
daß in die entstehende Aussparung Talg o. dgl. gegossen werden kann, um Proben des Meeroder
Flußbodens aufnehmen zu können. An dem in dem Ende I vorgesehenen Augbolzen
kann gewünschtenfalls ein zusätzliches Gewicht befestigt werden. Das durch die Kappe h
gehende Peilrohr α geht auch durch den in den oberen Teil des Gehäuses d geschraubten Augbolzen
m, mit dem es verlötet ist. Dieser Augbolzen dient zum Aufhängen des Lotes b
an dem Peilrohr, um das ein Draht auf seiner ganzen Länge schraubenförmig gewickelt wird.
Einige dieser Drahtstränge sind in der in Fig. 3 angedeuteten Weise um das Auge des
Bolzens geschlungen.
Das Peilrohr α und der untere Teil des inneren Lotgehäuses e sind mit einer Flüssigkeit
gefüllt, beispielsweise Wasser oder einer Mischung von Glyzerin und Wasser oder einer
nur bei tiefen Temperaturen gefrierenden Mischung von Glyzerin, Alkohol und Wasser.
Der obere Teil des Gehäuses e ist dagegen mit unter Druck stehender Luft oder einem
anderen Gas gefüllt. Das untere Ende des Peilrohres α ragt so weit in das im Gefäß e
enthaltene Wasser o. dgl. hinein, daß es sich bei jeder Tiefenlage dieses Gefäßes noch mit
der Flüssigkeit in Berührung befindet.
Es ist wichtig, daß die Anzeigevorrichtung schon geringe Volumenveränderungen der in
dem Lot und Peilrohr enthaltenen Fluida anzeigt, da sonst die Zeiger in ihrer Bewegung
zurückbleiben und die Ablesungen mit der jeweiligen Lage des Lotes b nicht übereinstimmen.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung zur Tieflotung ist ohne weiteres verständlich.
Es erhellt, daß die Ausschläge des oder der Manometer c, die mit einer unmittelbar
die Tiefen angebenden Skala versehen sein können, von den Druckänderungen abhängen,
die von der Änderung der Höhe der Wassersäule oder überhaupt der Fluidumsäule
in dem Peilrohr hervorgebracht werden, und daß diese Ablesungen von dem das Lot umgebenden Medium in keiner Weise beeinflußt
werden.
In bekannter Weise kann das in dem Gehäuse e enthaltene Fluidum einem größeren
anfänglichen Druck als Atmosphärendruck ausgesetzt werden. Zu diesem Zwecke ist in dem
Ende / des Gehäuses eine kleine Öffnung φ
vorgesehen, in der ein geeignetes Rückschlagventil q angeordnet ist, so daß so lange
Luft ο. dgl. in den Raum r gepumpt werden kann, bis in demselben z. B. ein Druck von
10 kg pro qcm herrscht. Das wird dann als Nullpunkt des oder der Manometer c angenommen,
wenn dieselben in derselben Höhe wie das Lot b sich befinden.
Das Gefäß e kann gewünschtenfalls durch eine nachgiebige Zwischenwand in zwei Abteile
getrennt werden, von denen das eine das zusammendrückbare Fluidum und das andere
das untere Ende des Peilrohres α und das Wasser o. dgl. aufnimmt. Diese Anordnung
hat den Vorteil, daß die zwei Fluida getrennt sind und nicht chemisch aufeinander einwirken
können.
Um zu verhindern, daß die Ablesungen an den sehr empfindlichen Anzeigevorrichtungen
nicht durch die beim Senken oder Heben des Lotes hervorgerufenen Erschütterungen beeinträchtigt
werden, wodurch die Güte der neuartigen Vorrichtung äußerst nachteilig beeinflußt
würde, wird an letzterer noch eine Führung für das Peilrohr vorgesehen, welche das
Übertragen dieser Erschütterungen auf die Anzeigevorrichtungen verhindert.
Diese Vorrichtung zum Führen des Peilrohres α besteht aus einem ausbalancierten
Windearm v, der auf der vom Rahmen s getragenen Welle u sitzt und zwei Rollen w, χ
sowie eine Führungsrolle y trägt. Die Welle u
ist mit einem gekröpften Teil ζ versehen, so daß das über die genannten Rollen abgewickelte
Peilrohr α durch ein in der Mitte des Endteiles der Welle u vorgesehenes Loch 1 und
über die an einer geeigneten Stelle, beispielsweise auf einer Seite des Schiffes, vorgesehene
Rolle 2 gehen kann, so daß das Rohr bequem um den gewünschten Betrag gesenkt werden
kann. An der Rolle 2 kann noch eine Handkurbel o. dgl. vorgesehen werden, so daß sie
gedreht und in Verbindung mit dem Arm d zum Aufwickeln des Lotes und des Peilrohres
dienen kann.
Es erhellt, daß beim Drehen der Welle u der Arm ν gedreht wird und dieser das Peilrohr
auf die feststehende Trommel 3 auf- oder von derselben abwickelt und dabei keine
Erschütterungen auf die Anzeigevorrichtungen übertragen werden. Selbstverständlich können
an der Winde noch Getriebe vorgesehen werden, um den Arm ν schneller oder langsamer
drehen zu können, sowie geeignete Brems- und Feststellvorrichtungen.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:. i. Vorrichtung zur Tieflotung und zur Führung des Peilrohres, bei der ein an einem Ende mit einer Anzeigevorrichtung verbundenes und am anderen Ende an einem aus zwei ineinander angeordneten, abgeschlossenen Gehäusen bestehenden Lot befestigtes Peilrohr vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil des inneren Lotgehäuses mit einer das untere Ende des Peilrohres umgebenden Flüssigkeit und der obere Teil mit unter Druck stehender Luft oder einem anderen Gas gefüllt ist.
- 2. Vorrichtung zur Tieflotung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwei an dem inneren Lotgehäuse (e) sitzende Endstücke (h, g) an aus Wärmeisoliermaterial bestehenden Querträgern (j) befestigt sind, so daß äußere Temperaturunterschiede keinen Einfluß auf die im inneren Gehäuse (e) eingeschlossene Flüssigkeit und Luft ausüben können.
- 3.. Vorrichtung zur Tieflotung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Peilrohr über eine feststehende Trommel läuft, auf die es von einem sich drehenden Windearm aufgewickelt wird, so daß während des Senkens oder Hebens des Lotes keine Erschütterungen auf die Anzeigevorrichtung übertragen werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Country Status (1)
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